Römerberg Im Rahmen des Ehrengastauftritts von Brasilien bei der Frankfurter Buchmesse 2013 präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt erstmals in Deutschland die Vielfalt der brasilianischen Graffi tikunst. In Brasiliens Metropolen fi ndet sich eine der weltweit lebendigsten und künstlerisch interessantesten Szenen in diesem Bereich. Diese bunte, dynamische und einzigarte Bewegung unterscheidet sich sowohl inhaltlich als auch ästhetisch wesentlich von der amerikanischen und europäischen Street-Art-Szene. Nicht nur das spezifi sche politisch-soziale Klima in einem von tiefgreifenden Umbrüchen gekennzeichneten Land, sondern auch eine ungeheure Vielfalt von Techniken und Stilen lassen die brasilianische Street-Art aus der globalisierten Graffi tikultur hervortreten. Elf Künstler und Künstlergruppen aus São Paulo und anderen Metropolen Brasiliens sind eingeladen, ihre Bilder ausgehend vom Gebäude der Schirn im gesamten Frankfurter Stadtraum zu realisieren. Gezeigt werden fi gurative und abstrakte, heitere und gesellschaftskritische Bilder – von überdimensionalen Wandgemälden bis zu unscheinbaren ephemeren Zeichen. Bespielt werden unter anderem Frankfurter Bankentürme, Brückenpfeiler am Mainufer, die Bodenfl äche der Frankfurter Hauptwache, die Matthäuskirche und das ehemalige Polizeipräsidium der Stadt. Ein zusätzliches Highlight ist ein bemalter U-Bahn-Zug – diese als „Wholetrain“ bekannte Form des Graffi tis ist eine Königsdisziplin der Szene. G STREET-ART BRAZIL 5. SEPTEMBER - 27. OKTOBER 2013 Di, Fr–So 10–19; Mi, Do–22 Uhr Tinho (a.k.a. Walter Nomura) São Paulo, 2012 © Tinho (a.k.a. Walter Nomura) LAM – THE PERFORMANCE OF STYLE – noch bis zum 22. September 2013 in der SCHIRN präsent – begleitet den Besucher mit zeitgeistigen Zitaten und Wand-KLARtexten der Protagonisten durch die einzelen Ausstellungskapitel der rund extraordinären 100 SHOWstücke: „Man sollte entweder ein Kunstwerk sein oder eines tragen.“ (Oscar Wilde) oder „Sei stets elegant gekleidet, gepfl egt, gelassen, freundlich, höfl ich und vollkommen Herr der Lage.“ (Gilbert&George) und „Wenn wir alle nur Teile eines einzigen Körpers sind, dann nur deswegen, weil er weder weiblich noch männlich ist, oder besser 24 Bogart gesagt, weil er beides ist, ein androgyner oder bisexueller Körper zugleich.“ (Norman O. Brown). Und was Undergroundfi lmer Jack Smith lettert (s. rechts), charakterisiert das stete Interesse an Glamour, Style und Fashion, durch das Andy Warhol zu einer zentralen Figur des Glam wurde. Sein Konzept der narzisstischen Zurschaustellung und Performance als ewiger modus operandi, exemplifi ziert durch den Spiegeleff ekt der mit Alufolie und silberner Farbe verkleideten Wände seines Ateliers, der „Factory“, bildeten ein konzeptionelles Fundament des Glam. Die dekadente Kühle von The Velvet Underground, der „Hausband“ der Factory, lieferte den ALLEN JONES Green Table Sculpture, 1972 In Übereinstimmung mit der Popästhetik verfolgte Allen Jones das Ziel, eine Skulptur „ohne Merkmale der bildenden Künste, ohne kunstgeladene Kleidung“ zu schaff en. In seinem Werk Green Table aus dem Jahr 1972 verwendete er die weibliche Figur für ein Möbelstück; die Puppe wurde nach Jones’ Vorgaben von einem Mannequinhersteller angefertigt. In dem von Feministinnen damals wie heute kritisierten Werk klingen deutlich fetischistische und sado-masochistische Untertöne an. Jones selbst verstand es als eine Herausforderung an den Begriff der bildenden Kunst. Die „trashigen“ Materialien – Leder und PVC – verleihen ihm eine Künstlichkeit, die stark an Glam erinnert. Der bereits im Alter von 29 Jahren verstorbene Piero Manzoni (1933 - 1963) gilt, trotz seines kurzen Lebens, als folgenreichster Künstler der italienischen Nachkriegskunst. Am 13. Juli 2013 wäre Manzoni 80 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass – und zugleich exakt fünf Jahrzehnte nach seinem Tod – ehrt das Frankfurter Städel Museum diesen zentralen Künstler der europäischen Nachkriegsavantgarde mit einer Ausstellung. Über 100 Arbeiten aus allen Schaff ensperioden des Künstlers ermöglichen einen komplexen „Glitzer ist das Make-Up der Malerei.“ (Robert Malaval) Schaumainkai 63, Frankfurt Di, Fr, Sa So 10–18 Mi, Do 10–21 Uhr PIERO MANZONI ALS KÖRPER KUNST WURDEN / - 22.9.13 Manzoni unterschreibt auf einem Model während eines Kurzfi lmdrehs für Filmgiornale SEDI. Milano, 1961. © Courtesy Fondazione Piero Manzoni, Milan Einblick in ein bis heute virulentes Werk zwischen Informel und dem Aufkommen eines neuen Kunstbegriff s, zwischen klassischer Moderne und Neoavantgarde, zwischen Kunst und Alltag. "Piero Manzoni ist nicht weniger als einer der Wegbereiter unserer Gegenwartskunst, der Body Art, Performance, Konzeptkunst und Land Art gleichermaßen beeinfl usst hat", erläutert Dr. Martin Engler, Leiter der Sammlung Gegenwartskunst im Städel und Kurator der Schau. Bezugspunkt für Roxy Music ebenso wie für David Bowie: Bowies ständige Neuerfi ndung fi ktiver Persönlichkeiten durch die 1970er Jahre hindurch kann als eine Weiterführung Warholscher Ansätze angesehen werden. Fotos: Reinhard h d Müller-Rode ll d Das Mitmachmagazin
für Creative MIT GIZMORIAN DURCH DIE JAHRESZEITEN © GIZMORIAN: SEXY LIBRA (Waage: 24. September - 23. Oktober) Digital / 2013 www.gizmorian.com MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO DI MI DO FR SA SO MO SEPT. 2013 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 <strong>17</strong> 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 OKT. 2013 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 <strong>17</strong> 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 NOV. 2013 01 02 03 04 05 06 07 08 09 10 11 12 13 14 15 16 <strong>17</strong> 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Bogart 25