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Ausgabe 1 – Februar 2011<br />

Berlinale Spezial<br />

20 Jahre<br />

Filmstifung NRW<br />

Der Brancheninformationsdienst der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Interview mit<br />

Ali Samadi Ahadi Dreharbeiten<br />

1


„It‘s our teamwork that makes the dream work!“


Blick zurück<br />

nach vorn<br />

991 gewinnt „Der mit dem Wolf tanzt“ in<br />

1Hollywood den Oscar, der Deutsche Filmpreis<br />

geht an „Malina“ von Werner Schroeter,<br />

Helmut Kohl ist noch Bundeskanzler und Lena<br />

Meyer-Landrut kommt zur Welt: Da gründen<br />

das Land NRW und der WDR die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW. Im selben Jahr übrigens, in dem auch das<br />

erste MEDIA-Programm der Europäischen<br />

Union startet.<br />

Seither hat die <strong>Filmstiftung</strong> über 1.500 Projekte<br />

mit rund 500 Millionen Euro gefördert und<br />

damit nicht nur eine große Anzahl von Filmen<br />

auf den Weg gebracht, sondern rund 1,2 Milliarden<br />

Euro NRW-Effekt erzeugt. Das sind beeindruckende<br />

Zahlen. Noch beeindruckender<br />

aber sind die filmbegeisterten Menschen, die<br />

dahinter stehen: die vielen Produzenten, Regisseure,<br />

Autoren, Schauspieler, Besetzer, Kameraleute,<br />

Beleuchter, Masken- und Szenenbildner,<br />

Studiobetreiber, Postproduzenten, Caterer<br />

und Setfahrer. Ihnen allen gebührt Dank!<br />

Im aktuellen Newsletter wollen wir zurückblicken<br />

auf 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW und öffnen<br />

dafür das Fotoalbum des Hauses mit Bildern<br />

geförderter Filme, besonderer Events und<br />

Veranstaltungen. Wir haben Weggefährten befragt,<br />

die die <strong>Filmstiftung</strong> NRW begleitet haben.<br />

Und die Antworten, die wir bekommen haben,<br />

zeigen, dass die Beziehung von Förderung und<br />

Filmemachern über das Finanzielle weit hinausgeht.<br />

Für die vielen schönen Texte ein herzliches<br />

Dankeschön.<br />

Gegründet wurde die <strong>Filmstiftung</strong> NRW am<br />

27. Februar 1991. Der offizielle Geburtstag liegt<br />

<strong>als</strong>o noch vor uns. Wir werden das Jubiläum<br />

beim Medienforum.NRW gebührend begehen<br />

und dann vor allem nach vorne blicken.<br />

Denn wir wollen nicht zu viel zurück schauen.<br />

Die Entwicklung der <strong>Filmstiftung</strong> und die des<br />

Medienstandortes NRW ist eine beeindruckende<br />

Erfolgsgeschichte. Aber auf der kann man<br />

sich nicht ausruhen. Unter dem Primat der klassischen<br />

Filmförderung wird sich die <strong>Filmstiftung</strong><br />

öffnen für die neuen Medienbranchen, Vernetzung<br />

und Kommunikation verstärken, innovative<br />

Förderprogramme entwickeln, Startups und<br />

den Nachwuchs fördern.<br />

Jetzt aber steht erst einmal die Berlinale an,<br />

auf der sich die <strong>Filmstiftung</strong> in ihrem Jubiläumsjahr<br />

vor allem mit jungen Filmemachern aus<br />

NRW präsentiert. Allein fünf Nachwuchsfilmer<br />

gehen mit ihren Debütprojekten ins Rennen um<br />

den Preis für den besten Erstlingsfilm. Und dann<br />

freuen wir uns natürlich alle auf „Pina“, Wim<br />

Wenders’ 3D-Tanzfilm über das Wuppertaler<br />

Tanztheater von Pina Bausch. Im Heft finden Sie<br />

dazu ein Interview mit Peter Pabst, der schon<br />

„Pina” von Wim Wenders läuft auf der Berlinale<br />

im Wettbewerb außer Konkurrenz.<br />

Foto: Neue Road Movies/Donata Wenders<br />

mit der berühmten Choreografin und nun <strong>als</strong><br />

Art Director auch mit Wenders gearbeitet hat.<br />

Außerdem lesen Sie auf den Berlinale-Seiten ein<br />

Interview mit Janna Velber, die mit ihrer jungen<br />

Produktionfirma boogiefilm den Debütfilm „Romeos“<br />

von Sabine Bernardi produziert hat. Beide<br />

sind Absolventinnen der ifs – internationale<br />

filmschule köln.<br />

Ich wünsche Ihnen allen eine erfolgreiche<br />

Berlinale mit guten Gesprächen und Begegnungen<br />

und viel Zeit für Filme.<br />

Petra Müller<br />

Geschäftsführerin der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Berlinale Spezial<br />

4 Meldungen<br />

Alle NRW-relevanten Infos zu den 61. Berliner Filmfestspielen<br />

6 „Jeden Tag eine Entdeckung“<br />

Interview Peter Pabst, Art Director bei Wim Wenders’ „Pina”<br />

7 „Motivierend, erhebend, unglaublich”<br />

Interview Janna Velber, Produzentin<br />

von Sabine Bernardis „Romeos“<br />

8 Acht Bären und ein Ex<br />

Rückblick auf 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW auf der Berlinale<br />

9 Meldungen<br />

Branche, Kinos, Festiv<strong>als</strong>, Preise<br />

13 Dinner im Hafen<br />

Medien-Dinner NRW<br />

14 In Bildern bloggen<br />

Interview Ali Samadi Ahadi („The Green Wave“)<br />

16 Ein Film-Besessener<br />

Nachruf von Heiko R. Blum auf Bernd Eichinger<br />

17 Familienbande<br />

Interview Donatello Dubini zu 15 Jahre Real Fiction<br />

18 - 30<br />

Inhalt<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

31 Dreharbeiten in NRW<br />

32 Auf dem Sprung<br />

Die Seite für den Filmnachwuchs mit einem Porträt<br />

von Jan Schomburg<br />

34 MEDIA<br />

Thema: Suchmaschine pro2film<br />

35 Mit besten Empfehlungen<br />

Neue Kinofilme der <strong>Filmstiftung</strong> NRW: „Dschungelkind”, „Pina”,<br />

„Kinder der Steine, Kinder der Mauer”, „The Green Wave”,<br />

„In einer besseren Welt”, „Unter Dir die Stadt”<br />

8 Impressum<br />

April-Newsletter<br />

Feiertage<br />

Editorial – newsletter@filmstiftung.de<br />

Der Geburtstag der <strong>Filmstiftung</strong> NRW ist nicht das einzige<br />

Jubiäum 2010: Der Hörpspielpreis der Kriegsblinden<br />

feiert seinen 60. Geburtstag und die Gerd Ruge Projektstipendien<br />

werden auch schon zehn. Beides ist Thema<br />

des nächsten Newsletters, der Mitte April erscheint.<br />

Im Juni folgt dann zum Medienforum.NRW ein Heft,<br />

dass sich anlässlich 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW intensiv<br />

mit der Zukunft des Medienlandes beschäftigt.<br />

3


Wettbewerb<br />

Das Festival tanzt<br />

Wenn sich die Menschen auf dem Potsdamer<br />

Platz während der Berlinale plötzlich ungewohnt<br />

leichtfüßig und elegant durch die Kälte bewegen,<br />

dann kann das nur einen Grund haben:<br />

Sie waren in Wim Wenders’ 3D-Tanzfilm „Pina“,<br />

den der Regisseur der 2009 verstorbenen<br />

Choreografin Pina Bausch gewidmet hat und<br />

der außer Konkurrenz im Wettbewerb der Filmfestspiele<br />

läuft.<br />

„Mich hat Bewegung <strong>als</strong> solche vorher nie<br />

berührt. Ich habe die immer <strong>als</strong> gegeben vorausgesetzt.<br />

Man bewegt sich eben. Alles bewegt<br />

sich. Erst durch Pinas Tanztheater habe ich<br />

auf Bewegungen, Gesten, Haltungen, Gebärden,<br />

Körpersprache achten gelernt“, würdigt<br />

Wenders die in Solingen geborene Leiterin des<br />

berühmten Wuppertaler Tanztheaters schon zu<br />

Lebzeiten. In seinem Film, der von der Filmstif-<br />

Shooting Star<br />

Alexander Fehling<br />

Er spielte den jungen Dichter in Philipp Stölzls<br />

„Goethe!“, war bei Heinrich Breloers „Buddenbrooks“<br />

dabei und auch in Hans-Christian<br />

Schmids „Sturm“ zu sehen: Alexander<br />

Fehling ist einer der Aufsteiger der jungen<br />

deutschen Schauspielergarde und wird deswegen<br />

von der European Film Promotion<br />

während der Berlinale <strong>als</strong> einer von zehn europäischen<br />

Shooting Stars präsentiert. „Mit seinem<br />

verführerischen Charme verwandelt Alexander<br />

Fehling Goethe in eine Person aus Fleisch<br />

und Blut. Ein talentierter, vielseitiger Schauspieler<br />

mit großem Cross-over-Potenzial“, begründete<br />

die Jury, der u.a. auch Heike Makatsch<br />

angehörte, ihre Entscheidung für den 1981 geborenen<br />

Berliner.<br />

Die jungen Shooting Stars, die auch auf dem<br />

4<br />

Tänzerin Anna Wehsarg in Wim Wenders<br />

3D-Tanzfilm „Pina“, Foto: Neue Road Movies/<br />

Donata Wenders<br />

tung NRW gefördert wurde, setzt Wenders<br />

die berühmten Choreografien zu den Stücken<br />

„Le Sacre du printemps“, „Kontakthof“, „Café<br />

Müller“ und „Vollmond“ in Szene.<br />

Gedreht wurde „Pina“ im Wuppertaler<br />

Opernhaus sowie u.a. in der Schwebebahn, der<br />

Zeche Zollverein, in Solingen, der Haniel-Halde<br />

in Bottrop und an der Wupper. Ermöglicht wurden<br />

die Außendrehs durch eine neue 3D-Steady -<br />

cam-Kamera, die Wenders und seinem 3D-Team<br />

volle Beweglichkeit erlaubte. Produziert wurde<br />

„Pina“ von Neue Road Mo vies in Ko pro duk -<br />

ti on mit der Pa ri ser Eu ro wi de und in Zu sam -<br />

men ar beit mit dem Tanz thea ter Wup per -<br />

tal Pina Bausch, ZDF/Arte und Pic tori -<br />

on Das Werk. In den deutschen Kinos ist „Pina“<br />

ab dem 24. Februar zu sehen. (Siehe auch<br />

Interview mit „Pina“-Art Director Peter Pabst.)<br />

NRW-Empfang vom Land NRW und der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW zu Gast sind, sollen während<br />

der Festspiele Kontakte zu ausländischen<br />

Produzenten knüpfen. Ziel ist es, die Schauspieler<br />

über die eigenen Landesgrenzen hinaus auch<br />

im europäischen Ausland bekannt zu machen.<br />

www.shooting-stars.eu<br />

Shoting Star Alexander Fehling <strong>als</strong> junger<br />

Dichter in „Goethe!“, Foto: Warner Bros.<br />

Mit 27 geförderten Filmen ist die <strong>Filmstiftung</strong><br />

(10. bis 20. Februar) vertreten.<br />

der Newsletter über alle NRW-relevanten<br />

und blickt zurück auf 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Jasin Challah drehte ...<br />

Foto: Steffen Roth<br />

... „Kamakia – die Helden der Insel“<br />

mit Taria und Puppe Kosta,<br />

Foto: Istvan Imreh<br />

Ziska Riemann drehte ...<br />

Foto: privat<br />

Dirk Lütter drehte ...,<br />

Foto: First Steps<br />

newsletter 1/2011 – Berlinale<br />

... „Lollipop Monsters“ mit dem Girl-Duo Okinawa Pony,<br />

Foto: ZDF und Hannes Hubach<br />

... „Die Ausbildung“ mit Josef K. Bundschuh und Anke Retzlaff,<br />

Foto: Frank Dicks/unafilm


NRW in ihrem Jubiläumsjahr auf der Berlinale<br />

In einem Schwerpunkt zum Festival informiert<br />

Veranstaltungen rund um den Potsdamer Platz<br />

bei den Berliner Filmfestspielen.<br />

Perspektive Deutsches Kino<br />

Azubis, Monster<br />

und Handpuppen<br />

„Sowohl inhaltlich <strong>als</strong> auch formal beweisen die<br />

Filmemacher Mut zur Auseinandersetzung mit<br />

aktuellen und brisanten Themen unserer Zeit“,<br />

bescheinigt Linda Söffker, Sektionsleiterin<br />

der Reihe Perspektive Deutsches Kino,<br />

den Filmemachern, deren Arbeiten sie für ihre<br />

Reihe ausgewählt hat. Darunter sind auch drei<br />

Nachwuchsfilme, die mit Unterstützung der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW entstanden.<br />

Den zunehmenden Druck der modernen<br />

Arbeitswelt beschreibt KHM-Absolvent Dirk<br />

Lütter in seinem Debütfilm „Die Ausbildung“<br />

am Beispiel des jungen Azubi Jan Westheim. Joseph<br />

Bundschuh, Anke Retzlaff, Anja<br />

Kaul, Dagmar Sachse, Stefan Rudolf und<br />

Frank Voß spielen die Hauptrollen in der Produktion<br />

der Kölner unafilm in Koproduktion<br />

mit dem WDR. Gedreht wurde „Die Ausbildung“<br />

u.a. in Brühl, Frechen, Bornheim, Leverkusen<br />

und Köln.<br />

Ebenfalls in Köln entstand „Lollipop Monsters“<br />

von Ziska Riemann, die das Drehbuch<br />

mit Luci van Org geschrieben hat. In ihrem<br />

Debütfilm erzählt die Regisseurin und Comic-<br />

Zeichnerin von zwei Teenagern aus kaputten Elternhäusern,<br />

deren Freundschaft zu zerreißen<br />

droht. Produziert wurde „Lollipop Monsters“,<br />

in dem Sarah Horváth, Jella Haase und<br />

Nicolette Krebitz zu sehen sind, von der Kölner<br />

Network Movie im Auftrag des ZDF.<br />

<strong>Dokument</strong>arfilmer Kosta Rapadopoulos<br />

macht sich in „Kamakia – die Helden der Insel“<br />

auf die Suche nach gealterten, griechischen Gigolos,<br />

die den westeuropäischen Touristinnen<br />

in den 70ern den Urlaub versüßten. Dass Rapadopoulos<br />

eine Handpuppe ist, stört in Jasin<br />

Challahs Diplomfilm an der Kölner Kunsthochschule<br />

für Medien (KHM) niemanden.<br />

Challah, der im aktuellen Stipendiaten-Jahrgang<br />

des AV-Gründerzentrums NRW dabei ist,<br />

realisierte „Kamakia“ mit der Kölner Produktionsfirma<br />

58Filme und der KHM.<br />

Jan Schomburg drehte ...<br />

Foto: privat<br />

Gustavo Taretto drehte ...<br />

Foto: Berlinale<br />

... „Medianeras“ mit Pilar López de Ayala ,<br />

Foto: Pandora Film/ Marc Comes<br />

Brokemper in<br />

Debütpreis-Jury<br />

... „Ü?ber uns das All“, Foto: Pandora Film/ Marc Comes<br />

Die Kölner Heimatfilm-Produzentin Bettina Brokemper<br />

ist Mitglied der dreiköpfigen Jury, die während<br />

der Berlinale über den Preis für den besten Erstlingsfilm<br />

entscheidet. Im Rennen um die Auszeichnung<br />

für Filmdebütanten sind auch die von der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW geförderten Produktionen „Romeos“<br />

von Sabine Bernardi, „Die Ausbildung“ von Dirk<br />

Lütter, „Lollipop Monsters“ von Ziska Riemann,<br />

„Über uns das All” von Jan Schomburg und „Medianeras”<br />

von Gustavo Taretto.<br />

Brokemper produzierte u.a. den Bären-Sieger<br />

(2010) „Bal“, gehörte 2006 in Cannes zu den Producers<br />

on the Move der European Film Promotion<br />

und gewann 2008 <strong>als</strong> Produzentin den Prix Eurimages<br />

der European Film Academy.<br />

Sabine Bernardi drehte ...<br />

Foto: privat<br />

... „Romeos“ mit Rick Okon<br />

und Maximilian Befortin ,<br />

Foto: Boogiefilm/Martin Menke<br />

Christoph Rüter mit Thomas Brasch<br />

in „Brasch“, Foto: Kordula Rüter<br />

Panorama<br />

Filme aus Deutschland, Argentinien und Südafrika<br />

„Das kommende Arthouse-Programm zu entdecken und den Markt zu<br />

inspirieren“, hat sich das Panorama der Berlinale zur Aufgabe gemacht.<br />

Auf ihrer Suche sind die Programmmacher auch in NRW fündig geworden<br />

und haben fünf geförderte Produktionen in ihre Reihe eingeladen.<br />

In ihrem Debütfilm „Romeos“ nimmt sich die Absolventin der ifs internationale<br />

filmschule köln Sabine Bernardi dem Thema Transgender<br />

an und stellt dabei Geschlechterklischees auf den Kopf. Die Comingof-Age<br />

Geschichte, die komplett in Köln gedreht wurde und in der Rick<br />

Okon die Hauptrolle spielt, wurde von der 2009 gegründeten Boogiefilm<br />

in Zusammenarbeit mit dem ZDF/Das kleine Fernsehspiel produziert.<br />

Den Firmenstart der Kölner Boogiefilm erleichterte ein Stipendium<br />

des AV-Gründerzentrums NRW. (Siehe auch Interview mit Produzentin<br />

Janna Velber.)<br />

Sandra Hüller, die 2006 auf der Berlinale einen Silbernen Bären für<br />

ihre Rolle in „Requiem“ erhielt, spielt die Hauptrolle in Jan Schomburgs<br />

Kinodebüt „Über uns das All“. In seinem Film erzählt der KHM-Absolvent<br />

von einer Frau, die in einem Fremden ihren Ex-Mann wiederzuerkennen<br />

glaubt. Die Kölner Pandora Film produzierte „Über uns das All“ nahezu<br />

komplett in Köln im Rahmen der Six-Pack-Initiative, bei der sich WDR<br />

und die <strong>Filmstiftung</strong> NRW die Kosten eines Nachwuchsprojektes teilen.<br />

Talent Campus: Film ist Krieg<br />

Samuel Maoz, der 2009 für seinen in NRW<br />

geförderten Film „Lebanon“ in Venedig den<br />

Goldenen Löwen gewann, ist einer der Referenten<br />

auf dem diesjährigen Berlinale Talent<br />

Campus. Vor den rund 350 Teilnehmern wird<br />

er <strong>als</strong> Filmemacher und Kriegsteilnehmer über<br />

das Thema „Krieg im Film“ sprechen. Weitere<br />

Themen des Campus, der vom 12. bis 17. Februar<br />

im Theater Hebbel am Ufer stattfindet,<br />

sind das Entwickeln von virtuellen Welten im<br />

Film und eine Score Competition unter der Leitung<br />

von Michael Nyman. Zu den weiteren<br />

Dozenten zählen u.a. Kerry Fox, Henning<br />

Mankell, Harry Belafonte, Isabella Rossellini,<br />

Ralph Fiennes und Kameramann<br />

Edward Lachman.<br />

Miriam Makeba in Mika Kaurismäkis<br />

<strong>Dokument</strong>arfilm „Mama Africa“,<br />

Foto: Jürgen Schadeberg<br />

Pandora ist auch Koproduzent der deutsch-argentinisch-spanischen<br />

Koproduktion „Medianeras“. Ein Mann und eine Frau, die beinahe Nachbarn<br />

sind und doch nichts von der Existenz des anderen wissen, sind die<br />

Hauptfiguren in dem ersten Langfilm des argentinischen Regisseurs Gustavo<br />

Taretto.<br />

Miriam Makeba war die erste afrikanische Künstlerin, die auf der ganzen<br />

Welt Erfolge feiern konnte. Drei Jahre nach dem Tod der südafrikanischen<br />

Musikerin erzählt Mika Kaurismäki ihre Geschichte in seinem <strong>Dokument</strong>arfilm<br />

„Mama Africa“, den er <strong>als</strong> deutsch-finnisch-südamerikanische<br />

Koproduktion mit der Starhaus Filmproduktion, Millennium Films<br />

und Marianna Films in Zusammenarbeit mit ZDF/Arte realisierte.<br />

„Künstler oder Krimineller“ lautete das Motto des 2001 verstorbenen<br />

Dichters Thomas Brasch. Christoph Rüter, Filmemacher und selbst<br />

Freund des Künstlers, macht sich in seinem essayistischen <strong>Dokument</strong>arfilm<br />

„Brasch – Das Wünschen und das Fürchten“ auf die Suche nach dem<br />

Dichter und nutzt dabei auch 27 DV-Kassetten, die Brasch hinterlassen<br />

hat. Die Kölner Tag/Traum, die auf der Berlinale im Panoram außerdem<br />

mit ihrer deutsch-israelischen Koproduktion „Invisible“ von Michael Aviad<br />

vertreten ist, hat den künstlerischen Nachruf in Zusammenarbeit mit<br />

3sat produziert.<br />

Aus den über 4.000 Bewerbungen erhielten<br />

auch vier junge Filmemacher aus NRW eine Einladung<br />

auf den Campus: Hana Geißendörfer,<br />

die 2010 mit ihrem Kurzfilm „Hermann“<br />

in Palm Springs den Kurzfilmwettbewerb gewann,<br />

Felix Rösch, der 2009 bei Soundtrack<br />

Cologne mit dem European Film Music Prize<br />

ausgezeichnet wurde, KHM-Studentin, Filmemacherin<br />

und Illustratorin Claudia Sárkány<br />

sowie der Kölner KHM-Absolvent Maximilian<br />

Leo, der derzeit an der ifs an der Weiterbildung<br />

International Producing teilnimmt. Die<br />

meisten der Veranstaltungen des Campus sind<br />

auch für „inoffizielle“ Talente und Besucher der<br />

Berlinale zugänglich.<br />

www.berlinale-talentcampus.de<br />

Alle Termine der Festivalfilme unter www.berlinale.de. 5


Interview Peter Pabst zu „Pina“<br />

„Jeder Tag eine<br />

Entdeckung“<br />

eter Pabst gestaltet seit 1980 die Bühnen-<br />

Pbilder für Pina Bauschs Tanztheater Wuppertal.<br />

Auch in Wim Wenders’ 3D-Tanzfilm „Pina“<br />

spielen seine häufig mit Naturmaterialien gestalteten<br />

Räume eine große Rolle.<br />

Herr Pabst, wie haben Sie die<br />

Arbeit mit Wim Wenders an dem<br />

Film „Pina“ erlebt?<br />

Das Medium war für mich nicht neu. Ich<br />

habe schon einige Filme im Laufe meines Lebens<br />

gemacht. Natürlich musste man die Bühnendekorationen,<br />

die bei mir schon sehr akribisch gearbeitet<br />

sind, für den Film noch genauer arrangieren<br />

und noch detaillierter kontrollieren. Die<br />

Kamera sieht Dinge, die man auf einer normalen<br />

Bühne nicht merken würde. Die Bühnenbilder<br />

haben wir nicht verändert: „Sacre“ kann<br />

man nicht verändern, „Café Müller“ genauso<br />

wenig. Was eine Entdeckung für alle war: Wie<br />

ungeheuer viel Licht diese 3D-Technik braucht.<br />

Wir haben massiv gelernt und umgeändert. Die<br />

Vorstellungen, die Wenders gefilmt hat, sahen<br />

schon anders aus <strong>als</strong> sonst. Das war aber kein<br />

Problem fürs Publikum. Es wurde vorher informiert,<br />

dass es Dreharbeiten und einen Riesenkran<br />

im Zuschauerraum geben würde. Die Vorstellungen<br />

bekamen durch das Abenteuer des<br />

Filmdrehens auch für die Zuschauer eine andere<br />

Dimension.<br />

Was war das Schönste an den<br />

Dreharbeiten?<br />

Das Schönste war zu beobachten, wie diese<br />

beiden Truppen zueinander gekommen sind,<br />

das Filmteam und das Tanzensemble. Das ist eine<br />

noch unerzählte Geschichte, eine Liebesgeschichte.<br />

Unsere Tänzer haben nicht viel Erfahrungen<br />

mit Film gehabt, und die Filmcrew kannte<br />

das Theater und die Compagnie nicht. Sie waren<br />

zwei fremdelnde Welten, die sich im Laufe<br />

dieser Arbeit ineinander verliebten, das war<br />

zauberhaft. Deswegen hat die Arbeit auch so<br />

ungeheuren Spaß gemacht. Beide Seiten waren<br />

traurig, <strong>als</strong> die Dreharbeiten beendet waren<br />

und sie sich wieder trennen mussten. Und<br />

<strong>als</strong> das Tanztheater das erste Mal wieder in Paris<br />

gespielt hat, stand fast die gesamte französische<br />

3D-Gruppe auf der Matte und sah sich<br />

die Vorstellungen an – jede. Das zu beobachten,<br />

hat richtig großen Spaß gemacht.<br />

Wie erklären Sie sich diese<br />

gegenseitige Liebe?<br />

Eigentlich habe ich gedacht, das Tanztheater<br />

und die Filmcrew führen ein „Zigeunerleben“<br />

und sind ständig unterwegs. Sie entwickeln<br />

eine große Fähigkeit, sich zu Hause zu fühlen<br />

an dem nächsten fremden Ort. Da haben sich<br />

zwei Gruppen getroffen, denen es ähnlich ergeht.<br />

Das war eine sehr schöne Erfahrung.<br />

Welche Auswirkungen hatte es,<br />

die Szenen, die sonst im Theater<br />

stattfinden, in die Natur zu versetzten<br />

und sie aus dem Stückzusammenhang<br />

zu lösen?<br />

Ich denke, es funktioniert erstaunlich gut.<br />

Einmal bestehen die Stücke von Pina Bausch aus<br />

lauter kleinen Episoden. Sie entstehen aus einzelnen<br />

kleinen Geschichten, die auf Proben ent-<br />

6<br />

Pina Bausch und Peter Pabst im Bühnenbild<br />

von „Nur Du”, Foto: Maarten Vanden Abeele<br />

wickelt werden, und irgendwann hat Pina sie<br />

zu einem Stück montiert. Deshalb ist es nicht<br />

schlimm, wenn sie wieder in Episoden zerfallen.<br />

Dass der Wim Wenders dann auch rausgegangen<br />

ist in die Natur, war wunderbar und hatte<br />

eine Logik: Ich habe immer furchtbar viel Natur<br />

ins Theater reingeschleppt, denn es geht mir<br />

immer um die Reibung, die dadurch entsteht.<br />

Ich mag diese natürlichen Materialien, weil sie<br />

unverbraucht, sinnlich und widerspenstig sind.<br />

Und Wim Wenders hat die Tänze mit nach draußen,<br />

in die Natur, genommen. Da passiert etwas<br />

Ähnliches. Da entsteht ebenfalls Reibung –<br />

und das ist sehr reizvoll.<br />

Wie emfanden Sie die<br />

3D-Effekte?<br />

Ich fand das sehr spannend – wie alle Beteiligten.<br />

Jeder Tag war eine Entdeckung: Ob das<br />

Licht stimmte, was in einem Raum wirkt oder<br />

nicht. Die Technik ist schön, weil sie noch eine<br />

Dimension dazu gibt. Auch bei vielen Bühneneffekten.<br />

Ich kenne das schon von meinen Modellen:<br />

Ich probiere etwas aus, das eine verrückte<br />

Raumwirkung hat. Und wenn ich es fotografiere<br />

oder filme, ist die Raumwirkung weg. 3D<br />

bringt einem das wieder. Ohne Zweifel ein großer<br />

Gewinn für Theater und Tanz, wo es stark<br />

um Räume geht, die durchmessen und neu definiert<br />

werden.<br />

Glauben Sie, Pina Bausch hätte<br />

der Film gefallen?<br />

(nachdenklich) Ich glaube, ja – ich bin mir<br />

sogar sicher.<br />

Peter Pabst, geboren 1944, war von<br />

1973 bis 1979 bei Peter Zadek am Bochumer<br />

Schauspielhaus engagiert. Seit 1979<br />

arbeitet er <strong>als</strong> freier Bühnen- und Kostümbildner<br />

für Schauspiel, Oper, Film und Fernsehen.<br />

2013 soll er für Wim Wenders’ Inszenierung<br />

des „Rings“ in Bayreuth das<br />

Bühnenbild entwerfen. Ein langes Gespräch<br />

zwischen Wim Wenders und Peter<br />

Pabst findet sich in dem Band „Peter für<br />

Pina“, Kettler Verlag 2010, 368 S.; oder unter<br />

www.pina-bausch.de<br />

Forum<br />

Alles unter<br />

Kontrolle<br />

Sebastian Heidinger drehte ...<br />

Foto: Berlinale<br />

Volker Sattel drehte ...<br />

Foto: Berlinale<br />

Das Forum der Berlinale gilt <strong>als</strong> die experimentierfreudigste<br />

Sektion der Berlinale und<br />

beweist das auch in diesem Jahr wieder mit<br />

außergewöhnlichen Produktionen, zu denen<br />

auch drei geförderte Kinofilme der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW gehören.<br />

Mit „Brownian Movement“ läuft im Forum<br />

der Berlinale neben „Über uns das All“ ein<br />

zweiter geförderter Kinofilm, in dem Sandra<br />

Hüller die Hauptrolle spielt. Die niederländische<br />

Regisseurin Nanouk Leopold erzählt in ihrem<br />

Film die Geschichte eines Paares, das aus<br />

beruflichen Gründen nach Brüssel zieht und dort<br />

nach einer schweren Krise einen Neuanfang versucht.<br />

Produziert wurde das Drama von der Köl-<br />

newsletter 1/2011 – Berlinale<br />

Nanouk Leopold drehte ...<br />

Foto: Circe Films<br />

... „Brownian Movement“,<br />

Foto: Coin Film/ Victor Arnold<br />

... „Traumfabrik Kabul“,<br />

Foto: Boekamp & Kriegsheim Filmproduktion<br />

... „Unter Kontrolle“, Foto: Sattel/Stefanescu 2010<br />

ner Coin Film mit der niederländischen Circe<br />

Films und belgischen Serendipity Films<br />

in Zusammenarbeit mit ZDF und 3sat.<br />

Sein Porträt der afghanischen Filmemacherin<br />

Saba Sahar „Traumfabrik Kabul“ realisierte<br />

<strong>Dokument</strong>arfilmer Sebastian Heidinger<br />

mit Hilfe eines Gerd Ruge-Stipendiums<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW, das er 2008 gewann. Die<br />

Produzenten des Films Boeskamp & Kriegsheim<br />

sind Stipendiaten des AV-Gründerzentrums<br />

NRW und konnten für ihr Projekt auch<br />

das ZDF begeistern.<br />

Auch Volker Sattels <strong>Dokument</strong>arfilm<br />

„Unter Kontrolle“ entstand mit Unterstützung<br />

eines Gerd Ruge-Stipendiums. In seinem<br />

Versuch einer „Archäologie der Atomkraft“, der<br />

von der Berliner credofilm gemeinsam mit<br />

WDR und Arte realisiert wurde, gibt der Filmemacher<br />

u.a. Einblicke in den unbekannten<br />

Alltag hinter den Mauern der Atomkraftwerke.


Interview Janna Velber<br />

„Motivierend,<br />

erhebend,<br />

unglaublich“<br />

2009 gründeten Janna Velber und Kristina<br />

Löbbert in Köln ihre Produktionsfirma<br />

Boogiefilm. Für ihren ersten Langfilm erhielten<br />

die beiden Stipendiatinnen des AV-Gründerzentrums<br />

NRW nun eine Einladung zur<br />

Berlinale. Sabine Bernardis Transgender-Komödie<br />

„Romeos“ ist auf dem Festival in der Reihe<br />

Perspektive Deutsches Kino zu sehen. Im<br />

Interview spricht Janna Velber, die wie Sabine<br />

Bernardi Absolventin der ifs ist, über die Bedeutung<br />

von Kontakten und Unterstützung.<br />

Gleich mit dem ersten Film von<br />

Boogiefilm eine Einladung zur Berlinale:<br />

Was ist das<br />

für ein Gefühl?<br />

Eine große Ehre für uns<br />

und den Film: Motivierend.<br />

Erhebend. Unglaublich.<br />

Wie kam es<br />

zur Zusammenarbeit<br />

mit Sabine Bernardi?<br />

Sabine und ich haben<br />

gemeinsam an der ifs studiert<br />

und dort bereits Kurzfilme<br />

zusammen gemacht.<br />

Als Sabine mir von der Idee<br />

erzählte, war ich sofort Feuer<br />

und Flamme, da ich ungewöhnliche Figuren<br />

und Lebenswelten immer schon sehr reizvoll in<br />

Filmen fand. Also waren wir bei „Romeos“<br />

schnell ein Team.<br />

War es schwierig, einen Film<br />

über Transgender zu finanzieren?<br />

Ja und nein. Zuerst erhielt das Treatment<br />

2007 den Köln Drehbuchpreis, <strong>als</strong>o gleich ein<br />

Erfolg, der uns in unserem Glauben an dieses<br />

Projekt bestärkt hat. Als es dann aber um die<br />

Co-Production Market mit<br />

Lichtblick und 2pilots<br />

38 Filmprojekte aus 25 Ländern suchen auf dem<br />

Berlinale Co-Production Market nach Partnern<br />

und Finanziers. Der Markt, der 2011 zum<br />

achten Mal während der Filmfestspiele stattfindet,<br />

kann auf eine überzeugende Erfolgsbilanz<br />

verweisen.<br />

Über 40 Prozent der Filme, die in den vergangenen<br />

Jahren in Berlin gepitcht wurden, sind<br />

mittlerweile realisiert worden. Gute Chancen <strong>als</strong>o<br />

auch für die Teilnehmer aus Köln: Lichtblick<br />

Triff die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

beim EFM<br />

Zu Fuß sind es nur ein paar Minuten, im Shuttle-Bus<br />

geht es noch schneller: Es ist ein kurzer<br />

Weg vom Potsdamer Platz zum Martin Gropius<br />

Bau, wo der European Film Market (EFM)<br />

während der Berlinale seine Heimat hat.<br />

Finanzierung ging, stellte sich heraus, wie unterschiedlich<br />

die Leute dem Thema dann doch<br />

gegenüber standen. Nach zwei Jahren Entwicklungsarbeit<br />

kam 2009 das ZDF – Das kleine Fernsehspiel<br />

mit an Bord, die uns mit großer Begeisterung<br />

für die Sache aufnahmen und begleiteten.<br />

Ab da ging alles rasant weiter, und <strong>als</strong><br />

dann noch die Nachwuchsförderung der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW grünes Licht gab, war es uns erfreulicherweise<br />

möglich, im Sommer 2010 endlich<br />

mit den Dreharbeiten zu beginnen.<br />

Welche Hilfe war das AV-Gründerzentrum<br />

für Boogiefilm beim Firmenstart?<br />

Eine wichtige. Durch die Unterstützung des<br />

AV-Gründerzentrums konnten wir uns überhaupt<br />

erstmal eine Infrastruktur aufbauen, der<br />

Weg in die Selbstständigkeit wurde professionell<br />

begleitet und unterstützt.<br />

Kristina Löbbert und Janna Velber (r.)<br />

Foto: Boogiefilm<br />

Welche Projekte entwickeln Sie<br />

derzeit?<br />

Gemeinsam mit Jan-Martin Scharf arbeiten<br />

wir am ersten Spielfilm zu dem skurrilen Phänomen<br />

Breakdance in der DDR. Außerdem bereiten<br />

wir eine Romanverfilmung mit dem Oscar-Preisträger<br />

Bille August vor.<br />

Boogiefilm, Tel. (0221) 16872439,<br />

info@boogie.de<br />

stellt auf dem Markt ihren Film „Headhunter“<br />

von Bastian Günther vor, die Produzenten<br />

von 2Pilots reisen mit „Love Isreal“ von Julia<br />

von Heinz in die Hauptstadt.<br />

Bedingung für die Teilnahme war, dass bereits<br />

30 Prozent der Budgets gesichert sind. Auf<br />

die Teilnehmer warten zwischen dem 13. und<br />

15. Februar insgesamt über 1.000 Einzelmeetings<br />

mit 450 potenziellen Koproduktions- und<br />

Finanzierungspartnern.<br />

Neben internationalen Weltvertrieben und<br />

Verleihern wirbt dort auch Focus Germany,<br />

der Zusammenschluss der deutschen Filmförderer,<br />

für den Deutschen Film. Am Focus-Stand finden<br />

Sie während der Berlinale auch Mitarbeiter<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW, die dort über Fördermöglichkeiten<br />

in NRW informieren.<br />

Focus Germany;<br />

Tel. (030) 498779427<br />

www.focusgermany.de<br />

Berlinale – newsletter 1/2011 7<br />

ANZEIGE<br />

Ein Film für PINA BAUSCH von WIM WENDERS<br />

3D<br />

AB 24. FEBRUAR IM KINO!<br />

Liebe <strong>Filmstiftung</strong>, wir<br />

gratulieren und feiern mit<br />

Euch auf der Berlinale.<br />

Eine Koproduktion von gefördert von<br />

circefi lms<br />

im Verleih von im Weltvertrieb von<br />

COIN FILM präsentiert auf der<br />

Berlinale 2011 im Forum<br />

BROWNIAN MOVEMENT<br />

ein Film von<br />

NANOUK LEOPOLD mit<br />

SANDRA HÜLLER<br />

Screenings<br />

13.02.11 / 14:00 h / CinemaxX6<br />

(press screening)<br />

15.02.11 / 21:30 h /<br />

Delphi-Filmpalast (Europa Premiere)<br />

17.02.11 / 15:00 h / Arsenal<br />

18.02.11 / 19:15 h / CineStar 8<br />

20.02.11 / 11:00 h / CineStar 8<br />

Kontakt: LimeLight PR GbR<br />

petra.schwuchow@limelight-pr.de<br />

Tel.: +49(0)30.26 39 69 8-0


Kulinarisches Kino<br />

„Taste the Waste“<br />

Der bekennende Slow Food-Fan Dieter Kosslick<br />

öffnete die Berlinale schon vor ein paar Jahren<br />

der Kochkunst, praktisch durch Menüs zum<br />

Film und theoretisch durch Filme, die das Thema<br />

Essen behandeln. „Taste the Waste“, der<br />

von der <strong>Filmstiftung</strong> NRW geförderte <strong>Dokument</strong>arfilm<br />

des Kölner Filmemachers Valentin<br />

Thurn, widmet sich allerdings dem, was<br />

nicht gegessen wird. Thurns Thema sind die<br />

enormen Mengen an Lebensmittel, die Jahr für<br />

Jahr unangerührt auf dem Müll landen. Das ist<br />

nach Schätzungen ungefähr die Hälfte aller produzierten<br />

Nahrungsmittel. Produziert wurde<br />

„Taste the Waste“, der in einer Kurzfassung unter<br />

dem Titel „Frisch auf den Müll“ bereits im<br />

Ersten zu sehen war, von der Kölner Produktionsfirma<br />

Schnittstelle in Koproduktion mit<br />

WDR und NDR.<br />

German Cinema<br />

Lola@Berlinale<br />

In die neue Festival-Reihe Lola@Berlinale erhalten<br />

alle Filme eine Einladung, die von der Deutschen<br />

Filmakademie in die Vorauswahl für<br />

den Deutschen Filmpreis aufgenommen worden<br />

sind. Zu den ausgewählten Produktionen<br />

gehören bei der Premiere auch die von der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW geförderten Kinofilme<br />

„Chandani und ihr Elefant“, „David wants to<br />

fly“, „Drei“, „Goethe!“, „Herbstgold“, „Hochzeitspolka“,<br />

„Im Haus meines Vaters sind viele<br />

Wohnungen“, „Jud Süß – Film ohne Gewissen“,<br />

„Die kommenden Tage“, „Pina“, „Plug & Pray“,<br />

„Poll“, „Renn, wenn du kannst“, „Teufelskicker“<br />

und „The Green Wave“.<br />

Lünen in der<br />

Hauptstadt<br />

Berlin ist sexy, aber Lünen ist die Härte: Das beweisen<br />

Leiter Mike Wiedemann und sein Kinofest<br />

Lünen auch in diesem Jahr wieder<br />

während der Berlinale. Im Kino in den Hackeschen<br />

Höfen zeigt das Kinofest die Hauptpreisträger<br />

des letzten Jahres: Lüdia-Gewinner „Eines<br />

Tages“ von Iain Dilthey und den Kurzfilm<br />

„Wattwanderer“ von Max Zähle. Die Vorführungen<br />

und der anschließende Lünen-Empfang<br />

finden in diesem Jahr am Festival-Dienstag statt.<br />

ifs und KHM laden<br />

zum Empfang der<br />

Filmhochschulen<br />

Die Landesvertretung NRW wird während der<br />

Berlinale am 18. Februar zum Treffpunkt der<br />

deutschen Filmstudenten. Einen Tag lang präsentieren<br />

sich dort auf dem Berlinale-Empfang<br />

der Filmhochschulen sieben deutsche<br />

Ausbildungsstätten für den Filmnachwuchs, darunter<br />

auch die ifs – internationale filmschule<br />

köln und die Kunsthochschule für<br />

Medien Köln. Unter dem Motto „Film ab und<br />

Bühne frei!“ geben die Hochschulen in Pitchings<br />

und Filmvorführungen einen Einblick in das aktuelle<br />

Schaffen ihrer Studenten und bieten dabei<br />

die Gelegenheit, Kontakte mit Redakteuren<br />

und Produzenten zu knüpfen.<br />

www.berlinale-empfang.de<br />

8<br />

993 präsentierte sich die <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

1das erste Mal auf der Berlinale. Geförderte<br />

Filme hatte sie zwei Jahre nach ihrer Gründung<br />

noch nicht im Gepäck, dafür Informationen<br />

über die noch neuen Fördermöglichkeiten<br />

in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>. Ein Jahr später gab es<br />

dann bereits die erste gemeinsame Vorstellung<br />

der regionalen Förderungen unter dem Dach<br />

von Focus Germany. Die Auftritte auf dem European<br />

Film Market hatten wenig gemein mit<br />

den heutigen Messebauten im Martin Gropius<br />

Bau. Dam<strong>als</strong> noch in der Budapester Straße direkt<br />

gegenüber der Friedenskirche und neben<br />

dem Festivalkino Zoopalast untergebracht, besaß<br />

die Präsentation den Charme von Tapeziertischen<br />

und Filmplakaten an Stellwänden. Es<br />

herrschte Aufbruchstimmung im kalten Berliner<br />

Februar, auch wenn es noch eine Weile dauerte,<br />

bis die <strong>Filmstiftung</strong> NRW mit ihren geförderten<br />

Filmen endgültig in der Hauptstadt angekommen<br />

war.<br />

1996 gab es einen blauen Bären im Kinderfilmwettbewerb<br />

für „My Friend Joe“, 1997 folgte<br />

ein Bär für die Musik zu „Die Insel in der Vogelstraße“.<br />

Beides waren internationale Koproduktionen,<br />

und das war kein Zufall, denn in den<br />

ersten Jahren setzte <strong>Filmstiftung</strong>schef Dieter<br />

Kosslick stark darauf, mit dem Know-how aus<br />

dem Ausland die heimische Branche zu professionalisieren.<br />

Der deutsche Film hatte es ohnehin<br />

schwer unter der Leitung des damaligen Festivaldirektors<br />

Moritz de Hadeln. Vielleicht aber<br />

war das deutsche Kino zu dieser Zeit auch einfach<br />

noch nicht soweit. Die Instrumente der<br />

Filmförderung in NRW und anderswo begannen<br />

gerade erst zu greifen.<br />

Dass der deutsche Film auch gut ohne die<br />

Berlinale leben konnte, bewies die geförderte<br />

Impressum<br />

Herausgeberin:<br />

Tanja Güß<br />

Chefredakteur:<br />

Rüdiger Bertram<br />

CvD:<br />

Stefanie Hadding<br />

Redaktion:<br />

Oliver Baumgarten,<br />

Katharina Blum,<br />

Wolfgang Hippe (A.R.T.)<br />

Christian Seebaum<br />

Marion Meyer<br />

Autoren dieser<br />

Ausgabe:<br />

Uwe Mies, Michael<br />

Dlugosch, Günter Jekubzik,<br />

Heiko R. Blum, Heike Meyer-Döring<br />

(MEDIA), Wilfried<br />

Urbe<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Lena Kraan<br />

Gestaltung/Layout:<br />

alfred friese + inrhein +<br />

Kirsten Roenfeld<br />

Titel:<br />

„Pina“; Foto: Neue Road<br />

Movies/Donata Wenders<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong><br />

und die Berlinale<br />

Acht Bären<br />

und ein Ex<br />

Komödie „Knockin´on Heaven´s Door“, die 1997<br />

ihre schillernde Premiere während der Berliner<br />

Filmfestspiele feierte. Doch das Event fand nicht<br />

in der Hauptstadt statt, die rund um den Zoopalast<br />

mit „Knockin´“-Filmplakaten vollgekleistert<br />

war, sondern in Essen. Die Folge: reger Flugverkehr<br />

zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet an<br />

diesem Tag und in der Folge 3,5 Millionen Besucher,<br />

die bewiesen, dass auch deutsche Filme<br />

wieder Erfolg haben können. Der Rest ist Geschichte.<br />

Auf der Berlinale gewannen dann zwei Jahre<br />

später Maria Schrader und Juliane Köhler für<br />

ihre Rollen in Max Färberböcks Buchverfilmung<br />

„Aimée und Jaguar“ die ersten Bären für eine<br />

deutsche Produktion der Filmförderung in NRW.<br />

2001 wechselte Dieter Kosslick von Düsseldorf<br />

nach Berlin an die Spitze der Berlinale. Da<br />

war der European Film Market bereits seit einem<br />

Jahr gemeinsam mit dem Festival an den Potsdamer<br />

Platz umgezogen. Mit dem Amtsantritt<br />

des Ex-<strong>Filmstiftung</strong>schefs begann in Berlin auch<br />

für den deutschen Film eine neue Zeit. Nicht,<br />

dass Filme aus NRW bei der Auswahl bevorzugt<br />

Redaktionsschluss:<br />

24. Januar 2011<br />

Anzeigenbetreuung:<br />

Lena Kraan,<br />

Tel. (0211) 9305024<br />

Anzeigenschluss<br />

für die nächste Ausgabe:<br />

30. März 2011<br />

Der newsletter ist kostenlos<br />

und kann bei der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW wahlweise <strong>als</strong><br />

Print-Ver sion oder <strong>als</strong> <strong>PDF</strong><br />

abon niert wer den.<br />

newsletter 1/2011 – Berlinale<br />

Der NRW-Berlinale-Empfang in der Landesvertretung,<br />

Foto: Heike Herbertz<br />

wurden. Manchmal hatte man in den ersten Jahren<br />

beinahe den Eindruck, Kosslick wollte keine<br />

Filme protegieren, die er selbst <strong>als</strong> Förderchef<br />

noch mit auf den Weg gebracht hatte. Dann<br />

aber folgten Auszeichnungen für geförderte Produktionen<br />

im Jahrestakt: 2003 gab es auf der<br />

Berlinale Preise für „Good Bye, Lenin!“ und „Lichter“,<br />

2004 für „Die Spielwütigen“ und „The Nomi<br />

Song“, 2005 für „Paradise Now“ und „Massaker“,<br />

2006 einen Silbernen Bären für Moritz<br />

Bleibtreu in „Elementarteilchen“, einen Sonderpreis<br />

für Jürgen Vogel („Der freie Wille“) und den<br />

Alfred Bauer-Preis für „El Custodio“, 2007 Gläserne<br />

Bären für „Sweet Mud“ und den Kurzfilm<br />

„Menged“ sowie eine Auszeichnung für „Takva“,<br />

2008 den Panorama-Publikumspreis für „Lemon<br />

Tree“, 2009 den Silbernen Bären für „Gigante“<br />

und zwei Auszeichnungen für „Sturm“<br />

und 2010 schließlich den Goldenen Bären für<br />

„Bal“ und den Preis der Europa Cinemas für „Die<br />

Fremde“. Das Konzept der <strong>Filmstiftung</strong> der letzten<br />

20 Jahre, sowohl deutsche Filme <strong>als</strong> auch<br />

europäische Kino-Koproduktionen zu unterstützen,<br />

spiegelt sich auch in ihren Berlinale-Erfolgen<br />

wider.<br />

Gefeiert hat die <strong>Filmstiftung</strong> NRW in Berlin<br />

natürlich auch. Vor allem dann, wenn die Berlinale<br />

wieder einmal mit dem rheinischen Karneval<br />

zusammenfiel. Zuerst fanden die Empfänge<br />

gemeinsam mit dem WDR in wechselnden<br />

Locations statt, ab 2002 dann zusammen mit<br />

dem Land in der neuen Landesresidenz in der<br />

Hiroshima Straße, wo in diesem Jahr nicht nur<br />

auf die 27 geförderten Filme in den Reihen der<br />

Berlinale, sondern auch auf 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW angestoßen wird.<br />

Sobald das <strong>PDF</strong> zum Download<br />

zur Verfügung steht,<br />

werden Sie per Mail informiert.<br />

Die Berücksichtigung von<br />

Terminen richtet sich nach<br />

dem Erscheinen des Newsletters<br />

im Internet.<br />

Das kann leider dazu führen,<br />

dass Termine bereits<br />

überholt sind, wenn die<br />

Druckausgabe des News -<br />

letter ausgeliefert wird,<br />

bietet aber die größt -<br />

mögliche Aktualität<br />

für die Download-Nutzer.<br />

Wir bitten dafür um<br />

Verständnis.<br />

Danke an alle Produzenten,<br />

Sender & Verleiher für<br />

ihre Unterstützung und<br />

die Bilder zu ihren Filmen.<br />

Tel.: (0211) 930500<br />

Fax: (0211) 9305085<br />

Kaistraße 14<br />

40221 Düsseldorf<br />

newsletter@film stif tung.de


Neu bei der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Achim Strack<br />

Seit dem 1. Januar verstärkt Achim Strack <strong>als</strong><br />

Referent in der Förderung das Team der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW in der Düsseldorfer Kaistraße. Der<br />

gelernte Bankkaufmann und studierte Betriebwirtschaftler<br />

arbeitete nach seinem Studium bei der<br />

Kölner Eyeworks Fiction Cologne, vorm<strong>als</strong><br />

Cologne Gemini Film. Als Post Production<br />

Supervisor begleitete er dort neben vielen anderen<br />

Produktionen u.a. die „Wilsberg“-Krimis, die<br />

Coin Film verstärkt<br />

Cara Donnellan wechselte vom Kölner<br />

Filmhaus, wo sie <strong>als</strong> Projektleiterin Aus- und<br />

Weiterbildung tätig war, zur Kölner Coin Film<br />

und verstärkt dort <strong>als</strong> Produktionsassistentin das<br />

Team um Christine Kiauk und Herbert<br />

Schwering. Aktuell ist Coin Film auf der Ber-<br />

Musebox:<br />

elementare Themen<br />

Das CERN (Conseil Européen pour la Recherche<br />

Nucléaire) in Genf beheimatet nicht nur den<br />

größten Teilchenbeschleuniger der Welt, sondern<br />

ist auch Thema eines <strong>Dokument</strong>arfilms,<br />

den Ralph Striebinger für 2011 plant. Der<br />

Diplom-Chemiker ist an die „Übersetzung“ komplexer<br />

Inhalte gewöhnt und betreibt zusammen<br />

mit Moritz Esser die Kölner Videoproduk-<br />

Köln: Neues<br />

OFF Broadway<br />

feiert Geburtstag<br />

Das Kölner Kino OFF Broadway auf der Zülpicher<br />

Straße hat eine Geschichte, die lange zurück<br />

reicht: Am 24. November 1949 wurde das<br />

Kino <strong>als</strong> Lupe erstm<strong>als</strong> in Betrieb genommen<br />

und zehn Jahre später mit einer der ersten Studentenkneipen<br />

der heute so quirligen Meile erweitert.<br />

Im Laufe der Jahre etablierte sich die Lupe<br />

mit Erstaufführungen von Jean-Luc Godard,<br />

Jean-Marie Straub oder Jacques Rivette<br />

<strong>als</strong> Programmkino, in den 70ern wurde<br />

das Kino gar feste Spielstätte der legendären<br />

Xscreen-Gruppe. Heinz Holzapfel erst benannte<br />

die Lupe 1985 nach dessen Renovierung<br />

in OFF Broadway um und betrieb es gemeinsam<br />

mit dem Broadway auf der Ehrenstraße. Vor<br />

Achim Strack,<br />

Foto: <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW<br />

„Marie Brand“-Reihe und den Kinofilm<br />

„Berlin `36“. Außerdem war<br />

er in derselben Funktion bei der<br />

Produktion des Venedig-Siegers<br />

„Lebanon“ beteiligt. Seit 2006 war<br />

Achim Strack darüber hinaus am<br />

Filmhaus Köln <strong>als</strong> Dozent für<br />

das Modul Postproduktion bei<br />

den Ausbildungslehrgängen zum<br />

Produktionsleiter, Fiction-Producer und Produktions-/Redaktionsassistent<br />

tätig.<br />

www.filmstiftung.de<br />

linale präsent: Regisseurin Nanouk Leopold<br />

präsentiert dort im Forum ihren neuen Film<br />

„Brownian Movement“, den Coin Film mit Förderung<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW und in Koproduktion<br />

mit der niederländischen Circe Films<br />

und belgischen Serendipity Films in Zusammenarbeit<br />

mit ZDF und 3sat produziert hat.<br />

www.coin-film.de<br />

Ralph Striebinger (l.) und Moritz Esser auf der<br />

Kunststoffmesse in Düsseldorf. Foto: Musebox<br />

tionsfirma Musebox. Daneben entwickeln die<br />

beiden auch ein naturwissenschaftliches Internetformat<br />

für Kinder, bei dem sie spielerisch mit<br />

Animationen und Filmen naturwissenschaftliche<br />

Experimente nachvollziehen und selbst gestalten<br />

können.<br />

Die Stipendiaten des AV-Gründerzentrums<br />

NRW sind Spezialisten für naturwissenschaftliche<br />

Themen und haben bereits für das<br />

Pharmaunternehmen Böhringer Ingelheim<br />

einen Schulungsfilm zur Technikentwicklung gedreht<br />

sowie für Industrial Sales Engineering<br />

Bochum (ISE) eine bewegt-visuelle Bedienungsanleitung<br />

für ein komplexes zahnmedizinisches<br />

Messgerät. Zu ihren weiteren Kunden<br />

gehören auch Lego und der Verein Deutscher<br />

Ingenieure (VDI).<br />

Mit einem Netzwerk aus Kreativen, Medienschaffenden,<br />

Schauspielern und Musikern bietet<br />

Musebox neben 2D- und 3D-Animation und<br />

Sounddesign u.a. auch Musikproduktion, Komposition<br />

und Musikvideos an.<br />

www.musebox.de<br />

zehn Jahren, am 27. Dezember 2000 schließlich,<br />

wurde das OFF Broadway, auch mit Hilfe<br />

einer Kinoförderung der <strong>Filmstiftung</strong> NRW, in<br />

seiner heutigen Form mit zwei Sälen, Thekengastronomie<br />

und einem Biergarten von Christian<br />

Schmalz neu eröffnet. Es ist seither im Zuge<br />

des Kölner Kinosterbens zu einer der wichtigsten<br />

Anlaufstellen geworden, um in der Domstadt<br />

aktuelle internationale Kinokunst sehen zu<br />

können. Es zeigt Originalfassungen im laufenden<br />

Programm und wurde zudem auch zur Heimat<br />

zahlreicher Filmpremieren, Festiv<strong>als</strong> und Sonderreihen<br />

wie das Allerweltskino, Film+ und das<br />

Internationale Frauenfilmfestival Köln. Regelmäßig<br />

wird Christian Schmalz, der kürzlich auch<br />

das Kölner Weißhauskino übernommen hat,<br />

für das hervorragende Programm des Kinos von<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW ausgezeichnet.<br />

OFF Broadway, Tel. (0221) 4747679;<br />

off-kino@netcologne.de<br />

Kinderfilmportal<br />

aus Remscheid<br />

Mit www.kinderfilmwelt.de ist Ende letzten<br />

Jahres das erste unabhängige Filmportal für<br />

Kinder in Deutschland online gegangen. Entwickelt<br />

und umgesetzt wurde es vom in Remscheid<br />

ansässigen KJF – Kinder- und Jugendfilmzentrum<br />

in Deutschland.<br />

Bundesfamilienministerin Kristina Schröder<br />

hatte Ende November in Berlin den offiziellen<br />

Startschuss für das Projekt gegeben, das von ihrem<br />

Ministerium sowie der Stiftung Deutsche<br />

Jugendmarke e.V. gefördert wird. Ziel<br />

der Website ist es, den filminteressierten Kindern<br />

in Deutschland eine verlässliche Anlaufstelle im<br />

Meldungen – newsletter@filmstiftung.de<br />

ANZEIGE<br />

Internet zu bieten, um sich kindgerecht und unabhängig,<br />

vor allem auch werbefrei, über aktuelle<br />

Filmstarts im Kino und auf DVD zu informieren.<br />

Über die animierte Figur Klappi strukturiert<br />

sich das Angebot, das über Filmbeschreibungen<br />

und eigenständige Altersempfehlungen<br />

Kindern sowie Eltern klare Orientierungenbietet.<br />

Zusätzlich möchte die Site das Medium Film<br />

an sich und seine Berufe vorstellen und offeriert<br />

neben einem Film-ABC, das wichtige Begriffe erklärt,<br />

auch zahlreiche kurze Videos, in denen Profis<br />

– wie etwa der Filmeditor Martin Wolf am<br />

Set von „Die Vorstadtkrokodile 3“ – ihre Tätigkeiten<br />

vorstellen. Unter den weiteren Extras des bunt<br />

gestalteten Angebots findet sich auch die Rubrik<br />

Tipps & Termine. Hier haben Veranstalter und Anbieter<br />

von Kinderfilm-Events die Möglichkeit, eigenständig<br />

ihre Hinweise einzupflegen.<br />

KJF, Tel. (02191) 794233;<br />

herfurtner@kjf.de<br />

9


Auch das Video „Kapital" von Lyapis Trubetskoy aus<br />

Weißrußland wird in Köln gezeigt, Foto: Eastblok Music<br />

Köln: Musikvideos<br />

im Museum<br />

Auch wenn die Hochzeit von Musiksendern wie<br />

MTV, der seit Januar in Deutschland nur noch<br />

<strong>als</strong> Pay-TV zu empfangen ist, oder VIVA längst<br />

vergangen ist, so bleibt die Faszination um die<br />

Verbindung zwischen bewegtem Bild und Musik<br />

erhalten. Das Musikvideo, das beweist nicht<br />

zuletzt regelmäßig das Programm der Internationalen<br />

Kurzfilmtage Oberhausen, verändert<br />

sich zwar aufgrund der Produktionsbedingungen,<br />

bleibt <strong>als</strong> Experimentierfeld aber<br />

weiterhin beliebt. Vom 9. April bis zum 3. Juli<br />

wird „The Art of Pop Video“ im Kölner Museum<br />

für Angewandte Kunst mit einer<br />

gleichnamigen Ausstellung bedacht. Kuratiert<br />

von Filmkritiker Daniel Kothenschulte,<br />

Kurzfilmtage:<br />

von Tieren<br />

und Menschen<br />

Die 57. Internationalen Kurzfilmtage<br />

Oberhausen beschäftigen sich in ihrem<br />

Sonderprogramm in diesem Jahr vom 5. bis 10.<br />

Mai mit dem Thema „Das Kino der Tiere. Eine<br />

kurze Geschichte des Tierfilms“. Kuratiert vom<br />

Biologen und Publizisten Cord Riechelmann<br />

sowie dem Filmemacher Marcel Schwierin,<br />

will das Filmprogramm sowohl wissenschaftliche<br />

<strong>als</strong> auch künstlerische Aspekte aus der Welt<br />

des Tierfilms liefern. Doch bevor das Festival über<br />

die Bühne geht, hat es seit Mitte Januar zum<br />

fünften Mal sein Programm „Oberhausen on<br />

Tour“ auf die Reise geschickt. Bis Juni werden<br />

SoundTrack_Cologne-Leiter Michael P.<br />

Aust sowie dem Videonale-Leiter Georg Elben,<br />

will die Schau eine Bestandsaufnahme der<br />

Kunstform zwischen Film und Videokunst seit<br />

dem Start von MTV 1981 bis heute versuchen.<br />

Mehr <strong>als</strong> hundert Videoclips präsentiert die Ausstellung,<br />

die sich in zwölf thematische Kapitel<br />

gliedert, und auch Werke gefeierter Kinoregisseure<br />

zeigt, wie etwa Wong Kar-wai, David<br />

Fincher, Michel Gondry oder Jonathan<br />

Glazer, sowie Bildender Künstler wie Christian<br />

Jankowski und Wolfgang Tillmans.<br />

www.museenkoeln.de<br />

rmc berät Kreativwirtschaft<br />

Die Wuppertaler rmc medien consult GmbH will neben ihren Dienstleistungen für Film, Fernsehen,<br />

Kino und Broadcast ab sofort noch stärker auch qualifizierte Beratung, Coaching, Projektentwicklung<br />

und Vernetzung für den Bereich der Kultur- und Kreativwirtschaft anbieten. Personell<br />

verstärkt sich rmc dafür in der Geschäftsführung mit Hartmut Gläsmann, der von 1996<br />

und 2008 Geschäftsführer von Radio NRW war. Geschäftsführer Raimund Franken und Thomas<br />

Pintzke, Geschäftsführer, Berater und Gesellschafter der ersten Stunde bei der rmc, sind<br />

überzeugt: „Die rmc hat sich seit ihren Anfängen vor 20 Jahren <strong>als</strong> Beratungsgesellschaft in hochspezialisierten<br />

Nischen etabliert. Nach diesem Prinzip wollen wir künftig moderat wachsen, und<br />

die Zusammenarbeit mit Hartmut Gläsmann bietet hierfür eine große Chance.“<br />

www.rmc-medien.de<br />

10<br />

„Dog of my Dreams“ von Roz Mortimer<br />

läuft im Themenprogramm „Das Kino der Tiere".<br />

Foto: Kurzfilmtage<br />

„Lilith“ in<br />

Clermont-Ferrand<br />

Nur zwei deutsche Kurzfilme erhielten eine Einladung<br />

zum European Short Film Co-production<br />

Forum Euro Connection, das Anfang Fe-<br />

rund 50 Kurzfilme der beiden letzten Festiv<strong>als</strong><br />

an 27 Orten in Ländern von Kasachstan bis Belgien,<br />

von Lettland bis Rumänien zu sehen sein.<br />

Und für nächstes Jahr wird in Oberhausen auch<br />

bereits vorgeplant: 2012, genauer am 28. Februar,<br />

jährt sich das Oberhausener Manifest zum<br />

50. Mal. Mit einem umfangreichen Programm,<br />

Publikationen und vielen Kooperationen wird<br />

Festivalleiter Lars Henrik Gass mit seinem<br />

Team das Jubiläum feiern.<br />

www.kurzfilmtage.de<br />

Storyboard für „Lilith“, Foto: Homo Ludens<br />

bruar im Rahmen des Filmmarktes des Festiv<strong>als</strong><br />

International du Court Metrage in Clermont-<br />

Ferrand stattfindet. Einer davon ist Aleksandra<br />

Szymanskas Kurzfilm „Lilith“, der von der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW gefördert und von Damian<br />

Szmurlo produziert wurde.<br />

Regisseurin und Produzent sind mit ihrer Firma<br />

Homo Ludens Stipendiaten des aktuellen<br />

Jahrgangs des AV-Gründerzentrums NRW.<br />

Clermont-Ferrand ist einer der weltweit größten<br />

und wichtigsten Filmmärkte für Kurzfilme.<br />

Einen Überblick über das Filmangebot liefert<br />

u.a. das Book of Projects unter www.clermontfilmfest.com<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW: Einreichtermine 2011<br />

Bislang konnten die Anträge für die Vereinfachte<br />

Förderung der <strong>Filmstiftung</strong> NRW, die früher<br />

unter dem Namen P2 fungierte, laufend eingereicht<br />

werden. Seit 2011 gibt es nun Fristen,<br />

zu denen die Förderanträge die <strong>Filmstiftung</strong> erreichen<br />

müssen, um in der darauf folgenden Jury-Sitzung<br />

berücksichtigt zu werden. Die Termine<br />

für die Vereinfachte Produktionsförderung<br />

Zehn Jahre Ruge-<br />

Stipendien:<br />

jetzt bewerben<br />

Noch bis zum 1. April haben Nachwuchs-<strong>Dokument</strong>arfilmer<br />

Zeit, sich für ein Gerd Ruge<br />

Projekt-Stipendium bei der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW zu bewerben. Mit den Stipendien, die in<br />

diesem Jahr bereits zum zehnten Mal vergeben<br />

werden, erhalten junge Filmemacher die Möglichkeit,<br />

innerhalb von 18 Monaten einen qualitativ<br />

hochwertigen Kino-<strong>Dokument</strong>ar film zu<br />

entwickeln. Die Gesamthöhe der Stipendien beträgt<br />

auch im Jubiläumsjahr 100.000 Euro und<br />

„Das 1. Evangelium – Matthäus“: Zu sehen<br />

in der Pasolini-Retrospektive des Filmclubs 813,<br />

Foto: Filmclub 813<br />

Filmclub 813 wird<br />

20 Jahre<br />

Im Sommer 1990 wurde der Filmclub 813<br />

von Filmemacher und Schauspieler Bernhard<br />

Marsch und sieben weiteren Kinobegeisterten<br />

in Köln gegründet. Marsch ist der derzeitige Vorsitzende<br />

des Vereins, der zurzeit 70 Mitglieder<br />

zählt und jedes Jahr etwa 200 außergewöhnliche<br />

Filme zeigt. „Wir zeigen Filme, die vergessen<br />

und es wert sind, wieder gezeigt zu werden,<br />

oder die man gar nicht im Kino sehen<br />

konnte“, beschreibt Bernhard Marsch das Club-<br />

Konzept und betont, deshalb sei man auch keine<br />

Konkurrenz zu den anderen Kölner Kinos. Im<br />

Januar wurde das 20-jährige Bestehen mit einem<br />

fünfstündigen Programm im Kino 813 in<br />

der Brücke gefeiert. Dort hat der Verein seit<br />

ANZEIGE<br />

newsletter 1/2011 – Meldungen<br />

sind der 1. März, der 11. Juli und der 31. Oktober.<br />

Für die Vereinfachte Vertriebsförderung<br />

gelten die Fristen 1. März und 1. August.<br />

Abgesehen von den Anträgen auf Nachwuchsförderung,<br />

die weiterhin laufend eingesandt<br />

werden können, gelten für alle anderen<br />

Förderungen die Einreichtermine 13. April, 14.<br />

Juli, 22. September und 24. November.<br />

ist damit die höchste Fördersumme, die deutschlandweit<br />

für die Vorbereitung von <strong>Dokument</strong>arfilmen<br />

vergeben wird. Seit der Einführung 2002<br />

wählte eine Jury unter Vorsitz des Namengebers<br />

Gerd Ruge 43 Projekte aus, 20 sind bereits realisiert<br />

worden. Mit „Traumfabrik Kabul“ von Sebastian<br />

Heidinger und „Unter Kontrolle“ von<br />

Volker Sattel erhielten zwei davon in diesem<br />

Jahr eine Einladung ins Forum der Berlinale.<br />

Anträge für das Stipendium, das bei der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> von Susanna Felgener betreut<br />

wird, müssen u.a. ein Treatment, eine Kalkulation,<br />

eine Vita sowie eine Filmographie des Antragsstellers<br />

enthalten. Das Antragsformular ist<br />

unter www.filmstiftung.de abrufbar.<br />

1995 eine Heimat gefunden. Eine Neuerung<br />

gibt es im Februar: Die Reihe „P.P.P. - Retrospektive<br />

Pier Paolo Pasolini“ findet erstm<strong>als</strong> in Zusammenarbeit<br />

mit dem Filmmuseum Düsseldorf<br />

in Köln und in Düsseldorf statt und wird<br />

von der Kölner Stiftung SK Kultur gefördert.<br />

Im März folgt dann eine Jean-Louis Trintignant-Retrospektive.<br />

www.filmclub813.de


Cubic Studios: neu und engagiert<br />

Vier Studios mit einer Aufnahmefläche von 100<br />

bis 835 Quadratmetern und einer Höhe von bis<br />

6,5 Meter bieten die Düsseldorfer Cubic Studios,<br />

die ihre offizielle Neueröffnung bereits im<br />

Sommer letzten Jahres feierten. In der Elisabethstraße<br />

stehen außerdem u.a. dreiseitige Hohlkehlen<br />

und Rund-um-Hohlkehlen-Kabinen,<br />

modernste Studiotechnik und ein bequemer<br />

Lounge-Bereich zur Verfügung. „Mit unserem<br />

professionellen Team bieten wir den Filmschaffenden<br />

die idealen Gegebenheiten für eine erfolgreiche<br />

Produktion“, verspricht Sven<br />

Bild für Bild im Dortmunder U<br />

Das Verhältnis von Kino und anderen Künsten seit<br />

den 50er Jahren ist Thema der Ausstellung Bild<br />

für Bild, die bis zum 25. April im Museum<br />

Ostwall im Dortmunder U zu sehen ist. Die mit<br />

dem Pariser Centre Pompidou entwickelte<br />

Schau führt die Besucher durch einen von filmischen<br />

Elementen durchzogenen Raum. Beglei-<br />

Schrömbgens, der geschäftsführende Gesellschafter<br />

der neuen Cubic-Studios eine optimale<br />

Unterstützung und Betreuung und garantiert<br />

darüber hinaus ein ausgezeichnetes Dienstleisternetzwerk<br />

sowie eine sehr gute Verkehrsanbindung.<br />

Aktuell sind die Cubic Studios an den<br />

Trailern für den Kinofilm „Hotel Lux“ und für das<br />

RTL-Format „Das Dschungelcamp“ beteiligt.<br />

Weitere Studio-Neuigkeiten kann man auch via<br />

Facebook verfolgen.<br />

Cubic Studios, Tel. (0211) 934310;<br />

info@cubic-studios.de<br />

Tatort Eifel: Krimistoffe gesucht<br />

Vom 16. bis 25. September 2011 ist in der Eifel<br />

wieder Gänsehaut angesagt: Das Krimifestival<br />

Tatort Eifel wirft seine Schatten voraus<br />

und schreibt für das frühherbstliche Event drei<br />

Wettbewerbe aus. Zum einen werden Nachwuchsautoren<br />

aufgerufen, noch bis zum 31.<br />

März Texte für den sechsten Deutschen Kurzkrimi-Preis<br />

einzureichen, der in Zusammenarbeit<br />

mit dem KBV Verlag vergeben wird<br />

und mit 3.000 Euro Preisgeld ausgestattet ist.<br />

Zum anderen suchen die Veranstalter Nachwuchsfilmemacher,<br />

die ihre Filme noch bis Ende April<br />

für den mit 4.500 Euro dotierten Kurzfilmwettbewerb<br />

einreichen. Und schließlich wird zum<br />

zweiten Mal im Rahmen der Stoffbörse und in Zusammenarbeit<br />

mit dem Verband Deutscher<br />

Drehbuchautoren der Autorenpreis Der Clou<br />

vergeben. Auch hier werden Exposés und Kurzkonzepte<br />

bis Ende April erwartet.<br />

www.tatort-eifel.de.<br />

Preise für geförderte Filme<br />

Bayerische Filmpreise für „Das Blaue<br />

vom Himmel“, „Poll” und „Drei”<br />

Im Januar erhielt d.i.e. Fim-Produzent Uli<br />

Aselmann bei der Verleihung des Bayerischen<br />

Filmpreises für „Das Blaue vom Himmel“ den mit<br />

200.000 dotierten Bayerischen Produzentenpreis.<br />

Für seinen Film war es nicht die einzige<br />

Auszeichnung des Abends. Die Hauptrolle in<br />

Moderne Studiotechnik<br />

in elegantem Ambiente,<br />

Foto: Cubic Studios<br />

tend zur Ausstellung sind Filmvorführungen aus<br />

der Sammlung des Centre Pompidou zu sehen.<br />

Diese erste Wechselausstellung des Museum Ostwall<br />

im Dortmunder U will den Blick „auf das bewegte<br />

Bild, das ein zentrales Thema des Zentrums<br />

für Kunst und Kreativität wird“, lenken.<br />

www.dortmunder-u.de<br />

Hans Steinbichlers Drama spielt Hannelore<br />

Elsner, die den Ehrenpreis des Bayerischen<br />

Ministerpräsidenten erhielt.<br />

Tom Tykwers „Drei“ wurde in München<br />

ebenfalls zweifach ausgezeichnet: Tykwer selbst<br />

wurde für die Beste Regie geehrt, seine Hauptdarstellerin<br />

Sophie Rois erhielt den<br />

Preis <strong>als</strong> Beste Schauspielerin. Und<br />

auch das bildgewaltige Historiendrama<br />

„Poll" von Chris Kraus gewann<br />

in München gleich drei Preise: Edgar<br />

Selge wurde <strong>als</strong> Bester Schauspieler<br />

geehrt, Paula Beer erhielt<br />

den Preis <strong>als</strong> Beste Nachwuchsdarstellerin<br />

und Silke Buhr wurde für<br />

ihr beeindruckendes Szenenbild ausgezeichnet.<br />

Produzentenpreis in München für<br />

„Das Blaue vom Himmel", Foto: WDR<br />

Meldungen – newsletter 1/2011 11<br />

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20 Jahre<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW!<br />

Universal Pictures<br />

gratuliert herzlich<br />

zum Jubiläum!<br />

Nach dem Bestseller von<br />

Sabine Kuegler<br />

Ein Film von<br />

Roland Suso Richter<br />

Ab 17. Februar im Kino


Zum vorläufigen Abschluss der Reihe Intermediale<br />

Lektionen über Film & Spiele ist am 17.<br />

März der US-amerikanische Spieleentwickler, Designer,<br />

Kommunikationswissenschaftler und<br />

Unternehmer Ian Bogost im Filmforum NRW<br />

zu Gast. Neben seinem Vortrag wird er Spiele<br />

und Filme präsentieren. Bogost betrachtet Videogames<br />

<strong>als</strong> „kulturelle Errungenschaften“. Er<br />

verortet sie in der langen Tradition der menschlichen<br />

Kreativität und untersucht, welcher Bilder<br />

und Erzählungen sie sich bedienen und wie<br />

12<br />

Die Pianistin Ulrike Haage, Foto: IFFF/Thomas Nitz<br />

IFFF: „Was tun“<br />

in Dortmund<br />

„Was tun“: Das Motto des Internationalen<br />

Frauenfilmfestival Dortmund|Köln, dessen<br />

nächste Ausgabe vom 12. ist 17. April in<br />

Dortmund stattfindet, ist Frage und Aufforderung<br />

zugleich. Noch steht das detaillierte Programm<br />

nicht fest, dennoch konnte das Festival<br />

bereits ein Highlight bekannt geben: Am 15.<br />

April wird die Komponistin und Pianistin Ulrike<br />

Haage ein Konzert geben. Das Festival war<br />

im Oktober 2010 bereits an der Herausbringung<br />

von Haages CD in der Reihe „Edition Filmmusik“<br />

beteiligt. Horst Peter Koll vom filmdienst<br />

wird anschließend mit der Künstlerin ein<br />

Gespräch führen.<br />

Eine Neuerung im Wettbewerb betrifft das<br />

Preisgeld für den besten aktuellen Spielfilm: Die<br />

von der RWE Vertrieb AG dotierten 25.000 Euro<br />

werden ab 2011 nicht mehr allein der Regisseurin<br />

des Films zukommen, sondern 10.000 Euro<br />

davon erhält der deutsche Verleih.<br />

Köln: Intermediale<br />

Lektionen enden spielerisch<br />

Deutscher Kamerapreis:<br />

Bewerbungsfrist läuft<br />

Wir trauern um<br />

Peter Hanemann<br />

† 5. Januar 2011<br />

Redaktionsmitglied des Newsletters<br />

seit der 1. Ausgabe 1998<br />

Außerdem vergibt das IFFF erstm<strong>als</strong> einen<br />

mit 10.000 Euro dotierten Ehrenpreis für <strong>Dokument</strong>arfilmregisseurinnen.<br />

www.frauenfilmfestival.eu<br />

Computerhardware deren Entwicklung beeinflusst.<br />

Gerade erschienen ist sein Buch „Newsgames:<br />

Journalism at Play”, in dem er zusammen<br />

mit seinen Koautoren Simon Ferrari und<br />

Bobby Schweizer die Rolle von Journalisten<br />

in der öffentlichen Debatte um Computerspiele<br />

untersucht. Die Intermedialen Lektionen werden<br />

organisiert vom Filmforum NRW e.V. in<br />

Zusammenarbeit mit dem Schauspiel<br />

Köln, der ifs und dem Cologne Game Lab.<br />

www.filmforumnrw.de<br />

Noch bis zum 28. Fe bru ar können sich Ka me ra leu te und Cutter mit ihren Filmen für den Deutschen<br />

Kamerapreis in den Kategorien Kinospielfilm, Fernsehfilm/Dokudrama, Fernsehserie, Kurzfilm,<br />

Bericht/Reportage und <strong>Dokument</strong>arfilm/<strong>Dokument</strong>ation be wer ben. Die Produktionen müssen<br />

in der Zeit vom 1. Januar 2010 bis zum 31. Dezember 2010 vollständig fertig gestellt worden<br />

sein. Über No mi nie run gen und Ge win ner sowie über die zwei mit 5. 000 Euro do tier ten För der -<br />

prei se, die von der <strong>Filmstiftung</strong> NRW und Panasonic gestiftet werden, ent schei den un ab -<br />

hän gi ge Jurys. Verliehen werden die Preise am 18. Juni im Rah men des medienforum. nrw.<br />

www.deutscher-kamerapreis.de<br />

Er wird uns fehlen – <strong>als</strong> Mensch und Kollege.<br />

Petra Müller und die Redaktion<br />

des Newsletters der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Köln: LaDOC goes politics<br />

Seit 2005 beschäftigt sich das Kölner <strong>Dokument</strong>arfilm-Frauen-Netzwerk<br />

LaDOC mit den Lebensund<br />

Arbeitsbedingungen von Film- und Medienproduzentinnen<br />

in Deutschland sowie den Berufsbiographien<br />

einzelner Filmemacherinnen. Ein Höhepunkt<br />

war das LaDOC-Special 2009/2010 für<br />

und mit Agnès Varda. 2011 wird LaDOC das<br />

bisherige Konzept der Veranstaltungsreihe erweitern<br />

und unter dem Titel LaDOC goes politics<br />

fortsetzen. Wie bisher wird jedes Mal themenorientiert<br />

ein Film und/oder ein Gast vorgestellt.<br />

Dazu werden inhaltlich passend Personen aus Politik,<br />

Kultur und Wirtschaft eingeladen, um das<br />

Thema zu vertiefen. Bei Filmen zur Stadtentwicklung<br />

etwa eine Architektin, bei Fragen der Kultur-<br />

und Kreativwirtschaft eine Vertreterin der Industrie-<br />

und Handelskammer (IHK) oder<br />

ähnlicher Institutionen. Das Ziel: das Filmemachen<br />

Köln: Großes<br />

Fernsehen<br />

schon im Mai<br />

2011 findet das Kölner Festival<br />

Großes Fernsehen vom 26. bis<br />

29. Mai statt und trennt sich damit<br />

vom Medienforum.NRW (20.-<br />

22.06.). Bislang war das Fernsehfilmfest<br />

traditionell die Auftaktveranstaltung<br />

des Fachkongresses. „Die gute Entwicklung<br />

der Veranstaltung in den vergangenen fünf Jahren<br />

und eine entsprechende Resonanz von Sendern<br />

und Produzenten hat uns dazu bewogen,<br />

Großes Fernsehen zu einem günstigeren Zeitpunkt<br />

im Jahr zu platzieren. Wir erwarten, dass<br />

das Festival <strong>als</strong> eigenständige Veranstaltung<br />

noch positiver <strong>als</strong> bisher angenommen wird“,<br />

so Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt<br />

für Medien NRW (LfM) und Mitbegründer<br />

des Festiv<strong>als</strong>. Trotz der terminlichen<br />

Heinz Hoenig in „Das System – alles verstehen<br />

heißt alles verzeihen“ von Marc Bauder, Foto: Katia<br />

Klose/Frisbeefilms<br />

Filmlichter: fünf<br />

Jahre erleuchtet<br />

Im Januar 2006 gründeten Verena Aimée<br />

Oefler und Andreas Niemand in Köln<br />

Filmlichter <strong>als</strong> unabhängigen Verleih für anspruchsvolle<br />

und außergewöhnliche Unterhaltung.<br />

In den vergangenen fünf Jahren brachten<br />

sie u.a. Filme wie „Schwesterherz“ mit Heike<br />

Makatsch, „Reine Geschmackssache“ und<br />

den Max-Ophüls-Gewinner „Selbstgespräche“<br />

<strong>als</strong> Verleih und Vertriebsagentur in die deutschen<br />

Arthouse-Kinos. Pünktlich zum fünften Geburtstag<br />

stehen drei Filme auf dem Startplan: „Das<br />

System – alles verstehen heißt alles verzeihen“,<br />

der erste Kinospielfilm des <strong>Dokument</strong>arfilmregisseurs<br />

Marc Bauder, „Anduni – Fremde Heimat“,<br />

der von der Kölner Elsani Film produziert<br />

wurde und im Januar auf dem Max-Ophüls-<br />

Festival den Defa-Preis gewann, sowie „Brownian<br />

Movement“ der Kölner Coin Film mit<br />

Sandra Hüller in der Hauptrolle. Der Film<br />

feierte 2010 auf dem Internationalen Filmfestival<br />

in Toronto seine Premiere und ist auf der<br />

Berlinale im Forum zu sehen.<br />

newsletter 1/2011 – Meldungen<br />

mit sozialen Realitäten zu konfrontieren. „An den<br />

relevanten medienpolitischen Struktur- und Entwicklungsprozessen<br />

sind Frauen weniger beteiligt“,<br />

erklärt die LaDOC-Pressefrau Elfriede<br />

Schmitt. Zudem herrsche in der Medien- und<br />

Kreativwirtschaft, die gerne <strong>als</strong> Boombranche<br />

gefeiert wird, „ein enormes Ungleichgewicht<br />

zwischen Männern und Frauen in punkto Verdienst-<br />

und Aufstiegsmöglichkeiten besonders<br />

in Führungspositionen, und in punkto Produktionsbudgets“.<br />

Das neue Konzept wurde bereits<br />

in zwei Workshops mit den Themen „Gender<br />

und Standortpolitik“ und „Gender und Karriere“<br />

umgesetzt. Kooperationspartner sind u.a. die<br />

<strong>Dokument</strong>arfilminitiative im Filmbüro<br />

NW und das Internationale Frauenfilmfestival<br />

Dortmund| Köln.<br />

www.ladoc.de<br />

„Boardwalk Empire“ machte<br />

im Januar Lust auf mehr Großes<br />

Fernsehen. Foto: LfM Nova<br />

Trennung bleibt man dem Medienforum<br />

verbunden. „Wir werden<br />

auch künftig das Thema Qualität von<br />

Fernsehprogrammen auf der Agenda<br />

des Kongresses haben“, so Gernot<br />

Gehrke, Geschäftsführer der<br />

LfM Nova GmbH, die beide Veranstaltungen<br />

für die LfM organisiert. Neben herausragenden<br />

deutschen Produktionen werden<br />

im Mai wie gewohnt auch internationale Highlights<br />

zu sehen sein. In diesem Jahr leistete man<br />

sich schon einmal ein exklusives Preview: Am 31.<br />

Januar war in Köln der Pilotfilm von „Boardwalk<br />

Empire“ (Regie: Martin Scorsese) zu sehen.<br />

Die mit dem Golden Globe 2011 ausgezeichnete<br />

Serie entführt die Zuschauer ins Atlantic City<br />

der 1920er Jahre.<br />

www.grosses-fernsehen.de<br />

„Wir werden unsere Erfahrungen im Bereich<br />

der Filmvermarktung verstärkt auch <strong>als</strong> Dienstleistung<br />

anbieten. Neben unseren Kompetenzen<br />

In-House macht es unser weit verzweigtes<br />

Netzwerk in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> möglich, die<br />

komplette Filmherausbringung für unsere Kunden<br />

abzuwickeln“, blickt Geschäftsführer Niemand<br />

anlässlich des Firmengeburtstages in die<br />

Zukunft des Verleihs. „Schon jetzt werden wir<br />

häufig für Marketingkonzepte auf Drehbuchbasis<br />

und für fertiggestellte Filme angefragt.<br />

Weiterhin macht es für den Kunden natürlich<br />

Sinn, wenn wir eine komplette Kampagne steuern,<br />

um hier wirklich fokussiert die Zielgruppen<br />

ansprechen zu können – mit Pressearbeit, Trailer,<br />

Artwork und Promotion.“<br />

Filmlichter, Tel. (0221) 12094887;<br />

info@filmlichter.de


Medienkompetenzportal NRW<br />

Mit einem neuen Auftritt präsentiert sich das<br />

Medienkompetenzportal NRW der Landesanstalt<br />

für Medien NRW (LfM). Fachkräfte,<br />

Multiplikatoren und interessierte Bürger<br />

finden dort online eine Einführung in das Thema<br />

Medienkompetenz. Zudem bietet das Portal<br />

weiterführende Hinweise zur Projektfinanzierung,<br />

zum Netzwerkaufbau, zu Fortbildungsmöglichkeiten<br />

sowie kommentierte Linktipps,<br />

Wettbewerbe und mehr. „Unser Ziel ist es, die<br />

Medienkompetenzaktivitäten in NRW auffindbar<br />

und transparent zu machen“, so LfM-Direk-<br />

tor Dr. Jürgen Brautmeier. Zu diesem Zweck<br />

wurden bestehende Datenbanken zu Projekten<br />

und Einrichtungen in NRW in einem neuen Medienpädagogischen<br />

Atlas NRW (MPA) zusammengeführt.<br />

Im MPA können über eine<br />

NRW-Karte oder Suchmasken gezielt Einrichtungen<br />

und Projekte in einer bestimmten Region<br />

oder zu einem speziellen Thema recherchiert<br />

werden. Alle Akteure in NRW sind aufgerufen,<br />

ihre Netzwerke, Institutionen und Projekte online<br />

in den Atlas einzutragen.<br />

www.medienkompetenzportal-nrw.de<br />

Neu: Deutsche Akademie für Fernsehen<br />

Köln und München sind Heimat der neuen<br />

Deutschen Akademie für Fernsehen. Zu<br />

den Mitgliedern, die den Film- und Fernsehkreativen<br />

in Deutschland eine Stimme geben wollen,<br />

gehören u.a. Dominik Graf, Maria<br />

Furtwängler, Fred Breinersdorfer und<br />

Hans W. Geißendörfer.<br />

„Für die inhaltliche und wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Fernsehens ist es wichtig, dass diese<br />

Gruppe sich auch zu Wort melden kann“,<br />

sagt der stellvertretende Vorsitzende der Akademie<br />

und Eyeworks Fiction Cologne-Pro-<br />

Erfttal Short Movies<br />

Ende Januar endete die Einreichfrist für die Erfttal<br />

Short Movies. Erstm<strong>als</strong> hatte die in Siegburg<br />

und Berlin ansässige Erfttal Film- und<br />

Fernsehproduktion Regiestudenten der<br />

Kunsthochschule für Medien Köln sowie<br />

der Hochschule für Film und Fernsehen<br />

„Konrad Wolf“ aufgerufen, Kurzfilmprojekte<br />

einzusenden. Die beiden ausgewählten Projekte<br />

bekommen ein Produktionsbudget von je<br />

10.000 Euro, um die Filme noch 2011 umsetzen<br />

zu können. Erfttal Film, zuvor in erster Li-<br />

Videocamp in Essen<br />

Vom 19. bis zum 20. Februar findet im Unperfekthaus<br />

in Essen das 3. Deutsche Videocamp<br />

statt.<br />

Die von Markus Hündgen und Stefan<br />

Evertz organisierte Veranstaltung dient dem<br />

Wissenstransfer innerhalb der aufkeimenden<br />

Branche und richtet sich gleichermaßen an Videojournalisten,<br />

Videoproduzenten und Laien.<br />

Zum Abschluss der Webvideotage wird am<br />

„Filmriss“ in Bonn<br />

Nur noch bis zum 17. Februar sind in der Bonner<br />

Brotfabrik Fotografien von Volker Lannert<br />

zu sehen, der in der Ausstellung „Filmriss“<br />

2009 entstandene Bilder aus den untergegangenen<br />

Filmstudios der Internationalen Film-<br />

Union zeigt.<br />

Mit der Film-Union wollte die französische<br />

Militärverwaltung nach dem Krieg im Schloß<br />

Calmuth in Remagen ein kleines „Hollywood am<br />

Rhein“ aufbauen. Ab 1947 wurden dort erfolg-<br />

duzent Gerhard Schmidt. Für die Zukunft sei<br />

geplant, dass nach dem Modell des Emmy die<br />

besten Kameraleute oder Schauspieler von ihren<br />

Kollegen selbst gewählt werden.<br />

Schmidt: „In diesem Jahr werden wir noch<br />

keine Preise vergeben, frühestens im nächsten<br />

Jahr. Aber das ist nicht der Hauptzweck der Akademie.“<br />

Eine Preisvergabe in Kombination mit dem<br />

Deutschen Fernsehpreis sei denkbar.<br />

www.deutscheakademie<br />

fuerfernsehen.de<br />

nie <strong>als</strong> Koproduzent von Kinofilmen wie „Die<br />

Bluthochzeit“ oder jüngst „Goethe!“ aktiv geworden,<br />

will sich künftig auf die Entwicklung eigener<br />

Projekte konzentrieren. Ziel der Projektausschreibung,<br />

so Produzent Markus Reinecke,<br />

sei es, „den Nachwuchs nicht nur im Auge<br />

zu behalten, sondern ihn auch aktiv zu unterstützen“.<br />

Erfttal Film,<br />

Tel. (030) 40056790;<br />

info@erfttal-film.de<br />

20. Februar im Essener Astra-Theater zum ersten<br />

Mal der bislang einzigartige Deutsche Webvideopreis<br />

verliehen, der innovative und herausragende<br />

Videos prämiert. Eine Jury wählt die<br />

Preisträger aus über 600 ausschließlich für das<br />

Internet produzierten Bewerbervideos, die auch<br />

auf einen Publikumspreis hoffen können. Zu der<br />

Fachjury zählt u.a. der Videojournalist und Grimme-Online-Preisträger<br />

Mario Sixtus („Elektrischer<br />

Reporter“).<br />

www.webvideotage.de<br />

reich internationale Filme wie „Don Camillo und<br />

Peppone“ ins Deutsche synchronisiert. Schauspieler<br />

wie Curd Jürgens, Hildegard Knef<br />

und Romy Schneider waren Stammgäste.<br />

1996 wurde das Geschäft eingestellt, und die<br />

Bauten verfielen.<br />

Durch das Engagement und die Kontakte<br />

des Fördervereins Filmkultur Bonn e.V., der<br />

die Fotoausstellung präsentiert, konnte in letzter<br />

Minute noch bedeutsames Material (Technik,<br />

Unterlagen) gesichert werden.<br />

www.film-ist-kultur.de<br />

Über 100 Gäste kamen zum Medien-Dinner<br />

in das Restaurant Gehry's<br />

im Düsseldorfer Medienhafen<br />

<strong>Filmstiftung</strong>s-Geschäftsführerin<br />

Petra Müller und Jürgen Brautmeier<br />

(Direktor LfM)<br />

Michael Smeaton (FFP)<br />

und Elke Ried<br />

(Zieglerfilm Köln)<br />

Adolf Winkelmann (Winkelmann<br />

Filmproduktion) und Rafaela<br />

Wilde (Film- und Fernseh -<br />

produzentenverband NRW)<br />

„Die Filmbranche steht vor der Herausforderung,<br />

die wirtschaftlichen, technischen und kulturellen<br />

Bedingungen der digitalen Welt zu bewältigen.<br />

Petra Müller hat die Verantwortung für<br />

die <strong>Filmstiftung</strong> in Zeiten dieses Wendepunktes<br />

übernommen. Sicherlich einer der spannenden<br />

Momente in der Entwicklung der <strong>Filmstiftung</strong>.“<br />

Frauke Gerlach, die neue Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW, formulier-<br />

ANZEIGE<br />

Christina Bentlage<br />

(<strong>Filmstiftung</strong>) mit Bastie<br />

Griese (l.) und Friedhelm<br />

Bixschlag von MMC<br />

Barbara Thielen<br />

(RTL) und<br />

Titus Kreyenberg<br />

(unafilm)<br />

Medien-Dinner im Medienhafen<br />

Regisseur Jan Schomburg<br />

und die Produzenten Tom Spiess<br />

(Little Shark Entertainment),<br />

Christoph Friedel (Pandora Film)<br />

Hans-Heinrich Grosse-<br />

Brockhoff, Frauke Gerlach<br />

(Aufsichtsratsvorsitzende<br />

<strong>Filmstiftung</strong>), Norbert<br />

Schneider, der<br />

ein Grußwort hielt, und<br />

Michael Schmid-Ospach<br />

Simone Stewens (ifs),<br />

Rainer Weiland (Staatskanzlei<br />

NRW), Klaus Jung (KHM)<br />

und Gundolf S. Freyermuth<br />

te auf dem Medien-Dinner am 9. Dezember im<br />

Düsseldorfer Medienhafen deutlich die Herausforderungen<br />

für die Zukunft. Genau 100 Tage<br />

nach ihrem Amtsantritt hatte <strong>Filmstiftung</strong>sgeschäftsführerin<br />

Petra Müller nach Düsseldorf<br />

geladen. Die über 100 Gäste aus der Medienbranche<br />

nutzten die Gelegenheit, knüpften neue<br />

Kontakte und vertieften die alten. Fortsetzung<br />

nicht ausgeschlossen.<br />

Meldungen – newsletter 1/2011 13


Interview Ali Samadi Ahadi<br />

In Bildern bloggen<br />

er Kölner Regisseur Ali Samadi Ahadi<br />

Derzählt in „The Green Wave“ mit Hilfe dokumentarischen<br />

Materi<strong>als</strong> und aufwändiger Animationen<br />

von der „grünen Revolution“ im Iran.<br />

Kurz vor seinem Abflug nach Sundance, wo er<br />

den von der <strong>Filmstiftung</strong> NRW geförderten<br />

und im Februar in Deutschland startenden<br />

Film vorstellte, sprach er mit Oliver Baumgarten<br />

auch über die Inhaftierung und das Berufsverbot<br />

des iranischen Filmemachers Jafar Panahi,<br />

der auf der Berlinale in der Internationalen<br />

Jury sitzen sollte.<br />

„The Green Wave“ läuft <strong>als</strong> einziger<br />

deutscher Beitrag auf dem<br />

Sundance Filmfestival. Was bedeutet<br />

Ihnen das?<br />

Das ist erst einmal eine große Ehre, doch<br />

ich bin auch sehr nervös und gespannt, wie die<br />

Reaktionen der amerikanischen Zuschauer sein<br />

werden. Zumindest sind sie aber sehr neugierig<br />

auf den Film, denn die Vorstellungen sind<br />

schon seit Tagen ausverkauft.<br />

Was hat Sie veranlasst, sich mit<br />

dem Originalmaterial, das den Szenen<br />

zugrunde liegt, zu beschäftigen?<br />

Es war der 12. Juni 2009. Wir hatten zwei<br />

Jahre sehr hart gearbeitet, und nun freuten wir<br />

uns alle zusammen auf die Premiere unserer Komödie<br />

„Salami Aleikum“. Aus der ganzen Republik<br />

strömten die Kollegen zum Filmfest Emden,<br />

wo der Film zum ersten Mal der Öffentlichkeit<br />

gezeigt werden sollte. Noch am selben<br />

Tag waren meine Frau und ich nach Bonn gefahren,<br />

um dort unsere Stimmzettel für die Präsidentschaftswahlen<br />

im Iran abzugeben. Ich habe mich<br />

immer sowohl <strong>als</strong> Iraner <strong>als</strong> auch <strong>als</strong> Deutscher<br />

gefühlt. Meine Frau auch. Wir hatten uns im Niemandsland<br />

der Kulturen getroffen und versucht,<br />

die positiven Aspekte der zwei Welten in unserem<br />

Leben zusammen zu führen.<br />

Gelang Ihnen das?<br />

Noch am Abend der 12. Juni war es plötzlich<br />

klar, dass eine dieser Welten in Flammen<br />

stand. Und obwohl „Salami Aleikum“ in Emden<br />

einen riesigen Erfolg feierte, war unserem Team<br />

Nachruf auf<br />

Peter Hanemann<br />

Am 5. Januar 2011 ist mein Kollege und Freund<br />

Peter Hanemann gegen 15 Uhr nach langer und<br />

schwerer Krankheit friedlich eingeschlafen. Er<br />

bleibt in unserer Erinnerung.<br />

Es ist schon etwas her, <strong>als</strong> wir zusammen im<br />

Büro vor dem Computer saßen und uns durch<br />

die Weiten des Internets kämpften. Irgendwann<br />

kam die Idee, die Popularität unserer Namen zu<br />

testen und uns so unserer Identitäten zu versichern.<br />

Es gab im Netz viele Personen, die unter<br />

Peter Hanemann firmierten. Im Gedächtnis<br />

geblieben sind mir vor allem zwei, über die man<br />

trefflich spekulieren konnte: ein mittelalterlicher<br />

Pfarrer des Namens, der in Zeiten der Pest eine<br />

Hinrichtung bezeugt hatte, und ein Bierbrauer,<br />

der wegen seiner Verdienste um die Braukunst<br />

einen Orden erhalten hatte.<br />

Natürlich fallen nicht nur mir bei Peter Ge-<br />

14<br />

„The Green Wave“ war zu Gast in Sundance: Animation der grünen Revolution, Foto: WDR /Dreamer Joint Venture<br />

überhaupt nicht zum Feiern zumute. Wir waren<br />

wie gelähmt. Und dieses Gefühl der Ohnmacht<br />

sollte für Wochen anhalten. Solange hat<br />

es wirklich gedauert, bis ich aus diesem taumelnden<br />

Zustand heraus kam und den Entschluss<br />

fasste, das zu machen was ich am besten<br />

kann: einen Film über die iranischen Ereignisse<br />

im Sommer 2009.<br />

Warum haben Sie sich für die<br />

Animation <strong>als</strong> Erzählform entschieden?<br />

Während der Recherche wurde uns sehr<br />

schnell klar, dass wir dafür eine besondere Erzählsprache<br />

finden müssten, denn für die Geschehnisse,<br />

die hinter uns lagen,<br />

gab es nur bruchstückhafte Bilder<br />

in schlechter Qualität der Handys<br />

oder Bilder aus den Archiven, die<br />

nur fragmenthaft die Situation<br />

abdeckten.<br />

Ali Samadi<br />

Ahadi<br />

Foto: privat<br />

Ein Reenactment kam für<br />

mich nicht in Frage. Zumal mir<br />

klar war, dass ich, solange dieses<br />

Regime im Iran regierte, nicht<br />

mehr in den Iran würde reisen können. Iran ist<br />

eine Bloggernation. Tausende junger Menschen<br />

schreiben ihre Gefühle, das was sie bewegt, in<br />

ihre Blogs. Wenn ich <strong>als</strong>o nicht mehr im Iran drehen<br />

konnte, die Menschen nicht mehr interviewen<br />

konnte, wären genau diese Blogs die richtigen<br />

Quellen, um an die inneren Stimmen der<br />

Leute heran zu kommen.<br />

schichten ein. Aus jüngster Zeit vielleicht die<br />

Kampagne für 11.000 (oder waren es 1.100)<br />

multikulturelle BauchtänzerInnen, die zusammen<br />

mit anderen aktiven Antifaschisten den kläglichen<br />

Anti-Islamisierungskongress der Neonazis<br />

von Pro Köln verhindern sollten und mit verhindert<br />

haben. Bei der Vorbereitung spielte auch<br />

das Internet eine Rolle. Die Idee<br />

wurde von Peter und Jan Krauthäuser<br />

zunächst zwischen Brasilien<br />

und Köln diskutiert und<br />

dann über unsere Website<br />

comcologne und das Netzwerk<br />

des humba e.V. umgesetzt.<br />

Oder der Versuch, in Köln einen<br />

Platz für Nico, bürgerlich Christa<br />

Päffgen, durchzusetzen.<br />

Doch für die Kommunalpolitik<br />

war die weltweit bekannte gebürtige<br />

Kölnerin, Pop-Ikone und<br />

Muse von Andy Warhol, kein<br />

rechtes Vorbild für die kölsche Ju-<br />

Welche Technik haben Sie verwendet?<br />

Lange haben Ali Soozandeh und ich nach<br />

einer adäquaten Bildsprache gesucht, bis wir<br />

den so genannten „Motion Comic“ zum Erzählen<br />

dieser Blogs für uns entdeckten.<br />

Dafür wählte ich aus 1.500 Seiten Blogs 15<br />

aus, die wir dann in Bildern auflösten. Mit<br />

Schauspielern stellten wir die Szenen nach und<br />

fotografierten sie. Alireza Darvish, ein wunderbarer<br />

Künstler, übernahm das Zeichnen der Figuren,<br />

und Sina Mostafawy und sein Team begannen<br />

die Animation dieser Szenen.<br />

Wie würden Sie angesichts der<br />

Verurteilung von Jafar Panahi die<br />

Auswirkungen der „grünen Revolution“<br />

einschätzen?<br />

Der Grund, warum die Menschen in 2009<br />

zu den Wahlurnen gegangen sind und später<br />

auf die Straßen, waren ganz handfeste Wünsche:<br />

Bekämpfung der Arbeitslosigkeit, Bekämpfung<br />

der Inflation, Perspektiven für junge Menschen,<br />

Verbesserung der Frauenrechte, Pressefreiheit,<br />

Meinungsfreiheit, Verbesserung der Beziehungen<br />

Irans zur internationalen Gemeinschaft.<br />

Das waren die Gründe, warum die Menschen<br />

das Gefühl hatten, sie müssten eine Änderung<br />

in der Gesellschaft herbeiführen. Eineinhalb<br />

Jahre später kann man sich die Frage stellen,<br />

ob irgendeiner dieser Punkte sich zum Positiven<br />

verändert hat und die Antwort lautet:<br />

gend – trotz eines breiten Votums der Kulturszene<br />

für Nico.<br />

Peters Karriere <strong>als</strong> Journalist begann schon<br />

früh. Er schrieb in der Schülerzeitung des Heilig-Geist-Gymnasiums<br />

in seiner Geburtsstadt<br />

Menden/Sauerland und volontierte beim Main<br />

Echo Alzenau. Doch dann entschied er sich nach<br />

seiner Bundeswehrzeit, „in den<br />

Betrieb zu gehen“, wie man es<br />

unter „68ern“ nannte. Er arbeitete<br />

fast ein Jahrzehnt im Kölner<br />

Kabelwerk 2 von F&G, war<br />

dort ein „angesehener Vertrauensmann“.<br />

Aber auch da dachte<br />

er weiter ans Schreiben. Anfang<br />

der 80er Jahre begann er<br />

schließlich <strong>als</strong> freier Journalist zu<br />

arbeiten, zunächst für die taz,<br />

das Kölner Volksblatt, die Kölner<br />

StadtRevue. In dieser Zeit<br />

Gedenken an Peter Hanemann,<br />

Foto: privat<br />

lernten wir uns auch kennen.<br />

Nach unserem Rauswurf aus<br />

newsletter 1/2011 – Meldungen<br />

nein. Die Inflation ist in die Höhe geschnellt, die<br />

Arbeitslosigkeit genauso, junge Menschen werden<br />

unterdrückt wie noch nie zuvor, Frauen<br />

ebenso. Laut „Reporter ohne Grenzen” hat sich<br />

Iran in den letzten eineinhalb Jahren zum Gefängnis<br />

für Journalisten verwandelt. Die Beziehung<br />

zur internationalen Gemeinschaft ist so<br />

schlecht wie noch nie zuvor, und das Schlimmste<br />

für dieses Regime ist, dass das iranische Volk<br />

die Regierung nicht mehr <strong>als</strong> seinen Vertreter<br />

sieht. Auch wenn heute die Regierung auf die<br />

Situation mit Gewalt regiert, wird sie an einen<br />

Punkt kommen, wo sie die Unterstützung des<br />

Volkes braucht. Man kann nicht mit Hundertschaften<br />

auf der Straße ständig ein so großes<br />

Land regieren. Die Spaltung innerhalb des Systems<br />

ist in vollem Gange, und dementsprechend<br />

ist es nur eine Frage der Zeit, wann die Regierung<br />

in eine Situation kommen wird, in der sie<br />

sich dem Wunsch des Volkes beugen muss.<br />

Drückt sich die steigende<br />

Furcht des Regimes in dieser Form<br />

der Unterdrückung von der Freiheit<br />

der Kunst aus?<br />

Ich glaube, dass der Fall Jafar Panahi eher<br />

für die Künstler und Journalisten des Landes ein<br />

Beispiel sein soll: Mischt Euch nicht in Menschenrechte<br />

ein, denn wir werden Euch sonst<br />

hart bestrafen. Ich denke aber nicht, dass mit<br />

der Bestrafung von Journalisten und Filmschaffenden<br />

die Probleme der Gesellschaft gelöst<br />

werden. Das muss die Regierung von der Geschichte<br />

lernen.<br />

Zwischen „Lost Children“ und<br />

„The Green Wave“ haben Sie die<br />

temporeiche Komödie „Salami Aleikum“<br />

gedreht – ein ziemlicher<br />

Gegensatz, nur wenige spielen die<br />

filmische Klaviatur derart aus. Reizt<br />

Sie die Herausforderung?<br />

Ich versuche schon immer, bei meinen Projekten<br />

Neuland zu betreten und neue Erzählweisen<br />

zu entdecken. Zudem denke ich nicht<br />

in Genres, sondern in Themen. Wenn mich ein<br />

Thema reizt, versuche ich herauszubekommen,<br />

wie diese Geschichte von mir erzählt werden<br />

will. Das kann manchmal komisch sein, manchmal<br />

traurig. Manchmal kann man eine Geschichte<br />

in einem <strong>Dokument</strong>arfilm erzählen und<br />

manchmal in einem Spielfilm.<br />

dem StadtRevue-Kollektiv gründeten wir gemeinsam<br />

mit anderen die Agentur für Recherche<br />

und Text (A.R.T.) und widmeten uns fortan<br />

der Kultur- und Medienwirtschaft wie -politik.<br />

Peters Themenschwerpunkte waren neben<br />

Kommunalem der MediaPark, die neuen Medienhochschulen,<br />

die Entwicklung der Filmförderung.<br />

Dabei gab es Kontakte zur <strong>Filmstiftung</strong>,<br />

für die er dann den Newsletter mitentwickelte<br />

und in dessen Redaktion er von der Nr. 1 an mitarbeitete.<br />

Daneben gab es den Branchendienst<br />

comcologne, der zunächst im Auftrag der Stadt<br />

Köln „intelligentes Standortmarketing“ ohne<br />

Schönfärberei betrieb und den wir später <strong>als</strong> unabhängige<br />

Website fortführten. Mitte 2008 wurde<br />

Peter mit der Diagnose Krebs konfrontiert.<br />

Beim Schreiben ist er geblieben und hat zwischen<br />

den Operationen im Rahmen des Möglichen<br />

weiter publiziert. Am Ende starb er friedlich<br />

im Kreis von Familie und Freunden. Er wurde<br />

nur 61 Jahre alt. RIP.<br />

WOLFGANG HIPPE


Michelle Barthel <strong>als</strong> Becky in<br />

„Keine Angst“ von Aelrun Goette,<br />

Foto: WDR/Willi Weber<br />

„Keine Angst“<br />

beim<br />

Grimme Preis<br />

Als durchaus „positiv“ mit „Erfindungsreichtum<br />

in der Spitze“ bewertete<br />

Uwe Kammann, Direktor des Grimme<br />

Instituts, das Fernsehjahr 2010<br />

anlässlich der Bekanntgabe der nominierten<br />

Fernsehproduktionen für den<br />

diesjährigen Grimme Preis. Aus den<br />

599 Vorschlägen wählte die Jury auch acht Produktionen,<br />

die mit Unterstützung der Filmstif-<br />

Im Dezember verabschiedete die Stadt Köln ein<br />

Filmkulturförderkonzept. Vorgesehen<br />

sind, neben der bisherigen einjährigen, eine dreijährige<br />

Projektförderung/Reihenförderung in Höhe<br />

von jährlich 2.000 bis 6.000 Euro sowie eine<br />

Strukturförderung. Die soll mittel- und langfristig<br />

eingesetzt werden, um „zum Erhalt bestehender<br />

und zur Schaffung neuer nachhaltig<br />

wirkender beziehungsweise übergreifender<br />

Strukturen einschließlich deren regelmäßiger<br />

Evaluation und Anpassung“ und „zur Förderung<br />

längerfristig angelegter Forschungs- und Ent-<br />

tung NRW entstanden. In der Sektion<br />

Fiktion/Spezial sind die Fernsehfilme „Neue Vahr<br />

Neues Filmförderkonzept in Köln<br />

wicklungsvorhaben im künstlerischen, Filmkultur<br />

vermittelnden, kulturpolitischen oder publizistischen<br />

Bereich“ dienen. Ausgezahlt wird sie<br />

in Form von Betriebskostenzuschüssen in Höhe<br />

von jährlich 25.000 bis 50.000 Euro über einen<br />

Zeitraum von bis zu drei Jahren. Weiter soll<br />

die „technische Ausstattung von Leinwänden<br />

in kommunalen Liegenschaften“ und eine Verbesserung<br />

der PR- und Marketingarbeit unterstützt<br />

werden. Betont wird die Notwendigkeit<br />

der Evaluation der Fördermaßnahmen. Die neue<br />

Filmkulturförderung folgt spartenspezifisch aus-<br />

gerichtet kulturpolitischen Überlegungen, die bereits<br />

2006 in das Theaterförderkonzept<br />

und 2008 in das Musikförderkonzept der<br />

Stadt eingeflossen sind. Die städtische Filmkulturförderung<br />

in Köln lag 2009 mit 277.000 Euro<br />

(Kulturamt: 173.000 Euro Projektmittel,<br />

98.000 Euro institutionelle Förderung, 6.000 Euro<br />

filmtechnischer Bedarf für das Filmhaus) unter<br />

den Fördersummen vieler vergleichbarer<br />

deutscher Großstädte. Insbesondere Städte mit<br />

Filmmuseen (Frankfurt, Düsseldorf) verfügen<br />

über einen deutlich höheren Etat.<br />

Das komplette Filmkulturförder -<br />

konzept unter www.stadt-koeln.de<br />

Meldungen – newsletter 1/2011 15<br />

ANZEIGE<br />

Süd“ von Hermine Huntgeburth<br />

(ARD/WDR/BR), „Es kommt der Tag“ von Susanne<br />

Schneider (ARD/SWR) und „Keine<br />

Angst“ von Aelrun Goette (ARD/WDR) nominiert.<br />

In der Kategorie Kultur/Information &<br />

Spezial wählte die Jury Niko von Glasows<br />

„NoBody’s Perfect“ (ARD/WDR), „Auge in Auge“<br />

von Michael Althen und Hans Helmut<br />

Prinzler (WDR/SWR) sowie „Die Anwälte –<br />

Eine deutsche Geschichte“ von Birgit Schulz<br />

(WDR/NDR/rbb/Arte) aus. Außerdem nominiert:<br />

„Was bleibt sind wir“ von Werner Kubny<br />

und Per Schell (ARD/WDR) in der Sektion<br />

Serien/Mehrteiler.<br />

Verliehen werden die Grimme Preise am 1.<br />

April im Theater der Stadt Marl.<br />

www.grimme.institut.de<br />

Wir bedanken uns bei der<br />

Wir bedanken uns bei der<br />

herzlich für zwanzig Jahre kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

herzlich für zwanzig Jahre kontinuierliche Zusammenarbeit<br />

und freuen uns auf viele neue gemeinsame<br />

und freuen uns auf viele neue gemeinsame<br />

Filme und Herausforderungen!<br />

Filme und Herausforderungen!<br />

ÜBER UNS DAS ALL MEDIANERAS HOME FOR CHRISTMAS IM ALTER VON ELLEN HOCHZEITSPOLKA RUMPE & TULI A RATIONAL SOLUTION GIGANTE THE STRENGTH OF WATER<br />

UNTER BAUERN ÜBER – UNS RETTER DAS IN ALL DER NACHT MEDIANERAS 33 SCENES HOME FROM FOR LIFE CHRISTMAS TEZA DIE IM UNERZOGENEN ALTER VON ELLEN DISENGAGEMENT HOCHZEITSPOLKA HOPE RUMPE MADONNEN & TULI A EL RATIONAL CUSTODIO SOLUTION FELTRINELLI GIGANTE TO GET THE TO STRENGTH HEAVEN FIRST OF WATER YOU HAVE TO DIE<br />

UNTER BAUERN VALLEY – OF RETTER FLOWERS IN DER FAMILIA NACHT RODANTE 33 SCENES ONO FROM – LEBEN LIFE IN TEZA MIR DIE PARADISE UNERZOGENEN GIRLS WHISKY DISENGAGEMENT HAPPY END HOPE MEIN MADONNEN NAME IST BACH EL CUSTODIO MAGIC GLOVES FELTRINELLI THE STRATOSPHERE TO GET TO HEAVEN GIRL FIRST BEAR’S YOU KISS HAVE TO DIE<br />

VALLEY OF FLOWERS WHALE RIDER FAMILIA AYURVEDA RODANTE – ART ONO OF BEING – LEBEN BELLA IN MIR MARTHA PARADISE SAMSARA GIRLS WHISKY SUPER 8 HAPPY STORIES END WINGED MEIN MIGRATION NAME IST BACH ANNA MAGIC WUNDER GLOVES BLACK THE CAT, STRATOSPHERE WHITE CAT GIRL POLA X BEAR’S KISS<br />

WHALE RIDER AYURVEDA – ART OF BEING BELLA DANCE MARTHA OF THE WIND SAMSARA VOLLMOND SUPER 8 STORIES GUY KAMA WINGED SUTRA MIGRATION DEAD MANANNA<br />

WUNDER BLACK CAT, WHITE CAT POLA X<br />

DANCE OF THE WIND VOLLMOND GUY KAMA SUTRA DEAD MAN<br />

www.pandorafilm.com<br />

www.pandorafilm.com<br />

Mins te rin An ge li ca Schwall-Dü ren, Wolf ram Kusch ke<br />

und Petra Mül ler (v.l.), Foto: <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Medienausschuss<br />

zu Gast in<br />

der Kaistraße<br />

Der Haupt- und Medienausschuss des NRW-<br />

Land ta ges verlegte Mitte Januar seine 7. Sit zung<br />

erst m<strong>als</strong> in die Räume der Film stif tung<br />

NRW. Me dien mi nis te rin An ge li ca Schwall-<br />

Dü ren in for mier te dort über die po li ti schen Pläne<br />

und Vor stel lun gen der Lan des re gie rung, die<br />

im Ko ali ti ons ver trag fest ge hal ten sind und u.a.<br />

eine Wei ter ent wick lung des Hau ses be inhal ten.<br />

Sta tus Quo und Maß nah men der Neu ori en tie -<br />

rung im Be reich des Stand ort mar ke ting und der<br />

Stand ort ent wick lung stell te Petra Mül ler den<br />

Me di en po li ti kern aus NRW vor, dar un ter Marc-<br />

Jan Eu mann, An dre as Kraut scheid und<br />

Wolf ram Kusch ke.


Heiko R. Blum,<br />

Foto: Heike Herbertz<br />

16<br />

In seiner Kolumne „gestern, heute, morgen“ blickt der<br />

Kölner Filmjournalist Heiko R. Blum im Newsletter<br />

zurück und nach vorne und widmet sich dabei sowohl<br />

aktuellen Filmthemen <strong>als</strong> auch Geschichten abseits<br />

des Tagesgeschäfts. Im aktuellen Heft schreibt er<br />

einen Nachruf auf den Ende Januar verstorbenen Bernd Eichinger.<br />

Ein Film-<br />

Besessener<br />

ine Erinnerung: Ich sehe Bernd Eichinger <strong>als</strong><br />

EProduzent am Set mit Regisseur Ulli Edel –<br />

das bringt zu Beginn der 1980er Jahre Leben<br />

rund um die Berliner Gedächtniskirche. Da passiert<br />

plötzlich etwas Aufregendes mitten im<br />

Westen der geteilten Stadt. Mit Kollegen<br />

schmuggle ich mich ohne Pressetermin unter<br />

die Menge. Wir sehen zwei filmbegeisterte, junge<br />

Männer mittendrin in der Dreharbeit zu<br />

Bernd Eichinger, Foto: Constantin Film Verleih<br />

„Christiane F. – Wir Kinder vom Bahnhof Zoo”,<br />

dem filmischen Porträt der damaligen Fixerszene<br />

in Berlin. Der Film gewährt Einblicke in die<br />

Welt einer verworfenen, verlorenen, streunenden<br />

Großstadtjugend. Doch das Zielpublikum<br />

kann ihn nicht sehen, denn der Film war erst<br />

ab 16 Jahren freigegeben! Eichinger bringt sechs<br />

Millionen Mark in das Projekt ein und hat das<br />

Mehrfache zurückbekommen. 1981 war das für<br />

ihn und Edel der internationale Durchbruch.<br />

Zuvor hatte Eichinger vor allem Filme von<br />

Regisseuren produziert, die ihre Stoffe und Drehbücher<br />

selbst verfasst haben, Regisseure im Umfeld<br />

des jungen deutschen Films wie Edgar Reitz’<br />

„Stunde Null” und Syberbergs’ “Hitler – Ein Film<br />

aus Deutschland”. Eichinger hatte schon hier<br />

großes Interesse an Filmen, die sich feinfühlig<br />

und mit großer Genauigkeit mit dem Nation<strong>als</strong>ozialismus<br />

auseinandersetzten.<br />

Jahre später produzierte er Filme von Maximilian<br />

Schell („Geschichten aus dem Wienerwald”),<br />

Caroline Links Oscar-Preisträger „Nirgendwo<br />

in Afrika” und Doris Dörries „Bin ich<br />

schön”, mit denen der deutsche Film eine starke<br />

Präsenz und Akzeptanz erreichte.<br />

Eine wichtige Begegnung gab es für Eichinger<br />

mit Wolfgang Petersen. Nicht unumstritten<br />

war ihr Film „Die Konsequenz”, der für damali-<br />

ge Verhältnisse ein provokantes Thema behandelte:<br />

Homosexualität im Knast. Ich sehe sie noch<br />

vor mir beim Set-Besuch in München, wo Eichinger<br />

in respektvoller Distanz im Hintergrund bleibt,<br />

während Petersen mit seinen beiden Hauptdarstellern<br />

Prochnow und Hannawald an einer äußerst<br />

eng wirkenden Szene arbeitet.<br />

„Die unendliche Geschichte” schließlich wird<br />

für Petersen der Sprung nach Hollywood – und<br />

1984 ein beachtlicher internationaler<br />

Erfolg für beide.<br />

Eine andere folgenreiche Begegnung<br />

war die mit Max Färberböck.<br />

Der arbeitete <strong>als</strong> Lektor für<br />

Eichinger, <strong>als</strong> dieser den maroden<br />

Constantin-Verleih übernahm.<br />

Färberböck führt bald selbst Regie<br />

(„Bella Block“) und kam mit Eichingers<br />

Hilfe zum Kinofilm. Sein<br />

Debüt „Aimée und Jaguar“ erlebte<br />

2003 einen großen Erfolg auf<br />

der Berlinale, wo Juliane Köhler<br />

und Maria Schrader den Silbernen<br />

Bären erhalten. Auch hier ein Anknüpfen<br />

an das Thema Nation<strong>als</strong>ozialismus in<br />

subtiler Weise.<br />

Wie ich Eichinger kennen gelernt habe, war<br />

er ein Macher, wo immer er auftrat. Er setzte<br />

etwas in Bewegung, war ständig präsent, hat<br />

die Menschen um sich herum mitgerissen. Und<br />

es gelang ihm immer wieder, mit seinen Projekten<br />

in überraschende Richtungen vorzugehen.<br />

Eichinger hat einmal gesagt: Er verfolge zwei<br />

unterschiedliche Ziele, den leichten Unterhaltungsfilm<br />

für den deutschen Kinozuschauer, der<br />

international keine Chancen hat, und große<br />

internationale Projekte, die auch für den amerikanischen<br />

Markt von Interesse sind. Beispiele<br />

für den deutschen Markt sind für mich „Der<br />

Schuh des Manitu” und „Ballermann 6”; beide<br />

Filme waren gleichermaßen anbiedernd. Für die<br />

internationale Präsenz stehen die Literaturverfilmungen<br />

„Das Geisterhaus”, „Der Name der<br />

Rose” und „Das Parfum”.<br />

Sein politisches Interesse an der deutschen<br />

Geschichte bleibt bis zuletzt bestehen: in Gigantomanie<br />

ausufernd wie bei „Der Untergang“<br />

oder zwiespältig diskutiert wie beim „Baader<br />

Meinhof Komplex“. Seine Regisseure suchte sich<br />

Eichinger dabei immer sehr genau aus, u.a. Tom<br />

Tykwer, Jean-Jacques Annaud und Oliver Hirschbiegel.<br />

In seiner Liebe zum Film war er ein Besessener.<br />

Aachen: Médaille<br />

Charlemagne<br />

für Inge Schönthal-<br />

Feltrinelli<br />

Am 26. Mai wird die Fotografin<br />

und Verlegerin Inge Schönthal-<br />

Feltrinelli in Aachen mit der 11.<br />

Médaille Charlemagne pour<br />

les Médias Européens geehrt.<br />

Das Kuratorium des gleichnamigen<br />

Vereins, dem auch die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW angehört,<br />

würdigt damit die Verdienste von<br />

Schönthal-Feltrinelli <strong>als</strong> Verlegerin.<br />

„Seit vielen Jahren gibt Dr. Inge<br />

Schönthal-Feltrinelli italienischen und ausländischen,<br />

bekannten und weniger bekannten<br />

Buchautoren die Möglichkeit, ihre Werke in Italien<br />

zu veröffentlichen. Hierdurch hat sie nicht<br />

„Schicks<strong>als</strong>jahre“<br />

im ZDF<br />

Am 13. und 14. Februar strahlt das ZDF jeweils<br />

um 20.15 Uhr den Zweiteiler „Schicks<strong>als</strong>jahre“<br />

aus, für den Regisseur Miguel Alexandre und<br />

Drehbuchautor Thomas Kirchner das Buch<br />

„Vom Glück nur ein Schatten“ von Uwe-Karsten<br />

Heye adaptierten. In der team-<br />

Worx-Produktion spielt Maria<br />

Furtwängler Ursula Heye, die Mutter<br />

des Romanautors und ehemaligen<br />

Regierungssprechers. Der Film begleitet<br />

sie über drei Jahrzehnte ihres Lebens:<br />

von ihrer großen Liebe, der Trennung<br />

von ihrem Mann durch den Krieg, der<br />

Flucht mit zwei kleinen Kindern aus<br />

dem Osten in die sowjetisch besetzte<br />

Zone, später dann in den Westen. Dort<br />

trifft sie viele Jahre später ihren Mann<br />

wieder. Doch der ist, weil er seine Familie<br />

tot glaubte, mittlerweile mit einer<br />

anderen Frau verheiratet.<br />

„Spaß und Exzess”:<br />

Games-Tagung<br />

der LfM<br />

„Computerspiele zwischen Spaß, Pädagogik und<br />

Exzess“ ist das Thema einer LfM-Veranstaltung,<br />

die am 16. Februar in Düsseldorf stattfindet. Die<br />

Tagung beschäftigt sich mit den Potenzialen und<br />

Gefahren digitaler Spiele, u.a. geht es um Abhängigkeitserscheinungen,<br />

Kompetenzerwerb<br />

sowie das so genannte „Social Gaming“. Am<br />

Vormittag präsentieren die Medienforscher Prof.<br />

Stummfilme aus<br />

Köln auf DVD<br />

Inge Schönthal-Feltrinelli<br />

Foto: Leonardo<br />

Cendamo /<br />

Blackarchives<br />

Auf einer neuen Doppel-DVD präsentiert FilmIniativ<br />

Köln e.V. 14 Stummfilme aus Köln, darunter<br />

den einzigen noch erhaltenen langen<br />

Stummfilm „Der Bettler vom Kölner Dom“ aus<br />

dem Jahr 1927 mit Originalaufnahmen aus der<br />

vom Krieg noch unzerstörten Stadt und vom<br />

Kölner Karneval der Session 1926/27. Gemeinsam<br />

mit der Deutschen Kinemathek, dem<br />

Bundesarchiv Berlin und ZDF/Arte ist es<br />

FilmInitiativ gelungen, diese fast vergessenen<br />

newsletter 1/2011 – Meldungen<br />

nur die kulturelle Entwicklung in Italien vorangetrieben,<br />

sondern auch den Austausch der italienischen<br />

mit der gesamten europäischen Kultur<br />

gefördert“, begründete das Kuratorium seine<br />

Entscheidung.<br />

Die Preisträgerin wurde in Essen geboren<br />

und ließ sich in den 50er Jahren in Hamburg zur<br />

Fotografin ausbilden. Als Fotoreporterin für Rowohlt<br />

lernte sie nicht nur früh das Verlagsgeschäft<br />

kennen, sondern kam auch mit vielen Persönlichkeiten<br />

der damaligen Zeit zusammen.<br />

1960 zog sie nach Mailand und begann, für den<br />

Feltrinelli-Verlag zu arbeiten.<br />

1969 wurde sie stellvertretende Vorsitzende<br />

des Feltrinelli-Verlags und 1972, nach dem<br />

Tode ihres Mannes Giangiacomo Feltrinelli,<br />

übernahm sie die Verlagsleitung.<br />

Zu den bisherigen Preisträgern der Médaille<br />

Charlemagne pour les Médias Européens gehören<br />

u.a. Fatih Akin, Fritz Pleitgen, Jan<br />

Moijto und Jean-Jacques Annaud.<br />

www.medaille-charlemagne.eu<br />

Neben Maria Furtwängler spielen u.a. Pasquale<br />

Aleardi, Dorka Gryllus, Günther<br />

Maria Halmer und Rosel Zech in der bewegenden<br />

Zeitgeschichte, die u.a auch in Duis -<br />

burg gedreht wurde.<br />

Ab dem 13. Februar im ZDF: Mika Seidel,<br />

Maria Furtwängler, Lea Müller und Rosel Zech (v.l.)<br />

in „Schicks<strong>als</strong>jahre“, Foto: Thomas Kost<br />

Dr. Uwe Hasebrink (Hans-Bredow-Institut<br />

Hamburg), Prof. Dr. Jürgen Fritz (FH<br />

Köln) und Prof. Dr. Johannes Fromme (Universität<br />

Magdeburg) die Ergebnisse aktueller<br />

LfM-Forschungsprojekte. Anschließend wird<br />

es Gelegenheit zur Diskussion mit Wissenschaftlern<br />

und Experten geben. Das Programm am<br />

Nachmittag gibt Einblick in den Themenkomplex<br />

„Social Gaming“. Die Teilnahme an der Veranstaltung<br />

ist kostenlos. Anmeldungen sind ab<br />

sofort per E-Mail unter tagung@lfm-nrw.de<br />

möglich.<br />

Kölner Filmgeschichten in einer DVD-Edition wieder<br />

zugänglich zu machen, darunter auch die<br />

ersten Köln-Filme der Gebrüder Lumière, Werbe-<br />

und <strong>Dokument</strong>arfilme sowie Wochenschauberichte<br />

der 1920er-Jahre. Die Doppel-DVD „Der<br />

Bettler vom Kölner Dom“ kostet 29,95 Euro.<br />

Auch auf dem Internetportal zur Kölner Filmgeschichte<br />

www.koeln-im-film.de hat sich<br />

etwas getan. Ab sofort bietet es einen virtuellen<br />

Rundgang durch die Kölner Kinogeschichte<br />

mit Fotos, Artikeln und Hintergrundinfos sowie<br />

viele neue Filmausschnitte aus alten und<br />

neuen Filmen, die in Köln gedreht wurden.


Interview Donatello Dubini<br />

Familienbande<br />

or 15 Jahren gründete Joachim Kühn in<br />

VKöln den Real Fiction Filmverleih <strong>als</strong> Plattform<br />

für <strong>Dokument</strong>arfilme. Den Start machte<br />

dam<strong>als</strong> „Jean Seberg – American Actress“ von<br />

den Dubini-Brüdern. Donatello Dubini, Wahl-<br />

Kölner seit 35 Jahren, erinnert sich an den historischen<br />

Moment der „Seberg“-Premiere und<br />

blickt nach vorne auf zwei neue Kooperationen<br />

mit Real Ficiton.<br />

Ihr Film „Jean Seberg – American<br />

Actress“ war der erste überhaupt,<br />

der 1996 von Real Fiction ins<br />

Kino gebracht wurde. Wie ist dam<strong>als</strong><br />

der Kontakt zustande gekommen?<br />

Wir waren schon dam<strong>als</strong> im Kölner Filmhaus<br />

aktiv und haben den Film dort geschnitten.<br />

Außerdem hatten wir im Stadtgarten ein<br />

kleines Kino, das Joachim programmierte. So<br />

hatten wir die Idee, die Premiere des Films dort<br />

zu machen. Es war Joachims erste Premiere mit<br />

uns, und es wurde auch gleich eine „legendäre“,<br />

weil wir in dem Konzertsaal eine große Leinwand<br />

aufbauten und unseren Film in einer Parallelprojektion<br />

gleichzeitig mit „Les hautes solitudes“<br />

von Phillip Garell zeigten. Das war möglich,<br />

weil Garells Film stumm ist mit vielen Großaufnahmen<br />

von Jean Seberg und Nico Päffgen,<br />

die mit Garell dam<strong>als</strong> in einer WG wohnten. Joachim<br />

war mit den beiden Projektoren so be-<br />

ECMC und Grimme:<br />

Aus zwei mach eins<br />

Aus Sicht der nordrhein-westfälischen Landesregierung<br />

wird auch im digitalen Zeitalter „Medienqualität<br />

die entscheidende Währung“ sein.<br />

Sorgfältig recherchierte Informationen und gut<br />

erzählte Geschichten seien für die Orientierung<br />

der Menschen weiterhin essentiell, erklärte Rainer<br />

Weiland, Gruppenleiter Medien- und Telekommunikation<br />

der Düsseldorfer Staatskanzlei<br />

anlässlich der Verschmelzung des Europäischen<br />

Zentrums für Medienkompetenz<br />

(ecmc) und des Adolf Grimme-Instituts. Das<br />

erweiterte Medieninstitut firmiert künftig unter<br />

dem Namen Grimme-Institut. Michael<br />

Schmid-Ospach, Vorsitzender des Aufsichts-<br />

Kubny & Schnell Film- und Fernsehproduktion und<br />

Werner Kubny Filmproduktion beglückwünschen die<br />

Kubny & Schnell<br />

FILM- UND FERNSEHPRODUKTION<br />

schäftigt, dass wir uns selber vorstellen mussten.<br />

Die Premiere war voll und ein großer Erfolg. Daraufhin<br />

hat Joachim angefangen, den Film über<br />

den Real Fiction Filmverleih in ähnlichen Off-Kinos<br />

zu zeigen, und das klappte auch ganz gut.<br />

Durch diese außergewöhnliche Premiere hat sich<br />

ein enges Band mit Joachim geknüpft, und man<br />

wusste, dass man ihm Vertrauen kann und dass<br />

er für „cineastische“ Events immer zu haben ist.<br />

Auch Ihre anderen Filme hat er<br />

verliehen, selbst den szenischen „Die<br />

Reise nach Kafiristan“…<br />

Ja, der wurde auch ein guter Erfolg. Mit<br />

sieben Kopien lief er über 15 Wochen in den Arthouse-Kinos<br />

mit fast 20.000 Zuschauern. Wenn<br />

wir einen neuen Film haben wissen wir, auch ohne<br />

das groß zu besprechen, dass Real Fiction den<br />

Film in die Kinos bringt, egal wie kommerziell<br />

das Projekt ist. Das gibt einem eine gewisse Sicherheit,<br />

weil man weiß, dass man eine Kinoauswertung<br />

hat, was ja nicht selbstverständlich<br />

ist. Dieses Vertrauen ist die Basis unserer Zusammenarbeit.<br />

Real Fiction ist jetzt ja auch größer<br />

geworden und aus der Verleihszene nicht<br />

mehr wegzudenken. Wir hoffen, dass sein Erfolg<br />

weitergeht und er unseren nächsten Film<br />

„Die innere Zone“, der dieses Jahr gedreht wird,<br />

dann 2012 auf einer höheren Stufe herausbringen<br />

kann.<br />

Meldungen – newsletter 1/2011 17<br />

Werner Kubny Filmproduktion<br />

Mit „Die große Erbschaft“ haben<br />

Sie ja auch noch einen weiteren<br />

neuen Film in petto, ein vielschichtiges<br />

Porträt der eigenen Dubini-Fa-<br />

rats des Grimme-Instituts, nannte die Fusion<br />

„sehr gut geglückt“.<br />

Es sei eine mit weitreichenden Kompetenzen<br />

ausgestattete Institution entstanden. Mit der<br />

Fusion ändert sich auch die Zusammensetzung<br />

der Gesellschafter. Zu den bisherigen – Deutscher<br />

VolkshochschulVerband, <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW, Landesanstalt für Medien<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong>, Stadt Marl,<br />

WDR und ZDF – stößt nun auch das Land<br />

NRW. Zugleich wurde der Vertrag mit Grimme-Direktor<br />

Uwe Kammann um vier Jahre<br />

bis 2014 verlängert – und damit bis zur Ausrichtung<br />

der 50. Ausgabe des Grimme-Preises.<br />

Grimme Institut,<br />

Tel. (02365) 9189-0;<br />

info@grimme-institut.de<br />

ANZEIGE<br />

WAS BLEIBT<br />

SIND WIR<br />

milie, erzählt über den abgebrannten<br />

Schweizer Familiensitz und mit<br />

zahlreichen Ebenen in Text und Bild<br />

versehen. Wie ist dieser Film entstanden?<br />

Durch die lange Produktionszeit sind ganz<br />

organisch Geschichten und Materialebenen entstanden.<br />

Die Super8-Filme zum<br />

Beispiel existierten schon, die haben<br />

wir <strong>als</strong> Kinder in den Ferien<br />

selbst gedreht. Nachdem das<br />

Haus dann 2000 gebrannt hatte,<br />

haben wir Begehungen mit der<br />

Donatello<br />

Dubini<br />

Mini-DV gemacht, aber zunächst<br />

wirklich eher, um es zu dokumentieren.<br />

Die Bilder aus 2005, <strong>als</strong> wir<br />

Foto: privat 15 Jahre<br />

das Haus ausräumten, waren<br />

dann schon eher geplant. Die Abrissbilder<br />

schließlich haben wir vier Jahre später<br />

mit unserer neuen HD-Cam gedreht, ebenso wie<br />

die Objektbilder, die zu Kapiteltrennern wurden.<br />

Wie war es denn, plötzlich einen<br />

doch sehr persönlichen Film zu<br />

machen, einen, in dem Sie selbst die<br />

Protagonisten sind?<br />

Der Übergang vom bloßen Materi<strong>als</strong>ichern<br />

über deine Familiengeschichte hin zur Erstellung<br />

eines Films, mit dem man nach außen tritt, war<br />

ein interessanter Prozess. Ursprünglich wollten<br />

wir bloß Referenzgeld vom Tessiner Fernsehen<br />

abrufen, die aber glaubten an das Projekt und<br />

gaben uns noch Geld dazu, und plötzlich dachten<br />

wir, das Thema könne ja vielleicht doch interessieren.<br />

Und so haben wir in der Schweiz wei-<br />

Filmbüro NW:<br />

sieben auf einen<br />

Streich<br />

Die Mitglieder haben gewählt, der Vorstand des<br />

Filmbüros steht: Vorsitzender ist Stephan<br />

Brüggenthies, Sibylle Stürmer seine Stellvertreterin,<br />

Dr. Robert Krieg Schriftführer,<br />

Christian Fürst Schatzmeister und Kai Künnemann,<br />

Susanne Grüneklee und Jan<br />

Bonny sitzen bei. Das Filmbüro befördert <strong>als</strong><br />

gemeinnütziger Verein die Filmkultur in NRW<br />

seit 1980 und hat derzeit ca. 200 Mitglieder:<br />

Filmemacher, Produzenten, Regisseure, Filmjournalisten,<br />

Cutter, Drehbuchautoren, Kameraleute,<br />

Verleiher, Kulturförderer und andere.<br />

www.filmbuero-nw.de<br />

ABENTEUER<br />

RUHRPOTT<br />

ter eingereicht und am Ende von zehn Anträgen<br />

neun bewilligt bekommen.<br />

Worum geht es in Ihrem nächsten<br />

Film „Die innere Zone“?<br />

Es ist ein Science-Fiction-Projekt und spielt<br />

im neuen Schweizer St. Gotthard-Tunnel im Jahr<br />

2023. Es ist eine Art „Reise zum Mittelpunkt der<br />

Erde“, die Hauptrolle spielt Jeanette Hain. Wir<br />

haben ein kleines Budget und hoffen, allen zu<br />

zeigen, dass man auch mit wenig Geld die anderen<br />

überholen kann.<br />

Real Fiction<br />

Filmverleih<br />

Vor 15 Jahren gründete Joachim Kühn in<br />

Köln den Real Fiction Filmverleih <strong>als</strong> Plattform<br />

für <strong>Dokument</strong>arfilme. In den zurückliegenden<br />

Jahren hat er gemeinsam mit seinem<br />

Partner Dirk Steinkühler über 80 Filme<br />

in die Kinos gebracht, darunter mittlerweile<br />

auch Spielfilme wie aktuell „Im Alter<br />

von Ellen“ von Pia Marais. Der erfolgreichste<br />

Film der Kölner Firma war mit<br />

40.000 Besuchern „Die Anwälte“. 2010<br />

wurde der Verleih für sein Engagement mit<br />

dem BKM-Verleiherpreis ausgezeichnet<br />

(siehe Interview Newsletter 7/2010).<br />

CinePostproduction<br />

Köln: neue Leitung<br />

Der Kölner Vertriebsleiter Sebastian Gassner,<br />

der seit Anfang 2009 für den Vertrieb bei der<br />

CinePostproduction Geyer Köln zuständig<br />

ist, hat zum 1. Januar die Niederlassungsleitung<br />

in Köln übernommen. Zuvor verantwortete er<br />

<strong>als</strong> Produktionsleiter bei der ma.ja.de. filmproduktion<br />

die Entwicklung, Produktion,<br />

Postproduktion und das Controlling zahlreicher<br />

nationaler und internationaler Kino- und Fernsehdokumentationen.<br />

CinePostproduction Köln,<br />

Tel. (0221) 2833115;<br />

sebastian.gassner@cinemedia.de<br />

RATTEN<br />

DER MANN MIT<br />

DEN BÄUMEN


m Anfang war das Licht, und das Licht<br />

Akam vom Feuer: Ein Fackelzug unbelehrbarer<br />

Nazis näherte sich 1992 der Drachenburg.<br />

Die Filmszene stammt aus Helmut<br />

Dietls „Schtonk“, und gedreht hat er<br />

sie auf dem Drachenfels oberhalb von Königswinter.<br />

Die bitterböse Satire über die gefälschten<br />

Hitler-Tagebücher lag in der allerersten<br />

Fördersitzung der <strong>Filmstiftung</strong> NRW 1991<br />

<strong>als</strong> Antrag vor und konnte das Gremium<br />

überzeugen. Über zwei Millionen Kinobesucher<br />

und eine Oscar-Nominierung waren<br />

der Lohn. Kein schlechter Start für die <strong>Filmstiftung</strong>,<br />

die in ihrem ersten Jahr insgesamt<br />

23 Filme unterstützte, darunter weitere Klassiker<br />

wie „Kleine Haie“, „Manta – der Film“<br />

oder „Nordkurve“. 20 Jahre später hat die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW über 1.524 Projekte mit<br />

rund einer halben Milliarde Euro gefördert<br />

und steht an der Schwelle zu einem neuen<br />

Zeitalter des Medienlands NRW.<br />

Als Dieter Kosslick 1992 von Hamburg<br />

nach Düsseldorf kam, hatte er die Aufgabe,<br />

<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> neben den klassischen<br />

Medienmetropolen Berlin und München<br />

<strong>als</strong> dritte Kraft zu etablieren. „Schauen<br />

Sie doch mal Rhein“ war einer der ersten<br />

Slogans, mit dem er für den Standort warb.<br />

Kurz darauf hatte sich die Einladung auch<br />

im Ausland herumgesprochen: Peter Greenaway<br />

kam nach NRW, um „Baby of Macon“<br />

zu drehen. „Farinelli“ von Gérard Corbiau,<br />

„Der fliegende Holländer“ von Jos Stelling,<br />

„My Friend Joe“ von Chris Bould und<br />

„The Passion of Darkly Noon“ von Philip Ridley<br />

waren weitere internationale Koproduktionen<br />

der ersten Jahre. Ziel war es dam<strong>als</strong>,<br />

mit dem Import von Know-how die Filmschaffenden<br />

in NRW fit zu machen für den<br />

internationalen und heimischen Filmmarkt.<br />

Aufbau und Ausbau der bereits bestehenden<br />

Strukturen standen auf der To do-<br />

Liste ganz oben. „Mit guten Filmen Arbeitsplätze<br />

schaffen“, lautete ein weiterer Slogan<br />

der ersten Jahre, der die Mischung von<br />

kulturellem und wirtschaftlichem Auftrag<br />

auf den Punkt brachte. Dazu diente auch<br />

der NRW-Effekt, der bis heute von jedem<br />

Produzenten verlangt, für jeden Euro Förderung,<br />

mindestens 1,50 Euro in <strong>Nordrhein</strong>-<br />

<strong>Westfalen</strong> auszugeben. Mit diesem zusätzlichen<br />

Geld, das in die heimische Filmwirtschaft<br />

geleitet wurde, gelang der Aufstieg<br />

des Quereinsteigers NRW erstaunlich schnell<br />

– auch dank des politischen Willens und vor<br />

allem der engagierten und filmbegeisterten<br />

Produzenten im Land, wie Pandora, Little<br />

Shark, Colonia Meda, Lichtblick und<br />

Tag/Traum oder auch noch jungen Unternehmen<br />

wie Heimatfilm, Ariel Films, 2 Pilots<br />

und Busse&Halberschmidt, um nur einige<br />

wenige zu nennen.<br />

Infrastrukturförderung bedeutete von<br />

Anfang an aber auch, die Abspielstätten zu<br />

unterstützen. Die ersten Jahresfilmprogrammpreise<br />

wurden bereits im Gründungsjahr<br />

an 29 Filmtheater in NRW vergeben.<br />

Bis heute hat die <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

942 Kinoprogrammpreise im Wert von 7,5<br />

Millionen Euro vergeben und insgesamt 375<br />

Kinomodernisierungen und Neubauten mit<br />

12 Millionen Euro unterstützt. Spektakulärstes<br />

Beispiel: die Lichtburg in Essen, die seit<br />

2003 wieder im alten Glanz erstrahlt.<br />

Dazu kam die Aufgabe, für gut quali-<br />

18<br />

Am 27. Februar 1991 gründeten das Land NRW und der WDR in Person<br />

von Johannes Rau und Friedrich Nowottny die <strong>Filmstiftung</strong> NRW. Vor<br />

zwanzig Jahren war die Gründung ein Akt des Strukturwandels und wurde<br />

außerhalb NRWs eher skeptisch beurteilt. Die Geschichte hat die Zweifler<br />

widerlegt: NRW ist heute einer der führenden Medienstandorte in Europa.<br />

fizierten Nachwuchs zu sorgen. Zuerst über<br />

die beliebte Praktikantenförderung und<br />

Drehbuchseminare mit amerikanischen Experten,<br />

danach durch die Schreibschule<br />

Köln. Aus ihr wurde im Jahr 2000 über den<br />

kurzen Umweg der Filmschule Köln die ifs<br />

– internationale filmschule köln wurde, die<br />

seitdem gemeinsam mit der Kölner Kunsthochschule<br />

für Medien und der FH Dortmund<br />

das Land mit klugen und kreativen<br />

Köpfen versorgt. Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW hat<br />

sie bei ihrem Start begleitet: mit eigenen<br />

Förderprogrammen, der Six-Pack-Initiative<br />

mit dem WDR und dem AV-Gründerzentrum<br />

NRW, an dessen Gründung die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW 2006 beteiligt war, und das<br />

mit seinen Stipendien helfen soll, die Talente<br />

im Land zu halten.<br />

Die Phase Dieter Kosslicks war eine Phase<br />

der Premieren: erste Auftritte der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW auf der Berlinale und in Cannes,<br />

erste Preise auf internationalen Festiv<strong>als</strong>, die<br />

ersten Goldenen Leinwände 1996 für „Männerpension“<br />

und 1997 für „Knockin´ on Heaven´s<br />

Door“. In dieser Zeit eroberte der<br />

deutsche Film seine Besucher zurück. Eine<br />

Million verkaufte Kinokarten waren nicht die<br />

Ausnahme, sondern eher die Regel. Von den<br />

Beziehungskomödien der 90er profitierten<br />

auch die Filme mit Arthouse-Anspruch, die<br />

auf die neu entstandenen professionellen<br />

Strukturen zurückgreifen konnten.<br />

„Flughöhe halten“, gab Michael<br />

Schmid-Ospach <strong>als</strong> Parole aus, <strong>als</strong> er 2001<br />

die Leitung der <strong>Filmstiftung</strong> NRW von Dieter<br />

Kosslick übernahm, der zur Berlinale an<br />

die Spree wechselte. Der WDR-Mann<br />

Schmid-Ospach kannte die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW genau. Bereits seit 1992 war er Vorsitzender<br />

ihres Aufsichtsrates.<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Es bleibt<br />

spannend<br />

VON RÜDIGER BERTRAM<br />

Die Aufbauphase war gelungen. NRW<br />

hatte sich mit seinen mittelständischen Produktionsfirmen<br />

neben den großen Playern<br />

in München und Berlin <strong>als</strong> dritte Kraft in<br />

Deutschland etabliert. Jetzt galt es, das Profil<br />

zu schärfen und mit den neuen Gesellschaftern<br />

ZDF (seit 1997), RTL (seit 2002)<br />

und der Landesanstalt für Medien NRW (seit<br />

2003) die internationale Vernetzung weiter<br />

voran zu treiben. Die Zusammenarbeit<br />

mit Polen, Frankreich und Israel wurde zu<br />

einem Schwerpunkt, aber auch mit den<br />

USA oder Südamerika mehrten sich die Kooperationen.<br />

Dabei hatte sich die Perspektive<br />

der Zusammenarbeit entscheidend geändert:<br />

Die internationalen Koproduktionen<br />

kamen nun nicht mehr <strong>als</strong> Lehrer, sondern<br />

weil sie – neben der Förderung – in NRW<br />

perfekte Produktionsbedingungen vorfanden,<br />

wie z.B. in den MMC-Studios, und optimale<br />

Postproduktionsbedingungen, wie<br />

etwa bei Torus Film, Soundvision und Pictorion/Das<br />

Werk.. Jean-Pierre Jeunet, Michael<br />

Haneke, Lars von Trier, Stephen Frears,<br />

Stephen Daldry arbeiteten in diesen Jahren<br />

mit der <strong>Filmstiftung</strong> NRW genauso zusammen,<br />

wie Ken Loach, der zwar nie in<br />

NRW drehte, aber gemeinsam mit der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW sieben seiner Filme realisierte.<br />

Ab 2007 half dann auch der Deutsche<br />

FilmFernsehfonds, Produktionen wie etwa<br />

„Der Vorleser“ nach NRW zu holen.<br />

Die Integration der Aufgaben des Filmbüros<br />

NW in die <strong>Filmstiftung</strong> NRW, der weitere<br />

Ausbau der Ausbildung an der ifs und<br />

die starke Betonung des Kultur-Begriffs waren<br />

weitere prägende Momente der zehn<br />

Jahre, die Schmid-Ospach der <strong>Filmstiftung</strong><br />

vorstand und in denen es ihm sogar gelang,<br />

den reiseunwilligen Lars von Trier für die Dre-<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

harbeiten zu „Antichrist“ nach NRW zu locken.<br />

Eine Auszeichnung in Cannes für<br />

Hauptdarstellerin Charlotte Gainsbourg war<br />

die Belohnung. In MSO´s Amtszeit fallen viele<br />

internationale Preise auf den großen Festiv<strong>als</strong>.<br />

Insgesamt gewannen die Filme der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> in ihrer Geschichte einen Oscar,<br />

einen Emmy, drei Golden Globes, acht Bären<br />

auf der Berlinale, sieben Palmen in Cannes,<br />

33 Europäische<br />

Filmpreise, 93 Deutsche<br />

Filmpreise und 15<br />

Deutsche Fernsehpreise.<br />

Den gewann auch<br />

der WDR-Zweiteiler<br />

„Contergan“ von Adolf<br />

Winkelmann, der gegen<br />

den zähen, juristischen<br />

Widerstand des<br />

Aachener Pharmakonzerns<br />

Grünthal im November<br />

2007 endlich ausgestrahlt wurde.<br />

Fernsehförderung war von Anfang an fester<br />

Bestandteil der Filmförderung am Rhein.<br />

Kino hatte Priorität, aber auch gutes Fernsehen<br />

wurde in den Jahren kontinuierlich gefördert,<br />

wie 32 Adolf Grimme Preise belegen.<br />

Den 775 Kinofilmen, die mit 358 Millionen<br />

Euro gefördert wurden, stehen in der<br />

20-jährigen Geschichte der <strong>Filmstiftung</strong> 196<br />

TV-Projekte mit einer Förderung von 113<br />

Millionen Euro gegenüber. Darunter Produktionen<br />

wie Heinrich Breloers „Die Manns“,<br />

für den er einen Emmy erhielt. Einige Jahre<br />

später realisierte er seine ebenfalls geförderten<br />

„Buddenbrooks“ sowohl in einer Kino<strong>als</strong><br />

auch in einer TV-Fassung. Dem Lagerdenken<br />

zwischen Film und Fernsehen hat sich<br />

die <strong>Filmstiftung</strong> NRW nie angeschlossen,<br />

wohl wissend, dass nur die wenigsten Kinofilme<br />

ohne Senderbeteiligung überhaupt<br />

möglich sind. Eine Erkenntnis, die im wichtigsten<br />

deutschen Fernsehstandort nicht<br />

überraschend kommt und sich in vielen Kooperationen<br />

mit dem WDR, Arte, ZDF, RTL<br />

und Degeto manifestiert.<br />

Drei Phasen der <strong>Filmstiftung</strong> NRW, die<br />

eng mit ihren jeweiligen Geschäftsführern<br />

verbunden sind, hat auch die neue Aufsichtsratsvorsitzende<br />

Frauke Gerlach ausgemacht:<br />

Die dritte Phase beginnt gerade, und<br />

für diese Phase steht Petra Müller, die im<br />

September 2010 aus Berlin zurück an den<br />

Rhein kam. „Im Sinne einer lernenden Einheit<br />

geht es darum, die wirtschaftlichen und<br />

kulturellen Kräfte des Landes zu vernetzen<br />

und Anschlüsse zwischen den unterschiedlichen<br />

Branchen herzustellen“, skizziert Gerlach<br />

die kommenden Aufgaben.<br />

In den nächsten Jahren wird die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW ihr Augenmerk neben ihrem<br />

Kerngeschäft – der klassischen Filmförderung<br />

– verstärkt auf die Nutzung von Konvergenzen<br />

zwischen den verschiedenen Medien<br />

richten. Dazu zählt u.a. auch die Anschubförderung<br />

für die Entwicklung von<br />

Computerspielen, innovativen Webinhalten<br />

und crossmedialen Projekten. Außerdem<br />

übernimmt die <strong>Filmstiftung</strong> NRW das Standortmarketing<br />

für die Medienlandschaft<br />

NRW. Ziel wird es sein, das Medienland <strong>als</strong><br />

Einheit zu betrachten, das aus vielen starken<br />

Teilbereichen besteht, die noch stärker<br />

sein können, wenn sie voneinander wissen<br />

und zusammen arbeiten.<br />

Es bleibt spannend in NRW.


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

196 TV-Projekte, die mit 113 Mio. Euro gefördert wurden<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

331 <strong>Dokument</strong>arfilmprojekte, die mit 34 Mio. Euro gefördert wurden<br />

Johannes Rau, Friedrich<br />

Nowottny und Klaus Maria<br />

Brandauer gratulieren<br />

zum Einzug in die Kaistraße<br />

Dieter Kosslick (Mitte) und das<br />

<strong>Filmstiftung</strong>s-Team der ersten Stunde<br />

» Für mich wäre das Medienland<br />

NRW ohne die <strong>Filmstiftung</strong><br />

undenkbar. Ich freue mich,<br />

dass sich die <strong>Filmstiftung</strong> NRW künftig noch<br />

stärker für die Förderung der Kreativbranchen<br />

einsetzt. Dem gesamten Team danke ich für die<br />

hervorragende Arbeit und gratuliere herzlich<br />

zum 20-jährigen Bestehen!<br />

Hannelore Kraft<br />

NRW-Ministerpräsidentin<br />

» Denke ich an 20<br />

Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW,<br />

denke ich zuerst an die<br />

super Stimmung in NRW, die rheinischen<br />

Frohnaturen und daran, dass Erfolg<br />

auch Spaß machen kann. Ich wünsche<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW zu ihrem<br />

20., dass sie fit, innovativ und aufgeschlossen<br />

bleibt.<br />

Dieter Kosslick<br />

Geschäftsführer der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW 1992-2001 /<br />

Leiter der Berlinale<br />

1991<br />

27. Februar: Gründung der <strong>Filmstiftung</strong> <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

durch den WDR und das Land<br />

NRW. Sitz der Stiftung: Palmenstraße 16 in Düsseldorf.<br />

Den Aufsichtsrat leitet Günter Struve, die<br />

Geschäftsführung übernimmt Frank Hübner.<br />

April: Die erste Sitzung des Förderausschusses.<br />

Gefördert wird u.a. „Schtonk“ von Helmut Dietl.<br />

Dezember: Erste Verleihung der Jahresfilmprogramm-Prämien<br />

an 29 Kinos.<br />

» Zum 20-Jährigen meine<br />

herzlichsten Glückwünsche! Seit<br />

den Anfängen verbindet den<br />

WDR mit der <strong>Filmstiftung</strong> eine enge Partnerschaft,<br />

die das Ziel hatte, ein starkes Film- und<br />

Fernsehland NRW aufzubauen. Das ist ohne<br />

Zweifel gelungen. Ich freue mich auf die Fortsetzung<br />

dieser so kreativen wie erfolgreichen<br />

Zusammenarbeit!<br />

Monika Piel<br />

WDR-Intendantin<br />

1992<br />

» Denke ich an 20 Jahre<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW, denke<br />

ich zuerst an „Schtonk“.<br />

Es war mein erster Spielfilm und zugleich,<br />

wie ich jetzt erfahren habe, der Erste,<br />

den die <strong>Filmstiftung</strong> gefördert hat.<br />

Ohne den Beitrag der <strong>Filmstiftung</strong> hätten<br />

wir den Film nicht finanzieren können.<br />

Herzlichen Dank und Glückwünsche<br />

zum 20.Geburtstag<br />

Helmut Dietl<br />

Regisseur<br />

Robert Mitchum<br />

in Köln am Set<br />

zu „Sunset Boys“<br />

„Schtonk", Foto: Bavaria<br />

Januar: Dieter Kosslick übernimmt die Geschäftsführung<br />

der <strong>Filmstiftung</strong>. / Gründung der<br />

Media-Antenne der Europäischen Union bei der<br />

<strong>Filmstiftung</strong>. Juni: Michael Schmid-Ospach wird<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats. September: Auf<br />

dem Festival in Montreal erhält Sönke Wortmanns<br />

„Kleine Haie“ die Auszeichnung <strong>als</strong> Bester<br />

Erstlingsfilm. Dezember: Oscar-Nominierung<br />

für „Schtonk“.<br />

» 20 Jahre, von<br />

denen ich 15 mitgestalten<br />

durfte, mit sechs Filmen,<br />

die allesamt ohne die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW nicht existieren würden.<br />

Und wem ihr sonst noch alles auf die<br />

Sprünge geholfen habt! Großer<br />

Dank und großes Lob an alle, die aus<br />

dieser so wichtigen Institution das<br />

gemacht haben, was sie heute ist:<br />

eine tragende Säule der deutschen<br />

Filmlandschaft.<br />

Tom Tykwer<br />

Regisseur<br />

» Denke ich an<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW, denke<br />

ich zuerst an die schönen Filme,<br />

die in dieser Zeit Dank der <strong>Filmstiftung</strong><br />

gemacht wurden. Ich<br />

wünsche der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

zu ihrem 20. weiterhin so viel<br />

Mut und Kraft um weiter so tolle<br />

Arbeit zu leisten.<br />

Jürgen Vogel<br />

Schauspieler<br />

„Farinelli", Foto: Nil Film<br />

1993<br />

Januar: Die <strong>Filmstiftung</strong> zieht in die Kaistraße<br />

14 im Düsseldorfer Hafen um. Juni: Der Int. Filmkongress<br />

auf dem Medienforum in Köln wird<br />

erstm<strong>als</strong> von der <strong>Filmstiftung</strong> ausgerichtet.<br />

» Wer zu recht große Hollywood-Namen<br />

wie Keira Knightley,<br />

Michelle Pfeiffer oder Willem<br />

Dafoe nennen kann, Filmstars,<br />

die neben vielen anderen im<br />

deutschen Filmland Nummer Eins gedreht haben,<br />

der braucht eigentlich kaum weitere Begründungen<br />

für sein Tun zu liefern. Mir ist aber<br />

wichtig, an die Gründe für den Boom von Filmproduktionen<br />

an Rhein und Ruhr zu erinnern:<br />

Wir haben ein unglaublich breites Repertoire an<br />

Infrastrukturen – Postproduktion, Licht,<br />

Aufnahmetechniken, ungewöhnliche<br />

Locations aller Art. Das ist sicher ein Ergebnis<br />

der Wechselwirkung zu den eingesetzten<br />

Mitteln der <strong>Filmstiftung</strong>. Und<br />

glücklicherweise hat es die <strong>Filmstiftung</strong><br />

immer geschafft, ihre Fördergelder „nachhaltig“<br />

zu investieren. Für mich steht auch<br />

aus diesen Gründen außer Frage, dass es<br />

Petra Müller und ihrem Team in den nächsten<br />

Jahren gelingt, weiter wichtige Strukturimpulse<br />

zu geben. Die Landesanstalt<br />

für Medien ist jedenfalls froh und stolz,<br />

ein (wenn auch kleiner) Teil dieser Erfolgsgeschichte<br />

zu sein.<br />

Dr. Jürgen Brautmeier<br />

Direktor der LfM<br />

1994<br />

Romuald Karmakar mit<br />

Götz George am Set<br />

von „Der Totmacher,<br />

Foto: Warner<br />

Juni: Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW ist erstm<strong>als</strong> Mitträger<br />

des Hörspielpreises der Kriegsblinden. Der<br />

Preis geht in diesem Jahr an Andreas Ammer. Dezember:<br />

Gründung des Vereins Schreibschule<br />

Köln./ Erstes Hörspielforum NRW in Düsseldorf<br />

unter dem Motto: Spots and Sounds. / „Farinelli“<br />

von Gérard Corbiau wird für den Oscar nominiert<br />

und erhält den Golden Globe.<br />

20 jahre filmstiftung nrw – newsletter 1/2011 19


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

ein Oscar für Kate Winslet in „Der Vorleser“<br />

1995<br />

August: Das Festival in Venedig zeichnet Götz<br />

George für seine Rolle in „Der Totmacher“ mit<br />

dem Coppa Volpi aus. November: „Land and<br />

Freedom“ von Ken Loach erhält den Felix für den<br />

besten europäischen Film des Jahres.<br />

20<br />

Geburtstagsfeier mit Fritz Pleitgen,<br />

Dieter Kosslick, Wolfgang Clement<br />

und Michael Schmid-Ospach.<br />

„Der Totmacher”, Foto: Warner<br />

» 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW! Herzlichen Glückwunsch!<br />

Die ersten zehn Jahre durfte ich<br />

dabei sein und denke an Aufbruchstimmung,<br />

leidenschaftliche NRW-Produzenten,<br />

Verleiher, Kinobetreiber, aufregende, intensive<br />

Gremiumsdiskussionen, tolle Filme,<br />

streitbare und unterstützende Aufsichtsratsmitglieder,<br />

manch’ politische Fehde, Liederabende<br />

mit Dieter Kosslick und nicht zuletzt an fabelhafte<br />

Kollegen! Die zweiten zehn Jahre, wieder<br />

auf der anderen Seite, partnerschaftliche Zusammenarbeit<br />

mit Michael Schmid-Ospach, viele<br />

gemeinsame Filme, noch mehr Erfolge für die<br />

<strong>Filmstiftung</strong>.<br />

Liebe Petra Müller, Liebe Christina, Liebe Britta,<br />

Lieber Martin, Liebe Susanna und alle Ex-Kollegen<br />

und neue Mitarbeiter, viel Glück, Erfolg,<br />

Freude und spannende Projekte im Filmland<br />

NRW auch für die nächsten Jahre wünscht Euch<br />

Manuela Stehr<br />

Leiterin Förderung bei der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW bis 1999 /<br />

Produzentin X Filme Creative Pool<br />

1996<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

ein Emmy für „Die Manns“<br />

„Das Leben ist eine Baustelle“, Foto: X Filme<br />

» Auf der grünen Wiese hat<br />

die Stiftung gehen gelernt. Dam<strong>als</strong><br />

musste sie selbst noch gefördert<br />

werden. Vor allem von Johannes Rau, von<br />

Wolfgang Clement, die sich nicht haben träumen<br />

lassen, dass ausgerechnet im Land von<br />

Kohle und Stahl der Film, dieser Bastard aus Kultur<br />

und Wirtschaft, und später auch das exzellente<br />

Fernsehen, eine erste Adresse finden würden.<br />

Heute zeigt sich die Stiftung <strong>als</strong> eines der<br />

seltenen Beispiele dafür, dass auch ungeträumte<br />

Träume wahr werden können. Das ist zwar<br />

ein Paradox, aber es ist kein Wunder.<br />

Dafür musste nur eins zum andern passen.<br />

Eine und einer zum andern.<br />

Alle längst weit über zwanzig. Muss ich<br />

wirklich Namen nennen?<br />

Norbert Schneider<br />

Vorsitzender des Fördergremiums<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Februar: Blauer Bär für „My Friend Joe“ auf der<br />

Berlinale. Mai: Goldene Leinwand für Detlev<br />

Bucks „Männerpension“. August: „Carla´s<br />

Song“ von Ken Loach gewinnt den Goldenen Löwen<br />

in Venedig. Oktober: <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

und die Stadt Wuppertal verleihen erstm<strong>als</strong> den<br />

gemeinsam gestifteten Deutschen Kinderhörspielpreis.<br />

Dezember: „Dead Man“ von Jim Jarmusch<br />

wird bei der Verleihung des Europäischen<br />

Filmpreises Felix <strong>als</strong> bester nichteuropäischer Film<br />

ausgezeichnet.<br />

The Scheck is back: Stefan<br />

Arndt, Moritz Bleibtreu und<br />

Franka Potente zahlen<br />

auf der Berlinale 2000 die<br />

„Lola rennt“-Förderung zurück<br />

1997<br />

„Carla’s Song”,<br />

Foto: Road Movies<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> ist der Garant<br />

und die Basis für Kinofilmproduktion<br />

in NRW. Und eben diese<br />

lokalen Wurzeln ermöglichen es, internationale<br />

Äste zu treiben.<br />

Sonja Ewers<br />

Ariel Films<br />

Februar: Auf der Berlinale wird die Filmmusik<br />

zu „Die Insel in der Vogelstraße“ mit einem Bären<br />

ausgezeichnet. April: Eine Goldene Leinwand<br />

für drei Millionen „Knockin´ on Heaven´s<br />

Door“-Besucher / Juni: Vier Deutsche Filmpreise<br />

gehen an „Das Leben ist eine Baustelle” von<br />

Wolfgang Becker. Dezember: Das ZDF tritt der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW <strong>als</strong> Gesellschafter bei.<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

„Dead Man”, Foto: Kinowelt<br />

Gut besucht: der<br />

Internationale<br />

Filmkongress<br />

der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW im Jahr 1996<br />

„Praxis Dr. Hasenbein”, Foto: Senator Film<br />

» Dass eine Film-Stiftung in<br />

einem Bundesland ohne Film-Tradition<br />

ein Erfolg werden würde,<br />

das war zum Zeitpunkt der Gründung<br />

alles andere <strong>als</strong> gewiss. Jetzt, 20 Jahre später,<br />

zurückblickend auf erfolgreich gefördertes,<br />

exzellentes Kino und Fernsehen, hierbei auch<br />

vom Gesellschafter ZDF unterstützt, auf die Ära<br />

von Dieter Kosslick und die von Michael Schmid-<br />

Ospach, sind die zu loben, die den Mut zu diesem<br />

Experiment hatten, seinerzeit. Und dass<br />

nun Petra Müller den Weg von der Hauptstadt<br />

an den Rhein genommen hat, lässt für die Zukunft<br />

dieses großen Players nur das Beste erwarten:<br />

Mit <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> ist weiterhin<br />

zu rechnen.<br />

Markus Schächter<br />

ZDF-Intendant<br />

1998<br />

Mai: In Cannes wird Peter Mullan wird <strong>als</strong> Bester<br />

Hauptdarsteller in Ken Loachs „My Name is<br />

Joe“ geehrt. Juni: Fünf Deutsche Filmpreise für<br />

geförderte Filme, u.a. „Winterschläfer“, „Zugvögel“<br />

und „Die Apothekerin”. Juli: In NRW findet<br />

das erste Open-Air-Festival FilmSchauplätze<br />

statt. Oktober: Start der Filmcommission NRW<br />

bei der <strong>Filmstiftung</strong> NRW.


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

drei Golden Globes für „Farinelli“, „Paradise Now“ und „Der Vorleser“<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

acht Bären auf der Berlinale<br />

1999<br />

„My Name is Joe“, Foto: UIP<br />

„Winterschläfer“, Foto: X Filme<br />

» Happy Birthday, <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW! Wir freuen uns auf<br />

die nächsten aufregenden, erfolgreichen<br />

und spannenden 20<br />

Jahre mit Dir, liebe Petra und Deinem großartigen<br />

Team!“<br />

Ica und Michael Souvignier<br />

Zeitsprung<br />

Januar: „Lola rennt“ von Tom Tykwer gewinnt<br />

den Audience Award auf dem Sundance Filmfestival.<br />

Februar: Maria Schrader und Juliane<br />

Köhler werden auf der Berlinale <strong>als</strong> Beste Darstellerinnen<br />

in „Aimée und Jaguar“ mit dem Silbernen<br />

Bären geehrt . Juni: Beim Deutschen Filmpreis<br />

gehen 11 von 13 Auszeichnungen an geförderte<br />

Produktionen, u.a. Filmband in Gold für<br />

» Wir gratulieren der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW ganz herzlich zu ihrem<br />

20-jährigen Bestehen. Die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> ist ein wichtiger Partner<br />

bei der Realisierung außergewöhn li cher Filmund<br />

TV-Produktionen. Mit Hilfe der <strong>Filmstiftung</strong><br />

ist es gelungen, das Land NRW und Köln zu einem<br />

der wichtigsten Produktionsstandorte zu<br />

entwickeln. Zuletzt hat die <strong>Filmstiftung</strong> maßgeblich<br />

zur hochwertigen Realisierung des RTL-<br />

Event-Zweiteilers „Hindenburg“ in NRW beigetragen.<br />

Für die Zukunft wünschen wir Petra Müller<br />

und ihrem Team weiterhin viel Erfolg und alles<br />

Gute für die anstehenden Aufgaben.<br />

Anke Schäferkordt<br />

Geschäftsführerin RTL<br />

„Knockin’ on Heaven’s Door“,<br />

Foto: Buena Vista<br />

„Lola rennt“ und Filmband in Silber für „23“.Oktober:<br />

„Die Bubi Scholz Story“ gewinnt vier Deutsche<br />

Fernsehpreise. September: Claudia Droste-Deselaers<br />

wird Nachfolgerin von Manuela<br />

Stehr <strong>als</strong> Leiterin der Produktionsförderung in der<br />

<strong>Filmstiftung</strong>. Dezember: Oscar-Nominierung für<br />

„Buena Vista Social Club“ von Wim Wenders.<br />

» Was ich in den letzten 20<br />

Jahren gelernt habe: Das sagenhafte<br />

Hotel Lux aus Moskau hatte eine<br />

Dependance in NRW. Der Hochsicherheitstrakt<br />

der RAF-Gefangenen in Stammheim hatte einen<br />

Eingang in Köln. Thomas Manns Wohnhaus aus<br />

dem kalifornischen Pacific Palisades konnte ich<br />

in Köln besuchen und sogar Heinrich Manns Domizil<br />

im Exil von Nizza, und schließlich stand das<br />

berühmte Lübecker Buddenbrookhaus für eine<br />

Saison in einem Kölner Vorort. Und so weiter. Ich<br />

hätte nicht gedacht, dass wir all das in meiner<br />

Heimat jem<strong>als</strong> drehen könnten. Wer wäre vor 20<br />

Jahren auf die Idee gekommen, große internationale<br />

Filme mit Weltstars in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

zu drehen? Jetzt ist das alles selbstverständlich.<br />

Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW hat das möglich gemacht.<br />

Sie hat die Landkarte des Kinos verändert.<br />

Heinrich Breloer<br />

Regisseur<br />

„Lola rennt“, Foto: X Filme<br />

2000<br />

Kino in der Balver Höhle:<br />

einer der exotischsten Orte<br />

der Filmschauplätze NRW<br />

Januar: Gründung der ifs – internationale filmschule<br />

köln. Gründungsgesellschafterin ist die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW. Mai: „Dancer in the Dark“ von<br />

Lars von Trier gewinnt die Goldene Palme 2000<br />

in Cannes. Als beste Darstellerin wird Björk ausgezeichnet.<br />

Juni: Unterzeichnung des deutschniederländischen<br />

Koproduktionsabkommens zwi-<br />

» Seit ihrer Gründung 1991<br />

ist die <strong>Filmstiftung</strong> NRW zu einem<br />

der bedeutendsten Filmförderer in<br />

Deutschland, ja sogar in Europa geworden, dessen<br />

Wirken heute in der ganzen Welt positiv gewürdigt<br />

wird. Ich wünsche der <strong>Filmstiftung</strong> zu<br />

ihrem 20. Jahrestag die Kraft und Beharrlichkeit,<br />

ihre exzellente Fördertätigkeit zum Wohl des<br />

deutschen Films auch künftig in bewährter<br />

Weise fortzusetzen.<br />

Bernd Neumann<br />

Kulturstaatsminister<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong>? Vor allem<br />

ein Jungbrunnen – quicklebendig<br />

sprudelnd, voller verrückter Ideen und schöner<br />

Überraschungen, an- und aufregend, und das<br />

in jeglicher Hinsicht und in jeder Konstellation,<br />

institutionell und persönlich. Kurz: Das Beste,<br />

was dem audiovisuellen Kürzel NRW passieren<br />

konnte.<br />

Uwe Kammann<br />

Direktor Grimme Institut<br />

„Aimée und Januar“, Foto: Senator<br />

Der erste Jahrgang der<br />

ifs – internationale<br />

filmschule köln<br />

„Land and Freedom“, Foto: Sputnik<br />

schen dem Dutch Film Fond und der <strong>Filmstiftung</strong><br />

November: „Dancer in the Dark“ erhält den Europäischen<br />

Filmpreis, Björk wird <strong>als</strong> Beste Europäische<br />

Darstellerin geehrt. Auch die Publikumspreise<br />

für die beste Regie gehen an Lars von Trier<br />

und Björk <strong>als</strong> Darstellerin.<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW – newsletter 1/2011 21


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

93 Deutsche Filmpreise<br />

» Der Start war voller Sympathie<br />

auf allen Seiten – einen Streit bis nach<br />

Karlsruhe zu vermeiden, für das Kino etwas<br />

Sinnvolles zu tun, das dem Land,<br />

dem Sender, den Kreativen und den Besuchern<br />

zu Wasser und zu Lande, will heißen<br />

im Kino und vor dem Schirm, großen<br />

Gewinn bringt, da war die Stimmung<br />

gut bis sehr gut. Das Ergebnis kann<br />

sich nach zwanzig Jahren wohl sehen lassen<br />

– ein Stück Strukturwandel wurde<br />

verwirklicht, dem Fernsehland wurde die<br />

große Schwester Kino beigegeben, nicht<br />

so ganz – aber wo, außer in Paris und LA,<br />

wäre denn alles so zu zentralisieren. Wie<br />

gut, dass die traditionsreichen Zentren<br />

Berlin und München stark geblieben sind.<br />

Bei den Medien ist manchmal das<br />

Gefühl, die Vibrations, der Spirit wichtiger<br />

<strong>als</strong> alles andere – eben auch, weil daraus<br />

oft genug schnell harte Fakten werden<br />

können und der Weg auch umgekehrt<br />

rasch funktioniert. Deshalb gehört<br />

auch viel Promotion dazu. Auch potemkinsche<br />

Dörfer sind interessante Locations.<br />

Ein Rückblick am Geburtstag darf<br />

auch den Höhepunkten<br />

gelten. Und die gab es<br />

reichlich. Das Filmfrühstück<br />

beim Präsidenten<br />

im Schloß Bellevue, die<br />

Filmdelegation mit MP<br />

Steinbrück in<br />

In der Kölner Israel, NRW-Filmwoche in LA<br />

Flora übergibt und junge Kölner bei Wajda in<br />

Dieter Kosslick<br />

2001 das Zepter Warschau und im Bergischen<br />

an Michael Land beim Set von Lars von<br />

Schmid-Ospach<br />

Trier, die Reihe der kleinen und<br />

großen Erlebnisse, angestoßen<br />

von der <strong>Filmstiftung</strong> und trotz kleiner Besatzung<br />

auch durchgeführt, ließe sich beliebig<br />

fortsetzen und um die Kooperationen<br />

mit den Niederlanden, Belgien, der<br />

Schweiz, Österreich, Polen erweitern,<br />

NRW-Produzenten mit Filmpremieren in<br />

Kalifornien mit Hannelore Elsner und in<br />

2001<br />

Februar: Die Motivdatenbank www.loctionnrw.<br />

de geht online. April: Dieter Kosslick verlässt die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> und wird Leiter der Berlinale. Michael<br />

Schmid-Ospach übernimmt die Geschäftsführung<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW. Mai: Wolfgang Hahn-Cremer<br />

wird zum neuen Aufsichtsrat-Vorsitzenden<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW gewählt. Juli: Geförderte<br />

Produktionen gewinnen neun Deutsche Filmpreise,<br />

u.a. „Crazy”, „Das Experiment” und „Die<br />

22<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

15 Deutsche Fernsehpreise<br />

Tiflis mit Burghart Klaußner – überhaupt<br />

die Filme, da ließen sich von 20 Tagen<br />

Hollywood am Rhein und späterem Oscar<br />

bis zum „Wunder von Bern“ unendlich<br />

viel erzählen. Kein wichtiger Schauspieler,<br />

kein europäischer Regisseur, der<br />

in NRW sich nicht hätte blicken lassen.<br />

Wir kamen des Geldes wegen, wir blieben<br />

wegen der guten Behandlung.<br />

Immer war auch Gründerzeit. Mit<br />

wie viel Lust habe ich das Gerd Ruge-Stipendium<br />

gegründet, die Versöhnung von<br />

Kino dokumentarisch und Fernsehen,<br />

oder die ifs, das Gründerzentrum, den<br />

Phönixpreis oder die Renovierung der Kinoprogrammprämienverleihung.<br />

Simpel<br />

und nachhaltig war die Idee: die Macher<br />

der Filme und auch die Stars bedanken<br />

sich beim letzten Punkt der Verwertungskette,<br />

beim Lichtspielhaus.<br />

Kürzungen von über fünf Millionen<br />

sorgten dafür, dass niemand übermütig<br />

werden konnte – andere halfen mit, dass<br />

der Gründerelan auch die Mühen der<br />

Ebene übersteht. Bitte keine Allerweltsstiftung,<br />

sondern so, wie Petra Müller es<br />

jetzt weiter zu entwickeln versucht. Offen<br />

für alles Neue, ein guter Botschafter<br />

des Landes und „die“ Adresse für Kino<br />

in Europa. Nach dem jüngsten filmstatistischen<br />

Jahrbuch hat NRW nicht nur die<br />

meisten Kinoleinwände, mehr <strong>als</strong> Ostdeutschland<br />

zusammen, nicht nur mehr<br />

Beschäftigte im Film <strong>als</strong> Bayern und Berlin/Brandenburg,<br />

sondern auch die größte<br />

Filmförderung – auch wenn „die anderen“<br />

ganz schön herangekommen<br />

sind. Für die jungen Leute und die alten<br />

Hasen, für die Kreativen wo auch immer<br />

her, für das Besondere eines besonderen<br />

Mediums, für Film und herausragendes<br />

Fernsehen lässt sich da noch viel tun.<br />

Michael Schmid-Ospach<br />

Wolfgang Hahn-Cremer,<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

von 2001 bis 2005<br />

innere Sicherheit”. August: „Dust“ eröffnet die<br />

58. Internationalen Filmfestspiele in Venedig. Mit<br />

„Tosca“ und „Invincible“ laufen drei geförderte<br />

Produktionen. Aus diesem Anlass lädt die <strong>Filmstiftung</strong><br />

zu ihrem ersten Empfang in den Palazzo<br />

Zenobio. / Oliver Hirschbiegel gewinnt für „Das<br />

Experiment” auf dem Festival in Montreal den<br />

Preis für die beste Regie. November: „Der<br />

Schuh des Manitu“ von Bully Herbig erhält die<br />

„Die fabelhafte Welt der Amélie“,<br />

Foto: Prokino<br />

„Crazy”,<br />

Foto: Constantin<br />

„Die innere Sicherheit“, Foto: Pegasos<br />

» Ich wünsche der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW zu ihrem 20. Geburtstag<br />

weiterhin viel Erfolg mit der Unterstützung<br />

von großartigen Filmen und tollen Produzenten.<br />

Alles Gute und herzliche Grüße,<br />

Til Schweiger<br />

Produzent, Regisseur, Schauspieler<br />

dritte Goldene Leinwand für über neun Millionen<br />

Besucher. Kurz danach sprengt er die 10-<br />

Millionen-Grenze. Dezember: Der Europäische<br />

Filmpreis geht an „Die fabelhafte Welt der Amélie”<br />

von Jean-Pierre Jeunet.<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

» Eine Stiftung <strong>als</strong> Geburtstagskind.<br />

Ich denke dabei in erster<br />

Linie an die vielen Menschen, die<br />

das Kind in den letzten zwanzig<br />

Jahren großgezogen, es behütet, gelenkt, ihm<br />

aber auch Freiheiten gelassen haben. Und die<br />

für meine Filme und mich immer starke und zuverlässige<br />

Partner waren. Alles Gute <strong>als</strong>o zum<br />

Geburtstag, <strong>Filmstiftung</strong> – and many happy returns!<br />

Hans-Christian Schmid<br />

Regisseur<br />

„Das Experiment“, Foto: Senator<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW hat<br />

an mich und meinen ersten Film<br />

„Die Fremde“ geglaubt, uns von<br />

Anbeginn an unterstützt und in<br />

wundervoller Weise bis heute begleitet. Ich habe<br />

ein tolles und engagiertes Team kennen lernen<br />

dürfen, dessen Kompetenz und Offenheit<br />

mich beeindruckt hat. Auf die nächsten 20 erfolgreichen<br />

Jahre! Ich gratuliere von Herzen zum<br />

20. Geburtstag!!!<br />

Feo Aladag<br />

Regisseurin, Produzentin<br />

2002<br />

„Der kleine Eisbär“, Foto: Warner<br />

März: „Die Manns – Ein Jahrhundertroman“ von<br />

Heinrich Breloer erhält neun Grimme-Preise. /<br />

„Die fabelhafte Welt der Amélie“ ist in den Kategorien<br />

Bester Nicht-Englischsprachiger Film, Bestes<br />

Original-Drehbuch, Bester Ton, Beste Kamera<br />

und Beste Ausstattung für den Oscar nominiert.<br />

/ Kolloqium „Bilder für Europa“ in Paris. Juni:<br />

Goldene Leinwand für über drei Millionen


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

sieben Palmen in Cannes<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

32 Adolf-Grimme Preise<br />

„Die Manns“, Foto: WDR<br />

„Bella Martha“, Foto: Ottfilm/UIP<br />

„Solino“, Foto: X Verleih<br />

» Denke ich an 20 Jahre<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW, denke ich zuerst<br />

an meine Projekte, die ich ohne<br />

die <strong>Filmstiftung</strong> nicht hätte realisieren können.<br />

Und natürlich denke ich an die rauschenden<br />

Feste, an die familiäre Atmosphäre, an den<br />

Rhein, an Dieter Kosslick, an Michael Schmid-<br />

Ospach, an Petra Müller und an die Zukunft.<br />

Ich wünsche der <strong>Filmstiftung</strong> NRW zu ihrem<br />

20. alles, alles Gute.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Hermine Huntgeburth<br />

Regisseurin<br />

Kinobesucher für „Die fabelhafte Welt der Amélie“.<br />

Juni: Verleihung des Deutschen Filmpreises:<br />

Martina Gedeck erhält die Auszeichnung <strong>als</strong> Beste<br />

Hauptdarstellerin in „Bella Martha“. „Der<br />

Schuh des Manitu“ erhält einen Sonderpreis und<br />

den Publikumspreis „Deutscher Kinofilm des Jahres“.<br />

Juli: RTL wird Gesellschafter der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW. Oktober: Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW vergibt<br />

„Der Schuh des<br />

Manitu“,<br />

Foto: Constantin<br />

zum ersten Mal ihr Gerd Ruge Projekt-Stipendium<br />

für junge <strong>Dokument</strong>arfilmer. November: „Die<br />

Manns” gewinnen einen Emmy. / Deutsch-israelisches<br />

Filmtreffen „REEL IL 02“ in Bonn / Dezember:<br />

Der Verein Deutscher Kamerapreis wird<br />

gegründet. Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW ist Mitglied.<br />

» Glückwunsch!!! Weiter so –<br />

auf die nächsten 20 Jahre. Dank Euch<br />

ist die Filmlandschaft nicht nur in<br />

NRW um einiges reicher geworden.<br />

Schön, dass Ihr so unterschiedliche Produktionen<br />

wie „Speer und Er“, „Die Manns“ oder „Rennschwein<br />

Rudi Rüssel“ mit ins Leben ruft – großartig,<br />

welche Bandbreite da möglich ist. Ihr bringt<br />

Leute zusammen, die kreativ sein wollen, und das<br />

ist wichtig in der oft so flüchtigen Filmszene. Auf<br />

weitere schöne und erfolgreiche Filme. Prost!<br />

Sebastian Koch<br />

Schauspieler<br />

2003<br />

Seit 2003 erstrahlt die Essener Lichtburg<br />

nach umfangreichen Renovierungsarbeiten<br />

wieder im alten Glanz.<br />

Januar: Die <strong>Filmstiftung</strong> übernimmt die Förderaufgaben<br />

des Filmbüros NW. / Die Landesanstalt<br />

für Medien (LfM) wird Gesellschafter der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW. / „Whale Rider“ wird beim Sundance<br />

Festival mit dem „World Cinema Audience<br />

Award“ ausgezeichnet. Februar: „Nomaden<br />

der Lüfte“ ist in der Kategorie <strong>Dokument</strong>arfilm<br />

für den Oscar nominiert. März: Die Lichtburg<br />

» 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> repräsentieren<br />

für mich einen ausbalancierten<br />

Mix aus Qualität und Quote – aus<br />

preisgekrönten Kunstfilmen und zuschauerstarken<br />

Kassenknüllern. Dabei habe ich die <strong>Filmstiftung</strong><br />

stets <strong>als</strong> einen verlässlichen Partner erlebt,<br />

der das Filmemachen in Augenhöhe mit den<br />

Produzenten und Regisseuren betreibt. Ich wünsche<br />

der <strong>Filmstiftung</strong>, dass es ihr auch weiterhin<br />

gelingt, den NRW-Standort zu pflegen und<br />

durch kreative Impulse, die auch von außerhalb<br />

der Landesgrenzen kommen dürfen, zu stärken.<br />

Bettina Brokemper<br />

Heimatfilm<br />

„Whale Rider“, Foto: Pandora<br />

„Good bye, Lenin!”, Foto: X Verleih<br />

in Essen erstrahlt in neuem Glanz. Die Renovierung<br />

wurde von der <strong>Filmstiftung</strong> NRW gefördert.<br />

April: „Good Bye, Lenin!“ von Wolfgang Becker<br />

erhält für über drei Millionen Besucher die Goldene<br />

Leinwand. Insgesamt kaufen sich über<br />

sechs Millionen in Ost und West eine Kinokarte<br />

für den Film. Juni: „Good Bye, Lenin!“ gewinnt<br />

sieben Deutsche Filmpreise. Weitere Preisträger<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW – newsletter 1/2011 23


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

33 Europäische Filmpreise<br />

» Ganz einfach: Ohne die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> gäbe es X Filme nicht.<br />

Wir waren ja schon immer kämpferisch,<br />

aber ohne intelligente<br />

Mitstreiter wäre X nie möglich gewesen. Und<br />

gerade am Anfang gab es da im deutschen<br />

Filmwesen einiges, was grundsätzlich geändert<br />

werden musste. Und das ganze Team der <strong>Filmstiftung</strong><br />

hatte immer die herausragende Eigenschaft,<br />

eigenständig analysieren zu können und<br />

aus der richtigen Erkenntnis auch gemeinsam<br />

mit dem Produzenten in schwierige Auseinandersetzungen<br />

zu gehen. Und diese häufig zu<br />

gewinnen… die X Filmer danken allen ehemaligen<br />

und derzeitigen Filmstiftlern von Herzen.<br />

Stefan Arndt<br />

X Filme Creative Pool<br />

„Das Wunder von Bern“, Foto: Senator<br />

sind „Lichter”, „Fickende Fische“ und „Rivers and<br />

Tides“. August: „Das Wunder von Bern“ von<br />

Sönke Wortmann erhält beim Festival in Locarno<br />

den Publikumspreis. September: Auf dem<br />

Filmfestival in San Sebastian gewinnt „Schussangst“<br />

den Großen Preis. Dezember: Europäischer<br />

Filmpreis: „Good Bye, Lenin!“ gewinnt die<br />

Kategorien „Bester Film“, „Bester Schauspieler“,<br />

24<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

acht Goldene Leinwände<br />

» Denke ich an die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW, denke ich zuerst an<br />

meinen Dreh in Köln (vom „Vorleser“)<br />

und was für eine schöne Zeit<br />

das da war mit diesem unglaublich tollen Team!<br />

Ich wünsche der <strong>Filmstiftung</strong> NRW zu ihrem<br />

20. alles Gute und wünsche mir, dass Sie weiterhin<br />

so kreativ arbeiten!<br />

David Kross<br />

Schauspieler<br />

„Dogville“, Foto: Zentropa<br />

„Nomaden<br />

der Lüfte“,<br />

Foto: Kinowelt<br />

„Bestes Drehbuch“ sowie die „Publikumspreise<br />

für Schauspiel und Regie“. Die Preise für die beste<br />

Regie und die beste Kamera gehen an „Dogville”<br />

von Lars von Trier. / „Good Bye, Lenin!“ wird<br />

in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“<br />

für den „Golden Globe“ nominiert. / „Das Wunder<br />

von Bern“ erhält für über drei Millionen Besucher<br />

eine Goldene Leinwand.<br />

» Liebe Mitarbeiter der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW, Melitta, November,<br />

Frau Rose, Toni Buddenbrook, Romy<br />

und viele mehr möchten heute<br />

nicht nur der <strong>Filmstiftung</strong> NRW zum 20-jährigen<br />

Bestehen gratulieren, sondern auch Danke<br />

dafür sagen, dass Ihr es möglich gemacht<br />

habt, unseren Namen Gesichter zu geben. Wir<br />

haben uns in NRW und bei der <strong>Filmstiftung</strong> immer<br />

sehr wohl und aufgehoben gefühlt. Und<br />

ich auch – sehr!<br />

Jessica Schwarz<br />

Schauspielerin<br />

» Denke ich an die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW, dann denke ich an so<br />

etwas Schönes wie ein lebendiges<br />

Vivere oder an was Blaues vom Himmel – und<br />

das alles in den schönsten Kinos der Welt!<br />

Hannelore Elsner<br />

Schauspielerin<br />

2004<br />

„Höllentour“,<br />

Foto: Quinte Film<br />

Sönke Wortmann:<br />

2004 war er der<br />

erste Preisträger<br />

des Herbert<br />

Strate-Preises.<br />

Februar: „Good Bye, Lenin!“ erhält den französischen<br />

Filmpreis „César“. März: „Schleyer. Eine<br />

deutsche Geschichte“ gewinnt den Adolf<br />

Grimme Preis in Gold und den Publikumspreis der<br />

„Marler Gruppe“. Mai: „Whisky“ wird auf dem<br />

Filmfestival in Cannes mit dem „Prix de Regard<br />

Original“ ausgezeichnet. Juni: „Das Wunder von<br />

Bern“ gewinnt den Filmpreis in Silber und zwei<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

» Für teamWorx kann ich<br />

nur sagen: Danke für all den Support<br />

und das Vertrauen in den letzten Jahren!<br />

Der Dialog in Sachen Kino- und Fernsehfilmförderung<br />

kann fruchtbarer nicht sein; zahlreiche<br />

teamWorx-Projekte, hauptsächlich im Eventbereich,<br />

haben wir in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> gemeinsam<br />

mit der <strong>Filmstiftung</strong> NRW produzieren<br />

können. Mittlerweile ist teamWorx mit einem<br />

seiner größten Büros in Köln vertreten.<br />

Nicht nur die Nähe zu WDR und RTL, sondern<br />

vor allen Dingen auch die vertrauensvolle Kommunikation<br />

mit der <strong>Filmstiftung</strong> NRW hat <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

für uns zu einem der wichtigstenProduktionsstandorte<br />

gemacht. Danke<br />

für die Partnerschaft,<br />

die herzliche, offene und<br />

immer konstruktive Dialogbereitschaft<br />

und<br />

das tolle Vertrauen in<br />

unsere gemeinsame<br />

Arbeit.<br />

Nico Hofmann<br />

teamWorx<br />

„Die Syrische Braut“,<br />

Foto: Timebandits<br />

„7 Zwerge – Männer allein im Wald“,<br />

Foto: Detlef Overmann für Universal<br />

„Whisky“,<br />

Foto: Bavaria Int.<br />

» Denke ich an 20 Jahre<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW, denke ich zuerst<br />

an... die vielen wunderbaren<br />

Momente, die ich bei der Arbeit,<br />

aber auch <strong>als</strong> Kinozuschauerin erleben durfte.<br />

Denn ohne die <strong>Filmstiftung</strong> NRW wären viele<br />

spannende, berührende und erfolgreiche deutsche<br />

Filme nicht zu Stande gekommen. Herzlichen<br />

Glückwunsch.<br />

Iris Berben<br />

Schauspielerin<br />

Publikumspreise bei der Verleihung der Deutschen<br />

Filmpreise. / Der Hörspielpreis der Kriegsblinden<br />

geht an Elfriede Jelinek, die kurz darauf<br />

auch den Nobelpreis für Literatur erhält. Juli: Die<br />

Rad-Doku „Höllentour“ wird in Paris zur Ankunft<br />

der Tour de France gezeigt. August: „Die syrische<br />

Braut“ erhält auf dem Int. Filmfestival in Locarno<br />

den Publikumspreis. In der Reihe Semaine


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

43 Gerd Ruge Projekt-Stipendien für junge <strong>Dokument</strong>arfilmer<br />

„Barfuss“, Foto: Buena Vista<br />

2004 erhielt Elfriede Jelinek den<br />

Hörspielpreis der Kriegsblinden.<br />

Im selben Jahr wurde sie auch mit<br />

dem Nobelpreis ausgezeichnet.<br />

» Wenn ich an die <strong>Filmstiftung</strong><br />

denke, denke ich an einen<br />

schönen Spätsommerabend in San<br />

Sebastian, wo „Emmas Glück“ vorgeführt<br />

wurde und Jördis Triebel den Kinosaal<br />

allein schon dadurch für sich gewann, dass sie<br />

ihre Begrüßungsworte auf Spanisch sprach –<br />

das hatte weltläufigen Charme.<br />

Frank Olbert<br />

Filmjournalist<br />

de la critique erhält der <strong>Dokument</strong>arfilm „Touch<br />

the Sound“ den Hauptpreis. September: Auf<br />

dem Festival in Montreal geht der Hauptpreis<br />

Grand Prix of the Americas an Eran Riklis’ „Die<br />

syrische Braut”. Oktober: Jo Baiers „Stauffenberg“<br />

erhält den Deutschen Fernsehpreis. / Indien-Reise<br />

einer Filmdelegation aus NRW. November:<br />

Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW wird Gesellschaf-<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> macht Filme<br />

möglich. Das ist ein wesentlicher<br />

Teil der Überlebenschance<br />

deutscher Filme auf dem deutschen Filmmarkt,<br />

der vom amerikanischen Studiosystem dominiert<br />

wird. Herzlichen Dank dafür.<br />

Senta Berger<br />

Schauspielerin<br />

Panelisten auf dem<br />

Internationalen<br />

Filmkongress 2004<br />

ter von German Films. / Eine Goldene Leinwand<br />

für über drei Millionen Besucher der Komödie „7<br />

Zwerge – Männer allein im Wald“, die insgesamt<br />

über 6,7 Millionen Zuschauer sehen. / Die <strong>Filmstiftung</strong><br />

und die FFA ehren Sönke Wortmann mit<br />

dem erstm<strong>als</strong> vergebenen Strate-Preis.<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> ist eine Institution,<br />

die man voller Hoffnung<br />

und positiv betrachtet. wenn man<br />

ein Projekt zur Einreichung vorbereitet. Wird das<br />

Projekt aber dann ab ge lehnt, wird die gleiche Instítution<br />

mit sehr kritischen Augen betrachtet<br />

und manchmal bleiben auch böse Worte nicht<br />

aus. Deshalb ist eine der wichtigsten und schönsten<br />

Gaben, die die <strong>Filmstiftung</strong> uns Filmemachern<br />

immer wieder schenkt, dass sie den Fluch<br />

der "Gedemütigten" genauso unerschütterlich<br />

erträgt wie die Schmeicheleien der Sieger.<br />

Hans W. Geißendörfer<br />

Produzent und Regisseur<br />

„Stauffenberg“,<br />

Foto: teamWorx<br />

„Agnes und seine Brüder“,<br />

Foto: X Verleih<br />

2005<br />

Februar: „Paradise Now“ erhält auf der Berlinale<br />

den Blauen Engel <strong>als</strong> bester europäischer<br />

Film, den Amnesty International Filmpreis sowie<br />

den Publikumspreis. „Massaker“ erhält im Panorama<br />

den Fipresci-Preis. März: „Zeit der Wünsche“<br />

wird beim Grimme Preis mit dem Publikumspreis<br />

der „Marler Gruppe“ ausgezeichnet.<br />

Mai: In Cannes wird Michael Haneke für „Caché“<br />

» Nachwuchsförderung ist Herzenssache – das<br />

lebt die <strong>Filmstiftung</strong> seit 20 Jahren in NRW und seit zehn<br />

Jahren an der ifs. Als tatkräftige Unterstützerin, zuverlässige<br />

Partnerin und enge Verbündete für die ifs und<br />

den Mediennachwuchs in NRW. Dafür danken wir herzlich!<br />

Simone Stewens<br />

Geschäftsführerin ifs<br />

» 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW. 20 Jahre KHM. Ein<br />

und derselbe Jahrgang. Da kann es auch schon mal<br />

knirschen. Und trotzdem gab es 20 Jahre gute Zusammenarbeit.<br />

Auf die nächsten 20 und noch mehr: Damit es auch<br />

weiterhin exzellente Filme aus NRW gibt.<br />

Klaus Jung<br />

Rektor der KHM<br />

» Wenn ich mich nicht irre, war ich der erste Produzent,<br />

der von der <strong>Filmstiftung</strong> gefördert wurde, für<br />

Helmut Dietls „Schtonk“. Besser hätte es für beide Seiten<br />

nicht beginnen können. Danke dafür und für eine ganze Reihe<br />

weiterer Filme.<br />

Günter Rohrbach<br />

Produzent<br />

„Caché“, Foto: Prokino<br />

„Der Schatz der<br />

weißen Falken“,<br />

Foto: Little Shark<br />

Entertainment<br />

„Allein“,<br />

Foto: Lichtblick<br />

mit dem Preis für die Beste Regie ausgezeichnet.<br />

Juli: Beim Deutschen Filmpreis gewinnt „Alles<br />

auf Zucker” von Dani Levy sechs Auszeichnungen.<br />

Weitere Preise gehen an „Lauras Stern“,<br />

„Agnes und seine Brüder“, „Schneeland“ und<br />

„Touch the Sound“. September: Wolfgang<br />

Kohlhaase erhält auf dem Festival in San Sebastian<br />

die Silberne Muschel für sein Drehbuch zu<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW – newsletter 1/2011 25


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

942 Kinoprogrammpreise, die mit 7,5 Mio. Euro gefördert wurden<br />

» Für uns unabhängige Produzenten<br />

ist die <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

ein wahr gewordener Traum, da<br />

wir, außer bei Euch, bei der Verteilung<br />

des Rechtekuchens ansonsten nicht in<br />

der ersten, sondern höchstens in der letzten Reihe<br />

vorgesehen sind. Das weiter zu ändern, auch<br />

beim Fernsehen, sollte zum Vorteil aller auch unser<br />

gemeinsames Ziel bleiben. Vielen Dank für<br />

die vielen schönen Produktionen, die erst durch<br />

Euch möglich geworden sind und für Eure<br />

Unterstützung der International Academy of Television.<br />

Viel Glück dem neuen Team um Petra<br />

und Christina.<br />

Leopold Hoesch<br />

Broadview TV<br />

„Allein“, Foto:<br />

Lichtblick<br />

„Sommer vorm Balkon“. Oktober: Beim Deutschen<br />

Fernsehpreis wird Sebastian Koch für seine<br />

Rolle in „Speer und Er“ <strong>als</strong> Bester Schauspieler<br />

geehrt. Oktober: Der Kinderfilm „L´Avion“<br />

gewinnt den Lucas auf dem Int. Kinderfilmfestival<br />

in Frankfurt. Auf dem Kinderfilmfest in Hamburg<br />

siegt „Der Schatz der weißen Falken“. / Die<br />

ifs verabschiedet ihre ersten Bachelor-Studenten<br />

Drehbuch, Regie und Kreativ Produzieren.<br />

26<br />

„Lauras Stern“,<br />

Foto: Warner<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

375 Kinomodernisierungen, die mit 12 Mio. Euro gefördert wurden<br />

„Alles auf Zucker“, Foto: X Verleih<br />

Bernd Hebbering:<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

von 2005 bis 2006<br />

» „Der einzig wahre Realist<br />

ist der Visionär!“ (Federico Fellini)<br />

Wir wünschen der <strong>Filmstiftung</strong><br />

auch weiterhin realistische Visionäre<br />

oder visionäre Realisten, und dass die sich<br />

auch in den nächsten<br />

Jahren von der Magie<br />

des Kinos fesseln lassen.<br />

Glückwunsch!<br />

Marianne<br />

Menze<br />

Lichtburg Essen<br />

„Paradise Now“,<br />

Foto: Celluloid Dreams<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW hat<br />

sich stets für die Belange der Kinos<br />

eingesetzt und sie unterstützt,<br />

dafür danken wir und gratulieren ganz herzlich<br />

zum 20sten Geburtstag.<br />

Margarete Papenhoff<br />

NRW-Kinobetreiberin<br />

November: In Köln findet das deutsch-französische<br />

Filmtreffen Rendezvous Franco-Allemands<br />

statt. / Die <strong>Filmstiftung</strong> und der HDF Kino e.V. vergeben<br />

de Strate-Preis an Tom Tykwer. Dezember:<br />

„Caché“ gewinnt fünf Europäische Filmpreise.<br />

Die Auszeichnung für das Beste Drehbuch<br />

geht an „Paradise Now“. / Bernd Hebbering übernimmt<br />

den Vorsitz des Aufsichtsrates von Wolfgang<br />

Hahn-Cremer.<br />

„Elementarteilchen“,<br />

Foto: Constantin Film<br />

» Was ich an der <strong>Filmstiftung</strong> besonders schätze:<br />

Anregungen und Ideen gehen von ihr aus, werden<br />

aber auch aufgenommen oder weitergegeben.<br />

Und das auf allen Feldern, auf denen es um Film geht.<br />

Ein Schnittpunkt, an dem sich Ideen und Praxis treffen, und das<br />

auf professionelle aber unbürokratische Art in menschlichen Begegnungen.<br />

Gerd Ruge<br />

Fernsehjournalist und Namensgeber des<br />

Gerd Ruge-Projektstipendiums der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> ist nach<br />

20 Jahren Erfolgsgeschichte aus<br />

der Filmlandschaft nicht mehr<br />

wegzudenken. Das gilt für NRW<br />

ebenso wie für ganz Deutschland und den Rest<br />

der Welt. Wir freuen uns auf viele weitere gemeinsame<br />

Film-Highlights und die tolle Zusammenarbeit<br />

mit allen Mitarbeitern!<br />

Bastie Griese<br />

MMC Independent<br />

2006<br />

Februar: Moritz Bleibtreu gewinnt auf der Berlinale<br />

einen Silbernen Bären für seine Rolle in „Elementarteilchen“.<br />

Jürgen Vogel erhält den Silbernen<br />

Bären für seine künstlerische Leistung in „Der<br />

freie Wille“. / Der Verein Filmforum NRW nimmt<br />

im Kölner Kino im Museum Ludwig den Spielbetrieb<br />

wieder auf. März: Grimme Preis für die<br />

vierteilige Doku „Abenteuer Glück” von Annet-<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Dieter Gorny:<br />

Aufsichtsratsvorsitzender<br />

von 2006 bis 2010<br />

„Der freie Wille“,<br />

Foto: Anne-Kathrin Golinsky<br />

„Dresden“,<br />

Foto: ZDF/ Conny Klein<br />

te Dittert. Mai: Ken Loach gewinnt in Cannes<br />

die Goldene Palme für „The Wind that Shakes<br />

the Barley“. / Startschuss für das AV-Gründerzentrum<br />

in NRW, die <strong>Filmstiftung</strong> NRW ist einer der<br />

Gesellschafter. September: Goldener Leopard<br />

für Burkhart Klaußner in „Der Mann von der Botschaft“<br />

auf dem Festival in Locarno. / Goldene<br />

Leinwand für über drei Millionen Besucher von


» Ohne die Hilfe der <strong>Filmstiftung</strong><br />

vor 15 Jahren hätten wir<br />

den „Clown“ nicht produziert,<br />

und action concept wäre nicht die Actionfilm-<br />

Produktion Nr. 1 geworden. Vielen Dank und<br />

herzlichen Glückwunsch zum 20.!<br />

Hermann Joha<br />

action concept<br />

„The Wind that Shakes the Barley“,<br />

Foto: Neue Visionen<br />

» Denke ich an 20 Jahre<br />

<strong>Filmstiftung</strong>, dann muss ich sagen,<br />

dass die Entscheidung des WDR,<br />

seiner Gremien auf meinen Vorschlag diese heute<br />

so wichtige Institution zu gründen, zu den<br />

nachhaltigsten Beschlüssen dieser Zeit gehört.<br />

Ich wünsche der <strong>Filmstiftung</strong>, dass sie in komplizierter<br />

werdenden Zeiten ihre Erfolge im Interesse<br />

des Publikums fortsetzen kann.<br />

Friedrich Nowottny<br />

WDR-Intendant 1985-1995<br />

„Das Parfum“. Insgesamt sahen knapp sechs<br />

Millionen Menschen den Film in den deutschen<br />

Kinos. Oktober: Reise einer NRW-Filmdelegation<br />

nach Montreal. November: Philip Gröning<br />

erhält für seinen <strong>Dokument</strong>arfilm „Die große Stille“<br />

den Europäischen Filmpreis. / Die <strong>Filmstiftung</strong><br />

führt das neue Förderinstrument Stoffentwicklung<br />

ein. / Fünf Filme von KHM-Studenten sind<br />

» „Das wahre Glück liegt im<br />

Handeln“, heißt es in dem Film<br />

„Before Sunset“. In dem Sinne<br />

wünsche ich der <strong>Filmstiftung</strong><br />

weiterhin ein gutes Gespür für außergewöhnliche<br />

Filme und viel Glück für die Neuausrichtung.<br />

Claudia Droste-Deselaers<br />

Leiterin Förderung bei der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW 1999-2010<br />

„Die große Stille“,<br />

Foto: Zelluloid<br />

Der erste Jahrgang des AV-<br />

Gründerzentrums NRW<br />

„Das Parfum“, Foto: Constantin<br />

die ersten Projekte, die im Rahmen der neuen<br />

Nachwuchsförderung von der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

unterstützt werden. Dezember: Dieter Gorny<br />

ist neuer Aufsichtsratsvorsitzender der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW. / Erstes Filmsymposium „Der Stand<br />

der Dinge“ zum Thema Film und Kultur mit Tom<br />

Tykwer <strong>als</strong> Podiumsgast.<br />

„Emmas Glück“,<br />

Foto: Pandora<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW war<br />

und ist ein verlässlicher Partner für<br />

die Stadt Köln und mit der neuen Ausrichtung<br />

<strong>als</strong> Film- und Medienstiftung ein Garant für eine<br />

erfolgreiche Zukunft der Medienstandorte<br />

Köln und NRW. Ich gratuliere zum 20-jährigen<br />

Bestehen und freue mich auf die Zusammenarbeit<br />

in den nächsten Jahren.<br />

Jürgen Roters<br />

Oberbürgermeister Köln<br />

„Der Mann von der<br />

Botschaft“,<br />

Foto: Arsenal Filmverleih<br />

„Die Wilden Hühner“,<br />

Foto: Constantin<br />

» Wer schafft den schwierigen<br />

Spagat zwischen kleinen Arthouse-<br />

und großen, internationalen<br />

Produktionen? Wer spannt<br />

den Bogen von der Praktikums- bis hin zur Produktionsförderung?<br />

Wer ist roter Faden, Fels in<br />

der Brandung, Gesprächs- und Sparring-Partner<br />

in NRW? Die <strong>Filmstiftung</strong>. Danke!!! Ich freue<br />

mich auf die nächsten 20 Jahre...<br />

Anita Elsani<br />

Elsani Film<br />

2007<br />

Januar: Start des Deutschen Filmförderfonds /<br />

Pia Marais gewinnt in Rotterdam für ihren Film<br />

„Die Unerzogenen“ den Tiger-Award. / Auf der<br />

Berlinale erhält Dror Shauls „Sweet Mud“ den<br />

Gläsernen Bären in der Sektion Generation<br />

14plus. März: Grimme-Preis für Isabel Kleefelds<br />

„Arnies Welt“. Mai: Fatih Akin erhält für sein<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> bietet viel<br />

Raum, um Erfolge zu feiern. Mir<br />

kommt in solchen Momenten<br />

auch in den Sinn, was mit Herzblut<br />

entwickelt und nicht gefördert wurde. Mitte<br />

der 90er Jahre bin ich mit einem großen<br />

Abenteuerfilm, der in Lappland spielen sollte,<br />

„gescheitert“. Zum Trost für ebenfalls Betroffene:<br />

Diese Ablehnung ließ anderes wachsen, was<br />

mich heute glücklich macht. Das hab ich dam<strong>als</strong><br />

nicht sehen können.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Werner Kubny<br />

Regisseur und Produzent<br />

Freude über den Gläsernen<br />

Bären 2007: Das Team von<br />

„Sweet Mud“<br />

Paul Haggis, Preisträger<br />

des ersten Filmpreises<br />

Köln, 2007 mit<br />

Anton Corbijn auf der<br />

Cologne Conference<br />

„Contergan“,<br />

Foto: WDR/Willi Weber<br />

„Die Unerzogenen“,<br />

Foto: Real Fiction<br />

Drehbuch zu „Auf der anderen Seite“ in Cannes<br />

eine Palme. Mai: Bei den Deutschen Filmpreisen<br />

gehen sechs Lolas an Tom Tykwers Bestsellerverfilmung<br />

„Das Parfum“. Juli: Die German<br />

Films Previews finden erstm<strong>als</strong> in Köln statt. August:<br />

Fachtagung Filmbildung in NRW in Köln.<br />

September: Auf der Cologne Conference er<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW – newsletter 1/2011 27


20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

652 Verleih- und Vertriebsförderungen in Höhe von insgesamt 37,5 Mio. Euro<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

353 Drehbuchförderungen mit einem Gesamtvolumen von 8 Mio. Euro<br />

» Die erste Urkunde der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW für das Programm<br />

des OFF Broadway habe<br />

ich noch <strong>als</strong> filmvorführender Student<br />

aufgehängt. Zehn Jahre später eröffnete<br />

ich <strong>als</strong> Geschäftsführer das modernisierte OFF<br />

mit der Premiere der „Inneren Sicherheit“ von<br />

Christian Petzold neu, und 2009 konnten wir<br />

das Filmstudio am Weißhaus vor der Schließung<br />

retten – alles mit Unterstützung der <strong>Filmstiftung</strong><br />

und ihrer professionellen, hilfsbereiten Mitarbeiter.<br />

Dafür herzlichen Dank und Gratulation zum<br />

20Jährigen!<br />

Christian Schmalz<br />

Kinobetreiber OFF Broadway<br />

» <strong>Filmstiftung</strong> NRW heißt,<br />

dass man auch <strong>als</strong> „Kölner“ in<br />

D´dorf Freunde haben kann! 20<br />

Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW bedeutet höchstens<br />

Halbzeit der gemeinsamen Reise! Herzliche<br />

Glückwünsche, alles Beste und bis bald!<br />

Joachim Król<br />

Schauspieler<br />

hält Paul Haggis den erstm<strong>als</strong> vergebenen und<br />

mit 25.000 Euro dotierten Filmpreis Köln, den die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW gemeinsam mit der Stadt Köln<br />

vergibt. / Paul Laverty erhält in Venedig für Ken<br />

Loachs „It’s a free World“ den Preis für das beste<br />

Drehbuch. November : Nach langen juristischen<br />

Auseinandersetzungen läuft Adolf Winkelmanns<br />

„Contergan“ im Ersten. / Bei den<br />

28<br />

„Die Unerzogenen“, Foto: Real Fiction<br />

» 20 Jahre – länger <strong>als</strong> die<br />

Durchschnittsehe und so viele tolle<br />

„Kinder“! Ich freue mich aufs<br />

nächste Familientreffen!<br />

Wotan Wilke Möhring<br />

Schauspieler<br />

» Denk ich an 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong><br />

denke ich zuerst:<br />

„Wie viele Jahre sind wir jetzt<br />

Schon durch diese Welt gefetzt“<br />

Und<br />

„Der Fährmann setzt dich über’n Fluss rüber<br />

Ich spür deine Kraft, geht voll auf mich über“<br />

(Zitate aus Songs von Udo Lindenberg)<br />

Glückwünsche zum 20jährigen Bestehen.<br />

Christine Ruppert<br />

TATFILM<br />

„Auf der anderen Seite“,<br />

Foto: Corazón int.<br />

» Happy Birthday, <strong>Filmstiftung</strong>!<br />

Und tausend Dank für die<br />

gute Zusammenarbeit in den<br />

vergangenen Jahren. Nicht nur<br />

habt Ihr mit Glauben und Geduld so manches<br />

unserer Filmprojekte („Das Wunder von Bern“)<br />

bereits in der Entwicklung unterstützt, gemeinsam<br />

haben wir auch jungen Talenten wie<br />

Christian Zübert („Lammbock“) oder Wolfgang<br />

Groos („Vorstadtkrokodile“) die Chance<br />

gegeben, zu angesehenen Kinoregisseuren<br />

zu reifen. In diesem Sinne freuen wir uns,<br />

auch unter der neuen Leitung, auf viele spannende<br />

Projekte in NRW.<br />

Sönke Wortmann<br />

Regisseur und Produzent,<br />

Little Shark Entertainment<br />

Europäischen Filmpreisen gewinnt Fatih Akin –<br />

wie schon in Cannes – den Preis für das beste<br />

Drehbuch für „Auf der anderen Seite“. Kameramann<br />

Frank Griebe wird für seine Bilder zu „Das<br />

Parfum“ ausgezeichnet, Uli Hanisch erhält den<br />

Preis für außergewöhnliche Leistungen für sein<br />

Produktionsdesign bei Tom Tykwers Bestsellerverfilmung.<br />

2008 gewann Reto Caffi mit seinem Kurzfilm<br />

„Auf der Strecke“ den Studenten-Oscar<br />

2008<br />

Februar: Während der Berlinale lädt die <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW zu einer Diskussionsrunde mit<br />

Andrzej Wajda über die deutsch-polnischen Filmbeziehungen.<br />

/ Eine NRW-Mediendelegation mit<br />

Jürgen Rüttgers an der Spitze reist nach Hollywood,<br />

um die Kontakte zwischen dem Filmland am Rhein<br />

und der Traumfabrik zu vertiefen. Juni: Reto Caf-<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Andrzej Wajda<br />

diskutierte 2008<br />

auf der Berlinale<br />

das deutschpolnische<br />

Verhältnis<br />

„Buddenbrooks“, Foto: Warner Bros.<br />

„Krabat“, Foto: Fox<br />

fi gewinnt den Studenten-Oscar für seinen geförderten<br />

Kurzfilm „Auf der Strecke“. September:<br />

Adolf Winkelmanns Zweiteiler „Contergan“<br />

erhält den Deutschen Fernsehpreis. Oktober:<br />

Im Rahmen Saison France-<strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

präsentiert die <strong>Filmstiftung</strong> NRW ein Filmprogramm<br />

mit geförderten Produktionen in Paris.


» Seit vielen Jahren ist die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW eine starke und<br />

streitbare Partnerin des Internationalen<br />

Frauenfilmfestiv<strong>als</strong> Dortmund<br />

| Köln. Ich wünsche ihr und ihrer Leiterin<br />

Petra Müller, dass sie weiterhin mit klugen<br />

Entscheidungen die Attraktivität des Filmlandes<br />

NRW stärkt und somit ein wichtiger Rückhalt<br />

für die hiesige Filmszene bleibt.<br />

Silke J. Räbiger<br />

Frauenfilmfestival IFFF Dortmund-Köln<br />

2009<br />

„Nordwand“, Foto: Dor Film West<br />

„Gigante“, Foto: Control Z Films<br />

„Lebanon“, Foto: Senator<br />

„NoBody’s Perfect“,<br />

Foto: Ventura<br />

Januar: Golden Globe für Kate Winslet in „Der<br />

Vorleser“. Februar: Auf der Berlinale gewinnt<br />

„Gigante“ von Adrián Biniez den Silbernen Bären/Großer<br />

Preis der Jury, den Alfred Bauer Preis<br />

und den Preis für den besten Erstlingsfilm. Hans-<br />

Christian Schmids „Sturm“ erhält drei Auszeichnungen.<br />

/ Oscar für Kate Winslet in „Der Vorleser“.<br />

April: Deutscher Filmpreis für den <strong>Dokument</strong>arfilm<br />

„NoBody´s Perfect“ von Nico von Gla-<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> hat mich<br />

nahezu mein ganzes professionelles<br />

Leben begleitet und mir wesentliche<br />

Perspektiven eröffnet – vom erfolgreichen<br />

Debütfilm bis zur europäischen Koproduktion<br />

in Cannes. Ohne die <strong>Filmstiftung</strong> gäbe es<br />

viel, viel weniger LICHTBLICKe!<br />

Joachim Ortmanns<br />

LICHTBLICK<br />

Hans-Christian Schmid und<br />

Produzentin Britta Knöller<br />

zeigen 2009 bei den German<br />

Currents in LA ihren Film<br />

„Sturm“, Foto: Volker Corell<br />

» „Ich darf die <strong>Filmstiftung</strong><br />

umso mehr loben, <strong>als</strong> ich bei ihrer<br />

Gründung eher zu Skeptikern<br />

gehörte: Gebührengelder für die Filmförderung?<br />

In zwei Jahrzehnten hat sich gezeigt, mit DK und<br />

MSO und jetzt mit PM: die <strong>Filmstiftung</strong> hat dann<br />

zu stürmen gelernt, wenn die Fernsehsender lieber<br />

Catenaccio spielten… Man sieht sich,<br />

irgendwo zwischen Köln und Cannes.<br />

Lutz Hachmeister<br />

Regisseur und Produzent<br />

„Antichrist“, Foto: MFA<br />

sow und zwei Lolas für Philipp Stölzls Bergsteigerdrama<br />

„Nordwand“. Mai: Charlotte Gainsbourg<br />

wird in Cannes für ihre Rolle in „Antichrist“<br />

von Lars von Trier <strong>als</strong> Beste Darstellerin geehrt. Juni:<br />

Erstm<strong>als</strong> vergibt die <strong>Filmstiftung</strong> NRW im Rahmen<br />

des medienforum.nrw gemeinsam mit Phoenix<br />

den Phoenix-<strong>Dokument</strong>arfilmpreis und den<br />

Phoenix-Förderpreis. / Auf dem Medienforum feiert<br />

das geförderte <strong>Dokument</strong>arfilmprojekt „A Trian-<br />

Lars von Trier dreht 2009<br />

Charlotte Gainsbourg<br />

und Willem Dafoe<br />

„Antichrist“ in NRW<br />

» Keep Going!<br />

Lars von Trier<br />

Regisseur<br />

» Denke ich an 20 Jahre<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW, denke ich zuerst<br />

an die Jahre, in denen es die <strong>Filmstiftung</strong><br />

noch nicht gab und viele Projekte an der fehlenden<br />

Finanzierung gescheitert sind. Ich wünsche<br />

der Stiftung, dass sie weiterhin viele erfolgreiche<br />

aber auch mutige Filme fördert!<br />

Wolf Dietrich Brücker<br />

ehem. WDR-Redakteur<br />

» Happy birthday to the <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

from Ken Loach and all at Sixteen Films. You have<br />

given us terrific support over the years and<br />

we hope your success continues.<br />

Ken Loach<br />

Regisseur<br />

gle Dialogue“ von Filmstudenten aus Köln, Warschau<br />

und Jerusalem Premiere. September: „Lebanon“<br />

von Samuel Maoz gewinnt in Venedig den<br />

Goldenen Löwen, der Silberne Löwe geht an „Women<br />

without Men“ von Shirit Neshat. Jessica<br />

Hauseners „Lourdes“ erhält den Fipresci-Preis /<br />

Koproduktionstreffen in Zürich in Zusammenarbeit<br />

mit der Zürcher <strong>Filmstiftung</strong>. September/<br />

Oktober: Die German Currents in Los Angeles<br />

„Der Vor le ser“, Foto: Se na tor<br />

Oscar für Kate Winslet in<br />

„Der Vorleser“, Foto: Academy<br />

of Motion Pictures<br />

» Ich gratuliere der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW herzlich zu ihrem 20jährigen<br />

Bestehen. Das in den letzten<br />

20 Jahren geknüpfte Band<br />

zwischen der <strong>Filmstiftung</strong> – die im Düsseldorfer<br />

Medienhafen einen optimalen Standort gefunden<br />

hat – und der Landeshauptstadt wird<br />

auch in Zukunft ein Erfolgsgarant für den Filmstandort<br />

NRW sein.<br />

Gudrun Hock<br />

Bürgermeisterin der Stadt Düsseldorf/<br />

Mitglied des Aufsichtsrates<br />

Bei der Verleihung der<br />

Europäischen Filmpreise<br />

in Bochum 2009 wird<br />

Ken Loach für sein<br />

Lebenswerk geehrt<br />

2009 ging der Silberne<br />

Löwe in Venedig<br />

an Shirin Neshat<br />

(„Women without Men“),<br />

hier mit Produzentin<br />

Susanne Marian.<br />

stehen ganz im Zeichen von NRW. November:<br />

Kooperation des LfM, des Landes NRW und der<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW mit der Int. Academy of Television<br />

rund um die Verleihung der Emmys in New<br />

York. / Deutsch-Belgisches Koproduktionstreffen<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW. Dezember: Verleihung<br />

der Europäischen Filmpreise in der Jahrhunderthalle<br />

Bochum <strong>als</strong> Auftakt zum Europäischen Kulturhauptstadtjahr.<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW – newsletter 1/2011 29


2010<br />

Januar: Beim Sundance Film Festival wird<br />

„Contracorriente“ von Javier Fuentes-León mit<br />

dem World Cinema Audience Award ausgezeichnet.<br />

Febuar: Auf der Berlinale gewinnt<br />

Semih Kaplanoglu für seinen Film „Bal“ den<br />

Goldenen Bären. „Die Fremde“ von Feo Aladag<br />

erhält den Preis der Europa Cinemas.<br />

April: Insgesamt sechs Deutsche Filmpreise<br />

für „Sturm“, „Die Fremde“ und „Vorstadtkrokodile“.<br />

Mai: „Life, Above All“ von Oliver Schmitz<br />

erhält in Cannes den Prix François Chalais.<br />

30<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

500 Mio. Euro Förderung für 1.524 Produktionen<br />

20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW sind ...<br />

775 Kinofilme, die mit 358 Mio. Euro gefördert wurden<br />

» Die <strong>Filmstiftung</strong> NRW ist<br />

im Konzert der Förderer eine der<br />

bedeutendsten Einrichtungen,<br />

und dies hat nicht nur etwas mit<br />

dem hohen Förderetat zu tun, sondern gründet<br />

auch auf den Förderentscheidungen: Es ist<br />

die Mischung aus der Strahlkraft von erfolgreichen<br />

Regisseuren, Produzenten und Schauspielern<br />

und dem Fördern und Entdecken der kleinen,<br />

feinen Film- und Fernsehproduktion, des<br />

besonderen Drehbuchs oder der spannenden<br />

<strong>Dokument</strong>ation. In den zwei Jahrzehnten ihres<br />

Bestehens hat die <strong>Filmstiftung</strong> NRW die Branche<br />

begleitet und kennt die Höhen und Tiefen<br />

des Business; einem Geschäft, das letztlich von<br />

den Kreativen und den Unternehmern lebt, die<br />

das finanzielle Risiko einer Produktion tragen.<br />

Nach der Aufbauphase und ihrer Etablierung,<br />

auch im europäischen Kontext, wird es<br />

im dritten Jahrzehnt der <strong>Filmstiftung</strong> u.a. darum<br />

gehen, die Branche bei der Frage zu begleiten,<br />

wie auf das Wegbrechen der klassischen Verwertungsketten<br />

reagiert werden kann. Für die<br />

Zukunft wünsche ich der <strong>Filmstiftung</strong> NRW die<br />

notwendige Gestaltungskraft und Unterstützung,<br />

die sie braucht, um die gravierenden Veränderungen,<br />

die das Internetzeitalter für Film<br />

und Fernsehen mit sich bringt, produktiv im Fördergeschäft<br />

aufzugreifen.<br />

Frauke Gerlach<br />

Aufsichtsratsvorsitzende<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

„Lourdes“, Foto: NFP<br />

» Als Düsseldorfer Jong bin<br />

ich der <strong>Filmstiftung</strong> natürlich besonders<br />

verbunden. Weder den<br />

„BAP-Film”, in Köln gedreht, noch „Palermo<br />

Shooting”, in der Landeshauptstadt gedreht,<br />

noch „Pina”, in Wuppertal gedreht, hätte ich<br />

ohne die großzügige und mitunter auch unbürokratische<br />

Hilfe der <strong>Filmstiftung</strong> NRW je machen<br />

können. Mit den Besten Wünschen für die<br />

nächsten 20 Jahre!<br />

Wim Wenders<br />

Regisseur<br />

„Die Fremde“, Foto: Majestic<br />

„Vorstadtkrokodile“, Foto: Constantin<br />

2010 werden die Kinoprogrammpreise<br />

NRW in Köln erstm<strong>als</strong> unter dem<br />

neuen Namen vergeben<br />

Foto: Heike Herbertz / <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

„Bal“, Foto: Piffl<br />

Juni: Der Kreis Düren tritt <strong>als</strong> 35. Teilnehmer<br />

dem Netzwerk Filmstädte der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW bei. September: Petra Müller übernimmt<br />

die Geschäftsführung der <strong>Filmstiftung</strong><br />

NRW. / Christina Bentlage wird Leiterin der Förderung.<br />

/ Die ersten 14 NRW-Kinos erhalten<br />

einen Investitionskostenzuschuss für die Digitalisierung<br />

ihrer Leinwände. November: Die<br />

<strong>Filmstiftung</strong> NRW vergibt unter dem neuen<br />

Namen Kinoprogrammpreis NRW 384.000 Euro<br />

an 50 Filmtheater. Dezember: Frauke<br />

Roter Teppich in<br />

Venedig: Petra Müller<br />

mit dem Team von<br />

Tom Tykwers „Drei“<br />

» Wie viele Palmen, Bären,<br />

Löwen, Leoparden, Oscars, deutsche<br />

und europäische Filmpreisgewinner<br />

... wären wohl nie ohne die <strong>Filmstiftung</strong><br />

entstanden. Um wie viel ärmer wären die<br />

Leinwände der Welt ohne die <strong>Filmstiftung</strong>: ein<br />

Fels in der Brandung für die Kino-Spiel- und <strong>Dokument</strong>arfilmszene.<br />

Herzlichen Glückwunsch<br />

zum 20sten!“<br />

Karl Baumgartner<br />

Pandora Film<br />

2010 gewinnt „Bal“ den<br />

Goldenen Löwen:<br />

Bettina Brokemper, Semih<br />

Kaplanoglu und Johannes<br />

Rexin mit der Trophäe<br />

Das Team der <strong>Filmstiftung</strong> NRW in der Kaistraße 14<br />

Gerlach wird zur neuen Aufsichtratsvorsitzenden<br />

der <strong>Filmstiftung</strong> NRW gewählt. / Beim der<br />

Verleihung der Europäischer Filmpreise gewinnt<br />

„Lebanon“ den European Discovery-<br />

Preis der Fipresci für das Beste Erstlingswerk<br />

und Kameramann Giora Bejach den Carlo Di<br />

Palma European Cinematographer Award. Silvie<br />

Testud wird für ihre Rolle in „Lourdes“ <strong>als</strong><br />

Beste Darstellerin geehrt. Der <strong>Dokument</strong>arfilmpreis<br />

geht an „Nostalgia de la Luz“.<br />

newsletter 1/2011 – 20 Jahre <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

2011<br />

Februar: Auf der Berlinale feiert Wim Wenders<br />

3D-Tanzfilm „Pina“ Weltpremiere im Wettbewerb<br />

außer Konkurrenz.<br />

…<br />

„Pina”, Foto: Neue Road Movies/Donata Wenders<br />

Helen Mirren dreht 2010 „Die Tür“ in NRW,<br />

Foto: Intuit Pictures


Hotel Lux<br />

Ausgecheckt aus dem „Hotel Lux“ haben<br />

mittlerweile Michael Bully Herbig, Jürgen<br />

Vogel und Thekla Reuten. Sie spielten bis<br />

in den Dezember in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong> die<br />

Hauptrollen der tragikomischen Abenteuergeschichte<br />

in Moskau 1938. Regisseur Leander<br />

Haußmann hat nach einer Idee von Helmut<br />

Münster-Tatort<br />

„Sansibar“<br />

Die Müller & Seelig Filmproduktion feiert<br />

den 20. Tatort-Fall aus Münster: Franziska<br />

Meletzky inszeniert „Sansibar” vom 15. Februar<br />

bis zum 16. März an insgesamt 22 Drehtagen<br />

in Münster, Köln und Umgebung das Drehbuch<br />

von Christoph Silber und Thorsten<br />

Wettcke. Jutta Müller produziert den TV-<br />

Die Männer der<br />

Emden<br />

Die Berengar Pfahl Film startete am 12. Januar<br />

ihren Dreh zu „Die Männer der Emden“<br />

in Sri Lanka. Ken Duken, Felicitas<br />

Woll, Jan Henrik Stahlberg, Sebastian<br />

Blomberg, Oliver Korittke und Sibel Kekilli<br />

spielen die Hauptrolle in der unglaublichen<br />

Odyssee: Nach dem Untergang<br />

ihres Schiffes SMS Emden müssen<br />

sich fünfzig Matrosen von<br />

einem kleinen Atoll im Indischen<br />

Ozean zurück nach Deutschland<br />

durchschlagen. Idee, Drehbuch<br />

und Regie liegen in Händen von<br />

Berengar Pfahl. Drehorte sind<br />

noch bis Mitte April neben Sri<br />

Dreharbeiten für „Die Männer der<br />

Emden", Foto: Berengar Pfahl Film<br />

Ruhm<br />

Die Weltreise des Teams von „Ruhm“ geht weiter:<br />

Nachdem die Dreharbeiten in NRW abgeschlossen<br />

sind, inszeniert Isabel Kleefeld<br />

noch bis in den April in Zürich, Buenos Aires,<br />

Kiew, auf der Krim sowie in der Nähe von Cancun<br />

ihr eigenes Drehbuch nach Vorlage des<br />

gleichnamigen Bestsellers von Daniel Kehlmann.<br />

„Ruhm“ bündelt sechs aberwitzige und<br />

berührende Geschichten zu einem mitreißenden<br />

Ensemblefilm. In den Hauptrollen sind Stefan<br />

Kurt, Julia Koschitz, Senta Berger,<br />

Justus von Dohnányi, Heino Ferch und<br />

Gabriela Maria Schmeide zu sehen.<br />

Produziert wird der Film von Tom Spieß und<br />

Am Set von „Hotel Lux“: Michael Bully Herbig,<br />

Thekla Reuten, Leander Haußmann,<br />

Günter Rohrbach, Corinna Eich und Jürgen Vogel,<br />

Foto: 2010 Constantin Film Verleih<br />

Dietl und Vorlagen von Uwe Timm und Volker<br />

Einrauch selbst das Drehbuch geschrieben.<br />

Die Kamera führte Hagen Bogdanski,<br />

für das Szenenbild war Uli Hanisch verantwortlich.<br />

„Hotel Lux“ ist eine Produktion der Bavaria<br />

Pictures, produziert von Günter<br />

Rohrbach und Corinna Eich in Koproduktion<br />

mit Colonia Media, herbX film- und<br />

fernsehproduktion, LI Produktions, Little<br />

Shark Entertainment und Pirol Film<br />

Produktion. Fernsehpartner sind WDR, ARD<br />

Degeto, Arte und BR. Der Kinostart im Verleih<br />

der Constantin Film ist für Herbst 2011<br />

geplant. Den Weltvertrieb übernimmt Bavaria<br />

Film International.<br />

Bavaria Film, Tel. (089) 6499-3900;<br />

presse@bavaria-film.de<br />

Krimi für den WDR (Redakteurin: Nina Klamroth),<br />

die Produktionsleitung hat Gabriele Goiczyk,<br />

an der Kamera steht Eva Fleig. Hauptdarsteller<br />

sind Jan Josef Liefers, Axel Prahl,<br />

Christine Urspruch, Friederike Kempter,<br />

Mechthild Großmann und Claus D.<br />

Clausnitzer.<br />

Müller & Seelig Filmproduktion,<br />

Tel. (0221) 942150;<br />

kontakt@muellerseelig.de<br />

Lanka Malta und Rügen sowie Athen, Wuppertal<br />

und Bochum. „Die Männer der Emden“ wird<br />

von Falcom Media ins Kino gebracht. ARD<br />

Degeto zeichnet für die spätere Fernsehauswertung<br />

(2 x 90 Min.) verantwortlich.<br />

Berengar Pfahl Film,<br />

Tel. (02129) 37990;<br />

info@berengar-pfahl-film.de<br />

Sönke Wortmann von Little Shark Entertainment<br />

sowie Christoph Friedel und<br />

Claudia Steffen von der Terz Filmproduktion,<br />

in Koproduktion mit der österreichischen<br />

DOR Film Produktionsgesellschaft und<br />

der Schweizer Hugofilm Productions. Auf<br />

Senderseite ist der WDR (Redaktion Barbara<br />

Buhl) federführend neben ARD Degeto<br />

(Jörn Klamroth), Arte (Andreas Schreitmüller),<br />

dem ORF und dem Schweizer<br />

Fernsehen / SRG SSR idée suisse (Redaktion<br />

Lilian Räber, Peter Studhalter). Der<br />

Kinostart ist für Herbst 2011 bei Pandora<br />

Filmverleih geplant.<br />

Little Shark, Tel. (0221) 336110;<br />

littleshark@littleshark.de<br />

Unter Frauen<br />

Anfang Mai 2011 wird die Berliner Ninety-Minute<br />

Film (Produzent: Ivo-Alexander<br />

Beck, Produktionsleiter: Klaus Spindler) in<br />

Koproduktion mit der Kölner Filmpool mit den<br />

Dreharbeiten zu dem Kinofilm „Unter Frauen“<br />

in Düsseldorf beginnen. Das Drehbuch von<br />

Sarah Schnier erzählt von Alexander Hagen,<br />

der sich für den Mount Everest unter den Autoverkäufern<br />

hält und rücksichtslos Frauen verführt.<br />

Nach einer Explosion sind jedoch alle Menschen<br />

Frauen, sogar sein Kater! Nun zeigt sich,<br />

dass Alexander vom Frauenverstehen überhaupt<br />

nichts versteht. Rund 25 Drehtage plant Ninety-Minute<br />

Film in Düsseldorf und Umgebung<br />

ein. Hansjörg Thurn wird Regie führen, Sebastian<br />

Ströbel und Alexandra Neldel<br />

sollen die Hauptrollen übernehmen. Die Kamera<br />

führt Markus Hausen. NFP soll den Film<br />

ins Kino bringen, bevor ihn das ZDF im TV zeigt.<br />

Ninety-Minute Film,<br />

Tel. (030) 3907100;<br />

info@ninetyminutefilm.de<br />

Der Kongress<br />

Im Februar und März realisiert der israelische Regisseur<br />

Ari Folman, der mit seinem Film<br />

„Waltz with Bashir“ international Erfolg hatte,<br />

an fünf Drehtagen auch in NRW „Der Kongress“,<br />

in dem er Stanislaw Lems Bestseller<br />

„Der futurologische Kongress“ adaptiert. Die<br />

europäisch-israelische Koproduktion der Kölner<br />

Pandora wird in Köln, Coesfeld und Dortmund<br />

mit dem US-Star Robin Wright umgesetzt<br />

und später teilweise animiert.<br />

Pandora Film,<br />

Tel. (0221) 973320;<br />

info@pandorafilm.com<br />

Als der<br />

Weihnachtsmann<br />

vom Himmel fiel<br />

„Als der Weihnachtsmann vom Himmel<br />

fiel” der Bestsellerautorin Cornelia Funke ist<br />

die Vorlage für den gleichnamigen Familienfilm,<br />

der seit Dezember 2010 und noch bis März in<br />

München und Umgebung, in Köln, in Salzburg<br />

und dem Salzburger Land unter der Regie von<br />

Oliver Dieckmann gedreht wird. Mit Alexander<br />

Scheer <strong>als</strong> Weihnachtsmann, Jessica<br />

Schwarz, Fritz Karl, Volker Lechtenbrink<br />

sowie Gisela Schneeberger sind die<br />

Erwachsenen-Rollen prominent besetzt. Die Kinder<br />

werden von Noah Kraus, Mercedes Jadea<br />

Diaz, Paul Alhäuser und Tamino<br />

Wecker gespielt.<br />

Produziert wird „Als der Weihnachtsmann<br />

vom Himmel fiel” von Uschi Reich (Bavaria),<br />

in Koproduktion mit der Wega Filmproduktionsgesellschaft<br />

(Veit Heiduschka) und Kiddinx<br />

Filmproduction (Karl Blatz) in Zusammenarbeit<br />

mit dem ZDF (Redaktion: Irene<br />

Wellershoff, Jörg von den Steinen,<br />

Gabriele Heuser). Die Literaturverfilmung<br />

kommt voraussichtlich im Dezember 2011 in die<br />

deutschen Kinos.<br />

Bavaria Film,<br />

Tel. (089) 64990;<br />

info@bavaria-film.de<br />

Vivaldi<br />

Das Leben des großen venezianischen Komponisten<br />

Antonio Vivaldi (1678-1741) ist Thema<br />

der mit Luke Evans, Jessica Biel, Ben<br />

Kingsley und Veronica Ferres prominent<br />

besetzten deutsch-amerikanischen Koproduktion<br />

„Vivaldi“ der Kölner Zeitsprung. Nach<br />

einem Drehbuch von Kevin Lund und T.J.<br />

Scott erzählt der Kinofilm die Geschichte Vivaldis<br />

<strong>als</strong> eine Metapher auf die Liebe, die alle<br />

Grenzen sprengt. Im Sommer werden in Köln<br />

sowie in Höxter und Umgebung 20 der insgesamt<br />

39 Drehtage realisiert. Bayern, Baden-<br />

Württemberg, Niedersachsen sowie Venedig liefern<br />

die Kulissen weiterer Szenen. Raffaella<br />

de Laurentiis sowie Michael und Ica Souvignier<br />

(Zeitsprung) sind die Produzenten. Senator<br />

bringt den Film ins Kino.<br />

Zeitsprung Entertainment,<br />

Tel. (0221) 9498020;<br />

info@zeitsprung.de<br />

Das Düsseldorfer Doku-Objekt Oeconomicum,<br />

Foto: Filmfritz<br />

Oeconomicum<br />

Die junge Kölner Produktionsfirma Filmfritz<br />

GmbH stellt für den WDR (Redaktion Christiane<br />

Mausbach) das Düsseldorfer „Oeconomicum“<br />

in der gleichnamigen <strong>Dokument</strong>ation<br />

vor: Hinter dem mehrdeutigen Namen verbirgt<br />

sich ein hochmoderner, ökologischer, transparenter<br />

Glasbau, in den die Wirtschaftsstudenten<br />

der Heinrich-Heine-Universität einziehen.<br />

Produzentin und Regisseurin der von Januar bis<br />

April in Düsseldorf und Köln entstehenden TV-<br />

<strong>Dokument</strong>ation ist die Geschäftsführerin Astrid<br />

Bscher. Die Kamera werden Andreas<br />

Schneegans und Ralph Windisch führen.<br />

Filmfritz, Tel. (0221) 3796704;<br />

hetzer@filmfritz.de<br />

Tatort Köln:<br />

Altes Eisen<br />

In Köln und Umgebung stehen vom 15. März<br />

bis 13. April wieder Klaus J. Behrendt, Dietmar<br />

Bär und Tessa Mittelstaedt <strong>als</strong> bewährte<br />

Ermittler vor der Kamera, um den Tatort<br />

Köln aufzuklären. In der Folge „Altes Eisen“<br />

geht es um alteingesessene Bewohner des<br />

Veedels, die wegen Immobilienspekulationen<br />

aus ihren Wohnungen ausziehen sollen. Regisseur<br />

Mark Schlichter verfilmt das Buch von<br />

Mario Giordano für die Colonia Media<br />

(Produzentin: Sonja Goslicki) im Auftrag des<br />

WDR (Redakteur: Frank Tönsmann):<br />

Für die dreiteilige TV-<strong>Dokument</strong>ation<br />

„Russland – Mein Schicksal“ (AT) wird Colonia<br />

Media (Produzent: Simone Baumann,<br />

Oliver Vogel) zusammen mit Saxonia Entertainment<br />

vom Februar bis zum Juni 2011<br />

in Russland und NRW drehen. Regisseur Christian<br />

Schulz setzt sein eigenes Buch für den<br />

WDR (Redakteurin: Beate Schlanstein) um.<br />

Colonia Media, Tel. (0221) 9514040;<br />

coloniamedia@coloniamedia.de<br />

Dreharbeiten – newsletter 1/2011 31


Arbeitsmarktkonferenz Medien und Kultur in Köln<br />

Mehr Schwung!<br />

napp 200 Teilnehmer haben sich Mitte Ja-<br />

Knuar zur vierten Arbeitsmarktkonferenz<br />

Medien und Kultur in Köln versammelt.<br />

Erfreulich für die Veranstalter: Neben den<br />

Beschäftigten der Kreativbranche nehmen auch<br />

immer mehr Arbeitgeber teil. Dass die Medienund<br />

Kreativbranche für und in <strong>Nordrhein</strong>-<strong>Westfalen</strong><br />

eine zentrale Rolle einnimmt, daran ließ<br />

Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann keinen<br />

Zweifel: „In NRW arbeiten über 200.000<br />

Menschen in der Kreativbranche – mit einem<br />

Jahresumsatz von 680 Milliarden Euro. Aus den<br />

16 Clustern haben wir acht gemacht. Eins davon<br />

ist die Medien- und Kreativwirtschaft. Im Zeitalter<br />

der Konvergenz wollen wir die Dinge nicht<br />

vereinzeln, sondern zusammenführen. In diesem<br />

Rahmen wird die <strong>Filmstiftung</strong> eine zentrale Rolle<br />

einnehmen.“ Der Politiker betonte auch die gu-<br />

AV-Gründerzentrum<br />

NRW: Start für<br />

den 6. Jahrgang<br />

14 Nachwuchsunternehmen aus dem Bereich<br />

audiovisuelle Medien erhalten in diesem Jahr Stipendien<br />

aus Landesmitteln, darunter auch eines<br />

aus dem Bereich Games und eines aus dem<br />

Bereich Neue Medien. Ein Jahr lang werden die<br />

neuen Stipendiaten des AV-Gründerzentrums<br />

NRW auf ihrem Weg in die Selbständigkeit<br />

begleitet und dabei mit einem Betriebsmittelzuschuss<br />

in Höhe von 10.000 Euro unterstützt.<br />

Dazu kommen eine professionelle Existenzgründungsberatung<br />

sowie ein umfangreiches<br />

Seminarprogramm, Anbindung an das<br />

branchenspezifische Netzwerk und ein persönliches<br />

Coaching. Für Medienstaatssekretär Marc<br />

Jan Eumann ist das Stipendiatenprogramm<br />

„der Transmissionsriemen zwischen Nachwuchs-<br />

ifs und KHM punkten<br />

bei Ophüls<br />

Beim diesjährigen Filmfestival Max-Ophüls-Preis konnten<br />

Mitte Januar sowohl die ifs – internationale filmschule<br />

köln <strong>als</strong> auch die Kunsthochschule für Medien (KHM) mit<br />

Filmen ihrer Studenten punkten: Samira Radsis gewann mit<br />

ihrem Spielfilm „Anduni“ in Saarbrücken den Förderpreis der Defa-Stiftung.<br />

Das Drehbuch für die Produktion der Kölner Elsani<br />

Film in Zusammenarbeit mit dem WDR schrieb Karin Kaçi, die<br />

mit „Anduni“ ihr Drehbuchstudium an der ifs abschloss. In ihrem<br />

Buch erzählt sie die tragikomische Geschichte von Belinda, die sich<br />

nach dem Tod des Vaters eher unfreiwillig mit ihrer armenischen<br />

Großfamilie auf die Suche nach ihrer Heimat begibt.<br />

KHM-Student Philipp Käsbohrer erhielt für „Armadingen“<br />

eine Lobende Erwähnung im Kurzfilmwettbewerb. Der Regisseur<br />

hat sein zweites Projekt an der KHM gemeinsam mit seinen Kommilitonen<br />

Jakob Beurle (Kamera) und Matthias Schulz (Produktion)<br />

realisiert. Jakob Beuerle ist einer der ersten Studenten der<br />

KHM, die den Schwerpunkt Kamera gewählt haben.<br />

32<br />

ifs-Erfolg in Saarbrücken: Förderpreis der<br />

Defa-Stiftung für „Anduni“, Foto: Elsani Film<br />

te Zusammenarbeit zwischen Wirtschafts- und<br />

Kulturministerium sowie dem Medienbereich, der<br />

in der Staatskanzlei angesiedelt sei.<br />

Handlungsbedarf für die Branche sieht allerdings<br />

Hans-Georg Bögner, Geschäftsführer<br />

der SK Stiftung Kultur und der sk stiftung<br />

jugend und medien/AIM. Er sagte mit Blick<br />

auf die Landesregierung: „Ich hätte mir gewünscht,<br />

dass das Thema Kultur und Bildung mehr<br />

zusammen gefasst wird. Denn beide Bereiche sind<br />

sehr durchlässig und beeinflussen sich immer mehr.<br />

Dabei kommen die Aspekte des Arbeitsmarktes<br />

und der Beschäftigten des Marktes zu kurz.“<br />

Dass die Hauptakteure der Branche, die kleinen<br />

und kleinsten Unternehmen, mehr Unterstützung<br />

brauchen, ist eine Erfahrung, die die<br />

Konferenzteilnehmerin Andrea Stein von bm<br />

– gesellschaft für bildung in medienbe-<br />

ausbildung und nachhaltiger Wirtschaftsförderung“.<br />

Die Bilanz des Gründerzentrums kann sich<br />

sehen lassen: 56 der bislang 58 geförderten<br />

Unternehmen haben sich erfolgreich in der Medienbranche<br />

bewährt. Aktuell kann die Erfolgsbilanz<br />

auch auf der Berlinale besichtigt werden:<br />

Kristina Löbbert und Janna Velber, beide<br />

mit ihrer Firma Boogiefilm Stipendiaten des<br />

vergangenen Jahres, präsentieren ihren Debütfilm<br />

„Romeos“ von Regisseurin Sabine Bernardi<br />

in der Berlinale-Sektion Panorama <strong>als</strong><br />

Weltpremiere und sind damit auch im Rennen<br />

um den Preis für den besten Erstlingsfilm. Der<br />

<strong>Dokument</strong>arfilm „Traumfabrik Kabul“ der<br />

2010er Stipendiaten Boekamp & Kriegsheim<br />

feiert ebenfalls auf der Berlinale im Forum<br />

seine Premiere. Und auch einer der neuen<br />

Stipendiaten ist in Berlin dabei: Jasin Challah<br />

stellt in der Reihe Perspektive Deutsches Kino seinen<br />

Film „Kamakia – Helden der Insel“ vor.<br />

rufen gemacht hat: „Besonders wenn es darum<br />

geht, Personalentwicklung für die Zukunft<br />

im Verbund zu machen.“<br />

Während die durchschnittliche Ausbildungsquote<br />

bei knapp fünf Prozent liegt, beträgt sie<br />

im Bereich Medien und Kultur nur etwa drei Prozent.<br />

Zwar hat sich die Auftragslage wieder verbessert,<br />

aber, so der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Agentur für Arbeit Köln, Peter<br />

Welters: „Leider haben wir beobachtet,<br />

dass die Einstellung von Arbeitnehmern noch zögerlich<br />

ist. Parallel dazu haben wir einen Fachkräfteengpass,<br />

vor allem im Bereich der IT, EDV<br />

und der Telekommunikations-Berufe. Auch die<br />

jungen Leute wollen nicht mehr wie früher unbedingt<br />

einen Job in der Medienbranche.“ Der<br />

Leiter der Stabsstelle Medien der Stadt<br />

Köln, Konrad Peschen, jedenfalls sieht die<br />

Initiativen der Stadt positiv, wenn es um Informationsmöglichkeiten<br />

für den Nachwuchs geht:<br />

„Mit dem Medienfest und dem Campus Spotlight<br />

gibt es Veranstaltungen, die im Bereich Aus-<br />

Die AV-Gründerzentrum-Stipendiaten 2011,<br />

Foto: AV-Gründerzentrum<br />

Die Stipendiaten des Jahrgangs<br />

2011:<br />

augenschein Filmproduktion: Jonas<br />

Katzenstein, Maximilian Leo und Keve<br />

Zvolenszky<br />

Boundless Productions: Vahid Zamani<br />

chun + derksen audiovisuelle<br />

Kommunikation: Daniel Chun und<br />

Jan Derksen<br />

ifs-Begegnung: Workshops<br />

für Filmmontage<br />

Ab sofort können sich interessierte Editoren und Filmschaffende<br />

aus den Bereichen Drehbuch, Regie, Produktion, Kamera, Szenenbild<br />

und Postproduktion an der ifs für drei Filmmontage-<br />

Workshops bewerben. Vom 25. bis 28. Februar leitet Editor<br />

Kawe Vakil einen Workshop zum Thema „Avid-Effekte“. Dabei<br />

stehen Animationen, Tracking, Farbkorrektur und Titelbearbeitung<br />

im Vordergrund. „VFX-Planung und Workflow“ ist das<br />

Thema eines Workshops mit VFX-Supervisor und -Producer Sa-<br />

Schlingensief-Film „Die 120 Tage von Bottrop“<br />

in der ifs-Begegnung Schnitt, Foto: Filmgalerie 451<br />

bildung und Weiterbildung Akzente setzen.“ Peschen<br />

betonte zudem die Vorreiterrolle der Medienbranche:<br />

„Vieles was dort stattfindet, etwa<br />

bei mobilen Anwendungen oder im Internet,<br />

wird später von anderen Wirtschaftsbereichen<br />

übernommen.“ Nicht nur er ist der Überzeugung,<br />

dass im Standortwettbewerb vor allem<br />

die Menschen, die in der Medien- und Kreativbranche<br />

tätig sind, die Attraktivität einer Stadt<br />

prägen. In Köln sind das 40.000 sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigte, mit den Selbstständigen<br />

und Freiberuflern sind es insgesamt<br />

60.000.<br />

Und die finden nicht immer die besten Voraussetzung<br />

in der Domstadt vor räumte der<br />

Oberbürgermeister Jürgen Roters ein: „Mir<br />

fehlt es an Schwung in der Stadtentwicklungspolitik.<br />

Da gibt es noch viele Möglichkeiten, etwas<br />

zu tun, denn es gibt noch einige gute Flächen.<br />

Gerade, wenn es um junge Kreative geht,<br />

hat Köln einen hohen Mietstandard. Da müssen<br />

wir das Angebot verbessern.“<br />

Cinema Ergo Sum Filmproduktion: Niki<br />

Drozdowski und Daniel Buder<br />

CR independent: Christian Rau<br />

FarbFilmFreun.de: Sebastian Wagener<br />

Filmefahrer Pictures Filmproduktion:<br />

Marcus Overbeck<br />

HOMO LUDENS Pictures: Aleksandra<br />

Szymanska und Damian Szmurlo<br />

Initialfilm TV MEDIA: Caterina Priesner<br />

Novacore Studios: André Overhagen und<br />

Peter Seydel<br />

Polarlicht Filmproduktion: Dr. Ingo<br />

Schuenemann, Pari Garvanos<br />

PuppetEmpire: Samy und Jasin Challah,<br />

Marc Mahn, Stefan Silies und Till Nachtmann<br />

Sutor Kolonko: Sebastian Lemke und Ingmar<br />

Trost<br />

Weydemann Bros.: Jonas Weydemann<br />

und Jakob D. Weydemann<br />

www.av-gruenderzentrum.de<br />

cha Bertram vom 11. bis 13. März. Das Seminar gibt Einblicke<br />

in die verschiedenen digitalen Techniken, deren Anwendungsmöglichkeiten<br />

und die daraus resultierenden Workflows. Vom 18.<br />

bis 20. März geht es mit Digital Artist Bernhard Rummel und<br />

Editor Marc Schubert um „After-Effects“. Der Workshop richtet<br />

sich vor allem an Filmeditoren, die „After-Effects“ kennen lernen<br />

und in ihren Arbeitsalltag integrieren wollen.<br />

Züli Aladag ist am 9. Februar zu Gast in der Reihe „ifs-Begegnung<br />

Film“. Im Anschluss an die Vorführung seines Films „Elefantenherz“<br />

im Filmforum/Kino im Museum Ludwig findet ein Gespräch<br />

mit dem Regisseur statt. Intensiv erzählt Aladag in seinem<br />

Spielfilmdebüt eine Coming-of-Age-Geschichte im Boxermilieu<br />

– jenseits von Klitschko-Klischees. Für seine Darstellung<br />

des 19-jährigen Boxers Marko wurde Daniel Brühl 2003<br />

beim Deutschen Filmpreis <strong>als</strong> bester Darsteller ausgezeichnet.<br />

Die Vorführung ist Abschluss eines Schauspiel-Workshops, den<br />

Aladag vom 6. bis 9. Februar an der ifs anbietet.<br />

Um Regisseur Christoph Schlingensief dreht sich<br />

am 23. Februar die öffentliche Veranstaltung „ifs-Begegnung<br />

Schnitt“ im Filmforum, bei der sein Film „Die 120 Tage von<br />

Bottrop“ zu sehen ist. Das Filmmagazin Schnitt hat in seiner<br />

aktuellen Ausgabe dem 2010 verstorbenen Filmemacher<br />

einen umfangreichen Schwerpunkt gewidmet. Im Anschluss<br />

an den Film findet ein Gespräch statt mit dem Dramaturgen<br />

und Hörspielregisseur Henning Nass und dem Produzenten<br />

und Produktionsleiter des Films, Christian Fürst. Der<br />

Eintritt zu beiden Veranstaltungen ist frei.<br />

www.filmschule.de<br />

newsletter 1/2011 – Auf dem Sprung – die Seite für den Filmnachwuchs


Der Bart muss ab. Muss er? Momentan nicht, denn für Jan Schomburg ist er so etwas wie ein Glücksbringer. Der Absolvent der<br />

Kunsthochschule für Medien (KHM) ließ ihn vergangenen Sommer während des Drehs zu seinem Debütfilm „Über uns das All“ wachsen.<br />

Jetzt muss er mindestens noch bis zur Premiere dranbleiben. Und die findet im Panorama der Berlinale statt.<br />

ch freue mich auf eine Premiere vor vol-<br />

Ilem Haus“, sagt der gebürtige Aachener<br />

zurückhaltend. Jan Schomburg versucht,<br />

auf dem Teppich zu bleiben. Sein<br />

Debüt „Über uns das All“,<br />

das mit der Kölner Pandora<br />

Film bis auf wenige Tage<br />

in Marseille komplett in<br />

Köln entstand, erzählt eine<br />

Geschichte, die er<br />

schon vor über zehn Jahren<br />

entwickelt und geschrieben<br />

hat: Eine Frau<br />

lernt einen Mann kennen<br />

Jan Schomburg,<br />

Foto: privat<br />

und entdeckt in ihm eine Ähnlichkeit zu<br />

ihrem verschwundenen Ex-Mann. Den<br />

mittlerweile 34-jährigen Regisseur interessiert<br />

daran, „wie Liebe den Blick auf je-<br />

Porträt: Jan Schomburg<br />

Debüt in Berlin<br />

VON MARION MEYER<br />

manden verändert und wie jemand zu einer<br />

Projektionsfläche des anderen wird“.<br />

Das hört sich romantischer an, <strong>als</strong> es ist.<br />

Denn in dem Drama passieren auch mysteriöse<br />

Dinge. Mitten im Film gibt es einen<br />

drastischen Perspektivwechsel, und<br />

die Frau muss feststellen, dass sie denjenigen,<br />

mit dem sie zusammen lebte,<br />

gar nicht kannte.<br />

Dass Sandra Hüller, die Gewinnerin<br />

des Silbernen Bären 2006 für „Requiem“,<br />

die Hauptrolle spielt, ist für Schomburg<br />

immer noch „ein Wunder“. Sie gebe dem<br />

Film eine Dimension, die nur wenige andere<br />

Darsteller bieten könnten. Er lernte<br />

die Schauspielerin bei einer Silvesterparty<br />

in Berlin vor zwei Jahren kennen, fand<br />

sie sehr attraktiv, witzig und voller Energie<br />

und verliebte sich in sie <strong>als</strong> seine<br />

Hauptfigur. Beim Dreh wurde er nicht<br />

enttäuscht. Sandra Hüller harmonierte bestens<br />

mit den anderen Protagonisten Georg<br />

Friedrich und Felix Knopp – und Jan<br />

Schomburg fühlte sich „wie an Weihnachten,<br />

weil ich diese Geschenke von den<br />

Schauspielern bekommen habe“.<br />

„Über uns das All“, der in der „Six<br />

Pack“-Reihe von WDR und <strong>Filmstiftung</strong><br />

entstand, wird offiziell <strong>als</strong> Drama deklariert,<br />

ist aber laut dem Regisseur eher ein<br />

Liebesfilm. „Kleine“ Taschentücher seien<br />

durchaus angebracht, auch wenn er den<br />

Schluss eher <strong>als</strong> happy bezeichnet. Das<br />

Drehen in Köln hat er <strong>als</strong> überaus angenehm<br />

empfunden: „Der Beruf hat mir<br />

Sandra Hüller in „Über uns das All“, Foto: Pandora Film/ Marc Comes<br />

zum ersten Mal richtig Spaß gemacht.“<br />

All die Sorgen und Ängste, die ihn bei vorherigen<br />

Projekten wie dem essayistischen<br />

Fernsehfilm „Innere Werte“ (2007) und<br />

seinen Kurzfilmen „Nie solo sein“ (2004)<br />

oder „Turnverein“ (2001) <strong>als</strong> sein eigener<br />

Produzent und Producer quälten, habe er<br />

nicht gehabt. Diesmal konnte er sich ganz<br />

auf seine Aufgabe <strong>als</strong> Regisseur konzentrieren,<br />

denn andere hätten sich um alles<br />

Drumherum gekümmert, seine Produktionsleiterin<br />

Katja Christochowotiz etwa,<br />

seine Produzenten Claudia Steffen<br />

und Christoph Friedel von Pandora Film<br />

und die WDR-Redakteurin Andrea Hanke,<br />

bei denen sich Schomburg bestens<br />

aufgehoben fühlte.<br />

Mit seinem Kameramann Marc Comes<br />

ist Schomburg schon länger befreundet,<br />

doch erst jetzt kam es zur ersten Zusammenarbeit.<br />

Gemeinsam entschlossen<br />

sie sich, bei „Über uns das All“ mit neuen<br />

Canon B7-Kameras zu arbeiten. Der<br />

Vorteil: Sie sind klein und günstiger, somit<br />

kann man mit zwei bis drei Kameras<br />

gleichzeitig arbeiten. „Und sie machen<br />

schöne, feine Bilder“, erläutert Schomburg<br />

die Vorteile.<br />

Bevor der Debütant den postgradu- Auf dem Sprung – newsletter 1/2011<br />

33<br />

ierten Regie-Studiengang der KHM besuchte,<br />

studierte er visuelle Kommunikation<br />

mit Schwerpunkt Film in Kassel. Mit<br />

seinem ersten Kurzfilm „Sonnenfinsternis“<br />

habe er so viel „Blut geleckt“, dass<br />

er nicht mehr zurück konnte zum ersten<br />

Berufsziel, Kunstlehrer zu werden, welches<br />

das Sicherheitsdenken seiner Eltern<br />

eher befriedigt hätte. „Die zwei Jahre an<br />

der KHM waren für mich absolut wichtig,<br />

nicht nur wegen der Professoren, die<br />

mich stark beeinflusst haben, sondern<br />

auch wegen der gelungenen Verbindung<br />

aus Theorie und sehr praxisorientiertem<br />

Arbeiten.“<br />

Auch nach dem Studium bleibt Jan<br />

Schomburg Köln treu. Seine derzeitige<br />

Heimatstadt schätzt er wegen des „etwas<br />

chaotischen Charmes“, den die verwinkelte,<br />

auf den ersten Blick zugebaute und<br />

„unfilmische“ Stadt bietet. In „Über uns<br />

das All“ will er sie dem Zuschauer zeigen,<br />

„aber anders <strong>als</strong> sonst“. Auch den Dom.<br />

Ob die Berliner Köln wiedererkennen? Am<br />

14. Februar wird man es wissen, denn<br />

ANZEIGE<br />

dann läuft „Über uns das All“ um 18 Uhr<br />

im Friedrichstadtpalast. DOKUMENTARFILMSCHULE<br />

Die etwas andere Filmschule<br />

WERNER KUBNY<br />

FILMISCHES WISSEN · PROJEKTENTWICKLUNG · PERSÖNLICHKEIT


o2film heißt die neue, von MEDIA Pro-<br />

pmotion geförderte Suchmaschine der Kölner<br />

Firma reelport, die auf der Berlinale vorgestellt<br />

wird und einen umfassenden Informationsservice<br />

zu sämtlichen Filmen weltweit bietet.<br />

Die Promotion-Förderung bezuschusst Initiativen,<br />

die Filmschaffenden den Zugang zu<br />

wichtigen Filmmärkten und Messen erleichtern<br />

und unterstützt Koproduktionsmärkte, wie etwa<br />

den Berlinale Co-Production-Market sowie<br />

mehrsprachige Informationsportale und Datenbanken,<br />

die den europäischen Film bewerben.<br />

Der nächste Einreichtermin für MEDIA Promotion<br />

ist der 30. Juni 2011 für Aktionen, die<br />

zwischen dem 1. Januar 2012 und dem 31. Mai<br />

2012 beginnen. Für die MEDIA-Seite des Newsletter<br />

erläutert Tilman Scheel, Geschäftsführer<br />

von reelport, die Vorzüge von pro2film.<br />

Welchen Service bietet<br />

pro2film?<br />

pro2film ist eine Suchmaschine, die auf<br />

Filmeinträge und Filmschaffende spezialisiert ist.<br />

Im Unterschied zu anderen Angeboten werden<br />

dabei nicht das Internet, sondern ausschließlich<br />

bestehende, professionelle Filmdatenbanken<br />

(cinando, reelport, European Film Gateway etc.)<br />

durchsucht.<br />

Warum wurde dieses Angebot<br />

entwickelt?<br />

Gegenwärtig gibt es keine Webseite oder<br />

Datenbank im Netz, die umfassende, qualitativ<br />

hochwertige Filmdaten bereitstellen kann. Die<br />

Internet Movie Data Base (IMDB) kommt dem<br />

Traum einer umfassenden Webseite am nächsten.<br />

Allerdings hat IMDB den Nachteil, dass die<br />

Daten allein von Nutzern eingegeben und aktualisiert<br />

werden. Wenn sich kein Nutzer findet,<br />

bleiben die Daten unvollständig oder veralten.<br />

Da die pro2film-Partner-Datenbanken ständig<br />

gepflegt werden, können wir eine bessere Datenqualität<br />

anbieten.<br />

Mit welchen Partnern arbeiten<br />

Sie zusammen?<br />

Unsere Partner sind reelport, die wohl<br />

größte Kurzfilmdatenbank in Europa und European<br />

Film Gateway (EFG), das Online-Portal des<br />

Deutschen Film Instituts und weltweit die größte<br />

Kollaboration von Filmarchiven. Involviert sind<br />

Filmsuche leicht gemacht<br />

pro2film<br />

außerdem cinando, die Datenbank des Marché<br />

du Film des Cannes Festival und dessen Datenbankinteraktionsprojekt,<br />

film&cast, an dem der<br />

französische Produzentenverband Unifrance, die<br />

Datenbank Lumière und das Informationsportal<br />

Allociné beteiligt sind.<br />

IMDB und pro2film sind <strong>als</strong>o<br />

zwei ganz unterschiedliche Modelle?<br />

Genau. Mit IMDB hat man eine Datenbank,<br />

in der zentral alle Daten gesammelt werden.<br />

Das hat den Vorteil, dass sämtliche Informationen<br />

über eine Webseite abgerufen werden<br />

können. pro2film verfolgt ein anderes Modell:<br />

Datenbanken, die bestimmte Ausschnitte<br />

des Filmgeschäfts bedienen (Kurzfilme, Filmmärkte,<br />

Archive etc.) werden über eine gemeinsame<br />

Oberfläche abgefragt. Für die weitere Recherche<br />

wird der Nutzer auf den Filmeintrag in<br />

die jeweilige Partnerdatenbank weitergeleitet;<br />

die Informationen werden <strong>als</strong>o nicht direkt von<br />

pro2film zur Verfügung gestellt.<br />

Welche Angaben findet man<br />

bei pro2film?<br />

Umfassende Informationen zu Filmen, die<br />

von unseren Partnerwebseiten aufgeführt werden:<br />

Über cinando sind zum Beispiel Vertriebsinformationen<br />

erhältlich, über EFG gibt es<br />

ANZEIGE<br />

Film-Suchmaschine, die viel kann: pro2film<br />

durchforstet Filmdatenbanken weltweit.<br />

Archivmaterial, Cineuropa liefert editorische Inhalte<br />

und aktuelle Hintergrundinformationen.<br />

Kostet die Nutzung von<br />

pro2film Gebühren?<br />

Gegenwärtig nicht. In Zukunft aber werden<br />

wir über eine Abo-Gebühr für Premium-<br />

Kunden nachdenken.<br />

MEDIA auf der<br />

Berlinale<br />

uch in diesem Jahr stehen die deutschen<br />

AMEDIA Desk und Antennen am MEDIA<br />

Stand beim European Film Market im Martin<br />

Gropius Bau zur Verfügung. Für persönliche<br />

Gespräche sind außerdem Mitarbeiter aus Brüssel<br />

am Stand anwesend, und zwar:<br />

Soon-Mi Peten (Development), 12. – 15.02.<br />

Virve Indrén (Development), 13. – 16.02.<br />

Anne Spangemacher (Development),<br />

13. – 15.02.<br />

David Raffier (Development), 10. – 13.02.<br />

Olga Sismanidi (i2i Audiovisual), 12. – 14.<br />

Aktuelle MEDIA-<br />

Einreichtermine:<br />

Produzentenunterstützung<br />

Entwicklungsförderung Einzelprojekte,<br />

Paketförderung 1 und 2 sowie interaktive<br />

Projekte<br />

11. April 2011<br />

(Achtung: Der Antrag muss sowohl<br />

online <strong>als</strong> auch in gedruckter Form<br />

eingereicht werden.<br />

Online-Einreichschluss: 12 Uhr)<br />

TV-Ausstrahlung<br />

28. Februar 2011 / 20. Juni 2011<br />

34<br />

Können Filmschaffende selber<br />

dafür sorgen, dass auch ihre Filme<br />

in pro2film mit den richtigen Angaben<br />

auffindbar sind?<br />

Da pro2film keine eigene Datenbank hat,<br />

muss sich der Filmschaffende bei fehlerhaften<br />

Daten direkt an die Datenbank wenden, aus der<br />

die entsprechenden Angaben stammen.<br />

In welchen Sprachen wird der<br />

Service von pro2film angeboten?<br />

Die Suchoberfläche wird in Englisch, Französisch<br />

und Deutsch verfügbar sein. Die Datenbankeinträge<br />

unserer Partner sind<br />

in den Sprachen der jeweiligen<br />

Herkunftsländer. Bei einem italienischen<br />

Filmarchiv wäre das Suchergebnis<br />

<strong>als</strong>o Italienisch.<br />

Tilmann<br />

Scheel,<br />

Foto: reelport<br />

newsletter 1/2011 – MEDIA<br />

Wie soll sich pro2film<br />

weiterentwickeln?<br />

In Bezug auf Qualität und<br />

Menge der Daten sind wir bereits<br />

sehr weit. Da wir für die detaillierten Suchergebnisse<br />

auf die Partnerseiten verweisen, kann es<br />

hier noch Einschränkungen bei der Nutzung geben.<br />

So kann z.B. noch ein Login bei der Partnerdatenbank<br />

notwendig sein, bevor man zu<br />

dem entsprechenden Eintrag gelangt. Diese Einschränkungen<br />

abzubauen und für den Nutzer<br />

eine möglichst einfache Bedienung zu erreichen,<br />

ist unser Hauptziel. Darüber hinaus ist uns natürlich<br />

daran gelegen, möglichst umfangreiche<br />

Partnerdatenbanken aus Bereichen oder Territorien<br />

zu gewinnen, die wir noch nicht abdecken.<br />

So wäre z.B. eine Zusammenarbeit mit einer<br />

Datenbank aus dem Bereich Produktion<br />

wünschenswert.<br />

Irina Orssich (MEDIA International), 12.– 15.<br />

Eleni Chandrinou (TV Broadcasting),<br />

13. – 16.<br />

Clément Carasco (VoD / Pilotprojekte),<br />

14. – 18.<br />

Zusätzlich bietet der MEDIA-Info-Tag am 14. Februar<br />

im Ritz-Carlton Hotel die Gelegenheit, Neues<br />

über das MEDIA-Programm zu erfahren und mit<br />

Vertretern aus Brüssel zu sprechen. Programmpunkte<br />

sind u.a. diverse Förderungen für Produktionsunternehmen,<br />

der in Kürze in Kraft tretende<br />

Produktions-Garantiefonds, Fortbildungsprogramme<br />

und die Kino-Digitalisierung.<br />

Weitere Informationen zu MEDIA auf der<br />

Berlinale unter www.mediadesk.de.<br />

Finanzierungsförderung i2i –<br />

Audiovisual<br />

6. Juni 2011<br />

Festivalförderung<br />

30. April 2011 für Festiv<strong>als</strong>, die zwischen<br />

dem 1. November 2011 und dem<br />

30. April 2012 stattfinden<br />

Selektive Verleihförderung<br />

1. April 2011 / 1. Juli 2011<br />

Promotion<br />

30. Juni 2011 für Aktionen,<br />

die zwischen dem 1. Januar 2012 und<br />

dem 31. Mai 2012 stattfinden


Geförderte Kinofilme der <strong>Filmstiftung</strong> NRW<br />

Mit besten Empfehlungen<br />

Dschungelkind<br />

Kinostart: 17. Februar<br />

Verleih: Universal Pictures International<br />

cht Jahre ist Sabine alt, <strong>als</strong> ihr Vater, der<br />

ASprachwissenschaftler Klaus Kuegler, seine<br />

Frau und die drei Kinder für einen Forschungsauftrag<br />

zu sich holt. Acht Jahre wird der<br />

Aufenthalt im Dschungel Neu-Guineas dauern,<br />

eine Zeit voller Wunder und Gefahren, denn die<br />

Kueglers geraten mit ihrer Ankunft in ein archaisches<br />

soziales Umfeld, dessen Regeln es genau<br />

zu beachten gilt.<br />

Die blutige Fehde mit einem benachbarten<br />

Stamm heizt das Klima zusätzlich an. Als Sabine<br />

mit 16 zurück nach Europa kommt, hat sie<br />

mehr erlebt <strong>als</strong> andere im ganzen Leben. Da-<br />

Kinder der Steine –<br />

Kinder der Mauer<br />

Kinostart: 24. Februar<br />

Verleih: W-Film<br />

echs Jungen, die in kindlicher Unbefangen-<br />

Sheit feixend das Victory-Zeichen in die Kamera<br />

recken, fotografiert 1989 in Bethlehem.<br />

Es war die Zeit des ersten palästinensischen<br />

Volksaufstands, und Robert Krieg drehte dam<strong>als</strong><br />

vor Ort den <strong>Dokument</strong>arfilm „Intifada – Auf<br />

dem Weg nach Palästina“.<br />

Die Zeit der damaligen Aufbruchstimmung<br />

ist einer anderen Realität gewichen. Israel hat<br />

sich eingezäunt, von Frieden in der Region kann<br />

keine Rede sein, ein Staat Palästina ist immer<br />

noch Zukunftsvision. Krieg und seine Partnerin<br />

In einer besseren<br />

Welt<br />

Kinostart: 17. März<br />

Verleih: Universum<br />

usanne Bier ist die international erfolgreich-<br />

Sste Filmemacherin Dänemarks. Für alle ihre<br />

Filme hat sie Preise erhalten, das Drama<br />

„Nach der Hochzeit“ (2006) war für den Oscar<br />

nominiert, und für „In einer besseren Welt“ gab<br />

es im Januar 2011 den Golden Globe <strong>als</strong> Bester<br />

nicht-englischsprachiger Film. Zuvor wurde<br />

das Werk gleich mehrfach auf dem Internationalen<br />

Filmfestival in Rom ausgezeichnet.<br />

Wie in allen ihren Filmen widmet sich Susanne<br />

Bier auch in „Hævnen“ (Rache), so der<br />

Originaltitel von „In einer besseren Welt“,<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen und den<br />

Konsequenzen, wenn Menschen sich nicht verstehen<br />

und aneinander vorbei leben. Die Ehe<br />

von Anton (Mikael Persbrandt) und Marianne<br />

(Trine Dyrholm) leidet darunter, dass Anton immer<br />

wieder nach Afrika reist, um dort <strong>als</strong> ide-<br />

bei fängt ihr eigenes Leben nun noch einmal von<br />

vorne an.<br />

Sabine Kueglers Weltbestseller „Dschungelkind“<br />

lieferte die Vorlage für ein modernes Kinoabenteuer<br />

mit Charaktertiefgang und ernsthafter<br />

Behandlung von exotischen Lebensweisen.<br />

Der Großteil der Dreharbeiten entstand in<br />

einem eigens gebauten Eingeborenendorf in<br />

Malaysia. Die europäischen Aufnahmen wurden<br />

in NRW, Bayern und Berlin gedreht.<br />

Deutschland 2010<br />

Regie: Roland Suso Richter; Drehbuch: Richard<br />

Reitinger, Natalie Scharf, Beth Serlin; Mitwirkende:<br />

Stella Kunkat, Thomas Kretschmann, Nadja Uhl,<br />

Sina Tkotsch, Michael Baral, John Keogh, Claes<br />

Bang, Isolde Barth; Produktion: UFA Cinema<br />

Produktion Koproduktion mit Degeto Film;<br />

www.dschungelkind-film.de<br />

Monika Nolte machten sich auf den Weg, um<br />

anhand des Fotos die Kinder von dam<strong>als</strong> – 20<br />

Jahre später – aufzuspüren und zu befragen.<br />

„Wir lachen immer noch, aber unser Lachen dam<strong>als</strong><br />

war viel herzlicher. Vor zwanzig Jahren war<br />

es überzeugender. Und Siegeszeichen gibt es<br />

keine mehr“. Der ernüchterten Einschätzung der<br />

Lage steht eine ungebrochene Lebensfreude<br />

gegenüber, getragen auch dadurch, dass ein<br />

Filmteam sich nicht mit einer Momentaufnahme<br />

zufrieden gab, sondern Anteilnahme bewies<br />

und zurückkehrte. Das macht „Kinder der Steine<br />

– Kinder der Mauer“ zu einem <strong>Dokument</strong> der<br />

Menschlichkeit in einer Zeit und Region, die davon<br />

viel zu wenig aufzubieten hat.<br />

Deutschland 2010<br />

Regie, Drehbuch: Robert Krieg, Monika Nolte<br />

Produktion: World TV und WDR<br />

www.kinder-der-steine.de<br />

alistischer Arzt zu helfen. Wenn Anton zu Hause<br />

in Dänemark ist, beschäftigt sich das Ehepaar<br />

nur mit sich selbst und bemerkt nicht, dass Sohn<br />

Elias (Markus Rygaard) in der Schule Schwierigkeiten<br />

hat. Der Junge wird gemobbt und will<br />

darauf mit Gewalt reagieren.<br />

Susanne Bier erzählt die Geschichten von<br />

den Eheleuten und dem Kind <strong>als</strong> parallele Handlungsstränge.<br />

Dabei stellt die Regisseurin den<br />

Mann in den Mittelpunkt des Films. Der Arzt ist<br />

für sie „ein sehr interessanter und spannender<br />

Charakter, der mit seinen eigenen Narben im Leben<br />

zu kämpfen hat, aber immer noch von einer<br />

besseren Welt träumt“.<br />

Dänemark/Schweden 2010<br />

Regie: Susanne Bier; Drehbuch: Anders Thomas<br />

Jensen nach einer Idee von Susanne Bier und Anders<br />

Thomas Jensen; Darsteller: Mikael Persbrandt,<br />

Trine Dyrholm, Ulrich Thomsen, Markus Rygaard,<br />

William Jøhnk Nielsen, Bodil Jørgensen, Elsebeth<br />

Steentoft, Martin Buch; Produktion: Zentropa Entertainments16<br />

ApS in Koproduktion: Danish Film<br />

Institute, DR TV, FilmFyn, Film i Väst, Memfis Film,<br />

Nordisk Film & TV Fond, Sveriges Television, Swedish<br />

Film Institute; www.universumfilm.de<br />

Pina<br />

Kinostart: 24. Februar<br />

Verleih: NFP (Vertrieb: Warner Bros)<br />

ber 20 Jahre hinweg pflegten sie eine tief<br />

Üempfundene Freundschaft, der Filmregisseur<br />

Wim Wenders und die Choreografin Pina<br />

Bausch. Beide hegten sie großen Respekt für<br />

die Arbeit des jeweils Anderen, lange schon hatten<br />

sie Pläne für ein gemeinsames Projekt geschmiedet.<br />

Sie wollten einen Tanzfilm realisieren, wie<br />

es ihn noch nie gegeben hatte. Lange schienen<br />

die Ideen dafür undurchführbar. Dann endlich<br />

war es so weit, das Projekt nahm Gestalt an.<br />

Bausch lieferte Tanzchoreografien der Stücke „Le<br />

Sacre du Printemps”, „Vollmond”, „Café Müller”<br />

und „Kontakthof”, Wim Wenders konzipierte<br />

die filmische Umsetzung in 3D.<br />

Und dann verstarb Pina Bausch am 30. Juni<br />

2009. Wenders setzte das Projekt fort, und<br />

The Green Wave<br />

Kinostart: 24.2. Februar<br />

Verleih: NFP (Vertrieb: Warner Bros.)<br />

er 12. Juni 2009 war für den deutsch-ira-<br />

Dnischen Filmemacher Ali Samadi Ahadi ein<br />

besonderer Tag. Einmal erlebte seine Komödie<br />

„Salami Aleikum“ auf dem Filmfest Emden ihre<br />

Premiere, zum anderen fuhr Ahadi mit seiner<br />

Frau nach Bonn, um dort seine Stimme für<br />

die Präsidentschaftswahl im Iran abzugeben.<br />

Man erhoffte sich einen Umbruch im Zeichen<br />

der Farbe Grün, einen Wahlsieg von Oppositionsführer<br />

Mir Hossein Mussawi.<br />

Die grüne Revolution des Frühsommers<br />

2009 und ihr blutiges Ende inspirierten Ali Samadi<br />

Ahadi zu einem ungewöhnlichen Filmprojekt,<br />

einer Chronik der Ereignisse, gebündelt in<br />

Unter dir die Stadt<br />

Kinostart: 31. März<br />

Verleih: Piffl Medien<br />

m Anfang ist es nur eine Laune, ein ero-<br />

Atischer Kitzel. Der Bankmanager Roland<br />

fühlt sich zu Svenja, der Frau eines Angestellten,<br />

hingezogen und erhält auch von ihr Signale.<br />

Eine heimliche Affäre entwickelt sich. Um<br />

die Gefahr der Enttarnung zu minimieren, nutzt<br />

Roland seine Macht und lässt Svenjas Mann versetzen.<br />

Als Svenja dies erkennt, beendet sie die<br />

Affäre und löst damit in Roland eine gefährliche<br />

Krise aus.<br />

Christoph Hochhäusler erfuhr nach seinem<br />

Debüt „Milchwald“ mit „F<strong>als</strong>cher Bekenner“<br />

internationale Reputation. Dem entsprechenden<br />

Druck auf das Folgeprojekt hat er Stand gehalten,<br />

indem er sich treu geblieben ist.<br />

„Unter dir die Stadt“ bedient sich der Mittel<br />

des Melodrams, bricht die Genreregeln aber auf,<br />

jetzt ist der Film da – eine einmalige Verschmelzung<br />

von Tanz- und Film, eine Liebeserklärung<br />

an eine großartige Tänzerin und Choreografin<br />

und lebendiges Monument ihrer Arbeit, getanzt<br />

vom Ensemble des Tanztheaters Wuppertal, wo<br />

Bausch zeitlebens gewirkt hatte.<br />

So liebevoll der Blick im Sujet, so aufbruchfreudig<br />

ist die technische Umsetzung. Schon im<br />

Sommer 2010 formulierte Wenders seine Erfahrungen:<br />

„Das stereoskope Bild eines Menschen<br />

vor der Kamera schafft eine Präsenz, die ist<br />

atemberaubend.“ Filmkunst <strong>als</strong> sinnliches Erlebnis<br />

und würdige Bereicherung für den Wettbewerb<br />

der Berlinale 2011, wo „Pina“ seine Weltpremiere<br />

erlebt (siehe auch das Interview mit Art<br />

Director Peter Pabst auf Seite 6).<br />

Deutschland 2011<br />

Regie, Drehbuch: Wim Wenders; Mitwirkende:<br />

Ales Cucek, Anna Wehsarg, Fabian Prioville Azusa<br />

Seyama; Produktion: Neue Road Movies in<br />

Koproduktion mit Eurowide Film Production<br />

unter Senderbeteiligung von ZDF, ZDF Theater -<br />

kanal und Arte; www.pina-derfilm.de<br />

Handy-Aufnahmen, Interviews mit Menschenrechtlern,<br />

Geistlichen und Gelehrten und vor allem<br />

in Blog-Beiträgen, dramatisch untermalt von<br />

der fiktiven Geschichte der Studentin Azadeh<br />

und ihres Kommilitonen Kaveh, ausgestaltet im<br />

Motion-Comic-Verfahren <strong>als</strong> Comic mit rund<br />

4.000 handgefertigten Zeichnungen, die von<br />

über zwanzig Animationskünstlern aus Köln,<br />

Hannover, Berlin und Ludwigsburg – unter der<br />

Leitung von Sina Mostafawy von der Kölner<br />

Agentur RMH new media – zum Leben erweckt<br />

wurden. Die gesamte Produktionszeit betrug nur<br />

zehn Monate. Ein künstlerischer Kraftakt im Zeichen<br />

der Farbe der Hoffnung (siehe auch das<br />

Interview mit Samadi Ahadi auf Seite 14).<br />

Deutschland 2010<br />

Regie, Drehbuch: Ali Samadi Ahadi; Produktion:<br />

Dreamer Joint Venture Produktion in Koproduktion<br />

mit Wizard UG unter Senderbeteiligung von WDR<br />

und Arte; www.thegreenwave-film.com<br />

um die Charakterlandschaften der Figuren im<br />

Zusammenspiel mit ihrem Umfeld umso tiefer<br />

zu durchdringen. Mit seiner klaren, ruhigen Bildsprache<br />

und den intensiven Schauspielerleistungen<br />

führt der in Köln und Frankfurt/Main gedrehte<br />

Film das Konzept der Berliner Schule kongenial<br />

fort.<br />

Auf dem Münchner Filmfest 2010 wurde<br />

„Unter dir die Stadt“ mit dem Preis für das beste<br />

Drehbuch ausgezeichnet. Seine Premiere<br />

feierte das Drama im Bankermilieu, bei dem<br />

Hochhäusler wie schon bei „F<strong>als</strong>cher Bekenner“<br />

mit der Kölner Heimatfilm zusammen gearbeitet<br />

hat, 2010 in Cannes in der Reihe Un Certain<br />

Regard.<br />

Deutschland 2010<br />

Regie: Christoph Hochhäusler; Drehbuch:<br />

Christoph Hochhäusler und Ulrich Peltzer;<br />

Mitwirkende: Robert Hunger-Bühler, Nicolette<br />

Krebitz, Marc Waschke, Corinna Kirchhoff,<br />

Van-Lam Vissay, Angelika Bartsch, Paul Faßnacht;<br />

Produktion: Heimatfilm in Koproduktion mit<br />

WDR/Arte; www.unter-dir-die-stadt.de<br />

Kinovorschau – newsletter 1/2011 35


Pina<br />

Kinostart: 24. Februar<br />

Kinder der Steine –<br />

Kinder der Mauer<br />

Kinostart: 24. Februar<br />

In einer besseren Welt<br />

Kinostart: 17. März<br />

Dschungelkind<br />

Kinostart: 17. Februar<br />

Unter dir die Stadt<br />

Kinostart: 31. März<br />

The Green Wave<br />

Kinostart: 24.2. Februar

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