Bildungsort Familie - Université de Fribourg
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diktoren dargestellt, welche sich für eine familienergänzen<strong>de</strong><br />
Betreuung als relevant herausgestellt<br />
haben. Mit <strong>de</strong>m helleren Blau eingefärbt<br />
sind dabei diejenigen Merkmale, die am be<strong>de</strong>utsamsten<br />
sind, dunkelblau hingegen die Merkmale<br />
mit einem negativen Einfluss.<br />
Tabelle 1 zeigt folgen<strong>de</strong>n Sachverhalt: Der Entwicklungsstand<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r wird von vier Merkmalsbereichen<br />
beeinflusst: von <strong>de</strong>r familienergänzen<strong>de</strong>n<br />
Betreuung (z.B. Besuch einer Kita o<strong>de</strong>r<br />
einer Tagesfamilie), vom Kind selbst (z.B. Geschlecht),<br />
von <strong>de</strong>r <strong>Familie</strong> (z.B. Bildungsniveau<br />
<strong>de</strong>r Mutter) und <strong>de</strong>n Medien (z.B. – negativ –<br />
Nutzung von Bildschirmmedien). In drei Entwicklungsbereichen<br />
– kognitiv, mathematisch und<br />
sprachlich – spielt die <strong>Familie</strong> eine prägen<strong>de</strong>re<br />
Rolle als eine familienergänzen<strong>de</strong> Betreuung.<br />
Teilweise gilt dies auch für die Medien. An<strong>de</strong>rs<br />
formuliert: Zwar zeigt familienergänzen<strong>de</strong> Betreuung<br />
be<strong>de</strong>utsame positive Effekte auf diese<br />
drei Entwicklungsbereiche, entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r sind<br />
jedoch <strong>de</strong>r familiäre Hintergrund und mediale<br />
Einflüsse.<br />
Entwicklung, Betreuung und För<strong>de</strong>rung von Vorschulkin<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Mittelschicht<br />
Seite 28<br />
In Bezug auf das viel diskutierte sozialemotionale<br />
und das oppositionell-aggressive<br />
Verhalten zeigen sich folgen<strong>de</strong> Sachverhalte: Eltern<br />
schätzen ihre Töchter sozial kompetenter<br />
ein als ihre Söhne, insbeson<strong>de</strong>re dann, wenn<br />
ihnen die soziale Erziehung ihres Kin<strong>de</strong>s wichtig<br />
ist. Eine wichtige Rolle spielen auch die Nutzung<br />
interaktiver Medien und <strong>de</strong>ren Besprechung mit<br />
<strong>de</strong>m Kind. Fazit: Wenn die Eltern häufig mit <strong>de</strong>m<br />
Kind über seine Mediennutzung sprechen und es<br />
zu<strong>de</strong>m interaktive Medien nutzt, zeigt es ein<br />
besseres Sozialverhalten. Bei Mädchen ist dies<br />
eher <strong>de</strong>r Fall als bei Knaben. <strong>Familie</strong>nergänzen<strong>de</strong><br />
Betreuung hat keinen Einfluss.<br />
Beim oppositionell-aggressiven Verhalten spielt<br />
familienergänzen<strong>de</strong> Betreuung allerdings eine<br />
Rolle. Eltern, <strong>de</strong>ren Kind eine Kita besucht hat<br />
o<strong>de</strong>r besucht, schätzen es aggressiver ein als Eltern,<br />
welche ihr Kind nicht in einer Kita haben<br />
betreuen lassen. Dies gilt ebenso, wenn das Kin<strong>de</strong>r<br />
Geschwister hat – unabhängig von Alter und<br />
Anzahl. Medien hingegen sind be<strong>de</strong>utungslos.<br />
Tabelle 1: Merkmale, welche <strong>de</strong>n Entwicklungsstand <strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r signifikant beeinflussen (Mit <strong>de</strong>m helleren<br />
Blau [] eingefärbt sind dabei diejenigen Merkmale, die am be<strong>de</strong>utsamsten sind, mit <strong>de</strong>m dunkleren Blau [] die Merkmale mit einem<br />
negativen Einfluss.)<br />
Betreuungsmerkmale <br />
Kindsmerkmale<br />
<strong>Familie</strong>n-<br />
Merkmale<br />
Medien-<br />
merkmale<br />
Entwicklung<br />
kognitiv sprachlich mathematisch<br />
Tagesfamilienbetreuung<br />
Bildungsjahre<br />
<strong>de</strong>r Mutter<br />
Anzahl Zeitungen<br />
und Zeitschriften<br />
Weiterführen<strong>de</strong> Literatur<br />
Besuch einer<br />
Kita<br />
Ältere Geschwister<br />
Bildungsjahre<br />
<strong>de</strong>r Mutter<br />
Nutzung von<br />
Bildschirmmedien<br />
(z. B.<br />
TV)<br />
Informative Medien<br />
Besuch einer<br />
Kita<br />
Bildungsjahre <strong>de</strong>r<br />
Mutter<br />
Gewichtung <strong>de</strong>r<br />
sozialen Entwicklung<br />
durch die Eltern<br />
Nutzung interaktiver<br />
Medien<br />
sozialemotional<br />
Geschlecht<br />
(männlich)<br />
Gewichtung<br />
<strong>de</strong>r sozialen<br />
Entwicklung<br />
durch die Eltern<br />
Nutzung interaktiver<br />
Medien<br />
(z. B. Spielkonsole)<br />
Besprechung<br />
<strong>de</strong>r Medieninhalte <br />
oppositionellaggressiv<br />
Besuch einer<br />
Kita<br />
Geschwister<br />
Stamm, M. (2011). Wieviel Mutter braucht ein<br />
Kind? Theoretische Befun<strong>de</strong> und empirische<br />
Fakten zur Frage <strong>de</strong>r Nützlichkeit o<strong>de</strong>r Schäd-