Erläuterungstext der Architekten Bezeichnung - Franz Marc Museum
Erläuterungstext der Architekten Bezeichnung - Franz Marc Museum
Erläuterungstext der Architekten Bezeichnung - Franz Marc Museum
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Erläuterungstext</strong> <strong>der</strong> <strong>Architekten</strong><br />
<strong>Bezeichnung</strong>:<br />
Adresse:<br />
Bauherr:<br />
Architekt<br />
Baujahr:<br />
Kenndaten:<br />
Neubau und Erweiterung <strong>Franz</strong> <strong>Marc</strong> <strong>Museum</strong><br />
<strong>Franz</strong> <strong>Marc</strong> Park 8-10, D-82431 Kochel a. See<br />
Stiftung Otto und Etta Stangl, D-79100 Freiburg i. Br.<br />
Diethelm & Spillmann <strong>Architekten</strong>, CH-8045 Zürich<br />
Wettbewerb: 2005; Planungsbeginn: Januar 2006;<br />
Bauzeit: Oktober 2006 - April 2008<br />
Neubau: BGF = 1'550 m2, BRI = 6'890 m3<br />
Ausstellungsfläche: NNF = 700 m2<br />
Altbau: BGF = 660 m2, BRI = 2'150 m3<br />
Ausgangslage Die Stiftung Etta und Otto Stangl fasste 2005 den Plan,<br />
das <strong>Franz</strong> <strong>Marc</strong> <strong>Museum</strong> im oberbayerischen Kochel zu<br />
erweitern. 1986 durch den Galeristen Otto Stangl (1925–<br />
1990) mit ins Leben gerufen, griff sie damit eine Idee<br />
auf, die seit Gründung des <strong>Museum</strong>s existiert.<br />
Angereichert durch Werke aus <strong>der</strong> Sammlung Stangl,<br />
werden künftig im Neubau auf einer Ausstellungsfläche<br />
von 700 m2 in erster Linie Werke des «Blauen Reiter»,<br />
<strong>der</strong> «Brücke» und <strong>der</strong> Gruppe «ZEN 49» zu sehen sein –<br />
mehrheitlich Arbeiten auf Papier, mitunter aber auch<br />
Gemälde –, während <strong>der</strong> Altbau Gastronomie und<br />
Verwaltung aufnehmen wird.<br />
Das vorliegende Projekt geht aus einem mehrstufigen<br />
Projektwettbewerb hervor, welcher die Stiftung Stangl<br />
im zweiten Halbjahr 2005 unter sieben eingeladenen<br />
<strong>Architekten</strong> und Künstlern durchführte.
<strong>Erläuterungstext</strong> <strong>der</strong> <strong>Architekten</strong> -2-<br />
Intervention In einer Waldlichtung gelegen, formen die beiden<br />
Gebäude unter Einschluss eines Hofes, <strong>der</strong> gleicher<br />
massen Eingangsbereich und Ort für Freiluftveranstaltungen<br />
ist, ein kompaktes Ensemble, das sich<br />
je nach Blickwinkel unterschiedlich präsentiert.<br />
Ausstülpungen in Dach und Fassade reflektieren das<br />
Grundrisslayout und nehmen Bezug auf Traufe und First<br />
des Altbaus. Der schlichte Baukörper ist in Massivbauweise<br />
erstellt und soll sich mit einer Fassade aus<br />
Naturstein in die rurale Umgebung einfügen. In<br />
Anlehnung an die zuvor vorhandene, hölzerne Veranda des<br />
Altbaus wurde zwischen die beiden Häuser ein<br />
eingeschossiges Verbindungsglied platziert, das ebenso<br />
gedeckter Unterstand wie Eingangshalle und Foyerverglasung<br />
ist.<br />
Werden die beiden Obergeschosse des Neubaus<br />
ausschließlich zu Ausstellungszwecken genutzt, sollen<br />
im Erdgeschoss auch Lesungen, Symposien und an<strong>der</strong>e<br />
Veranstaltungen durchgeführt werden. Da sich unter dem<br />
Sammlungsbestand sehr viele lichtempfindliche Arbeiten<br />
befinden, wird von einem Tageslichtkonzept abgesehen.<br />
Die wenigen Fenster gelten deshalb in erster Linie <strong>der</strong><br />
schönen Aussicht und dienen dem Besucher als<br />
Orientierungshilfe. Der Altbau, <strong>der</strong> bisher als <strong>Museum</strong><br />
diente, wurde innen neu organisiert und hinsichtlich<br />
Statik und Brandschutz den aktuellen Vorschriften<br />
angepasst. Die Gebäude-hülle wurde unter Beibehaltung<br />
des historischen Ausdruckes renoviert. Nunmehr blau<br />
statt gelb, lehnt sich <strong>der</strong> neue Fassadenfarbton dem<br />
Befund aus den Fünfziger Jahren an.<br />
Diethelm & Spillmann <strong>Architekten</strong>, Zürich 13. April 2008