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INHALT 02/2011 > TITEL - der f&e manager

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<strong>TITEL</strong><br />

über unser Artist Relationship Management Spezialisten<br />

zur Verfügung und damit einen beson<strong>der</strong>en<br />

Service bereit. Wenn die Künstler auf ihren Tourneen<br />

Unterstützung brauchen, bekommen sie technischen<br />

Support in höchster Qualität, on the spot und<br />

ohne warten zu müssen.<br />

Weiterer Pluspunkt: die Unabhängigkeit und Entscheidungsfähigkeit<br />

eines mittelständischen Familienunternehmens.<br />

Wir haben einen klaren Fokus.<br />

Kopfhörer sind für uns ein zentrales Thema. Unsere<br />

besten Leute machen bei uns Kopfhörer und<br />

das häufig über Jahrzehnte! Im Gegensatz dazu hat<br />

ein Kopfhörer bei Sony nicht dieselbe Bedeutung.<br />

Wenn jemand bei Sony gut ist, dann macht er wahrscheinlich<br />

Playstations. Zu alldem kommt dann<br />

noch <strong>der</strong> Sennheiser-Spirit: Immer wie<strong>der</strong> schaffen<br />

wir es, unsere Mitarbeiter hinter einem Ziel zu versammeln<br />

und – wie <strong>der</strong> Englän<strong>der</strong> sagt – the extra<br />

mile gehen zu lassen.<br />

Mit Innovationen die Nase vorn zu haben, heißt doch<br />

die Kundenbedürfnisse von morgen sehr gut und immer<br />

rechtzeitig zu kennen?<br />

Wir versuchen auf verschiedenen Ebenen vorauszuplanen.<br />

In <strong>der</strong> strategischen Innovation blicken wir<br />

am weitesten nach vorne, d. h. zehn bis fünfzehn<br />

Jahre. Unser Augenmerk liegt auf den soziologischen<br />

Merkmalen unserer Kunden, die mit Technik<br />

sehr progressiv umgehen. Speziell für diese Kenntnisse<br />

beschäftigt Sennheiser ein Team in Zürich, das<br />

sich im Umfeld <strong>der</strong> ETH Zürich (Eidgenössische<br />

Technische Hochschule) befindet.<br />

Nur Luft in den Kosten rauslassen,<br />

schafft keine Dynamik<br />

Unsere Ingenieure verfolgen dagegen technische<br />

Fragestellungen, z. B. die Frage nach <strong>der</strong> Signalverarbeitungstechnologie<br />

im Jahr 2<strong>02</strong>0. Indem unsere<br />

Ingenieure mit unseren Zukunftsforschern zusammentreffen,<br />

brechen wir also das soziologisch erworbene<br />

Know-how auf unsere Produktkategorien<br />

runter: Die Ingenieure skizzieren die technologische<br />

Entwicklung und <strong>der</strong> Zukunftsforscher aus dem<br />

strategischen Innovationsteam skizziert die Anfor<strong>der</strong>ungen<br />

hinsichtlich <strong>der</strong> nutzerbedürfnisse.<br />

Außerdem erhalten wir durch die Produktroadmaps<br />

unserer Produkt<strong>manager</strong> weitere Vorgaben. Diese<br />

blicken wie<strong>der</strong>um fünf bis sieben Jahre in die Zukunft.<br />

Alles zusammen führt zu unseren Technologieroadmaps:<br />

Technologien werden beobachtet,<br />

18 DER F&E MANAGER <strong>02</strong>/<strong>2011</strong><br />

bewertet und in konkrete Projekte zur Technologieentwicklung<br />

überführt. Das bedeutet Prototypen-,<br />

Plattform- und schließlich Produktentwicklung mithilfe<br />

von Plattform- und Produktroadmaps: Wann<br />

ist eine Technologie reif? Auf welche Plattform können<br />

wir sie applizieren? In welches Produkt kann sie<br />

wann einfließen?<br />

Zum Thema <strong>der</strong> kontinuierlichen Innovationsführerschaft:<br />

Gibt es konkrete organisatorische Dinge, die<br />

Sennheiser kultiviert hat, um den Anspruch auf Innovationsführerschaft<br />

in <strong>der</strong> Entwicklermannschaft<br />

zu verankern?<br />

Dazu gehört die Strategiearbeit auf <strong>der</strong> einen Seite<br />

und sämtliche Roadmapping-Aktivitäten auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Seite. Doch dahinter steht die konkrete Arbeit<br />

an den Technologien.<br />

Sennheiser ist aus einem Forschungsinstitut für Elektroakustik<br />

und Hochfrequenztechnik, das damals in<br />

Hannover von Fritz Sennheiser geleitet wurde, entstanden.<br />

Forschung war nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

zunächst nicht mehr möglich. Aus <strong>der</strong> not heraus<br />

entwickelte sich zunächst <strong>der</strong> handwerkliche Betrieb<br />

und dann das Industrieunternehmen. Die Herstellung<br />

und <strong>der</strong> Verkauf waren nötig, damit man weiter<br />

forschen konnte. Das ist die DnA des Unternehmens.<br />

Wir stecken in Technologieentwicklung viele<br />

Ressourcen und entwickeln stark fokussiert auf unsere<br />

Kernkompetenzen.<br />

Wie hat es Sennheiser – als „High-End-Boutique“<br />

kleiner Stückzahlen – ohne Anspruchs- und Imageverlust<br />

geschafft, den Massenmarkt erfolgreich zu bedienen?<br />

Wir hatten dafür in den 90er-Jahren hervorragende<br />

Voraussetzungen: ein weltweites Vertriebssystem,<br />

eine starke Marke und bereits gute technische Kernkompetenzen<br />

sowohl in den Produktfeatures als<br />

auch in <strong>der</strong> Fertigungstechnologie, z. B. mit ersten<br />

Erfahrungen in <strong>der</strong> Automatisierungstechnik.<br />

Was uns zu diesem Zeitpunkt noch fehlte, war <strong>der</strong><br />

Part des Produktmanagements und <strong>der</strong> Mut zu Massenpreispunkten.<br />

Das hatte ein hohes Risikopotenzial!<br />

In diesen Preispunkten waren wir noch nicht zu<br />

Hause und insofern war es nicht leicht, das Produkt<br />

dafür zu definieren. Unser erster Ansatz, überall<br />

gnadenlos Kosten abzuspecken, funktionierte nicht:<br />

er führte zu einer Mikrofonlinie mit nicht beson<strong>der</strong>s<br />

hochwertig aussehenden Plastikgehäusen. Akustisch<br />

okay, waren sie dennoch eine Sackgasse. Wir konnten<br />

also nicht mehr weiterhin in Deutschland sitzen,<br />

alles so machen wie bisher und lediglich versuchen,<br />

die Luft in den Kosten rauszulassen.

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