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Eine Sonderbeilage von eXpresso, April 2011 Fakten | Berichte ...

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TEXT Riccarda Frei BILDER Tobias Sutter<br />

In der Pescheria können Gäste<br />

und Einheimische bis 21 Uhr frischen<br />

Fisch für zu Hause kaufen.<br />

Der<br />

Krabbenkonig<br />

Die Wellen des Silsersees plätschern sanft ans Ufer. Die Sonne strahlt vom wolkenlosen Engadiner<br />

Himmel. Auf dem Teller liegen schön angerichtet zwei rohe Scampi.<br />

«Roh gegessen sind Scampi eine wahre Delikatesse»,<br />

schwärmt Heike Walther, Gastgeberin im Restauant Murtaröl<br />

in Plaun da Lej. «Aber nur, wenn sie ganz frisch sind», schränkt<br />

Ehemann Antonio Walther,Gastronom und Seafood-Liebhaber,<br />

ein. Im «Murtaröl» bedeutet «ganz frisch»: Das Tier wird erst<br />

bei erfolgter Bestellung durch den Gast vom Koch aus einem<br />

der Meerwasserbecken gefischt und à-la-minute zubereitet.<br />

Zwei Mitarbeiter sind eigens dafür im Einsatz. Ihr Arbeitsplatz<br />

befindet sich nicht in der Hauptküche, sondern in einer direkt<br />

ans Restaurant angebauten «Pescheria». Dieser Fischverkaufsraum<br />

hat einen separaten Eingang, ist aber auch <strong>von</strong> der Küche<br />

aus über einen Raum, in dem die Aquarien und Wasserbecken<br />

stehen, erreichbar. Sohaben Köche und interessierte Restaurantgäste,<br />

aber auch Fisch- und Seafoodkonsumenten aus der<br />

Umgebung je einen direkten Zugang zu den Aquarien und<br />

Wasserbecken. «Bei uns ist es üblich, dass die Gäste und Käufer<br />

jederzeit einen Blick in die Aquarien werfen dürfen. Gäste, die<br />

das erste Mal bei uns sind, fordern wir sogar explizit dazu auf»,<br />

erklärt Heike Walther. Diese Massnahme schafft Vertrauen und<br />

ist gleichzeitig gästebindend und verkaufsfördernd. Besonders,<br />

wenn Antonio Walther mit vor Begeisterung leuchtenden Augen<br />

erklärt, was da gerade vorbeischwimmt, wo die Tiere ursprünglich<br />

leben und wie man sie am leckersten zubereitet.<br />

Salziges Bergquellwasser<br />

Damit es den Meerfischen, Muscheln und Krustentieren bis<br />

zu ihrem Verzehr hier, auf 1800 Meter über Meer, möglichst gut<br />

geht, legt Antonio Walther grossen Wert auf die perfekte Wasserqualität.<br />

«Wir machen unser Meerwasser selber. Dazu mischen<br />

wir unserem Quellwasser eine Salzlösung bei», erklärt der<br />

ehemalige Biologielehrer. Das sei eine Wissenschaft für sich, und<br />

er habe am Anfang teures Lehrgeld bezahlen müssen. So sei ihm<br />

einmal eine Lieferung Krustentiere eingegangen. Mittlerweile<br />

hat Antonio Walther 15 Jahre Erfahrung im Umgang mit den<br />

sensiblen Meeresbewohnern und weiss, dass man Krustentiere,<br />

die ausserhalb des Wassers transportiert worden sind, zuerst<br />

waschen und dann mit dem Hinterteil voran in die Aquarien<br />

setzen muss. «Sie müssen beim Eintauchen Luft ablassen, um auf<br />

die Wasseratmung umstellen zu können», erklärt Antonio Walther.<br />

Wirft man sie kopfüber ins Wasser, können sie ersticken.<br />

Die Bestellung aufnehmen ist Chefsache<br />

Die Faszination, die Crevetten, Jakobsmuscheln und Steinbutt<br />

auf Antonio Walther ausüben, ist auch nach fünfzehn Jahren<br />

ungebrochen. Sie ist sogar so gross, dass der Gastronom die<br />

Bestellungen seiner Gäste jeweils selber am Tisch aufnimmt.<br />

<strong>Eine</strong>rseits, weil ihm das fachmännische, persönliche Beraten<br />

SEAFOOD // Der Krabbenkönig<br />

22<br />

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