Natürliche Heilmittel, ihre Potentiale, ihr Einsatz ... - Gesundheit Online
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von der Fähranlegestelle bis nach Markgrafenheide, dem Tor zur Heide, zu überbrücken, stand<br />
kein Verkehrsmittel zur Verfügung 13 1910 nahm die so genannte Strandbahn von Warnemünde Hohe<br />
Düne nach Markgrafenheide <strong><strong>ihr</strong>e</strong>n Betrieb auf. Viele Jahre fuhr sie nur in der Badesaison. Sie war im<br />
Besitz der Stadt Rostock (Städtische Gas- und Wasserwerke) und als elektrische Kleinbahn konzessioniert<br />
worden. Ihr Wagenpark bestand aus Straßenbahnfahrzeugen und <strong>ihr</strong> Betrieb glich einer traditionellen<br />
Straßenbahn. 14<br />
Fazit Die Reihe der Beispiele ließe sich fortsetzen. Auch in den Jahren nach 1920 gab es immer<br />
wieder wichtige Impulse von der Ostseeküste für die technische Entwicklung. Hier seien nur die<br />
verschiedenen Seefliegertreffen genannt. Aber auch der weltbekannte Binzer Bauingenieur Ulrich Müther<br />
mit seiner Hyperschalenkonstruktion ist dazu zu zählen.<br />
Um so unverständlicher erscheint in der Gegenwart der anhaltende Widerstand aus einigen Badeorten<br />
gegen die Modernisierung. Da wird z. B. ein Widerspruch zwischen modernsten, umweltfreundlichen Off-<br />
Shore-Windkraftanlagen und dem Tourismus konstruiert. Man droht mit Einbruch der Besucherzahlen,<br />
sollten solche errichtet werden und begreift nicht das Potential. Im benachbarten Dänemark ist man in<br />
dieser Hinsicht weiter. Große Windparks sollen sich zu echten Attraktionen entwickeln und ein zahlreiches<br />
Publikum anlocken. 15<br />
Überhaupt sollte das Mittel der modernen Technik für die Werbung neuer Urlaubergruppen aktiver genutzt<br />
werden. Neben einer umweltfreundlichen Energiegewinnung zählen dazu der jederzeit mögliche Zugang<br />
zum Internet, abgasfreie Verkehrsmittel und modernste Müllentsorgung u. a. m. Der heutige, auf sanften<br />
Tourismus orientierte Besucher wird solche Neuerungen dankend annehmen.<br />
Anmerkungen<br />
1 Unberücksichtigt werden dabei freilich die Entwicklungen in der auf Usedom liegenden, heute zu Polen gehörenden<br />
Stadt Swinemünde, das KdF-Bad Prora mit seinen gigantischen Bauten und die Bäderarchitektur bleiben,<br />
wohlwissend, dass letztere einen eigenständigen und bleibenden Beitrag zur deutschen Architektur- und<br />
Baugeschichte leistete. – Interessanterweise widmete sich die einschlägige Literatur bisher nur sehr zurückhaltend<br />
unserer Thematik, weshalb diese Ausführungen auch als Aufforderung zur weiteren Forschung verstanden werden<br />
sollen. Vgl. u. a. den vom Tourismusverband MV herausgegebenen Konferenzband “Internationale Tagung zur<br />
Bäderarchitektur 2000. Band 1”, Rostock 2001 – hier stehen vor allem architektonisch-ästhetische und wirtschaftliche<br />
Aspekte der Bäderarchitektur im Mittelpunkt.<br />
2 Dass der Fabrikarbeiter geschweige denn der Bauer oder der Landarbeiter für den Tourismus noch nicht “entdeckt”<br />
waren, lag in deren Lebensumständen (fehlende Geldmittel, kaum oder kein Urlaub, mangelnde Bildung etc.)<br />
begründet. Das sollte sich im Zuge der Arbeiterbewegung sich zumindestens für die besser verdienenden Arbeiter<br />
langsam ändern. Zu einem ersten Durchbruch kam es aber beginnend mit den KdF-Reisen in den Jahren von 1933 bis<br />
1939.<br />
3 Vgl. dazu u. a.: Ernst Boll, Die Insel Rügen. Reise-Erinnerungen, Schwerin o. J. oder: Warnemünde. Ein<br />
unentbehrlicher Rathgeber besonders für Badegäste, Rostock 1867.<br />
4 Ostsee-Zeitung – Rostocker Zeitung – vom 23. Oktober 2002.<br />
5 So: das Schweizer Haus, das Hotel Stralendorf, Hotel & Pension Hübner, das Hotel Berringer und das Restaurant<br />
Jungmann.