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Radtour - Friedrichshafen

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<strong>Radtour</strong><br />

entlang der Rotach nach Oberteuringen<br />

Auf einen Blick<br />

Termin Mittwoch, 5. August 2009<br />

10 Uhr<br />

Treffpunkt Tourist-Information<br />

<strong>Friedrichshafen</strong><br />

Bahnhofplatz 2<br />

Kosten 3,00 € (entfällt mit Bodensee-Erlebniskarte)<br />

Strecke<br />

Radkarte<br />

Geeignet für Jugendliche ab 10 Jahren<br />

Länge ca. 30 km<br />

Fahrzeit ca. 2,5 h<br />

Höhenunterschied ca. 121 Hm<br />

Schwierigkeitsgrad etwas anspruchsvoll<br />

Einkehr „Post“, Oberteuringen<br />

<strong>Friedrichshafen</strong> – Rotach – Bunkhofen – Ittenhausen – Unterteuringen – Oberteuringen – Unterteuringen<br />

(Drumlin; V 2 - Produktion; Hepbacher & - Leimbacher Ried) – Haus am Wald - Riedern – Schnetzenhausen (Flackhelferdenkmal)<br />

– Fallenbrunnen - <strong>Friedrichshafen</strong><br />

Die in Klammer gesetzten Stellen (Textteile) stellen Besichtigungsmöglichkeiten<br />

an der Radwegstrecke dar, welche aus Zeitgründen<br />

nicht alle „mitgenommen“ werden können. Die Zeitangabe stellt die<br />

Fahrzeit mit dem Fahrrad ohne Pausen, Besichtigungen u. s. w. dar.<br />

Gitterweite 10 km DTK200-V, © Bundesamt für Kartographie und Geodäsie 2007<br />

Der Veranstalter übernimmt keine Haftung. Änderungen vorbehalten.<br />

Leitung der <strong>Radtour</strong>: Wolfgang Beurer, Werner Bollinger und Wolfgang Güllmann<br />

Tourist-Information, Postfach 2460, D-88014 <strong>Friedrichshafen</strong>, tourist-info@friedrichshafen.de, www.friedrichshafen.info<br />

Tel: +49 (0) 7541 3001-0, Fax: +49 (0) 7541 72 588, Aktuelle Zimmerfreimeldung: Telefon +49 (0) 7541 19 412<br />

Beurer, Tourist-Info <strong>Friedrichshafen</strong>, 18.02.2008, 138aa-17-2<br />

Seite 1/2


Sehenswertes / Highlights<br />

2/2 Beurer, Tourist-Info <strong>Friedrichshafen</strong>, 18.02.2008, 138aa-17<br />

Raderach, Drumlins<br />

In der letzten Eiszeit vor über 20 000 Jahren reichte der nördliche Rand des Rheingletschers bis zum Gehrenberg.<br />

Während das Abschmelzens des Eises bildeten sich Schmelzwasserrinnen, Eisrandstauseen und Drumlins. Diese<br />

eiszeitliche Hügel, die auf tonige Ablagerungen der Grundmoräne und steinige Endmoränen des Gletschers<br />

zurückzuführen sind, prägen das Bild um Raderach. Sie haben die Form eines umgedrehten Teelöffels und sind in<br />

Fließrichtung des Eises ausgerichtet.<br />

Die Entstehung des Raderacher Drumlins geht auf wiederholt vorgerückte und wieder abgeschmolzene Gletscher<br />

zurück. Dabei wurde Moränenmaterial zusammengeschoben und abgelagert.<br />

Raderach, Hepbacher- & Leimbacher Ried<br />

Sie befinden sich in einem der letzten großen Niedermoore im Bodenseekreis. 113 Hektar stehen seit 1983 unter<br />

Schutz. Das Ried liegt in einem ehemaligen Gletscherrandtal am Fuße des Gehrenbergs. Nach Osten wird es durch<br />

die typischen Drumlin-Hügel eiszeitlichen Ursprungs begrenzt. Durch Verlandung der Schmelzwasserseen entstand<br />

ein Moor mit bis zu 10 m Mächtigkeit. Noch bis zum 2. Weltkrieg wurde hier mit der Hand Torf gestochen. Die<br />

Raderacher Weiher sind erst in den 50er Jahren entstanden.<br />

Dank seiner Biotopvielfalt mit Tümpeln und Gräben, Schilfbeständen, Streuwiesen, Hecken und Waldrändern ist das<br />

Schutzgebiet Lebensraum einer sehr artenreichen Tier- und Pflanzenwelt. Von herausragender Bedeutung sind<br />

Vorkommen seltener Libellen, Schmetterlinge, Amphibien und Vögel. Ihr Überleben hängt von der schonenden<br />

Nutzung und Pflege des Riedes durch Landwirtschaft und Naturschutz ab.<br />

Raderach, V 2 - Versuchsanlagen<br />

In <strong>Friedrichshafen</strong> gab es in den 1930er Jahren eine Reihe von Firmen, die Produkte damals modernster<br />

Militärtechnologie entwickelten und herstellten. Deshalb verhandelte die Heeresversuchsanstalt Peenemünde unter<br />

Wernher von Braun ab September 1941 mit Hugo Eckener, dem Leiter des Zeppelin-Konzerns, über die Einrichtung<br />

einer Außenstelle in <strong>Friedrichshafen</strong> zur Serienfertigung von Teilen der A4-Rakete und zum Prüfen der Triebwerke.<br />

Zum Prüfen der Raketenmotoren musste im näheren Umfeld des Luftschiffbau Zeppelin ein Testgelände gefunden<br />

werden. Besonders geeignet erschien das Gelände zwischen Weiherberg, Mittelberg und Balkenrain, unterhalb von<br />

Raderach gelegen. Nach dem zwangsweisen Aufkauf von Grundstücken, die Bauern aus Kluftern, Schnetzenhausen<br />

und Raderach gehörten, wurde 1942 mit dem Bau einer Anlage zum Testen der Raketentriebwerke begonnen. Unter<br />

anderem wurde hier eine Fabrik zur Produktion von flüssigem Sauerstoff, der neben Methylalkohol zum Antrieb der<br />

Raketenmotoren benötigt wurde, erstellt. Während die Raketentests nach alliierten Luftangriffen 1944 wieder<br />

eingestellt werden mussten, konnte flüssiger Sauerstoff bis zum Ende des Krieges erzeugt werden.<br />

Bau und Betrieb der Anlage wurde vorwiegend durch den Einsatz von Zwangsarbeitern gewährleistet. Von Mai bis<br />

Oktober 1944 waren auf dem Gelände KZ-Häftlinge untergebracht.<br />

Die alliierten Luftangriffe auf die <strong>Friedrichshafen</strong>er Industriebetriebe führten ab Mai 1944 dazu, dass die Produktion<br />

der Mittelteile von <strong>Friedrichshafen</strong> ins oberschwäbische Saulgau bzw. nach Nordhausen in den Harz verlegt wurde.<br />

Da die gesamte Produktion strengster Geheimhaltung unterlag, kamen Häftlinge aus dem Konzentrationslager<br />

Dachau zum Einsatz. Die ursprünglich 1206 KZ-Häftlinge wurden im Laufe des Jahres 1944 in die Lager nach<br />

Raderach, Aufkirch bei Überlingen, Saulgau und schließlich nach Nordhausen gebracht. Insgesamt sind in<br />

<strong>Friedrichshafen</strong> und Raderach mindestens 176 Häftlinge durch Luftangriffe umgekommen, einige sind aber auch<br />

ermordet worden.<br />

1948 wurden die verbliebenen Test- und Produktionsstätten von den französischen Behörden gesprengt. Der<br />

Bodenseekreis errichtete um 1980 auf deren Trümmern die heutige Mülldeponie.

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