IHK-Mitgliedermagazin "Die Wirtschaft", Verlag Spezial "Fuhrpark Logistik", Ausgabe Oktober 2013
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40<br />
Lang-Lkw sind eine Möglichkeit, das Verkehrswachstum besser zu bewälti gen und sie helfen zudem beim Klimaschutz.<br />
Güterverkehr<br />
Lang-LKW: effi zient · ökologisch · wirtschaft lich<br />
Verkehrsprognosen zeigen: Der Güterverkehr wächst dramati sch. Umso wichti ger ist es, den Transport von<br />
Gütern effi zient und umweltgerecht zu gestalten sowie multi modal auszurichten.<br />
n den kommenden Jahren wird der Güter-<br />
Iverkehr in Deutschland weiter stark wachsen:<br />
<strong>Die</strong> Bundesregierung erwartet eine Zunahme<br />
des Güterverkehrs insgesamt um gut<br />
70 Prozent bis 2025 gegenüber dem Jahr<br />
2004. Auf der Straße wird der Güterfernverkehr<br />
laut Bundes regierung sogar um über<br />
80 Prozent wachsen. Im gleichen Zeitraum<br />
nimmt der Per sonenverkehr nur um etwa 20<br />
Prozent zu.<br />
<strong>Die</strong>ses Wachstum<br />
steht für die große<br />
Dynamik und den Erfolg<br />
der deutschen Volkswirtschaft<br />
. Für die arbeitsteilige,<br />
global vernetzte Wirtschaft ist<br />
reibungsloser Güterverkehr, der sich weiter<br />
entwickeln kann, unverzichtbar. Mobilität<br />
und Gütertransport sichern damit unseren<br />
Wohlstand und un sere Arbeitsplätze.<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
Lang-Lkw leisten einen<br />
Beitrag zur Effi zienzsteigerung<br />
im Straßengüterverkehr<br />
Für die Zukunft gilt: Das Güterverkehrswachstum<br />
muss den Erfordernissen der<br />
Nachhalti gkeit, des Klima- und Umweltschutzes<br />
sowie den gesellschaft lichen Bedürfnissen<br />
gerecht werden. Um das zu erreichen,<br />
müssen alle Verkehrsträger ihre<br />
Effi zienz konti nuierlich verbessern. Infrastrukturengpässe<br />
müssen beseiti gt, moderne<br />
Verkehrsmanagementsysteme eingesetzt<br />
und die Verkehrsträger noch stärker ver-<br />
netzt werden. Auch<br />
innova ti ve Nutzfahrzeugkonzepte<br />
wie der<br />
Lang-Lkw leisten einen<br />
Beitrag zur Effi zienzsteigerung<br />
im Straßengüterverkehr. Da damit<br />
weniger Lkw das gleiche Volumen transporti<br />
eren können, werden die Autobahnen entlastet<br />
und die Infrastruktur geschont. Auch<br />
der Kraft stoff verbrauch sinkt.<br />
Welche Lkw dürfen derzeit in<br />
Deutschland und Europa fahren?<br />
In Deutschland sind derzeit Lastzüge mit<br />
einem Gesamtgewicht von 40 Tonnen zugelassen.<br />
Im Vor- und Nachlauf des Kombinierten<br />
Verkehrs ist mit 44 Tonnen ein etwas<br />
höheres Gewicht erlaubt. Satt elzüge dürfen<br />
maximal 16,50 Meter lang sein, Gliederzüge<br />
(Motorwagen mit Laderaum und Anhänger)<br />
bis zu 18,75 Meter.<br />
<strong>Die</strong>se Rahmenbedingungen gelten auch<br />
im grenzüberschreitenden Verkehr innerhalb<br />
der EU.<br />
Was ist ein Lang-Lkw?<br />
Als Lang-Lkw werden prinzipiell alle Zugkombinati<br />
onen bezeichnet, die aus einem Motorwagen<br />
mit Aufb au oder einem Satt elzug<br />
und je einem Anhängerfahrzeug bestehen.<br />
Foto: Krone
VERLAG SPEZIAL: FUHRPARK & LOGISTIK<br />
Dabei sind bei einer Gesamtzuglänge von 25,25 Metern folgende<br />
Kombinati onen möglich:<br />
1. Eine Satt elzugmaschine zieht einen Satt elaufl ieger (13,60 Meter)<br />
mit Lenk- beziehungsweise Lift achse, an den ein Tandemachs-<br />
Anhänger angekoppelt wird.<br />
2. Ein Motorwagen mit eigener Ladefl äche (bis 7,82 Meter) zieht<br />
einen Satt elaufl ieger (13,60 Meter). Verbindungsstück zwischen<br />
Motorwagen und Satt elaufl ieger ist die so genannte Dolly-Achse<br />
– ein kleiner Untersetzwagen mit zwei gelenkten Achsen<br />
Aus Drei mach Zwei<br />
Zwei Lang-Lkw können genauso viel Volumen transporti eren wie drei<br />
übliche Lastzüge. Statt 34 Palett en wie ein normaler Satt elzug kann<br />
ein Lang-Lkw bis zu 53 Palett en laden. Das Ladevolumen steigt damit<br />
im Durchschnitt von 115 auf bis zu 160 Kubikmeter. Für 80 Prozent<br />
volumenkriti scher Transporte bedeutet das: Zwei Lang-Lkw leisten<br />
dasselbe, wie drei Standard-Lkw.<br />
Standard-Lkw Standard-Lkw<br />
Standard-Lkw<br />
Lang-Lkw Lang-Lkw<br />
Zwei Lang-Lkw transporti eren genauso viel wie drei herkömmliche Kombinati onen.<br />
Das gleiche Volumen wird mit weniger Fahrleistung und weniger Emissionen transporti<br />
ert. Lang-Lkw verbrauchen weniger Platz auf der Straße, es gibt weniger Staus,<br />
die Sicherheit auf den Straßen steigt. Quelle: VDA<br />
Weniger Verkehr, weniger Staus<br />
Wenn zwei Lang-Lkw drei herkömmliche ersetzen, wird weniger<br />
Straßenfl äche benöti gt. Während drei Standard-Lkw mit Sicherheitsabstand<br />
etwa 150 Meter Straße brauchen, kommen zwei Lang-Lkw<br />
mit nur 100 Metern aus. Eine Studie der RWTH Aachen kommt zu<br />
dem Ergebnis, dass es mit dem Einsatz von Lang-Lkw weniger Staus<br />
und ein besseren Verkehrsfl uss gäbe als ohne Lang-Lkw. Für die<br />
Zukunft des Güterverkehrs bedeutet das: Den erwarteten starken<br />
Ansti eg im Fernverkehr können Lang-Lkw besser auff angen als herkömmliche<br />
Lkw.<br />
Werden Lang-Lkw deutschlandweit zugelassen, so dürft en etwa<br />
20 Prozent der Fahrten auf Lang-Lkw verlagert werden. Der Straßengüterverkehr<br />
würde um acht 8 Prozent abnehmen. Auf stark befahrenen<br />
Autobahnabschnitt en könnte die Entlastung sogar bis zu<br />
13 Prozent betragen.<br />
Lang-Lkw passen zu unserer Infrastruktur<br />
Häufi g wird unterstellt, dass Lang-Lkw auf der bestehenden Infrastruktur<br />
nicht einsetzbar sind. Doch die Fahrzeuge sind genau so<br />
konstruiert, dass sie innerhalb der bestehen Infrastruktur problemlos<br />
zurechtkommen. Das zeigt sich etwa in Baustellenbereichen: Gerade<br />
hier meistern die Lang-Lkw enge Kurven und halten auch schmale<br />
Fahrstreifen ein. Auch beim Rangieren, Rückwärtsfahren oder beim<br />
Andocken an Verladerampen sind die langen Lkw ausgesprochen<br />
wendig. Sie sind damit absolut kompati bel für Terminals, Häfen und<br />
Bahnhöfe, wo Güter von einem Verkehrsträger auf den anderen umgeladen<br />
werden.<br />
Mehr Platz für Ästhetik<br />
im Alltag.<br />
Der neue Golf Variant*.<br />
Mit dem neuen Golf Variant leisten wir einen entscheidenden<br />
Beitrag für mehr Spaß am Arbeitsplatz. Bereits<br />
auf dem Firmengelände fällt sein elegantes Design auf,<br />
mit dem er sich auf angenehme Art von anderen Kombis<br />
abhebt. Seine dynamische Linienführung werden die<br />
Kollegen sicher als ästhetische Bereicherung empfinden.<br />
Und die zahlreichen Fahrerassistenzsysteme, die es<br />
jetzt auch im Golf Variant gibt, sorgen darüber hinaus<br />
für Gesprächsstoff.<br />
* Kraftstoffverbrauch des neuen<br />
Golf Variant in l/100 km: kombiniert<br />
5,3–3,9, CO -Emissionen in g/km:<br />
2<br />
kombiniert 124–102.<br />
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<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 41
Kein Problem im Kreisverkehr<br />
Lang-Lkw sollen Verteilerzentren und Hubs<br />
miteinander verbinden. Sie sind nicht dafür<br />
gedacht, Supermärkte oder den Obstladen in<br />
der Altstadt zu beliefern. Trotzdem haben<br />
die langen Lkw auch keine Schwierigkeiten,<br />
wenn sie ausnahmsweise abseits der Autobahn<br />
unterwegs sind, denn sie können alle<br />
Anforderungen an Schleppkurven einhalten.<br />
Mit Hilfe gelenkter Achsen meistern sie auch<br />
Kreisverkehre anstandslos. <strong>Die</strong>se Kurvenlaufeigenschaft<br />
en sind in der deutschen<br />
Straßenverkehrszulassungsordnung genau<br />
defi niert: Alle Fahrzeuge müssen den so genannten<br />
BO-Kraft kreis exakt einhalten – ein<br />
idealtypischer Kreis mit einem Außenradius<br />
von 12,5 Metern und einer 7,2 Meter breiten<br />
Kreisbahn.<br />
Seine Wendigkeit verdankt der Lang-Lkw<br />
einem kleinen Untersetzwagen, der an den<br />
ziehenden Motorwagen angehängt ist. <strong>Die</strong>se<br />
so genannte Dolly-Achse (aus dem Englischen:<br />
Rollwagen) ist ein kurzer Anhänger<br />
mit zwei Achsen und einer Satt elkupplung,<br />
auf den ein Satt elaufl ieger gelegt wird. Lang-<br />
Lkw haben damit dank ihrer technischen<br />
Eigen schaft en kein Problem im Kreisverkehr.<br />
Im Übrigen fahren in einigen Innenstädten<br />
bereits verlängerte Linienbuskombinati onen<br />
mit einer Gesamtlänge von rund 24 Metern.<br />
<strong>Die</strong>se Busse, mit annähernd derselben Gesamtlänge<br />
wie ein Lang-Lkw, fügen sich problemlos<br />
in den Innenstadtverkehr ein.<br />
Lang-Lkw schonen Brücken<br />
und Straßen<br />
Lang-Lkw belastet die Infrastruktur weniger<br />
als herkömmliche Lkw, denn sein Gesamtgewicht<br />
wird auf mehr Achsen verteilt. Während<br />
bei herkömmlichen Kombinati onen das<br />
Gewicht von maximal fünf Achsen getragen<br />
wird, sind es bei einem Lang-Lkw sieben bis<br />
acht Achsen. <strong>Die</strong> Bundesanstalt für Straßenwesen<br />
schätzt, dass die Straßenbeanspruchung<br />
(Fahrbahnermüdung, Spurrinnen) da-<br />
Lang-Lkw im Kreisverkehr<br />
durch um 30 Prozent je Lkw abnimmt. Wenn<br />
außerdem weniger Lkw unterwegs sind, sind<br />
die Straßen länger nutzbar. Das spart bei der<br />
Erhaltung rund 5 Prozent der Kosten. Auch<br />
Brücken sind nicht gefährdet: Bei einem unverändertem<br />
Gesamtgewicht von maximal<br />
44 Tonnen sind Tragfähigkeit und Dauerfesti<br />
gkeit der Bauwerke sichergestellt.<br />
Sicher überholen<br />
Lang-Lkw sind ganz überwiegend auf der<br />
Auto bahn unterwegs. Dort kann man sie genauso<br />
problemlos überholen wie gewöhnliche<br />
Lkw. Auch an Baustellen mit verengten<br />
Fahrspuren sind die Öko-Laster kein Hinder-<br />
VERLAG SPEZIAL: FUHRPARK & LOGISTIK<br />
12,5 m<br />
5,3 m<br />
Kurvenlaufeigenschaft en von Lkw sind in Deutschland genau defi niert: Alle Fahrzeuge müssen den so genannten<br />
BO-Kraft kreis exakt einhalten – ein Kreis mit einem Außenradius von 12,5 Metern und einer 7,2 Meter<br />
breiten Kreisbahn. Mit gelenkten Achsen meistern Lang-Lkw solche Kreisverkehre anstandslos. Quelle: VDA<br />
nis, weil ihre maximale Breite exakt herkömmlichen<br />
Lkw entspricht. Dass ein Pkw-<br />
Fahrer einen Lang-Lkw auf einer nur<br />
zweispurigen Bundesstraße antriff t und überholen<br />
will, wird in der Praxis vergleichsweise<br />
selten vorkommen. Dennoch entsteht auch<br />
dabei kein unvertretbares Risiko. <strong>Die</strong> Bundesanstalt<br />
für Straßenwesen hat berechnet: Ein<br />
Pkw braucht etwa 0,8 Sekunden länger, um<br />
einen Lang-Lkw zu überholen. Man benöti gt<br />
dafür etwa 50 Meter mehr Sicht in die Straße.<br />
Damit bleibt das Überholen für Autofahrer<br />
kalkulierbar.<br />
Verband der Automobilindustrie e.V.<br />
www.vda.de
Effi zienz auf zwei Etagen<br />
E.L.V.I.S. Teilladungssystem<br />
Schluss mit fehlender Auslastung, aufwendiger Ladungskombinati on<br />
und Improvisati on im Teilladungsverkehr!<br />
Das im Mai 2011 gestartete E.L.V.I.S. Teilladungssystem übertriff t bei<br />
Weitem die Erwartungen.<br />
Anfangs in einem Zelt in Homberg/Efze<br />
haben wir, die Spediti on Hoss, als einer von<br />
30 Partnern, die ersten Sendungen verladen.<br />
Keiner ahnte damals eine so positi ve<br />
Entwicklung bei der standardisierten Abwicklung<br />
von LKW-Teilladungen. Bereits<br />
nach kurzer Zeit wurde die deutschlandweite<br />
Flächendeckung erreicht. „Das „Elvis<br />
Part Load Network“ ist zur wichti gen Ergänzung<br />
in unserem Portf olio geworden,<br />
denn oft ist es nicht möglich, verschiedene<br />
Teilladungen wirtschaft lich zu kombinieren.“,<br />
so Alexander Hoss, Geschäft sführer<br />
der Spediti on Hoss GmbH & Co. KG.<br />
Als E.L.V.I.S. Partner nutzt die Spediti on<br />
Hoss die vielen Möglichkeiten des Part Load<br />
Network: sei es im Direkt-, Depot- oder<br />
Hubverkehr. Nachts werden im Terminal<br />
über 100 LKW mit ca. 2.000 Stellplätzen<br />
Foto: Spediti on Hoss<br />
und mehr als 1.000 to umgeschlagen. Seitliche<br />
Be- und Entladung gewährleisten ein<br />
sehr warenschonendes Handling der Teilladungen.<br />
Es wird ganz bewusst auf Rampen<br />
und Ladetore verzichtet, um den besonderen<br />
Anforderungen der Teilladung gerecht<br />
zu werden. Weitere wirtschaft liche Vorteile<br />
des Teilladungssystems bringt der<br />
von E.L.V.I.S. mitentwickelte „Vario Liner“:<br />
einem 60 Stellplätze fassenden Megatrailer<br />
mit verstellbaren Innenböden, wodurch<br />
die Laderaumnutzung noch fl exibler wird.<br />
Neben der nati onalen Flächendeckung beschäft<br />
igt sich E.L.V.I.S. intensiv mit einer<br />
Internati onali sierung des Part Load Network.<br />
Schon in einigen Monaten sollen in<br />
den noch nicht angebundenen Nachbarstaaten<br />
Partner an das Süd-Hub in Herbrechti<br />
ngen, das zum Jahreswechsels in<br />
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Betrieb genommen wird, angeschlossen<br />
werden. Insbesondere die südeuropäischen<br />
Partner können mit diesem Standort alle<br />
ihre Sendungen wirtschaft lich sinnvoll in<br />
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Deutschland und Europa mit 84 angeschlossenen<br />
leistungsfähigen, mitt elständischen<br />
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kann sperrige, schwere Sendungen mit<br />
bis zu 17 Stellplätzen sowie einzelne Packstücke<br />
mit bis zu 6 Metern Länge abwickeln.<br />
Welche Sendungen eignen sich für das<br />
Teilladungssystem?<br />
– Sendungen von 1-17 LKW Stellplätzen<br />
– Sendungen bis maximal 12.000 kg<br />
– Packstücke bis 6,00 m x 2,40 m x 2,60 m (LxBxH)<br />
– Packstücke mit bis zu 1,5 to pro Stellplatz<br />
– Sperrige und empfi ndliche Sendungen<br />
– Voluminöse Sendungen<br />
– Schwere Sendungen<br />
– Gefahrgut-Sendungen<br />
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Systempartner bei:<br />
Spediti on Hoss GmbH & Co. KG<br />
www.spediti on-hoss.de<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Thomas Wilberg, Leitung Verkauf<br />
Telefon: 02241. 54 00 – 45<br />
thomas.wilberg@spedition-hoss.de<br />
Spedition Hoss GmbH & Co. KG · Luisenstraße 147 · 53721 Siegburg · www.spedition-hoss.de<br />
Foto: Krone
44<br />
Der Golf: erneut „World Car of the Year <strong>2013</strong>“. Der neue Golf Variant setzt auf Sportlichkeit und Variabilität.<br />
<strong>Fuhrpark</strong>management<br />
Privat oder ausschließlich dienstlich: <strong>Die</strong>nstwagenüberlassung<br />
Von einem <strong>Die</strong>nstwagen spricht man, wenn ein Fahrzeug für betriebliche Zwecke eingesetzt wird. Dabei spielt es<br />
grundsätzlich erst einmal keine Rolle, ob es sich um ein Fahrzeug des Arbeitgebers oder des Arbeitnehmers<br />
handelt. Worauf man bei der <strong>Die</strong>nstwagenüberlassung achten muss, hat Rechtsanwalt Andreas Klaner für den<br />
Bundesverband <strong>Fuhrpark</strong>management zusammengestellt.<br />
Überlässt der Arbeitgeber einem Mitarbeiter einen <strong>Die</strong>nstwagen,<br />
kann es neben dem Moti vati onsaspekt dafür drei denkbare Fallkonstellati<br />
onen geben:<br />
• Der Mitarbeiter benöti gt ein Firmenfahrzeug, um seine Hauptpfl<br />
icht aus dem Arbeitsvertrag erfüllen zu können (z.B. Taxifahrer<br />
braucht das Fahrzeug, um Kunden transporti eren zu können).<br />
• Der Mitarbeiter benöti gt das Firmenfahrzeug, obwohl er seine arbeitsvertragliche<br />
Hauptpfl icht auch ohne den <strong>Die</strong>nstwagen erfüllen<br />
könnte (z.B. Kundendienstmonteur braucht das Fahrzeug, um<br />
zum Kunden gelangen zu können, nicht jedoch für das Ausführen<br />
der Reparatur an sich).<br />
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Luftfracht<br />
Seefracht<br />
Weltweit<br />
<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong><br />
Bundesverband <strong>Fuhrpark</strong>management<br />
• Der Mitarbeiter benöti gt den Firmenfahrzeug zur Erfüllung seiner<br />
arbeitsvertraglichen Hauptpfl icht überhaupt nicht (z.B. GmbH-<br />
Geschäft sführer).<br />
War die Überlassung eines <strong>Die</strong>nstwagens früher meist nur bei<br />
Außen dienstmitarbeitern oder Servicetechnikern relevant, die zur<br />
Erfül lung ihrer Aufgaben darauf angewiesen waren, so ist die Stellung<br />
eines <strong>Die</strong>nstwagens heute in vielen Branchen marktüblich. Dass sich<br />
dabei die Ausstatt ung je nach Hierarchieebene erheblich voneinander<br />
unterscheiden kann, versteht sich von selbst. In jedem Fall zieht<br />
die Überlassung eines <strong>Die</strong>nstf ahrzeugs jedoch eine ganze Reihe rechtlicher<br />
Probleme nach sich, die ganz alltägliche Fragen wie das<br />
Der Bundesverband <strong>Fuhrpark</strong>management ist der Verband für <strong>Fuhrpark</strong>betreiber mit 5 bis 3.000<br />
Fahrzeugen. Er bietet eine Plattf orm von <strong>Fuhrpark</strong>managern für <strong>Fuhrpark</strong>manager. Dabei geht es<br />
um fachliche, betriebswirtschaft liche und rechtliche auf <strong>Fuhrpark</strong>management bezogene Themen.<br />
Besonders wichti g ist der persönliche Erfahrungsaustausch bei Veranstaltungen, aber auch das alle<br />
Neuigkeiten zu relevanten Themen im Zugriff sind. Darüber hinaus entwickelt der Verband Branchenstandards,<br />
bietet gemeinsam mit der DEKRA Akademie den Ausbildungsgang „Zerti fi zierter<br />
<strong>Fuhrpark</strong>manager“ und unterstützt so bei der Professionalisierung und Qualifi zierung der <strong>Fuhrpark</strong>manager.<br />
Weitere Informati onen: www.fuhrparkverband.de<br />
Foto: Volkswagen AG
VERLAG SPEZIAL: FUHRPARK & LOGISTIK<br />
Vorgehen im Fall der Erkrankung eines dienstwagenberechti gten<br />
Mitarbeiters ebenso betreff en wie die mögliche Rückforderung<br />
des Fahrzeugs im Fall einer Kündigung.<br />
Rechtsgrundlage<br />
Ein Anspruch auf die Überlassung eines <strong>Die</strong>nstwagens besteht<br />
nur dann, wenn zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine<br />
entspre chende Vereinbarung getroff en wird. <strong>Die</strong>se kann entweder<br />
direkt im Arbeitsvertrag oder im Rahmen einer gesonderten<br />
Vereinbarung (z.B. <strong>Die</strong>nstwagenüberlassungsvertrag) erfolgen.<br />
Um mögliche Unklarheiten von Anfang an auszuschließen, sollten<br />
so viele Details wie möglich schrift lich festgehalten werden. <strong>Die</strong>s<br />
gilt nicht nur hinsichtlich der Art des <strong>Die</strong>nstwagens (Fabrikat, Typ,<br />
Farbe, Ausstatt ung), sondern auch hinsichtlich aller anderen<br />
Modalitäten (Wartung, Pfl ege, Überlassung an Dritt e, Rückgabe).<br />
Jedenfalls auf der Managementebene kommt es häufi g vor, dass<br />
der Mitarbeiter sich den <strong>Die</strong>nstwagen selbst frei oder zumindest<br />
aus verschiedenen vorgegebenen Fabrikaten und Typen aussuchen<br />
kann. Insofern ist für den Arbeitgeber die Festlegung einer<br />
konkreten Preisobergrenze ratsam, um später keine bösen Überraschungen<br />
zu erleben, insbesondere was die zusätzlich gewählte<br />
Sonderausstatt ung des Fahrzeugs angeht.<br />
<strong>Die</strong> wichti gste Entscheidung, die bei der Überlassung eines<br />
<strong>Die</strong>nstf ahrzeugs zu treff en ist, ist die ausdrückliche Regelung<br />
darüber, ob dem Arbeitnehmer das Fahrzeug ausschließlich zur<br />
dienstlichen oder auch zur privaten Nutzung überlassen wird.<br />
<strong>Die</strong>se Frage ist der zentrale Dreh- und Angelpunkt, über den<br />
zahlreiche bei der <strong>Die</strong>nstwagenüberlassung auft retende Rechtsprobleme<br />
zu lösen sind. Insoweit gilt:<br />
• Wird das <strong>Die</strong>nstf ahrzeug ausschließlich zur dienstlichen Nutzung<br />
überlassen, stellt es ein sog. Arbeitsmitt el dar. Ohne eine ausdrückliche<br />
entgegenstehende Vereinbarung, kann der Arbeitgeber<br />
über Arbeitsmitt el frei verfügen.<br />
• Wird das <strong>Die</strong>nstf ahrzeug auch zur privaten Nutzung überlassen,<br />
stellt es eine sog. Naturalvergütung bzw. einen Sachbezug dar<br />
und ist damit ein Teil der Arbeitsvergütung.<br />
Wurde zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer vereinbart,<br />
dass das <strong>Die</strong>nstf ahrzeug auch zur privaten Nutzung überlassen<br />
wird, kann der Arbeitgeber diese Vereinbarung nur noch dadurch<br />
ändern, dass er<br />
• mit dem Arbeitnehmer einen entsprechenden Änderungsvertrag<br />
abschließt, falls dieser damit einverstanden ist<br />
• eine Änderungskündigung ausspricht<br />
• den Widerruf der Vereinbarung erklärt, sofern ein entsprechender,<br />
nach den Anforderungen der BAG-Rechtsprechung<br />
wirksamer Widerrufsvorbehalt besteht.<br />
Mehr Informati onen unter<br />
www.fuhrparkverband.de/<br />
fuhrparkcockpit/<br />
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Rechtsanwalt Andreas Klaner,<br />
Verbandsanwalt des<br />
Bundesverbandes<br />
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ebenso wie im Privatleben. Ohne Autos geht da nichts. Da kommt der<br />
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<strong>Die</strong> Wirtschaft <strong>Oktober</strong> <strong>2013</strong> 45