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MATHEMATIK F¨UR PHYSIKER I Anhang : Mengen, Relationen ...

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Mathematik für Physiker I - <strong>Anhang</strong> 8<br />

Definition :<br />

ϕ : M → N sei eine Abbildung. Der Abbildungsgraph ist dann die Menge<br />

Γ = (x, y) : ϕ(x) = y ⊆ M × N.<br />

Satz : Die folgenden Bedingungen an eine Teilmenge R von M × N sind<br />

notwendig und hinreichend dafür, dass R der Graph einer Abbildung von M<br />

nach N ist:<br />

(i) ∀x ∈ M ∃y ∈ N : (x, y) ∈ R<br />

<br />

(ii) ∀x∀y1, y2 (x, y1) ∈ R ∧ (x, y2) ∈ R =⇒ y1 = y2.<br />

Man schreibt auch, (i) und (ii) zusammenfassend<br />

∀x ∈ M ∃1y ∈ N : (x, y) ∈ R<br />

und liest; Zu jedem x ∈ M existiert genau ein y ∈ N, welches mit in x in der<br />

Relation R steht.<br />

Didaktische Anmerkung<br />

Im Schuluntericht studiert man reellwertige Funktionen auf Intervallen und<br />

man identifiziert diese Abbildungen gerne mit ihren Graphen. Durch die Wendung<br />

zum Abbildungsgraphen, also zur Relation, verliert man leicht den dynamischen<br />

Aspekt des Abbildens aus den Augen. Die Identifizierung einer Abbildung<br />

mit ihrem Graphen blockiert in komplizierteren Fällen die Vorstellungskraft. In<br />

der Anfängervorlesung muss daher die Fixierung auf den Graphen aufgebrochen<br />

werden, wenn man als Student der Mathematik weiterkommen will. Wir haben<br />

daran gearbeitet als wir Möbiustransformationen und polynomiale Abbildungen<br />

im Komplexen studiert haben. Die Beziehung zwischen Funktionen (mehrerer<br />

Variabler) und ihren Abbildungsgraphen wird später beim sog. Satz von der<br />

impliziten Funktion weiter thematisiert werden.<br />

Eine Gruppe, so haben wir gelernt, ist eine Menge mit einem ausgezeichneten<br />

Element e, einer Abbildung g ↦→ g −1 und einer Verknüpfung (g, h) ↦→ g·h, wobei<br />

gilt<br />

g · e = e · g = g für alle g<br />

(g · h) · k = g · (h · k) für alle g, h, k<br />

g · g −1 = g −1 · g für alle g .<br />

In der Sprache der <strong>Relationen</strong> könnte man sagen:<br />

In der Menge G ist eine einstellige, eine zweistellige und eine dreistellige Relation<br />

ausgezeichnet und diese <strong>Relationen</strong> erfüllen gewisse Bedingungen. Mit dieser<br />

Sprechweise vermeidet man die Worte ” Abbildung“ und ” Verknüpfung“; man<br />

spricht nur von Teilmengen von G, bzw. G × G bzw. G × G × G.<br />

In der mathematischen Praxis dient es manchmal der Klarheit, wenn man von<br />

den Assoziationen, die mit gewissen Terminologien verbunden sind, vorübergehend<br />

Abstand nimmt und alles in die Sprache der <strong>Mengen</strong>, der Produktmengen<br />

und ihrer Teilmengen übersetzt. An anderen Stellen schätzt man die Assoziationen;<br />

und man benützt verschiedene Worte für Dinge, die im Sinne der<br />

<strong>Mengen</strong>lehre auf dasselbe hinauslaufen: z.B. Funktion, Funktional, Abbildung,<br />

Operator.

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