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Social Media Monitoring - Verlagsgruppe Hüthig Jehle Rehm GmbH

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<strong>Social</strong> <strong>Media</strong><br />

<strong>Monitoring</strong><br />

Analyse und Optimierung<br />

Ihres <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Marketings<br />

auf Facebook, Twitter, YouTube und Co.<br />

Jim<br />

Sterne


| KAPITEL 1 |<br />

Den Fokus finden –<br />

Ziele identifizieren<br />

Ich kenne den Preis des Erfolgs: Einsatz, harte Arbeit und eine<br />

unermüdliche Hingabe an die Dinge, die man realisieren will.<br />

– Frank Lloyd Wright<br />

Zeige mir einen Lagerarbeiter mit einem Ziel und ich zeige dir<br />

einen Mann, der Geschichte schreiben wird. Zeige mir einen<br />

Mann ohne Ziele und ich zeige dir einen Lagerarbeiter.<br />

– J. C. Penney<br />

Messen um des Messens willen ist etwas für Idioten. Doch dann<br />

und wann verhalten wir uns alle wie Idioten.<br />

Der menschliche Geist liebt Ordnung. Menschen glauben, ihr iPod<br />

kenne wirklich ihre Gefühle, da er die Songs entsprechend sortiert,<br />

wenn er auf »Shuffle« gesetzt ist. Menschen sagen die Zukunft aus<br />

den Blättern am Grunde einer Teetasse oder aus einer Folge umgedrehter<br />

Tarot-Karten voraus. Im Angesicht absoluter Beliebigkeit<br />

kämpft der menschliche Geist verzweifelt, Muster zu entdecken.<br />

Wenn wir entspannt auf der Wiese liegen, haben wir Spaß daran,<br />

Tiere in den Wolkenformationen zu erkennen, und Verschwörungstheoretiker<br />

wittern hinter jedem zufälligen Ereignis geheime<br />

Machenschaften.<br />

© des Titels »<strong>Social</strong> <strong>Media</strong> <strong>Monitoring</strong>« (ISBN 978-3-8266-9094-5) 2011<br />

by <strong>Verlagsgruppe</strong> <strong>Hüthig</strong> <strong>Jehle</strong> <strong>Rehm</strong> <strong>GmbH</strong>, Heidelberg.<br />

Nähere Informationen unter: http://www.mitp.de/9094


38 1 • Den Fokus finden – Ziele identifizieren<br />

Ähnlich haben Web-Vermarkter von Anfang an versucht, den Folgen<br />

von IP-Adressen, Dateinamen, Byte-Zahlen und Zeitstempeln<br />

in den Protokolldateien von Webservern eine Bedeutung zu entlocken.<br />

Im Laufe der Zeit sind weitere Technologien zur Sammlung von<br />

Daten entwickelt worden, und wir haben bewiesen, dass unsere Vermutungen<br />

und Vorhersagen einen geschäftlichen Wert haben. Wir<br />

können unsere Hypothesen wissenschaftlich testen und zeigen,<br />

dass wir das Verhalten auf einer Website verstehen und beeinflussen<br />

können, indem wir eine Website auf bestimmte Weise ändern<br />

und die Ergebnisse messen. Wir können das Verhalten potenzieller<br />

Kunden ändern, indem wir unsere Verkaufsförderungsmaßnahmen<br />

und Überzeugungstechniken ändern.<br />

Messen ist nicht mehr optional<br />

Katie Delahaye Paine ist eine PR-Expertin, die <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> besser<br />

als die meisten anderen versteht. Sie ist eine einfühlsame Beraterin<br />

und fesselnde Rednerin. Eine ihrer beliebteren PowerPoint-Präsentationen,<br />

7 Steps to Measurable <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Success (7 Schritte zum<br />

messbaren <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> Erfolg), ist online abrufbar: www.themeasurementstandard.com/Issues/5-1-09/paine7stepssocial5-1-09.html.<br />

In Schritt zwei rät Katie, klare messbare Ziele zu setzen. Sie müssen<br />

wissen, welches Problem Sie lösen müssen. Sie sollten in den <strong>Social</strong><br />

<strong>Media</strong> nichts tun, wenn es keinen Mehrwert schafft. Und sie erinnert<br />

uns daran, dass man nicht managen kann, was man nicht messen<br />

kann. Setzen Sie deshalb messbare Ziele.<br />

Egal, ob das Geld knapp oder die Zeiten gut sind, jeder bemüht sich,<br />

die Performance seines Unternehmens anhand von Metriken zu<br />

verbessern. Man kann nicht mehr auf Sicht fliegen. Passagierflugzeuge<br />

brauchen automatische Steuerungen und Navigationsinstrumente,<br />

und Ihr Unternehmen verdient nicht weniger.<br />

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Messen, Metriken und Key Performance Indicators<br />

Auch wenn die Tools immer raffinierter und anspruchsvoller werden,<br />

dürfen Sie eine Wahrheit nie ignorieren: Egal, wie viele Daten<br />

Sie sammeln und wie ausgereift Ihre analytischen Werkzeuge sein<br />

mögen, ohne Analyse geht es nicht. Keine Frage – der scharfsinnigste<br />

Analyst oder der talentierteste Statistiker der Welt könnte<br />

ohne Daten nichts anfangen. Doch ohne diese brillanten Denker,<br />

die über vorgegebene Zielsetzungen nachdenken, können die Tools<br />

und Daten zwar hübsche Diagramme und Grafiken, sonst aber<br />

kaum etwas erzeugen. Am häufigsten fehlt ein Aspekt: ein<br />

bestimmtes Problem, das gelöst werden soll.<br />

Unter der Voraussetzung, dass sich menschliche Absichten erkennen<br />

lassen, sollen Analysten mit Hilfe eines Data Warehouse voller<br />

Bits und Bytes die Vergangenheit beschreiben, die Gegenwart erklären<br />

und die Zukunft voraussagen.<br />

Auf die Frage: »Hier ist ein Haufen Daten – was bedeuten sie?«,<br />

gibt es nur eine sinnvolle Antwort, nämlich eine Gegenfrage: »Welches<br />

Problem wollen wir lösen?«<br />

Diese Frage ist nicht etwa trivial. Wer in ein Taxi steigt, sollte sein<br />

Ziel kennen und kommunizieren können. Natürlich kann ein Statistiker<br />

große Datenmengen massieren und Wechselwirkungen<br />

zwischen Temperaturen, Höhenangaben und Änderungen des<br />

barometrischen Drucks feststellen. Aber er liefert nicht von sich aus<br />

die wichtige Antwort auf die Frage, ob Sie einen Regenschirm einstecken<br />

sollten. Um das zu erfahren, müssten Sie schon fragen:<br />

»Meinen Sie, dass es regnen wird?«<br />

Dasselbe gilt für das Marketing, insbesondere für das Online-Marketing,<br />

bei dem wir zwar über Mengen von Daten, aber kaum über<br />

tragfähige Erkenntnisse verfügen.<br />

Messen, Metriken und Key Performance Indicators<br />

Am ersten Tag Ihrer viralen Marketing-Kampagne gab es 4.231<br />

Views und Erwähnungen.<br />

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40 1 • Den Fokus finden – Ziele identifizieren<br />

Wenn Sie das hören, könnten Sie aufspringen und mit Ihren Kollegen<br />

die Champagner-Korken knallen lassen. Sie können auch auf<br />

Ihrem Stuhl zusammensacken und zu Ihren Antidepressiva greifen.<br />

Viertausendzweihundertundeinunddreißig ist eine Messung. Ohne<br />

Kontext ist sie nur eine Zahl. Verglichen mit einer persönlichen<br />

Bestmarke, den Erwartungen des Unternehmens oder den Anstrengungen<br />

Ihrer Konkurrenten wird aus dieser Zahl eine Metrik. Jetzt<br />

zeigt sie einen Wert, eine Bedeutung oder eine Änderung von<br />

Ergebnissen an.<br />

Wenn eine Metrik eine zentrale Rolle für das Wohlergehen des<br />

Unternehmens spielt, könnte man sie als Key Performance Indicator<br />

(KPI) einstufen. Ein KPI könnte durch tägliche E-Mail-Updates,<br />

Dashboard-Positionierung und iPhone-App-Messages verbreitet<br />

werden. Soll sich eine Metrik als KPI qualifizieren, muss sie anzeigen,<br />

wie gut die Ziele Ihres Unternehmens erfüllt werden. Doch<br />

darin liegt das Problem, an dem Befürworter des Web-Measurements<br />

überall scheitern: schlecht definierte Ziele.<br />

Ohne Kontext sind Ihre Messungen bedeutungslos.<br />

Ohne bestimmte Unternehmensziele sind Ihre Metriken bedeutungslos.<br />

Halt, nicht weiter, wenn Sie keine Ziele haben!<br />

Es ist entscheidend, dass Sie Ihre konkreten Unternehmensziele<br />

festlegen, bevor Sie ein <strong>Social</strong>-<strong>Media</strong>-Programm starten. Denn:<br />

»Wer nicht weiß, wohin er will, landet dort, wohin er nicht will.«<br />

Unternehmen, die lautstark ihren »Erfolg« verkünden, weil sie die<br />

Anzahl der Freunde und Follower überwachen, werden nie erfolgreich<br />

mit denen konkurrieren, die ihre Umsätze und Gewinne überwachen,<br />

die sie durch die Kontaktaufnahme mit ihren Followern<br />

erzielen. Sie suchen ein Ziel? Umsatz ist ein großartiges Ziel – aber<br />

nicht das einzige.<br />

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Halt, nicht weiter, wenn Sie keine Ziele haben!<br />

Die drei großen Unternehmensziele<br />

Es ist Zeit, in die Tiefe zu gehen. Es gibt nur drei wahre Unternehmensziele<br />

(Abbildung 1.1).<br />

Abbildung 1.1: Sie sollten sich immer darauf konzentrieren, entweder den<br />

Umsatz zu steigern, die Kosten zu senken oder die Kundenzufriedenheit zu<br />

verbessern. Alle drei Ziele zu verfolgen, ist auch in Ordnung.<br />

Nichts anderes spielt langfristig eine Rolle. Wenn Ihre Arbeit das<br />

Unternehmen nicht mindestens einem dieser drei großen Ziele<br />

näherbringt, verschwenden Sie Zeit, Geld und Ressourcen, verärgern<br />

Kunden und helfen dem Unternehmen nicht. Vielleicht halten<br />

Sie sich den Rücken frei und bauen Ihr Imperium aus; doch langfristig<br />

sichern Sie Ihren Arbeitsplatz nicht.<br />

Mehrere messbare Elemente können anzeigen, ob Sie einem oder<br />

mehreren dieser drei großen Ziele näher kommen. Sie müssen<br />

diese kritischen Faktoren ständig im Auge behalten, weil Sie Ihre<br />

Marketing-Programme in Echtzeit betreiben und nicht auf die<br />

Monats- oder Quartalsergebnisse warten können, um erforderliche<br />

Anpassungen vorzunehmen. »Sind wir schon angekommen?« ist<br />

die Frage, die vom Rücksitz aus gestellt wird. »Fahren wir immer<br />

noch in die richtige Richtung?« und »Gibt es irgendwelche Hinder-<br />

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42 1 • Den Fokus finden – Ziele identifizieren<br />

nisse?« sind die Fragen, die hinter dem Lenkrad eine Rolle spielen<br />

und die in der Wirtschaft und der Karriere zum Erfolg führen.<br />

Es gibt immer Gelegenheiten, mehr zu verdienen, Kosten zu sparen<br />

und die Kunden glücklicher zu machen. Können Sie alle drei Ziele<br />

gleichzeitig erreichen, rufen Sie mich bitte an. Vor Ihnen liegt eine<br />

glänzende Zukunft – und ich liebe gute Fallstudien.<br />

Umsatzsteigerung<br />

Umsatzsteigerung zu messen, wird im Allgemeinen als leichteste<br />

Aufgabe betrachtet. Umsätze werden immer als Geldbeträge gemessen.<br />

Sie haben das Geld eingenommen oder nicht. Sie haben den<br />

erwarteten ROI erreicht oder nicht. Sie haben dieses Mal mehr verdient<br />

als beim letzten Mal oder nicht. Euro, Yen, Pfund oder Dollar<br />

lassen sich leicht summieren.<br />

Können die Dinge, die Sie messen, nicht mit den Einnahmen in<br />

Verbindung gebracht werden, müssen Sie sehr klar definieren,<br />

warum Sie sich die Mühe machen, sie zu messen. Sie können Ihre<br />

Kollegen leicht mit hochgestochenen Analytics-Termini verblüffen:<br />

Sentiment Volatility Rate, Pass-Along Engagement Velocity oder<br />

Uptaketo-Captivation Ratios. Doch sobald Sie die Verbindung zu<br />

den Einnahmen herstellen, weiß jeder, wovon Sie reden, und kann<br />

die Richtigkeit Ihrer <strong>Social</strong>-Marketing-Programme mit einem standardisierten,<br />

anerkannten Maßstab bewerten.<br />

Auch wenn Umsatz immer das Maß der Dinge ist, darf auch die<br />

andere Seite der Gewinngleichung nicht ignoriert werden: die Kosten.<br />

Kostensenkung<br />

Es ist leicht, eine Million Euro zu machen: Verkaufen Sie einfach<br />

zwei Millionen Eurostücke für je 50 Cent pro Stück. Sicher sollten<br />

Sie sich auf die Gewinne konzentrieren. Deshalb dürfen Sie, wenn<br />

Sie innovative Verkaufsmethoden vorschlagen, nicht vergessen,<br />

auch neue Methoden zu entwickeln, um die Kosten zu senken.<br />

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Halt, nicht weiter, wenn Sie keine Ziele haben!<br />

Wenn Sie denselben Umsatz mit niedrigeren Kosten erzielen können,<br />

bleibt netto ebenfalls mehr übrig.<br />

Kundendienst und Marktforschung sind die offensichtlichen Bereiche,<br />

in denen <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> die Gewinne durch Kostensenkungen<br />

steigern können. Aber man muss die Balance fein austarieren. Sie<br />

müssen Geld ausgeben, um Geld zu verdienen. Doch wenn Sie zeigen<br />

können, dass <strong>Social</strong> <strong>Media</strong> eine kostengünstigere Methode sind,<br />

die öffentliche Meinung zu messen, Freunde zu gewinnen und<br />

Menschen zu beeinflussen, steht Ihnen in der nächsten Runde ein<br />

größerer Anteil des Budgets zur Verfügung. Ach ja, nicht zu vergessen,<br />

dass Sie auch Ihren Job behalten.<br />

Verbesserte Kundenzufriedenheit<br />

Die Verbesserung der Kundenzufriedenheit hat eine großartige<br />

Eigenschaft: Sie steigert den Umsatz und senkt die Kosten. Glücklichere<br />

Kunden kaufen eher wieder bei Ihnen. Es ist billiger, jemandem<br />

etwas zu verkaufen, der bereits in Ihrer Datenbank gespeichert<br />

ist, als neuen Kunden nachzujagen. Wenn also die Kundenzufriedenheit<br />

ein Faktor ist, der Umsatz und Kosten beeinflusst, und<br />

wenn Umsatz und Kosten einfach Teile der Gewinngleichung sind,<br />

dann gibt es doch nur ein Ziel, um das zu sorgen sich lohnt: der<br />

Gewinn! Oder etwa nicht? Nicht so schnell, Mr. Lay.<br />

Erinnern Sie sich an Kenneth Lay? Der berüchtigte CEO, den man<br />

zuletzt sah, als er in Handschellen aus dem Enron-Hauptquartier<br />

abgeführt wurde? Es scheint, dass man, wenn man sich nur auf den<br />

Gewinn konzentriert, Hals über Kopf in Situationen mit unangenehmen<br />

Ergebnissen stolpert.<br />

Glückliche Kunden sind für das Überleben eines Unternehmens<br />

unverzichtbar, wenn man sich nur dazu zwingen kann, über den<br />

nächsten Quartalsbericht hinauszublicken. Ein 6- oder 9- oder 12-<br />

Monatsfenster kann Sie davon überzeugen, dass sich ein Unternehmen<br />

mit unglücklichen Kunden nicht auf einem Überlebenspfad<br />

bewegt. Interessanterweise gibt es Beweise dafür. Der American Cus-<br />

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44 1 • Den Fokus finden – Ziele identifizieren<br />

tomer Satisfaction Index (ACSI, amerikanischer Index, der die Kundenzufriedenheit<br />

anzeigt) eines Unternehmens »kann, neben anderen<br />

wichtigen Indikatoren des Wirtschaftswachstums, nachweislich<br />

sowohl das Ausgabeverhalten der Konsumenten als auch das Wachstum<br />

des Aktienmarktes vorhersagen« (www.theacsi.org). Ja, das<br />

stimmt, glücklichere Kunden sorgen für höhere Aktienkurse.<br />

Das Dilemma kostenloser Rechner<br />

Wenn Sie eine brutal ehrliche Antwort brauchen, wie stark <strong>Social</strong><br />

<strong>Media</strong> Ihren Umsatz steigern und Kosten senken können, können<br />

Sie auf zahlreiche Online-Tools zugreifen, wie etwa der <strong>Social</strong> Networking<br />

<strong>Media</strong> ROI Calculator von DragonSearch (Abbildung 1.2).<br />

Abbildung 1.2: Mit dem <strong>Social</strong> Networking <strong>Media</strong> ROI Calculator von<br />

DragonSearch können Sie die Zahlen so lange variieren, bis sie das gewünschte<br />

Ergebnis liefern (http://www.dragonsearchmarketing.com/online-marketingstrategy/social-media-marketing/social-networking-media-roi-calculator/).<br />

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Halt, nicht weiter, wenn Sie keine Ziele haben!<br />

Diese Berechnungen eignen sich für Leute, die mit einem bestimmten<br />

Budget arbeiten müssen und die Zahlen so lange manipulieren<br />

wollen, bis sie das gewünschte Ergebnis ausweisen.<br />

Spreadsheets können Ihnen ebenso helfen. Sie können bis zum<br />

Sankt-Nimmerleins-Tag Was-wäre-wenn spielen oder wenigstens so<br />

lange, bis Ihr Chef eine weitere Scheibe des Budgets für eine Facebook-App<br />

abschneidet, die viral werden könnte.<br />

Die Lösung? Machen Sie sich ein klares Bild von den eigenen Zielen<br />

und stellen Sie eine Handvoll Online Metrics Tools und Services<br />

zusammen, um Ihren Standpunkt zu beweisen. Präsentieren Sie<br />

keine vagen Vermutungen, sondern zeigen Sie die tatsächlichen<br />

Ergebnisse Ihrer Bemühungen.<br />

Das Dilemma des teuren Rechners<br />

Mit einem anständigen Rechner können Sie addieren, subtrahieren,<br />

multiplizieren, dividieren und sich dann wieder Ihren Geschäften<br />

zuwenden. Mit einem Spreadsheet können Sie Was-wäre-wenn-Szenarien<br />

durchspielen, bis Ihre Tastatur den Geist aufgibt. Mit einem<br />

Customer-Relationship-Management-System, einem dynamischen<br />

Content-Management-Server, einem integrierten Ad-Server, einer<br />

Recommendation Engine und einem System für die Stimmungsanalyse<br />

(engl. Sentiment Analysis) können Sie die richtige Message<br />

zur richtigen Zeit an die richtige Person senden. Und mit einem<br />

Supercomputer vom Kaliber von Deep Thought können Sie die Antwort<br />

auf die Frage nach dem Sinn des Lebens, des Universums und<br />

allem berechnen – in etwa 7½ Millionen Jahren. Doch sollten Sie?<br />

Leistet Ihr Spreadsheet für das Projekt genug, dann sollten Sie nicht<br />

mehr aufwenden, als Sie zurückbekommen. Hier hebt die Berechnung<br />

des ROI für den ROI ihr hässliches Haupt.<br />

Angenommen, Sie hätten eine Million Euro für die ausgefeiltesten<br />

Tools der Welt ausgegeben, um den Umsatz um 0,002 Prozent<br />

zu steigern. Das wäre nichts, was Sie in Ihrem Xing-Profil<br />

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46 1 • Den Fokus finden – Ziele identifizieren<br />

veröffentlichen wollten. Anders wäre es natürlich, wenn Sie so 7,5<br />

Millionen Euro mehr Umsatz erzielt hätten. Aktualisieren Sie<br />

Xing, Facebook und MySpace und öffnen Sie eine Flasche Champagner.<br />

Hut ab! Die Ausgaben für die Tools haben sich gelohnt.<br />

Wenn Sie nicht gerade für ein Multimilliarden-Unternehmen<br />

arbeiten, können Ihr Entscheidungsspielraum, Ihre Online-<br />

Selbsteinschätzung und Ihre Feier natürlich entsprechend<br />

bescheidener ausfallen.<br />

Der wichtigste Teil der ganzen Analyse ist die Entscheidung, ob und<br />

wie die resultierenden Metriken verwendet werden. Wollen Sie herausfinden,<br />

wie viel von diesem im Vergleich zu wie viel von jenem<br />

bedeutet, sollten Sie sich genau darüber klar sein, was Sie eigentlich<br />

wissen wollen. Wie werden Sie diese Informationen verwenden?<br />

Welche Unternehmensentscheidungen werden aufgrund einer<br />

Bewegung von fünf auf zehn Prozent in eine beliebige Richtung<br />

getroffen werden?<br />

Als Analyst werden Sie mit Anforderungen von Berichten überschwemmt.<br />

Sie sollten die Ratschläge von Judah Phillips beherzigen,<br />

die er auf der Website Web Analytics Demystified unter dem<br />

Titel Thoughts on Prioritizing Web Analytics Work (Gedanken über die<br />

Priorisierung der Web Analytics Arbeit) gepostet hat (http://<br />

www.mediapost.com/publications/?fa=Articles.showArticle&art_aid<br />

=96486), und die ich hier zusammengefasst habe. Wie priorisieren<br />

Sie Analyse-Anforderungen? Beantworten Sie die folgenden Fragen:<br />

• Ist der Umsatz gefährdet? (Scheint immer die Nr. 1 zu sein.)<br />

• Wer fragt nach? (Bob Page von Yahoo! pflegt zu sagen: »Alle<br />

Metriken sind politisch.«)<br />

• Wie schwierig ist diese Anforderung zu erfüllen? (Erledigen Sie<br />

einige, aber nicht alle der leichten sofort.)<br />

• Geht es auch per Selbstbedienung? (Sollen doch die anderen<br />

zählen!)<br />

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Was ist eine Analyse?<br />

• Wann wird die Analyse benötigt? (Zwischen sofort und 7,5 Millionen<br />

Jahre von heute.)<br />

• Wozu wird diese Analyse benötigt? (Dies ist die Fangfrage.)<br />

Was ist eine Analyse?<br />

Sind dicke Menschen faul?<br />

Pat LaPointe von MarketingNPV stellte diese Frage in einem Artikel<br />

für <strong>Media</strong>Post (www.mediapost.com/publications/?fa=Articles.<br />

showArticle&art_aid=110610). Dann fuhr er fort zu erklären, wie<br />

schwierig es ist, eine spezifische Antwort auf eine unspezifische<br />

Frage zu geben. Um diese Fangfrage zu beantworten, müsste man:<br />

1. »Dick« definieren.<br />

Legitime Optionen wären etwa diverse Verhältnisse von<br />

Gewicht zu Größe, der Body-Mass-Index oder der Körperfettgehalt;<br />

aber man müsste sich auf eine Definition einigen, bevor<br />

man mit Berechnungen beginnen könnte.<br />

2. »Faul« definieren.<br />

Dasselbe Problem. Anzahl der wöchentlichen Workouts? Arbeitsgewohnheiten?<br />

Zu starke Nutzung arbeitssparender Geräte?<br />

3. Den Beweisstandard definieren.<br />

Wann genau gilt jemand als dick und wann genau als faul?<br />

4. Ein Verfahren entwickeln, um zu beobachten, ob die Frage<br />

wahr ist.<br />

Die Untersuchung durchführen und die Daten sammeln.<br />

LaPointe wandte sich dann der Frage zu, ob unser Marketing rentabel<br />

ist, und illustrierte, dass diese Definitionen sogar noch wackliger<br />

sind. Er warnte davor, dass genau diese Unschärfe der Termini der<br />

Punkt ist, an dem die Politik ins Spiel kommt. Jawohl, Bob, in der<br />

Tat sind alle Metriken politisch.<br />

Deshalb müssen Sie zunächst genau wissen, welches Problem Sie<br />

lösen wollen; und dann müssen Sie sich mit den einschlägigen Per-<br />

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48 1 • Den Fokus finden – Ziele identifizieren<br />

sonen in Ihrem Umfeld auf Definitionen der Termini einigen können,<br />

mit denen Sie das Problem beschreiben und lösen.<br />

Nützlich ist auch zu verstehen, wie der Geist funktioniert. Richards<br />

J. Heuer, Jr. schreibt in der Einführung zu seinem Buch Psychology<br />

of Intelligence Analysis (Center for the Study of Intelligence, Central<br />

Intelligence Agency, 1999):<br />

Menschen konstruieren ihre eigene Version der »Realität« anhand<br />

der Informationen, die von den Sinnen geliefert werden, aber dieser<br />

sensorische Input durchläuft zunächst komplexe mentale Prozesse,<br />

die bestimmen, welche Informationen beachtet werden, wie<br />

sie geordnet werden und welche Bedeutung ihnen zugeschrieben<br />

wird. Was Menschen wahrnehmen, wie leicht sie es wahrnehmen<br />

und wie sie diese Informationen nach ihrer Aufnahme verarbeiten,<br />

wird alles stark von früheren Erfahrungen, der Ausbildung, kulturellen<br />

Werten, Rollenanforderungen und organisatorischen Normen<br />

sowie von den spezifischen Eigenheiten der empfangenen<br />

Informationen bestimmt.<br />

Einige sehr nützliche und praktische Ratschläge für die Durchführung<br />

von Analyseprojekten finden Sie in dem sehr empfehlenswerten<br />

Buch The Thinker’s Guide to Analytical Thinking von Dr. Linda<br />

Elder und Dr. Richard Paul (The Foundation for Critical Thinking,<br />

2006, www.criticalthinking.org).<br />

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Marketing-Analyse und -Optimierung aus der Vogelperspektive<br />

Marketing-Analyse und -Optimierung aus der<br />

Vogelperspektive<br />

Unterteilen Sie jedes Problem in so viele Teile, wie Sie können und<br />

müssen, um es zu lösen.<br />

– René Descartes<br />

Die Sammlung und Quantifizierung von Daten hängt von einer notwendigen<br />

Voraussetzung ab: Sie müssen die Ziele Ihres Unternehmens<br />

und die Grenzen Ihres Budgets kennen.<br />

Wenn Sie nicht das Gefühl haben, Ihre Ziele und Ressourcen im<br />

Griff zu haben, sollten Sie weiterlesen; doch zuerst sollten Sie einen<br />

ziemlich großen gelben Notizzettel an eine Stelle kleben, an der Sie<br />

ihn nicht übersehen können. Er soll Sie daran erinnern, es schnell<br />

herauszufinden.<br />

Wenn wir uns den Ablauf einer Beziehung zwischen dem Unternehmen<br />

und einem Kunden ansehen, haben wir ein Framework,<br />

das uns die Metriken für jeden Prozessschritt liefert. Ihr Marketing<br />

zu optimieren, ist eine Riesenaufgabe, die Sie Schritt für Schritt in<br />

Angriff nehmen sollten.<br />

• Schritt eins: Erregen Sie Aufmerksamkeit. Sie können nichts an<br />

jemanden verkaufen, der noch nie von Ihnen gehört hat. Mehr<br />

darüber finden Sie in Kapitel 2: Aufmerksamkeit erregen – die<br />

eigene Zielgruppe erreichen.<br />

• Schritt zwei: Bringen Sie die Menschen dazu, Sie zu mögen.<br />

Dies ist das Thema von Kapitel 4: Emotionen wahrnehmen –<br />

Stimmungen erkennen.<br />

• Schritt drei: Regen Sie Interaktion an. Kapitel 5: Reaktionen<br />

erhalten – Aktionen auslösen.<br />

• Schritt vier: Überzeugen Sie die Menschen, zu kaufen. Kapitel 5:<br />

Reaktionen erhalten – Aktionen auslösen.<br />

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Aber nichts davon spielt eine Rolle, wenn Sie keine Ziele haben.<br />

Beginnen Sie mit einer unermüdlichen Hingabe an die Dinge, die<br />

Sie realisieren wollen; zerlegen Sie jedes Problem in so viele Teile<br />

wie möglich und erforderlich, um es zu lösen; dann können auch<br />

Sie den Aufstieg vom Lagerarbeiter zu einem Mann schaffen, der<br />

Geschichte schreibt.<br />

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