Anna, Amal & Anousheh <strong>Kopftuch</strong> <strong>und</strong> <strong>Minirock</strong> Arbeitsblatt 1, Seite 1
Anna, Amal & Anousheh <strong>Kopftuch</strong> <strong>und</strong> <strong>Minirock</strong> Arbeitsblatt 1, Seite 2, Hintergr<strong>und</strong>informationen Hintergr<strong>und</strong>informationen Die Schwestern Gülsen <strong>und</strong> Gülcin sowie Meryem sind Töchter türkischer Arbeitsmigranten. Sie sind in Deutschland aufgewachsen <strong>und</strong> zur Schule gegangen. Die jungen Frauen leben zwi- schen <strong>und</strong> mit den beiden Kulturen. Dieser Balanceakt prägt ihre gemeinsame Identität. Die Mutter <strong>und</strong> ein Bruder leben in Deutschland, der Vater <strong>und</strong> der älteste Bruder leben mit ihren Familien an der Schwarzmeerküste. Die Schwestern sind religiöse Musliminnen. Religiöse Rituale wie die fünf täglichen Gebete <strong>und</strong> die islamischen Feiertage gehören <strong>für</strong> sie zum Alltag. Die Schwestern begehen mit ihrer Mutter <strong>und</strong> dem Bruder den höchsten islamischen Feiertag, das Opferfest, in Berlin. Das islamische Jahr Da das islamische Jahr ein Mondjahr(354 Tage) ist <strong>und</strong> damit ca. 10 Tage kürzer als das Sonnenjahr, verändern sich auch die Daten der Festtage. Der Fastenmonat Ramadan wandert deshalb rückwärts durch das christliche Sonnenjahr <strong>und</strong> beginnt jedes Jahr 10 bis 11 Tage früher als im Vorjahr. Der Ramadan Ramadan ist der Name des neunten Monats im islamischen Kalender <strong>und</strong> bezeichnet den Fastenmonat. Die Fastenzeit beginnt im Monat Ramadan täglich bei der Morgendämmerung <strong>und</strong> endet beim Sonnenuntergang. Während dieser Zeit verzichten praktizierende MuslimInnen von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen, Trinken, Rauchen <strong>und</strong> Geschlechtsverkehr. Die Fastenden sind daher tagsüber müde. Kinder können ab etwa 9 Jahren mitfasten, ab etwa 15 Jahren sind sie dazu verpflichtet. Beendet wird der Fastenmonat mit dem «Fest des Fastenbrechens», das in der Regel zwei bis drei Tage lang gefeiert wird. Kinder erhalten aus diesem Anlass Geschenke <strong>und</strong> Süßigkeiten. Daher rührt die türkische Bezeichnung «Zuckerfest». Familien <strong>und</strong> Fre<strong>und</strong>e besuchen einander nach <strong>eine</strong>m festgelegten Turnus <strong>und</strong> tauschen Glückwünsche aus. Die Wallfahrt nach Mekka <strong>und</strong> das Opferfest Das andere bedeutende Fest der islamischen <strong>Welt</strong>, das «Opferfest», gehört in den Rahmen <strong>eine</strong>r weiteren Glaubenspflicht der Muslime, der Pilgerfahrt (Hadjdj). Jede gläubige Person, die physisch <strong>und</strong> finanziell dazu in der Lage ist, sollte einmal in ihrem Leben die heiligen Stätten des Islams in der Stadt Mekka <strong>und</strong> ihrer Umgebung aufsuchen. Der Zeitpunkt <strong>für</strong> die Pilgerfahrt ist genau festgelegt. Sie findet im islamischen Monat Dhul-Hidjdja, dem letzten Monat des islamischen Jahres, statt. Das Fest findet nach dem islamischen Mondkalender 70 Tage nach dem Ramadanfest statt. Das Ritual geht auf die Geschichte von Ibrahim (Abraham) zurück, der als Zeichen s<strong>eine</strong>s Glaubens an Gott, s<strong>eine</strong>n Sohn Ismael opfern sollte. Der religiösen Überlieferung nach schickte Gott jedoch im letzten Moment den Erzengel Cebrail (Gabriel) mit <strong>eine</strong>m Schafbock zu Ibrahim auf die Erde herunter. Gläubige Moslems glauben, dass sie diesem religiösen Ritual <strong>und</strong> der Weisung Mohammeds nachkommen müssen. Wenn es finanziell möglich ist, wird ein Hammel geschlachtet. Der größte Teil des Fleisches wird an arme Leute gegeben. Es wird auch als Familienfest mit Verwandtenbesuchen gefeiert.