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Hein - Voltaire Schule Potsdam

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Dezember 2011 | Ausgabe 7 80 Cent<br />

920Volt<br />

Die Schülerzeitung<br />

Der <strong>Voltaire</strong>-Gesamtschule<br />

<strong>Potsdam</strong><br />

FARBEN<br />

WIE SIE STILL UNSERE<br />

WELT GESTALTEN<br />

!<br />

920Volt - Dezember 2011 - S.


IMPRESSUM<br />

Redaktion<br />

Marvin Bielicki.................[mb]<br />

Marie Debus....................[md]<br />

Ansgar Engels...................[ae]<br />

Tom Fischer......................[tf]<br />

Nikos Gramitzky................[ng]<br />

Amira Hafner...................[ah]<br />

Merlin Heidemanns...........[mh]<br />

Konrad Kosse...................[kk]<br />

Lennart Küster..................[lk]<br />

Anton Lonius....................[al]<br />

Marisela Markarian...........[mm]<br />

Anna Müller....................[am]<br />

Klara Otto.......................[ok]<br />

Klemens Otto...................[ko]<br />

Annika Petersson...............[ap]<br />

Carla Petzolt....................[cp]<br />

Rike Schubert...................[rs]<br />

Lukas Schwarzkopf.............[ls]<br />

Amelie Streitz...................[as]<br />

Sven Ulbricht....................[su]<br />

Alle Rechte liegen bei den Verfassern,<br />

Illustratoren und Fotografen.<br />

Artikel geben nur die Meinung des<br />

Verfassers wider und müssen nicht<br />

mit der Meinung der Redaktion<br />

übereinstimmen.<br />

Adressen<br />

<strong>Voltaire</strong>-Gesamtschule<br />

Lindenstraße 32-33<br />

14467 <strong>Potsdam</strong><br />

700volt@gmx.de<br />

1! 920Volt - Dezember 2011<br />

http://voltaireschule.de/42.html<br />

facebook: „920Volt - die Schülerzeitung<br />

der <strong>Voltaire</strong>-Gesamtschule<br />

<strong>Potsdam</strong>“<br />

Chefredakteur<br />

Tom Fischer<br />

Auflage<br />

200 Stück<br />

Preis<br />

0.80 EUR<br />

Illustrationen<br />

Lukas Schwarzkopf<br />

Anton Lonius<br />

Layout<br />

Anton Lonius<br />

Tom Fischer<br />

Deckblatt: ZEICHNUNG: [al]<br />

Druck<br />

Gedruckt bei www.esf-print.de


VORGESAGT<br />

Seite 1................................Impressum<br />

Seite 2.................................Vorgesagt<br />

Seite 3-8.....................<strong>Voltaire</strong> Aktuell<br />

Seite 9-10.........................Lehrerzitate<br />

Seite 11-31.....................TITEL: FARBEN<br />

Seite 32.........................Schülerzitate<br />

Seite 33-35..........................Wer WAR<br />

eigentlich Jimi Hendrix?<br />

Seite 36...................................Wer IST<br />

eigentlich Martin Rütter?<br />

Seite 37.............................Logikrätsel<br />

Seite 37-38.............Unnützes Wissen<br />

Seite 38......................................Witze<br />

Seite 40-42...........................Gedichte<br />

Seite 43-45.....................Rezensionen<br />

Seite 46...................Fotowettbewerb,<br />

2. und 3. Platz<br />

Rückseite................Fotowettbewerb,<br />

1. Platz<br />

Unmöglich ...<br />

Wäre das Leben für uns ohne Farben.<br />

Farben sind allgegenwärtig, im Verkehr,<br />

in der <strong>Schule</strong>, in der Werbung, in<br />

der Politik, in der Kunst, in der Religion,<br />

im Essen, in unseren Gedanken, in<br />

der Musik. Farben bieten uns die Orientierung,<br />

die wir brauchen. Sie führen<br />

uns durch unser ganzes Leben. Mit<br />

Rot beginnt es – noch im Bauch der<br />

Mutter. Womit es endet? Mit dem<br />

weißen Licht am Ende des Tunnels<br />

oder mit dem schwarzen Leichentuch?<br />

Und sind Schwarz und Weiß überhaupt<br />

Farben? Ist Farbe mehr als nur die<br />

physikalische Definition? Mehr als nur<br />

eine Wellenlänge? Ein Gefühl?<br />

Wir haben uns für Euch mit diesem<br />

Thema beschäftigt, das gar kein Ende<br />

nimmt, das so universell und vielschichtig,<br />

komplex und allumfassend<br />

ist. Und präsentieren Euch das, was<br />

wir am Spannendsten fanden!<br />

Natürlich gibt es auch wieder einige<br />

Neuigkeiten aus der <strong>Schule</strong> – unter<br />

„<strong>Voltaire</strong> Aktuell“. Wir haben unsere<br />

Rubriken „Wer war eigentlich ...?“<br />

und „Wer ist eigentlich ...?“ wieder<br />

aufgenommen und stellen Euch zwei<br />

interessante Persönlichkeiten vor.<br />

Schon seit langer Zeit träumen wir<br />

davon, die Schülerzeitung einmal<br />

komplett in Farbe zu layouten – und<br />

das haben wir uns nun gegönnt!<br />

Und zuletzt gibt es auch aus unserer<br />

Redaktion gute Neuigkeiten – wir sind<br />

nun 20 feste Redakteure und wir haben<br />

einen neuen Raum bekommen – ab<br />

jetzt findet ihr uns im Erdgeschoss in<br />

0-07! ;)<br />

Und dort wird demnächst gemalert –<br />

denn Farben sind wichtig, sie gestalten<br />

still unsere ganze Welt.<br />

Eure 920Volt-Redaktion<br />

! 920Volt - Dezember 2011 2


VOLTAIRE AKTUELL<br />

Live-Ticker....................................................S. 4<br />

Frau Pölk erzählt, was an unserer <strong>Schule</strong> im Moment los ist.<br />

Lehrersteckbrief............................................S. 5<br />

Frau Tena über ihre Lieblingsbücher und die perfekte Stunde<br />

Über das Schülerradio................................S. 6-7<br />

High Voltage in der Analyse<br />

Umfrage.....................................................S. 7-8<br />

Meinungen zur neuen Weihnachtsdekoration<br />

3! 920Volt - Dezember 2011


(PÖLK-)LIVE-TICKER<br />

Mittlerweile ist Frau Pölk schon zehn<br />

Monate lang unsere Schulleiterin. Und<br />

wir wollen, wie gewohnt, alle Neuigkeiten<br />

und Änderungen bekanntgeben,<br />

die uns Schüler betreffen. Viel Interessantes<br />

ist dabei, manches wird Euch<br />

gefallen und manches vielleicht nicht.<br />

In diesem Fall – sagt Bescheid! Gebt<br />

VOLTAIRE AKTUELL<br />

Eure Kritik direkt dahin, wo sie fruchten<br />

kann: an die Schulleitung, Eure<br />

Mitschüler und Mitschülerinnen, Lehrer,<br />

Eltern ... scheut Euch nicht zu<br />

sagen, was Euch nicht passt, denn<br />

ohne eine eigene Meinung kann keine<br />

<strong>Schule</strong> funktionieren!<br />

• „<strong>Voltaire</strong>“ – also unsere <strong>Schule</strong> – soll als „Marke“ entwickelt werden. Das<br />

bedeutet, dass man auf allen Plakaten, Eintrittskarten oder Ähnlichem, das<br />

mit der <strong>Schule</strong> im Zusammenhang steht, entweder unser Schullogo (siehe<br />

Plakate zum Weihnachtskonzert) sehen soll oder das Ganze in dem bekannten<br />

Filmstreifenlayout gestaltet ist (siehe unsere Schulflyer, von denen es<br />

übrigens eine neue Variante gibt!) – Bei dem Projekt hilft der ehemalige<br />

Schüler Frank Braun<br />

• Die Schulleitung entschuldigt sich für die Staus im Sekretariat und dafür,<br />

dass dieses in letzter Zeit oft geschlossen war. Frau Müller ist krank.<br />

• Um dem starken Unterrichtsausfall entgegenzuwirken, bekommen (und bekamen)<br />

viele neue Lehrer, die gerade ihr Referendariat beendet haben.<br />

• Vom 19. bis zum 25. Dezember bekommen Schüler unserer <strong>Schule</strong> Besuch<br />

von israelischen Jugendlichen.<br />

• Am 14. Januar wird von 14°° bis 17°° unser Tag der offenen Tür stattfinden.<br />

Um Vorbereitungen für den Tag der offenen Tür zu treffen, haben wir am<br />

Freitag, den 13. Januar im dritten und vierten Block keinen Unterricht.<br />

[am, tf]<br />

! 920Volt - Dezember 2011 4<br />

FOTO: Josefine Markarian


STECKBRIEF: FRAU TENA<br />

Name: Concha Tena Espeleta<br />

Geburtstag: 4. März<br />

Wohnort: Berlin<br />

Familienstand: ledig<br />

<strong>Schule</strong>(n), an der/denen ich unterrichtet habe: IES Ibanez Martin (Teruel, Spanien),<br />

Fernando Lázaro Carreter (Zaragoza, Spanien), Ganerben Gymnasium (Künzelsau)<br />

Ich unterrichte: Spanisch in Deutschland und Deutsch in Spanien<br />

Die ideale Unterrichtsstunde für mich: Wenn wir alle Spaß haben und alles gut<br />

klappt, was ich vorbereitet habe. Und am besten im 2.Block.<br />

Diese Lernmethode bevorzuge ich: Immer abwechslungsreich. Eine sehr aktive<br />

Stunde mag ich am liebsten.<br />

Ich bin Lehrer seit: 2004<br />

.<br />

Ich bin an der <strong>Voltaire</strong> seit: Schuljahr 2007/2008<br />

Mein früheres Lieblingsfach war: Spanisch und Englisch<br />

Mein früheres Hassfach war: Physik! Und Biologie (weil wir die ganze Zeit einfach<br />

aufschreiben mussten, was die Lehrerin diktiert hat).<br />

Das wäre ich auch geworden: Dolmetscherin, Übersetzerin<br />

Mein lustigstes Erlebnis in meiner Zeit als Lehrerin: Ganz viele. Wenn ich mich<br />

verspreche! Und auch einige lustige Antworten in einer mündlichen Prüfung …<br />

Hobbys: Lesen, Reisen, Fußball schauen und vor allem mit meinen Neffen spielen!<br />

Lieblingsmusik: Spanische Musik<br />

VOLTAIRE AKTUELL<br />

Lieblingsbuch: Ganz viele. Ich liebe es zu lesen. Die letzten guten Bücher, die ich<br />

gelesen habe: „Die Bücherdiebin“, „Tage der Toten“, „Stadt der Diebe“, Krimis<br />

und die ganze „Harry-Potter“-Reihe. [ap]<br />

5! 920Volt - Dezember 2011


ZUM SCHÜLERRADIO ...<br />

Während 920 Schüler in den Räumen<br />

sitzen und einzelnen Personen zuhören,<br />

klingelt es zur Pause. Innerhalb<br />

von wenigen Sekunden strömen alle<br />

Schüler durch die Gänge, quetschen<br />

sich aneinander vorbei und hoffen auf<br />

baldiges Ende des Schultages, wobei<br />

die Pause eine willkommene Abwechslung<br />

ist. Plötzlich geht ein Ruck durch<br />

die Menge und die Blicke suchen die<br />

Gänge ab. Wo kommt denn diese Musik<br />

her? Kleine Lautsprecher spielen tragende<br />

Pop Musik. Die Hälfte der Schülerschaft<br />

flüchtet Hals über Kopf ins<br />

Freie, weil sie Lady Gaga und die Atzen<br />

einfach nicht ertragen können.<br />

Die Schüler in den Lichthöfen fragen<br />

sich schon manchmal, zum wievielten<br />

Mal sie jetzt Disco Pogo gehört haben<br />

und ob das wirklich die richtige Musik<br />

für die Pausen ist.<br />

Zu Recht! Ist das denn ein Schülerradio,<br />

das Musik aus dem letzten Jahr<br />

spielt und dann auch nur die, die einem<br />

kleinen Teil der Schüler dieser<br />

<strong>Schule</strong> gefällt? Gibt es da nicht noch<br />

andere Möglichkeiten? Ein Radio ist<br />

doch unter Anderem zum Informieren<br />

da. Und spielt Musik aus den verschiedensten<br />

Genres.<br />

Wir haben uns am Dienstag, den<br />

29.11., das Treiben angeschaut und es<br />

analysiert:<br />

Seit der Gründung beschränkt sich das<br />

Radioteam vornehmlich auf den Bereich<br />

der Unterhaltung.<br />

Grundsätzlich erreicht man auch durch<br />

eine abwechslungsreiche Auswahl von<br />

Musikrichtung die Interessengebiete<br />

der Schüler. Dieser Punkt hat sich im<br />

Gegensatz zum Chartgeplänkel vor ca.<br />

einem Jahr sichtlich verbessert.<br />

Auch das Konzept, eine Sendung nach<br />

einem entschiedenen Thema zu strukturieren,<br />

ist eine schöne neue Idee und<br />

VOLTAIRE AKTUELL<br />

entspricht auch im Ansatz den Intentionen<br />

eines Radiosenders.<br />

Doch leider fällt es durch gravierende<br />

Defizite in der Tonqualität dem Hörer<br />

schwer, die vermittelten Informationen<br />

in irgendeiner Form nachvollziehen<br />

zu können.<br />

Auch die Ansage des ersten Titels kann<br />

man nur mit einem exzellenten Hörvermögen<br />

verstehen.<br />

Mit dem Beginn der Musik tritt dann<br />

die gewünschte Lautstärke ein, nur<br />

leider ein kleines bisschen zu spät. Als<br />

später wieder ein Wechsel von Musik<br />

auf Konversation durchgeführt wird,<br />

bekommt man durch technische Mängel<br />

wieder recht wenig zu verstehen.<br />

Trotzdem ist ein Zusammenhang zwischen<br />

der Musik und den sprachlichen<br />

Erläuterungen herauszuhören.<br />

Im Verlauf einer Übertragung sind<br />

nicht allzu selten Veränderungen in der<br />

Lautstärke zu bemerken.<br />

Da fragt man sich manchmal zurecht,<br />

ob dahinter ein Sinn steckt oder ob es<br />

sich eher um ein Versehen handelt!<br />

Dieselbe Frage entsteht auch bei einem<br />

einminütigen, unvorhersehbaren<br />

Funkausfall. Wenn ein gespielter Song<br />

teilweise immer leiser wird könnte<br />

man denken, dass die Musik eher in<br />

den Hintergrund gestellt werden soll.<br />

Aber ist das wirklich der Sinn und<br />

Zweck dabei?<br />

Und wenn nach einem kreativen Beitrag<br />

über Jack Black ein Musikwechsel<br />

zum „Crazy Frog“ stattfindet, baut sich<br />

in manchem Hörer auch Verwunderung<br />

auf.<br />

Am Ende der ganzen Sendung kann<br />

man urplötzlich Stille wahrnehmen.<br />

Ob das Ende offen sein SOLL bleibt<br />

auch hier unbeantwortet.<br />

! 920Volt - Dezember 2011 6


Auf verschiedenen Internetplattformen<br />

bietet das Schülerradio an, Musik zu<br />

spielen, die von den Schülern erwünscht<br />

ist. Doch niemand konnte<br />

bisher bestätigen, einen der vorgeschlagenen<br />

Songs gehört zu haben.<br />

Wäre es nicht wünschenswert jede<br />

Woche ein Motto zu bestimmen? Beispielsweise<br />

könnte man einmal Heavy<br />

Metal präsentieren und am nächsten<br />

Sendetermin klassische Operetten. Wir<br />

sind in jedem Fall gespannt.<br />

Man kann in manchen Übertragungen<br />

erkennen, dass jetzt ein größerer Wert<br />

auf Dialoge gelegt worden ist. Die<br />

Songwechsel finden in einigen Fällen<br />

noch zu schnell statt und Jingles lassen<br />

bisher auf sich warten. Nichtsdestotrotz<br />

ist die Bandbreite der gespielten<br />

Musik im Vergleich zum letzten Jahr<br />

gestiegen und die Anzahl aller Mitglieder<br />

scheinbar übersichtlicher geworden.<br />

Möglicherweise sind nun klare<br />

Aufgabenfelder untereinander verteilt.<br />

Zudem soll es ja auch nicht unbedingt<br />

heißen, dass die technischen Mängel<br />

immer bestehen werden!<br />

Vielleicht könnte es sinnvoll sein, in<br />

der <strong>Schule</strong> eine Umfrage durchzuführen,<br />

wie das Schulradio von Seiten der<br />

Schüler wahrgenommen wird.<br />

Alles in allem befindet sich das Schulradio<br />

"High Voltage" auf einem guten<br />

Weg. Warum sollte es also nicht weitergehen?<br />

[Anonym 1, Anonym 2]<br />

VOLTAIRE AKTUELL<br />

Durch<br />

die Dekoration<br />

ist das<br />

Schulhaus total<br />

gemütlich geworden.<br />

7! 920Volt - Dezember 2011<br />

Insgesamt<br />

ist es<br />

eine schöne Idee,<br />

aber man hätte den<br />

Weihnachtsschmuck<br />

auch von den 5. und<br />

6. Klassen basteln<br />

lassen können.<br />

Nicht<br />

sehr toll, da<br />

dieser Weihnachtsschmuck<br />

billig angebracht<br />

wurde, mit Tesafilm<br />

und daran drei Kugeln<br />

.... ein bisschen einfallsreicher<br />

könnte man dann<br />

auch sein, oder man<br />

lässt es ganz<br />

bleiben.<br />

Für<br />

den Anfang<br />

ist es nicht<br />

schlecht, aber es<br />

könnte ruhig noch<br />

ein bisschen<br />

mehr sein.


Ich<br />

bin der Meinung,<br />

dass es generell<br />

toll ist, unsere <strong>Schule</strong><br />

weihnachtlich zu gestalten,<br />

doch manche Sachen,<br />

wie zum Beispiel der<br />

Weihnachtsbaumschmuck,<br />

sind ein<br />

bisschen kitschig.<br />

VOLTAIRE AKTUELL<br />

VOLTAIRE IN<br />

WEIHNACHTSSTIMMUNG<br />

Zurzeit sind wir wohl die weihnachtlichste<br />

<strong>Schule</strong> in <strong>Potsdam</strong>: Wir haben<br />

einen kleinen aber schönen Weihnachtsbaum,<br />

einen Mistelzweig über<br />

einem der Haupteingänge, in vielen<br />

Ich<br />

finde es<br />

schön, dass unsere<br />

<strong>Schule</strong> jetzt weihnachtlich<br />

aussieht.<br />

Macht die Schulzeit<br />

bunter und auch<br />

etwas erträglicher.<br />

Welche<br />

Deko?!<br />

Ich<br />

finde, es ist<br />

eine gute Sache.<br />

Aber es ist nicht okay,<br />

dass der Schmuck an der<br />

Tür zum Sekretariat<br />

schöner, prunkvoller<br />

und größer ist als<br />

der restliche.<br />

Fenstern hängt Weihnachtsschmuck<br />

und in der Cafeteria baumelt auch die<br />

Dekoration von der Decke. Doch was<br />

sagen wir dazu?<br />

Mir<br />

gefällt unser<br />

Weihnachtsbaum,<br />

doch die Weihnachtskugeln<br />

am<br />

Fenster sehen ein<br />

bisschen merkwürdig<br />

aus.<br />

Der<br />

Weihnachtsschmuck,<br />

welcher in den<br />

Schullichthöfen zur Schau<br />

gestellt ist, entspricht nicht<br />

meinen weihnachtlichen Kunstidealen.<br />

Aus diesem Grund würde<br />

ich mich auf die größeren<br />

Schmuckgegenstände wie Tannenbaum,<br />

Weihnachtsstern etc.<br />

beschränken und die detaillierten<br />

Stücke aus den<br />

Lichthöfen entfernen!<br />

! 920Volt - Dezember 2011<br />

[ap]<br />

8


Frau<br />

Hartmann: „Ich habe die<br />

ärztliche Anweisung permanent<br />

irgendwas zu<br />

lutschen.“<br />

Herr<br />

Röckner: "Was ist der Unterschied<br />

zwischen Einzellern und<br />

Mehrzellern? Das ist eine rhetorische<br />

Frage, die beantworte ich selbst." (und<br />

nach einigen Erklärungen) "...Wobei ich<br />

hier gerade merke, dass ich Mist erzähle."<br />

Herr Schurig: „Kennst du rationale<br />

Funktionen?“ „Nein.“ „Bei wem<br />

hattest du denn vorher Mathe?“ „Bei<br />

Frau Gabsch.“ „Na dann ...“<br />

9! 920Volt - Dezember 2011<br />

Lehrerzitate<br />

Frau Tena: „Das ist ein<br />

Test und darum musst du<br />

auseinandersitzen.“<br />

Frau<br />

Hermanns: „Der Kohlenstoff<br />

ist ja richtig angearscht. Das [angearscht]<br />

findet man auch im<br />

Duden.“


Frau Fritzsche (Im Spanischuntericht):<br />

das Licht (von was auch immer) flackert bedrohlich...<br />

„tienes Wackelkontakt, huh?“<br />

„Was,<br />

M. duscht nicht? So entstehen<br />

Gerüchte und Gerüche.“ Frau<br />

Holtze, Bio<br />

Frau<br />

Holtze: „Am Freitag<br />

haben wir im 20. Block.“<br />

(Meinte den 4.)<br />

Herr Kassulke: „Close<br />

kommt von Klößen.“<br />

Frau<br />

Punzel: „Euch wird das irgendwann<br />

nerven, wenn Ihr mit dreißig immer<br />

noch kein Geld verdient!“<br />

! 920Volt - Dezember 2011 10


FARBEN!<br />

Zeichnung des Farbkreises und der mit den Farben<br />

11! 920Volt - Dezember verbundenen 2011 Charakterzüge, Johann Wolfgang von<br />

Goethe. (Aus seinem Werk „Zur Farbenlehre“.)<br />

BILD: http://de.wikipedia.org/wiki/Farbenlehre_(Goethe)


„Das Licht können wir nicht begreifen, und die Finsternis sollen wir nicht<br />

begreifen, da ist den Menschen die Offenbarung gegeben, und die Farben<br />

sind in die Welt gekommen, das ist: Blau und Rot und Gelb.“<br />

- Philipp Otto Runge<br />

Farbenblindheit....................................................................................S. XX<br />

Achchromaten haben es in dieser Welt nicht leicht<br />

Eine Welt ohne Farben..........................................................................S. XX<br />

Einen Geschichte darüber, wie wichtig Farben für unser Leben sind<br />

Das Chamäleon.....................................................................................S. XX<br />

Wie Tiere Farben nutzen<br />

Die Nahrungslüge.................................................................................S. XX<br />

Ein Überblick zu Lebensmittelfarbstoffen<br />

Das Auge kauft mit...............................................................................S. XX<br />

Farben in der Werbung und auf Produkten<br />

Umfrage...............................................................................................S. XX<br />

Von unseren Zimmern und Lieblingsfarben und von Weihnachten<br />

„Die idealen Farben für einen Klassenraum: Gelb, blau!“.....................S. XX<br />

Ein Gespräch mit Frau Lerche, Kunstlehrerin<br />

<strong>Potsdam</strong> bekennt Farbe........................................................................S. XX<br />

Ein Bericht über Toleranz in <strong>Potsdam</strong><br />

Sind Schwarz und Weiß Farben?..........................................................S. XX<br />

Farben in der Wissenschaft<br />

„Farben tragen heißt Farbe bekennen!“...............................................S. XX<br />

! Fotostrecke zur Bedeutung 920Volt von Farben - Dezember in der 2011 Mode<br />

12


http://screenshots.de.sftcdn.net/de/scrn/90000/90169/fireworks-wallpaper-2.jpg<br />

Stell dir vor: Ein großes, prächtiges<br />

Feuerwerk. Aber du kannst die Farben<br />

nicht erkennen. Ein bunter Blumenstrauß.<br />

Aber du weißt nicht, welche<br />

Blume welche Farbe hat. Ein Bilderbuch.<br />

Alles nur grau-weiß. Es lohnt<br />

sich für dich nicht, ins Kino zu gehen.<br />

Denn egal, wie gut der Film gemacht<br />

ist und was für beeindruckende Bilder<br />

er hat: Du kannst die Farben nicht erkennen.<br />

Und die Diagnose lautet: Nicht therapierbar.<br />

Nicht heilbar.<br />

Ich bin eine Schülerin einer großen<br />

<strong>Schule</strong>. Fast 1000 Schüler sind wir.<br />

Alle außer mir haben eine Gemeinsamkeit:<br />

Sie können ihre Umwelt gut erkennen.<br />

Selbst die, die eine starke<br />

Sehschwäche haben, besitzen eine<br />

F A R B E N !<br />

13! 920Volt - Dezember 2011<br />

FARBEN<br />

Was für uns unvorstellbar klingt, ist für einen Menschen unter 20000 anderen der<br />

schwierige Alltag. In einer Welt, in der der Alltag viel durch Farben gelenkt wird, haben<br />

es Farbenblinde (oder, in der Wissenschaft: Achromaten) nicht leicht.<br />

Brille oder Kontaktlinsen, sodass sie<br />

kaum eingeschränkt sind.<br />

Gegen mein Problem hilft keine Brille.<br />

Gegen mein Problem hilft auch keine<br />

Operation und keine Therapie. Denn<br />

ich bin farbenblind.<br />

Ich kann keine Farbe erkennen, sehe<br />

alles nur in grau-weiß. Nachts kann<br />

ich gar nichts sehen, dann bin ich sozusagen<br />

vollständig blind. Und auch<br />

um die Mittagszeit herum, wenn die<br />

Sonne stark blendet, kann ich meine<br />

Umwelt nicht mehr erkennen.<br />

Jeder gesunde Mensch hat Stäbchen<br />

und Zapfen auf der Netzhaut. In der<br />

Mitte der Netzhaut, über den Zapfen<br />

befindet sich außerdem noch der sogenannte<br />

Gelbe Fleck. In dieser Region<br />

sieht der Mensch am schärfsten. Die<br />

Stäbchen sind für das Hell-Dunkel-Sehen<br />

da, die Zapfen für das Farbensehen.<br />

Bei Achromaten (das ist der wissenschaftliche<br />

Begriff für Farbenblin-


BLINDHEIT<br />

F A R B E N !<br />

de) funktionieren die Zapfen nicht. Wir Dann muss eine Freundin mich nach<br />

önnen also nur Hell von Dunkel unter- Hause begleiten, weil das Risiko, dass<br />

scheiden und selbst das ist für uns ich mich verlaufe oder vor ein Auto ren-<br />

schwierig. Denn sobald die Dämmerung ne, zu hoch ist. Ihr könnt euch sicher<br />

einsetzt, ist es für uns meist zu gefähr- vorstellen, wie unangenehm mir das ist,<br />

lich, sich ohne Begleitung draußen auf- ständig bewacht werden zu müssen. Als<br />

zuhalten. Ihr könnt bestimmt nachvoll- Jugendlicher hat man doch schon ganz<br />

ziehen, wie schwer das für einen Ju- gern mal Zeit für sich oder geht abends<br />

gendlichen ist.<br />

mit Freunden ins Kino. Das geht beides<br />

Ein nächster Effekt, unter dem wir zu für mich nicht. Ich könnte zwar ins Kino<br />

leiden haben, ist Nystagmus (Augenzit- gehen, doch das lohnt sich nicht, da ich<br />

tern). Bei gesunden Menschen befinden die farbenfrohen Effekte und bildgewal-<br />

sich in der Mitte der Netzhaut, unter tigen Szenen eh nicht erkennen würde.<br />

dem Gelben Fleck, nur Zapfen, also nur Das ist sehr traurig, denn ich würde zu<br />

Rezeptoren für das Farbensehen. Da gern einfach so sein wie meine Freunde.<br />

diese bei Achromaten nicht funktionie- Eine Therapie gegen Achromatopsie gibt<br />

ren, können wir nichts fokussieren. es leider noch nicht.<br />

Dann fangen unsere Augen an zu zit- In Deutschland gibt es zurzeit ungefähr<br />

tern, aber das bemerken wir selbst 3000 Menschen mit Farbenblindheit,<br />

nicht. Das sehen nur andere.<br />

auf der ganzen Welt noch viel mehr.<br />

Ich versuche, trotz der Farbenblindheit Mein großer Traum ist es, eine Forsche-<br />

ein möglichst normales Teenagerleben rin zu werden, die ein Mittel findet, das<br />

zu führen, doch das ist nicht immer wirklich hilft und das Leben der Betrof-<br />

leicht. Da ich eine starke Sehschwäche fenen zu einem ganz normalen Leben<br />

habe und eine Brille brauche, kann ich macht.<br />

wenigstens Konturen scharf erkennen. (Diese kurze Erzählung ist vollständig<br />

Aber ich muss trotzdem vor Sonnenun- erdacht und handelt nicht von einem<br />

tergang zuhause sein. Im Winter ist das bestimmten Einzelfall.)<br />

schwer, da wir lange <strong>Schule</strong> haben.<br />

! 920Volt - Dezember 2011<br />

[am]<br />

14


Schwarz wird auch bezeichnet als unbunte<br />

Farbe, und sowohl Schwarz als<br />

auch Weiß kommen im Regenbogen<br />

nicht vor. Sie entstehen erst im Gehirn,<br />

und daher stellt sich die Frage,<br />

ob es denn überhaupt Farben sind.<br />

Rein physikalisch gesehen, sind Farben<br />

Reflexionen bestimmter Wellenlängen<br />

des Lichts. Lichtstrahlen treffen auf<br />

einen Gegenstand, und dieser absorbiert,<br />

je nach Eigenschaft, die bestimmten<br />

Wellenlängen. Dass heißt,<br />

dass ein Gegenstand, den wir als Rot<br />

wahrnehmen, alle Farben außer Rot<br />

absorbiert.<br />

Schwarz absorbiert alle uns sichtbaren<br />

Wellenlängen, und was übrig bleibt ist<br />

– eigentlich nichts, also auch kein<br />

Licht und daher der Definition nach,<br />

keine Farbe.<br />

Das erklärt auch, warum man Schwarz<br />

erhält, wenn man alle Farben aus dem<br />

Tuschkasten vermischt: einzeln reflektieren<br />

diese Farben jeweils eine bestimmte<br />

Farbe und absorbieren alle<br />

anderen. Alle zusammen absorbieren<br />

alle Farben und übrig bleibt wieder nur<br />

Schwarz.<br />

Weiß ist, so könnte man sagen, genau<br />

das Gegenteil, nämlich die Mischung<br />

aller Farben (aller sichtbaren Wellenlängen).<br />

Ein weißer Gegenstand reflektiert<br />

alle Wellenlängen, dass bedeutet,<br />

dass Weiß ebenfalls keine Farbe, sondern<br />

schlicht alle Farben ist.<br />

F A R B E N !<br />

SIND SCHWARZ UND<br />

WEISS FARBEN?<br />

15! 920Volt - Dezember 2011<br />

Andererseits kann man natürlich auch<br />

die tagtägliche Definition von Farben<br />

nehmen. Wenn der kleine Bruder<br />

fragt: „Was sind denn eigentlich Farben?“<br />

, dann antwortet man bestimmt<br />

nicht: „Farben sind die elektromagnetischen<br />

Wellen, die von einem Gegenstand<br />

reflektiert werden und dann in<br />

unserem Auge bestimmte Zäpfchen<br />

anregen, wodurch wir letztendlich<br />

Farben sehen.“ Und wenn man das<br />

doch tut, muss man sich wahrscheinlich<br />

gleich darauf eine einfachere Erklärung<br />

einfallen lassen.<br />

Wie wäre es denn mit: „Farbe ist eine<br />

Eigenschaft von den Dingen. Alle Dinge<br />

haben eine Farbe, dadurch unterscheiden<br />

oder ähneln sie sich. Farben<br />

umgeben die Dinge wie eine Hülle, die<br />

man nicht abnehmen kann, weil darunter<br />

noch eine andere kommt. Nur in<br />

der Nacht verschwinden sie dann<br />

plötzlich.“<br />

Wäre das nicht auch richtig? Sind also<br />

Schwarz und Weiß doch Farben?<br />

Lösung des Logikrätsels:<br />

[mm]<br />

Die Entfernung zwischen Herrn Rogge und<br />

dem Strohhandelgewerbe beträgt (1/3 - ¼)<br />

= 1/12 des gesamten Weges. Dieses Teil<br />

absolvierten die beiden Mitarbeiter in 5<br />

min. Um 9:30 müssen sie noch 2/3 (8/12)<br />

des Weges zurücklegen. Sie benötigen also<br />

noch 40 min und kommen somit um 10:10<br />

an. Damit haben sie eine Verspätung von<br />

10 min.


Grüner Ketchup.<br />

Das war die Bombenidee des Konzerns<br />

HEINZ im Jahre 2000. Er enthielt neben<br />

einer grünen Lebensmittelfarbe<br />

F A R B E N !<br />

DIE NAHRUNGSLÜGE<br />

E132-Spaghetti<br />

die gleichen Zutaten wie der gewöhnliche<br />

rote Ketchup von HEINZ. Mit verbundenen<br />

Augen konnte man beide<br />

Sorten nicht auseinanderhalten. Dennoch<br />

wurde die neue Kreation als „sau-<br />

! 920Volt - Dezember 2011 16


er“ empfunden, wenn man sie vor<br />

dem Essen sehen konnte.<br />

Die Farben, die unsere Lebensmittel<br />

haben, steuern unser Geschmacksempfinden<br />

erheblich. So wurden den<br />

Versuchspersonen eines Tests rotes<br />

und farbloses Eis vorgesetzt, das sich<br />

bis auf die Farbe nicht unterschied.<br />

Trotzdem wurde der Geschmack des<br />

roten Eises als intensiver beschrieben.<br />

Mit bestimmten Lebensmitteln verbinden<br />

wir bestimmte Farben: Tomaten<br />

sind rot, Nudeln hellgelb, Gurken sind<br />

grün, Kaviar ist schwarz, Butter ist<br />

gelb. Hat ein Lebensmittel diese Farbe<br />

nicht, schmeckt es wahrscheinlich<br />

nicht.<br />

Im Winter wäre Butter fast weiß. Das<br />

liegt daran, dass Kühe dann kein frisches<br />

Gras essen und das darin enthaltene<br />

Beta-Karotin aufnehmen können,<br />

das eine orangene bis gelbe Färbung<br />

hervorruft. Würden wir allerdings ein<br />

Stück Butter kaufen und zu Hause<br />

feststellen, dass es weiß und nicht<br />

gelb ist, würden wir denken: „Das ist<br />

nicht gelb. Das ist nicht normal. Also<br />

ist es nicht gut.“ Aus diesem Grund<br />

werden in der Lebensmittelindustrie<br />

eine Vielzahl von Lebensmittelfarbstoffen<br />

verwendet, um die Produk-<br />

F A R B E N !<br />

17! 920Volt - Dezember 2011<br />

E163-Reis<br />

te so aussehen zu lassen, wie die Konsumenten<br />

es erwarten. Der Butter<br />

werden also im Winter bestimmte<br />

Farbstoffe zugeführt, die sie gelb machen.<br />

Goldgelb – das signalisiert uns,<br />

dass das Produkt wertvoll ist.<br />

In einem Test wurde Versuchspersonen gleiches Eis, einmal<br />

farblos und einmal stark gefärbt vorgesetzt, Das farbige Eis<br />

schmeckte für sie intensiver.<br />

So wird jedes Lebensmittel, das wir in<br />

der Kaufhalle finden können, idealisiert:<br />

Leuchtend rote oder gelbe Marmelade<br />

wäre ohne Farbstoffe grau.<br />

Die meisten schwarzen Oliven würden<br />

sich ohne Farbstoffe als grüne herausstellen.<br />

Gummibärchen und die meisten anderen<br />

Süßigkeiten wären unansehnlich<br />

farblos bis verwaschen-grau.<br />

Cola oder Club Mate wären fast klar.<br />

Dunkelgelber Senf wäre hellgrau bis<br />

graubraun.<br />

FOTOS: [tf]


Eigelbe wären viel weniger gelb.<br />

Vanillepudding aus echter Vanille wäre<br />

schwarz.<br />

Erdig-braune Karamellbonbons wären<br />

annähernd farblos.<br />

Farben wirken ansprechend auf den<br />

Menschen. Verlockend. Wir wählen<br />

immer die farbintensivste Frucht, da<br />

sie besonders reif und auch geschmacksintensiv<br />

auf uns wirkt. Wir<br />

vergleichen auch mit der Nahrung in<br />

unseren Erinnerungen. Wenn Butter<br />

bis jetzt immer gelb war, warum ist sie<br />

dann jetzt auf einmal weiß?<br />

Die Industrie verwendet also Farbstoffe<br />

einerseits, um den Geschmack eines<br />

Produktes zu verdeutlichen. Zum Beispiel<br />

benutzt man Tartrazin oder Chlorophyll,<br />

um sauer schmeckende Süßigkeiten<br />

gelb oder grün zu färben. Andererseits<br />

werden Farbstoffe genutzt, um<br />

alle Produkte einer Art gleich aussehen<br />

zu lassen und um Farbverluste durch<br />

den Transport, durch Temperaturveränderungen,<br />

Licht, Luft oder Feuchtigkeit<br />

wieder auszugleichen.<br />

Die Farbigkeit beeinflusst unser Kauf-<br />

und Essverhalten. Brian Wansink, Er-<br />

F A R B E N !<br />

E141-Kekse<br />

nährungswissenschaftler an der University<br />

of Illinois, meint: „Je mehr<br />

Farben wir sehen, desto mehr essen<br />

wir.“ Wenn man also als Gastgeber<br />

eine Schüssel mit verschiedenfarbigen<br />

M&M‘s auf den Tisch stellt, ist diese<br />

Schüssel, wenn die Gäste gehen, leerer<br />

als es eine mit gleichfarbigen M&M‘s<br />

wäre.<br />

Es kommt also auf die farbliche Diversität<br />

auf dem Teller und die Intensität<br />

der Farben an.<br />

Das Online-Frauenmagazin<br />

gofeminin.de geht sogar soweit,<br />

schwarz-weiße Bilder der Lieblingsgerichte<br />

am Kühlschrank als Abschreckungs-<br />

und somit Abnehmmethode<br />

vorzuschlagen.<br />

Findet man auf der Zutatenliste eines<br />

Produktes eine E-Nummer zwischen<br />

E100 und E175, dann wurde ein<br />

Farbstoff verwendet. Besonders bedenklich<br />

sind dabei die so genannten<br />

Azofarbstoffe. 2007 wies eine englische<br />

Studie nach, dass diese Stoffe zu<br />

Hyperaktivität bei Kindern führen<br />

können. Daraufhin beschloss die EU,<br />

dass alle Produkte, in denen sie enthalten<br />

sind, den Satz „Kann Aktivität<br />

und Aufmerksamkeit bei Kindern be-<br />

! 920Volt - Dezember 2011 18


einträchtigen.“ tragen müssen. Die<br />

Frage, warum die Azofarbstoffe nicht<br />

komplett verboten wurden, blieb offen.<br />

So meint auch der Chef der Organisation<br />

foodwatch, Thilo Bode: „Nicht<br />

alles, was der Staat zulässt, ist sicher.“<br />

Weder existieren objektive Langzeitstudien<br />

über die gesundheitliche Bedenklichkeit<br />

der rund 400 in der EU<br />

zugelassenen Zusatzstoffe (von denen<br />

über 40 Farbstoffe sind), noch weiß<br />

man darüber Bescheid, was im<br />

menschlichen Körper passiert, wenn<br />

verschiedene Farbstoffe miteinander<br />

reagieren.<br />

Eine Alternative zu synthetischen, also<br />

industriell gefertigten Farbstoffen,<br />

bieten die natürlichen Farbstoffe. Sie<br />

werden auch schon in vielen Produkten<br />

genutzt. So wird zum Beispiel Pistazieneis<br />

mit Spinat grün und Kirschjo-<br />

Die besondere Gruppe der Azofarbstoffe „kann Aktivität und<br />

Aufmerksamkeit bei Kindern beeinträchtigen“.<br />

ghurt mit roter Bete rosa gefärbt. Der<br />

Lebensmitteltechniker Bernhard Tauscher<br />

ist der Meinung, dass man „die<br />

natürlichen Farbstoffe so verwenden<br />

[kann], dass die synthetischen ersetzt<br />

werden könnten.“ Die Argumente der<br />

Lebensmittelindustrie dagegen sind,<br />

dass man mit synthetisch gefertigten<br />

Farbstoffen – und besonders den Azofarbstoffen<br />

– intensivere Farben und<br />

genauere Farbmischungen erzielen<br />

könne. Außerdem sind viele natürliche<br />

Farbstoffe sehr geschmacksintensiv<br />

und beeinflussen somit den Geschmack<br />

des Produktes. Ein Pistazieneis, das<br />

nach Spinat schmeckt, würde bei den<br />

Kunden höchstwahrscheinlich nicht<br />

besonders gut ankommen.<br />

F A R B E N !<br />

19! 920Volt - Dezember 2011<br />

Durch – wie auch immer geartete –<br />

Farbstoffe gefärbte Produkte können<br />

uns psychologisch beeinflussen, sodass<br />

wir Essen minderer Qualität für hochwertiger<br />

halten. Die Gurke auf dem<br />

Cheeseburger ist genauso wenig wirklich<br />

dunkelgrün wie die Pommes gelb.<br />

Da wir psychisch einen bestimmten<br />

Geschmack erwarten, wird unsere<br />

physische Geschmackswahrnehmung<br />

beeinträchtigt und an die Erwartung<br />

angepasst. Wir merken also mitunter<br />

gar nicht, dass wir etwas nicht Gutes<br />

zu uns nehmen. Warum wird Butter im<br />

Winter gelb gefärbt? Weil wir das so<br />

gewohnt sind. Das kennen wir. So ist<br />

das doch immer. Die Industrie homogenisiert<br />

uns jeden Tag. Unser Essen<br />

ist überall gleich. Butter ist immer<br />

gleich. Immer gelb. Auch im Winter.<br />

Jeder Cheeseburger muss gleich aussehen.<br />

Jeder Schokopudding muss genau<br />

die gleiche Farbe haben. Jeder Mensch<br />

muss gleich aussehendes Essen kaufen<br />

können. Jeder Mensch sollte gleich<br />

sein. In unserer Gesellschaft ist ein<br />

immer stärkerer Individualitätsverlust<br />

erkennbar. Jeder Mensch sollte ein<br />

iPhone haben, jeder Mensch sollte<br />

Kleidung tragen, die durch die großen<br />

Modelabels wie H&M bestimmt wird,<br />

jeder Mensch sollte Nahrung zu sich<br />

nehmen, die durch die großen Lebensmittelkonzerne<br />

wie Nestlè oder<br />

Danone bestimmt wird.<br />

Alles soll sich immer ähnlicher werden.<br />

Jeder Mensch soll sich gleichen<br />

wie „ein (mit Curcumin gefärbtes) Ei-<br />

(gelb) dem anderen.“<br />

Auf unsere Tische kommt Essen, das<br />

falsch ist. Wir wissen nicht, wie es<br />

wirklich aussieht. Und da liegt sie, die<br />

Lüge.<br />

[tf]<br />

Nachtrag: Es gibt auch Produkte, für<br />

die ein Farbstoffverbot ausgesprochen<br />

wurde. Das sind unter anderem<br />

Fleisch, Bier, Gewürze, Wasser, Milch,<br />

Saft oder Schokolade.


DAS AUGE KAUFT MIT<br />

Wenn man sagt: „Das Auge isst mit“,<br />

dann kann man auch sagen: „Das Auge<br />

kauft mit“. Eine Produktverpackung<br />

muss eine große Signalwirkung besitzen,<br />

um die Aufmerksamkeit des Kunden<br />

zu gewinnen. Die Betrachtung von<br />

Gelb und Grün kann die Geschmacksnerven<br />

so anregen, dass sich die Speichelbildung<br />

erhöht. Laut Farbpsychologen<br />

sollen wir bereits beim Anblick<br />

von Gelb, Orange und Rot Appetit bekommen.<br />

Bei Hygiene und Reinigung<br />

herrschen dagegen kühle Farben vor:<br />

Grün, Weiß und Blau. Das verbinden<br />

die meisten mit Frische und Sauberkeit.<br />

Farben, die nicht nur die Verpackung,<br />

sondern auch das Produkt<br />

selbst bekommt.<br />

[as]<br />

F A R B E N !<br />

MITMISCHEN!<br />

Auch Ihr habt die<br />

Möglichkeit, an dieser<br />

Schülerzeitung<br />

mitzuwirken! Engagiert<br />

Euch, lasst uns<br />

zusammen unseren<br />

(Schul-)alltag verbessern,<br />

lasst uns etwas<br />

bewegen und verändern!<br />

Aus welchem Jahrgang<br />

ihr auch<br />

kommt, was Eure<br />

Vorlieben sind, wie<br />

gut Ihr schreiben,<br />

zeichnen, layouten<br />

könnt – es spielt alles<br />

keine Rolle! Wir<br />

freuen uns über jeden<br />

neuen Menschen!<br />

Wenn ihr Interesse<br />

habt, Mitglied von<br />

920Volt zu werden,<br />

dann kommt zu einem<br />

unserer Redaktionstreffen:<br />

JEDEN MITTWOCH,<br />

2. PAUSE,<br />

Raum 0-07!<br />

! 920Volt - Dezember 2011 20


F A R B E N !<br />

UMFRAGE: FARBEN<br />

Welche ist deine Lieblingsfarbe und warum?<br />

BLAU<br />

GRÜN<br />

Weil es beruhigend und edel, weil es einfach<br />

gute Laune macht, weil es entspannend und<br />

neutral ist,<br />

21! 920Volt - Dezember 2011<br />

3<br />

Weil es Leben symbolisiert,<br />

ROT 1 GELB 1<br />

ORANGE<br />

PINK<br />

1<br />

2<br />

Weil es süß ist.<br />

10<br />

Weil es gute Laune macht!<br />

BUNT<br />

WEIN-<br />

ROT<br />

1<br />

1


F A R B E N !<br />

Welche Farbe hat euer Zimmer? Welchen Einfluss hat es auf euch?<br />

7<br />

ROT, GELB, ORANGE<br />

Weil sie positiv und gemütlich sind, an Kaminfeuer<br />

erinnern, weil sie hell und warm<br />

und entspannend sind.<br />

5<br />

WEISS<br />

Weil es schlicht ist und Ordnung<br />

und Ruhe ausstrahlt.<br />

GRÜN, BLAU<br />

PINK, LILA<br />

! 920Volt - Dezember 2011 22<br />

2<br />

Weil sie<br />

nicht so<br />

stark auffallen<br />

und im<br />

Hintergrund<br />

bleiben.<br />

2<br />

Weil sie gute<br />

Laune machen.


F A R B E N !<br />

Was verbindet ihr mit den folgenden Farben?<br />

Liebe, Leidenschaft, Wärme, Erotik, Langeweile, Aggressivität,<br />

Warnzeichen, Krieg, Eifersucht, auf jeden Fall etwas<br />

Schönes wie die Rose oder das Leben, aber auch Dominanz,<br />

Auffälligkeit, Grellheit.<br />

Trauer und sich selbst finden, Eleganz, Dunkelheit, Hass, Bedrohung,<br />

Schönheit, Leblosigkeit, Ende, Tod, Unumkehrbarkeit,<br />

Mode, auf keinen Fall etwas Negatives.<br />

Sonne, Fröhlichkeit, Lebensfreude, Fiesheit, Eifersucht, Sonne,<br />

Neid, Freundlichkeit, Helligkeit, Licht, Blumen und etwas<br />

sehr Schönes.<br />

Die See, Wasser, Eleganz, Unendlichkeit, Ferne, Kühle, Urlaub,<br />

Entspannung, Winter, Kälte, Schnee, Sehnsucht, Tiefe,<br />

Himmel , Bewegung.<br />

Schnee, Reinheit, Jungfräulichkeit, Kühle, Leere, Leere, Zähne,<br />

Unsichtbarkeit, Gedankenlosigkeit, Sterilität, Krankenhäuser<br />

(und das kann Angst machen), Blumen und Eleganz.<br />

Frühling, Hoffnung, Natur, Leben, Glück, <strong>Voltaire</strong>, Pflanzen,<br />

Jugend, Anfänger.<br />

Sind Schwarz und Weiß für Euch Farben?<br />

JA!<br />

6<br />

23<br />

23! 920Volt 920Volt - Dezember<br />

- Dezember<br />

2011<br />

2011<br />

- S. 23<br />

NEIN!<br />

3


Anzeige<br />

F A R B E N !<br />

Welche Farben verbindet ihr mit Weihnachten?<br />

Weiß: 4<br />

Umfrage: [mm]<br />

! 920Volt - Dezember 2011 24<br />

Rot: 11<br />

Grün: 5<br />

Blau: 1<br />

Gold: 3<br />

Silber: 1


Das Thema Farben bietet die perfekte Gelegenheit, eine unserer Kunstlehrerinnen, Frau Lerche,<br />

einmal näher kennen zu lernen.<br />

920Volt: Warum sind Sie Kunstlehrerin<br />

geworden?<br />

Lerche: Die nächstliegendste Erklärung<br />

ist wohl, dass die Familie meines Vaters<br />

viele Künstler und Handwerker<br />

hervorgebracht hat und die meiner<br />

Mutter viele Lehrer. Bei solchen Eltern<br />

kann man doch nur Kunstlehrerin werden.<br />

(Lacht)<br />

920Volt: Was wären Sie sonst noch<br />

gerne geworden?<br />

Lerche: Freie Künstlerin oder Bildhauerin.<br />

920Volt: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?<br />

Lerche: Bildhauen und malen, ich spiele<br />

auch gerne Conga und interessiere<br />

mich für Percussion.<br />

920Volt: Was ist Ihre Lieblingsmusik?<br />

Lerche: Verschiedenes, von Afro-Cubanisch,<br />

Reggae, bis hin zu Klassik und<br />

Jazz.<br />

920Volt: Haben Sie ein Lieblingsbild?<br />

Lerche: Zu viele, um sie alle aufzuzählen.<br />

Am inspirierendsten finde ich afrikanische<br />

Kunst.<br />

F A R B E N !<br />

920Volt: Was bedeuten Farben für Sie?<br />

Lerche: Leben und Lebendigkeit, Ausdruck<br />

von Stimmungen und Kommunikation.<br />

Man kann sehr viel mit Farben<br />

ausdrücken. Farben haben auch Energie,<br />

es gibt doch auch z.B. Farbtherapien,<br />

die habe ich jedoch noch nie ausprobiert.<br />

920Volt: Was ist Ihre Lieblingsfarbe?<br />

Lerche: Ich habe keine, das ist immer<br />

920Volt: Haben Sie Lieblingskünstler? zweckgebunden. Zum Wohlfühlen mag<br />

ich ein schönes, warmes Gelb.<br />

Lerche: Ich habe sehr, sehr viele. Besonders<br />

mag ich Paul Klee und Mark<br />

Rothko.<br />

920Volt: Wie lange unterrichten Sie<br />

schon an der <strong>Voltaire</strong>?<br />

25<br />

25! 920Volt - Dezember 2011<br />

FOTO: [md]


Lerche: Seit 2005.<br />

920Volt: Wie sieht die ideale Unterrichtsstunde<br />

aus?<br />

Lerche: Kreativ sein!!!!<br />

Jeder nimmt was mit und hat was dazugelernt.<br />

Auch ich.<br />

Ideal ist eine Unterrichtsstunde, wenn<br />

man sich danach richtig gut fühlt.<br />

920Volt: Ist es manchmal schwer<br />

Kunstlehrer zu sein? Wird Kunst<br />

manchmal als „nicht so wichtiges<br />

Fach“ belächelt?<br />

Lerche: Ja, manchmal; nicht jeder hat<br />

Verständnis dafür, dass Kunst ein Unterrichtsfach<br />

ist. Manchmal fehlt auch<br />

die Motivation.<br />

920Volt: Warum braucht man<br />

eigentlich Kunstunterricht?<br />

Lerche: Es fördert die Kreativität ungemein!<br />

Und die verschiedenen Facetten<br />

von Kreativität sind unglaublich<br />

wichtig und jeder braucht sie. Kunst<br />

und Kreativität sind auch gut für den<br />

Charakter und für die Menschlichkeit.<br />

Auch schafft Kunstunterricht eine Sensibilisierung<br />

für unsere Kunst und Kulturgeschichte,<br />

von der wir alle, ob wir<br />

nun wollen oder nicht, ein Teil sind.<br />

920Volt: Ist es schwer, in einem Fach<br />

wie Kunst Noten zu vergeben? Wäre es<br />

nicht besser, man würde auf Noten in<br />

Kunst verzichten?<br />

Lerche: Noten auf Schülerwerke zu<br />

vergeben ist immer schwierig, aber<br />

nicht unmöglich. Je kreativer die Aufgabe<br />

ist, desto schwieriger ist die Benotung.<br />

Ohne Noten würde einigen<br />

Schülern vielleicht die Motivation fehlen,<br />

sich anzustrengen. Leider!<br />

920Volt: Wie würden Sie sich den idealen<br />

Kunstunterricht an unserer <strong>Schule</strong><br />

wünschen?<br />

Lerche: Bessere Räumlichkeiten mit<br />

mehr Werkstattcharakter und mit<br />

mehr verfügbaren Werkzeugen.<br />

F A R B E N !<br />

Und natürlich würde ich mir viel mehr<br />

Zeit für den Kunstunterricht wünschen.<br />

920Volt: Welche Farben hat der ideale<br />

Klassenraum?<br />

Lerche: Viele helle Farben, wie z.B.<br />

Gelb für eine warme Atmosphäre. Blau<br />

ist auch noch gut, weil es die Konzentration<br />

fördert.<br />

920Volt: Wie würden Sie unsere <strong>Schule</strong><br />

gestalterisch aufwerten?<br />

Lerche: Die neuen Flurfarben finde ich<br />

schon sehr gut. Im Eingangsbereich<br />

sollte noch mehr <strong>Voltaire</strong> zu sehen<br />

sein. Dafür werden zurzeit <strong>Voltaire</strong>-<br />

Kopfschablonen in der Kunst AG der 7-<br />

8-Klässler hergestellt. Der Brandschutz<br />

macht eine Dekoration immer<br />

schwer. Ich würde mir noch mehr<br />

Platz zum Ausstellen für Schülerwerke<br />

wünschen, z.B. mehr Glasvitrinen, um<br />

kleine Plastiken auszustellen.<br />

920Volt: Was denken Sie über die grüne<br />

Fassade?<br />

Lerche: Als ich zum ersten Mal zur<br />

<strong>Voltaire</strong>schule kam und ich diesen sehr<br />

massiven und strengen Betonklotz<br />

gesehen habe, habe ich mir nur gedacht,<br />

zum Glück ist dieser Klotz wenigstens<br />

grün. Stellt euch unsere <strong>Schule</strong><br />

doch mal grau vor! Das Grün ist doch<br />

so viel besser als keine Farbe. Es geht<br />

immer noch schlechter – aber auch<br />

immer noch besser.<br />

[md]<br />

! 920Volt - Dezember 2011 - S. 26<br />

26


F A R B E N !<br />

EINE WELT OHNE FARBEN<br />

Wie wäre unsere Welt ohne Farben?<br />

Habt Ihr Euch das schon einmal überlegt?<br />

Ohne tomatenrot, himmelblau<br />

oder zitronengelb? Von heute auf morgen<br />

einfach farblos. Wie sähe unser<br />

Tag wohl aus?<br />

Ich stehe auf und gehe zu meinem<br />

Kleiderschrank. Da meine Klamotten<br />

keine Farben haben, unterscheide ich<br />

sie durch ihre individuelle Form oder<br />

ihr besonderes Material. Beim Frühstück<br />

schmecke ich erst beim Biss ins<br />

Brötchen, welche Marmelade heute<br />

drauf ist. Auf dem Weg zur <strong>Schule</strong> fehlen<br />

überall die Ampeln und der Verkehr<br />

ist ein einziges Chaos. Unsere Schulbücher<br />

sind mit einer Art Blindenschrift<br />

versehen, denn es gibt keinen farblichen<br />

Unterschied mehr zwischen<br />

Schrift und Hintergrund. Und auch<br />

unsere Lehrer müssen sich daran gewöhnen,<br />

dass der Rotstift ausgedient<br />

hat.<br />

Die Suche nach meinem auf dem<br />

Schulhof geparkten Fahrrad dauert<br />

jetzt oft dreimal so lange wie früher,<br />

da sich nun viele Räder zum Verwechseln<br />

ähnlich sehen. Auf dem Nachhauseweg<br />

werde ich vom Regen überrascht.<br />

Graue Regenwolken oder strahlend<br />

blauer Himmel – es sieht alles<br />

gleich aus.<br />

Um zu chillen höre ich Musik. Das<br />

Fernsehen hat ausgedient, denn ohne<br />

Kontrast kein Bild. Und Hollywood<br />

produziert nur noch Hörspiele. Und<br />

auch der Freizeitsport hat sich sehr<br />

verändert. Fußball ist ganz schön<br />

langweilig geworden, da man die<br />

Mannschaften nicht mehr unterscheiden<br />

kann. Beim Tennis markieren jetzt<br />

dünne Gräben die Spielfeldlinien. Die<br />

Sanitäter haben Hochkonjunktur.<br />

Es ist auch immer wieder überraschend,<br />

wenn die Bäume plötzlich ihre<br />

Blätter verlieren und wir erst spät<br />

27! 920Volt - Dezember 2011<br />

bemerken, dass sie auf einmal wieder<br />

da sind. Nach Mallorca in Urlaub zu<br />

fliegen lohnt sich auch nicht mehr, da<br />

man die Bräune ja ohnehin nicht sieht.<br />

Und die Solarien nennen sich jetzt<br />

Wärmestuben.<br />

Meine Mutter wollte eigentlich Ente in<br />

Orangensauce mit Rotkohl machen.<br />

Doch es war nicht so lecker, denn der<br />

Kohl schmeckte irgendwie seltsam und<br />

statt der Orangensauce war es Grapefruit!<br />

Leider passiert das so ziemlich<br />

jeden Abend, daher mache ich mir keine<br />

großen Hoffnungen für die nächsten<br />

Tage.<br />

[lk]<br />

DAS CHAMÄLEON<br />

Wenn ein Chamäleon seine Farbe<br />

wechseln möchte, so aktiviert es die<br />

entsprechenden Muskeln und legt so<br />

die gewünschten Farbpigmente frei.<br />

Wenn wir ein Chamäleon betrachten,<br />

sehen wir nicht die einzelnen Farbpigmente,<br />

sondern wir sehen so viele davon,<br />

dass wir den Eindruck haben, das<br />

ganze Chamäleon ändert seine Farbe.<br />

[as]


POTSDAM BEKENNT FARBE<br />

Am 9.November zogen rund 50 Neonazis<br />

anlässlich des Jahrestags der<br />

Reichspogromnacht mit einem Fackellauf<br />

durch die <strong>Potsdam</strong>er Waldstadt.<br />

Knapp einen Monat später waren es<br />

350 Gegendemonstranten, die die<br />

gleiche Strecke liefen. Statt Fackeln<br />

trugen sie bunte Tücher und Luftballons,<br />

statt nachts liefen sie am helllichten<br />

Tag, eben in der Absicht, wirklich<br />

gesehen zu werden.<br />

Ziel sollte es sein, die bösen Geister<br />

des Rechtsradikalismus zu vertreiben<br />

und ein klares Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit<br />

zu setzen. Denn laut Oberbürgermeister<br />

Jann Jakobs, der den<br />

Waldstadt-Spaziergang eröffnete,<br />

„schlafen die Neonazis nicht“. <strong>Potsdam</strong><br />

solle eine offene Stadt bleiben, so<br />

konnte man Schriftzüge wie „Unsere<br />

Stadt sauber halten“ auf den mitgebrachten<br />

Plakaten lesen. Begleitet von<br />

der Trommlergruppe Sexta Feira dauerte<br />

der Rundgang nur etwa eine<br />

Stunde, der Kälte konnte dank der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Fahrland mit<br />

F A R B E N !<br />

Suppe und Tee entgegengewirkt werden.<br />

Das Bündnis „<strong>Potsdam</strong> bekennt Farbe“<br />

plant bereits für den 12.September im<br />

kommenden Jahr das Fest der Toleranz<br />

in der Waldstadt.<br />

[cp]<br />

! 920Volt - Dezember 2011 28<br />

FOTOS: [cp]


F A R B E N !<br />

"Farbe tragen heißt Farbe<br />

bekennen!"<br />

- Carl Rabl<br />

Fotos von Tiziana Schüler zu den Farben, in denen wir uns jeden Tag zeigen – zu den Farben unserer Mode.<br />

Blau gilt als tiefgründige Farbe und schafft eine ruhige, entspannte und stabilisierende<br />

Atmosphäre. Sie wird mit vielen positiven Eigenschaften assoziiert: Sympathie, Harmonie,<br />

Freundlichkeit, Friedfertigkeit, Zufriedenheit, Heiterkeit, Ausgeglichenheit, Gelassenheit,<br />

Frieden und Freundschaft. Gepaart mit der Farbe Grün wirken die Farben harmonisch<br />

und friedlich.<br />

29<br />

29! 920Volt - Dezember 2011


F A R B E N !<br />

Schwarz-Rot ist eine Kombination aus Leidenschaft und purer Emotion.Sie steht auch für<br />

Körperbewusstsein, Selbstvertrauen, Furchtlosigkeit, Kraft, Durchhaltevermögen,<br />

Selbständigkeit, Lebenslust, Macht und Eroberung.<br />

Schwarz ist eigentlich die<br />

Farbe der Trauer, sie kann<br />

aber auch besondere Gefühle<br />

ausdrücken wie Schwermütigkeit<br />

oder Einsamkeit.<br />

Schwarz kann alle emotionalen<br />

Reaktionen verstärken,<br />

wirkt distanziert und<br />

schwer, vermittelt so Seriosität,<br />

steht auch für Würde<br />

und Eleganz.<br />

! 920Volt - Dezember 2011<br />

30<br />

30


Rot ist die Farbe der Lebensfreude, der Leidenschaft und Lebensenergie. Die dynamischste,<br />

aber auch aggressivste Farbe. Rot symbolisiert Feuer, aber auch Blut, Kampf und Wut.<br />

31<br />

F A R B E N !<br />

31! 920Volt - Dezember 2011<br />

Fotos, Texte: [Tiziana Schüler]


Schülerzitate <strong>Hein</strong>-<br />

Schülerin<br />

zur p-q-Formel:<br />

„Warum ist denn das ,+‘<br />

unterstrichen?“<br />

Schülerin:<br />

„Ich muss jetzt meine<br />

Fernanzen viwalten.“<br />

Schüler<br />

in Deutsch: „Das<br />

ist so schwer ich bin schon<br />

ganz depressiert!“<br />

zel: „Bei Gleichbleibendem<br />

a ist der Quotient<br />

in F und m konstant, also<br />

muss gelten...?“<br />

Schülerin: „Haha! ,Muss<br />

gelten!‘“<br />

Lehrer: „Was<br />

muss passieren, damit<br />

wir zu Mäxchens<br />

Höhepunkt kommen?“<br />

Schüler: „Eigentlich<br />

nicht viel!“<br />

! 920Volt - Dezember 2011 32


WER WAR EIGENTLICH ...<br />

JIMI HENDRIX?<br />

Worte allein reichen niemals aus um<br />

den legendärsten Rockgitarristen aller<br />

33! 920Volt - Dezember 2011<br />

Zeiten zu beschreiben.<br />

Man sollte sich selbst ein Bild davon<br />

machen, warum gerade er mit einem<br />

Griffbrett in der Hand das ganze Gitar-


„Knowledge speaks, but wisdom listens.“<br />

ren-Universum auf den Kopf stellte<br />

und was ihn im Gegensatz zu anderen<br />

Gitarristen so einzigartig werden ließ!<br />

Seine Bühnenauftritte strahlen ein<br />

sagenhaftes Charisma aus, das jeden<br />

Rockmusik-Fan in eine Spirale voller<br />

Emotionen hineinzieht.<br />

Nichtsdestotrotz konnte man seine<br />

außerordentliche Bühnenpräsenz nicht<br />

lange Zeit bewundern. Doch der Name<br />

Jimi Hendrix bleibt in Rock'n-Roll-<br />

Kreisen unvergänglich.<br />

Am 27.11.1942 erblickte James Marshall<br />

Hendrix in Seattle das Licht der<br />

Welt. Da er in jeglichen Situationen<br />

den Kontakt zur Außenwelt zu umgehen<br />

versuchte, fand er in der Musik<br />

einen sicheren Rückzugsort. Zunächst<br />

verführten ihn die damals gefeierten<br />

Blues-Klänge, bis er zu seinem 16.<br />

Geburtstag die erste eigene (Supro-)E-<br />

Gitarre überreicht bekam. Als Linkshänder<br />

war er oft gezwungen, die Saiten<br />

von unten nach oben zu bespielen,<br />

was jedoch keine Herausforderung für<br />

ihn darstellte. Wenige Jahre später<br />

stellte er sein Talent in den Bars und<br />

Nachtclubs von Seattle unter Beweis.<br />

1961 wurde er wegen lokaler Straftaten<br />

in den militärischen Zwangsdienst<br />

berufen, aber nach einem Jahr wieder<br />

entlassen. Einige Quellen besagen,<br />

dass er sich als homosexuell ausgab,<br />

um dem militärischen Drill zu entkommen.<br />

Andererseits könnte eine<br />

Verletzung der entscheidende Grund<br />

dafür gewesen sein. Bis zur Mitte der<br />

60er Jahre verdiente er sich sein Geld<br />

als Backgroundgitarrist für einige Musikgrößen<br />

(u.A.Tina Turner). Ebenfalls<br />

entwickelt sich Hendrix während seiner<br />

Auftritte zu einem routinierten<br />

Gitarristen und griff nicht gerade selten<br />

zu den Drogen.<br />

Das Jahr 1966 bezeichnet man mehr<br />

oder weniger als den großen Durchbruch<br />

des Griffbrettakrobaten. Als<br />

man ihn in einen New Yorker Nachtclub<br />

solieren sah, erkannte ein britischer<br />

Manager sein Talent und reiste<br />

mit Jimi noch im selben Jahr nach London,<br />

wo er zusammen mit dem Bassisten<br />

Noel Redding und dem Drummer<br />

Mitch Mitchel die „Jimi Hendrix Experience“<br />

ins Leben rief. Von diesem<br />

Zeitpunkt an erreichte das Trio populärsten<br />

Status.<br />

Hendrix versuchte sich an den neuesten<br />

und verrücktesten Spielmethoden.<br />

Dazu gehörte beispielsweise das Spielen<br />

mit den Zähnen und hinter dem<br />

Kopf. Zudem rief er vielfältige Soundschemen<br />

ins Leben und schaffte es<br />

sogar, mit einer sechssaitigen Gitarre,<br />

Lead- und Rhythmusgitarrenpassagen<br />

sinnvoll ineinander zu binden.<br />

! 920Volt - Dezember 2011 34


Es gelang Hendrix mit einer Aneinanderreihung<br />

von spannungsgeladenen<br />

Soli das Publikum zu fesseln. Auch<br />

seine Klangwiederholungen kann man<br />

maximal an drei Fingern abzählen.<br />

Das Debütalbum „Are You Experienced“<br />

wurde in Fachkreisen als wilde<br />

Mischung zwischen den Musikrichtung<br />

Blues, R&B, Soul, Jazz und Pop eingeordnet.<br />

Wenn das mal nicht ein exzellenter<br />

Beweis dafür ist, dass in dem<br />

hoch energetischen Gitarristen auch<br />

ein variabler Songwriter zu finden ist!<br />

Jimi Hendrix brachte den Showact auf<br />

die Bühne, seine Gitarre nach einem<br />

vollendeten Song abzufackeln. Bedauerlicherweise<br />

zog er sich bei einer dieser<br />

Aktionen (1967) eine starke<br />

Brandverletzung zu. Doch die weiteren<br />

Male funktionierte die Konzertanlage<br />

reibungslos.<br />

Ein Jahr später drohte das Bandgefüge<br />

auseinander zu reißen, da Jimi nach<br />

seinem Konzert in Stockholm sein Hotelzimmer<br />

zerstörte und daraufhin<br />

verhaftet wurde.<br />

Nach der Entlassung konnte das Trio<br />

durch erfolgreiche Konzerte zusammengehalten<br />

werden.<br />

Auch das Cover von Bob Dylans Song<br />

„All Along the Watchtower“ kam beim<br />

Publikum besser an als das Original.<br />

Nachdem Hendrix zum zweiten Mal<br />

inhaftiert wurde, weil man Heroin in<br />

seinem Gepäck fand, konnte man den<br />

Zerfall des Experience-Trios nicht mehr<br />

aufhalten. Darum gründete sich die<br />

Band „Gypsy Sun and Rainbows“, welche<br />

zwar nicht ganz die Klasse des<br />

„Power-Trios“ erreichte, aber dennoch<br />

auf dem berühmten Woodstock- Festival<br />

als Hauptattraktion bewundert<br />

wurde.<br />

In den folgenden Jahren zog sich Jimi<br />

eher aus der Öffentlichkeit zurück und<br />

trat meistens nur noch mit kleiner<br />

Besetzung auf die Bühne. Ebenfalls<br />

geriet er mit seiner Plattenfirma in<br />

einen heftigen Streit, da man sich über<br />

Stil und Musikrichtung nicht einigen<br />

konnte.<br />

Schließlich absolvierte der afroamerikanische-Gitarrist<br />

am 30.08.1970 auf<br />

35! 920Volt - Dezember 2011<br />

der britischen Insel „Isle of Wight“<br />

sein letztes großes Konzert. Am Morgen<br />

des 18. Septembers fand man ihn<br />

tot in seinem Londoner Apartment auf.<br />

Genaue Todesursachen sind bis heute<br />

unbekannt. Einerseits waren es 19<br />

Schlaftabletten, die ihn erlegten. Andererseits<br />

erstickte er nach einigen<br />

Litern Wein an seinem eigenen Erbrochenen.<br />

So scheidet einer der größten<br />

Virtuosen mit 27 Jahren aus der Welt.<br />

Beim Abfackeln seiner Gitarre – einem Kunstgriff, den<br />

Hendrix selbst erfand – zog er sich 1967 eine starke Brandverletzung<br />

zu.<br />

Mich beeindrucken vornehmlich die<br />

Gefühle und Sensibilitäten, die allein<br />

in seinen Gitarrenriffs zum Vorschein<br />

kommen. Selbstverständlich ist es<br />

auch immer wieder eine optische sowie<br />

musikalische Offenbarung, die rasanten<br />

„Moves“ und „Soli“ zu betrachten.<br />

Ohne Wenn und Aber war Jimi Hendrix<br />

ein herausragender Musiker und<br />

Showman, der genau wusste, wie man<br />

ein Publikum begeistern konnte.<br />

Als ein von der Gitarre besessener<br />

Künstler bleibt er in den meisten Musikerherzen<br />

einzigartig.<br />

Sogar heute werden noch Jahr für Jahr<br />

über eine Million Hendrix-Alben weltweit<br />

verkauft. Das ist ein überdeutliches<br />

Zeichen dafür, dass man seinen<br />

Heldenstatus niemals vergessen wird!<br />

[kk]


WER IST EIGENTLICH ...<br />

MARTIN RÜTTER?<br />

Ein Politiker? Ein Schauspieler? Oder<br />

doch ein Sänger? – Nein. Martin Rütter<br />

ist ein bekannter deutscher Tierpsychologe<br />

und Hundetrainer. Er wurde<br />

1970 in Duisburg geboren, ist verheiratet<br />

und hat vier Kinder.<br />

Martin Rütter machte in der Schweiz<br />

seine Ausbildung zum Tierpsychologen,<br />

absolvierte Praktika in einer<br />

Wolfsaufzucht und beobachtete sogar<br />

Dingos in Australien. Eigentlich lag<br />

seine Berufung in der Ausbildung von<br />

Blindenführ- und Rollstuhlbegleithunden,<br />

doch dann nahm seine Karriere<br />

einen etwas anderen Lauf …<br />

1995 gründete er das „Zentrum für<br />

Mensch mit Hund“ in der Nähe von<br />

Köln. Dort zeigt er Hundebesitzern,<br />

wie sie mit ihren Hunden anhand seiner<br />

selbst entwickelten Methode<br />

„D.O.G.S.“ (Dog Orientated Guiding<br />

System, am Hund orientiertes Füh-<br />

rungssystem) richtig umgehen können.<br />

Ebenfalls seit 1995 ist Martin Rütter<br />

Berater bei Fernsehsendern in der Arbeit<br />

mit dem Hund. So war er der<br />

Hauptdarsteller in den beiden Staffeln<br />

von „Eine Couch für alle Felle“ im<br />

WDR. Außerdem ist er auf VOX in der<br />

dritten Staffel von „Der Hundeprofi“<br />

zu sehen. 2010 knackte er seinen Rekord<br />

der Zuschauer-Marke bei den Liveshows<br />

mit 400.000 Menschen.<br />

Neben seinen vielen Auftritten im<br />

Fernsehen hält Martin Rütter oft Vorträge<br />

und gibt Seminare für Hundebesitzer<br />

und Studenten. Diese knüpft er<br />

oft an eines seiner acht Bücher an.<br />

Sein neuester Roman heißt „Wie immer<br />

Chefsache“ und ist laut vielen Rezensionen<br />

sehr gut zu lesen und geschrieben.<br />

Für sein Buch „Hund -<br />

Deutsch, Deutsch - Hund: Vom Hundeliebhaber<br />

zum Hundeversteher“ wurde<br />

er dieses Jahr mit der Platin-Schallplatte<br />

ausgezeichnet.<br />

[ap]<br />

! 920Volt - Dezember 2011 36


LOGIKRÄTSEL MIT ...<br />

HERRN HEINE!<br />

Es ist Sonntag Morgen. Herr <strong>Hein</strong>e lädt<br />

wieder einmal alle seine Mitarbeiter<br />

und Kollegen zu einem seiner traditionellen<br />

Frühstückstreffen ein.<br />

Er hat angekündigt, dass alle gegen 10<br />

Uhr bei ihm eingetroffen sein sollen.<br />

An diesem Morgen bemerkt der Kollege<br />

Herr Strohe, dass sein Fahrrad einen<br />

Platten hat. Da der Weg zwischen seinem<br />

und Herrn <strong>Hein</strong>es Haus durch das<br />

gesamte Dörfchen führt, ist er gezwungen,<br />

sich zu beeilen.<br />

Zudem plant er noch den anderen Kollegen<br />

Herrn Rogge auf dem Weg abzuholen.<br />

Als Herr Strohe an dessen Haus vorbeikommt,<br />

zeigt Herrn Rogges Sonnenuhr<br />

9.25 Uhr an. Das erste Viertel<br />

des Weges ist nun geschafft. Um 9.30<br />

Uhr passieren die beiden Geschäftsmänner<br />

ihren Strohhandelbetrieb, der<br />

sich etwa auf einer Drittel Strecke befindet.<br />

Schließlich kommen beide verschwitzt<br />

bei Herrn <strong>Hein</strong>e an.<br />

Frage: Treffen die beiden noch pünktlich<br />

zu Herrn <strong>Hein</strong>es Frühstück ein?<br />

Tipp: Beide laufen die gesamte Strecke<br />

mit konstanter Geschwindigkeit.<br />

[kk, su]<br />

(Die Lösung findet Ihr auf Seite 15!)<br />

37! 920Volt - Dezember 2011<br />

DIE SEITE FÜR<br />

LEICHT<br />

UNNÜTZES WISSEN<br />

1. Mit dem Kopf gegen die Wand<br />

zu schlagen, verbraucht pro<br />

Stunde 150 Kalorien.<br />

2. Wenn sich ein Frosch übergibt,<br />

kommt sein ganzer Magen mit<br />

heraus. Sobald der Magen leer<br />

ist, muss der Frosch ihn wieder<br />

herunterschlucken.<br />

3. Mit dem bloßen Auge kann<br />

man von der Erde aus nur<br />

6800 Sterne sehen - wenn man<br />

alle Sterne des nördlichen und<br />

südlichen Himmel zusammenzählt.<br />

4. 45 Prozent der US-Amerikaner<br />

glauben nicht an die Evolution,<br />

sondern dass Gott die Menschen<br />

vor 10000 Jahren erschaffen<br />

hat.<br />

5. Katzenurin leuchtet unter<br />

Schwarzlicht.<br />

www.websudoku.com<br />

QUELLE: Michael Ebert, Timm Klotzek (Hrsg.): NEON UNNÜTZES WISSEN, HEYNE Verlag, München 2009.


DEN UNTERRICHT 13.Die Mona Lisa hat keine Augenbrauen.<br />

14.Die Sat.-1-Soap "Verliebt in<br />

Berlin" hieß ursprünglich "Alles<br />

nur aus Liebe". Der Titel<br />

scheiterte daran, dass Fans<br />

solche Serien (GZSZ) mit Anfangsbuchstaben<br />

abkürzen.<br />

SEHR SCHWER<br />

6. Kein Verhaltensforscher hat je<br />

beobachtet, dass der Vogelstrauß<br />

seinen Kopf in den Sand<br />

steckt.<br />

7. 7. Ein Hai verschleißt in seinem<br />

Leben bis zu 20000 Zähne.<br />

8. Jedes Jahr werden in den USA<br />

15000 Exemplare von "Mein<br />

Kampf" verkauft.<br />

9. 9. Seit 1983 hat der weibliche<br />

Brustumfang in Deutschland<br />

um durchschnittlich vier Zentimeter<br />

zugenommen.<br />

10.Neun von zehn Menschen heiraten<br />

jemanden, der nur bis zu<br />

30 Kilometer von ihrem Geburtsort<br />

entfernt geboren<br />

wurde.<br />

11.Ein Liter Druckertinte von<br />

Hewlett Packard kostet mehr<br />

als ein Liter Chanel No. 5.<br />

12.In Texas ist es verboten, Graffiti<br />

auf fremde Kühe zu sprühen.<br />

WITZE<br />

Was ist klein, rot und Dreieckig?<br />

Drei Schotten wetteten um einen<br />

Schilling wer am längsten tauchen<br />

könne. Alle drei ertranken.<br />

Was ist braun und schwimmt unter<br />

Wasser?<br />

Jan spielt Klavier. Die Mutter entdeckt<br />

die schmutzigen Finge des Jungen und<br />

schimpft: „Du hättest dir wenigstens<br />

die Hände Waschen können!“ – „Wozu<br />

denn?“ fragt Jan. „ich spiele heute<br />

sowieso nur auf den schwarzen Tasten!“<br />

Wie öffnet ein Dummhausener Polizist<br />

eine Konservendose?<br />

Was schwimmt im Teich und fängt mit<br />

E an? – Eine Ente! Und was schwimmt<br />

im Teich und fängt mit Z an?<br />

[lk]<br />

Wenn Ihr einen Witz kennt, der der<br />

Welt mitgeteilt werden sollte, schreibt<br />

uns eine Mail an 700volt@gmx.de!<br />

! 920Volt - Dezember 2011 38<br />

– Ein kleines, rotes Dreieck!<br />

- „Aufmachen! Polizei!“<br />

- Zwei Enten!<br />

- Ein U-Brot!


Anzeige<br />

39! 920Volt - Dezember 2011


6, 7, 8, 3 Zeilen vergehen<br />

Eine Bewegung<br />

Ein Lachen‚<br />

Eine Begegnung verursachen<br />

Ein nettes Gespräch<br />

So sollte es sein<br />

Demnächst ist sie mein<br />

Im selben Gedanken<br />

Im selben Gespräch<br />

Versanken in sich selbst<br />

In mir … mein Verstand<br />

In mir<br />

Bin ich betäubt<br />

Sagst … du hast einen Freund<br />

So groß der Schock<br />

So klein die Verbindung<br />

Es lockt geschwind<br />

Des Wortes tiefsten Sinn<br />

Das Gespräch bleibt doch<br />

Und so entschwindet<br />

Und so verbindet<br />

Deine Hürde … mein Verschwinden<br />

Was jetzt geschieht<br />

Wie geht es weiter<br />

Liegt in der Vergangenheit<br />

Von Niklas Tietze<br />

! 920Volt - Dezember 2011 40 40


Marathon<br />

Du kriegst einen Stoß<br />

Und schon geht es los<br />

Musst immer nach vorn, niemals zurück<br />

Denn niemand fragt nach Glück<br />

Die ersten Kilometer geschafft<br />

Hast Du dich immer noch aufgerafft<br />

Sie spornen Dich weiter an<br />

Aber Du lässt niemand an dich ran<br />

Die Dinge nehmen weiter ihren Lauf<br />

Keiner nach hinten schaut<br />

Wollen nicht erinnern an die schlimmen Zeiten<br />

Sind doch selbst daran gescheitert<br />

In der Mitte willst den Lauf beenden<br />

Aber Du kannst keinen Hilferuf senden<br />

Denn die Leute denken nicht daran,<br />

Dass es weiter gehen kann<br />

Sie haben Angst vor der Wahrheit<br />

Verstecken sich hinter ihrem eigenen Leid<br />

Auch wenn es irgendwann zu Ende geht<br />

Ist das Ziel nicht der letzte Weg<br />

Von Niklas Tietze<br />

41<br />

41! 920Volt - Dezember 2011


Die Träne<br />

Hätt‘ ich einen Wunsch nur frei<br />

wünschte ich mir Gift herbei<br />

nähme mir mein junges Leben<br />

wenn aus deinen Augen regnen Tränen.<br />

Ja, ich wär‘ bereit zu sterben<br />

um dann wieder geboren zu werden<br />

Wiedergeboren als das Ding,<br />

das dir im Augenwinkel hing<br />

Ich, die deine Haut benetzt<br />

die sich auf deine Lippen setzt<br />

Ein einzig unschuldiger Kuss<br />

auch wenn ich dafür sterben muss.<br />

Von Anne Hoffmann<br />

! 920Volt - Dezember 2011 42 42


Lesbar, Sehbar, Machbar, Hörbar, Spielbar - Unsere Rezensionen<br />

Hörbar<br />

„Ceremonial - Florence and the Machine“<br />

Die Stimme von Florence Mary Leontine<br />

Welch ist unverwechselbar wieder<br />

zu erkennen. Als ich das erste Mal bei<br />

ihrem Erfolgsalbum „Lungs“ zuhörte,<br />

war ich etwas erschrocken. Ihre Stimme<br />

war sehr hoch und wirkte zart,<br />

obwohl sie sie wie eine feste und kratzige<br />

Waffe einsetzte. Sie sang klar und<br />

hell und dann wieder anders, als wären<br />

das zwei Frauen in einer, Engel<br />

und Teufelchen.<br />

Ich hörte das Lied in einem Jugendfilm,<br />

den viele mögen und viele nicht mögen:<br />

„Eclipse“. Als ich den Song hörte,<br />

bekam ich ihre Stimme nicht zu fassen,<br />

sie war ohne Relief, entglitt mir<br />

und ich runzelte oft die Stirn, weil sie<br />

doch so gut das Gefühl, das sie in ihren<br />

Texten ausdrückt, wiedergibt. Als ich<br />

dann Florence and the Machine im<br />

Internet eingab, war ich erstaunt. Diese<br />

Hippie Frau sollte diese Stimme<br />

haben? Die mit dem feuerroten Haar<br />

und der blassen Haut, den skandinavischen<br />

Gesichtszügen?<br />

Nun kam also im Oktober die neue<br />

Platte „Ceremonial“ heraus und erstaunte<br />

mich aufs Neue. Während man<br />

sich bei „Lungs“ nicht sicher sein<br />

konnte, ob das nun Folk, Pop, Soul<br />

oder Rock ist, ist man hier nun auf der<br />

Folk- und Soul-Schiene angelangt.<br />

Wieder ist die Stimme von Florence im<br />

Vordergrund, wird hier aber von schönen<br />

weiblichen Stimmen abgerundet<br />

und die Harfe sticht ganz deutlich hervor.<br />

43! 920Volt - Dezember 2011<br />

Der Song, der es mir am meisten angetan<br />

hat, war „What the Water Gaves<br />

me!“. Er war es, der mich, wenn ich<br />

kleine Spaziergänge machte, auf eine<br />

ganz andere Weise faszinierte. Wenn<br />

man spazieren geht, ist es doch häufig<br />

so, dass man sich der Musik im Ohr<br />

anpasst, dass man die Arme hochwirft<br />

und über die nächste Pfütze springt,<br />

dass man Laubblätter in die Luft wirft<br />

und ihnen beim farbenfrohen Fall zusieht.<br />

All das ist es, dass Florence and<br />

the Machine verkörpert. Über seinen<br />

Schatten springen, du selbst sein und<br />

die Welt um dich herum lieben, ob nun<br />

Sommer oder Winter, ob nun mit oder<br />

ohne Weihnachtsschmuck.<br />

[Lena Westphal]<br />

Lesbar, Sehbar, Machbar, Hörbar, Spielbar - Unsere Rezensionen


Lesbar, Sehbar, Machbar, Hörbar, Spielbar - Unsere Rezensionen<br />

Ein warmes Plätzchen und ein paar<br />

Plätzchen – wunderbare Weihnachten.<br />

Weihnachten rückt immer näher und<br />

auch dieses Jahr vergeht die Zeit wie<br />

im Flug. Um noch kurz vor Weihnachten<br />

in festliche Stimmung zu kommen,<br />

backe ich liebend gerne die klassischen<br />

Ausstechplätzchen. Das Rezept Ausstecherle<br />

aus dem Lechner Buch „Weihnachtsbäckerei“<br />

ist einfach und eine<br />

Portion ergibt ca. 65 Plätzchen.<br />

Als erstes vermischt man<br />

150 g Butter oder Margarine<br />

250 g Mehl<br />

125 g Zucker<br />

1 Ei<br />

Essbar<br />

„Der Klassiker“<br />

Und die abgeriebene Schale einer Zitrone.<br />

Den Teig nun in Folie verpacken und<br />

eine Stunde kühl ruhen lassen.<br />

Jetzt nur noch ausrollen, ausstechen<br />

und auf ein Blech legen. Bei 180° C im<br />

Ofen für 10 Minuten backen. Auskühlen<br />

lassen, und dann kommt das Beste:<br />

glasieren und verzieren mit Schokolade,<br />

Puderzucker, Streuseln und alles<br />

was euch sonst noch einfällt.<br />

Frohe Weihnachten!<br />

[ok]<br />

! 920Volt - Dezember 2011 44<br />

Lesbar, Sehbar, Machbar, Hörbar, Spielbar - Unsere Rezensionen


Lesbar, Sehbar, Machbar, Hörbar, Spielbar - Unsere Rezensionen<br />

Schon der Titel erregt Aufmerksamkeit:<br />

„Die Hütte“. Und wenn man auf<br />

dem Einband liest, worum es geht, ist<br />

man noch gespannter. Man liest von<br />

einem Mann namens Mack. Seine Tochter<br />

ist vor vier Jahren verschwunden<br />

und nun erhält er einen Brief, dessen<br />

Absender ihn in eine Hütte im Wald<br />

einlädt. Und derjenige, der den Brief<br />

geschrieben hat, nennt sich Gott.<br />

Man stutzt. Vielleicht runzelt man auch<br />

die Stirn, denn was soll das schon für<br />

eine Geschichte sein?<br />

Und wenn man Glück hat, fängt man an<br />

zu lesen.<br />

Und man liest von der unbeschreiblichen<br />

Trauer Macks, der seine Tochter<br />

vermisst. Man liest davon, dass er vorhat,<br />

dem Menschen, der sich selbst als<br />

Gott bezeichnet, große Schmerzen zuzufügen.<br />

Und man liest von der unglaublichen<br />

Begegnung mit jemanden,<br />

der wirklich Gott ist, in Macks ganz<br />

eigener Vorstellung: eine gutmütige,<br />

dicke, schwarze Frau, ein junger Zimmermann<br />

und eine kleine Asiatin, die<br />

ein wenig vernebelt scheint.<br />

Das ganze Buch ist mit einem leichten<br />

Humor und einer großartigen Sensibilität<br />

geschrieben, die durchblicken lässt,<br />

dass der Autor, William Paul Young,<br />

selbst kein ganz leichtes Leben hatte.<br />

Er schafft es, den verzweifelten Glauben<br />

an den Glauben so eindrucksvoll zu<br />

schildern, dass man nach der Lektüre<br />

viele neue Gedanken zu verarbeiten<br />

hat, die das eigene Weltbild verändern<br />

können.<br />

Lesbar<br />

„Die Hütte“<br />

Man muss auch kein Christ sein, um<br />

das Buch lesen und verstehen zu können.<br />

Die einzige Fähigkeit, die man<br />

haben muss, ist, sich auf eine wundervolle<br />

Geschichte einlassen zu können,<br />

die einen in die Tiefen des eigenen<br />

Glaubens – oder Nicht-Glaubens – entführt.<br />

Ich kann also das Buch jedem empfehlen,<br />

ob Christ oder nicht, Junge oder<br />

Mädchen, Unterstufler oder Lehrer: es<br />

ist etwas für jeden Menschen, der sich<br />

gerne von einer Geschichte verzaubern<br />

lässt.<br />

[am]<br />

45! 920Volt - Dezember 2011<br />

Lesbar, Sehbar, Machbar, Hörbar, Spielbar - Unsere Rezensionen


FOTOWETTBEWERB: 2. PLATZ<br />

Anonym, Jahrgang 13<br />

FOTOWETTBEWERB: 3. PLATZ<br />

Benjamin Stitt, Jahrgang 12<br />

! 920Volt - Dezember 2011 2


2! 920Volt - Dezember 2011 FOTOWETTBEWERB: 1. PLATZ<br />

Josefine Markarian, Jahrgang 13

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