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Zur Optimierung der Umtriebszeit<br />

• Die Frage nach der Optimierung der Umtriebszeit ist eine<br />

zentrale Frage der Forstwirtschaft.<br />

• Das Modell von Faustmann, der Bodenertragswert, ist<br />

prinzipiell zur Optimierung der Umtriebszeit geeignet.<br />

• Im folgenden soll herausgearbeitet werden, wie<br />

verschiedene Einflußgrößen bzw. forstliche<br />

Wirtschaftsmaßnahmen die Wahl der Umtriebszeit<br />

beeinflussen.


Die Einflußgrößen und ihre Wirkung auf die<br />

Umtriebszeit<br />

Zinsfuß<br />

Kulturkosten<br />

Einflußgröße Wirkung auf die Umtriebszeit<br />

Standort-Leistungsfähigkeit<br />

(Bonität)<br />

Astung<br />

Düngung<br />

Vorgehensweise:<br />

Wir gehen von einer Basisvariante aus, die wir dann im Sinne eines<br />

Variantenstudiums verändern.


Netto-<br />

Abtriebs-<br />

Wert<br />

A<br />

Die Formel des Bodenertragswertes<br />

+<br />

N<br />

Die aufgezinsten Netto-Ergebnisse<br />

der Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

⋅1,<br />

0 p<br />

D<br />

⋅1,<br />

0 p<br />

u−q<br />

u−a<br />

B =<br />

u q<br />

a<br />

u<br />

+<br />

Rentenbarwertfaktor<br />

für eine u-jährige<br />

nachschüssige<br />

ewige Rente<br />

+<br />

1,<br />

0 p −1<br />

u 1,<br />

0 −1<br />

D<br />

b<br />

⋅1,<br />

0 p<br />

u−b<br />

aufgezinste<br />

Kulturkosten<br />

− c ⋅1,<br />

0 p<br />

u<br />

−V<br />

Verwaltungskostenkapital


Berechnung des Bodenertragswertes in einer Tabelle<br />

Alter<br />

Jahre<br />

Maßnahmen<br />

Netto-<br />

Zahlungen<br />

Aufzinsungsfaktoren<br />

für 3 v.H.<br />

aufgezinste<br />

Zahlungen<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 -14.729<br />

10 Pflege .-1000 4,3839 -4.384<br />

20 Läuterung -2500 3,2620 -8.155<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 5.376<br />

60 Endnutzung 30.000 1,0000 30.000<br />

Endwert 8.108<br />

Bodenertragswert 1.658<br />

Annuität 50<br />

Der Endwert muß mit dem Faktor 1/1,0p u -1 multipliziert werden.<br />

1,03 60 -1 = 0,20443196<br />

Also beträgt der Bodenertragswert gerundet € 1.658<br />

Weil statt des Bodenertragswertes auch die Annuität verwendet werden kann,<br />

berechnen wir auch diese.


Netto-<br />

Abtriebs-<br />

Wert<br />

Die Formel des Bodenertragswertes<br />

Variante mit stetiger Verzinsung<br />

Die aufgezinsten Netto-Ergebnisse<br />

der Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />

Rentenbarwertfaktor<br />

für eine u-jährige<br />

nachschüssige<br />

ewige Rente<br />

BEW<br />

0<br />

aufgezinste<br />

Kulturkosten<br />

Verwaltungskostenkapital<br />

A(<br />

t)<br />

A(<br />

t)<br />

= t<br />

i<br />

( 1+<br />

i)<br />

−1<br />

( e −1)<br />

= ⋅t


Wenn die Funktion des<br />

BEW eine stetige und<br />

differenzierbare Funktion ist,<br />

läßt sich ihr Maximum durch<br />

Nullsetzen der ersten Ableitung<br />

finden.<br />

Die analytische Lösung ist möglich,<br />

wenn die BEW-Formel in der Form<br />

mit der stetigen Verzinsung verwendet<br />

wird.<br />

Hier wird jedoch erst einmal<br />

ein Variantenstudium vorgenommen<br />

unter Annahme periodischer Verzinsung.<br />

Die optimale Umtriebszeit<br />

analytische Lösung<br />

Bodenertragswert<br />

Ableitung<br />

des BEW<br />

BEW<br />

Umtriebszeit


Zins<br />

Weiserprozent<br />

Weiserprozent =<br />

Weiserprozent<br />

Optimum<br />

Wertzuwachs – Bodenbruttorente<br />

Abtriebswert<br />

Die Verwendung des Weiserprozents birgt insofern ein<br />

Problem als die optimale Umtriebszeit schon bekannt<br />

sein müßte, um im Zähler die „richtige“ Bodenrente<br />

einsetzen zu können. Da man die „richtige“<br />

Bodenrente noch nicht kennen kann, muß man einen<br />

Näherungswert einsetzen.<br />

Kalkulationszins<br />

Zeit bzw. Alter


Unerheblichkeit des Verwaltungskostenkapitals<br />

A<br />

+<br />

N<br />

⋅1,<br />

0 p<br />

D<br />

⋅1,<br />

0 p<br />

u−q<br />

u−a<br />

B =<br />

u q<br />

a<br />

u<br />

+<br />

1,<br />

0 p<br />

+<br />

−1<br />

D<br />

b<br />

⋅1,<br />

0 p<br />

u−b<br />

− c ⋅1,<br />

0 p<br />

Verwaltungskostenkapital<br />

Im Faustmann-Modell ist das Verwaltungskostenkapital eine Konstante.<br />

Bei der Ableitung der Formel nach der Zeit würde der Term wegfallen.<br />

Insofern sind die Verwaltungskosten für die Optimierung der Umtriebszeit<br />

nicht von Bedeutung.<br />

u<br />

−V


Die Annahmen für die Basisvariante<br />

Alter Maßnahmen Kosten Abtriebswert<br />

Jahre<br />

0 Kultur -2500<br />

10 Pflege -1000<br />

20 Läuterung -2500<br />

50 Durchforstung 4000<br />

60 30.000<br />

70 45.000<br />

80 57.000<br />

90 69.000<br />

100 79.000<br />

Um die optimale Umtriebszeit<br />

zu suchen, erweitern wir das<br />

oben verwendete Beispiel<br />

um Netto-Abtriebswerte<br />

für Umtriebszeiten bis zu<br />

100 Jahren.<br />

Wir unterstellen dabei eine<br />

leicht degressive Zunahme<br />

der Abtriebswerte.<br />

Der Einfachheit halber<br />

fügen wir jedoch keine zusätzlichen<br />

Altdurchforstungen ein.


90.000<br />

80.000<br />

70.000<br />

60.000<br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000<br />

0<br />

60 1 70 2 80 3 90 4 100<br />

5<br />

Zeit<br />

Reihe1 Netto-<br />

Abtriebswert


Berechnung der optimalen Umtriebszeit an einem Beispiel<br />

Basisvariante<br />

Alter Maßnahmen Kosten Abtriebswert Aufzinsungsfaktoren für 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 30.000 1,0000<br />

70 45.000 1,0000<br />

80 57.000 1,0000<br />

90 69.000 1,0000<br />

100 79.000 1,0000<br />

Endwert 8.108 15.579 17.460 15.862 7.586<br />

Kapitalwert 1.376 1.968 1.641 1.109 395<br />

Bodenertragswert 1.657 2.252 1.811 1.193 416<br />

Annuität 50 68 54 36 12


Ergebnis der Basisvariante<br />

Der Bodenertragswert ist über den gesamten betrachteten Bereich<br />

der Umtriebszeiten positiv.<br />

Von den berechneten Varianten weist die u=70 Variante den höchsten<br />

BEW auf.<br />

Der Kapitalwert ist jeweils etwas geringer als der Bodenertragswert.<br />

(Das kann auch gar nicht anders sein.)<br />

Die Variante u=70 ist auch die Variante mit dem höchsten Kapitalwert.<br />

Die Variante u=70 ist auch die Variante mit der höchsten Annuität.<br />

(Das kann auch gar nicht anders sein.)


Berechnung der optimalen Umtriebszeit an einem Beispiel<br />

erhöhter Zinsfuß (5v.H.)<br />

Alter Maßnahmen Kosten<br />

Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktor 5 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 18,6792 30,4264 49,5614 80,7304 131,5013<br />

10 Pflege -1.000 11,4674 18,6792 30,4264 49,5614 80,7304<br />

20 Läuterung -2.500 7,0400 11,4674 18,6792 30,4264 49,5614<br />

50 Durchforstung 4.000 1,6289 2,6533 4,3219 7,0400 11,4674<br />

60 30.000 1,0000<br />

70 45.000 1,0000<br />

80 57.000 1,0000<br />

90 69.000 1,0000<br />

100 79.000 1,0000<br />

Endwert -39.250 -67.801 -126.740 -230.293 -408.518<br />

Kapitalwert -2.101 -2.228 -2.557 -2.853 -3.107<br />

Bodenertragswert -2.220 -2.304 -2.610 -2.888 -3.130<br />

Annuität -111 -115 -130 -144 -157<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Ergebnis für die Variante mit höherem Zinsfuß<br />

• Die Bodenertragswerte sind für den gesamten betrachten Bereich negativ.<br />

• Die Variante u=60 weist den höchsten (Null am nächsten kommenden) BEW auf.<br />

• Mit steigenden Zinsfuß sinkt der BEW.<br />

• Mit steigendem Zinsfuß verschiebt sich das Maximum des BEW zu niedrigeren<br />

Umtriebszeiten<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW<br />

BEW bei höherem<br />

Zins<br />

Umtriebszeit


Variante für eine höhere Standortleistungsfähigkeit<br />

• Die höhere<br />

Standortleistungsfähigkeit sei<br />

in unserem Modell einfach<br />

durch ein früheres Erreichen<br />

derselben Abtriebswerte<br />

dargestellt.<br />

• Anders gesagt: Es wird<br />

dasselbe Holz produziert, aber<br />

in kürzerer Zeit.<br />

• Diese Annahme bildet<br />

tatsächliche Ertragstafeln nur<br />

idealisierend ab, denn bei<br />

diesen unterscheiden sich<br />

Stammzahlen etc. nach den<br />

Bonitäten.<br />

Alter<br />

Jahre<br />

Abtriebswert<br />

Basisvariante<br />

Abtriebswert<br />

höhere Bonität<br />

60 30.000 45.000<br />

70 45.000 57.000<br />

80 57.000 69.000<br />

90 69.000 79.000<br />

100 79.000 88.000<br />

Verschiebung um 10 Jahre<br />

Das ist also eine Linksverschiebung der<br />

Ertragskurve!


Berechnung der optimalen Umtriebszeit an einem Beispiel<br />

rascheres Erreichen derselben Abtriebswerte (bessere Bonität)<br />

Alter Maßnahmen Kosten Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktoren 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 45.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620<br />

70 57.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273<br />

80 69.000 1,0000 1,3439 1,8061<br />

90 79.000 1,0000 1,3439<br />

100 88.000 1,0000<br />

Endwert 23.108 27.579 29.460 25.862 16.586<br />

Kapitalwert 3.922 3.483 2.769 1.808 863<br />

Bodenertragswert 4.724 3.987 3.056 1.944 910<br />

Annuität 142 120 92 58 27<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Ergebnis für die Variante „höhere Bonität“<br />

• Die Bodenertragswerte sind für den gesamten betrachten Bereich positiv und höher.<br />

• Die Variante u=60 weist den höchsten (Null am nächsten kommenden) BEW auf.<br />

• Mit steigender Standort-Leistungsfähigkeit steigt der BEW.<br />

• Mit steigender Standort-Leistungsfähigkeit verschiebt sich das Maximum des BEW zu<br />

niedrigeren Umtriebszeiten<br />

Es muß unterschieden werden<br />

zwischen der Linksverschiebung der<br />

Ertragskurve bei Erhöhung der<br />

Standortleistungsfähigkeit und der<br />

Verschiebung nach oben, durch eine<br />

Erhöhung der Holzpreise. Im<br />

letzteren Fall ändert sich die optimale<br />

Umtriebszeit nicht.<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei höherer<br />

Bonität<br />

BEW<br />

Umtriebszeit


Variante „höhere Kulturkosten“<br />

Die Kulturkosten können standortabhängig sein, so daß sich die Frage stellt,<br />

ob die Umtriebszeiten wegen unterschiedlicher Kulturkosten unterschiedlich<br />

geplant werden sollen.<br />

Dies trifft auch für den Vergleich von Bewirtschaftungsvarianten mit<br />

Naturverjüngung zu.<br />

In die Basisvariante werden einfach 15.000 statt 2.500 Kulturkosten eingesetzt.


Variante „höhere Kulturkosten“<br />

Alter Maßnahmen Kosten Abtriebswert Aufzinsungsfaktoren 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -15.000 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 30.000 1,0000<br />

70 45.000 1,0000<br />

80 57.000 1,0000<br />

90 69.000 1,0000<br />

100 79.000 1,0000<br />

Endwert -65.537 -83.394 -115.551 -162.894 -232.647<br />

Kapitalwert -11.124 -10.532 -10.859 -11.391 -12.105<br />

Bodenertragswert<br />

-13.398 -12.055 -11.986 -12.247 -12.770<br />

Annuität -402 -362 -360 -367 -383<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Ergebnis für die Variante „höhere Kulturkosten“<br />

• Die Bodenertragswerte<br />

sind für den gesamten<br />

betrachten Bereich<br />

niedriger und negativ.<br />

• Die Variante u=80 weist<br />

den höchsten BEW auf<br />

(Null am nächsten<br />

kommend).<br />

• höhere Kulturkosten<br />

können eine längere<br />

Umtriebszeit begründen.<br />

Bodenertragswert<br />

BEW bei höheren<br />

Kulturkosten<br />

Optimum<br />

BEW<br />

Umtriebszeit


• In der Jugend entstehen<br />

Astungskosten (1000 im Alter 10).<br />

• Später kann ein höherer<br />

Abtriebswert realisiert werden<br />

Der Effekt steigt mit dem Alter<br />

Variante „mit Astung“<br />

Alter Basisvariante mit Astung Differenz<br />

Jahre<br />

10 -1.000 -2.000 -1.000<br />

60 30.000 33.000 +10%<br />

70 45.000 54.000 +20%<br />

80 57.000 74.100 +30%<br />

90 69.000 96.600 +40%<br />

100 79.000 118.500 +50%


Berechnung der optimalen Umtriebszeit an einem Beispiel<br />

Astung (höhere Pflegekosten, höhere Abtriebserlöse)<br />

Alter Maßnahmen Kosten<br />

Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktoren 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178<br />

10,640<br />

9 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -2.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 33.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620<br />

70 54.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273<br />

80 74.100 1,0000 1,3439 1,8061<br />

90 96.600 1,0000 1,3439<br />

100 118.500 1,0000<br />

Endwert 6.724 18.687 26.642 32.821 32.786<br />

Kapitalwert 1.141 2.360 2.504 2.295 1.706<br />

Bodenertragswert 1.375 2.701 2.763 2.468 1.800<br />

Annuität 41 81 83 74 54<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Ergebnis für die Variante „mit Astung“<br />

• Die Bodenertragswerte sind für den gesamten betrachten Bereich positiv und höher.<br />

• Die Variante u=80 weist den höchsten BEW auf.<br />

• Astung kann den BEW erhöhen.<br />

• Die Astung kann das Maximum des BEW zu höheren Umtriebszeiten verschieben<br />

Die Verschiebung beruht<br />

auf zwei Effekten:<br />

a) die höheren „Kulturkosten“<br />

verlängern die Umtriebszeit.<br />

b) der höhere Wertzuwachs<br />

in höherem Alter verlängert<br />

die Umtriebszeit.<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei Astung<br />

BEW<br />

Umtriebszeit


Variante „flacherer Preisanstieg“<br />

• Es wird beobachtet, daß der<br />

Preisanstieg mit dem<br />

Durchmesser der Bäume mit<br />

der Zeit geringer wird.<br />

Für dünne Stämme wird<br />

relativ mehr, für dicke<br />

Stämme relativ weniger<br />

bezahlt.<br />

• Dafür verantwortlich sind<br />

Änderungen der<br />

Sägetechnologie.<br />

Alter<br />

Jahre<br />

Basisvariante<br />

Variante<br />

„geringerer<br />

Preisanstieg“<br />

60 30.000 30.000<br />

70 45.000 37.000<br />

80 57.000 44.200<br />

90 69.000 50.200<br />

100 79.000 54.700


Berechnung der optimalen Umtriebszeit an einem Beispiel<br />

Variante „flacherer Preisanstieg“<br />

Alter Maßnahmen Kosten<br />

Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktoren 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 30.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620<br />

70 37.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273<br />

80 44.200 1,0000 1,3439 1,8061<br />

90 50.200 1,0000 1,3439<br />

100 54.700 1,0000<br />

Endwert 8.108 7.579 4.660 -2.938 -16.714<br />

Kapitalwert 1.376 957 438 -205 -870<br />

Bodenertragswert 1.657 1.096 483 -221 -917<br />

Annuität 50 33 15 -7 -28<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Ergebnis für die Variante „flacherer Preisanstieg“<br />

• Für die Alter ab 70 sind die Bodenertragswerte geringer als in der<br />

Basisvariante.<br />

• Die optimale Umtriebszeit sinkt auf 60 Jahre<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW<br />

Umtriebszeit


Wir probieren, bei welchen Abtriebswerten sich derselbe Bodenertragswert<br />

bzw. dieselbe Annuität ergibt.<br />

Alter Maßnahmen Kosten<br />

Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktoren 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 30.000 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620<br />

70 40.885 1,0000 1,3439 1,8061 2,4273<br />

80 55.515 1,0000 1,3439 1,8061<br />

90 75.180 1,0000 1,3439<br />

100 101.600 1,0000<br />

Endwert 8.108 11.464 15.975 22.042 30.186<br />

Kapitalwert 1.376 1.448 1.501 1.541 1.571<br />

Bodenertragswert 1.657 1.657 1.657 1.657 1.657<br />

Annuität 50 50 50 50 50<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

der Umtriebszeit<br />

Bodenertragswert<br />

Zeit bzw. Alter


Zum Verständnis der Wirkung der Einflußgrößen<br />

• Die Bodenertragswertformel kann man auch in ihre einzelnen Terme<br />

zerlegt schreiben.<br />

• Bei einer grafischen Betrachtung ergibt sich dann die Kurve des<br />

Bodenertragswertes aus der Summierung der Kurven der einzelnen<br />

Terme<br />

B<br />

=<br />

u−a<br />

A Da ⋅1,<br />

0 p c ⋅1,<br />

0 p<br />

u +<br />

−<br />

1, 0 p<br />

u<br />

−1<br />

1,<br />

0 p<br />

u<br />

−1<br />

1,<br />

0 p<br />

u<br />

−1<br />

u


Wert<br />

Abtriebswert-<br />

Term in<br />

Abhängigkeit<br />

von u<br />

resultierende<br />

BEW-Kurve<br />

Kulturkosten in Abhängigkeit von u<br />

Umtriebszeit<br />

Die Kulturkostenkurve wirkt sich links<br />

stärker aus als rechts, dadurch verschiebt<br />

sich das Maximum etwas nach rechts.


Fazit: Beeinflussung der Umtriebszeit<br />

Einflußgröße Wirkung auf die Umtriebszeit<br />

Zinsfuß je höher der Zins, desto kürzer die<br />

Umtriebszeit<br />

Kulturkosten je höher die Kulturkosten, desto länger die<br />

Umtriebszeit<br />

Standort-Leistungsfähigkeit je schneller das Wachstum, desto kürzer die<br />

Umtriebszeit<br />

(Bonität)<br />

Astung Die Astungskosten verlängern die<br />

Umtriebszeit, der Effekt des höheren<br />

Wertzuwachses ist stark von dessen<br />

zeitlichem Verlauf abhängig.<br />

Düngung Die Kosten verlängern die Umtriebszeit, der<br />

Bonitäts-Effekt verkürzt sie.


Wirkungen spezieller<br />

Bewirtschaftungsmaßnahmen auf die Umtriebszeit<br />

• zusätzliche Nutzungen in der Jugend (z.B.<br />

Entnahme von Weihnachtsbäumen,<br />

Schmuckgrün)<br />

• zusätzliche Nutzungen im Alter (z.B.<br />

Saatgutnutzung)<br />

• Zusammenhang von Durchforstungen und<br />

Umtriebszeit<br />

• Schäden, z.B. Schälschäden<br />

• Schutzmaßnahmen, z.B. Schutz gegen<br />

Wildschäden


Wirkung zusätzlicher Nutzungen in der Jugend auf<br />

die Umtriebszeit<br />

Zusätzliche Nutzungen<br />

in jungen Beständen<br />

wirken c.p. wie niedrigere<br />

Kulturkosten:<br />

die optimale Umtriebszeit<br />

wird kürzer<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei zusätzlichen<br />

Nutzungen in der Jugend<br />

BEW<br />

Umtriebszeit


Wirkung zusätzlicher Nutzungen im Alter auf die<br />

Umtriebszeit (z.B. Saatgutnutzung)<br />

Die rechnerische Umsetzung in einem Modell ist recht einfach, wenn<br />

die zusätzliche Nutzung durch eine jährliche Rente abgebildet werden<br />

kann.<br />

In diesem Fall erhöht sich der Netto-Abtriebswert einfach um den Endwert<br />

dieser Rente.<br />

Im Berechnungsbeispiel<br />

sei angenommen,<br />

ab dem Alter 60 würden<br />

je Jahr 1000 € mehr<br />

eingenommen.<br />

Alter Abtriebswert<br />

Jahre Basisvariante<br />

Endwert der<br />

zusätzlichen<br />

Nutzungen Summe<br />

60 30.000 0 30.000<br />

70 45.000 11.464 56.464<br />

80 57.000 26.870 83.870<br />

90 69.000 47.575 116.575<br />

100 79.000 75.401 154.401


Variante + 1000<br />

Variante + 1500<br />

Rentenendwertfaktor<br />

(1+i) n -1<br />

-----------i<br />

Jahre<br />

Rentenendwertfaktor<br />

jährliche<br />

Rente<br />

Rentenendwert<br />

Abtriebs<br />

wert Summe<br />

Alter<br />

10 11,4639 1.000 11.464 45.000 56.464 70<br />

20 26,8704 1.000 26.870 57.000 83.870 80<br />

30 47,5754 1.000 47.575 69.000 116.575 90<br />

40 75,4013 1.000 75.401 79.000 154.401 100<br />

10 11,4639 1.500 17.196 45.000 62.196 70<br />

20 26,8704 1.500 40.306 57.000 97.306 80<br />

30 47,5754 1.500 71.363 69.000 140.363 90<br />

40 75,4013 1.500 113.102 79.000 192.102 100


Wirkung zusätzlicher Nutzungen im Alter auf die Umtriebszeit<br />

(z.B. Saatgutnutzung, ab Alter 60 € 1.000 jährlich)<br />

Alter Maßnahmen Kosten<br />

Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktoren 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 30.000 1,0000<br />

70 56.464 1,0000<br />

80 83.870 1,0000<br />

90 116.575 1,0000<br />

100 154.401 1,0000<br />

Endwert 8.108 27.042 44.330 63.437 82.988<br />

Kapitalwert 1.376 3.415 4.166 4.436 4.318<br />

Bodenertragswert 1.657 3.909 4.598 4.770 4.555<br />

Annuität 50 117 138 143 137<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Wirkung zusätzlicher Nutzungen im Alter auf die Umtriebszeit<br />

(z.B. Saatgutnutzung, ab Alter 60 € 1.500 jährlich)<br />

Alter Maßnahmen Kosten<br />

Abtriebswert<br />

Aufzinsungsfaktor 3 v.H.<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -1.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 30.000 1,0000<br />

70 62.196 1,0000<br />

80 97.306 1,0000<br />

90 140.363 1,0000<br />

100 192.102 1,0000<br />

Endwert 8.108 32.774 57.766 87.225 120.688<br />

Kapitalwert 1.376 4.139 5.429 6.099 6.280<br />

Bodenertragswert 1.657 4.738 5.992 6.558 6.624<br />

Annuität 50 142 180 197 199<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416


Wirkung zusätzlicher Nutzungen im Alter auf die<br />

Umtriebszeit (z.B. Saatgutnutzung)<br />

Zusätzliche Nutzungen<br />

in alten Beständen<br />

verlängern<br />

die optimale Umtriebszeit<br />

Bodenertragswert<br />

BEW<br />

Optimum<br />

Umtriebszeit<br />

BEW bei zusätzlichen<br />

Nutzungen im Alter<br />

Bei jährlich € 1.000 zusätzlicher Nutzung steigt die optimale Umtriebszeit<br />

in unserem Beispiel auf 80 Jahre, bei € 1.500 auf 100 Jahre.


Zusammenhang von Durchforstungen und Umtriebszeit<br />

Wirkung zur<br />

Zeit der<br />

Durchforstung<br />

Wirkung zur Zeit der Hiebsreife<br />

Holzerlöse können Die Mehrerlöse durch stärkeren<br />

Erhöhung die Holzerntekosten Dickenzuwachs überkompen-<br />

der Erlöse übersteigen. sieren die Mindererlöse durch<br />

geringeren Vorrat.<br />

Kein<br />

Einfluß<br />

Minderung<br />

der Erlöse<br />

Holzerlöse decken<br />

die Erntekosten<br />

Holzerlöse können<br />

geringer sein als die<br />

Holzerntekosten.<br />

Die Mehrerlöse durch stärkeren<br />

Dickenzuwachs kompensieren die<br />

Mindererlöse durch geringeren<br />

Vorrat.<br />

Nur in Extremfällen ist es denkbar,<br />

daß Durchforstungen die<br />

Endnutzungserlöse mindern.


Zusammenhang von Durchforstungen und Umtriebszeit<br />

Durchforstungskosten<br />

zusätzlicher<br />

Erlös<br />

Kostendeckung<br />

Unterdeckung<br />

Mehrwert<br />

Wirkung auf den Altbestand<br />

Keine<br />

Wirkung<br />

verkürzt<br />

Umtrieb<br />

keine<br />

Wirkung<br />

verlängert<br />

Umtrieb<br />

Minderwert


Zusammenhang von Durchforstungen und Umtriebszeit<br />

Soweit die Abtriebswerte durch die Durchforstungen nicht<br />

verändert werden, weil der geringere Vorrat gerade durch die<br />

dimensionsbedingten Mindererlöse kompensiert wird,<br />

ist die Wirkung auf die Umtriebszeit nur von dem finanziellen<br />

Ergebnis der Durchforstung abhängig.<br />

Die Wirkung ist analog der der Kulturkosten:<br />

1. Defizitäre Durchforstungen verlängern die Umtriebszeit<br />

2. Durchforstungen mit Überdeckung der Kosten verkürzen<br />

die Umtriebszeit.<br />

3. Werden die Kosten durch die Erlöse gerade gedeckt,<br />

ändert sich die Umtriebszeit nicht.


Wirkung von Schälschäden auf die Umtriebszeit<br />

Schälschäden vermindern den Abtriebswert der Bestände.<br />

In der Praxis wird für geschälte Bestände oft eine niedrigere<br />

Umtriebszeit geplant, begründet mit dem höheren Kalamitätsrisiko.


Wirkung von Schutzmaßnahmen auf die<br />

Umtriebszeit<br />

Schutzmaßnahmen gegen Wildschäden wirken wie<br />

höhere Kulturkosten:<br />

c.p. verlängern sie die Umtriebszeit


naturgemäße Waldwirtschaft<br />

und Umtriebszeiten<br />

einfache Überlegungen


Wie unterscheidet sich naturgemäße Waldwirtschaft<br />

von der schlagweisen Wirtschaft?<br />

• Naturverjüngung; tendenziell geringere Kulturkosten<br />

• effizientere Ausnutzung der Naturkräfte; höhere<br />

Holzproduktion auf derselben Fläche = höhere<br />

Flächenproduktivität<br />

• Wegfall defizitärer Durchforstungen<br />

• günstigere Stärkeklassenstruktur, mehr starke Bäume<br />

• durch Überschirmung ggf. etwas gebremstes Wachstum<br />

der Individuen


• Wenn<br />

Naturverjüngung c.p.<br />

mit niedrigeren<br />

Kulturkosten<br />

verbunden ist, wirkt<br />

dies in Richtung einer<br />

Senkung der<br />

Umtriebszeit<br />

Die Naturverjüngung<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei<br />

Naturverjüngung<br />

Umtriebszeit


Höhere Flächenproduktivität<br />

Es wird argumentiert, für dieselbe Anzahl Bäume würde weniger<br />

Fläche gebraucht bzw. würden pro Flächeneinheit mehr Bäume<br />

produziert.<br />

Altersklassenwald Plenterwald<br />

Jede Altersklasse braucht Jede Altersklasse braucht nur<br />

gleichviel Fläche<br />

(Normalwaldmodell).<br />

Im Grenzfall ist jede<br />

Altersklasse zwar nur durch<br />

einen Baum vertreten, aber<br />

jeder Baum braucht die für<br />

einen hiebsreifen Baum<br />

notwendige Fläche.<br />

soviel Fläche wie ein Baum<br />

der jeweiligen Altersklasse<br />

Standraum benötigt.<br />

Im Grenzfall kommt jeder<br />

Baum zur Nutzung, und durch<br />

die Mehrstufigkeit sind die<br />

Bäume quasi untereinander<br />

geschoben.


Inanspruchnahme von Fläche - Flächenproduktivität<br />

Stammzahl<br />

pro Hektar<br />

Fläche<br />

pro Baum<br />

20 5917 1,7<br />

30 3110 3,2<br />

40 1868 5,3<br />

50 1326 7,5<br />

60 887 11,3<br />

Summe 29,0<br />

Die Tabelle enthält die<br />

Stammzahlen aus der<br />

Fichtenertragstafel I. Bonität.<br />

Bei einer Umtriebszeit von 60 und 20jährigen Altersklassen würde sich<br />

für den Altersklassenwald eine Fläche von 11,3 x 5 = 56,5 ergeben.<br />

Wenn jedoch nur jeweils ein Baum einer Altersklasse notwendig wäre,<br />

betrüge der Flächenbedarf nur 29,0 Quadratmeter.


nach der Modellvorstellung ist ein Teil<br />

der Bäume des Altersklassenwaldes<br />

sozusagen unnötig. Die Fläche,<br />

die diese Bäume einnehmen,<br />

könnte im Plenterwald produktiver<br />

genutzt werden.<br />

unnötige Bäume<br />

Altersklassenwald


Höhere Flächenproduktivität<br />

Wenn bei konstanter<br />

Fläche einfach mehr Holz<br />

produziert wird (konstante<br />

Struktur des Holzes), wirkt<br />

das wie ein Multiplikator.<br />

Der BEW wird nach oben<br />

verschoben, sein<br />

Maximum verschiebt sich<br />

aber nicht.<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei höherer<br />

Flächen- Flächen-<br />

Produktivität<br />

Umtriebszeit<br />

Dies beschreibt den Effekt aber nicht zureichend, denn die unterstellte<br />

Unabhängigkeit von der Umtriebszeit ist nicht gegeben.<br />

Reduziert man die Betrachtung auf einen Baum, dann erkennt man,<br />

daß die zusätzliche Nutzung in der Jugend des Baumes möglich ist,<br />

wenn er seinen später notwendigen Standraum noch nicht ausnutzt.


Variante mit zehnfachem Abtriebswert<br />

Alter Maßnahmen Kosten Abtriebswert Aufzinsungsfaktoren<br />

Jahre u=60 u=70 u=80 u=90 u=100<br />

0 Kultur -2.500 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005 19,2186<br />

10 Pflege -2.000 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409 14,3005<br />

20 Läuterung -2.500 3,2620 4,3839 5,8916 7,9178 10,6409<br />

50 Durchforstung 4.000 1,3439 1,8061 2,4273 3,2620 4,3839<br />

60 300.000 1,0000<br />

70 450.000 1,0000<br />

80 570.000 1,0000<br />

90 690.000 1,0000<br />

100 790.000 1,0000<br />

Endwert 273.724 414.687 522.542 626.221 704.286<br />

Kapitalwert 46.460 52.374 49.107 43.790 36.646<br />

Bodenertragswert 55.958 59.945 54.201 47.083 38.657<br />

Annuität 1679 1798 1626 1412 1160<br />

Bodenertragswert Basisvariante 1.657 2.252 1.811 1.193 416<br />

Auch bei einer Verzehnfachung des Abtriebswertes bleibt es<br />

bei einer opt.Umtriebszeit von 70 Jahren.<br />

Addiert man einen fixen Betrag auf die Kurve, statt sie mit einem Faktor zu multiplizieren, verkürzt sich<br />

die optimale Umtriebszeit.


Wenn eine zusätzliche<br />

Produktion auf in „Plantagen“<br />

ungenutzten Flächen möglich<br />

ist, dann müßte dieser Effekt<br />

c.p. die Umtriebszeit jedenfalls<br />

dann verkürzen, wenn der<br />

Baum relativ bald den für einen<br />

reifen Baum notwendigen<br />

Standraum erobert.<br />

Höhere Flächenproduktivität<br />

Der Effekt entspräche dann dem<br />

Effekt einer zusätzlichen<br />

Nutzung in der Jugend.<br />

Vergleichbar müßte z.B. eine<br />

Weidenutzung in einer Plantage<br />

sein.<br />

Standraum eines (Endnutzungs-)Baumes<br />

Zeit


Wegfall defizitärer Durchforstungen<br />

Der Wegfall defizitärer<br />

Durchforstungen<br />

(Läuterungen) wirkt<br />

entsprechend der<br />

Wirkung niedrigerer<br />

Kulturkosten:<br />

Bodenertragswert<br />

BEW ohne<br />

defizitäre DF<br />

die optimale<br />

Umtriebszeit ist c.p.<br />

kürzer Umtriebszeit<br />

Optimum


Günstigere Stärkeklassenstruktur, mehr starke Bäume<br />

Wenn die Kurve des Abtriebswertes durch diesen Effekt<br />

steiler wird, dann verlängert das die Umtriebszeit.<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei günstigerer<br />

Stärkeklassenstruktur<br />

Umtriebszeit


durch Überschirmung ggf. etwas gebremstes Wachstum<br />

der Individuen<br />

Wenn dieser Effekt vergleichbar ist mit dem Effekt einer geringeren<br />

Standort-Leistungsfähigkeit (gleiches Holz wird in etwas längerer<br />

Zeit produziert), dann verlängert er die Umtriebszeit.<br />

Bodenertragswert<br />

Optimum<br />

BEW bei Überschirmungseffekt<br />

Umtriebszeit


Denkbare Umtriebszeiteffekte naturgemäßer<br />

Waldwirtschaft<br />

Effekt naturgemäßer Wirtschaft im<br />

Vergleich zum Altersklassenwald<br />

Naturverjüngung; tendenziell geringere<br />

Kulturkosten<br />

effizientere Ausnutzung der Naturkräfte;<br />

höhere Holzproduktion auf derselben<br />

Fläche = höhere Flächenproduktivität<br />

Wirkung auf die Umtriebszeit<br />

kürzere Umtriebszeit<br />

plausibel erscheint ein einer zusätzlichen<br />

Nutzung in der Jugend entsprechender<br />

Effekt: daher kürzere Umtriebszeit<br />

Wegfall defizitärer Durchforstungen kürzere Umtriebszeit<br />

günstigere Stärkeklassenstruktur, mehr<br />

starke Bäume<br />

durch Überschirmung ggf. etwas<br />

gebremstes Wachstum der Individuen<br />

evtl. längere Umtriebszeit<br />

evtl. längere Umtriebszeit


Vergleich eines mehrstufigen und eines<br />

einstufigen Bestandes<br />

• Prinzipiell ist der Bodenertragswertkalkül für den<br />

Vergleich geeignet.<br />

• Voraussetzung des Vergleichs ist eigentlich, daß für<br />

beide Bestände die optimale Umtriebszeit bekannt ist.<br />

• Der mehrstufige Bestand kann im Modell in seine<br />

Schichten oder seine Bäume zerlegt werden.<br />

zwei Bilder


Der Bodenertragswert eines mehrstufigen<br />

Bestandes<br />

Wir können den Bodenertragswert eines mehrstufigen Bestandes als<br />

die Summe der Bodenertragswerte der einzelnen Stufen definieren.<br />

B<br />

=<br />

∑ n<br />

∑<br />

Stufe _ n<br />

Stufe1<br />

BodenertragswertStufe<br />

Es stellt sich allerdings die Frage, ob der mehrstufige Bestand erst<br />

aufgebaut werden muß, oder ob er schon existiert.


Modellrechnung zur Begründung eines mehrstufigen Bestandes<br />

1 1<br />

0 20 40 60<br />

0,5537 :1,03 20 1<br />

0,3066 :1,03 40 1<br />

0,1697 :1,0360 0,1697 :1,03 1<br />

60 1<br />

2,0300<br />

Annahmen:<br />

der Bodenertragswert jeder Stufe beträgt 1<br />

die Stufen können mit jeweils 20 Jahren Abstand begründet werden<br />

die Umtriebszeit beträgt 80 Jahre<br />

Fazit:<br />

der Wert ist natürlich kleiner als im Fall der sofortigen Begründung aller Bäume


Modellrechnung zum Umbau in einen mehrstufigen<br />

Bestand<br />

Fortführung der<br />

schlagweisen<br />

Wirtschaft<br />

Umbau<br />

heutiger Wert ist der Restwert des bereits<br />

existierenden Bestandes<br />

(Bestandeserwartungswert) plus dem<br />

diskontierten Wert aller folgenden Bestände<br />

(Bodenertragswert)<br />

heutiger Wert ist der Kapitalwert der<br />

Umbauphase plus dem diskontierten Wert des<br />

mehrstufigen Bestandes nach Abschluß des<br />

Umbaus (Bodenertragswert)<br />

Der Bodenertragswert des mehrstufigen Bestandes kann idealisiert<br />

als Barwert einer ewigen Rente begriffen werden:<br />

alle n Jahre kommt es zu einer Netto-Einzahlung<br />

für einen idealen Plenterwald ist n=1


Modellrechnung zum Umbau in einen mehrstufigen<br />

Bestand<br />

regulärer<br />

Endnutzungszeitpunkt<br />

1. vorzeitige 2. vorzeitige (Teil-)Nutzung mit 1. verspätete<br />

Nutzung mit Nutzung mit Voranbau Nutzung mit<br />

Voranbau Voranbau Voranbau<br />

Holzerlöse<br />

./. Kulturkosten<br />

---------------------<br />

Nettozahlung<br />

Holzerlöse<br />

./. Kulturkosten<br />

---------------------<br />

Nettozahlung<br />

Holzerlöse<br />

./. Kulturkosten<br />

---------------------<br />

Nettozahlung<br />

jeweils diskontiert können die Netto-Zahlungen zum<br />

Kapitalwert der Umbauperiode summiert werden<br />

Holzerlöse<br />

./. Kulturkosten<br />

---------------------<br />

Nettozahlung<br />

Zeit


Analogie: Umbau eines Hauses<br />

Dachgeschoß jetzt<br />

1. Stock in 10 J.<br />

Erdgeschoß in 20 J.<br />

insgesamt<br />

Zeitpunkt Vorteil zum<br />

Umbauzeitpunkt<br />

Die angenommenen Alternativen müssen sinnvoll sein.<br />

Barwert des<br />

Vorteils<br />

Würde man ein Wohnhaus absichtlich halbleer stehen lassen<br />

und dann ausrechnen, der Umbau in Büros lohne sich im<br />

Vergleich dazu, müßte doch eingewendet werden, sinnvoll sei<br />

eigentlich nur der Vergleich zwischen einer konsequenten<br />

Wohnungsnutzung und der Büronutzung.<br />

Bewirtschaftet man einen Altersklassenwald mit einer deutlich über<br />

dem Optimum liegenden Umtriebszeit und rechnet dann aus, der<br />

Umbau lohne sich, dann müßte doch eingewendet werden,<br />

eigentlich sei der Maßstab doch die Nutzung mit der optimalen<br />

Umtriebszeit.


Abwägung zwischen Umbau und Fortführung<br />

Barwert der Netto-<br />

Zahlungen der Umbauperiode<br />

+ diskontierter<br />

Bodenertragswert<br />

des mehrstufigen<br />

Bestandes<br />

Umbau<br />

Restwert des Bestandes<br />

+ disk. Bodenertragswert<br />

der Folgebestände<br />

Fortführung


Optimierung des Umbaus<br />

Der optimalen schlagweisen Bewirtschaftung wird man zweckmäßigerweise<br />

die optimale Umbau-Variante gegenüberstellen wollen.<br />

Optimalitätskriterien:<br />

1. optimale Eingriffszeitpunkte, inkl. optimaler Beginn des Umbaus<br />

2. optimale Eingriffsstärke<br />

Die empirischen Grundlagen für die Erarbeitung<br />

einer optimalen Eingriffsstrategie sind schwach.<br />

Erforderlich wären sehr realitätsnahe Wachstumsmodelle.


Optimierung des Umbaus wäre grundsätzlich mit Hilfe von<br />

Ereignisbäumen möglich<br />

kein<br />

Eingriff<br />

kein Eingriff<br />

schwacher<br />

Eingriff<br />

starker<br />

Eingriff<br />

kein<br />

Eingriff<br />

Start<br />

schwacher<br />

Eingriff<br />

schwacher<br />

Eingriff<br />

starker<br />

Eingriff<br />

kein<br />

Eingriff<br />

starker<br />

Eingriff<br />

schwacher<br />

Eingriff<br />

Auszuwählen wäre die Variante mit dem höchsten Kapitalwert.<br />

starker<br />

Eingriff

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