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Lebensmittelhygiene

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Lebensmittelsicherheit und<br />

Hygiene in der<br />

Gastronomieküche<br />

Überblick für Anfänger<br />

F&B4U<br />

By<br />

Andrea Boyes<br />

Deutsche Übersetzung: Nicole Remmy


Was ist<br />

<strong>Lebensmittelhygiene</strong>?<br />

<strong>Lebensmittelhygiene</strong> bezieht sich auf die<br />

Voraussetzungen und den Umgang mit<br />

Lebensmitteln, die die Qualität der<br />

Lebensmittel erhalten und sichern und so<br />

Verunreinigung oder Lebensmittelvergiftung<br />

vorbeugen.<br />

<strong>Lebensmittelhygiene</strong> bezieht alle notwendigen<br />

Vorkehrungen ein, die die Sicherheit und die<br />

Bekömmlichkeit der Lebensmittel während der<br />

Aufbewahrung, der Zubereitung und des<br />

Kochvorgangs berücksichtigen.


Arten von Verunreinigung<br />

durch Fremdkörper<br />

Schmuck, Fingernägel, Nüsse, Verschlüsse, Glas,<br />

Keramiksplitter, Mäusekot, Knochen usw.<br />

biologische Verunreinigung<br />

Bakterien, Viren, Schimmel, Pilze<br />

chemische Verunreinigung<br />

Pestizide, Rückstände von Reinigungsmitteln,<br />

Schmierölen, Zusatzstoffen oder Düngermitteln<br />

durch Allergene<br />

Nüsse, Senfsamen, Schalenfische, Erdbeeren, Gluten<br />

usw.


Bakterien<br />

Bakterien finden sich auf allen Oberflächen<br />

(Boden,Mensch,Tier, Kleidung usw.)<br />

Gute Bakterien<br />

Bakterien sind wichtig für die Herstellung von Käse<br />

und Yogurt<br />

Bestimmte Schimmelpilze werden für die Herstellung<br />

von Edelpilzkäsen verwendet<br />

Hefe wird zur Herstellung von Brotteigen und Bier<br />

verwandt


Bakterien<br />

Bakterien finden sich auf allen Oberflächen<br />

(Boden,Mensch,Tier, Kleidung usw.)<br />

Schlechte Bakterien gelten als Krankheitserreger<br />

Sie verursachen Lebensmittelvergiftung, indem sie sich<br />

expotentiell stark vermehren oder Giftstoffe (Toxine)<br />

produzieren<br />

Oftmals verändern die Krankheitserreger nicht das<br />

Aussehen der Lebensmittel! → Das Lebensmittel sieht,<br />

schmeckt und riecht völlig normal<br />

Symptome stellen sich häufig erst nach dem Verzehr ein<br />

(Übelkeit, Erbrechen)


Was benötigen Bakterien<br />

um sich zu vermehren?<br />

Lebensmittel:-<br />

Bakterien bevorzugen vor<br />

allem wasserreiche,<br />

eiweißhaltige Nahrungs-<br />

mittel<br />

Als besonders gefährdet<br />

(und gefährlich) gelten vor<br />

allem solche Lebensmittel,<br />

die roh oder nur leicht<br />

erhitzt verzehrt werden<br />

z.B. gekochter Reis,<br />

gekochtes Fleisch, Sahnekuchen,<br />

Schaalenfische,<br />

Eier, Eiprodukte und<br />

Fertig- produkte wie<br />

Sandwiches,<br />

Schweinefleischpastetchen<br />

oder Tatar<br />

Feuchtigkeit:-<br />

• Bakterien lieben und<br />

brauchen Feuchtigkeit,<br />

um sich zu vermehren!<br />

Dies trifft auf die<br />

meisten eiweißhaltigen<br />

Lebensmittel zu


Was benötigen Bakterien um<br />

sich zu vermehren?<br />

Wärme:-<br />

Bakterien mögen es warm.<br />

Am besten gedeihen sie bei<br />

Körpertemperatur, also ca. 37°C<br />

Die Gefahrenzone liegt allerdings<br />

zwischen 5 und 63°C<br />

Innerhalb dieser Gefahrenzone<br />

sind Bakterien aktiv und können<br />

sich vermehren<br />

Deshalb ist es wichtig,<br />

Lebensmittel immer entweder<br />

unter 5°C zu kühlen oder über<br />

63° C zu erhitzen<br />

Sowohl beim Kühlungs- als auch<br />

beim Erhitzungsprozess ist es<br />

wichtig, die verwendeten Lebensmittel<br />

möglichst schnell durch die<br />

Gefahrenzone zu bringen..


Was benötigen Bakterien<br />

um sich zu vermehren?<br />

Zeit:-<br />

Unter den richtigen<br />

Voraussetzung<br />

vermehren sich<br />

Bakterien durch Teilung<br />

Dabei verdoppelt sich<br />

ihre Anzahl etwa alle<br />

zehn bis zwanzig<br />

Minuten<br />

Dies nennt sich “Binäre<br />

Spaltung” (Zellteilung)


Wie verhindere ich die<br />

Vermehrung von Bakterien?<br />

Zur Erinnerung:<br />

Bakterien lieben wasser<br />

und eiweißhaltige Lebens-<br />

mittel<br />

Kalte Temperaturen<br />

verhindern das<br />

Wachstum von Bakterien<br />

Die gesetzlich vorgeschriebe<br />

Kühltemparatur<br />

liegt bei ˂8°C<br />

empfehlenswert sind 1°- 5°C<br />

Die Gefriertruhe sollte auf -<br />

18°C bis -22 °C gestellt sein


Vernichten von Bakterien<br />

Bakterien vertragen<br />

keine hohen<br />

Temperaturen, so dass<br />

die meisten Bakterien<br />

während des<br />

Kochvorgangs<br />

abgetötet werden<br />

Beim Kochen werden<br />

meistens Temperaturen<br />

um 72° und mehr<br />

erreicht.<br />

Die Kochdauer sollte<br />

mindestens 2 Minuten<br />

betragen!<br />

Wer sichergehen<br />

möchte, dass die<br />

gewünschte Temperatur<br />

erreicht wird, kann mit<br />

einem Lebensmittelthermomethernachmessen.


Bakterien und Grenzzeiten<br />

Gekochte Lebensmittel<br />

sollten spätestens 90<br />

Minuten nach dem Kochen<br />

im Kühlschrank aufbewahrt<br />

werden. Auf diese Weise<br />

wird der Bildung von neuen<br />

Sporen, Bakterien und<br />

Toxinen Einhalt geboten.<br />

Lebensmittel sollten nicht<br />

länger als 4 Stunden bei<br />

Raumtemperatur gelagert<br />

werden (Gefahrenzone)<br />

In Wärmetheken sollten<br />

die Speisen bei<br />

Temperaturen von über<br />

63°C gehalten werden<br />

Sollte die Temperatur<br />

unter 63°C fallen<br />

(Gefahrenzone!), dürfen<br />

die Speisen noch maxi-<br />

mal zwei Stunden ange-<br />

boten werden!


Sporen:-<br />

Sporen<br />

Manche Bakterien sind in der<br />

Lage Sporen zu bilden<br />

Sporen dienen diesen Bakterien<br />

zur Überlebenssicherung in<br />

widrigen Umständen, z.B. bei zu<br />

hohen oder zu niedrigen<br />

Temperaturen oder zu wenig<br />

Feuchtigkeit<br />

Sporen sind schwieriger<br />

abzutöten, da sie auch hohe<br />

Temperaturen überleben können.<br />

Sie werden also beim Kochen<br />

nicht abgetötet!


Toxine (Giftstoffe)<br />

Manche Bakterien produzieren Gifte, die als Toxine bezeichnet<br />

werden<br />

Toxine verursachen Lebensmittelvergiftungen<br />

Ektotoxine sind von Bakterien abgesonderte Giftstoffe, gegen<br />

die der Wirtskörper Gegengifte bilden kann z.B. Bacillus<br />

Cereus & Staphylococcus Aureus<br />

Sie sind besonders schwer abzutöten, da sie auch größere<br />

Hitze überleben<br />

Als Endotoxine bezeichnet man die Zerfallsprodukte von<br />

Bakterien, die im Menschen zahlreiche pyhsiologische<br />

Reaktionen auslösen können; Endotoxine sind sehr hitzestabil<br />

und überstehen sogar Sterilisation<br />

Manche Toxine können schwerwiegende Krankheiten<br />

verursachen; so können mit E. coli O157 verseuchte<br />

Lebensmittel blutige Durchfallerkrankungen auslösen, die zum<br />

Tode führen können


Kreuzkontamination<br />

Wenn Bakterien von<br />

einer kontaminierten<br />

Quelle auf eine<br />

unkontaminierte Quelle<br />

übertragen wird, spricht<br />

man von<br />

Kreuzkontamination<br />

Häufigste Übertragung:<br />

von rohen auf bereits<br />

gekochte Lebensmittel<br />

Wann immer möglich,<br />

sollten rohe und gekochte<br />

Speisen getrennt<br />

voneinander aufbewahrt<br />

werden<br />

Wenn rohe und gekochte<br />

Speisen im selben<br />

Kühlschrank aufbewahrt<br />

werden, müssen die rohen<br />

Lebensmittel immer<br />

unterhalb der gekochten<br />

gelagert werden<br />

Um Kreuzkontamination zu<br />

vermeiden empfiehlt sich<br />

die Verwendung von farblich<br />

codierten Schneidebrettern<br />

für rohe bzw. gekochte<br />

Lebensmittel


Woran erkennt man eine<br />

Lebensmittelvergiftung?<br />

Beim Auftreten der nachfolgend aufgeführten Symptome<br />

sollte man auch eine Lebensmittelvergiftung in Betracht<br />

ziehen:<br />

Übelkeit<br />

Bauch- und Unterleibsschmerzen<br />

Durchfall<br />

Erbrechen<br />

Im schlimmsten Fall kann eine Lebensmittel-<br />

vergiftung zum Tode führen


Inkubationszeit:12 – 36<br />

Stunden<br />

Dauer der Erkrankung:<br />

1 – 7 Tage<br />

Symptome: (Unter-<br />

)Bauchschmerzen<br />

Durchfall, Erbrechen<br />

Verursacht/übertragen durch:<br />

Eier, ungekochtes Geflügel,<br />

verunreinigtes Wasser,<br />

erkrankte Personen<br />

Vorkommen in Speisen:<br />

Rohe oder ungekochte Eier<br />

und Geflügel<br />

Speisen, in denen rohe oder<br />

nur leicht gekochte Eier<br />

verwendet werden, z.B.<br />

Mayonnaise, Mousse<br />

Salmonellen<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

Gründliche Reinigung<br />

Wann immer möglich<br />

hart gekochte Eier<br />

verwenden<br />

Kreuzkontamination<br />

vermeiden<br />

Erkrankte Personen sind<br />

selbstverständlich von<br />

der Zubereitung von<br />

Speisen ausgeschlossen!


Staphylococcus aureus<br />

Inkubationszeit:<br />

1 – 7 Stunden<br />

Dauer der Erkrankung:<br />

6 – 24 Stunden<br />

Symptome:<br />

(Unter-)Bauchschmerzen,<br />

Übelkeit und Erbrechen<br />

Verursacht/Übertragen durch:<br />

Tröpfchen- und<br />

Kontaktinfektion<br />

Viele Menschen sind<br />

unbewusst Überträger einer<br />

staph. aureus Infektion<br />

(Schnittwunden, Blasen)<br />

Vorkommen in Speisen<br />

In fast allen verarbeiteten<br />

Lebensmitteln und Speisen<br />

Vorbeugende Maßnahmen:<br />

Professionelle persönliche<br />

Hygiene<br />

Besondere Sorgfalt beim<br />

Händewaschen und beim<br />

Verarbeiten der Lebensmittel<br />

Kreuzkontamination vermeiden<br />

Personal mit Hauterkrankungen<br />

hat in der<br />

Küche nichts zu suchen!<br />

(Ekzeme, Bläschen, Risse)


Bacillus Cereus<br />

Inkubationszeit:<br />

1-5 Stunden<br />

Dauer der Erkrankung:<br />

6 – 24 Stunden<br />

Symptome:<br />

Verursacht/Übertragen durch:<br />

Cerealien, besonders Reis,<br />

Speisestärke, Gewürze,<br />

Staub und Erde (Dreck)<br />

Vorkommen in Speisen:<br />

Aufgewärmte Reisgerichte<br />

Gewürzte Speisen<br />

Speisestärke<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

Reis am besten nicht<br />

mehr aufwärmen<br />

Nur sehr kurz bei<br />

Übelkeit, Erbrechen, (Unter- Raumtemperatur lagern<br />

)Bauchschmerzen und Reis möglichst sofort<br />

Durchfall<br />

nach der Zubereitung<br />

verzehren<br />

Durch schnelles Abkühlen<br />

die Zeit in der<br />

Gefahrenzone möglichst<br />

kurz halten!


Clostridium Perfringens<br />

Inkubationszeit:<br />

8 – 22 Stunden<br />

Dauer der Erkrankung:<br />

12 – 48 Stunden<br />

Symptome:<br />

(Unter-)Bauchschmerzen,<br />

Durchfall,<br />

selten Erbrechen<br />

Vorkommen:<br />

Vorräte, Saucen,<br />

Bratensaft, die meisten<br />

Pastetenfüllungen, große<br />

Eintöpfe, Schmorgerichte<br />

und Aufläufe<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

Vermeidung von<br />

Kreuzkontamination<br />

Vorgereinigte Gemüse<br />

benutzen, um Erdreste in<br />

der Küche zu vermeiden<br />

Heiße Speisen schnell<br />

abkühlen<br />

Professionelle persönliche<br />

Hygiene


Listeria Monocytogenes<br />

Inkubationszeit:<br />

1 – 70 Tage<br />

Erkrankungsdauer variert<br />

individuell<br />

Symptome:<br />

Fieber, Durchfall,<br />

Erkältungsähnliche<br />

Symptome<br />

Eine Erkrankung mit<br />

List.Mon. kann eine<br />

Fehlgeburt auslösen<br />

Vorkommen:<br />

Weit verbreitet in der<br />

Umwelt<br />

Vorkommen in Speisen:<br />

Weichkäsepastete,<br />

Quarkspeisen,<br />

eingeschweißte Salate<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

Lebensmittel nach Ablauf<br />

des Verfallsdatums nicht<br />

mehr verwenden /<br />

verzehren<br />

Sorgfältige Reinigung<br />

und Desinfektion<br />

sämtlicher Kühlgeräte<br />

Schwangere sollten<br />

bestimmte Lebensmittel<br />

meiden


Inkubationszeit:<br />

2 – 5 Tage<br />

Dauer der Erkrankung:<br />

1 - 4 Tage<br />

Symptome:<br />

Campylobacter<br />

(Unter-)Bauchschemrzen,<br />

Durchfall, Kopfschmerzen,<br />

Fieber, blutiger Stuhl<br />

Vorkommen<br />

Abwasser, Trinkwasser,<br />

rohes Geflügel, Vögel<br />

Betroffene Lebensmittel<br />

Durch Vögel verunreinigte<br />

Flaschenmilch (UK)<br />

Ungekochtes Geflügel<br />

Verunreinigtes Wasser<br />

Vorbeugende Maßnahmen:<br />

Sorgfältige Hygiene,<br />

besonders beim<br />

Händewaschen<br />

Kreuzkontamination<br />

vermeiden<br />

Lebensmittel längere Zeit<br />

bei hohen Temperaturen<br />

kochen


• Inkubationszeit:<br />

1 – 14 Tage,<br />

normalerweise 3 -4 Tage<br />

• Erkrankungsdauer:<br />

5 – 10 Tage, bei Komplikationen<br />

länger<br />

• Symptome:<br />

(Unter-)Bauchschermzen,<br />

Durchfall (auch blutig), Übelkeit,<br />

kann hämolytische-urämisches<br />

Syndrom (Gasser-Syndrom)<br />

verursachen<br />

• Kann tödlich verlaufen<br />

• Vorkommen<br />

• Rohmilch, rohes Rind- und<br />

Lammfleisch, Innereien<br />

• Gespritze Getreide und Früchte<br />

E.Coli 0157<br />

Betroffene Lebensmittel /<br />

Speisen<br />

Halbgares Rindfleisch (z.B. im<br />

Burger)<br />

Nicht pasteurisierte Käse<br />

(Bohnen-)sprossen<br />

Bereits gekochtes, das durch<br />

Kreuzkontamination von<br />

rohen Lebensmitteln mit<br />

E.Coli verseucht wurde


E.Coli 0157<br />

Vorbeugende Maßnahmen<br />

Strikte Trennung von rohem und gekochtem Fleisch<br />

Hackfleischprodukte immer gut durch kochen<br />

Salate, Gemüse und Früchte gründlich waschen<br />

Verwendung von pasteurisierter Milch und Apfelsaft<br />

Gut ausgebildetes Küchenpersonal und Einhaltung von<br />

Hygienevorschriften<br />

Sprossen immer kochen<br />

Achtung! In letzter Zeit haben vor allem Bohnensprossen<br />

für Probleme gesorgt


Clostridium Botulinum<br />

Inkubationszeit:<br />

2-5 Tage<br />

Erkrankungsdauer:<br />

12-36 Stunden<br />

Rekonvaleszenz (Genesung)<br />

kann sich über längere Zeit<br />

erstrecken<br />

Symptome:<br />

Schluck- und Atembeschwerden,<br />

Durchfall,<br />

gefolgt von Verstopfungen<br />

Kann tödlich verlaufen<br />

Produziert hitzeempfindliches<br />

Neurotoxin<br />

Neurotoxine greifen das<br />

zentrale Nervensystem<br />

an<br />

Vorkommen<br />

Erde, Gemüse, Fisch und<br />

Fleisch<br />

Betroffene Lebensmittel<br />

Säurearme<br />

Lebensmittelkonserven<br />

Vakuum verpacktes<br />

Fleisch oder Fisch


Clostridium Botulinum<br />

Vorsichtsmaßnahmen<br />

Strenge Kontrolle in der Produktion von säurearmen<br />

Lebensmittelkonserven<br />

Niemals “aufgeblasene” oder eingedrückte Konserven<br />

verwenden<br />

Darauf achten, dass die Vakuumversiegelung unversehrt<br />

ist<br />

Wenn das Produkt und die verwendete Menge es<br />

erlauben, können Clost. Bot. Sporen bei 121°C<br />

abgetötet werden


Norovirus<br />

Inkubationszeit: 12-48 Stunden<br />

Krankheitsdauer: 1-3 Tage, bei Risikogruppen bis zu<br />

6 Tagen (Kinder, ältere, geschwächte Personen)<br />

Symptome: Durchfal, Erbrechen, Übelkeit,<br />

Magenschmerzen<br />

Vorkommen<br />

Abwasser, verunreinigtes Wasser, infiziertes<br />

(Küchen-)Personal<br />

Betroffene Lebensmittel<br />

Meeresfrüchte, Fertiggerichte, die von infizierten<br />

Personen zubereitet wurden


Vorbeugende Maßnahmen<br />

Strikte persönliche Hygiene<br />

des (Küchen-)Personals<br />

Gründliche Reinigung und<br />

Desinfektion infizierter<br />

Bereiche<br />

Lebensmittel gründlich<br />

waschen<br />

Austern nur bei seriösen<br />

Anbietern kaufen<br />

Infizierte Personen dürfen<br />

keine Speisen zubereiten<br />

oder mit ihnen in Kontakt<br />

kommen<br />

Norovirus<br />

Gründliches Händewaschen<br />

verhindert die<br />

Ansteckung und die<br />

Verbreitung des<br />

Norovirus!!


Sinnvolle Hygienpraxis<br />

Regeln zum sicheren Umgang mit Lebensmitteln<br />

einhalten<br />

Bessere Arbeitsbedingungen schaffen<br />

Zufriedene Kunden<br />

Weniger Speiseabfälle<br />

Gute Arbeitsmoral<br />

Höhere Gewinne<br />

Reduktion von Lebensmittelvergiftungen


Persönliche Hygiene des<br />

Küchenpersonals<br />

Das Küchenpersonal muss regelmäßig über Maßnahmen zur<br />

Hygiene informiert und ausgebildet werden. Dazu gehört auch<br />

eine generelle Übersicht der verschiedenen Krankheitserreger,<br />

deren Vermehrung und Übertragbarkeit in und auf den<br />

unterschiedlichen Lebensmitteln<br />

Das Küchenpersonal hat sowohl eine rechtliche als auch eine<br />

moralische Verpflichtung, die Regeln der <strong>Lebensmittelhygiene</strong><br />

einzuhalten<br />

Jeder, der mit Lebensmitteln arbeitet, muss auch im<br />

persönlichen Bereich auf sorgfältige Hygiene achten<br />

Die Arbeitskleidung dient dazu, Nahrungsmittel vor dem<br />

Zubereitenden und sämtlichen Bakterien, die dieser an und in<br />

sich trägt, zu schützen<br />

Die schützende Arbeitskleidung des Küchenpersonals muss<br />

nach dem Tragen entsprechend verstaut und entweder<br />

vernichtet oder gereinigt werden


Persönliche Hygiene<br />

Während der Verarbeitung<br />

von Lebensmitteln und der<br />

Zubereitung von Speisen<br />

sollte auf das Tragen von<br />

Schmuck verzichtet werden<br />

Bakterien können sich auch<br />

auf der Kleidung befinden<br />

Auf das Tragen von stark<br />

riechenden Perfums und<br />

Rasierwassern sollte<br />

verzichtet werden<br />

Ebenso ist auf das Tragen<br />

von Nagellack und<br />

künstlichen Fingernägeln zu<br />

verzichten --> Fingernägel<br />

sollten kurz und sauber<br />

sein!<br />

• Am häufigsten werden<br />

Bakterien und andere<br />

Krankheitserreger von den<br />

Händen auf die Lebensmittel<br />

übertragen<br />

• Aus diesem Grund ist eine<br />

regelmäßige, gründliche und<br />

sorgfältige Reinigung der<br />

Hände zwingend notwendig


Persönliche Hygiene<br />

Waschen Sie Ihre Hände immer<br />

nachdem Sie auf der Toilette waren<br />

wenn Sie die Küche betreten<br />

nachdem Sie Abfälle entsorgt haben<br />

nach dem Aufräumen oder Reinigen der Arbeitsfläche<br />

wenn Sie unterschiedliche Lebensmittel verarbeiten, vor<br />

allem, rohe Zutaten (bei jedem Wechsel!)<br />

nach dem Essen oder Rauchen<br />

nach der Pause<br />

nachdem Sie Ihre Einmalhandschuhe ausgezogen haben<br />

nach dem Husten oder Niesen<br />

wenn sie schmutzig sind!!!


Persönliche Hygiene<br />

Beim Händewaschen sollte die Wassertemperatur 40° bis 45°C<br />

betragen<br />

Benutzen Sie flüssige, antibakterielle Seife, am besten aus<br />

einem Seifenspender mit langem Bedienungshebel oder<br />

automatischen Dosierern (z.B. Sagrotan)<br />

Um sicherzustellen, dass die Hände gründlich gereinigt<br />

werden, sollten die Hände zuerst nass gemacht und<br />

anschließend gründlich eingeseift werden<br />

Besondere Aufmerksamkeit gilt den Fingerspitzen, den Nägeln,<br />

dem Daumenballen, den Handgelenken und den<br />

Fingerzwischenräumen<br />

Nach ca. 40 Sekunden intensiver und gründlicher Reinigung<br />

sollten die meisten Krankheitserreger erfolgreich entfernt<br />

worden sein<br />

Abschließend die Hände gründlich mit Papierhandtüchern<br />

trocknen


Persönliche Hygiene<br />

Schnitte und Abschürfungen<br />

bieten einen hervorragenden<br />

Nährboden für<br />

Bakterien und müssen<br />

immer sorgfältig abgedeckt<br />

bzw. verbunden sein, um<br />

eine Übertragung auf<br />

Lebensmittel zu verhindern<br />

Verwenden Sie blaue<br />

Pflaster – diese sind gut<br />

sichtbar, haben eine glatte<br />

Oberfläche und sind<br />

darüberhinaus wasserdicht<br />

Herkömmliche Pflaster<br />

bieten eine guten<br />

Nährboden für Keime und<br />

Bakterien und können die<br />

Übertragung auf<br />

Lebensmittel begünstigen


Persönliche Hygiene<br />

Wenn Sie an einer der<br />

nachfolgend aufgeführten<br />

Krankheiten oder Symptomen<br />

leiden, müssen Sie dies Ihrem<br />

Arbeitgeber melden und<br />

dürfen auf keine Fall zur Arbeit<br />

kommen!<br />

Durchfall<br />

Erbrechen<br />

Entzündete Schnitte oder<br />

Blasen<br />

Schwere Erkältung<br />

Ohren-, Augen- oder<br />

Halsinfektion<br />

Durchfall und Erbrechen<br />

müssen mindestens 48<br />

Stunden zurückliegen<br />

bevor Sie wieder<br />

Arbeiten dürfen


Persönliche Hygiene<br />

Rauchen ist in der Küche strengstens untersagt


Gestaltung und Ausstattung<br />

von Gastronomieküchen<br />

In Gastronomieküchen sollte<br />

ein linearer Arbeitsablauf<br />

gewährleistet sein – das<br />

heißt Lebensmittel bewegen<br />

sich “forwärts” von<br />

roh zu gekocht<br />

→ auf diese Weise wird<br />

Kreuzkontamination<br />

vermieden<br />

Böden, Wände und Decken<br />

müssen:<br />

Leicht zu reinigen sein<br />

Nicht absorbierend sein,<br />

also Flüssigkeiten nicht<br />

aufsaugen<br />

Hell, meist weiß sein<br />

Widerstandsfähig, also<br />

langlebig sein<br />

Beleuchtung<br />

Muss gutes und sicheres<br />

Arbeiten ermöglichen<br />

Oberflächen und Ecken gut<br />

ausleuchten ohne zu grell zu<br />

sein<br />

Belüftung<br />

Muss Gerüche, Dampf und<br />

Bakterien effektiv absaugen<br />

Kühle und trockene Luft<br />

liefern, um angenehmes<br />

Arbeiten zu ermöglichen


Gestaltung und Ausstattung<br />

von Gastronomieküchen<br />

Einrichtung<br />

Alle Geräte und<br />

Arbeitsflächen müssen<br />

leicht zu reinigen und<br />

nicht-absorbierend sein<br />

Edelstahl ist besonders<br />

empfehlenswert<br />

Holzoberflächen sind<br />

wegen ihrer porösen<br />

Oberfläche weniger gut<br />

geeignet, da sie splittern<br />

können und sich nur<br />

unzureichend reinigen<br />

und nicht desinfizieren<br />

lassen<br />

Größere Geräte sollten<br />

auf “Füßen” stehen oder<br />

bewegbar sein, um so<br />

eine gründlichere<br />

Reinigung des Bodens zu<br />

ermöglichen<br />

→ Dies verhindert<br />

Schädlingsbefall


Lagerwälzung und Kontrolle<br />

Lebensmittel müssen zeitnah verbraucht werden, um unnötigen Abfall<br />

zu vermeiden und Lebensmittelsicherheit zu gewährleisten<br />

Neuerworbene Produkte müssen nach hinten gepackt und ältere<br />

weiter vorne gelagert werden, damit diese als nächste aufgebraucht<br />

werden<br />

FIFO:<br />

First in first out – Was als erstes reinkommt, muss als erstes wieder<br />

raus<br />

LILO<br />

Last in last out – Was als letztes reinkommt, geht auch erst als letztes<br />

wieder raus<br />

Verfallsdatum<br />

Nach erreichen dieses Datums können sich vermehrt Krankheitserreger<br />

bilden<br />

Mindeshaltbarkeitsdatum<br />

Nach Ablauf dieses Datums lässt die Qualität des Produktes nach


Lagerung der Lebensmittel<br />

Trockene Lebensmittel<br />

sollten wie folgt gelagert<br />

werden:<br />

In stabilen Behältern<br />

(Schutz vor Nagern)<br />

Über dem Boden<br />

In trockener, kühlen, gut<br />

durchlüfteten und sauberen<br />

Umgebung<br />

Nach Verfalls- und<br />

Haltbarkeitsdatum<br />

Nicht in der Nähe von<br />

Reinigungsmitteln<br />

Verderbliche Lebensmittel:<br />

Sollten in einem kühlen<br />

Raum oder noch besser<br />

einem Kühlschrank<br />

aufbewahrt werden<br />

Gefrorenes sollte bei<br />

Temperaturen von -18°C<br />

bis -22°C gelagert<br />

werden


Reinigung & Desinfektion<br />

Reinigung<br />

Das Ziel der Reinigung ist<br />

es, Lebensmittelreste<br />

und Fette von sämtlichen<br />

Oberflächen zu entfernen<br />

Zur Oberflächenreinigung<br />

benutzt man ein<br />

geeignetes Reingungsmittel<br />

und heißes Wasser<br />

Manchmal muss eben<br />

auch geschrubbt werden<br />

Desinfektion<br />

Das Ziel der Desinfektion<br />

ist es, Oberflächen so<br />

weit als Möglich von<br />

Krankheitserregern und<br />

Bakterien zu befreien<br />

(Keimarm)<br />

Dazu verwendet man<br />

entweder ein für die<br />

Küche geeignetes Des-<br />

infektionsmittel oder sehr<br />

heißes Wasser<br />

>82°C


Reinigung & Desinfektion<br />

Chemikalien und heißes Wasser > 82°C<br />

reduzieren Bakterien auf ein gesundes Maß<br />

Folgende Produkte sind<br />

für die Reinigung und<br />

Desinfektion geeignet:<br />

Spül- oder<br />

Reinigungsmittel:-<br />

Sie unterstützen das<br />

Wasser beim Lockern<br />

und Lösen von<br />

Speiseresten und<br />

entfernen Fette und Öle<br />

Desinfektionsmittel:-<br />

Verwenden Sie<br />

ausschließlich<br />

Desinfektionsmittel, die<br />

für die Küche geeignet<br />

sind!<br />

Manche Produkte<br />

vereinen die<br />

Eigenschaften von<br />

Reinigungs- und<br />

Desinfektionsmitteln<br />

Die Verwendung dieser<br />

Präparate ermöglicht<br />

eine leichte und<br />

hygienische Reinigung


Reinigung & Desinfektion<br />

Gereinigt und desinfiziert werden sollten:<br />

Alle Oberflächen und Geräte, die unmittelbaren Kontakt<br />

mit den Lebensmitteln haben<br />

Alle Oberflächen, die angefasst werden, z.B. Türgriffe,<br />

Kühlschrankgriff usw.<br />

Reinigungszubehör z.B Schrubber, Bürsten, Lappen usw.


Schädlings- und<br />

Ungeziefer Vermeidung<br />

Nicht ordnungsgemäß<br />

entsorgter Abfall zieht<br />

Ungeziefer und Nager an<br />

Große Abfallbehälter<br />

sollten an Orten<br />

abgestellt werden, die<br />

über einen guten Abfluss<br />

verfügen und der gut<br />

sauber zu halten ist


Schädlings- und<br />

Ungeziefer Vermeidung<br />

Nicht entfernte Küchenabfälle<br />

locken Küchenschaben<br />

an!<br />

Nicht oder schlecht<br />

verschlossene<br />

Abfallbehälter locken<br />

Fliegen an


Schädlings- und<br />

Ungeziefer Vermeidung<br />

Auf dem Boden oder dem<br />

Hof herumliegende<br />

Speisereste und Nahrungsmittel<br />

locken Mäuse und<br />

Ratten an<br />

Gleiches geschieht, bei<br />

überlaufenden oder<br />

schlecht verschlossenen<br />

Abfallbehältern<br />

Wer sein Ungeziefer und<br />

Nager Problem nicht in den<br />

Griff bekommt, muss mit<br />

einer sofortigen Schließung<br />

seines Lokals durch die<br />

Gesundheitsbehörde<br />

rechnen!<br />

Registrierte Kammerjäger<br />

bieten professionelle Hilfe


<strong>Lebensmittelhygiene</strong><br />

Verordnung<br />

Alle Gaststätten bedürfen einer Gaststättenerlaubnis, die<br />

sie vom Gewerbeamt erhalten<br />

Den Betrieben wird eine umfassende Eigenverantwortung<br />

im Rahmen des HACCP-Konzepts<br />

zugestanden<br />

HACCP steht für Hazard analysis critical control points (<br />

Gefahrenanalyse und kritische Lenkungspunkte)<br />

In allen Gaststätten und Restaurantküchen werden<br />

regelmäßige und unangekündigte Kontrollen durchgeführt<br />

Diese werden von der Lebensmittelüberwachung, der<br />

Gewerbeaufsicht oder der Polizei durchgeführt


<strong>Lebensmittelhygiene</strong><br />

Verordnung<br />

Der Gesetzgeber verlangt von allen Lebensmittelbetrieben,die Maßnahm-<br />

en zur Umsetzung der <strong>Lebensmittelhygiene</strong>verordnung zu<br />

dokumentieren. Art und Umfang der Dokumentation ist den<br />

Unternehmen nicht vorgegeben. Hierüber ist selbst zu entscheiden und<br />

insbesondere die Frage zu stellen, ob und wie das Unternehmen zur<br />

eigenen Sicherheit und zur Transparenz nach Außen das Getane<br />

nachvollziehbar machen möchte.<br />

Als Bestandteil des betriebseigenen Kontrollkonzeptes wird durch die<br />

<strong>Lebensmittelhygiene</strong>verordnung auch die Durchführung von<br />

Mitarbeiter-schulungen erstmals zwingend vorgeschrieben.<br />

Der Inhaber des Betriebes hat zu gewährleisten, dass Personen, die mit<br />

Lebensmitteln umgehen, entsprechend ihrer Tätigkeit und unter<br />

Berücksichtigung ihrer Ausbildung in Fragen der <strong>Lebensmittelhygiene</strong><br />

unterrichtet oder geschult werden.


<strong>Lebensmittelhygiene</strong><br />

Verordnung<br />

Über welchen Inhalt die Schulung verfügen muss, wer sie<br />

durchführt und wie sie zu erfolgen hat, wird in das<br />

Ermessen des Betriebsinhabers gestellt.<br />

Selbstverständlich müssen jedoch auch die allgemeinen<br />

Hygieneanforderungen des § 3 sowie die besonderen<br />

Hygienebedingungen des jeweiligen Arbeitsplatzes<br />

Bestandteil einer solchen Schulung sein.<br />

l


Rechtsvorschriften zur<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

Welche Ziele verfolgen die Rechtsvorschriften zur<br />

Lebensmittelsicherheit?<br />

Verhinderung des Verkaufs von Lebensmitteln, die entweder<br />

unpassend, unsicher oder gesundheitsgefährdent sind<br />

Verhinderung von Ansteckungsgefahr durch Lebensmittel oder<br />

Küchengeräten<br />

Regelmäßige Hygienekontrollen in Gastronomieküchen,<br />

Imbiss-Ständen, Imbiss-Wagen usw., sowie der sich dort<br />

aufgestellten Geräte und des dazugehörigen Personals<br />

Regelmäßige Kontrolle der Hygienemaßnahmen<br />

Überprüfung der korrekten Lagerung von Lebensmitteln (z.B.<br />

Einhaltung der geforderten Mindest- bzw.<br />

Maximaltemperaturen)<br />

Gefahrenanalyse, einschließlich Überwachung und Kontrolle<br />

von Zuständen, die die Lebensmittelsicherheit gefährden


Rechtsvorschriften zur<br />

Lebensmittelsicherheit<br />

Die Aufsicht obliegt dem<br />

Gesundheitsamt<br />

Regelmäßige,<br />

unangekündigte<br />

Kontrollen<br />

Verhängung von Auflagen<br />

Arten von Auflagen<br />

Verbesserung der<br />

Hygiene<br />

Bemängelte Kriterien<br />

müssen innerhalb von 14<br />

Tagen behoben werden<br />

Bei gesundheitsgefährdenden<br />

Zuständen<br />

kann die Behörde die<br />

Gaststätte unverzüglich<br />

schließen lassen

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