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20 Jahre Bauingenieurausbildung an - Fachhochschule Erfurt

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Festschrift<br />

Festschrift<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bauingenieurausbildung</strong><br />

<strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bauingenieurausbildung</strong><br />

<strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong>


Inhalt<br />

Grußwort Leiter der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> 3<br />

Grußwort Dek<strong>an</strong> der Fakultät Bauingenieurwesen und Konservierung/Restaurierung 4<br />

Grußwort Hauptgeschäftsführer des Bauindustrieverb<strong>an</strong>des Hessen-Thüringen e.V. 5<br />

Grußwort Präsident der Ingenieurkammer Thüringen 6<br />

Der Fachbereich Bauingenieurwesen im Jahr 1991/1992 9<br />

Die Fachrichtung Bauingenieurwesen im Jahr <strong>20</strong>11 10<br />

Die Dek<strong>an</strong>e 1991 - <strong>20</strong>11 11<br />

Ehemalige Mitglieder der Fachrichtung Bauingenieurwesen 12<br />

Tradition der <strong>Bauingenieurausbildung</strong> - Es beg<strong>an</strong>n im Herbst 1901 14<br />

Von der Leichtigkeit des schweren Anf<strong>an</strong>gs - Die Gründung des Fachbereichs Bauingenieurwesen<br />

im Herbst 1991 15<br />

Entwicklung der Studierenden- und Absolventenzahlen - Von 0 auf 1000 18<br />

Vom Diplomingenieur zum Bachelor und Master - Wir waren die Vorreiter 22<br />

Struktur der <strong>Bauingenieurausbildung</strong> <strong>20</strong>11 - Qualifiziert und akkreditiert 25<br />

Fachschaftsrat Bauingenieurwesen - Wir können mehr als nur feiern 30<br />

Wie ich Bauingenieur wurde - Ein Professor erinnert sich 32<br />

Labore für Lehre und Forschung - Wichtige Eckpfeiler für eine praxisorientierte Ausbildung 36<br />

Ein Arbeitstag im Labor - Ohne uns geht nichts! 39<br />

Internationaler Workshop CITY & TRAFFIC - Ein „Babylonisches“ Stimmengewirr 41<br />

Indonesien - Kooperation mit dem Institut Tecknologi B<strong>an</strong>dung ITB 43<br />

Indien - Kooperation mit der Jamia Millia Islamia (JMI) in New Delhi 46<br />

Forschungsprojekte, wissenschaftliche Ver<strong>an</strong>staltungen, Dissertationen - Wir sind g<strong>an</strong>z vorne mit dabei 48<br />

Exkursionen - Berichte und Episoden 52<br />

Der Förderpreis - Eine Erfolgsgeschichte 56<br />

Die Kinder-Uni - Wir kümmern uns um den Nachwuchs (I) 58<br />

Der Turmbau zu <strong>Erfurt</strong> - Wir kümmern uns um den Nachwuchs (II) 60<br />

Welches Studium erwartet die Studierenden im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> <strong>an</strong> der FH <strong>Erfurt</strong>? 62<br />

Institut Bauen und Erhalten <strong>Erfurt</strong> e.V. – Gerade erst geboren 64<br />

2


Grußwort<br />

Leiter der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

Prof. Dr.- Ing. Dr. hc. Heinrich H. Kill<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> sind auch <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Bauingenieurwesen<br />

<strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong>. Meinen Glückwunsch und meinen<br />

D<strong>an</strong>k allen, die zum Erfolg in diesem Zeitraum beigetragen haben<br />

und noch beitragen!<br />

Was in <strong>Erfurt</strong> Anf<strong>an</strong>g des <strong>20</strong>. Jahrhunderts mit der „Königlich-preußischen<br />

Baugewerkschule“ beg<strong>an</strong>n und als „Ingenieurschule für Bauwesen“ seit<br />

1955 fortgeführt wurde, erhielt mit der Gründung der <strong>Fachhochschule</strong> im<br />

Oktober 1991 eine neue Perspektive. Der damals als eigenständiger Fachbereich<br />

eingerichtete Diplom-Studieng<strong>an</strong>g Bauingenieurwesen bildete<br />

mit fünf weiteren den Grundstock unserer Hochschule, die heute gut 30<br />

Studiengänge in 13 Fachrichtungen <strong>an</strong>bietet und org<strong>an</strong>isatorisch in sechs<br />

Fakultäten gegliedert ist. Die Ausbildung von Bauingenieuren war und ist<br />

eine feste, vor allem aber verlässliche und kompetente Größe, wodurch<br />

sie gewissermaßen einen stabilen Grundpfeiler unseres Hauses darstellt.<br />

Mein besonderer D<strong>an</strong>k gilt der Konsequenz, mit der „unsere Bauingenieure“<br />

sich den vielfältigen Herausforderungen der letzten beiden Jahrzehnte<br />

gestellt und auch „in stürmischer See“ ihren zukunftsorientierten<br />

Kurs beibehalten haben. Eine moderne, <strong>an</strong> den Erfordernissen der Praxis<br />

ausgerichtete Ausbildung von Bauingenieuren, die ihr Fach verstehen und<br />

dieses Fach auch fundiert von der Pike auf beherrschen.<br />

Fest auf den Traditionen und Ansprüchen des Berufsst<strong>an</strong>ds ruhend, hat<br />

die Fachrichtung sich als eine der allerersten dem Bologna-Prozess geöffnet<br />

und das gestufte Studiensystem eingeführt. Aufbauend auf einer<br />

Vielzahl von Kontakten mit der Praxis wird eine enge Verbindung zwischen<br />

Lehre und Forschung gelebt. Die hohen Überg<strong>an</strong>gsquoten in <strong>an</strong>spruchsvolle<br />

Berufstätigkeiten sowohl bei den Bachelor- als auch bei den Master-<br />

Absolventen sprechen für sich. Ausgestattet mit modernen Laboren praktizieren<br />

die Angehörigen der Fachrichtung eine <strong>an</strong>gew<strong>an</strong>dte Forschung<br />

und Entwicklung, deren Ergebnisse in vielfältigen Forschungsprojekten<br />

und Aktivitäten dokumentiert sind. Der Freistaat hat in diese Ausstattung<br />

viel Geld investiert, doch ohne die Ideen und das Engagement unserer<br />

Bauingenieure hätte dafür bereits der Ansatz gefehlt.<br />

Was mich besonders freut ist die Tatsache, dass sich seit einigen <strong>Jahre</strong>n<br />

wieder zunehmend junge Menschen für den Beruf des Bauingenieurs interessieren.<br />

Auch die aktuellen Einschreibungszahlen in beiden Abschnitten<br />

des konsekutiven Studieng<strong>an</strong>gs Bauingenieurwesen sind ein guter Beleg<br />

für die in <strong>Erfurt</strong> vorh<strong>an</strong>dene Qualität.<br />

Ich wünsche der Fachrichtung Bauingenieurwesen, ihren Angehörigen<br />

und auch dem Berufsst<strong>an</strong>d weiterhin alles Gute.<br />

Ihr Heinrich H. Kill<br />

3


Grußwort<br />

Dek<strong>an</strong> der Fakultät<br />

Bauingenieurwesen und<br />

Konservierung/Restaurierung<br />

Prof. Dr.- Ing. Ulrich Neuhof<br />

Es ist mir eine besondere Freude, für diese Festschrift<br />

ein Vorwort beisteuern zu dürfen.<br />

Gleichzeitig mit dem <strong>20</strong>-jährigen Jubiläum der Ausbildung<br />

von Bauingenieurinnen und Bauingenieuren <strong>an</strong><br />

der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> endet die auch erste Wahlperiode<br />

des neuen Fakultätsrats und die Erprobung<br />

der damit verbundenen Zusammenarbeit mit der Fachrichtung<br />

Konservierung und Restaurierung.<br />

Die vor 3 <strong>Jahre</strong>n aus den ehemaligen Fachbereichen<br />

neu gegründete Fakultät Bauingenieurwesen und<br />

Konservierung/Restaurierung hat sich zu einer gut<br />

funktionierenden Einheit entwickelt und dabei eine<br />

möglichst große Eigenständigkeit der Fachrichtungen<br />

in fachlicher und verwaltungstechnischer Hinsicht umgesetzt.<br />

Die Fachrichtung Bauingenieurwesen war Vorreiter<br />

bei der Einführung von Bachelor- und Masterstudiengängen<br />

und die ersten Bauingenieurabsolventen mit<br />

einem Bachelorzeugnis einer deutschen Hochschule<br />

kamen aus <strong>Erfurt</strong>.<br />

Die Fachrichtung Bauingenieurwesen ist die erste<br />

Fachrichtung der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong>, die ihre Studiengänge<br />

reakkreditiert und erfolgreich auf ein System<br />

mit 7 Semestern Bachelor und 3 Semestern Master<br />

umgestellt hat.<br />

Die hohe Innovationskraft und die richtungsweisende<br />

Gestaltung von Studiengängen hat die Fachrichtung<br />

durch die Einführung einer besonderen Vertiefungsphase<br />

im Bachelorstudieng<strong>an</strong>g und der dazu passenden<br />

Ausprägung des <strong>an</strong>schließenden Masterstudieng<strong>an</strong>ges<br />

unter Beweis gestellt.<br />

4<br />

Mit modernsten Laboreinrichtungen in neu errichteten<br />

Gebäuden und Computerkabinetten auf höchstem Niveau<br />

werden ausgezeichnete Studienbedingungen zur<br />

Verfügung gestellt.<br />

Die enge Zusammenarbeit mit der Bauindustrie, mit<br />

den Ingenieurbüros, mit den verschiedenen Verwaltungen<br />

und mit den Verbänden hat zur Sicherstellung<br />

einer praxisnahen Ausbildung und damit verbunden zu<br />

vielfältigen Angeboten <strong>an</strong> Praktikumsplätzen und zu<br />

interess<strong>an</strong>ten Themen für Abschlussarbeiten geführt.<br />

Die Fachrichtung Bauingenieurwesen hat sich in der<br />

Region einen guten Ruf erarbeitet und ist <strong>an</strong> vielen<br />

Stellen eingebunden.<br />

Ein besonderes Highlight, nicht nur für die Studierenden,<br />

sind die ausgezeichneten Voraussetzungen für die<br />

Integration internationaler Studienphasen. Neben den<br />

Austauschprogrammen mit europäischen Hochschulen<br />

hat die Fachrichtung Bauingenieurwesen Kooperationen<br />

mit Hochschulen in Indien und in Indonesien<br />

aufgebaut. In bis zu zweiwöchigen Kurzaufenthalten<br />

werden internationale Bachelor- und Masterprojekte<br />

durchgeführt und semesterweise k<strong>an</strong>n <strong>an</strong> den Partnerhochschulen<br />

im Austausch studiert werden.<br />

Heute, nach <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n kontinuierlicher Entwicklung,<br />

präsentiert sich die Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> als eine der modernsten<br />

und im Bolongna-Prozess fortgeschrittensten Bildungsstätten<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d. Für alle, die <strong>an</strong> dieser<br />

Entwicklung beteiligt waren und g<strong>an</strong>z besonders auch<br />

für mich als Dek<strong>an</strong>, ist dies ein Grund zur Zufriedenheit<br />

über das gemeinsam Erreichte, aber auch eine<br />

Aufforderung, die Fachrichtung weiter innovativ und<br />

zukunftsfähig zu entwickeln.


Grußwort<br />

Hauptgeschäftsführer des<br />

Bauindustrieverb<strong>an</strong>des<br />

Hessen-Thüringen e.V.<br />

Rechts<strong>an</strong>walt Eckart Drosse<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> <strong>Bauingenieurausbildung</strong> <strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> sind<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> erfolgreiche Kooperation mit der Bauindustrie Hessen-Thüringen und<br />

<strong>20</strong> <strong>Jahre</strong> Zusammenarbeit von Hochschule und Bauwirtschaft<br />

mit dem Ziel, gut qualifizierte Mitarbeiter zu bilden, die in der Lage sind, die praktischen Aufgaben<br />

ihres Berufs auf der Basis einer akademischen Ausbildung schnell und erfolgreich zu lösen.<br />

Die Absolventen der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> sind aus<br />

der Praxis des Bauens nicht wegzudenken. Sie finden<br />

sich in zahlreichen unterschiedlichen Rollen in Unternehmen,<br />

Ingenieurbüros und Verwaltungen wieder.<br />

Dabei beweisen sie täglich, dass die Hochschule den<br />

Auftrag der Zusammenführung von Theorie und Praxis<br />

gelöst hat.<br />

Zahlreiche Beispiele belegen dies. Das gibt den Studierenden<br />

Gewissheit, dass sie nicht nur den richtigen<br />

Beruf, sondern auch den richtigen Ausbildungsg<strong>an</strong>g<br />

und – g<strong>an</strong>z sicher – auch die richtige Hochschule gewählt<br />

haben.<br />

Hierzu trägt die Bauwirtschaft in vielen Formen bei:<br />

Seit Bestehen der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> sind Juristen<br />

und Ingenieure der Bauwirtschaft mit Lehraufträgen<br />

zum Bauvertragsrecht tätig und bringen dabei ihre<br />

täglich erlebte Praxis in die Lehre ein. Sieben <strong>Jahre</strong><br />

l<strong>an</strong>g gab es eine Sondervorlesung „Schlüsselfertigbau“,<br />

die von Praktikern gestaltet wurde, als dieses<br />

Thema sich noch im Neul<strong>an</strong>d bewegte.<br />

Mit dem Bildungswerk BAU gab und gibt es die Möglichkeit,<br />

Fertigkeiten in bauh<strong>an</strong>dwerklichen Aufgabenfeldern<br />

zu vermitteln.<br />

Die Vorstellung von Bauunternehmen auf Praktik<strong>an</strong>ten-<br />

und Firmenbörsen hat Kontakte für Studenten<br />

ermöglicht.<br />

Herausragende überregionale Bedeutung hat der duale<br />

Studieng<strong>an</strong>g Bahnbau, der gewerbliche Ausbildung<br />

und akademische Bildung verbindet.<br />

Jährlicher Höhepunkt ist seit nun schon 15 <strong>Jahre</strong>n die<br />

Verleihung des Förderpreises für herausragende wissenschaftliche<br />

Leistungen bei Diplom-, Bachelor- und<br />

Masterarbeiten.<br />

Auch Forschungsprojekte seien erwähnt, beispielsweise<br />

zum Thema Kompaktasphalt mit Prof. Richter und<br />

Fehlerquellen<strong>an</strong>alyse mit Prof. Haenes.<br />

Stets war die Zusammenarbeit geprägt von Vertrauen<br />

und der Überzeugung, dass die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

Gutes leistet für Bildung, Forschung und Lehre.<br />

So soll es bleiben.<br />

Wir gratulieren herzlich.<br />

5


Grußwort<br />

Präsident der Ingenieurkammer<br />

Thüringen<br />

Prof. Dr.- Ing. habil. H<strong>an</strong>s-Ulrich Mönnig<br />

Ingenieure sind keine Gefahr für die<br />

Öffentlichkeit, sie sind Verbraucherschutz<br />

Zw<strong>an</strong>zig <strong>Jahre</strong> erfolgreiche <strong>Bauingenieurausbildung</strong> <strong>an</strong> der FH <strong>Erfurt</strong> haben<br />

sich in Thüringen und über die L<strong>an</strong>desgrenzen hinaus em<strong>an</strong>zipiert.<br />

Sich in der unmittelbaren Nachbarschaft einer renommierten Bauuniversität<br />

zu behaupten, dafür gebührt Anerkennung und Respekt. Ich gratuliere<br />

Ihnen im Namen des Vorst<strong>an</strong>des, der Geschäftsstelle und der Mitglieder<br />

der Ingenieurkammer Thüringen herzlich, verbunden mit der Gewissheit,<br />

dass Sie diesen Weg erfolgreich fortsetzen. Ich d<strong>an</strong>ke Ihnen, dass Sie mit<br />

unterschiedlichsten Projekten das Ingenieurwesen in Thüringen befördert<br />

haben.<br />

Ich darf <strong>an</strong> den Anf<strong>an</strong>g meines Grußwortes einen g<strong>an</strong>z persönlichen Eindruck<br />

stellen. Vor etwas mehr als zw<strong>an</strong>zig <strong>Jahre</strong>n, als alles im Um- und<br />

Aufbruch war, sollte ich vor dem Auditorium der Mitarbeiter in meiner<br />

damaligen Funktion als Rektor der Hochschule für Architektur und Bauwesen<br />

Weimar den Vorschlag einer Fusion der damaligen Ingenieurschule<br />

<strong>Erfurt</strong> mit der Hochschule in Weimar unterbreiten. Diese Idee war ambivalent,<br />

sicherlich auch in der Sorge begründet, bei der Neustrukturierung<br />

der Hochschull<strong>an</strong>dschaft Thüringens nicht berücksichtigt zu werden, aber<br />

auch eine nicht unbegründete Hoffnung, in einer höheren Liga mitspielen<br />

zu können. Dass es dazu nicht gekommen ist, mag m<strong>an</strong> so oder so werten.<br />

Aus heutiger Sicht hatten einige der damaligen Aktivisten nicht auf Platz,<br />

sondern auf Sieg gesetzt und gewonnen.<br />

Es scheint in der deutschen Besonderheit zu liegen, sich neben universitären<br />

Einrichtungen ein dichtes Netzwerk aus <strong>Fachhochschule</strong>n geschaffen<br />

zu haben, das seit seiner Gründung in einem m<strong>an</strong>chmal skurrilen<br />

Wettbewerb für beide Seiten nicht immer vorteilhaft war. Die Debatte um<br />

Bologna mag dafür ein Beleg sein, denn es sind Reibungsverluste vorh<strong>an</strong>den<br />

und erst die Zukunft wird zeigen, ob dieser Prozess für uns Ingenieure<br />

letztendlich nachteilig wirkt. Auf diesen Zug „Bologna“ sind Fahrgäste<br />

mit unterschiedlicher Motivation aufgesprungen, <strong>an</strong>dere haben sich, um<br />

im Bild zu bleiben, vor den Zug geworfen, leider zu spät, weil alles in<br />

Bewegung ist. Einem geordneten System aus primärer, sekundärer und<br />

tertiärer Bildung, auch im h<strong>an</strong>dwerklichen Bereich, darf nicht durch Beliebigkeit<br />

der Qualitätsverlust drohen.<br />

6


Ein über Jahrhunderte im deutschsprachigen Raum<br />

gewachsenes System wird abgelöst. Viele Erfolge werden<br />

deklamiert, ohne dass der inhaltliche Mehrwert<br />

auf Anhieb ersichtlich ist. Wer in dieser Diskussion<br />

das Wort Diplomingenieur in den Mund nimmt, gerät<br />

in den Verdacht, ein Gestriger zu sein. Mit Bachelor<br />

und Master, einer vermeintlich europäischen akademischen<br />

Vereinheitlichung und Austauschbarkeit der<br />

Studiengänge im Angleich <strong>an</strong> das <strong>an</strong>gelsächsische System<br />

wurden, wenn m<strong>an</strong> die Inhalte genau betrachtet,<br />

durchaus Probleme erzeugt, was übrigens auch durch<br />

aktuelle Meinungsäußerungen aus der deutschen<br />

Wirtschaft belegt wird. Es bleibt der Verdacht, dass<br />

über die von der Politik empfohlene Berufseinstiegsebene<br />

des Bachelor die Masse der Studenten in die<br />

Praxis entlassen werden soll und die weitere Qualifizierung<br />

auf privater Basis erfolgt und m<strong>an</strong> sich dadurch<br />

dem allgemeinen Druck der Studiengebührendiskussion<br />

entledigen k<strong>an</strong>n.<br />

Der <strong>an</strong>dere Aspekt, nämlich sich vom Dipl.-Ing (FH)<br />

zu befreien, ist nicht zu übersehen, aber auch mit Bezug<br />

auf die Wettbewerbssituation zwischen FH’s und<br />

Universitäten verständlich. Auf der einen Seite k<strong>an</strong>n<br />

für diese Betrachtungsebene die bek<strong>an</strong>nte bot<strong>an</strong>ische<br />

Regel bemüht werden, dass Pfl<strong>an</strong>zen, die um ihre Existenz<br />

b<strong>an</strong>gen, eine Blütenpracht entfalten, um ihre Art<br />

zu erhalten, wobei auf der <strong>an</strong>deren Seite jedoch nicht<br />

in Schönheit gestorben werden darf. Dem Anschein<br />

nach h<strong>an</strong>delt es sich um ein Dilemma, aber vielleicht<br />

besteht der Ausweg darin, dass Universitäten und<br />

<strong>Fachhochschule</strong>n aufein<strong>an</strong>der zugehen und berücksichtigt<br />

wird, dass die <strong>Fachhochschule</strong>n als praxis-<br />

und <strong>an</strong>wendungsbezogene Alternativen gegenüber<br />

den Universitäten gegründet wurden. In Zeiten zunehmender<br />

fin<strong>an</strong>zieller Reglementierungen werden auch<br />

die öffentlichen Dienstleister für die Hochschulausbildung<br />

nicht umhinkommen, Synergieeffekte zu generieren.<br />

Das ist kein Déjá-vu, sondern die ged<strong>an</strong>kliche<br />

Fortschreibung des eing<strong>an</strong>gs gen<strong>an</strong>nten Fusions-Szenarios<br />

von vor zirka zwei Jahrzehnten.<br />

Das führt mich zum eigentlichen Kern der Diskussion,<br />

dem wir uns, unabhängig vom akademischen Ger<strong>an</strong>gel,<br />

alle verpflichtet fühlen müssen. Dies betrifft die<br />

Qualität der Ausbildung in einem seriösen ingenieurethischen<br />

Klima, das den Ingenieuren den Platz in der<br />

Gesellschaft einräumt, der ihnen als entscheidende<br />

wertschöpfende Triebkraft zusteht. Ich erinnere mich<br />

dabei <strong>an</strong> einen gerne wiederholten Spruch meines verehrten<br />

Lehrers Prof. Hampe, der in solchen Situationen<br />

sagte, „Größe erreicht m<strong>an</strong> nicht durch springen, sondern<br />

durch wachsen“.<br />

In Übertragung auf die Bologna-Thematik entscheidet<br />

letztendlich die Leistungsfähigkeit der Absolventen<br />

über die Arbeitsmarktbefähigung und nicht die formale<br />

Bezeichnung des Bildungsabschlusses.<br />

Sie sind gewachsen und Sie haben eine solide Basis<br />

mit allen Voraussetzungen, die – und jetzt spreche ich<br />

als Präsident der Ingenieurkammer – für eine freiberufliche<br />

Tätigkeit als Ingenieur und hier speziell als<br />

Bauingenieur notwendig sind. Das Thüringer Gesetz<br />

über die Architektenkammer, die Ingenieurkammer<br />

und den Schutz von Berufsbezeichnungen (Thüringer<br />

Architekten- und Ingenieurkammergesetz) schreibt<br />

deshalb vor, dass in die Liste der Beratenden Ingenieure<br />

nur aufgenommen werden k<strong>an</strong>n, wer mindestens<br />

zwei <strong>Jahre</strong> als freiberuflicher Ingenieur tätig war, über<br />

einen Abschluss als Diplomingenieur oder Master<br />

verfügt und dessen wirtschaftliche Verhältnisse seine<br />

unbedingte Objektivität und Interessenneutralität<br />

sichern.<br />

Insofern ist es innerhalb unseres Ingenieurberufes<br />

ein Unterschied, ob m<strong>an</strong> als <strong>an</strong>gestellter Ingenieur in<br />

einem Team und unter der Anleitung eines Erfahrenen<br />

arbeitet oder eigenver<strong>an</strong>twortlich, gewissermaßen<br />

ohne Netz und doppelten Boden und mit der Haftung<br />

des gesamten eigenen Vermögens, Ingenieurleistungen<br />

erbringt.<br />

Die Kammer ist eine berufspolitische Institution, die<br />

auf einigen Gebieten hoheitliche Aufgaben wahrnimmt<br />

und sich darum kümmert, dass von den in der<br />

Kammer in den speziellen dazu vorgehaltenen Listen<br />

eingetragenen Mitgliedern, um es direkt zu sagen,<br />

keine Gefahr für Leib und Leben ausgeht. Die Ingenieurkammer<br />

Thüringen als Körperschaft öffentlichen<br />

Rechts versteht sich insoweit auch als Mittler zwischen<br />

den politischen Forderungen der Regierung und deren<br />

ordnungsgemäßer d. h. qualitätsgerechter Verwirklichung<br />

im Rahmen des ingenieurtechnischen Auftrages<br />

unserer Mitglieder.<br />

Die Impulse der L<strong>an</strong>desregierung betreffen deshalb<br />

unmittelbar unsere Tätigkeit, wie beispielsweise Thüringen<br />

zum grünen Motor Deutschl<strong>an</strong>ds zu entwickeln,<br />

bis <strong>20</strong>23 das l<strong>an</strong>desweite Projekt einer Internationalen<br />

Bauausstellung (IBA) zu etablieren und Beispiele<br />

für alternative Energieerzeugungen, energieeffiziente<br />

Gebäude und Anlagen, einen Ressourcen sparsamen<br />

Aus- bzw. Rückbau der Infrastrukturnetze sowie darauf<br />

bezogene Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen für<br />

Intensivierungen oder Tr<strong>an</strong>sfermodelle zu erarbeiten.<br />

Letzteres findet sich im unlängst beschlossenen Mobilitätspakt<br />

des Thüringer Ministeriums für Bau,<br />

L<strong>an</strong>desentwicklung und Verkehr wieder, dem Wirtschaftsverbände<br />

und die Ingenieurkammer Thüringen<br />

verpflichtet sind.<br />

7


Wir müssen uns darauf einstellen, dass die europäischen<br />

Förderprogramme auslaufen und nach alternativen<br />

fin<strong>an</strong>ziellen Rahmenbedingungen suchen, das<br />

bedeutet auch, über den Tellerr<strong>an</strong>d hinaus zu blicken<br />

und die außenwirtschaftlichen Bel<strong>an</strong>ge zu betonen.<br />

Obwohl es im Bauingenieurbereich keinen akuten<br />

Fachkräftem<strong>an</strong>gel, verglichen mit Maschinenbau<br />

und Elektrotechnik, gibt, wird auch in den nächsten<br />

<strong>Jahre</strong>n, in Auswirkung des demografischen W<strong>an</strong>dels,<br />

der Bedarf <strong>an</strong> Bauingenieuren bleiben. Dabei geht es<br />

insbesondere darum, in der Öffentlichkeit ein allgemeines<br />

Technikdesinteresse abzubauen, das sich mitunter<br />

auch in einer Technikfeindlichkeit äußert. Ingenieure<br />

sind keine Gefahr für die Öffentlichkeit, sie sind<br />

ihr Verbraucherschutz. Dies muss stärker verdeutlicht<br />

werden.<br />

Die von Ihnen mit Erfolg praktizierten Projekte, wie der<br />

Schülerwettbewerb „Türme für <strong>Erfurt</strong>“ oder auch die<br />

Praktikums- und Kontaktbörse mit dem Bauindustrieverb<strong>an</strong>d<br />

und dem Ingenieurnetzwerk „IngNetz“,<br />

einem Gemeinschaftsprojekt mit der IKT, sind dafür<br />

die besten Grundlagen und sollten ausgebaut werden.<br />

Die Kammer wird sich mit Entschiedenheit gegen gesetzliche<br />

Regelungen wenden, wie sie zum Beispiel<br />

Zukunft braucht ein Fundament.<br />

1960: Daimler-Benz Unternehmenszentrale, Stuttgart<br />

<strong>20</strong>06: Porsche Arena, Stuttgart<br />

<strong>20</strong>04: Burda Hochhaus, Offenburg<br />

<strong>20</strong>06: Mercedes-Benz Museum, Stuttgart<br />

Deshalb gratulieren wir der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> aus Anlass Ihres <strong>20</strong>-jährigen<br />

Bestehens 8 zu ihrem renommierten interdisziplinären Fächer<strong>an</strong>gebot. Damit junge<br />

Bau-Enthusiasten weiterhin g<strong>an</strong>zheitlich denken und bauen. Auch in Zukunft.<br />

durch das gegenwärtig in der Diskussion stehende Berufsqualifikationsfeststellungsgesetz,<br />

auch Anerkennungsgesetz<br />

gen<strong>an</strong>nt, vorgeschlagen werden. Der Zug<strong>an</strong>g<br />

zum Ingenieur- oder Architektenberuf ohne jede<br />

Hochschulausbildung darf nicht ermöglicht werden,<br />

denn das ist eindeutig der falsche Weg für eine qualitätsgerechte<br />

ingenieurtechnische Breitenwirksamkeit.<br />

Da ich als Kammerpräsident die Anwenderseite Ihrer<br />

„Produkte“, also Ihre Absolventen vertrete, bitte ich<br />

Sie, sich nicht vom „Pfad der Tugend“ abbringen zu<br />

lassen und auch weiterhin die bei Ihnen praktizierte<br />

<strong>Bauingenieurausbildung</strong> <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nter Spezialisten<br />

fortzusetzen und freue mich, die besten und mutigsten<br />

Ihrer Absolventen als bauvorlageberechtigte oder Beratende<br />

Ingenieure in freiberuflicher Ver<strong>an</strong>twortlichkeit<br />

als unsere Mitglieder begrüßen zu können. Ihr<br />

Professorenkollege Dr. Fischer ist seit <strong>Jahre</strong>n ein engagiertes<br />

Mitglied unserer Kammer. Wir sind bemüht,<br />

ihn in der Zukunft wieder fester bei uns einzubinden.<br />

In diesem Sinne Ihrem Kollegium, den Mitarbeitern,<br />

Dozenten und Professoren und allen Studierenden der<br />

FH <strong>Erfurt</strong> alles Gute und viel Glück für die Zukunft.<br />

<strong>20</strong>11: Deutsche National bibliothek, Leipzig<br />

WOLFF & MÜLLER<br />

Regionalbau GmbH & Co. KG<br />

Zweigniederlassung <strong>Erfurt</strong><br />

Am Urbicher Kreuz 22<br />

99099 <strong>Erfurt</strong><br />

www.wolff-mueller.de


Der Fachbereich Bauingenieurwesen<br />

im Jahr 1991/1992<br />

Werner-Seelenbinder-Straße 14<br />

Professoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Reichenbach Gründungsdek<strong>an</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Friedrich Aurisch Massivbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Reiner Gatzsch Baustoffkunde / Betontechnologie<br />

Dipl.- Ing. Hartmut Hauschild Vermessungskunde, Bauphysik<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Matthes Stahlbau / Holzbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring Baustoffe, Chemie, Diagnostik, S<strong>an</strong>ierung<br />

Prof. Dr.-Ing. Wilken Reineke Hydromech<strong>an</strong>ik / Wasserbau<br />

Prof. Dipl.- Ing. Siegfried Rinderknecht Statik<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dirk Schmidt CAD, Mathematik, EDV<br />

Dipl.- Ing. Peter Triegel Baukonstruktion<br />

Mitarbeiterin<br />

H<strong>an</strong>nelore Tatz Sekretärin<br />

9


Die Fachrichtung Bauingenieurwesen im Jahr <strong>20</strong>11<br />

Campus Altonaer Straße 25<br />

Professoren<br />

Prof. Dr. rer. nat. habil. Sergey Dashkovskiy Mathematik<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Fischer Massivbau / Ingenieurbauwerke<br />

Prof. Dr.-Ing. M<strong>an</strong>fred Göttlicher Bauinformatik<br />

Prof. Dr.-Ing. Helmut Haenes Baubetrieb/Baubetriebswirtschaft<br />

Dipl.-Ing. Hartmut Hauschild Vermessungskunde, Bauphysik<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Kaleta Massivbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Ralf Lippom<strong>an</strong>n Umwelttechnik – Deponiebau, Altlasten<br />

Prof. Dr.-Ing. Rainer Matthes Stahlbau / Holzbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring Baustoffe, Chemie, Diagnostik u. S<strong>an</strong>ierung<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Neuhof Baubetrieb, insbesondere Fertigungstechnik<br />

und Baustoffe<br />

Prof. Dr.-Ing. Steffen Riedl Straßenwesen<br />

Prof. Dr.-Ing. Holger Schmidt Stahlbau / Statik<br />

Prof. Dr.-Ing. Volker Spork Wasserbau, Siedlungswasserwirtschaft,<br />

Hydromech<strong>an</strong>ik<br />

Prof. Dr.-Ing. André Spindler Baukonstruktion<br />

Dipl.-Ing. Christi<strong>an</strong> St<strong>an</strong>genberger Baukonstruktion, darstellende Geometrie, CAD<br />

10<br />

Mitarbeiter<br />

Claudia Büttner Sekretärin<br />

Dipl.-Ing. Tatj<strong>an</strong>a Büttner Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. Simone Fr<strong>an</strong>ke Laboringenieurin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Wolfg<strong>an</strong>g Hezel Laboringenieur<br />

Dipl.-Ing. J<strong>an</strong>a Klingner Labor<strong>an</strong>tin<br />

M.sc. Fr<strong>an</strong>k Liedloff Promovend<br />

Dr. rer. nat. Silvia Rödiger EDV-Laboringenieurin<br />

Dipl.-Ing. Heimo Woitek EDV-Laboringenieur<br />

Honorarprofessoren<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dr. sc. techn. Wulf Bennert<br />

Ausgewählte Kapitel der Bauwerkssicherung<br />

Prof. RA H<strong>an</strong>s-Rudolf Kehrl<br />

Baurecht, insbesondere Bauvertragswesen


Lehrbeauftragte<br />

Dipl.-Ing. Architekt Steffen Buttstädt Kommunikationstechnik<br />

Dr.-Ing. Wolfg<strong>an</strong>g Dellith Betontechnologie einschließlich Praktika<br />

Dipl.-Ing. Günter Eisenbr<strong>an</strong>dt Grundlagen der Arbeitssicherheit<br />

RA Bettina Haase Bauvertragswesen<br />

RA Dr. Burkhard Siebert Bauvertragswesen<br />

Dr.-Ing. Felicitas Willrich DGM/GIS<br />

Dipl.-Ing. Rolf Zer<strong>an</strong>ski Eisenbahnbetrieb<br />

Die Dek<strong>an</strong>e 1991 - <strong>20</strong>11<br />

Prof. Dr.- Ing. Jürgen Reichenbach<br />

1991 – 1992 (Gründungsdek<strong>an</strong>)<br />

Prof. Dr.- Ing. Reiner Gatzsch<br />

1992 – 1995 (Bild oben, rechts)<br />

Prof. Dipl.-Ing. Siegfried Rinderknecht<br />

1995 – 1999 (Bild oben, links)<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dirk Schmidt<br />

1999 – <strong>20</strong>03 (Bild unten, links)<br />

Prof. Dr.- Ing. Ulrich Neuhof<br />

<strong>20</strong>03 – <strong>20</strong>11 (Bild unten, rechts)<br />

11


Ehemalige Mitglieder der Fachrichtung<br />

Bauingenieurwesen<br />

Professoren<br />

Prof. Dr.-Ing. Friedrich Aurisch Massivbau<br />

Dr. rer. nat. Waldemar D<strong>an</strong>owski Bauchemie<br />

Prof. Dr.-Ing. Ulrich Engelm<strong>an</strong>n Statik und Stahlbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Volkhard Fr<strong>an</strong>z Baubetrieb, insb. Fertigungstechnik<br />

Prof. Dr.-Ing. Reiner Gatzsch Baustoffkunde / Betontechnologie<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Peter Hofm<strong>an</strong>n Stahlbau / Festigkeitslehre<br />

Prof. Dr.-Ing. Dietrich Koloßa Stahlbeton- und Sp<strong>an</strong>nbetonbau<br />

Dr.-Ing. Wolfg<strong>an</strong>g Maletz Massivbau / Statik<br />

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Münch Verkehrswesen, Vermessungskunde<br />

Prof. Dr.-Ing. Jürgen Reichenbach Gründungsdek<strong>an</strong><br />

Prof. Dr.-Ing. Wilken Reineke Hydromech<strong>an</strong>ik / Wasserbau<br />

Prof. Dr.-Ing. Elk Richter Straßenbau / Verkehrs<strong>an</strong>lagen<br />

Prof. Dipl.-Ing. Siegfried Rinderknecht Statik<br />

Prof. Dr.-Ing. Harald Roscher Siedlungswasserwirtschaft, Abfallwirtschaft<br />

Prof. Dr.-Ing. Dirk Schmidt CAD, Mathematik, EDV<br />

Prof. Dr.-Ing. Erwin Schwing Bodenmech<strong>an</strong>ik, Erd- und Tunnelbau<br />

Dipl.-Ing. Peter Triegel Baukonstruktion<br />

Lehrbeauftragte<br />

Dipl.- Ing. Harald Baumgarten Grundbau<br />

Dr.-Ing. Anja Buchwald Ausgewählte Themen der Baustoffchemie<br />

Dipl.-Ing. Fr<strong>an</strong>k Greßler Straßenpl<strong>an</strong>ung II<br />

Dipl.-Ing. Architekt Dietmar Gummel Konstruktionslehre historischer Bauweisen<br />

Dipl.-Ing. Matthias Herz<br />

Prof. Heribert Jünem<strong>an</strong>n Baukonstruktion<br />

Dipl.-Ing. Ralf Kaiser Bahnbau<br />

Dipl.-Ing. Dipl.- Kfm. Bernd Kaiser Bahnbetriebs<strong>an</strong>lagen<br />

Prof. Dr.- Ing. habil. Leschnik Bauphysik<br />

Dipl.-Ing. Michael Rühling Straßenentwurf mit CARD<br />

Dipl.-Ing. Achim v. Rüsten Grundlagen der Arbeitssicherheit<br />

H<strong>an</strong>s-Jochen Schlosser<br />

Dr.-Ing. Gerhard Setzpf<strong>an</strong>dt Brückenbau<br />

Dipl.-Ing. Fr<strong>an</strong>k Sommer<br />

Dr.-Ing. Amin Tahineh Stadtpl<strong>an</strong>ung/Städtebau<br />

Dr.-Ing. Steffi Schilling Linienführung und Oberbau<br />

Dr. oec. Claus-Dieter Schmädicke Baurecht<br />

Dipl.-Ing. Stef<strong>an</strong> Weber Bahnbetrieb<br />

Dr.- Ing. Worschech Baukonstruktion<br />

Dipl.-Ing. Peter Zer<strong>an</strong>ski<br />

Dipl.-Ing. Rolf Zer<strong>an</strong>ski<br />

12


Mitarbeiter<br />

Dipl.-Ing. (FH) Ines Benkert Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Inf. M<strong>an</strong>dy Biskup Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. Maik Bremer<br />

Dipl.-Ing. (FH) Cornelia Carl (Bild 2. v.l.) Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Christoph Cron<br />

Eveline Drechsler Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. Heike Dreuse Projektmitarbeiterin<br />

Ing.-Ök. Elmar Eck Projektmitarbeiter<br />

Dipl.-Ing. Angela Eckart (Bild 1.v.r.) Projektmitarbeiterin<br />

M.sc. Fr<strong>an</strong>k Gerdesmeier Promovend<br />

Dipl.-Ing. M<strong>an</strong>fred Germ<strong>an</strong>us Projektmitarbeiter<br />

Dipl.-Ing. (FH) Steffen Heyder Projektmitarbeiter<br />

Dr.-Ing. Heike Hopp (jetzt Kirsten) Projektmitarbeiterin<br />

Anke Schröder (jetzt Kehr) Labor<strong>an</strong>tin<br />

Dipl.-Ing. Christina Kettrup Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Annett Kübler Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Olaf Löber<br />

Ines Meyer<br />

Dr. Anke Niem<strong>an</strong>n<br />

Dipl.-Ing. A. Basir Rahmaty<br />

Dipl.-Ing. Andrea Raute-Koeltzsch Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Rest. Hendrik Romstedt (Bild 2.v.r.) Projektmitarbeiter<br />

D<strong>an</strong>iela Schaaf<br />

Fr<strong>an</strong>ziska Seiring (Bild 3.v.l.) Labor<strong>an</strong>tin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Katrin Seyfarth Projektmitarbeiterin<br />

Dipl.-Ing. (FH) Christi<strong>an</strong> Sorge<br />

H<strong>an</strong>nelore Tatz (jetzt Klauer) Sekretärin<br />

Dipl.-Ing. Katalin Volke<br />

Dipl.-Ing. M<strong>an</strong>dy Welsch Projektmitarbeiterin<br />

13


Tradition der <strong>Bauingenieurausbildung</strong> -<br />

Es beg<strong>an</strong>n im Herbst 1901<br />

Dipl.- Ing. Hartmut Hauschild<br />

Die ehemaligen Dozenten der Ingenieurschule für<br />

Bauwesen <strong>Erfurt</strong> W. Haußen und L. Roth haben in<br />

der „Festschrift Ingenieurschule für Bauwesen <strong>an</strong><br />

der FH <strong>Erfurt</strong> 1991“, herausgegeben vom Förderverb<strong>an</strong>d<br />

der Ingenieurschule für Bauwesen <strong>Erfurt</strong><br />

e. V., zu deren Geschichte gründlich recherchiert.<br />

Aus ihrem Beitrag „Von der Baugewerkschule zur<br />

<strong>Fachhochschule</strong>“ wurden die Daten und Fakten für<br />

diesen Text entnommen.<br />

Die Ausbildung mittlerer technischer Fachkräfte für<br />

das Bauwesen in <strong>Erfurt</strong> beg<strong>an</strong>n am 16.10.1901 mit<br />

der Gründung der „Königlichen Baugewerkschule“.<br />

Zunächst erfolgte die Lehre nur in der Fachrichtung<br />

Hochbau, ab 1903 auch im Tiefbau. Allerdings gab es<br />

bereits Vorgängereinrichtungen, so die 1796 urkundlich<br />

erwähnte „Kurfürst-Zeichenschule“, aus der 1804<br />

die „Königliche Provincial-Kunst- und Bauh<strong>an</strong>dwerkschule“<br />

sowie ab 1881 die „Baugewerk-, Zeichen- und<br />

Modellierschule“ hervorgingen.<br />

In den ersten <strong>Jahre</strong>n verfügte o. g. Einrichtung über<br />

kein eigenes Schulgebäude, genutzt wurden die Räume<br />

der Städtischen Barfüsserschule. Das eigene Gebäude<br />

in der Schlüterstraße 1 wurde im Jahr 1903 fertiggestellt.<br />

Nachdem der Lehrbetrieb während des 1.<br />

Weltkrieges nahezu zum Erliegen kam - nur 11 Schüler<br />

erl<strong>an</strong>gten einen Abschluss - erfolgte am 03.01.1919 ein<br />

Neustart als „Staatliche Baugewerkschule“. Weitere<br />

Umbenennungen gab es 1931 in „Höhere Technische<br />

Lehr<strong>an</strong>stalt für Hoch- und Tiefbau“ sowie 1938 in<br />

„Staatsbauschule“. Im selben Jahr erhielten die Absolventen<br />

<strong>an</strong>stelle eines „Reifezeugnisses“ erstmalig<br />

eine „Ingenieur-Urkunde“.<br />

14<br />

Auch der 2. Weltkrieg schränkte die Ausbildung zunehmend<br />

ein und nach schweren Schäden am Schulgebäude<br />

durch Luft<strong>an</strong>griffe und Beschuss durch<br />

amerik<strong>an</strong>ische Artillerie wurde die Staatsbauschule<br />

am 12.04.1945 geschlossen. Die Wiedereröffnung als<br />

„Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen <strong>Erfurt</strong>“ erfolgte<br />

am 16.10.1947 in den Fachrichtungen Hoch- und<br />

Tiefbau, ab 1949 auch in der Fachrichtung Eisenbahnbau.<br />

Zu Beginn der 50er <strong>Jahre</strong> gab es d<strong>an</strong>n die Fachrichtungen<br />

Architektur, Ingenieurbau, Bauwirtschaft<br />

und Eisenbahnwesen.<br />

Im Jahr 1969 wurde die <strong>Bauingenieurausbildung</strong> vorübergehend<br />

eingestellt, es existierte nur noch die<br />

1955 installierte Fachrichtung Haustechnik, später<br />

Heizungs-, Lüftungs- und S<strong>an</strong>itärtechnik. Erst zum<br />

WS 1974/75 wurde der Lehrbetrieb in der Fachrichtung<br />

Hochbau wieder aufgenommen.<br />

Bestrebungen in den 80er <strong>Jahre</strong>n, die Ingenieurschule<br />

in die seinerzeitige Hochschule für Architektur und<br />

Bauingenieurwesen Weimar zu integrieren, f<strong>an</strong>den<br />

durch die politische Wende im Herbst 1989 ihr Ende.<br />

Stattdessen erarbeiteten die Dozenten neue Studienpläne,<br />

die sich am FH-Niveau der Bundesrepublik orientierten.<br />

Dabei wurden sie von Professoren der <strong>Fachhochschule</strong>n<br />

Darmstadt und Rheinl<strong>an</strong>d-Pfalz (Mainz)<br />

unterstützt. Ziel war es, eine FH Thüringen zu bilden.<br />

Politisch gewollt war ein <strong>an</strong>derer Weg, der über die<br />

Abwicklung der Ingenieurschulen zur Gründung der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> im Oktober 1991 führte.


Von der Leichtigkeit des<br />

schweren Anf<strong>an</strong>gs -<br />

Die Gründung des Fachbereichs<br />

Bauingenieurwesen im Herbst 1991<br />

Ein sehr persönlicher, politisch inkorrekter Rückblick<br />

Prof. Dr.- Ing. Reiner Gatzsch<br />

Anf<strong>an</strong>g November 89 - die Mauer war noch nicht gefallen<br />

- initiierten wir die erste Mittelbauversammlung<br />

der Sektion Bauingenieurwesen <strong>an</strong> der Hochschule für<br />

Bauwesen Weimar. Keiner von uns ahnte, was wir gemeinsam<br />

lostraten. Wir wollten bescheidene Selbstbestimmung<br />

und wurden zu Mitgestaltern einer neuen<br />

Hochschull<strong>an</strong>dschaft.<br />

Bereits 1991 - zwei <strong>Jahre</strong> später - st<strong>an</strong>d ich mit meinen<br />

neuen Kollegen auf der Bühne der ehemaligen SED-Bezirksparteischule<br />

<strong>Erfurt</strong> (Bild oben) - im Volksmund das<br />

„Rote Kloster“ gen<strong>an</strong>nt - und bekam vom Ministerpräsidenten<br />

Duchac die Berufungsurkunde zum Professor<br />

<strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> überreicht, 1992 war ich<br />

Dek<strong>an</strong>.<br />

„<strong>Fachhochschule</strong>“? - „FH“? was war das eigentlich?<br />

Zeit zum Nachdenken gab es nicht: Mitte Juni 91<br />

Ausschreibung, 9. Juli Probevorlesung, Mitte August<br />

Ruferteilung, Arbeitsbeginn 1. September 1991. Um<br />

nicht völlig blind in das Abenteuer FH zu stolpern, besuchten<br />

meine neue Kollegin Dr. Nehring und ich einige<br />

<strong>Fachhochschule</strong>n in den alten Bundesländern.<br />

Die feierliche Eröffnung! Es war der 2. Oktober 1991,<br />

ein Dienstag. Der Fachbereich Bauingenieurwesen<br />

best<strong>an</strong>d aus dem Gründungsdek<strong>an</strong> Prof. Reichenbach<br />

aus Buxtehude, einer Sekretärin Fräulein Bärnt, den<br />

Professoren - den Unsinn mit dem großen Innen-I gab<br />

es damals noch nicht - Nehring, Aurisch, Matthes,<br />

Reineke, Schmidt und Gatzsch sowie den Ingenieurschuldozenten<br />

Hauschild und Triegel. Von Technischen<br />

Mitarbeitern war weit und breit nichts zu sehen.<br />

Nach der feierlichen Eröffnung gab es einen kleinen<br />

Empf<strong>an</strong>g. Der Gründungsdek<strong>an</strong> kam auf mich zu. Da er<br />

ein Glas Sekt in der H<strong>an</strong>d hielt, nahm ich <strong>an</strong>, er wolle<br />

mir zur Berufung gratulieren. Nein.<br />

Er bat mich, gemeinsam mit Prof. Nehring, bis zum<br />

Montag, dem 7. Oktober, eine Laborkonzeption auszuarbeiten.<br />

Wir holten tief Luft. Am Montag lag die Konzeption auf<br />

dem Tisch. So ging es weiter. Es mussten Studien- und<br />

Prüfungsordnungen etc. erarbeitet werden. Von Anf<strong>an</strong>g<br />

<strong>an</strong> war jeder von uns mit der vollen Stundenzahl<br />

von 18 SWS in zwei Studiengängen engagiert. Berufungsverfahren<br />

waren vorzubereiten und durchzuführen.<br />

Deshalb dauerten die Fachbereichsberatungen<br />

oft bis spät in die Nacht. Zum Beispiel musste die abschließende<br />

Beratung zur Bestellung der Ausrüstungen<br />

für das Betonlabor m<strong>an</strong>gels freier Termine spät abends<br />

zwischen 21:00 und 1:00 in einem Hotel stattfinden. Es<br />

kam schon vor, dass sich unsere Angehörigen Sorgen<br />

machten, wo wir denn blieben und sich gegenseitig<br />

<strong>an</strong>riefen. M<strong>an</strong> könne doch gar nicht so viel arbeiten.<br />

M<strong>an</strong> konnte. Der Gestaltungswille setzte Kräfte frei,<br />

von denen wir nicht wussten, dass wir sie hatten. Alle<br />

zogen <strong>an</strong> einem Str<strong>an</strong>g.<br />

Das größte Problem war die Raumnot. Im „Roten Kloster“<br />

waren drei Fachbereiche der FH und ein komplettes<br />

Ministerium untergebracht. Das Haus hatte<br />

im Keller eine Kegelbahn, Werkstätten, einen Atombunker,<br />

2 Sporträume und eine Waffenkammer. In<br />

diesen Räumen mussten die ersten Labore untergebracht<br />

werden. So wurden z. B. die zwei Hausmeister<br />

als studentische Hilfskräfte eingestellt und bezahlt.<br />

Sie bauten Trennwände im Bunker ein. So entst<strong>an</strong>den<br />

Lagerflächen, die später in keiner Liste auftauchten.<br />

Als der Hausverwalter wechselte, wurde abends auf<br />

alle Kellerraumtüren ein Schild mit der Aufschrift „Betriebsraum<br />

Fachbereich Bauingenieurwesen“ aufgeklebt.<br />

Am nächsten Morgen gehörten sie zu unserem<br />

Fachbereich. So wurden die Flächen für die späteren<br />

Labore org<strong>an</strong>isiert.<br />

15


Die Dozenten Hauschild und Triegel erarbeiteten zum<br />

Teil über Nacht Zeichnungen für die Umw<strong>an</strong>dlung von<br />

Betriebsgaststätte und Garderobe in Laborräume oder<br />

Hörsäle.<br />

Es fehlten nicht nur Räume. Durch die Überlastung<br />

der Telefon<strong>an</strong>lagen war das Telefonieren ein Glücksspiel<br />

und die Faxnachrichten waren zerhackt und nicht<br />

oder schwer lesbar. Mobiliar und Ausrüstung mussten<br />

bestellt werden. Als gelernter, <strong>an</strong> Mängel gewöhnter,<br />

ehemaliger DDR-Bürger hatte ich mir gnauserigen Umg<strong>an</strong>g<br />

mit Ressourcen unbewusst <strong>an</strong>gewöhnt. Ich hatte<br />

z. B. Stühle der einfachsten robusten Bauart für unsere<br />

Seminarräume bestellt. Bei einem Besuch in einer hessischen<br />

<strong>Fachhochschule</strong> sah ich die dortigen Stühle.<br />

So bequem sollten meine Studenten auch sitzen. In<br />

der nächsten Woche ließ ich den Möbelliefer<strong>an</strong>ten<br />

eine Kollektion Stühle im G<strong>an</strong>g aufstellen. Zufällig<br />

vorbeikommende Studentinnen bat ich, die Stühle<br />

auszuwählen, die ihnen am besten zusagten. Ich sah,<br />

so ging es auch. Für eine Prüfmaschine wurden gegen<br />

<strong>Jahre</strong>sende 150.000 DM bereitgestellt. In so kurzer<br />

Zeit konnte eine maßgeschneiderte Maschine nicht<br />

gebaut werden. Also wurde eine bezahlt, die noch gar<br />

nicht existierte. Heute wäre dies ein Straftatsbest<strong>an</strong>d<br />

der Untreue nach § 266 StGB. Vielleicht war es das<br />

schon damals. Es gab einfach keine Zeit, dies zubedenken.<br />

„Augen zu und durch“, hieß das Motto. Die<br />

Zeit der Bedenkenträger kam später.<br />

Ohne die vielen kleinen „Fouls“ wäre ein so ras<strong>an</strong>ter<br />

Start in einen einigermaßen geordneten Hochschulbetrieb<br />

nicht möglich geworden. Wie funktionierte dies<br />

alles eigentlich. Wir hatten extrem flache zielorientierte<br />

Org<strong>an</strong>isations- und Verwaltungsstrukturen.<br />

Am Anf<strong>an</strong>g gab es noch nicht einmal einen K<strong>an</strong>zler. Die<br />

Verwaltung verst<strong>an</strong>d sich als Dienstleister im guten<br />

Sinne. Der FH st<strong>an</strong>d ein Gründungsrektor, Herr Jünem<strong>an</strong>n,<br />

vor. Die nächste Ebene war die Dek<strong>an</strong>erunde.<br />

Einen Senat oder <strong>an</strong>dere Gremien gab es noch nicht.<br />

Im Ministerium saßen <strong>an</strong> den ver<strong>an</strong>twortlichen Stellen<br />

„Brüder im Geiste“. Sie kamen wie ich z. T. aus<br />

der Bürgerbewegung der DDR und halfen wo sie nur<br />

konnten. Sie wussten wie ich noch nicht, was m<strong>an</strong> alles<br />

falsch machen k<strong>an</strong>n und machten doch alles (fast<br />

alles) richtig. Rückblickend k<strong>an</strong>n ich sagen, dass die<br />

<strong>Jahre</strong> 1989 - 1994 zu den arbeitsreichsten, aber beglückendsten<br />

meines Lebens gehörten.<br />

Ich bin mitten drin gewesen.<br />

16


Entwicklung der Studierenden- und Absolventenzahlen<br />

- Von 0 auf 1000<br />

Prof. Dr.- Ing. Jürgen Kaleta<br />

Mit der Gründung der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> im <strong>Jahre</strong><br />

1991 wurde auch der Studieng<strong>an</strong>g Bauingenieurwesen<br />

eingerichtet. Ziel dieses Studieng<strong>an</strong>ges war die<br />

Ausbildung von Fachhochschulingenieuren in einem<br />

8semestrigen Studium mit dem Abschluss Diplom-<br />

Ingenieur (FH).<br />

Der erste Bauingenieurstudieng<strong>an</strong>g wurde vom Wintersemester<br />

1991/92 bis zum Wintersemester 1996/97<br />

(Bild unten) <strong>an</strong>geboten. Dieser Studieng<strong>an</strong>g setzte<br />

sich aus einem 2semestrigen Grundstudium und einem<br />

6semestrigen Hauptstudium zusammen. Im Rahmen<br />

des Hauptstudiums waren ein Grundfachstudium mit<br />

zwei Studiensemestern und einem praktischen Studiensemester<br />

und nachfolgend ein Schwerpunktstudium<br />

mit ebenfalls zwei Studiensemestern und einem zweiten<br />

praktischen Studiensemester zu absolvieren.<br />

Im Schwerpunktstudium konnte zwischen folgenden<br />

Schwerpunktrichtungen gewählt werden:<br />

> Konstruktiver Ingenieurbau;<br />

> Inst<strong>an</strong>dhaltung – Inst<strong>an</strong>dsetzung – Ertüchtigung;<br />

> Verkehr – Wasser – Umwelt;<br />

> Baubetrieb.<br />

Im Rahmen dieses ersten Bauingenieurstudieng<strong>an</strong>ges<br />

wurde auch ein zweisemestriges Zusatzstudium für<br />

18<br />

Entwicklung der Studiengänge<br />

Studieng<strong>an</strong>g<br />

Studienrichtung<br />

Anzahl<br />

der<br />

Semester PrO1991/92 Zusatzstudium BI 2 1991<br />

Dipl.-Ing. (FH) BI 8 1993<br />

Dipl.-Ing. (FH) BI 8 1997<br />

Bachelor BI 6 <strong>20</strong>00<br />

Bachelor BB 6 <strong>20</strong>04<br />

Dipl.-Ing. (FH)* 1<br />

BI 2 <strong>20</strong>00<br />

Master BI 4 <strong>20</strong>03<br />

Bachelor * 2<br />

BI 1+1 <strong>20</strong>08<br />

Bachelor * 2<br />

BB 1+1 <strong>20</strong>08<br />

Bachelor BI 7 <strong>20</strong>08<br />

Bachelor BB 7 <strong>20</strong>08<br />

Master KI 3 <strong>20</strong>08<br />

Master TB 3 <strong>20</strong>08<br />

1992/93<br />

Studiengänge in der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

1993/94<br />

1994/95<br />

1995/96<br />

1996/97<br />

1997/98<br />

Absolventen des ehemaligen Fachschulstudieng<strong>an</strong>ges<br />

Bauingenieurwesen in Gotha <strong>an</strong>geboten, um den Absolventen<br />

die Möglichkeit zu bieten, nachträglich den<br />

Abschluss Dipl.-Ing. (FH) zu erwerben.<br />

Vom Wintersemester 1997/1998 bis zum Wintersemester<br />

1999/<strong>20</strong>00 wurde ein aktualisierter Studieng<strong>an</strong>g<br />

Bauingenieurwesen <strong>an</strong>geboten. Grund für die Aktualisierung<br />

waren Änderungen im Thüringer Hochschulgesetz,<br />

Änderungen in der Rahmenprüfungsordnung der<br />

FH <strong>Erfurt</strong> und Erfahrungen in der Ausbildung am Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen. Die grundlegende Struktur<br />

und die Studienschwerpunkte waren identisch mit<br />

dem ersten Bauingenieurstudieng<strong>an</strong>g.<br />

Mit dem Wintersemester <strong>20</strong>00/01 wurde am Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen im Rahmen des Bologna-Prozesses<br />

ein grundlegender Wechsel in der Ausbildung<br />

vollzogen. Die Gründe für den Wechsel sind im Artikel<br />

von Prof. Dr. rer. nat. Dirk Schmidt beschrieben. Mit<br />

der Immatrikulation in einen 6semestrigen Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

wurde ein Überg<strong>an</strong>g in die gestuften Bachelor-<br />

und Masterstudiengänge vollzogen.<br />

An den Bachelorstudieng<strong>an</strong>g schloss sich ein 4semestriger<br />

Masterstudieng<strong>an</strong>g Bauingenieurwesen <strong>an</strong>, der<br />

ab dem Wintersemester <strong>20</strong>03/04 bis zum Wintersemester<br />

<strong>20</strong>08/09 <strong>an</strong>geboten wurde.<br />

1998/99<br />

1999/00<br />

<strong>20</strong>00/01<br />

<strong>20</strong>01/02<br />

W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S W S<br />

Legende: BI Bauingenieurwesen<br />

BB Bahnbau<br />

KI Konstruktiver Ingenieurbau<br />

TB Tiefbau, M<strong>an</strong>agement und urb<strong>an</strong>e Infrastruktur<br />

* 1<br />

Postgradualer Diplomstudieng<strong>an</strong>g<br />

* 2<br />

Überg<strong>an</strong>gssemester im 6semestrigen Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

<strong>20</strong>02/03<br />

<strong>20</strong>03/04<br />

<strong>20</strong>04/05<br />

<strong>20</strong>05/06<br />

<strong>20</strong>06/07<br />

<strong>20</strong>07/08<br />

<strong>20</strong>08/09<br />

<strong>20</strong>09/10<br />

<strong>20</strong>10/11<br />

Akkreditierung Reakkreditierung<br />

<strong>20</strong>11/12


<strong>20</strong>0<br />

180<br />

160<br />

140<br />

1<strong>20</strong><br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

<strong>20</strong><br />

0<br />

Studien<strong>an</strong>fänger nach Studiengängen<br />

Vorher erfolgte im Jahr <strong>20</strong>03 die Akkreditierung des<br />

Bachelor- und des Masterstudieng<strong>an</strong>ges durch eine<br />

unabhängige Akkreditierungskommission. Unser<br />

Fachbereich gehörte damit zu den Ersten, die einen<br />

Bachelor- und Masterstudieng<strong>an</strong>g Bauingenieurwesen<br />

in Deutschl<strong>an</strong>d eingeführt und akkreditiert bekommen<br />

haben.<br />

Als Besonderheit wurde am Fachbereich Bauingenieurwesen<br />

vom Wintersemester <strong>20</strong>03/04 bis zum Wintersemester<br />

<strong>20</strong>08/09 im Rahmen des sogen<strong>an</strong>nten<br />

Y-Modells ein zweisemestriger postgradualer Diplomstudieng<strong>an</strong>g<br />

Bauingenieurwesen <strong>an</strong>geboten. Dadurch<br />

blieb die Möglichkeit, nach Abschluss des Bachelorstudieng<strong>an</strong>ges<br />

den beliebten und allseits <strong>an</strong>erk<strong>an</strong>nten<br />

Abschluss Dipl.-Ing. (FH) zu erreichen.<br />

Der Bachelorstudieng<strong>an</strong>g wurde mit Beginn des Wintersemsters<br />

<strong>20</strong>04/05 um die Studienrichtung Bahnbau,<br />

die parallel zur Studienrichtung Allgemeines Bauingenieurwesen<br />

<strong>an</strong>geboten wurde, erweitert. Diese Studienrichtung<br />

wurde gleichzeitig als dualer Studieng<strong>an</strong>g<br />

<strong>an</strong>geboten. Dadurch best<strong>an</strong>d die Möglichkeit,<br />

nach einer gut einjährigen Facharbeiterausbildung<br />

als Gleisbauer in das erste Semester des Bachelorstudieng<strong>an</strong>ges<br />

zu wechseln. Der Facharbeiterabschluss<br />

erfolge d<strong>an</strong>n in der Sommerpause nach dem ersten<br />

Studienjahr und nach insgesamt 4 <strong>Jahre</strong>n konnte der<br />

Bachelorabschluss erreicht werden. D<strong>an</strong>ach konnte<br />

das Studium noch im Masterstudieng<strong>an</strong>g <strong>an</strong> unserem<br />

Fachbereich oder <strong>an</strong> <strong>an</strong>deren <strong>Fachhochschule</strong>n oder<br />

Universitäten fortgesetzt werden.<br />

Mit Beginn des Wintersemesters <strong>20</strong>08/09 konnten in<br />

Thüringen keine Diplomstudiengänge mehr <strong>an</strong>geboten<br />

werden.<br />

Dadurch gab es für viele Studenten im Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

keine Möglichkeit zur Fortsetzung des Studiums,<br />

da die Aufnahmebedingungen für den Master-<br />

Master<br />

Diplom, postgradual<br />

Bachelor<br />

Diplom<br />

Zusatzstudium<br />

studieng<strong>an</strong>g relativ hoch waren. Gleichzeitig war im<br />

Jahr <strong>20</strong>08 eine Reakreditierung unseres Bachelor- und<br />

unseres Masterstudieng<strong>an</strong>ges erforderlich. Das erforderte<br />

eine kritische Analyse der Studiengänge.<br />

Die bisherigen Erfahrungen mit diesen Studiengängen<br />

hatten gezeigt, dass eine Studierbarkeit für viele Studenten<br />

nur eingeschränkt gegeben war. Das war insbesondere<br />

auf die 6 durchgängigen Studiensemester<br />

zurückzuführen. Es gab kein Praxissemester zur Unterbrechung,<br />

da das Ingenieurpraktikum mit dem Ziel der<br />

Studienzeitverkürzung in der Sommerpause nach dem<br />

zweiten Studienjahr <strong>an</strong>geordnet war. Diese Anordnung<br />

hatte gleichzeitig den Nachteil, dass viele wichtige Fächer<br />

der Ingenieurausbildung noch gar nicht bek<strong>an</strong>nt<br />

waren. Im Rahmen der Bachelorausbildung hatte sich<br />

zwischenzeitlich auch der Abschluss des Studiums mit<br />

einer ersten wissenschaftlichen Arbeit, der Bachelorarbeit<br />

durchgesetzt.<br />

Dies und einige <strong>an</strong>dere R<strong>an</strong>dbedingungen und Erfahrungen<br />

führten in der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

der neuen Fakultät Bauingenieurwesen und<br />

Restaurierung/Konservierung zu der Überlegung und<br />

letztendlich auch Entscheidung, die Studiengänge zu<br />

überarbeiten und zu einem 7semestrigen Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

und einem <strong>an</strong>schließenden 3semestrigen<br />

Masterstudieng<strong>an</strong>g zu wechseln.<br />

Der neue 7semestrige Bachelorstudieng<strong>an</strong>g wird seit<br />

dem Wintersemester <strong>20</strong>08/09 <strong>an</strong>geboten. Er umfasst<br />

6 Studiensemester und ein Praxissemester, in dem neben<br />

einem 12wöchigen Ingenieurpraktikum auch eine<br />

Bachelorarbeit in einem Zeitraum von 8 Wochen geschrieben<br />

wird.<br />

Im 6. Semester gibt es in Anlehnung <strong>an</strong> die früheren<br />

Diplomstudiengänge die Möglichkeit, eine Vertiefungsrichtung<br />

zu wählen.<br />

19


Es werden folgende Vertiefungsrichtungen <strong>an</strong>geboten:<br />

> Baubetrieb und Projektm<strong>an</strong>agement (BBP);<br />

> Konstruktiver Ingenieurbau und S<strong>an</strong>ierung (KIS);<br />

> Verkehr, Wasser, Umwelt (VWU).<br />

Der 3semestrige Masterstudieng<strong>an</strong>g umfasst zwei<br />

Studien- und ein Praxissemester, in dem ein semesterübergreifendes<br />

Projekt abgeschlossen wird und die<br />

Master Thesis über einen Zeitraum von 14 Wochen zu<br />

bearbeiten ist.<br />

Der neue Bachelor- und der Masterstudieng<strong>an</strong>g wurden<br />

im Jahr <strong>20</strong>08 erfolgreich reakkreditiert.<br />

Um den Bachelorstudenten, die zum Wintersemester<br />

<strong>20</strong>05/06 und <strong>20</strong>06/07 eine Fortsetzung ihres Studiums<br />

nach dem erfolgreichen Bachelorabschluss zu<br />

ermöglichen, wurde im Sommersemester <strong>20</strong>09 und<br />

<strong>20</strong>10 jeweils ein neu gestaltetes 6. Semester als Überg<strong>an</strong>gssemester<br />

<strong>an</strong>geboten, <strong>an</strong> das sich d<strong>an</strong>n das 7.<br />

Semester entsprechend dem 7semestrigen Bachelorstudieng<strong>an</strong>gs<br />

<strong>an</strong>schloss. Im Überg<strong>an</strong>gssemester wurden<br />

auch schon die gen<strong>an</strong>nten Vertiefungsrichtungen<br />

<strong>an</strong>geboten. Diese Möglichkeit wurde von den Bachelorstudenten<br />

gut <strong>an</strong>genommen. Dadurch konnte der<br />

neue Masterstudieng<strong>an</strong>g bereits ab dem Sommersemester<br />

<strong>20</strong>10 <strong>an</strong>geboten werden. Nach 10 Studenten im<br />

Sommersemester <strong>20</strong>10 konnten im Sommersemester<br />

<strong>20</strong>11 bereits 26 Studenten in den Masterstudieng<strong>an</strong>g<br />

immatrikuliert werden.<br />

Die Anzahl der Studierenden und der Studien<strong>an</strong>fänger<br />

in der Fachrichtung Bauingenieurwesen ist entgegen<br />

der allgemeinen Entwicklung im Bauingenieurwesen<br />

relativ konst<strong>an</strong>t geblieben. Das ist bestimmt auch auf<br />

die aktive, stetige Arbeit <strong>an</strong> der Verbesserung und<br />

Aktualisierung der Studiengänge zurückzuführen. Die<br />

konkreten Zahlen der Studien<strong>an</strong>fänger seit 1991 sind<br />

im Bild auf Seite 19 dargestellt.<br />

<strong>20</strong><br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

<strong>20</strong><br />

10<br />

0<br />

Absolventen nach Studiengängen<br />

Studien<strong>an</strong>fänger nach Studiengängen<br />

Diese Zahlen relativieren sich jedoch, da etwa 15 %<br />

der eingeschriebenen Studien<strong>an</strong>fänger das Studium<br />

tatsächlich nicht aufnehmen und noch einmal <strong>20</strong> %<br />

schon nach wenigen Wochen feststellen, dass das<br />

Studium des Bauingenieurwesens nicht ihren Vorstellungen<br />

entspricht und sie sich deshalb früher oder<br />

später exmatrikulieren lassen. Dagegen ist die Zahl<br />

der Studierenden, die den Fachbereich aufgrund einer<br />

endgültig nicht best<strong>an</strong>denen Prüfung verlassen müssen,<br />

gering und liegt gemessen <strong>an</strong> der Zahl der Studien<strong>an</strong>fänger<br />

über das g<strong>an</strong>ze Studium bei etwa 9 %.<br />

Die Anzahl der Absolventen ist für den Zeitraum Wintersemester<br />

1991/92 bis zum Ende des Sommersemesters<br />

<strong>20</strong>10 im Bild oben dargestellt. Die konkreten Zahlen<br />

der Absolventen in den einzelnen Studiengängen<br />

bis zum Ende des Wintersemesters <strong>20</strong>10/11 sind:<br />

Zusatzstudium (1991 – 1997)<br />

230 Absolventen Dipl.-Ing.(FH)<br />

Diplomstudieng<strong>an</strong>g (1995 – <strong>20</strong>09)<br />

352 Absolventen Dipl.-Ing.(FH)<br />

Bachelorstudieng<strong>an</strong>g (<strong>20</strong>02 – <strong>20</strong>11)<br />

260 Absolventen Bachelor of Engineering<br />

Postgradualer Diplomstudieng<strong>an</strong>g (<strong>20</strong>03 – <strong>20</strong>11)<br />

148 Absolventen Dipl.-Ing.(FH)<br />

Masterstudieng<strong>an</strong>g (<strong>20</strong>03 – <strong>20</strong>11)<br />

45 Absolventen Master of Engineering<br />

Master<br />

Diplom, postgradual<br />

Bachelor<br />

Diplom<br />

Zusatzstudium<br />

Damit k<strong>an</strong>n die Fachrichtung Bauingenieurwesen auf<br />

insgesamt 1035 Absolventen seit 1991 verweisen.


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21


Vom Diplomingenieur zum Bachelor und Master -<br />

Wir waren die Vorreiter<br />

Prof. Dr. rer. nat. Dirk Schmidt<br />

Der Fachbereich Bauingenieurwesen wurde mit der<br />

Gründung der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> im <strong>Jahre</strong> 1991<br />

eingerichtet. Der Studieng<strong>an</strong>g Bauingenieurwesen<br />

orientierte sich <strong>an</strong> den St<strong>an</strong>dards, die <strong>an</strong> den Fachbereichen<br />

Bauingenieurwesen <strong>an</strong> <strong>Fachhochschule</strong>n<br />

in den alten Bundesländern üblich waren. Dabei entschied<br />

sich der Fachbereich für das Studienmodell mit<br />

sechs Studiensemestern, einem Praktikumsemester<br />

und einem Prüfungssemester, in dem auch die Diplomarbeit<br />

zu schreiben war.<br />

Inhaltlich orientierte sich der Fachbereich <strong>an</strong> der<br />

"Rahmenordnung für die Diplomprüfung im Studieng<strong>an</strong>g<br />

Bauingenieurwesen <strong>an</strong> <strong>Fachhochschule</strong>n",<br />

die zwar erst 1999 durch die Kultusministerkonferenz<br />

beschlossen wurde, aber in den wesentlichen Teilen<br />

schon Anf<strong>an</strong>g der 90er <strong>Jahre</strong> vorlag. Diese Ordnung<br />

gab Vorgaben für das Fächerspektrum, die Studieninhalte<br />

und die Mindestsemesterwochenstunden und<br />

ging davon aus, dass die Studierenden im Studienjahr<br />

46 Wochen mit jeweils 45 Stunden für ihr Studium<br />

aufbringen. Da die Vorlesungszeiten einschließlich<br />

der Prüfungsperioden pro Studienjahr nur etwa 34<br />

Wochen umfassen, müssten die Studierenden pro Studienjahr<br />

außerhalb der Vorlesungs- und Prüfungszeit<br />

540 Stunden eigenver<strong>an</strong>twortlich für das Studium tätig<br />

sein. Diese Stundenzahl war unseren Erfahrungen<br />

nach unrealistisch. Daher stellten sich nach einiger<br />

Zeit am Fachbereich die gleichen Probleme ein, wie <strong>an</strong><br />

<strong>an</strong>deren Fachbereichen Bauingenieurwesen, mit der<br />

Folge einer hohen Studienabbrecherquote und einer<br />

durchschnittlichen Studiendauer, die erheblich über<br />

der Regelstudienzeit lag.<br />

Daraus ergab sich für den Fachbereich die Notwendigkeit,<br />

den Studieng<strong>an</strong>g zu reformieren, zumal durch die<br />

Baupraxis immer stärker auch inhaltliche Änderungen<br />

in der Ausbildung gefordert wurden. Der Hauptverb<strong>an</strong>d<br />

der Deutschen Bauindustrie vertrat die Meinung,<br />

dass der <strong>an</strong> Hochschulen grundständig ausgebildete<br />

22<br />

Bauingenieur ein "Generalist" sein soll, der sowohl<br />

über ein breit <strong>an</strong>gelegtes technisches Fachwissen<br />

als auch über betriebswirtschaftliche und rechtliche<br />

Kenntnisse verfügen soll. D<strong>an</strong>eben muss er in der Lage<br />

sein, komplexe Probleme zu lösen. Dafür sind interdisziplinäres<br />

Denken, Teamfähigkeit, Kommunikationsfähigkeit,<br />

Methodenwissen sowie Flexibilität und Mobilität<br />

notwendig. Spezialisten sollen <strong>an</strong> Hochschulen in<br />

postgradualen Studiengängen ausgebildet werden.<br />

Mit der Unterzeichnung der Bologna-Erklärung wurde<br />

1999 ein Prozess gestartet, der einen europäischen<br />

Hochschulraum schaffen soll. Es wurde unter <strong>an</strong>derem<br />

vereinbart, ein System von vergleichbaren gestuften<br />

Studiengängen zu schaffen (Bachelor und Master), die<br />

sich durch Tr<strong>an</strong>sparenz der Studieninhalte, die Einhaltung<br />

von Qualitätsst<strong>an</strong>dards und die Förderung der<br />

Mobilität der Studierenden auszeichnen. Diese Ziele<br />

sollen durch Modularisierung der Lehrinhalte, Einführung<br />

eines Kreditpunktsystems und Akkreditierung der<br />

Studiengänge erreicht werden.<br />

Als Mitglied des Senatsausschusses für Studium und<br />

Lehre war ich von Anf<strong>an</strong>g <strong>an</strong> mit dieser Problematik<br />

beschäftigt und nahm <strong>an</strong> einem Besuch der Partneruniversität<br />

in Newcastle teil, um sich dort mit dem Bachelor-<br />

und Mastersystem vertraut zu machen. Besonders<br />

auffällig war, dass bei den dortigen Studiengängen<br />

weniger die Inhalte als vielmehr das Sammeln von Kreditpunkten<br />

im Vordergrund st<strong>an</strong>den. Ein System der<br />

Qualitätssicherung über Akkreditierungsagenturen<br />

wie in den USA schien es nicht zu geben. Überhaupt<br />

musste m<strong>an</strong> feststellen, dass es den Bachelor und den<br />

Master nicht gibt.<br />

Trotzdem sahen wir in der Einführung gestufter Studiengänge<br />

eine passende Gelegenheit, das Studien<strong>an</strong>gebot<br />

des Fachbereiches Bauingenieurwesen in <strong>Erfurt</strong><br />

zu reformieren. Erklärte Absicht war, mit den gestuf-


<strong>Erfurt</strong>er Y-Modell<br />

ten Studiengängen auch weiterhin praxisorientierte<br />

Studiengänge <strong>an</strong>zubieten, die durch vorwiegend seminaristische<br />

Lehrver<strong>an</strong>staltungen, studienbegleitende<br />

Prüfungen, fachbezogenes Grundlagenstudium<br />

und in das Studium integrierte Praxisphasen charakterisiert<br />

sind. Damit unterscheidet sich die Fachhochschulausbildung<br />

in den gestuften Studiengängen auch<br />

weiterhin von der Ausbildung <strong>an</strong> universitären Einrichtungen.<br />

Der Fachbereich Bauingenieurwesen war der Überzeugung,<br />

dass die neu eingeführten Studiengänge besser<br />

geeignet waren, den Forderungen der Praxis gerecht<br />

zu werden. Zweifel waren jedoch auch vorh<strong>an</strong>den,<br />

insbesondere deshalb, weil sich der Hauptverb<strong>an</strong>d<br />

der Deutschen Bauindustrie e. V. als einziger großer<br />

Industrieverb<strong>an</strong>d innerhalb des Bundes der Deutschen<br />

Industrie zusammen mit <strong>an</strong>deren Verbänden<br />

des Bauwesens zunächst gegen eine Veränderung der<br />

Ausbildungsstruktur ausgesprochen hatte. Es wurde<br />

insbesondere befürchtet, dass sich die Ausbildung<br />

<strong>an</strong> Universitäten und <strong>Fachhochschule</strong>n immer mehr<br />

<strong>an</strong>gleichen, obwohl sich die Unterscheidung in eine<br />

stärker theorieorientierte und eine stärker praxisorientierte<br />

Ausbildung bewährt hat. Später wurde unter<br />

Führung des Hauptverb<strong>an</strong>des der Deutschen Bauindustrie<br />

ein Akkreditierungsverbund gegründet, der im<br />

Bereich des Bauingenieurwesens Mindestst<strong>an</strong>dards<br />

für Bachelor- und Masterstudiengänge vorgab.<br />

Die Entwicklung der neuen Studiengänge nahm der<br />

Fachbereich zügig in Angriff, da vermutet wurde, dass<br />

am Anf<strong>an</strong>g der Entwicklung größere Freiräume zur<br />

Verfügung stehen würden, was sich auch bewahrheitete.<br />

So wurde ein sogen<strong>an</strong>ntes Y-Modell entwickelt,<br />

das als grundständigen Studieng<strong>an</strong>g einen 6semestrigen<br />

Bachelorstudieng<strong>an</strong>g vorsah, auf dem wahlweise<br />

zwei postgraduale Studiengänge aufbauten, ein viersemestriger<br />

Masterstudieng<strong>an</strong>g und ein zweisemestri-<br />

ger Diplomstudieng<strong>an</strong>g, der in Kombination mit dem<br />

Bachelorstudieng<strong>an</strong>g etwa dem bisherigen Diplomstudieng<strong>an</strong>g<br />

entsprach (Bild oben). Andere Hochschulen<br />

hielten erst einmal <strong>an</strong> ihren alten Diplomstudiengängen<br />

fest und führten parallel dazu Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

ein.<br />

Während ihres Antrittsbesuches <strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> hat die Ministerin für Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst, Prof. Dr. Dagmar Schip<strong>an</strong>ski, am<br />

30.03. <strong>20</strong>00 die Genehmigungsurkunde für die Einrichtung<br />

der ersten konsekutiven Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

in Thüringen überreicht. Damit war<br />

ein wesentlicher Schritt get<strong>an</strong>, um die Studiengänge<br />

zum Wintersemester <strong>20</strong>00/<strong>20</strong>01 einzuführen. Die Akkreditierung<br />

der Studiengänge durch eine Akkreditierungsagentur<br />

erfolgte erst im Nachhinein, da sie zum<br />

Startzeitpunkt noch nicht arbeitsfähig waren.<br />

Für unsere Studierenden eröffneten sich durch die Einführung<br />

der Studiengänge neue Möglichkeiten, wie<br />

der Wechsel nach dem Bachelorstudieng<strong>an</strong>g in einen<br />

Masterstudieng<strong>an</strong>g einer <strong>an</strong>deren Hochschule. Nach<br />

erfolgreich abgeschlossenem Masterstudium besteht<br />

die Möglichkeit der Promotion, unabhängig davon,<br />

ob der Abschluss <strong>an</strong> einer <strong>Fachhochschule</strong> oder einer<br />

universitären Einrichtung erworben wurde. Außerdem<br />

können unsere Masterabsolventen in den höheren<br />

Dienst übernommen werden.<br />

Inzwischen haben sich die Bachelor- und Masterstudiengänge<br />

<strong>an</strong> allen Hochschulen in den Ingenieurwissenschaften<br />

durchgesetzt. Diplomstudiengänge<br />

werden nicht mehr <strong>an</strong>geboten. Die beschriebenen<br />

Studiengänge <strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> in <strong>Erfurt</strong> wurden<br />

inzwischen aufgrund der l<strong>an</strong>gjährigen Erfahrungen<br />

überarbeitet und reakkreditiert.<br />

23


24<br />

<br />

<br />

<br />

Die TS BAU GMBH entst<strong>an</strong>d <strong>20</strong>01 aus der Fusion der Gesellschaften Pape Bau-Union GmbH & Co. KG<br />

(gegr. 1997), Proterra GmbH (gegr. 1990) sowie Thyssen Schachtbau Rohrtechnik GmbH (gegr. 1994).<br />

Speziell in Jena wurden dabei die bereits seit 1994 bestehenden Geschäftsfelder Straßen- und<br />

Tiefbau mit Deponiebau und Bergbau um die Bausparten Rohrleitungsbau und Gleisbau erweitert.<br />

Die TS BAU GMBH vereint die Kraft ihrer Bausteine, schafft Synergieeffekte und bietet allen Vertragspartnern<br />

die Vorzüge einer vielseitigen, erfahrenen und verlässlichen Bauunternehmung.<br />

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die Ausbildung, bieten wir Studenten und Absolventen hervorragende Perspektiven.<br />

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Struktur der <strong>Bauingenieurausbildung</strong> <strong>20</strong>11 -<br />

Qualifiziert und akkreditiert<br />

Prof. Dr.- Ing. Steffen Riedl<br />

Berufsfeld des Bauingenieurs<br />

Das Bauingenieurwesen stellt eines der ältesten Ingenieurdisziplinen<br />

dar und bietet mit einer großen<br />

Anzahl <strong>an</strong> unterschiedlichen Fachdisziplinen einen<br />

der vielfältigsten Ingenieurberufe. Neben den rein<br />

technischen und wissenschaftlichen Kompetenzen<br />

sind auch wirtschaftliche und soziale sowie politische<br />

Kenntnisse aus dem Berufsfeld des Bauingenieurs<br />

nicht wegzudenken.<br />

Aus diesen Anforderungsprofilen ergeben sich für die<br />

Absolventen folgende Betätigungsfelder:<br />

> Bauwirtschaft (Projektm<strong>an</strong>agement, Kostenrechnung<br />

usw.),<br />

> Ingenieurbüros (Bauwerkspl<strong>an</strong>ung, Verkehrskonzepte,<br />

Wasserver- und -entsorgung usw.),<br />

> Öffentlicher Dienst (Pl<strong>an</strong>ung und Überwachung),<br />

> Dienstleistungssektor (Immobilienwirtschaft, Facility<br />

M<strong>an</strong>agement usw.).<br />

Um den künftigen Studierenden ein vielseitiges und<br />

interess<strong>an</strong>tes sowie praxisnahes Studium zu ermöglichen<br />

bzw. gleichzeitig der Baupraxis sehr gut ausgebildete<br />

und motivierte Absolventen zu bieten, hat die<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> das Studium des Bauingenieurwesens<br />

<strong>an</strong> die jeweiligen Bedürfnisse <strong>an</strong>gepasst und<br />

strukturiert. Diese nicht zuletzt durch den Bologna-<br />

Prozess stark beeinflusste Struktur wird in den folgenden<br />

Abschnitten erläutert.<br />

Studium des Bauingenieurwesens <strong>an</strong><br />

der FH <strong>Erfurt</strong><br />

Als Zulassungsvoraussetzungen zum Studium des<br />

Bauingenieurwesens <strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

gelten:<br />

> die allgemeine Hochschulreife,<br />

> die fachgebundene Hochschulreife sowie<br />

> die Fachhochschulreife.<br />

Die Zulassung zu den Studiengängen des Bauingenieurwesens<br />

ist derzeit nicht beschränkt.<br />

Um den Studierenden den Einstieg in das Studium zu<br />

erleichtern, bietet die Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

bereits vor Studienbeginn mehrere Brückenkurse<br />

(beispielsweise im Fach Mathematik) <strong>an</strong>.<br />

Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

Der Bachelorstudieng<strong>an</strong>g stellt die erste Stufe in der<br />

<strong>Bauingenieurausbildung</strong> dar, die 7 Semester dauert,<br />

insgesamt mit 210 Kreditpunkten (ECTS) bewertet<br />

wird und jeweils im Wintersemester (Anf<strong>an</strong>g Oktober)<br />

beginnt. Dieser Studieng<strong>an</strong>g schließt mit dem akademischen<br />

Grad Bachelor of Engineering (B.Eng.) ab,<br />

der einerseits einen berufsqualifizierenden Zug<strong>an</strong>g<br />

zum Arbeitsmarkt und <strong>an</strong>dererseits den Zug<strong>an</strong>g zum<br />

konsekutiven dreisemestrigen Masterstudieng<strong>an</strong>g ermöglicht.<br />

Modulübersicht Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

Ingenieurmathematik I - Baukonstruktion I - Baustoffkunde I -<br />

Baumech<strong>an</strong>ik I - Recht + Wirtschaft - Wahlpflichtfach 1 – Arbeitssicherheit<br />

Ingenieurmathematik II - Baukonstruktion II - Baustoffkunde II -<br />

Baumech<strong>an</strong>ik II – Informatik - Wahlpflichtfach 2 –<br />

Wahlpflichtfach 3<br />

Massivbau I – Fertigungstechnik – Bauphysik - Baumech<strong>an</strong>ik III –<br />

Bodenmech<strong>an</strong>ik - Straßenwesen I – Fachenglisch - Beleg Bauphysik<br />

Massivbau II - Baubetriebswirtschaft – Stahlbau – Vermessungskunde -<br />

Grundbau I – Hydromech<strong>an</strong>ik - Wahlpflichtfach 4 - Beleg<br />

Baubetriebswirtschaft<br />

Grundbau II / Geotechnik/Umwelttechnik - Stahlbau/Holzbau -<br />

Siedlungswasserwirtschaft - Bauinformatik I - Straßenwesen II -<br />

Baukonstruktion III - Wahlpflichtfach 5 - Beleg Stahlbetonbau<br />

Wasserbau/Wasserwirtschaft I - Bauorg<strong>an</strong>isation/ Bauvertragswesen -<br />

Massivbau III - Straßenwesen III - Bauinformatik II - Vertiefung BBP, KIS<br />

oder VWU<br />

7 Ingenieurpraktikum – Praktikumswoche - Bachelorarbeit<br />

In den 7 Semestern werden die wesentlichen Grundlagen<br />

der <strong>Bauingenieurausbildung</strong> auf breiter Fachbasis<br />

vermittelt.<br />

Gleichzeitig findet während des 6. Semesters eine Spezialisierung<br />

in einzelne Vertiefungsrichtungen statt.<br />

Dadurch sollen den Studierenden in ausgewählten Fächern<br />

vertiefte Kenntnisse vermittelt und gleichzeitig<br />

der Überg<strong>an</strong>g in das Masterstudium erleichtert werden.<br />

25


Weiterhin ermöglicht die Vertiefung eine den individuellen<br />

Neigungen der Studierenden entsprechende<br />

Vorbereitung auf einzelne Ingenieurdisziplinen des<br />

Arbeitsmarktes.<br />

Während des darauf folgenden 7. Semesters wird ein<br />

12wöchiges Ingenieurpraktikum absolviert, auf das<br />

eine achtwöchige Abschlussarbeit (Bachelorarbeit)<br />

folgt. Durch diese sukzessive Vorgehensweise wird<br />

der Kontakt zwischen den Studierenden und der Baupraxis<br />

ermöglicht.<br />

Gleichzeitig bietet sich die Möglichkeit, durch eine<br />

gemeinsam durch Hochschule und Vertreter der Baupraxis<br />

betreute <strong>an</strong>schließende Bachelorarbeit, den<br />

Kontakt zu intensivieren.<br />

Nicht zuletzt wegen dieser Konzeption des Studiums<br />

besitzt der siebensemestrige Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> eine hohe Akzept<strong>an</strong>z in der<br />

Baupraxis.<br />

Masterstudiengänge<br />

Der Masterstudieng<strong>an</strong>g stellt die zweite Stufe des<br />

konsekutiven Bauingenieurstudiums <strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> dar, die 3 Semester dauert, insgesamt<br />

mit 90 Kreditpunkten (ECTS) bewertet wird und jeweils<br />

im Sommersemester (Ende März) beginnt.<br />

Das konsekutive Masterstudium k<strong>an</strong>n aufnehmen,<br />

wer die allgemeinen und besonderen Zug<strong>an</strong>gsvoraussetzungen<br />

erfüllt, d.h. das erste Hochschulstudium<br />

oder das Studium <strong>an</strong> der Berufsakademie mit 210 Kreditpunkten<br />

(ECTS) und mindestens der Gesamtnote<br />

„Gut“ abgeschlossen hat.<br />

Je nach fachlichem Interesse der Studierenden k<strong>an</strong>n<br />

zwischen zwei Studienrichtungen gewählt werden:<br />

> Konstruktiver Ingenieurbau,<br />

> Tiefbau, M<strong>an</strong>agement und urb<strong>an</strong>e Infrastruktur.<br />

Modulübersicht Masterstudieng<strong>an</strong>g<br />

Konstruktiver Ingenieurbau<br />

26<br />

1<br />

2<br />

Grundbau - Ingenieurmathematik - Mech<strong>an</strong>ik - Bauen im Best<strong>an</strong>d I -<br />

Massivbau - Wahlpflichtfach 1 - Wahlpflichtfach 2 - Projekt<br />

Baubetriebswirtschaft - Ingenieurbauwerke - Stahlbau/Stahlverbundbau -<br />

Bauen im Best<strong>an</strong>d II - Angew<strong>an</strong>dte Informatik - Wahlpflichtfach 3 -<br />

Wahlpflichtfach 4 - Wahlpflichtfach 5 - Projekt<br />

3 Projekt - Kommunikationstechnik - Master Thesis mit Kolloquium<br />

Das Masterstudium schließt nach 3 Semestern mit<br />

dem akademischen Grad Master of Engineering<br />

(M. Eng.) ab.<br />

Der Abschluss ermöglicht auf dem Arbeitsmarkt den<br />

Zug<strong>an</strong>g zum höheren öffentlichen Dienst.<br />

Weiterhin besteht nach dem erfolgreichen Abschluss<br />

des Masterstudiums die Möglichkeit, sich im Rahmen<br />

einer Promotion wissenschaftlich zu qualifizieren.<br />

Das Masterstudium zeichnet sich neben dem vertieften<br />

Studium einzelner Ingenieurdisziplinen dadurch<br />

aus, dass im Rahmen von Projektarbeiten sowie der<br />

abschließenden Master Thesis erneut die Möglichkeit<br />

besteht, den bis dahin aufgebauten Kontakt zur Baupraxis<br />

zu intensivieren sowie wissenschaftliche Grundkenntnisse<br />

zu erlernen.<br />

Modulübersicht Masterstudieng<strong>an</strong>g<br />

Tiefbau, M<strong>an</strong>agement und urb<strong>an</strong>e Infrastruktur<br />

1<br />

2<br />

Grundbau - Vermessung DGM und GIS - Bauverfahrenstechnik - Urb<strong>an</strong>er<br />

Wasserbau - Projektm<strong>an</strong>agement - Wahlpflichtfach 1 - Wahlpflichtfach 2 -<br />

Projekt<br />

Baubetriebswirtschaft - Straßenbau und Umwelt - Spezialtiefbau –<br />

Ver- und Entsorgungstechnik - Software im Tiefbau - Wahlpflichtfach 3 -<br />

Wahlpflichtfach 4 - Wahlpflichtfach 5 - Projekt<br />

3 Projekt - Kommunikationstechnik - Master Thesis mit Kolloquium


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Absolventen melden sich zu Wort:<br />

Name: Jens Schikowski<br />

Wohnort: Bad Lobenstein<br />

Abschluss: Dipl.- Ing. (FH)<br />

Abschlussjahr: 1998/1999<br />

Tätigkeit nach dem Studium: Statiker<br />

Tätigkeit heute: Statiker<br />

Meine spont<strong>an</strong>e Erinnerung <strong>an</strong> die Studienzeit:<br />

M<strong>an</strong> behält weitestgehend nur die schönen Dinge im<br />

Kopf; spont<strong>an</strong> fällt mir ein Spruch von Prof. Schmidt (Mathe)<br />

ein, über den ich heute herzhaft lachen k<strong>an</strong>n; „Ihr<br />

Problem ist nicht das Verständnis der höheren, sondern<br />

das Verständnis der niederen Mathematik“.<br />

Das hat mir am Studium besonders gut gefallen:<br />

Das „familiäre“ Verhältnis; kleine Seminargruppen, Nähe<br />

zu den Lehrenden, die damals ja teilweise noch im gleichen<br />

Wohnheim wohnten…<br />

Das hat mir am Studium überhaupt nicht gefallen:<br />

Der Druck, welcher zeitweise da war ;-)<br />

Mein Tipp <strong>an</strong> die heutigen Studierenden: Nicht aufgeben!<br />

Nicht alles zu Ernst nehmen! Und immer wieder fragen,<br />

fragen, fragen !<br />

Das wollte ich schon immer mal sagen: Es war eine<br />

schöne Zeit, trotz m<strong>an</strong>chem Stress. Ich bin d<strong>an</strong>kbar für<br />

die erhaltene Ausbildung, auch wenn diese Reflektion<br />

sicher seine Zeit gebraucht hat. Ich wünsche mir, dass<br />

die Lehrenden auch weiterhin zeigen, dass sie Menschen<br />

sind, keine un<strong>an</strong>tastbaren Personen, dass sie Menschen<br />

sind, die Fehler haben (können). Ich wünsche mir weiterhin,<br />

dass diese soziale Nähe ein Aushängeschild der FHE<br />

wird, denn ich bin der festen Überzeugung, dass soziale<br />

Nähe und respektvoller, freundschaftlicher Umg<strong>an</strong>g etwas<br />

ist, was jeder Mensch sucht und braucht, besonders<br />

in einer Gesellschaft, in der soziale Nähe als Schwäche<br />

gilt, in der der Einzelne nur noch isoliert betrachtet und<br />

kalkuliert wird, ohne zu sehen, dass eine Gesellschaft aus<br />

nur Individualisten nicht überleben k<strong>an</strong>n. Auch aus diesem<br />

Grund denke ich, dass die FH (speziell die Bauingenieure)<br />

noch mehr Wert auf die Identifikation der Studierenden<br />

mit der Hochschule legen sollte (warum nicht mal<br />

Merch<strong>an</strong>dising). Lassen Sie die FH und ihre Studierenden<br />

zu einer Art Familie werden, eine Familie auf die alle stolz<br />

sein können.<br />

29


Fachschaftsrat<br />

Bauingenieurwesen -<br />

Wir können mehr<br />

als nur feiern<br />

C<strong>an</strong>d. B.Eng. Georg Thessm<strong>an</strong>n<br />

Auf jeder Ver<strong>an</strong>staltung der <strong>Fachhochschule</strong> laufen sie<br />

herum, die unermüdlichen Arbeiter in schwarzen Poloshirts<br />

mit FH <strong>Erfurt</strong> Logo.<br />

Sie org<strong>an</strong>isieren Fußballturniere, Erstsemesterpartys<br />

(Bild oben) und Straßenfeste (Bild 2.v.o.). Sie streiten<br />

in Gremien für die Bel<strong>an</strong>ge der Fachrichtung und org<strong>an</strong>isieren<br />

Buchbestellungen, damit auch jeder Studierende<br />

rechtzeitig zum Studienbeginn ein Exemplar<br />

des Schneiders (die „Bibel“ des Bauingenieurs) in den<br />

Händen hält. Sie helfen den Professoren bei Projekten<br />

und repräsentieren die Fachrichtung auch auf Ver<strong>an</strong>staltungen,<br />

wie beispielsweise dem Hochschulinfotag<br />

(Bild 2.v.u.). Sie geben ihre erworbenen Kenntnisse mit<br />

Begeisterung <strong>an</strong> die neuen Semester weiter. Sie sind<br />

der Mörtel, der das Mauerwerk der Fachrichtung zusammenhält,<br />

die Schnittstelle zwischen Professoren<br />

und Studentenschaft.<br />

Die Rede ist von den fl eißigen Mitgliedern der Fachschaft<br />

Bauingenieurwesen, die in selbstlosem Eifer - in<br />

m<strong>an</strong>chen Jahrgängen kritisch unterbesetzt, in <strong>an</strong>deren<br />

mit leistungsstarker Mitgliederzahl - den kulturellen<br />

Aktivitäten rund ums Studium Leben einhauchen.<br />

Die Arbeit in der Fachschaft wird nicht vergütet, doch<br />

sie erzeugt synergetische Effekte, die die Atmosphäre<br />

<strong>an</strong> der <strong>Fachhochschule</strong> befruchten und somit den<br />

Studienort <strong>Erfurt</strong> - durch eine vitale Studentenkultur<br />

- noch attraktiver machen.<br />

In den verg<strong>an</strong>genen <strong>20</strong> <strong>Jahre</strong>n hat es die Fachschaft<br />

Bauingenieurwesen geschafft, sich in eine fi n<strong>an</strong>ziell<br />

günstige Lage zu bringen und wird auch in Zukunft<br />

bemüht sein, die Bauingenieure - als eine der großen<br />

Fachrichtungen der <strong>Fachhochschule</strong> mit über 300 Studierenden<br />

- würdig zu vertreten.<br />

30


Wie ich Bauingenieur wurde -<br />

Ein Professor erinnert sich<br />

Prof. Dr.- Ing. Rainer Matthes<br />

„Werde Statiker, da k<strong>an</strong>nst du gutes Geld verdienen„<br />

sagte mein Vater. Er musste es wissen, denn von Berufswegen<br />

hatte er die Honorarrechnungen des Hausstatikers<br />

seiner Firma sachlich richtig zu zeichnen.<br />

Es waren Sommerferien und das letzte Schuljahr vor<br />

dem Abitur st<strong>an</strong>d mir bevor. Bis zu dem Zeitpunkt<br />

hatte ich mir noch keine tiefgründigen Ged<strong>an</strong>ken über<br />

meinen zukünftigen Beruf gemacht. Ich war <strong>an</strong> allem<br />

Möglichen interessiert, aber ohne besondere Vorlieben.<br />

Am besten wusste ich, was ich nicht studieren<br />

wollte, z.B. Medizin und <strong>an</strong>dere Gebiete, wo m<strong>an</strong> viel<br />

lernen musste. Also beg<strong>an</strong>n ich, mir ernsthafte Ged<strong>an</strong>ken<br />

über mich und meinen zukünftigen Berufsweg zu<br />

machen. Der Termin für eine Studienplatzbewerbung<br />

rückte immer näher und so war mir auch jeder gut<br />

gemeinte Ratschlag recht. Bis zu diesem Zeitpunkt<br />

wechselten meine Berufsvorstellungen im Wochenrhythmus.<br />

Eine älterer Freund, auf den ich große Stücke hielt,<br />

weil er klug, vielseitig interessiert und auch sonst ein<br />

„originelles Haus“ war, beg<strong>an</strong>n gerade ein Geophysik-<br />

Studium <strong>an</strong> der Uni in Leipzig, zu dem er als besonders<br />

geeignet zugelassen worden war. Die Aussicht auf<br />

spätere Erkundungen von Bodenschätzen in Mosambique<br />

ließ mir diesen Beruf interess<strong>an</strong>t erscheinen. Da<br />

ich aber kein guter Sozialist war (also kein Nomenklatur-Kader),<br />

wäre der Einsatzort Ural wohl wahrscheinlicher<br />

gewesen. Nach den ersten Eindrücken meines<br />

Freundes vom Studium, wo er in Mathe und Physik wenig<br />

bis gar nichts verst<strong>an</strong>d (obwohl besonders geeignet),<br />

ließ mich von dieser Schinderei mit ungewissem<br />

Ausg<strong>an</strong>g Abst<strong>an</strong>d nehmen. Als nächstes erschien mir<br />

der Beruf des Journalisten interess<strong>an</strong>t. Doch nach genauerem<br />

Nachdenken erk<strong>an</strong>nte ich, dass ich dieses Berufsbild<br />

mit den Auftritten von Peter Scholl-Latour im<br />

Westfernsehen verwechselt hatte.<br />

Jetzt beg<strong>an</strong>n ich kritisch über meine Eignungen nachzudenken.<br />

Es sollte schon ein praktischer Beruf sein,<br />

bei dem naturwissenschaftliche Fächer wichtig waren.<br />

Das könnte ein Beruf im Bauwesen sein, wie schon<br />

32<br />

mein Vater meinte. Da denkt m<strong>an</strong> als Laie zuerst <strong>an</strong><br />

Architekt, eigentlich nur <strong>an</strong> Architekt. Der Bauingenieur<br />

ist allgemeinen unbek<strong>an</strong>nt. Mein Vater, der auch<br />

mit Architekten gut bek<strong>an</strong>nt war (siehe Honorar), verhalf<br />

mir zum Besuch einer Architektur-Fakultät. Dort<br />

führte mich ein sehr netter Professor mit Fliege durch<br />

die Räume und erläuterte mir die wesentlichen Fächer.<br />

Den Abschluss bildete d<strong>an</strong>n der Besuch bei zwei Diplom<strong>an</strong>den<br />

in einem kleinen „Kabuff“ unter dem Dach.<br />

Sie waren gerade bei der Fertigstellung ihres ca. 40sten<br />

A0-Pl<strong>an</strong>es (gefertigt mit H<strong>an</strong>d, Ziehfeder und Zeichenmaschine).<br />

Obwohl mir die Aussicht auf eine Fliege<br />

als Berufskennzeichen sehr gefiel, musste ich meine<br />

persönliche Nichteignung <strong>an</strong>erkennen, die auch durch<br />

eine gewisse Ungeduld und Faulheit ergänzt wurde.<br />

So erschien der Hinweis meines Vaters auf ein zu erwartendes<br />

gutes Einkommen als Statiker (also Bauingenieur)<br />

ein ausreichender Grund zu sein, mich für<br />

ein mir bis dahin noch nicht bek<strong>an</strong>ntes Studium zu<br />

entscheiden. Begünstigt wurde die Entscheidung noch<br />

dadurch, dass der Studienort nicht weit von zu Hause<br />

entfernt war. Das hatte Vorteile für meine Verpflegung<br />

und die Beh<strong>an</strong>dlung meiner schmutzigen Wäsche.<br />

Bei der zweitägigen Aufnahmeprüfung muss ich wohl<br />

einen guten Eindruck hinterlassen haben, was die Studierfähigkeit<br />

betraf. Auf die Frage der Kommission,<br />

was ich mir unter dem Beruf Bauingenieur vorstellen<br />

würde, viel mir aber nicht viel ein außer „Brücke und<br />

Statiker“. Dieses M<strong>an</strong>ko konnte durch das Studium ja<br />

beseitigt werden und so durfte ich ein Jahr später sehr<br />

stolz mit dem Bauingenieur-Studium beginnen.<br />

Zu Beginn wurde nicht gleich studiert, sondern erst<br />

einmal vier Wochen in Mecklenburg auf dem Bau gearbeitet.<br />

Wir hatten dort, wo sich Hund und Katz „Gute<br />

Nacht“ sagen, Fundamente für Gebäude, Abwasserleitungen<br />

etc. für die LPG zu bauen. Geleitet wurden<br />

die Arbeiten von einem Bauleiter. Kommilitonen, die<br />

„vom Fach“ waren, ern<strong>an</strong>nten sich zu Hilfsbauleitern.<br />

Alle Anderen ohne Bauberuf, zu denen ich gehörte,<br />

hatten die schweren H<strong>an</strong>dl<strong>an</strong>gerarbeiten zu erledigen.


So war ich <strong>an</strong> m<strong>an</strong>chen Abenden körperlich so erschöpft,<br />

dass ich dem obligatorischen Kneipeng<strong>an</strong>g mit „studentischem<br />

Umtrunk“ entsagen musste. Das wiederholte<br />

sich nochmal zu Beginn des zweiten Studienjahres.<br />

In den darauffolgenden <strong>Jahre</strong>n waren diese vier Wochen<br />

als Ingenieurpraktika <strong>an</strong>gelegt, was mir besser<br />

gefiel.<br />

So beg<strong>an</strong>n mein elfsemestriges Studium, welches ich<br />

erst einmal zügig durchstehen wollte und d<strong>an</strong>ach<br />

konnte m<strong>an</strong> weitersehen. Glücklicherweise waren die<br />

ersten Semester Theorie-Semester. Das war im Grunde<br />

genommen die Fortführung des Unterrichts, wie<br />

ich ihn vom Gymnasium her k<strong>an</strong>nte und damit hatte<br />

ich keine Probleme. Im Hauptstudium mit den Bemessungsfächern<br />

machte sich die fehlende Baupraxis bemerkbar.<br />

Da hatte ich doch einiges nachzuholen. Für<br />

die abschließende Vertiefung wählte ich den Stahlbau<br />

insbesondere deshalb, weil mir das Personal des Lehrstuhls<br />

sympathisch war (zum Ordinarius habe ich noch<br />

heute Kontakt).<br />

Während des Studiums machte ich mir noch keine Ged<strong>an</strong>ken<br />

über meine zukünftige Berufstätigkeit. Vielmehr<br />

genoss eine abwechslungsreiche Studienzeit,<br />

in der das studieren nicht immer im Mittelpunkt des<br />

Tagesablaufs st<strong>an</strong>d.<br />

Und d<strong>an</strong>n war es plötzlich doch soweit. Die Diplomhauptprüfungen<br />

waren abzulegen und gleichzeitig<br />

erfolgte die Absolventenvermittlung. Aber ich wollte<br />

noch nicht in die Praxis und meinen vertrauten, geliebten<br />

Studienort verlassen. Einen Zeitgewinn hätte<br />

ich erreichen können, indem ich als wissenschaftlicher<br />

Assistent <strong>an</strong> einem Lehrstuhl verblieb und vielleicht<br />

sogar promovierte. Durch einen „Fehler vom Amt“<br />

wurde mir d<strong>an</strong>n ein Forschungsstudium <strong>an</strong>geboten.<br />

Dieses Studium sollte eigentlich nur den Nomenklatur-<br />

Kadern vorbehalten bleiben, aber ich nahm den Studienplatz<br />

gern <strong>an</strong>. So hatte ich noch Studentenstatus,<br />

bekam ein kleines Stipendium und konnte konzentriert<br />

forschen und <strong>an</strong> meiner Dissertation arbeiten.<br />

Und d<strong>an</strong>n kam auch meine erste praktische Bewährung.<br />

Kurz vor Weihnachten erschien auf Empfehlung<br />

meines Statik-Dozenten ein Betriebsleiter in meiner<br />

Forschungsstube. Er hätte noch Geld übrig und wollte<br />

dafür noch bis Sylvester eine Kr<strong>an</strong>bahn in seiner Produktionshalle<br />

errichtet haben. Dazu brauchte er von<br />

mir eine Statik und die Ausführungspläne. Andere Pl<strong>an</strong>er<br />

waren nicht bereit, über die Festtage zu arbeiten.<br />

So kam meine Stunde.<br />

33


Während ich über die Festtage die Statik aufstellte<br />

und die Pläne zeichnete, wuchsen mit der Zeit auch<br />

meine Honorarvorstellungen, die d<strong>an</strong>n <strong>an</strong>st<strong>an</strong>dslos<br />

beglichen wurden und meiner Frau und mir eine Weihnachtsüberraschung<br />

in Form einer Stereo-Radio<strong>an</strong>lage<br />

ermöglichte. Nach Neujahr konnte ich das erste von<br />

mir gepl<strong>an</strong>te kleine Ingenieurbauwerk besichtigen. Da<br />

st<strong>an</strong>d nun die Stahlkonstruktion vor mir, wie ich sie<br />

gepl<strong>an</strong>t hatte. Der Zusammenbau hatte geklappt, weil<br />

die Einzelteilzeichnungen stimmten, jede Schraube<br />

k<strong>an</strong>nte ich schon vom Pl<strong>an</strong> und traf sie nun persönlich.<br />

Gedachtes war Realität geworden. D<strong>an</strong>n fuhr der<br />

Brückenkr<strong>an</strong> reibungslos und da stellte sich ein wunderbares<br />

Gefühl ein, eine Mischung aus Überraschung<br />

und d<strong>an</strong>n Genugtuung und auch Stolz.<br />

Es war soweit, jetzt wollte ich in die Praxis.<br />

Leider waren die Zeiten der Freiberufler mit den guten<br />

Honoraren vorüber. Der Sozialismus hatte sie abgeschafft.<br />

So hatte sich meines Vaters Vision vom Statiker-Sohn<br />

im Hinblick auf ein hohes Einkommen leider<br />

nicht mehr erfüllt. Aber Geld ist bek<strong>an</strong>ntlich nicht alles.<br />

Dafür hatte ich einen Beruf mit regelmäßigen unentgeltlichen<br />

Verköstigungen bei diversen Richtfesten,<br />

wo sich immer dieses schöne Gefühl der ersten Kr<strong>an</strong>bahn<br />

einstellte.<br />

34<br />

Wir suchen junge Bauingenieure!!!<br />

Die Schmalkaldener Bau GmbH ist ein leistungsfähiges Bauunternehmen, das auf eine l<strong>an</strong>gjährige Tradition zurückblicken k<strong>an</strong>n und somit über<br />

einen reichen Erfahrungsschatz in nahezu allen Bereichen der Bauhaupt- und Nebengewerke verfügt.<br />

Unsere, am 29. Juni 1990 gegründete Gesellschaft, ging aus dem, seit 1969 bestehenden Kreisbaubetrieb Schmalkalden, hervor. Wir beschäftigen<br />

heute 60 Mitarbeiter und führen Hoch- und Tiefbauleistungen aus.<br />

Im Hochbau konzentrieren wir uns auf den Industrie- und Gewerbebau und den Wohnungsbau, wobei wir bei unseren Leistungsofferten stets die<br />

schlüsselfertige Errichtung bzw. Übergabe <strong>an</strong>bieten. Darüber hinaus sind wir auch im Umbau sowie in der Reparatur und S<strong>an</strong>ierung erfolgreich<br />

tätig.<br />

Unser Leistungsspektrum im Tiefbau erstreckt sich vom allgemeinen sowie spezialisierten Straßenbau, bis hin zur Errichtung und Gestaltung<br />

eindrucksvoller Außen<strong>an</strong>lagen. So sind wir in der Lage, ein vollständiges, komplexes Bauvorhaben mit der Erschließung, der Errichtung und der<br />

abschließenden Gestaltung des Außenbereiches zu realisieren.<br />

Sind Sie <strong>an</strong> einer Stelle in unserem Unternehmen interessiert?<br />

Kontaktieren Sie uns bitte unter:<br />

Schmalkaldener Bau GmbH<br />

Frau Sigrun Kössel<br />

Fr<strong>an</strong>k-Luck-Str. 8<br />

98587 Springstille<br />

Tel.: 036847/430-0<br />

Fax: 036847/430-<strong>20</strong><br />

E-Mail: personal@sm-bau.de<br />

Und eines Tages, nach vielen Berufsjahren hier und<br />

<strong>an</strong>derswo, st<strong>an</strong>d eine große Bautafel neben der Freitreppe<br />

am <strong>Erfurt</strong>er Dom mit meinem Namen als Tragwerkspl<strong>an</strong>er<br />

darauf. Das zu lesen, hätte meinen Vater<br />

sehr gefreut.


Absolventen melden sich zu Wort:<br />

Name: Katrin Döller<br />

Wohnort: Meiningen<br />

Abschluss: Dipl.- Ing. (FH), Schwerpunkt Verkehr-Wasser-<br />

Umwelt<br />

Abschlussjahr: <strong>20</strong>09<br />

Tätigkeit nach dem Studium: <strong>20</strong>09 – <strong>20</strong>11: Pl<strong>an</strong>ungsingenieur<br />

in der Straßen- und Tiefbaupl<strong>an</strong>ung in einem Ingenieurbüro<br />

Tätigkeit heute: Straßenpl<strong>an</strong>er in einem Ingenieurbüro –<br />

dafür habe ich studiert<br />

Meine spont<strong>an</strong>e Erinnerung <strong>an</strong> die Studienzeit:<br />

Das Studium war ein Stück Unbeschwertheit, eine Auszeit<br />

vom Arbeitsleben. Ich erinnere mich <strong>an</strong> Exkursionen und<br />

die vielen Ferien, aber auch <strong>an</strong> zahlreiche Belege, viele<br />

Stunden abendlichen Lernens und Büffeln für Prüfungen.<br />

Das hat mir am Studium besonders gut gefallen:<br />

Während meiner Studienzeit habe ich vielfältige Unterstützung<br />

von vielen meiner Professoren erfahren. Sei es<br />

durch besondere Rücksicht auf meine familiäre Situation<br />

und die tägliche Fahrstrecke von Meiningen nach <strong>Erfurt</strong><br />

oder die sehr gute Betreuung meiner Abschlussarbeiten.<br />

Das hat mir am Studium überhaupt nicht gefallen:<br />

Leider gab es in unserem Jahrg<strong>an</strong>g einen sehr „speziellen“<br />

Professor, der uns Studierenden das Leben extrem<br />

erschwert hat. So habe ich für dieses Fach (Insider wissen,<br />

welches ich meine) unverhältnismäßig viel Zeit aufgewendet.<br />

Einige meiner Kommilitonen erreichten deswegen<br />

das Ziel leider nicht!<br />

Mein Tipp <strong>an</strong> die heutigen Studierenden: Macht Euch<br />

schon während des Studiums Ged<strong>an</strong>ken über Eure späteren<br />

beruflichen Pläne und richtet Euer Studium gezielt<br />

darauf aus. Praktika in entsprechenden Firmen können<br />

„Türöffner“ sein. Ihr könnt Euch interess<strong>an</strong>te Firmen herauspicken<br />

und unverbindlich „unter die Lupe nehmen“.<br />

Diese Ch<strong>an</strong>ce hat m<strong>an</strong> nur als Student. Durch geschickt<br />

gewählte Abschlussarbeiten zeigt Ihr Euer Interesse für<br />

ein bestimmtes Gebiet. Damit könnt Ihr bei Bewerbungen<br />

punkten.<br />

Das wollte ich schon immer mal sagen: Ich hätte es<br />

begrüßt, wenn ich mich bereits im Bachelorstudieng<strong>an</strong>g<br />

für meine Vertiefungsrichtung hätte entscheiden können.<br />

So hätte ich mich noch gezielter auf mein Tätigkeitsfeld<br />

vorbereiten können.<br />

35


Labore für Lehre und Forschung - Wichtige Eckpfeiler<br />

für eine praxisorientierte Ausbildung<br />

Prof. Dr.- Ing. Volker Spork<br />

Im Labor (vom Lateinischen laborare = arbeiten, sich<br />

<strong>an</strong>strengen, sich abmühen, auf etwas brennen, auf etwas<br />

hinarbeiten) soll in Ergänzung zum Hörsaal Praktisches<br />

gelernt werden, um durch Versuche und Tests<br />

den Umg<strong>an</strong>g mit bestimmten Geräten und Software<br />

<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von beispielhaften Aufgabenstellungen zu<br />

schulen oder einfach nur Sachverhalte zu ver<strong>an</strong>schaulichen.<br />

Seit alters ist dies ein wesentlicher Eckpfeiler in<br />

der ingenieurpraktischen und -wissenschaftlichen Ausbildung.<br />

Auch <strong>an</strong> der Fachrichtung Bauingenieurwesen der <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> waren vom ersten Semester <strong>an</strong> Laborver<strong>an</strong>staltungen<br />

Best<strong>an</strong>dteil des Curriculums. Dies<br />

geschah zunächst in den Erdgeschoss- bzw. Kellerräumen<br />

im Gebäude der Werner-Seelenbinder-Straße mit<br />

tatkräftiger Unterstützung der seinerzeit m<strong>an</strong>chmal<br />

spöttisch „Kellerkinder“ gen<strong>an</strong>nten Labormitarbeiter<br />

36<br />

und seit <strong>20</strong>08 d<strong>an</strong>n auf dem Campus der Altonaer<br />

Straße.<br />

Der eigentliche Aufbau der Labore in der Werner-Seelenbinder-Straße<br />

beg<strong>an</strong>n 1993 mit dem Bereich der<br />

Bauchemie und wurde bis 1996 mit dem Wasserbaulabor<br />

abgeschlossen. Bereits im Jahr <strong>20</strong>05 konnten<br />

die der Fachrichtung zugewiesenen Räumlichkeiten<br />

der Wolfg<strong>an</strong>g-Storm-Laborhalle (Haus 10) auf dem<br />

Campusgelände bezogen werden. Hierzu gehören<br />

eine Großraumklimakammer und ein Schalungsfeld im<br />

Hallenbereich, das Gipsmörtelarchiv und im Obergeschoss<br />

ein Pl<strong>an</strong>ungslabor für den konstruktiven Ingenieurbau<br />

und die S<strong>an</strong>ierung.<br />

Mit Fertigstellung des neuen Laborgebäudes im Bereich<br />

der Altonaer Straße im Frühjahr <strong>20</strong>08 rückte<br />

endlich der l<strong>an</strong>gersehnte Umzug in greifbare Nähe.


Allerdings sollte zunächst das laufende Semester pl<strong>an</strong>mäßig<br />

beendet werden, so dass die vorlesungsfreie<br />

Sommerpause zum Packen, Umziehen, Auspacken und<br />

zur Wiederinbetriebnahme genutzt wurde.<br />

Dass dies leichter gesagt als get<strong>an</strong> war, zeigt die Umsetzung<br />

der großen Prüfmaschine, für deren Abtr<strong>an</strong>sport<br />

eigens ein W<strong>an</strong>ddurchbruch im Gebäude in der<br />

Werner-Seelenbinder-Straße hergestellt werden musste<br />

(Bild o.l.).<br />

Zu Beginn des Wintersemesters <strong>20</strong>08/<strong>20</strong>09 waren alle<br />

Labore einsatzbereit und der reguläre Lehrbetrieb<br />

konnte <strong>an</strong> neuer Stelle wieder aufgenommen werden.<br />

Dass dies ohne Verzögerungen und Störungen möglich<br />

war, ist der hervorragenden Arbeit aller Labormitarbeiter<br />

zu verd<strong>an</strong>ken.<br />

Im Rahmen des Neubaus des Laborgebäudes konnten<br />

zusätzlich Mittel für die Erstausstattung der neuen<br />

Labore genutzt werden, so dass sich die im Jahr <strong>20</strong>11<br />

vorh<strong>an</strong>dene Infrastruktur wie folgt darstellt.<br />

Im Haus 9, dem neuen Laborgebäude (Bild o.r.) befinden<br />

sich alle klassischen Einrichtungen einschließlich<br />

der Büroräume für die Mitarbeiter unter einem Dach:<br />

Baustofflabor, Betonlabor, Chemielabor, Grundbaulabor,<br />

Mech<strong>an</strong>ische Prüfungen, Messtechniklabor, Mörtellabor,<br />

Straßenbaulabor und Wasserbaulabor.<br />

Computer-Labore gehören im Rahmen der praxisnahen<br />

und modernen Ingenieurausbildung <strong>an</strong>h<strong>an</strong>d von Software<strong>an</strong>wendungen<br />

ebenfalls zum Laborkomplex der<br />

Fachrichtung. Die Mehrzahl dieser sogen<strong>an</strong>nten Pl<strong>an</strong>ungslabore<br />

ist im Stammhaus der Bauingenieure<br />

(Haus 5) untergebracht. Dazu gehören der EDV-Hörsaal<br />

oder auch CAD/FEM-Labor gen<strong>an</strong>nt, das Pl<strong>an</strong>ungslabor<br />

Baubetrieb/Projektm<strong>an</strong>agement und das<br />

Pl<strong>an</strong>ungslabor Verkehr-Wasser-Umwelt. Diese Computer-Labore<br />

sind neben stets aktueller Software jeweils<br />

mit moderner Rechner- und Drucktechnik ausgestattet<br />

und runden so die hervorragende Infrastruktur der<br />

Fachrichtung ab.<br />

Neben der studentischen Ausbildung wurde und wird<br />

auch erfolgreich in den Laboren der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

geforscht. Hier seien beispielhaft die<br />

Projekte zur Gips-, Mörtel- und Holzforschung, die<br />

Arbeiten im Straßenbau und im Bereich der Rohrleitungss<strong>an</strong>ierung<br />

gen<strong>an</strong>nt.<br />

Dass Labore etwas mit der Wortherkunft zu tun haben<br />

und sowohl Anstrengung als auch Arbeit bedeuten,<br />

hängt nicht nur mit den h<strong>an</strong>dwerklichen Tätigkeiten<br />

und der Messwerterfassung bzw. -auswertung zusammen,<br />

sondern sicherlich auch mit den geistigen Anstrengungen<br />

für den Erkenntnisgewinn im Rahmen der<br />

damit bezweckten Ausbildung. Noch schöner wäre es<br />

natürlich, wenn alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

in den Laboren auch zukünftig davon ausgehen können,<br />

dass alle Studierenden nur so auf die Arbeit im<br />

Labor brennen …<br />

37


Ein Arbeitstag im Labor -<br />

Ohne uns geht nichts!<br />

Dipl.- Ing. Simone Fr<strong>an</strong>ke<br />

Wer ist „uns“? Wir, das sind Frau Dipl.-Ing. J<strong>an</strong>a<br />

Klingner (links), Frau Dipl.-Ing. Simone Fr<strong>an</strong>ke (rechts)<br />

und Herr Dipl.-Ing. (FH) Wolfg<strong>an</strong>g Hezel aus dem Laborbereich<br />

der Fachrichtung Bauingenieurwesen, zu<br />

Zeiten der Werner-Seelenbinder-Straße auch „Kellerkinder“<br />

gen<strong>an</strong>nt.<br />

07.00 Uhr: Alles ist noch dunkel. Doch l<strong>an</strong>gsam kommt<br />

Bewegung in das Laborgebäude. Frau Fr<strong>an</strong>ke kommt<br />

mit ihrem Auto aus Dachwig daher. Auch Herr Hezel<br />

aus Weimar und Frau Klingner mit dem Fahrrad aus<br />

<strong>Erfurt</strong> lassen nicht mehr l<strong>an</strong>ge auf sich warten. Guten<br />

Morgen und wie schaut´s denn heut aus. Was der Tag<br />

uns wohl bringen mag?<br />

Erst einmal Rechner hochfahren und E-Mails checken.<br />

Was steht heute sonst noch so auf dem Programm?<br />

Praktika in Beton, Baustoffen, Chemie, Wasser und<br />

Straße stehen <strong>an</strong>. Der Boden war letztes Semester<br />

schon <strong>an</strong> der Reihe. Und schon klingelt das erste Telefon.<br />

Herr Hezel wird gesucht für Untersuchungen am<br />

Beton und ein Termin für die nächste Woche vereinbart.<br />

08.00 Uhr: Jetzt heißt es, die Praktika vorzubereiten,<br />

Geräte warmlaufen lassen und bereitstellen.<br />

Der Rechner für den Spurbildungsversuch fährt nicht<br />

hoch. Noch einmal starten. Jetzt hat es geklappt, doch<br />

wer hat die Verbindung zum Gerät gekappt? Nach einigem<br />

hin und her k<strong>an</strong>n der Versuch d<strong>an</strong>n doch vorgeheizt<br />

werden. Währenddessen wartet Herr Hezel auf<br />

seine Studenten, die den am Tag vorher hergestellten<br />

Beton ausschalen sollen. Aber so früh, das ist für einen<br />

Studenten schon schwer.<br />

Frau Klingner fährt ihre chemischen Analysengeräte<br />

hoch, damit sie später gemeinsam mit den Studenten<br />

die Baustoffe auf ihre Zusammensetzung untersuchen<br />

k<strong>an</strong>n. Da kommt der erste Masterstudent und braucht<br />

die Thermokamera für seine Thesis. Herr Hezel erklärt<br />

ihm das Gerät und der Student k<strong>an</strong>n losziehen.<br />

Schon wieder klopft ein Student und will seine Bachelorarbeit<br />

los werden. Aber keiner ist da. Frau Büttner,<br />

die Sekretärin, hat Urlaub, Herr Liedloff, der zuständige<br />

Promovend, hat ebenfalls Urlaub und Herr Prof.<br />

Riedl ist zurzeit nicht im Haus. Also nimmt Frau Fr<strong>an</strong>ke<br />

die Arbeit entgegen.<br />

Frau Klingner wird zu einer Besprechung der Gleichstellungsbeauftragten<br />

gerufen.<br />

Die Prüfmaschine für Stahl will die Versuchswerte<br />

nicht ausspucken. Herr Hezel kämpft mit der Technik.<br />

Gleich beginnt das Praktikum, da muss es funktionieren.<br />

Endlich, aber was hatte er jetzt getippt? Ob dieser<br />

Schritt beim nächsten Mal wieder klappt?<br />

10.00 Uhr: Die Studenten warten in kleinen Gruppen<br />

auf den Einlass in die Labore Beton, Baustoffe und<br />

Wasser. Was wird es wohl heute für Überraschungen<br />

geben?<br />

Zuerst werden die Studenten belehrt. Zwei haben ihre<br />

Kittel vergessen. Nur ja nicht so weit nach vorn, sonst<br />

muss m<strong>an</strong> ja mitmachen. Halt! Es sind immer noch<br />

nicht alle vollzählig. Ein Student kommt nicht mehr, er<br />

hat schon aufgegeben.<br />

Jetzt aber los. Frau Fr<strong>an</strong>ke lässt mit ihren Studenten<br />

das Wasser rauschen und das Fließverhalten untersuchen,<br />

Herr Hezel zerdrückt den Beton und Frau<br />

Klingner, mit einer Gruppe, untersucht im Labor neben<strong>an</strong><br />

die betonagressiven Wässer und bauschädlichen<br />

Salze.<br />

11.30 Uhr: Vorlesungspause.<br />

Erneut kommen Studenten und möchten sich Gerätschaften<br />

ausleihen oder haben Fragen zu ihren Projekten.<br />

Bei Frau Fr<strong>an</strong>ke klingelt das Telefon. Herr Prof. Riedl<br />

ist es. Er möchte wissen, ob alles für das Straßenbaupraktikum<br />

um 12.00 Uhr vorbereitet ist.<br />

39


Die Frage k<strong>an</strong>n mit „Ja“ be<strong>an</strong>twortet werden. Gleich<br />

darauf klingelt es erneut. Herr Hezel, noch im Praktikum,<br />

wird gesucht und nicht gefunden und Herr Prof.<br />

Spork möchte von Frau Fr<strong>an</strong>ke wissen, wie es mit den<br />

Vorbereitungen für die Ausstellung zum „Thüringer<br />

Wasserkolloquium“ steht.<br />

12.00 Uhr: Die Praktika gehen weiter. Jetzt wird im<br />

Straßenbaulabor bei Frau Fr<strong>an</strong>ke und Herrn Prof. Riedl<br />

Asphalt hergestellt und Bitumen untersucht. „Hm<br />

riecht das gut.“<br />

Frau Klingner und Frau Prof. Nehring untersuchen weiter<br />

die Baustoffe und Herr Dr. Dellith und Herr Hezel<br />

stellen mit ihren Studenten Beton her.<br />

Einigen Studenten und Mitarbeitern knurrt l<strong>an</strong>gsam<br />

der Magen. Da k<strong>an</strong>n später die Mensa Abhilfe schaffen<br />

oder aber das mitgebrachte Brot.<br />

13.30 Uhr: Endlich Mittag.<br />

Auch beim Mittag können Fragen geklärt werden.<br />

40<br />

Herr Hezel k<strong>an</strong>n Herrn Prof. Schmidt die erfreuliche<br />

Mitteilung machen, dass die Prüfmaschine zum Abdrücken<br />

der „Türme für <strong>Erfurt</strong>“ endlich umgebaut ist<br />

und getestet werden k<strong>an</strong>n.<br />

14.00 Uhr: Das nächste Praktikum beginnt. Herr Hezel<br />

widmet sich erneut dem Beton, Frau Klingner den<br />

betonagressiven Wässern und Salzen und Frau Fr<strong>an</strong>ke<br />

dem Asphalt.<br />

Nebenbei, wenn die Studenten <strong>an</strong> der Reihe sind, wird<br />

noch geklärt, wer zum nächsten „Hochschulinformationstag“<br />

mitmacht, wer die Girls zum Girlsday betreut,<br />

wie die nächste Kinderuni abläuft und was m<strong>an</strong> mit<br />

den Schülern aus Großengottern alles <strong>an</strong>stellen wird.<br />

16.00 Uhr: L<strong>an</strong>gsam verabschieden sich alle und wünschen<br />

einen schönen Feierabend. Doch da kommt noch<br />

Herr Prof. Haenes und möchte gern einen Artikel über<br />

einen Arbeitstag im Labor für die Festzeitschrift haben.<br />

Aber das verschieben wir auf morgen. Bis morgen.<br />

Da ist wieder ein neuer Tag.


Internationaler Workshop CITY & TRAFFIC -<br />

Ein „Babylonisches“ Stimmengewirr<br />

Prof. Dr.- Ing. Hartmut Münch<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1996 f<strong>an</strong>d der erste Workshop in <strong>Erfurt</strong> <strong>an</strong><br />

der FH statt, org<strong>an</strong>isiert vom Fachbereich Bauingenieurwesen.<br />

Es sollten bis zum Jahr <strong>20</strong>10 ohne Unterbrechung<br />

noch 14 solcher Workshops folgen – jedes Jahr<br />

<strong>an</strong> einer <strong>an</strong>deren europäischen Universität.<br />

Neben der FH <strong>Erfurt</strong> waren bisher die STU Bratislava,<br />

ISU Györ, TU Maribor, Gediminas Universität Vilnius,<br />

TU Krakau und die BOKU Wien Gastgeber für jeweils<br />

40 bis 45 Studenten und Dozenten.<br />

An dieser einwöchigen Ver<strong>an</strong>staltung nahmen bisher<br />

Studentinnen und Studenten aus den gastgebenden<br />

Universitäten sowie darüber hinaus aus Kroatien,<br />

Belgien, Fr<strong>an</strong>kreich, Sp<strong>an</strong>ien, Engl<strong>an</strong>d, Russl<strong>an</strong>d und<br />

Syrien teil.<br />

In international zusammengesetzten Gruppen wird<br />

im Verlaufe einer Woche eine aktuelle verkehrspl<strong>an</strong>erische<br />

Aufgabe der Gastgeberstadt bearbeitet. Dabei<br />

finden städtebauliche Prämissen besondere Berücksichtigung.<br />

Damit wird erreicht, dass die Hochschulgruppen<br />

nicht unter sich bleiben - die fachliche Ausein<strong>an</strong>dersetzung<br />

wird gefördert und die sprachliche<br />

Verständigung wird erzwungen - in Englisch oder<br />

Deutsch.<br />

Die Kooperation zwischen den Universitäten West- und<br />

Osteuropas wird hier praktiziert, die vom Bologna-Prozeß<br />

initiierte Angleichung der Ausbildungskonzepte<br />

erlebbar und überprüfbar. An m<strong>an</strong>chen Stellen wurden<br />

aber auch noch nicht überbrückbare Differenzen und<br />

Unterschiede sichtbar.<br />

Verkehrspl<strong>an</strong>ung ist inhaltlich untrennbar mit Stadtpl<strong>an</strong>ung,<br />

Freiraumpl<strong>an</strong>ung und <strong>an</strong>deren Fachdisziplinen<br />

verbunden. In den Arbeitsgruppen arbeiten<br />

Studenten der Fachrichtungen Bauingenieurwesen,<br />

Architektur, L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur und Verkehrswesen<br />

zusammen. Die Arbeitsgruppen (4 bis 5 Studierende)<br />

sind international zusammengesetzt und auch<br />

der Leiter der Gruppe kommt aus einer jeweils <strong>an</strong>deren<br />

Universität. Damit wird die Ausein<strong>an</strong>dersetzung mit<br />

unterschiedlichen nationalen Denkweisen und Erfahrungen<br />

sowie dem internationalen Vorschriftenwerk<br />

erzwungen.<br />

Die Ausbildung der Verkehrsingenieure und Verkehrspl<strong>an</strong>er<br />

wird im Rahmen der <strong>Bauingenieurausbildung</strong><br />

sehr stark auf die Zahl und die Formel orientiert.<br />

41


Das Seminar soll besonders die für Verkehrs- und<br />

Stadtpl<strong>an</strong>er wichtige <strong>an</strong>alytische und konzeptionelle<br />

Denkweise fördern. Deshalb sind nicht nur Verkehrspl<strong>an</strong>er<br />

der Bauingenieurgilde im Seminar, sondern<br />

auch <strong>an</strong>dere Fachdisziplinen.<br />

Das Seminar vermittelt über den fachlichen Inhalt<br />

hinaus den Austausch sozialer und kultureller Erfahrungen<br />

zwischen den Studenten. Die allabendlichen<br />

Begegnungen am Biertisch oder in den Weinstuben<br />

leisten einen nachhaltigen Eindruck und verstehen<br />

sich auch (ohne pathetisch zu werden) gewollt oder<br />

ungewollt als einen kleinen Beitrag in der Annäherung<br />

zwischen Ost- und Westeuropa.<br />

Beispiele dazu sind die Abschlussver<strong>an</strong>staltung in<br />

Modra im Weingut, in B<strong>an</strong>ska Stiavnica im Jazzkeller,<br />

beim Heurigen in Klosterneuburg und Tulln der Blumenstadt,<br />

beim ungarischen Wein in Györ oder im<br />

Bierkeller in Vilnius<br />

Die Notwendigkeit von Fremdsprachenkenntnissen<br />

tritt deutlich zutage, um nicht ’peinlich’ zu sagen,<br />

wenn mit Händen und Füßen geredet und gestritten<br />

wird. Nach dem Seminar werden gute Vorsätze wie<br />

zum Neuen Jahr formuliert: „..ich will mehr Fremdsprache<br />

lernen!“ Die persönliche Kontaktaufnahme<br />

zwischen den Dozenten initiiert weitergehende fachliche<br />

Zusammenarbeit. Aus dem Workshop sind vielfältige<br />

Kooperationsbeziehungen entst<strong>an</strong>den, so zum<br />

Beispiel mit Vilnus, Rostow am Don, Györ und Maribor.<br />

Der Ablauf dieses Seminar ist relativ stringent strukturiert:<br />

Sonntag ist Anreise, erstes Zusammentreffen am<br />

Abend als „warming up“-Phase<br />

Montag Offizielle Begrüßung durch die gastgebende<br />

Universität, Einteilung in Arbeitsgruppen, kleiner<br />

Stadtrundg<strong>an</strong>g zum Verständnis der regionalen Besonderheiten,<br />

Besichtigung des Gegenst<strong>an</strong>ds der Aufgabenstellung<br />

vor Ort, kleiner Stadtrundg<strong>an</strong>g, Beginn<br />

der Arbeit in den Gruppen<br />

Dienstag bis Donnerstag: Analysetätigkeit vor Ort:<br />

42<br />

z.B. Verkehrszählungen, Einsichtnahme in Pl<strong>an</strong>unterlagen,<br />

arbeitsteilige Entwurfsbearbeitung, Konsultationen<br />

mit den örtlichen Pl<strong>an</strong>ern und Fachleuten, Dokumentation<br />

der Lösungen in deutsch und englisch,<br />

Freitag: Präsentation der Ergebnisse in deutscher bzw.<br />

englischer Sprache vor den Seminarteilnehmern selbst<br />

und Vertretern der örtlichen Verkehrs- und Stadtpl<strong>an</strong>ung,<br />

Abschlussver<strong>an</strong>staltung<br />

Samstag/Sonntag: Fach- und kulturhistorische Exkursion<br />

in die nähere Umgebung des Ver<strong>an</strong>staltungsortes,<br />

Abreise der Teilnehmer<br />

Dieses Konzept (internationale und interdisziplinäre<br />

Arbeitsgruppen, eine Woche, praktische Aufgaben vor<br />

Ort) hat sich über 15 <strong>Jahre</strong> bewährt. In Tulln (A), Maribor<br />

(SLO) und <strong>Erfurt</strong> (D) sind Lösungsvorschläge in die<br />

Praxis umgesetzt wurden. An der BOKU Wien wurde<br />

dieser Workshop mit dem Intern. Practise Award <strong>20</strong>10<br />

ausgezeichnet, von der STU Bratislava erhielt der Autor<br />

die höchste Auszeichnung der Universität <strong>an</strong>lässlich<br />

deren 70jährigen Bestehens.<br />

Die Fin<strong>an</strong>zierung des Workshops ist sehr vielschichtig<br />

und erfordert l<strong>an</strong>gfristige Pl<strong>an</strong>ungen. In der Regel<br />

übernehmen die gastgebende Hochschule sowie die<br />

zuständigen Hochschulministerien einen Teil der Kosten.<br />

Außerdem gel<strong>an</strong>g es in der Verg<strong>an</strong>genheit bei<br />

allen Workshops die Kommunen, Verkehrsbetriebe sowie<br />

örtliche Betriebe und Institutionen als Sponsoren<br />

zu gewinnen. Für die Ver<strong>an</strong>staltungen in <strong>Erfurt</strong> (1996,<br />

<strong>20</strong>00 und <strong>20</strong>08) hat auch der DAAD einen nicht geringen<br />

Anteil geleistet. So konnte bisher der studentische<br />

Anteil immer auf einem geringen Level gehalten werden<br />

Infolge der Internationalisierung der Ausbildung im<br />

Rahmen des Bologna-Prozesses ergibt sich die Möglichkeit,<br />

dieses Seminar in das Kreditpunktsystem der<br />

Hochschulen aufzunehmen. Die Studierenden erhalten<br />

2 ECTS für die erfolgreiche Teilnahme am Workshop<br />

„City <strong>an</strong>d Traffic“.


Indonesien - Kooperation mit dem<br />

Institut Tecknologi B<strong>an</strong>dung ITB<br />

Prof. Dr.- Ing. Ulrich Neuhof<br />

Selamat dat<strong>an</strong>g – Herzlich Willkommen – so pr<strong>an</strong>gt es<br />

von unzähligen Werbeb<strong>an</strong>nern in den großen indonesischen<br />

Städten und in vielen Geschäften und Restaur<strong>an</strong>ts<br />

wird m<strong>an</strong> so begrüßt.<br />

Nach dem großen Tsunami Ende <strong>20</strong>05, von dem auch<br />

Indonesien sehr stark betroffen war, gab es im Februar<br />

<strong>20</strong>06 einen Tsunami-Workshop am ITB in B<strong>an</strong>dung.<br />

Org<strong>an</strong>isiert und fin<strong>an</strong>ziert vom K<strong>an</strong>zler, sollte sich die<br />

FH <strong>Erfurt</strong> <strong>an</strong> diesem Workshop beteiligen. Jeweils drei<br />

Studierende und ein Professor der Fachbereiche Architektur,<br />

Bauingenieurwesen und L<strong>an</strong>dschaftsarchitektur<br />

wurden für die Teilnahme gesucht. Aufgrund der<br />

sehr kurzfristigen Anfrage des K<strong>an</strong>zlers waren alle im<br />

Ausl<strong>an</strong>dsgeschäft aktiven Kolleginnen und Kollegen<br />

schon zu <strong>an</strong>deren Einsätzen verpl<strong>an</strong>t und ich st<strong>an</strong>d<br />

als Dek<strong>an</strong> vor der Frage, unsere drei Bauingenieurstudenten<br />

allein reisen zu lassen oder selbst am Workshop<br />

teilzunehmen. M<strong>an</strong> hat mich d<strong>an</strong>n überredet<br />

teilzunehmen und meine Zweifel und Bedenken haben<br />

sich in Begeisterung gew<strong>an</strong>delt. Die Freundlichkeit der<br />

Menschen, der Einblick in eine g<strong>an</strong>z neue Kultur und<br />

natürlich auch die fachlichen Aspekte waren für alle<br />

Beteiligten eine Erfahrung, die keiner mehr missen<br />

möchte.<br />

Die Dek<strong>an</strong>in der Bauingenieure vom ITB wurde eingeladen<br />

und kam im November <strong>20</strong>06 <strong>an</strong> die FH <strong>Erfurt</strong>, um<br />

uns kennenzulernen und um über eine weitergehende<br />

Kooperation zu verh<strong>an</strong>deln. Es wurde ein Kooperationsvertrag<br />

abgeschlossen und fachlich drei Kernthemen<br />

festgeschrieben:<br />

(1) Hydraulik und Wasserwirtschaft,<br />

(2) Fertigungstechnik und Baum<strong>an</strong>agement sowie<br />

(3) Betonbau und Konstruktives Ingenieurwesen.<br />

Weiter vereinbarte m<strong>an</strong> zwei Besuche jährlich durchzuführen<br />

(je einen in B<strong>an</strong>dung und in <strong>Erfurt</strong>) und gemeinsame<br />

studentische Projekte zu bearbeiten.<br />

Weitere Möglichkeiten sollten die Anfertigung einer<br />

Bachelorthesis oder einer Masterthesis für indonesische<br />

und deutsche Studierende in englischer Sprache<br />

<strong>an</strong> der jeweils ausländischen Hochschule mit Abschlussprüfung<br />

<strong>an</strong> der eigenen Hochschule und der<br />

Option einer Abschlussprüfung <strong>an</strong> der ausländischen<br />

Hochschule unter Beteiligung des Betreuers der eigenen<br />

Hochschule sein.<br />

Beginnend im September <strong>20</strong>07 wurden die Vereinbarungen<br />

mit gegenseitigen Besuchen von Studentengruppen<br />

und Professoren umgesetzt und mit Prof.<br />

Spork nahm ein zweiter Professor des Fachbereichs<br />

Bauingenieurwesen am Austauschprogramm teil. Die<br />

jährlich stattfindenden Programminhalte wurden verfeinert<br />

und für den Besuch in Indonesien der nachfolgend<br />

dargestellte Rahmen entwickelt:<br />

43


Indien - Kooperation mit der<br />

Jamia Millia Islamia (JMI) in New Delhi<br />

Prof. Dr.- Ing. André Spindler<br />

Incredible India – Diese Überschrift begleitet seit<br />

mehr als 7 <strong>Jahre</strong>n die Hochschulpartnerschaft der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> mit der Universität Jamia Millia<br />

Islamia (JMI) in New Delhi.<br />

Der Austausch von Dozenten und Studierenden in beiden<br />

Richtungen gehört zu den strategischen Ausl<strong>an</strong>dsbeziehungen,<br />

die die <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> pflegt.<br />

In der Fachrichtung Bauingenieurwesen wurden dafür<br />

durch Prof. Aurisch und Herrn Hauschild die maßgeblichen<br />

Grundlagen geschaffen und vor allem durch<br />

persönliches Engagement befördert.<br />

Von <strong>20</strong>07 bis <strong>20</strong>10 erhielt das Projekt eine wichtige<br />

fin<strong>an</strong>zielle Förderung durch den Deutschen Akademischen<br />

Austauschdienst (DAAD), die vor allem den<br />

indischen und deutschen Studierenden die gegenseitigen<br />

Besuche ermöglichten.<br />

Als grundsätzliche Ziele für die Partnerschaft wurden<br />

dabei vom DAAD formuliert:<br />

> Schaffung von Netzwerken zwischen deutschen<br />

Hochschulen und ihren Partnereinrichtungen,<br />

> Qualifizierung der Hochschulen in Entwicklungsländern<br />

in Lehre und Forschung,<br />

> Gewinnung von Partnern für die interkulturelle Verständigung<br />

und den Dialog,<br />

46<br />

> Sensibilisierung der deutschen Hochschulen und<br />

ihrer Angehörigen für entwicklungspolitische Probleme<br />

M<strong>an</strong> k<strong>an</strong>n nach den <strong>Jahre</strong>n einschätzen, dass diese<br />

Ziele erreicht wurden.<br />

Im jährlichen Austausch haben sich mehr als 150 deutsche<br />

und indische Studierende und Professoren während<br />

gemeinsamer Projekte in Indien kennen gelernt.<br />

Dabei wurden die Besuche im halbjährigen Wechsel<br />

org<strong>an</strong>isiert und die Gastgeber wurden jeweils zu Gästen.<br />

Die Kontinuität des Projektes und der Personen<br />

war der Schlüssel für das „Zurechtkommen“ mit der<br />

jeweils <strong>an</strong>deren Kultur.<br />

Inder und Deutsche haben verschiedene historische<br />

Gebäude und Denkmale in New Delhi aufgemessen<br />

und modelliert, ihre Baugeschichte im historischen<br />

Kontext studiert, Schäden <strong>an</strong>alysiert und S<strong>an</strong>ierungsvorschläge<br />

erarbeitet. In jährlichen Kolloquien wurden<br />

die Arbeitsergebnisse verglichen und oft gestaunt, wie<br />

der <strong>an</strong>dere <strong>an</strong> die Problemlösung her<strong>an</strong>ging und welch<br />

unterschiedliche Sichtweisen bestehen.<br />

Mehrere Professoren haben sich mit einem Lehr<strong>an</strong>gebot<br />

für Hörer <strong>an</strong> der JMI New Delhi präsentiert und<br />

damit einen unmittelbaren Wissenstr<strong>an</strong>sfer bewirkt.


Aber auch deutsche Studierende konnten in den Vorlesungen<br />

von Prof. Khalid Moin zum Thema Erdbeben<br />

ihre Kenntnisse qualifizieren.<br />

Incredible India – eine atemberaubende Vielfalt<br />

macht Indien zu einem der facettenreichsten Länder<br />

der Erde. Die Reisen, die Studierende und Professoren<br />

in den Subkontinent unternahmen, wurden jedes Mal<br />

zu einem einzigartigen kulturellen Erlebnis.<br />

Die Hauptstadt New Delhi zeigt sich als scheinbar<br />

chaotische Millionenstadt, die ins Unendliche wächst.<br />

Sie bildete den Ausg<strong>an</strong>gs- und Mittelpunkt des Aufenthaltes<br />

in Indien, einem L<strong>an</strong>d mit weit mehr als einer<br />

Milliarde Menschen aus unterschiedlichsten ethnischen<br />

Gruppierungen.<br />

Allein um die wichtigsten Sehenswürdigkeiten Old<br />

und New Delhis kennen zu lernen, hätte es Wochen<br />

bedurft: Qutb Minar, Humayun´s Tomb, India Gate,<br />

Pur<strong>an</strong>a Qila, Akshardham-Tempel, Safdarj<strong>an</strong>d´s Tomb<br />

oder der Lotus-Tempel – Orte mit Kl<strong>an</strong>g, <strong>an</strong> denen m<strong>an</strong><br />

gewesen sein sollte.<br />

M<strong>an</strong>chmal bildete aber auch der Campus der JMI New<br />

Delhi nicht nur Unterkunft im Studentenwohnheim,<br />

sondern war Rückzugsmöglichkeit, wenn Indi<strong>an</strong> Cuisine<br />

auf europäischen Magen traf.<br />

Incredible India – das ist natürlich auch die „nähere“<br />

Umgebung: das Goldenen Dreieck zwischen Delhi,<br />

Agra mit seinem weltberühmten Taj Mahal und Jaipur<br />

mit dem nicht weniger bek<strong>an</strong>nten Palast der Winde.<br />

Und der Himalaja, der eine magische Anziehung in jedem<br />

Jahr auf deutsche Studierende und Professoren<br />

ausübt, wenngleich niem<strong>an</strong>d bis zu den höchsten Bergen<br />

aufsteigen konnte.<br />

Incredible India – das sind aber auch Poor People und<br />

bettelnde Kinder, Verkehrschaos und Fahrradrikschas,<br />

Schmutz und Lärm und eine wunderbare Farbenfreudigkeit,<br />

die die allerorten <strong>an</strong>zutreffende schreiende<br />

Armut m<strong>an</strong>chmal überdeckt.<br />

Als ich mich vor 3 <strong>Jahre</strong>n auf das Abenteuer Indien einließ,<br />

war mir klar, dass es neben vielen Mühen auch die<br />

Ch<strong>an</strong>ce gibt, ein außergewöhnliches L<strong>an</strong>d kennen zu<br />

lernen und auf Menschen zu treffen, die dem Europäer<br />

eine <strong>an</strong>dere Sichtweise auf diese Welt eröffnen.<br />

Jeden zieht Indien in seinen B<strong>an</strong>n und – wie es immer<br />

heißt – es gibt nur 2 Möglichkeiten: M<strong>an</strong> wird nach<br />

einer Reise Indien hassen oder lieben. Ich gehöre zu<br />

den letzteren …<br />

47


Forschungsprojekte, wissenschaftliche Ver<strong>an</strong>staltungen<br />

und Dissertationen - Wir sind g<strong>an</strong>z vorne mit dabei<br />

Prof. Dr.- Ing. Christel Nehring, Prof. Dr.- Ing. Helmut Haenes<br />

Forschungsprojekte<br />

Kompaktasphalt für bessere Straßen (1995 bis <strong>20</strong>00)<br />

Prof. Dr.-Ing. Elk Richter (Bild u.l.)<br />

Kooperationspartner:<br />

Herm<strong>an</strong>n Kirchner Bauunternehmung GmbH<br />

DBU-Forschungsprojekt<br />

Putzmörtel-Baukasten für Thüringische Objekte<br />

des 18. Jhd. (1996 bis 1999)<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, Dipl.-Ing. Abdul<br />

Rahmaty, Dipl.-Ing. Ines Meyer<br />

Kooperationspartner:<br />

Bauhaus-Universität Weimar u.a.<br />

BMBF-Forschungsprojekt<br />

Wasserglas im Holzschutz (1999 bis <strong>20</strong>02)<br />

Prof. Dr.- Ing. Christel Nehring, Prof. Dr.- Ing. Rainer<br />

Matthes, Dipl.- Chem. Eveline Drechsler, Fr<strong>an</strong>ziska<br />

Seiring<br />

TMWFK-Forschungsprojekt<br />

Entwicklung eines Verfahrens zur Prognostizierung<br />

der Griffigkeit von Straßenoberflächen<br />

(<strong>20</strong>00 bis <strong>20</strong>03)<br />

Prof. Dr.-Ing. Elk Richter, Dipl.- Ing. (FH) Fr<strong>an</strong>k Liedloff<br />

Kooperationspartner:<br />

Herm<strong>an</strong>n Kirchner Bauunternehmung GmbH, Thüringer<br />

Straßenbauamt u. Autobahnamt Thüringen<br />

48<br />

Unkonventionelle Methoden der Konservierung<br />

von archäologisch freigelegtem assyrischem Lehmsteinmauerwerk<br />

(<strong>20</strong>01 bis <strong>20</strong>04)<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, M.Sc. Dipl.- Ing. (FH)<br />

Fr<strong>an</strong>k Gerdesmeier (Bild u.r.)<br />

Kooperationspartner:<br />

Bauhaus-Universität Weimar,<br />

Freie Universität Berlin und<br />

Tishreen University of Lattakia<br />

TMWFK-Forschungsprojekt<br />

Nachhaltige Inst<strong>an</strong>dsetzung historischer Bausubst<strong>an</strong>z<br />

(<strong>20</strong>02 bis <strong>20</strong>03)<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, Dipl.-Ing. Heike Dreuse<br />

Kooperationspartner:<br />

Thüringisches L<strong>an</strong>desamt für Denkmalpflege, Stiftung<br />

Thüringer Schlösser und Gärten u.a.<br />

DVGW-Forschungsauftrag<br />

Vergleich von Bewertungssystemen für Gas- und<br />

Wasserversorgungsnetze (<strong>20</strong>04 bis <strong>20</strong>07)<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Harald Roscher, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Christi<strong>an</strong> Sorge<br />

Kooperationspartner:<br />

Deutscher Verein des Gas- u. Wasserfaches DVGW


BMBF-Forschungsprojekt<br />

Wasserglasmodifizierte Verleimung (<strong>20</strong>04 bis <strong>20</strong>06)<br />

Prof. Dr.- Ing. Christel Nehring, Dipl.-Chem. Eveline<br />

Drechsler, Dipl.- Ing. (FH) Wolfg<strong>an</strong>g Dellith<br />

Kooperationspartner:<br />

Verschiedene Hersteller von Holzwerkstoffen<br />

Entwicklung einer Lehm-Blähglasmischung zur Verwendung<br />

als W<strong>an</strong>delement und Füllung zwischen<br />

Deckenbalken (<strong>20</strong>05 bis <strong>20</strong>10)<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, Dipl.-Ing. (FH)<br />

Christoph Cron<br />

Kooperationspartner:<br />

Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten, Liapor GmbH<br />

& Co. KG<br />

BMBF Forschungsprojekt<br />

Störungsm<strong>an</strong>agement in Bauunternehmen (<strong>20</strong>06<br />

bis <strong>20</strong>09)<br />

Prof. Dr.- Ing. Helmut Haenes, Dipl.- Ing. (FH) Cornelia<br />

Carl<br />

Kooperationspartner:<br />

Bauindustrieverb<strong>an</strong>d Hessen-Thüringen e.V. und<br />

Herm<strong>an</strong>n Kirchner Hoch- und Ingenieurbau GmbH<br />

BMBF Forschungsprojekt<br />

Untersuchungen und Reduzierung der Treibmineralschäden<br />

<strong>an</strong> gipshaltigen Baudenkmalen<br />

(<strong>20</strong>06 bis <strong>20</strong>09)<br />

Prof. Dr.- Ing. Christel Nehring, Dipl.-Ing. Angela<br />

Eckart, Dipl.-Ing. Heike Dreuse, Dipl.-Rest. Hendrik<br />

Romstedt<br />

Kooperationspartner:<br />

<strong>Fachhochschule</strong> Karlsruhe, <strong>Fachhochschule</strong> Oldenburg<br />

und mehrere Partner aus der Wirtschaft, z.B.<br />

Remmers-Baustofftechnik und Bennert Restaurierungen<br />

GmbH<br />

IFS-Forschungsprojekt<br />

Erfassung der Daten gipshaltiger Mörtel aus Thüringen;<br />

Erstellung und Pflege einer Datenb<strong>an</strong>k (ab <strong>20</strong>05<br />

laufend)<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, Dipl.-Ing. Angela Eckart<br />

Kooperationspartner:<br />

Thüringer L<strong>an</strong>desamt für Denkmalpflege<br />

Untersuchung der Auswirkungen tr<strong>an</strong>sienter Frosteinwirkung<br />

auf die ungebundenen Schichten von<br />

Verkehrswegebefestigungen (<strong>20</strong>09 – <strong>20</strong>11)<br />

Prof. Dr.-Ing. Steffen Riedl, M. Sc. Fr<strong>an</strong>k Liedloff,<br />

Dipl.-Ing. (FH) Anett Kübler<br />

Teilnahme <strong>an</strong> Messen<br />

H<strong>an</strong>nover Messe <strong>20</strong>.03. – 25.03.<strong>20</strong>00<br />

Exponat:<br />

Kompaktasphalt für bessere Straßen<br />

Prof. Dr.-Ing. Elk Richter<br />

H<strong>an</strong>nover Messe 15.04. – 19.04.<strong>20</strong>02 und<br />

Baufach Leipzig 06.11. – 09.11.<strong>20</strong>03<br />

Exponat:<br />

<strong>Erfurt</strong>er Griffigkeitsprognoseverfahren (EGPV)<br />

Prof. Dr.-Ing. Elk Richter<br />

Baufach Leipzig 01.02. – 04.02.<strong>20</strong>06<br />

Exponat:<br />

Störungsm<strong>an</strong>agement in Bauunternehmen<br />

Prof. Dr.- Ing. Helmut Haenes, Dipl.- Ing. (FH) Cornelia<br />

Carl (Bild u.r.)<br />

49


Wissenschaftliche Kolloquien<br />

THÜRINGER TUNNELBAUSYMPOSIUM<br />

26.-27.01.<strong>20</strong>00<br />

Org<strong>an</strong>isation:<br />

Prof. Dr.-Ing. Helmut Haenes / Dipl.-Ing. M<strong>an</strong>dy Welsch<br />

Vortragsver<strong>an</strong>staltung und Exkursionen auf Thüringer<br />

Tunnelbaustellen<br />

Kooperationspartner:<br />

Hauptverb<strong>an</strong>d der deutschen Bauindustrie,<br />

Bauindustrieverb<strong>an</strong>d Hessen-Thüringen e.V. und<br />

Bildungswerk Ostthüringen e.V.<br />

Internalaler Workshop „CITY <strong>an</strong>d TRAFFIC“<br />

(1996 bis <strong>20</strong>10)<br />

Jährlicher Workshop mit Studierenden und Professoren<br />

aus Vilnius, Prag, Bratislava, Györ, Maribor, Wien,<br />

Krakau und <strong>Erfurt</strong><br />

Gründer und Org<strong>an</strong>isator:<br />

Prof. Dr.-Ing. Hartmut Münch (siehe separater Bericht)<br />

Kooperationspartner:<br />

SWE Stadtwerke <strong>Erfurt</strong>, Amt für Straßenwesen<br />

THÜRINGER WASSERKOLLOQUIUM (1995 bis heute)<br />

Org<strong>an</strong>isation:<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Harald Roscher<br />

(Gründer, Bild Seite 49 u.l.),<br />

Prof. Dr.-Ing. Volker Spork<br />

Jährliche Vortragsreihe mit Fachausstellung<br />

Kooperationspartner:<br />

SWE Stadtwerke <strong>Erfurt</strong>,<br />

DVGW L<strong>an</strong>desgruppe Thüringen und<br />

bdew L<strong>an</strong>desgruppe Mitteldeutschl<strong>an</strong>d<br />

50<br />

Kontakt:<br />

Universal Bau GmbH<br />

Felchtaer L<strong>an</strong>dstraße 1<br />

99974 Mühlhausen<br />

Tel. 03601 4822-0<br />

Fax 03601 482224<br />

info@universalbau-gmbh.de<br />

www.universalbau-gmbh.de<br />

Hochbauleistungen<br />

o Industrie-, Gesellschafts-,<br />

L<strong>an</strong>dwirtschafts- und Wohnungsbau<br />

o Beton-, Stahlbetonbau<br />

o Bauwerksmontagen<br />

o Mauerwerksbau<br />

o GU-Leistungen<br />

o Schlüsselfertiger Bau<br />

Kooperative Promotionen<br />

Dr.-Ing. Wolfg<strong>an</strong>g Dellith (<strong>20</strong>07)<br />

Beitrag zum alternativen Holzschutz durch modifizierte<br />

Alkalisilikatlösungen als Schutzmittel gegenüber<br />

holzzerstörenden Pilzen und Insekten<br />

Betreuer:<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, FHE<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Jochen Stark, Bauhaus Universität<br />

Weimar, Fakultät Bauingenieurwesen u. a.<br />

Dr.-Ing. H<strong>an</strong>s-Christi<strong>an</strong> Sorge (<strong>20</strong>07)<br />

Technische Zust<strong>an</strong>dsbewertung metallischer Wasserversorgungsleitungen<br />

als Beitrag zur Rehabilitationspl<strong>an</strong>ung<br />

Betreuer:<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. Harald Roscher, FHE<br />

Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong,Bauhaus Universität<br />

Weimar, Fakultät Bauingenieurwesen u.a.<br />

Dr.-Ing. Heike Kirsten (<strong>20</strong>09)<br />

Herkunft, Eigenschaften und Konservierungsmöglichkeiten<br />

von Lettenkeuper- und Schilfs<strong>an</strong>dsteinen<br />

<strong>an</strong> Baudenkmalen in Thüringen<br />

Betreuer:<br />

Prof. Dr.-Ing. Christel Nehring, FHE<br />

Prof. Dr. rer. nat. habil. Christi<strong>an</strong> Kaps, Bauhaus<br />

Universität Weimar, Fakultät Bauingenieurwesen u.a.<br />

Tiefbauleistungen<br />

o Straßen- und Brückenbau<br />

o Versorgungstrassen aller Art<br />

o K<strong>an</strong>albau und Flussbau<br />

o Be- und Entwässerungs<strong>an</strong>lagen<br />

o Umweltschutzbauten


Absolventen melden sich zu Wort:<br />

Name: Silke Lenhardt, geb. Richter<br />

Wohnort: Nürnberg<br />

Abschluss: Diplom-Bauingenieurin<br />

Abschlussjahr: <strong>20</strong>01<br />

Tätigkeit nach dem Studium: Pl<strong>an</strong>ungs- und Projektingenieurin für<br />

Verkehrswege<br />

Tätigkeit heute: Projektingenieurin (Senior) Schienenverkehrswege<br />

Meine spont<strong>an</strong>e Erinnerung <strong>an</strong> die Studienzeit: starker Jahrg<strong>an</strong>g (1<strong>20</strong><br />

Studierende), chaotische Vorlesung- und Seminarräume aus DDR-Zeiten<br />

in der Werner-Seelenbinder-Straße, ebenso die Wohnheime<br />

Das hat mir am Studium besonders gut gefallen: Nette Studienkollegen,<br />

interess<strong>an</strong>te Fachexkursionen, der internationale Austausch einschließlich<br />

Workshops im Bereich Verkehrswesen, das Engagement einzelner<br />

Professoren (insbesondere der Vertiefung Verkehr-Wasser-Umwelt)<br />

Das hat mir am Studium überhaupt nicht gefallen:<br />

> die räumliche Trennung von den <strong>an</strong>deren Fachbereichen der FH <strong>Erfurt</strong><br />

> kein gemeinsamer Campus<br />

> wenig fachbereichsübergreifende Vorlesungen bzw. Projekte<br />

> schlechtes Klima für Studierende und hohe Exmatrikulationsrate u.a.<br />

bedingt durch den damaligen Dek<strong>an</strong> und die damals noch nicht zusammengewachsene<br />

Mischung von „Ost“ und „West“-Professoren<br />

Mein Tipp <strong>an</strong> die heutigen Studierenden:<br />

> ein möglichst breites Studien<strong>an</strong>gebot nutzen, wenn möglich fachbereichsübergreifend<br />

> sich auch außerhalb des Studiums engagieren und ein Netzwerk von<br />

zukünftig vielleicht interess<strong>an</strong>ten Menschen aufbauen (ich habe als<br />

studentische Hilfskraft in dem Unternehmen gejobt, das mich später<br />

übernommen hat)<br />

> sich immer wieder fragen, was m<strong>an</strong> bereits erreicht hat und noch erreichen<br />

will<br />

> nie das Studium aufgeben, denn gebaut wird immer und dazu werden<br />

gut ausgebildete Bauingenieure gebraucht<br />

Das wollte ich schon immer mal sagen: Ich würde immer wieder Bauingenieurwesen<br />

studieren, aber lieber am neuen <strong>Erfurt</strong>er Campus. Leider<br />

hat es die Bauingenieurin nicht immer leicht, da die Baubr<strong>an</strong>che eher konservativ<br />

ist. Auch bestehen nach wie vor in der Bezahlung zwischen Ost<br />

und West sowie Männern und Frauen große Unterschiede. Aber ich liebe<br />

meinen Beruf und übernehme gern Ver<strong>an</strong>twortung. Außerhalb meines<br />

Jobs engagiere ich mich für die Vereinbarkeit von Beruf und Familie, was<br />

als Bauingenieur nicht immer leicht ist. Was mich nervt, sind die Diskussionen<br />

über die Einordnung des Diplom-Abschlusses im Vergleich zu Bachelor<br />

und Master. Ich bin eine gut ausgebildete Ingenieurin, was mir derzeit<br />

auch als junge Mutter bei der Stellensuche sehr zugute kommt, nicht zuletzt<br />

durch mein Studium <strong>an</strong> der FH <strong>Erfurt</strong> und der FH Coburg.<br />

51


Exkursionen - Berichte und Episoden<br />

Prof. Dr.- Ing. Hartmut Münch, Prof. Dr.- Ing. Helmut Haenes<br />

Es ist sehr früh am Morgen. Eine Gruppe Studierender<br />

schaut zwar noch etwas müde, aber gut gelaunt und<br />

erwartungsvoll die, wie immer etwas zu spät kommenden,<br />

aber ebenfalls gut gelaunten Professoren <strong>an</strong>. Beginnt<br />

hier eine spektakuläre Vorlesung? Nein, es geht<br />

auf große Exkursion!<br />

Exkursionen waren und sind es bis heute, keine Pflichtver<strong>an</strong>staltungen!<br />

Dennoch, oder vielleicht gerade<br />

deshalb, erfreuten sie sich großer Beliebtheit bei den<br />

Studierenden und auch bei den ProfessorInnen und<br />

MitarbeiterInnen. Ausgeh<strong>an</strong>gene Teilnehmerlisten<br />

waren innerhalb von wenigen Minuten mit 25 Teilnehmern<br />

gefüllt. Die max. Teilnehmerzahl von 25 Studierenden<br />

hatte sich im Laufe der <strong>Jahre</strong> als die ideale<br />

Größe erwiesen. Deshalb mussten in m<strong>an</strong>chen <strong>Jahre</strong>n<br />

d<strong>an</strong>n zwei Exkursionen <strong>an</strong>geboten werden.<br />

Neben spektakulären Baumaßnahmen, denen die<br />

Studierenden regelmäßig mit einer großen Portion<br />

Respekt begegneten, wurden natürlich auch g<strong>an</strong>z<br />

„normale“ Baumaßnahmen besichtigt und viele interess<strong>an</strong>te<br />

und aufschlussreiche Gespräche mit den Bau-<br />

Mit dem Rad unterwegs (1994)<br />

Die erste Exkursion f<strong>an</strong>d 1994 mit den ersten Studenten<br />

statt. Sieben StudentInnen und zwei Prof’s fuhren<br />

mit der Bahn bis Flensburg, d<strong>an</strong>n ging’s aufs Rad<br />

bei Oktoberwetter im Norden. Radtechnisch war von<br />

der 21-G<strong>an</strong>g-Schaltung bis gar keine G<strong>an</strong>gschaltung<br />

(ich) alles vertreten. Endmoränenl<strong>an</strong>dschaft schafft<br />

Berge und die Radfahrer - mehr als 70km pro Tag waren<br />

nicht drin.<br />

In Nyborg, letzte Übernachtung vor Gedser, war die<br />

bestellte Jugendherberge dunkel und verschlossen.<br />

Nach ca. einer halben Stunde klopfen, rufen, Steinchen<br />

werfen ließ sich der Herbergsvater blicken, eröffnete<br />

uns aber gleich, die Jugendherberge ist schon<br />

winterfest geschlossen und eine Bestellung liegt schon<br />

gar nicht vor.<br />

52<br />

ingenieuren bei Bauherren, Behörden, Ingenieurbüros<br />

und Bauunternehmen geführt. Oft haben uns die Interviewpartner<br />

ihren eigenen persönlichen Werdeg<strong>an</strong>g<br />

geschildert, aus dem die Studierenden erkennen<br />

konnten, dass auch der Bauleiter einer Großbaustelle<br />

einmal „klein <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen“ hat und in seine Aufgaben<br />

hineingewachsen ist.<br />

Es muss <strong>an</strong> dieser Stelle auch mal erwähnt werden,<br />

dass eine einwöchige Exkursion zu org<strong>an</strong>isieren eine<br />

mindestens dreimonatige Pl<strong>an</strong>ung erfordert. Da müssen<br />

unzählige Telefonate geführt, Briefe geschrieben,<br />

Termine abgestimmt und Anträge gestellt werden und<br />

immer kommt auch etwas Unvorhergesehenes dazwischen.<br />

Da k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich gut vorstellen, dass auf die<br />

Frage des Dek<strong>an</strong>s: “Wer org<strong>an</strong>isiert im nächsten Jahr<br />

die Große Exkursion?“ sich die Blicke der Kollegen<br />

schlagartig senken. Umso größer ist aber nach einer<br />

gelungenen Exkursion das Erfolgserlebnis, wenn d<strong>an</strong>n<br />

doch alles geklappt hat.<br />

Von wegen alles gekappt. Es ist auch von Zwischenfällen<br />

zu berichten:<br />

Freundlicherweise ließ er uns aber erstmal Quartier<br />

machen. Voller Stolz präsentierte ich jetzt meine Vormerkung<br />

und glaubte mich im Recht.<br />

Jetzt setzte der Herbergsvater ein verschmitztes Lächeln<br />

auf und bot uns <strong>an</strong>, doch in der bestellten Herberge<br />

in Nyborg zu übernachten, die liegt aber 400km<br />

am nördlichsten Zipfel von Dänemark.<br />

Nyborg heißt Neustadt und davon gibt es in Dänemark<br />

mehrere – m<strong>an</strong> sollte eben auch auf die Karte schauen<br />

und die Postleitzahlen vergleichen.


1994 Radwege in Dänemark<br />

Fr<strong>an</strong>z, Münch<br />

Flensburg, Kopenhagen, Brücken- und Tunnelbauten<br />

am Großen Belt (Exkursion per Rad durch Dänemark)<br />

1995 Süddeutschl<strong>an</strong>d-Schweiz<br />

Roscher, Münch<br />

Europaparlament Straßburg, Öffentlicher Verkehr<br />

Karlsruhe, Bodensee-Wasserversorgung,<br />

St.-Gotthardt-Tunnel, Zürich<br />

1996 Norddeutschl<strong>an</strong>d-Niederl<strong>an</strong>de<br />

Roscher, Münch<br />

Rotterdam Hafensicherung, Osterscheldedamm,<br />

Wasserbauten in Amsterdam<br />

1998 Norddeutschl<strong>an</strong>d–Dänemark<br />

D<strong>an</strong>owski, Münch<br />

Straßenbahn Bremen, 4. Elbröhre in Hamburg,<br />

Brücken- und Tunnelbauwerke am Großen Belt<br />

1998 München<br />

Haenes, Matthes<br />

Ingenieurbauwerke A4/A71, Flughafen München,<br />

Erdinger Brauerei, Wasserversorgung München,<br />

Altstadt Nürnberg<br />

1999 Nordrhein-Westfalen<br />

Roscher, Münch<br />

Wuppertaler Schwebebahn, Emscher K<strong>an</strong>al,<br />

Klär<strong>an</strong>lagen Emsch<br />

Das „Gay Hotel“ (1994)<br />

Auf der Exkursion 1994 nach Newcastle (mit privaten<br />

Kfz) wurde in Rotterdam eingeschifft.<br />

Die verbleibende Zeit vor dem Einchecken verbrachten<br />

wir mit einem Stadtbummel und Einkehr in ein ’koffehus’.<br />

Beim Bezahlen wurde keine DM <strong>an</strong>genommen.<br />

Darauf verließen wir das Lokal (ohne Kaffe getrunken<br />

zu haben). Kaum in meinem Auto, wurden wir von Angestellten<br />

des ’koffehus’ mit einem PKW verfolgt. Mit<br />

einer sehr ras<strong>an</strong>ten Fahrt durch das Hafenviertel von<br />

Rotterdam und einem kühnsten Wendem<strong>an</strong>över (vierstreifige<br />

Straße vor einer Ampel Hauptverkehrszeit<br />

im Hafen) konnten wir unsere Verfolger abschütteln.<br />

Schade, dass kein Filmteam diese Verfolgungsjagd gefilmt<br />

hat.<br />

In M<strong>an</strong>chester (gleiche Exkursion) war das <strong>an</strong>gemeldete<br />

Hotel überbucht. Wir bekommen ein Ausweich<strong>an</strong>gebot.<br />

Dort <strong>an</strong>gekommen, steigen alle aus, ich räume<br />

das Auto noch aus und schließe ab. M<strong>an</strong> kommt mir<br />

entgegen und hat das dickste Grinsen im Gesicht. Das<br />

Ausweichquartier ist ein „Gay-Hotel“ und wir haben<br />

eine Studentin mit <strong>an</strong> Bord. Die jungen Männer, nur<br />

mit Turnhosen bekleidet, sind aber sehr freundlich und<br />

nett. Aber Videokamaras <strong>an</strong> der Decke, alles in rosaroter<br />

Beleuchtung, das Interieur ist gewöhnungsbedürftig.<br />

Auf der Rückfahrt abends aus der Stadt zum Hotel zeigen<br />

wir unserem Taxifahrer unsere Hotelkarte und sind<br />

sofort einer besonderen Musterung ausgesetzt.<br />

53


<strong>20</strong>00 Mitteldeutschl<strong>an</strong>d<br />

Haenes, Kaleta / Richter, Roscher, Münch<br />

Flughafen Leipzig, Expo H<strong>an</strong>nover, CargoLifter Werkhalle<br />

in Br<strong>an</strong>dt, Schiffshebewerk Rothensee, Wasserstraßenkreuz<br />

Magdeburg<br />

<strong>20</strong>01 Vilnius-Tallin-St. Petersburg<br />

Richter, Münch<br />

Altstadt Vilnius, Rekonstruktion Trakai, BMW-Filiale<br />

Kaliningrad, Hafen Tallin und Altstadts<strong>an</strong>ierung<br />

<strong>20</strong>01 München und Rom - Rinderknecht<br />

Deutsches Museum München, Ruinen des alten Ostias,<br />

Basilika S<strong>an</strong>ta Maria Maggiore, Vatik<strong>an</strong><br />

<strong>20</strong>02 Würzburg und Nürnberg<br />

BAB A 71, Würzburg, U-Bahn Fürth, Einhausung Goldbach/Hörbach,<br />

ICE Neubaustrecke, Pumpspeicherwerk<br />

Goldisthal<br />

<strong>20</strong>03 Türkei - Aurisch<br />

Ist<strong>an</strong>bul, Troja, Altinoluk, Pergamon, Pamukkale,<br />

Aphrodisias, Kusadasi, Ephesus, Bursa (Bild o.m.)<br />

In jeder Farbe ist ein bisschen Grün (1998)<br />

Rückkehr von einer Busexkursion aus dem Norden. Die g<strong>an</strong>ze Woche fährt<br />

der Busfahrer mit stoischer Gelassenheit genau nach StVO. Bei drängenden<br />

Terminen lässt er nicht mit sich reden- wir kommen hin und wieder<br />

auch ein klein wenig zu spät.<br />

Am letzten Tag (Freitag) überfährt der Busfahrer die rote Ampel, eine Tempo-30-Zone<br />

wird mit knapp 50 km/h ignoriert. D<strong>an</strong>n die zweite Ampel bei<br />

Rot überfahren. Jetzt schau ich doch etwas genauer hin. Immerhin sitzen<br />

hinten <strong>an</strong> die 30 Personen im Bus. Jetzt passiert es noch einmal: die dritte<br />

rote Ampel binnen kurzer Zeit wird überfahren. Mein Einsatz ist gefordert.<br />

Meine Ermahnung wird erklärend gekontert: „In jeder Farbe ist ein bisschen<br />

Grün“... Abends f<strong>an</strong>d ein wichtiges Fußballspiel statt.<br />

54<br />

<strong>20</strong>04 Moskau und Rostow am Don<br />

Münch<br />

Universitäten, Hafen<strong>an</strong>lagen Rostow, Autobahnbau,<br />

Metro-Erweiterung, Tunnelbau, Metrostationen,<br />

Kreml-Moskau (Bild o.r.)<br />

<strong>20</strong>07 Wien und Bratislava<br />

Spork, Münch<br />

Donaustaustufen Wien u. Wasserkraftwerk, Hauptklär<strong>an</strong>lage,<br />

Main-Donau K<strong>an</strong>al, Öffentlicher Verkehr,<br />

Verkehrsbauten, Donaustaustufe Gabrovo<br />

<strong>20</strong>08 Kassel und Hamburg - Haenes<br />

S<strong>an</strong>ierung Herkules in Kassel, Hafen-City Hamburg,<br />

Neubau Elbphilharmonie, Betrieb Elbtunnel, U-Bahnbaustelle<br />

U4, Hafenbauwerke<br />

<strong>20</strong>10 Leipzig und Berlin<br />

Haenes, Matthes<br />

City Tunnel Leipzig (Bild o.l.), Hauptstadtairport BBI<br />

Berlin, Wiederaufbau Neues Museum, Pergamonmuseum,<br />

Regierungsviertel und Reichstag, Hauptbahnhof<br />

Berlin


Erfolg ist Teamwork<br />

Kooperation zum Nutzen aller ist ein wesentlicher Best<strong>an</strong>dteil unserer Unternehmenskultur.<br />

Dazu zählt das vernetzte Zusammenwirken unter schiedlicher<br />

Unternehmensbereiche ebenso wie das partner schaftliche Zusammenarbeiten<br />

mit unseren Kunden. Für Erfolge, über die wir uns gemeinsam freuen können.<br />

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55


Der Förderpreis - Eine Erfolgsgeschichte<br />

Prof. Dr.- Ing. Helmut Haenes<br />

Im Sommer 1997 wurde der Förderpreis aus der Taufe<br />

gehoben. Mit ihm sollte die bereits gut funktionierende<br />

Zusammenarbeit zwischen dem Bauindustrieverb<strong>an</strong>d<br />

Hessen-Thüringen e.V. und dem Fachbereich<br />

Bauingenieurwesen, im Sinne der Förderung einer<br />

praxisorientierten Ausbildung, gekrönt werden. In einer<br />

überaus freundlichen Atmosphäre saßen der damalige<br />

Dek<strong>an</strong> des Fachbereichs Bauingenieurwesen<br />

Prof. Siegfried Rinderknecht und Prof. Dr.-Ing. Helmut<br />

Haenes, sowie seitens des Bauindustrieverb<strong>an</strong>des der<br />

damalige Hauptgeschäftsführer Prof. RA H<strong>an</strong>s-Rudolf<br />

Kehrl und Frau RA Bettina Hasse zusammen und formulierten<br />

die gemeinsame Satzung.<br />

Durch die prämierten Arbeiten sollten wichtige Beiträge<br />

zur Lösung für die Praxis wesentlicher Probleme des<br />

Bauingenieurwesens geleistet worden sein, unter Beachtung<br />

einer kostenoptimalen Pl<strong>an</strong>ung, Konstruktion<br />

oder Bauausführung. Der Förderpreis war nur für Studierende<br />

des Bauingenieurwesens der <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> vorgesehen.<br />

In jedem Jahr reichten die Kollegen und Kolleginnen<br />

mehrere auszeichnungswürdige Abschlussarbeiten<br />

ein. Die eingesetzte Kommission hatte d<strong>an</strong>n die „Qual<br />

der Wahl“. In der Regel wurden mehrere Förderpreise<br />

und Anerkennungen vergeben. Zur Verleihung des<br />

Förderpreises waren wir Gast des Berufsförderungswerkes<br />

Bau Thüringen e.V., heute BiW Bildungswerk<br />

BAU Hessen-Thüringen e.V. (Bild Seite 57 o.l.). Im Rahmen<br />

einer Feierstunde wurden die ausgezeichneten<br />

Arbeiten prämiert.<br />

Die erste Förderpreisverleihung (Bild Seite 57 u.) f<strong>an</strong>d<br />

im Beisein von Thüringens Minister für Wirtschaft und<br />

Infrastruktur, Dr. Fr<strong>an</strong>z Schuster am 02.12.1997 im Kaisersaal<br />

der Stadt <strong>Erfurt</strong> statt. Zwischenzeitlich waren<br />

wir auch einmal auf Schloss Ettersburg zu Gast.<br />

56<br />

Regelmäßiger Ver<strong>an</strong>staltungsort ist aber das Aus- und<br />

Fortbildungszentrum der Bauindustrie in <strong>Erfurt</strong>. Auch<br />

in diesem Jahr, in dem bereits die 14. Förderpreisverleihung<br />

stattf<strong>an</strong>d.<br />

An dieser Stelle herzlichen D<strong>an</strong>k <strong>an</strong> das BiW Bildungswerk<br />

Bau Hessen-Thüringen e.V. für den exklusiven<br />

Förderpreis für die Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> und die Gastfreundschaft<br />

im Aus- und Fortbildungszentrum der Bauindustrie in<br />

<strong>Erfurt</strong>.<br />

4 <br />

<br />

11<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

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<br />

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<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Termin wird noch<br />

bek<strong>an</strong>nt gegeben<br />

Ort:


Preisträger:<br />

1997 René Kirseck, Michael Roth,<br />

Michael Kirchner, René Roth (Bild unten)<br />

1998 Andreas Becker, Wolfg<strong>an</strong>g Dellith,<br />

Mike Schulze<br />

1999 Jens Schikowski, Thomas Seb<strong>an</strong>,<br />

Nicole Brockel<br />

<strong>20</strong>00 Steffen Meister, Astrid Strutz,<br />

Martin Breternitz, Oliver Stieglitz,<br />

Steffen Taut<br />

<strong>20</strong>01 André Beck, Matthias Klippstein,<br />

N<strong>an</strong>cy Thiel, Stef<strong>an</strong> Wildtner<br />

<strong>20</strong>02 Jörg Richter, Jörg Glinka, Torsten Wenk,<br />

Falko Wettstein<br />

<strong>20</strong>03 Günther Schneider, Carsten Müller,<br />

Reinhard Grosch, Bert Leidenfrost<br />

<strong>20</strong>04 Jörg Stahl, Maik Stark, Holger Nennstiel,<br />

D<strong>an</strong>iel Adamus u. Mirco Würl<br />

<strong>20</strong>05 Tobias Finger, Andreas Volkhardt,<br />

Christoph Cron, Martin Antem<strong>an</strong>n<br />

(Bild o.l.)<br />

<strong>20</strong>06 Steffen Heyder, René Engel,<br />

D<strong>an</strong>iel Urb<strong>an</strong>, Steph<strong>an</strong> Forneck,<br />

Mark Spengler<br />

<strong>20</strong>07 Steph<strong>an</strong> Nimmich, Maik Br<strong>an</strong>dl<br />

<strong>20</strong>08/09 Rene-Carsten Jung, Ines Benkert<br />

<strong>20</strong>10 Katrin Döller, Jens Rottig, Markus W<strong>an</strong>d<br />

<strong>20</strong>11 Cora Wagner, Alex<strong>an</strong>der Fischer<br />

57


Die Kinder-Uni -<br />

Wir kümmern uns um den Nachwuchs (I)<br />

Dipl.- Ing. J<strong>an</strong>a Klingner<br />

Kinder, Kinder……<br />

Neugier wecken <strong>an</strong> naturwissenschaftlichen Phänomänen<br />

und Zusammenhängen von klein auf! Das ist<br />

Kinder-Uni! Die Kinder-Uni als Ver<strong>an</strong>staltungsreihe<br />

gibt es bereits seit 10 <strong>Jahre</strong>n in allen Bundesländern<br />

und seit neun <strong>Jahre</strong>n ist sie <strong>an</strong> der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

etabliert.<br />

In den zurückliegenden Ver<strong>an</strong>staltungen, über <strong>20</strong><br />

<strong>an</strong> der Zahl, luden Prof. Schmidt, Prof. Roscher, Prof.<br />

58<br />

Spork, Prof. Lippom<strong>an</strong>n, Prof. Haenes und Frau Dipl.-<br />

Ing. Klingner (Bild l.o.) Kinder im Grundschulalter zum<br />

Lernen und Staunen <strong>an</strong> die <strong>Fachhochschule</strong> ein.<br />

<strong>20</strong>04 Mathe macht Spaß?!<br />

<strong>20</strong>04, <strong>20</strong>05 Auf S<strong>an</strong>d gebaut - wie geht das?<br />

<strong>20</strong>06, <strong>20</strong>07,<br />

<strong>20</strong>09, <strong>20</strong>10<br />

Wasser ist nicht nur naß!<br />

<strong>20</strong>07, <strong>20</strong>08, Böden und Gesteine - Wie ist die Welt<br />

<strong>20</strong>10 unter unseren Füßen beschaffen?<br />

<strong>20</strong>07, <strong>20</strong>08,<br />

<strong>20</strong>09, <strong>20</strong>10<br />

Wie wird aus Wasser Licht gemacht?<br />

Wasser, S<strong>an</strong>d, Erde, elektrische Energie und der Umg<strong>an</strong>g<br />

damit; das sind tägliche, unmittelbare Erfahrungen<br />

für Kinder. Doch was haben diese mit den Erwachsenen<br />

und mit Arbeit zu tun?<br />

Anschaulich wurde dargestellt, dass Wasser nicht nur<br />

nass ist und wie es zur Stromgewinnung dient (Bild<br />

l.m.). Die Kinder erfuhren, wie die Erwachsen dafür<br />

sorgen, wie und auf welchem Weg Wasser als Trinkwasser<br />

in die Wohnung gel<strong>an</strong>gt und was Wasser mit<br />

Chemie zu tun hat.<br />

S<strong>an</strong>d ist hervorragend geeignet um „Kleckerburgen“<br />

zu bauen. Aber warum S<strong>an</strong>d „S<strong>an</strong>d“ heißt und dass<br />

es sich eigentlich um g<strong>an</strong>z kleine Steinchen h<strong>an</strong>delt,<br />

darüber gab Prof. Lippom<strong>an</strong>n (Bild l.u.) vor gefüllten<br />

Hörsälen Auskunft. Stets als Assistenten dabei : Gummibärchen<br />

von Harribo. Mit ihrer Hilfe k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich<br />

besser vorstellen, wie unterschiedlich groß S<strong>an</strong>dkörner<br />

sein können.<br />

M<strong>an</strong> sieht die Kinder wachsen, wenn sie ihren Kinderuni-Studentenausweis<br />

in der H<strong>an</strong>d halten und die<br />

Briefumschläge mit Ihren Vorlesungsskripten öffnen.<br />

Das Zischen und Scharren als ablehnende Äußerung<br />

und das herzhafte Klopfen für Begeisterung ist schnell<br />

gelernt. Wenn die Kinder „ Aha!“ sagen und noch eine<br />

und noch eine Frage von Prof. Lippom<strong>an</strong>n be<strong>an</strong>twortet<br />

bekommen möchten, die begleitenden Eltern und Lehrer<br />

sich nach der Ver<strong>an</strong>staltung bed<strong>an</strong>ken, weil ihnen<br />

das normale Wasser wertvoller geworden ist, d<strong>an</strong>n<br />

bleibt Freude <strong>an</strong> der geleisteten „Extra-Vorlesung“<br />

zurück. Die geweckte Neugier wächst und reift, und<br />

sollte gepfl egt werden.


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59


60<br />

Der Turmbau zu <strong>Erfurt</strong> -<br />

Wir kümmern uns um den<br />

Nachwuchs (II)<br />

Prof. Dr.- Ing. Holger Schmidt<br />

Freitag der 18.03.<strong>20</strong>11, Hörsaal 5.E.11, <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong>:<br />

Millimeter für Millimeter schiebt sich der Druckzylinder der Abdrückmaschine<br />

nach unten. Die zusammengedrückten Türme bestehen lediglich<br />

aus Pappe und Papier und tragen ein Vielfaches ihres Eigengewichtes.<br />

Gesp<strong>an</strong>nt verfolgen die jungen Turmbauer mit ihren Lehrern den Abdrückvorg<strong>an</strong>g,<br />

der durch eine <strong>an</strong> die Tafel projizierte Kraft-Weg-Linie visualisiert<br />

wird. Knickt der Turm und k<strong>an</strong>n somit keine weitere Last aufnehmen, ist<br />

der Versuch beendet. Das Siegermodell <strong>20</strong>11 wiegt 1,553 kg und hielt erstaunlichen<br />

237,57 kg st<strong>an</strong>d.<br />

Zu diesem Wettbewerb hatten die Mitarbeiter der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> und die Ingenieurkammer Thüringen<br />

Schüler aus Thüringen aufgerufen. Der Wettbewerb möchte Schülerinnen<br />

und Schülern das Bauingenieurwesen näher bringen und durch<br />

eine interaktive Aktion erlebbar machen. Auf spielerische Weise werden<br />

sie so vor bautechnische Fragen gestellt und erkunden ingenieurtechnische<br />

Gesetzmäßigkeiten. Die Aufgabe best<strong>an</strong>d darin, aus Pappe einen<br />

möglichst stabilen und kreativ gestalteten Turm zu bauen, der im Verhältnis<br />

zu seinem Eigengewicht die größtmögliche Last trägt und dies in<br />

schriftlicher Form zu dokumentieren. Dazu wurde von der <strong>Fachhochschule</strong><br />

<strong>Erfurt</strong> neben Pappe und Papier eine „Turm-Box“ zur Verfügung gestellt.<br />

Die Box enthielt sämtliche Lehr- und Baumaterialien, die zur Konstruktion<br />

des Turmes benötigt wurden. Für den Turmbau waren, wie auch bei der<br />

Pl<strong>an</strong>ung von Tragwerken im Berufsleben von Bauingenieuren üblich, Restriktionen<br />

vorgegeben:<br />

> Der Turm darf in seinen Außenmaßen die Abmessungen eines vorgegebenen<br />

Lichtraumprofils nicht überschreiten: b/d/h = 50/50/1<strong>20</strong> cm.<br />

> Die zur Aufstellung des Turmes vorgegebenen Flächen sind einzuhalten.<br />

> Die Turmkopfabmessung muss die Größe eines Bierdeckels haben.<br />

> Die Höhentoler<strong>an</strong>z ist auf ±1,0 cm zu begrenzen.<br />

> Zum Bau des Turmes darf lediglich das zur Verfügung gestellte Material<br />

und Werkzeug verwendet werden.<br />

Für den Wettbewerb wurde in der Werkstatt für wissenschaftlichen Gerätebau<br />

der FH eigens eine Abdrückeinrichtung mit Meßeinrichtung gebaut.<br />

Durch die dynamische Visualisierung mittels Auswertungssoftware<br />

und Beamer war es ein sp<strong>an</strong>nender Wettkampf, der jeden im Hörsaal fesselte.<br />

Eine Jury, zusammengesetzt aus Professoren, Mitarbeitern und Studierenden<br />

der FH <strong>Erfurt</strong> sowie dem Vizepräsidenten der Ingenieurkammer


Thüringen, prüfte die Einhaltung der Vorgaben, überwachte<br />

die Versuche und ermittelte die Gewinner.<br />

Denn neben der Kreativität und Qualität (je 10 %) und<br />

der Dokumentation (10 %) ging das Verhältnis von<br />

Traglast zu Eigengewicht der Konstruktion mit 70 %<br />

in die Bewertung ein. Zusätzlich zu den Siegerpreisen<br />

wurde auch ein Kreativpreis vergeben. Für alle teilnehmenden<br />

Schüler gab es Preise, Urkunden und Blumen.<br />

Das Engagement der Lehrer wurde besonders gewürdigt.<br />

Zum ersten Schülerwettbewerb <strong>20</strong>11 „Türme für <strong>Erfurt</strong>“<br />

hatten sechs Teams aus vier Schulen ihre Model-<br />

Oben: Siegerturm der Schüler vom Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Lengenfeld unterm Stein<br />

Unten: Kreativster Turm der Schüler vom Thüringischen Rhöngymnasium, Kaltensundheim<br />

le eingereicht. Im Rahmen einer Einführungsver<strong>an</strong>staltung<br />

erhielten alle gemeldeten Teams ihre „Turm-Box“<br />

und wurden mit einer Statikvorlesung auf die Aufgabe<br />

eingestimmt. Dieser Tag war sehr gut geeignet, den<br />

<strong>an</strong>gehenden Abiturienten die FH vorzustellen. Hierzu<br />

gehörte neben einem durch Bauingenieurstudierende<br />

geführter Rundg<strong>an</strong>g auch ein Mittagessen in der<br />

Mensa und der Besuch verschiedener Labore, in denen<br />

<strong>an</strong>gehende Bauingenieure ausgebildet werden.<br />

Aufgrund der sehr positiven Reson<strong>an</strong>z bei allen Beteiligten<br />

wird es <strong>20</strong>12 wieder einen Turmbauwettbewerb<br />

geben.<br />

61


Welches Studium erwartet die<br />

Studierenden im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> <strong>an</strong><br />

der FH <strong>Erfurt</strong>?<br />

Prof. Dr.- Ing. habil. Jürgen Fischer<br />

Ohne große Vorrede: Natürlich weiß niem<strong>an</strong>d, wie die Lehre in der <strong>Bauingenieurausbildung</strong> in knapp 10<br />

<strong>Jahre</strong>n aussehen wird, und ebenso ist hier weder Platz noch Zeit für eine tiefschürfende Analyse oder gar<br />

eine wissenschaftliche Ableitung möglicher Szenarien. Aber ein paar, vielleicht auch übertriebene und<br />

zuweilen satirische Überlegungen als Ged<strong>an</strong>ken<strong>an</strong>stoß seien erlaubt.<br />

Zu Beginn ein paar dunkle Betrachtungen, d<strong>an</strong>n k<strong>an</strong>n<br />

der vorliegende Text zu einem positiven Ende kommen:<br />

Im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> sind alle Lehrver<strong>an</strong>staltungen auf Vorlesungen<br />

umgestellt. Unterricht in Seminargruppenstärke<br />

fi ndet nicht mehr statt, da <strong>an</strong>sonsten alle Lehrenden<br />

ihr Lehrdeputat gnadenlos überschreiten würden und<br />

dadurch fünf bis zehn <strong>Jahre</strong> früher in Pension gehen<br />

dürften. Da die Energiekosten exorbit<strong>an</strong>t <strong>an</strong>gestiegen<br />

sind, aber jedes abgelegene Gehöft über schnelles<br />

Internet verfügt, werden die Vorlesungen zudem, wie<br />

heute schon <strong>an</strong> m<strong>an</strong>chen Hochschulen praktiziert, aufgezeichnet<br />

und als Download zur Verfügung gestellt<br />

(Bild oben) - das spart Reise- sowie Strom- und Heizkosten<br />

<strong>an</strong> der Hochschule. Die Studierenden können sich<br />

so zu jeder Tages- und Nachtzeit im stillen Kämmerlein<br />

die Vorlesung zu Gemüte führen und sie beliebig vor-<br />

und zurückspulen. Die HochschullehrerInnen müssen<br />

nicht immer wieder das Gleiche erzählen, sondern<br />

können ihre Zeit in sinnvolle Verwaltungstätigkeiten,<br />

wie die Wahrnehmung der Aufgabe als Beauftragte für<br />

62<br />

südthüringische Minderheiten, für Wickeltische oder<br />

hochschulinternes Berichtswesen investieren. Auch<br />

zeitraubende Dienstreisen zu Fachtagungen oder zu<br />

Treffen mit Kollegen <strong>an</strong>derer Hochschulen entfallen,<br />

da der Etat der Fakultät seit <strong>20</strong>11 konst<strong>an</strong>t 14% des<br />

<strong>Jahre</strong>s <strong>20</strong>10 beträgt.<br />

Gut, bevor wir nun g<strong>an</strong>z in Depression verfallen: Es<br />

könnte natürlich auch <strong>an</strong>ders aussehen. Der ein oder<br />

<strong>an</strong>dere Entscheidungsträger hat in der vierten Ausgabe<br />

von „Forschung & Lehre“ (<strong>20</strong>11) einen Aufsatz<br />

gelesen, in dem der Neurobiologe Gerald Hüther folgendes<br />

schreibt:<br />

„‚Erfahrungsabhängige Neuroplastizität‘ heißt der<br />

Fachterminus dafür, dass das Gehirn so wird, wie m<strong>an</strong><br />

es mit Begeisterung benutzt. Und begeistern k<strong>an</strong>n<br />

m<strong>an</strong> sich nur sehr vorübergehend, wenn m<strong>an</strong> allein<br />

ist. Genauso wenig k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> allein etwas lernen.<br />

M<strong>an</strong> braucht dazu – zumindest am Anf<strong>an</strong>g – immer<br />

<strong>an</strong>dere Menschen, die bereits etwas gelernt haben<br />

und die sich über etwas begeistern können...“.<br />

So ist die Hochschule im Jahr <strong>20</strong><strong>20</strong> ein Ort, <strong>an</strong> dem<br />

Lernen durch persönliche Begegnung in verbesserter<br />

Form möglich ist.


Dazu gehört, dass Lehrver<strong>an</strong>staltungen vermehrt in<br />

Seminargruppengröße durchgeführt werden und in<br />

die aktivierende und motivierende Lernelemente integriert<br />

sind. Bilder wie das folgende gehören somit der<br />

Verg<strong>an</strong>genheit <strong>an</strong>.<br />

Lehrende und Studierende nehmen ein<strong>an</strong>der bewusst<br />

wahr. Durch die Reduzierung des Frontalunterrichts<br />

werden zusätzlich Zeitfenster für regelmäßige Hausübungen<br />

und -belege geschaffen, die die Studierenden<br />

gemeinsam in den neu und <strong>an</strong>sprechend gestalteten<br />

Arbeitsräumen oder auch konzentriert zu Hause bearbeiten.<br />

Vorbei ist das Herumirren auf der Suche nach<br />

einem zufällig freien Seminarraum oder das Arbeiten<br />

in zugigen und belebten Fluren.<br />

Die Ausarbeitungen der Studierenden werden von<br />

Hilfsassistenten aus höheren Semestern mit Unterstützung<br />

der Lehrenden detailliert korrigiert, was wiederum<br />

auch positive Aspekte für die Hilfsassistenten<br />

mit sich bringt. Zum einen verbessert sich ihr Kenntnisst<strong>an</strong>d<br />

noch einmal deutlich und sie können gleichzeitig<br />

einen Teil ihres Studiums zielorientiert fi n<strong>an</strong>zieren.<br />

Die am Anf<strong>an</strong>g des Jahrhunderts aufwändig produzierten<br />

Podcasts von Lehrver<strong>an</strong>staltungen kennt <strong>20</strong><strong>20</strong><br />

kaum noch jem<strong>an</strong>d, da die Studierenden Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

viel lieber „live“ erleben. Einschlagenden<br />

Erfolg hat jedoch der für einige Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

erstellte Prototyp des Lern-Adventure-Spiels „Auf der<br />

Jagd nach dem goldenen Helm“ (Bild oben).<br />

Neben diesen virtuellen Entdeckungsreisen sind Exkursionen<br />

fester Best<strong>an</strong>dteil des Lehrprogramms.<br />

Die „normalen“ Lehrver<strong>an</strong>staltungen sind um aufbauende<br />

und weiterführende Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

ergänzt worden. In ersteren werden leistungsschwächere<br />

Studierende individuell dabei unterstützt, die<br />

<strong>an</strong>gestrebten Lernziele zu erreichen und in letzteren<br />

werden leistungsstärkere Studierende mit zusätzlichen<br />

Inhalten gefördert. Begleitet wird dieses System durch<br />

ein Mentoren-Programm, in dem jedem Studierenden<br />

sowohl ein Studierender eines höheren Semesters<br />

als auch ein Lehrender zugeordnet ist. In jeweiligen<br />

Einzelgesprächen refl ektieren die Studierenden über<br />

ihr Lernverhalten. Aber auch die Lehrenden erhalten<br />

wichtige Rückmeldungen zu ihrem Lehrverhalten.<br />

Beides sorgt für geringere Durchfallquoten bei gleichzeitig<br />

hohem Niveau.<br />

Da die Absolventen der <strong>Fachhochschule</strong> wegen ihrer<br />

hohen Qualifi kation immer stärker nachgefragt werden,<br />

versuchen Firmen, Behörden und Ingenieurbüros<br />

sich über eine Vielzahl von Exkursions- und Praktikums<strong>an</strong>geboten<br />

sowie Praxisvorträgen schon frühzeitig<br />

eine der begehrten Absolventinnen und Absolventen<br />

zu sichern.<br />

Durch die Schaffung eines kreativitätsfördernden Aufenthaltsraums<br />

mit qualitativ hochwertigem Kaffeeautomaten<br />

erfährt der Austausch der Lehrenden unterein<strong>an</strong>der<br />

fortlaufend neue Anregungen.<br />

Mit der gleichzeitigen Reduzierung<br />

des Lehrdeputats auf einen den<br />

Anforderungen <strong>an</strong>gemessenen<br />

Umf<strong>an</strong>g sind Freiräume entst<strong>an</strong>den,<br />

die durch die Lehrenden<br />

dazu genutzt werden,<br />

ihre Lehrver<strong>an</strong>staltungen<br />

perm<strong>an</strong>ent zu verbessern und<br />

aktuell zu halten. Die kreativen Impulse aus diesem<br />

Qualitätszirkel, von m<strong>an</strong>chem abwertend als Kaffeeklatsch<br />

bezeichnet, sind mit Worten hier gar nicht zu<br />

beschreiben.<br />

Kommen Sie <strong>20</strong><strong>20</strong> einfach einmal vorbei…<br />

63


Institut Bauen und Erhalten <strong>Erfurt</strong> e.V.<br />

– Gerade erst geboren<br />

Prof. Dr.- Ing. Christel Nehring<br />

Die Mitarbeiter und Professoren der Fakultät Bauingenieurwesen<br />

und Konservierung/Restaurierung der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong> haben sich nach l<strong>an</strong>gem Ringen<br />

Ende <strong>20</strong>09 entschlossen, den Verein „Institut Bauen<br />

und Erhalten <strong>Erfurt</strong> e.V.“ zu gründen.<br />

Der Verein k<strong>an</strong>n Aufgaben der Hochschule wahrnehmen,<br />

die von dieser nicht in gleicher Weise erfüllt<br />

werden können. Dies betrifft z.B. die Vermittlung von<br />

Praktikumsplätzen, die Lehrtätigkeit durch Lehrbeauftragte,<br />

Forschungstätigkeiten und das Einwerben von<br />

Drittmitteln.<br />

Der Verein hat moment<strong>an</strong> 19 Mitglieder und im Vorst<strong>an</strong>d<br />

des Vereins arbeiten 3 gewählte Professoren<br />

und 2 gewählte Mitarbeiter der Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

sowie Fachrichtung Konservierung / Restaurierung.<br />

Im Dezember <strong>20</strong>09 wurde laut Mitteilung des Amtsgerichts<br />

<strong>Erfurt</strong> der Verein „Institut Bauen und Erhalten<br />

e.V.“ in das Vereinsregister eingetragen und im J<strong>an</strong>uar<br />

<strong>20</strong>10 die Gemeinnützigkeit durch das Fin<strong>an</strong>zamt bestätigt.<br />

Ende <strong>20</strong>10 erfolgte die Anerkennung als An-Institut<br />

von Seiten des Präsidiums. Mitte <strong>20</strong>11 durften wir den<br />

l<strong>an</strong>g ersehnten unterzeichneten Kooperationsvertrag<br />

zwischen dem Verein und der <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

d<strong>an</strong>kend entgegennehmen.<br />

In diesem Vertrag sind die Ziele und die Strategien der<br />

Zusammenarbeit erörtert. Der Verein ist bestrebt, der<br />

<strong>Fachhochschule</strong> eine ständige Mitgliedschaft im Verein<br />

einzuräumen.<br />

Selbstverständlich dient die Zusammenarbeit dem beiderseitigen<br />

Nutzen. Die <strong>Fachhochschule</strong> und der Verein<br />

arbeiten in theoretischen und praktischen Fragen<br />

64<br />

auf dem Gebiet des Bauens und Erhaltens zusammen.<br />

Der Verein unterstützt die <strong>Fachhochschule</strong> bei der Org<strong>an</strong>isation<br />

von wissenschaftlichen Ver<strong>an</strong>staltungen.<br />

Dies ist in den zurückliegenden <strong>an</strong>derthalb <strong>Jahre</strong>n<br />

schon mehrfach geschehen.<br />

Der Verein verpflichtet sich u.a. zur Förderung des wissenschaftlichen<br />

Nachwuchses und zur Durchführung<br />

gemeinsamer <strong>an</strong>wendungsbezogener Forschungs- und<br />

Entwicklungsaufgaben.<br />

Im Rahmen des Kooperationsvertrages k<strong>an</strong>n der Verein<br />

die Räume und die technische Ausstattung in<br />

den Laboren und Werkstätten der Fakultät BKR für<br />

Foschungsaufgaben Dritter gegen Gebühren nutzen.<br />

Damit ist der Verein in der Lage, auch regionale Strukturen<br />

mit Dienstleistungen und Forschungstätigkeiten<br />

zu unterstützen.<br />

Die Entwicklung und Realisierung von praxisnahen und<br />

zukunftsorientierten Weiterbildungskonzepten ist eine<br />

weitere Aufgabe des Institutes.<br />

Zur effektiven Bearbeitung der Gesamtthematik „Bauen<br />

und Erhalten“ werden im Institut mehrere Arbeitsgruppen<br />

mit unterschiedlichen Kompetenzen und jeweils<br />

einem Arbeitsgruppenleiter gebildet.<br />

Das Institut Bauen und Erhalten <strong>Erfurt</strong> e.V. verfolgt<br />

ausschließlich gemeinnützige Zwecke.<br />

Mitglied k<strong>an</strong>n jeder werden, der die Vereinssatzung<br />

<strong>an</strong>erkennt. Der <strong>Jahre</strong>sbeitrag beträgt 25 €.


Inserentenliste<br />

Bennert GmbH, Hopfgarten 45<br />

Bickhardt Bau AG, Kirchheim 17<br />

Bilfinger & Berger GmbH - ZN Wohnungsbau, Jena 55<br />

Ed. Züblin AG - Bereich Thüringen, Jena 21<br />

EUROVIA VBU GmbH - NL Weimar, Umpferstedt 28<br />

GOLDBECKBAU Ost GmbH, NL Thüringen, Ichtershausen 59<br />

Ingenieurbüro Dr. Krämer GmbH, Weimar 36<br />

Ingenieurbüro Jung, Steinbach-Hallenberg 27<br />

Ingenieurgesellschaft für Wasserwirtschaft mbH, Arnstadt 31<br />

Schmalkaldener Bau GmbH, Springstille 34<br />

TS BAU GmbH, NL Jena 24<br />

Universal Bau GmbH, Mühlhausen 50<br />

Wolff & Müller Regionalbau GmbH & Co. KG, ZN <strong>Erfurt</strong> 8<br />

Bildnachweis<br />

Fotografien: Archiv der Fachrichtung Bauingenieurwesen, FH <strong>Erfurt</strong><br />

außer:<br />

Seite 3, 4, 5, 6 Privat<br />

Seite 14 Archiv der Fachrichtung Gebäude- und Energietechnik, FH <strong>Erfurt</strong><br />

Seite 33, 35, 45, 51 Privat<br />

Seite 62 o.: http://cdn.webshopapp.com/f/zzehf4/bob-de-bouwer-scoop-gaat-lol-trappen-dvd.jpg<br />

Seite 62 m. http://www.imb.rwth-aachen.de/elearning/mb01/v05/<br />

Seite 62 u. Privat<br />

Seite 63 o. http://i.computer-bild.de/imgs/102534916_1361492fe5.jpg<br />

Seite 63 m. Privat<br />

Seite 63 u. http://community.ebay.de/servlet/JiveServlet/download ...<br />

.../1900000566-<strong>20</strong>00009445-1900758491-19000<strong>20</strong>355/cappuccino.jpg<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

Altonaer Straße 25<br />

99085 <strong>Erfurt</strong><br />

Telefon: 0361 6700-901<br />

E-Mail: dek<strong>an</strong>atb@fh-erfurt.de<br />

Web: http://www.fh-erfurt.de/bau<br />

Koordination der Textbeiträge:<br />

Prof. Dr.- Ing. Helmut Haenes<br />

Layout und Gestaltung:<br />

Dr. Silvia Rödiger<br />

Druck:<br />

Druckerei Jäcklein <strong>Erfurt</strong><br />

(c) <strong>20</strong>11 <strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

65


<strong>Fachhochschule</strong> <strong>Erfurt</strong><br />

Fachrichtung Bauingenieurwesen<br />

Altonaer Straße 25<br />

99085 <strong>Erfurt</strong><br />

www.fh-erfurt.de/bau<br />

dek<strong>an</strong>atb@fh-erfurt.de

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