In Seven Days Time - Außenarbeit für das ... - frauennrw.de
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PRESSEINFORMATION<br />
IN SEVEN DAYS TIME<br />
<strong>Außenarbeit</strong> <strong>für</strong> <strong>das</strong> Kunstmuseum Bonn von Katharina<br />
Grosse<br />
Ab 26. Mai 2011 an <strong>de</strong>r Außenwand <strong>de</strong>s Kunstmuseums<br />
Katharina Grosse (*1961) hat in <strong>de</strong>n vergangenen zwei Jahrzehnten in<br />
herausragen<strong>de</strong>r Weise <strong>das</strong> Medium Malerei systematisch auf seine<br />
Bedingungen und Möglichkeiten befragt und dabei zunehmend vom<br />
klassischen Bildfeld in <strong>de</strong>n Raum hinein erweitert. Seit Anfang <strong>de</strong>r<br />
90er Jahre ist auf diese Weise eines <strong>de</strong>r aufregendsten,<br />
anbindungsfähigsten malerischen Werke entstan<strong>de</strong>n, <strong>das</strong> die<br />
internationale Gegenwartskunst kennt.<br />
Vor allem durch die offensive Eroberung von Raum und Architektur mit<br />
einer Spraymalerei, die Wän<strong>de</strong>, Bö<strong>de</strong>n und Decken gleichermaßen<br />
erfasst, hat sich <strong>das</strong> Werk <strong>de</strong>r Künstlerin eine Flexibilität und<br />
Unverwechselbarkeit erobert, mit <strong>de</strong>r es auf die jeweilige<br />
Ausstellungssituation zugleich präzise und spezifisch reagieren<br />
kann. Diese Malerei, die im eigentlichen Sinn keine mehr ist, lässt<br />
die historischen Gegensätze von abstrakt und gegenständlich, von<br />
Räumlichkeit und Flächigkeit hinter sich. Wie ein Virus implementiert<br />
sie sich in <strong>de</strong>n Ausstellungsräumen und verwirklicht sich als<br />
multiple <strong>In</strong>szenierungsform: So ist sie gleichermaßen<br />
illusionistische Farbräumlichkeit mit vorgeblicher Tiefe und<br />
mimetischen Referenzpunkten, kühl-flaches Spraygeflecht, <strong>das</strong> je<strong>de</strong><br />
Nähe zu auratisch-handschriftlicher Tafelbildlichkeit <strong>de</strong>mentiert,<br />
raumbezogene, performative Momentaufnahme mit Anklängen an die<br />
Street-Sprache roher Graffitis, und subtile Architekturintervention<br />
mit aus <strong>de</strong>m Barock gespeister malerischer Auflösung <strong>de</strong>s gebauten<br />
Steins. Mit <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n letzten Jahren erfolgten Einbeziehung von<br />
Er<strong>de</strong>, Sand, sowie kubischen und sphärischen Körpern in ihre<br />
Sprayensembles wird die körperliche Dimension <strong>de</strong>s Werks noch<br />
<strong>de</strong>utlicher fassbar.<br />
Für <strong>das</strong> Kunstmuseum Bonn hat die Künstlerin nun mit IN SEVEN DAYS<br />
TIME eine spektakuläre <strong>Außenarbeit</strong> entwickelt, die einen vollkommen<br />
<br />
<strong>de</strong>lt sich dabei um<br />
eine knapp sieben Meter hohe und zwanzig Meter lange, nach außen ge-<br />
<br />
zentralen Längswand <strong>de</strong>s Mu<br />
differenzierten Dialog mit <strong>de</strong>r Architektur Axel Schultes tritt. <strong>In</strong><br />
einem über zwei Jahre dauern<strong>de</strong>n Prozess hat sich Katharina Grosse<br />
intensiv mit <strong>de</strong>r ikonischen Qualität <strong>de</strong>s architektonischen Entwurfs<br />
auseinan<strong>de</strong>rgesetzt und dabei eine Arbeit geschaffen, die Funktionen<br />
und Qualitäten <strong>de</strong>r Architektur, <strong>de</strong>s Tafelbil<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r Skulptur<br />
gleichermaßen aufgreift, ohne sich auf eine dieser<br />
Erscheinungsformen festlegen zu lassen.
Der Titel <strong>de</strong>r Arbeit spielt dabei sowohl auf die Prozessualität<br />
dieser Werkentwicklung an, wie er an<strong>de</strong>rerseits die Frage nach<br />
Wahrnehmung und Bewertung unterschiedlicher Zeitlichkeiten in Bezug<br />
auf die Genesis einerseits und die Entstehungsbedingungen<br />
künstlerischer Arbeit an<strong>de</strong>rerseits stellt. Das in sich gewun<strong>de</strong>ne,<br />
gedrehte Werk, welches im oberen Bereich direkt an <strong>de</strong>r Außenwand<br />
befestigt wird, ragt im Bereich ihrer Bo<strong>de</strong>nbefestigung etwa fünf<br />
Meter in <strong>de</strong>n Außenraum hinein, und ermöglicht so völlig<br />
unterschiedliche Perspektiven sowohl auf die Vor<strong>de</strong>r- wie auf die<br />
Rückseite. Entsprechend sind die bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r Arbeit malerisch<br />
unterschiedlich gefasst. Während die Rückseite <strong>de</strong>r Arbeit eine<br />
helle, streifige und weitgehend homogener Malerei aufweist,<br />
entwickelt die Vor<strong>de</strong>rseite einen illusionistischen Bildraum, <strong>de</strong>r<br />
über die Rän<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Bildträgers hinausweist. Katharina Grosse<br />
vollzieht in dieser Arbeit einen weiteren Schritt, um die Malerei<br />
von <strong>de</strong>r Raumhülle als ihrem plastischen Träger zu lösen, und in die<br />
mehrdimensionale und mehransichtige Dynamik eines Raumvolumens zu<br />
überführen, <strong>das</strong> keinen ein<strong>de</strong>utigen Betrachterstandpunkt mehr kennt.<br />
Mit IN SEVEN DAYS TIME erhält <strong>das</strong> Kunstmuseum Bonn nicht nur eine<br />
visuell überwältigen<strong>de</strong> Außenplastik, son<strong>de</strong>rn eine zentrale Signatur,<br />
welche die innere I<strong>de</strong>ntität <strong>de</strong>r <strong>In</strong>stitution als Ort <strong>de</strong>s vertieften<br />
Nach<strong>de</strong>nkens über die Aufgaben und Möglichkeiten heutiger Malerei<br />
kraftvoll nach außen artikuliert.<br />
Der Erwerb von IN SEVEN DAYS TIME wur<strong>de</strong> wesentlich ermöglicht durch<br />
die großzügige finanzielle Unterstützung <strong>de</strong>r Kulturstiftung <strong>de</strong>r<br />
Län<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>s Ministeriums <strong>für</strong> Familie, Kin<strong>de</strong>r, Jugend, Kultur und<br />
Sport <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s Nordrhein-Westfalen, <strong>de</strong>r Kunststiftung Nordrhein-<br />
Westfalen und <strong>de</strong>r August-Kaiser-Stiftung, Bonn. Für die fundierte<br />
Betreuung <strong>de</strong>s Projektes danken wir <strong>de</strong>r Galerie nächst St. Stephan /<br />
Rosemarie Schwarzwäl<strong>de</strong>r, Wien.<br />
Pressekonferenz 25.5.2011, 11 Uhr<br />
Eröffnung 25.5.2011, 19 Uhr<br />
Laufzeit ab 26. Mai 2011, permanent<br />
Kurator Prof. Dr. Stephan Berg, T 0228 77-6211,<br />
stephan.berg@bonn.<strong>de</strong><br />
Pressekontakt Dr. Ute Herborg-Oberhäuser, T 0228 77-6223<br />
ute.herborg-oberhaeuser@bonn.<strong>de</strong><br />
Titel <strong>de</strong>r Arbeit: Katharina Grosse, IN SEVEN DAYS TIME,<br />
2011.<br />
<strong>Außenarbeit</strong>, 7 x 20 m. VG Bild-Kunst, Bonn 2011<br />
KUNSTMUSEUM BONN<br />
Museumsmeile<br />
Friedrich-Ebert-Allee 2, 53113Bonn<br />
T +49(0)2 28 77-6260 F -6220<br />
kunstmuseum@bonn.<strong>de</strong>
www.kunstmuseum-bonn.<strong>de</strong>