Weiterlesen - Metropole Ruhr
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Hochschulen + Region<br />
Plädoyer für ein regionalwissenschaftliches „Kompetenznetzwerk RUHR“<br />
WIRKUNGSRELEVANTE IMPULSE<br />
Konditionierung wissenschaftlicher Potenziale<br />
Mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park,<br />
deren Nachfolgeprojekten sowie der Kulturhauptstadt<br />
Europas (<strong>Ruhr</strong>) 2010 wurden zentrale Handlungsfelder der<br />
Region lösungs- und erfolgsorientiert angegangen.<br />
Die hiesigen Universitäten begleiteten diese großen Projekte<br />
durch einen breiten Diskurs über die weitere<br />
Raumentwicklung. Auch heute sind die akademischen<br />
Adressen Träger einer vielfältigen, auf die Region bezogenen<br />
Forschung und Lehre.<br />
Jetzt soll aber das bisherige Leistungsprofil einen noch<br />
verbindlicheren und wirkungsrelevanten Rahmen durch eine<br />
zunächst als<br />
Stiftungs- bzw. Zukunftsprofessur RUHR<br />
annoncierte und / oder sich als<br />
Kompetenz-, Exzellenzzentrum RUHR<br />
konkretisierende Zukunftsperspektive für die Hochschulen<br />
in der Region.<br />
Die Initiative dazu kommt aus den parlamentarischen<br />
Gremien des RVR. Grundgedanke ist eine stärkere<br />
Konditionierung der wissenschaftlichen Potenziale und eine<br />
höhere Verbindlichkeit der Forschung für Fragen der Region.<br />
Auf Einladung des Verbandes prüft ein gleichermaßen<br />
engagierter wie sachkundiger Kreis die mögliche<br />
Programmatik, Ausstattung und organisatorische<br />
Verankerung eines solchen revitalisierten Systems für die<br />
Region.<br />
Das Hochschulmandat soll eine wichtige Komponente mit<br />
starken Impulsen für die Regionalentwicklung im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />
werden.<br />
1 Berger, Nellen, Reicher<br />
Das Hochschulmandat soll eine wichtige Komponente mit<br />
starken Impulsen für die Regionalentwicklung im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />
werden.<br />
Seine Einrichtung kann Ideen generieren und bei deren<br />
Umsetzung konkrete Hilfestellung leisten.<br />
Dabei geht es insbesondere um prominente Zukunftsprojekte<br />
wie den fortgesetzten Strukturwandel, den<br />
Klimawandel, die Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt<br />
Europas“, ein regionales Dekadenprojekt und die relevanten<br />
Fragen regionaler Identitätsbildung.<br />
Weiter wird ein modular orientiertes Lehrangebot in diesem<br />
Sachbereich sowohl in den <strong>Ruhr</strong>gebietsuniversitäten<br />
einschlägige Studiengänge (insbes. Masterstudiengänge)<br />
erweitern und Studierende aus anderen Regionen und dem<br />
Ausland ansprechen. Damit kann auch eine Verstetigung der<br />
entwickelten Ideen erfolgen.<br />
Mit einer solchen strategischen Verankerung<br />
regionalwissenschaftlicher Kompetenz würden die bisherigen<br />
(zweifellos nicht wenigen) thematischen und operativen<br />
Allianzen in der Region durch eine zukunftsorientierte<br />
Plattform optimiert – bei einer von Anfang an hochschulübergreifenden<br />
und inter- bzw. transdisziplinären<br />
Ausrichtung und Verbindlichkeit für den öffentlichen Raum.<br />
Bestehende Institutionen können so in einen noch größeren<br />
Wirkungszusammenhang gelangen, z.B.<br />
das 1989 gegründete Zentrum für interdisziplinäre<br />
Regionalforschung (ZEFIR) an der <strong>Ruhr</strong>-Universität<br />
Bochum<br />
der 1979 gegründete gemeinnützige Verein<br />
<strong>Ruhr</strong>-Forschungsinstitut für Innovations- und<br />
Strukturpolitik (RUFIS).<br />
Erste konzeptionelle Entwürfe liegen jetzt vor. Sie beinhalten<br />
zunächst zwei Alternativen und mehrere Projektszenarien.<br />
Über diese ist im weiteren Verfahren zu beraten und zu<br />
entscheiden.
Hochschulen + Region<br />
Die klassische Variante<br />
Einrichtung/Berufung einer Stiftungs- und<br />
Zukunftsprofessur mit möglichst prominenter<br />
auswärtiger Besetzung im konsekutiven Zyklus<br />
einzelner „<strong>Ruhr</strong>-Universitäten“ (2013-2023)<br />
Mit dieser Idee hat die Initiative begonnen. Danach könnte<br />
die Professur nicht nur in der Forschung, sondern auch in<br />
der Lehre mitwirken und in der Öffentlichkeit präsent sein.<br />
Ein Lehrdeputat und die Mitwirkung an öffentlichen<br />
Veranstaltungen sind in das Aufgabenverständnis von<br />
vornherein einzuplanen.<br />
Es handelt sich dabei jedoch um keine „Auftragsprofessur“.<br />
Sie soll sich auch nicht als Zuwendungsempfänger<br />
unmittelbarer Zweckforschung verstehen oder originär<br />
institutionelle Fragen des Regionalverbandes behandeln.<br />
Ihre Funktion ist es vielmehr, den multidisziplinären Dialog<br />
über die regionalen Herausforderungen des <strong>Ruhr</strong>gebiets im<br />
internationalen Kontext zu intensivieren.<br />
Denn erst transnationale und komparative Perspektiven<br />
weiten den Blick über den regionalen Horizont und<br />
vermeiden die Nabelschau der ‚usual suspects‘.<br />
Die Professur wird dies am besten mit einem Impulsgeber<br />
von außen leisten können. Durch wechselnde<br />
Gastprofessuren können Impulse für unterschiedliche,<br />
disziplinär verankerte Kompetenzzentren im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />
gewonnen werden. Der Berufungszyklus müsste drei bis fünf<br />
Jahre betragen, um Integration und Kontinuität in der<br />
Funktion zu sichern.<br />
Sowohl die TU Dortmund als auch die <strong>Ruhr</strong>-Universität<br />
Bochum haben bereits ihre Sympathie und die Bereitschaft<br />
zur finanziellen Mithilfe signalisiert. Denkbar wäre deshalb,<br />
die ersten beiden Professuren gewissermaßen konsekutiv an<br />
diesen beiden Institutionen anzubinden – also zunächst bei<br />
der TU Dortmund in der Fakultät für Raumplanung und<br />
später bei der RUB am Institut für soziale Bewegungen.<br />
Die Stelleninhaber werden im ersten Fall ein stadt- und<br />
raumplanerisches und im zweiten Fall ein historischgesellschaftswissenschaftliches<br />
Profil vorweisen. Dabei wird<br />
eine Ausschreibung für jeweils maximal fünf Jahre erfolgen.<br />
Ein vorgesehener Zeitplan könnte in noch veränderbarer<br />
Reihenfolge wie folgt aussehen:<br />
2<br />
2013 – 2018: Stiftungsprofessur TU Dortmund, Fakultät<br />
Raumplanung<br />
2018 – 2023: Stiftungsprofessur RUB, Institut für soziale<br />
Bewegungen (ISB)<br />
Insgesamt handelt es sich um ein modulares System.<br />
Die für den Zeitraum von drei bis fünf Jahren<br />
befristet besetzte Professur könnte an je einer oder<br />
beiden Fakultäten der Universität Duisburg-Essen in<br />
der UAMR (Universitätsallianz <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>)<br />
kooptiert und mit einem entsprechenden<br />
Lehrdeputat verbunden werden.<br />
Die zu berufende Person wäre an den jeweiligen UAMR-<br />
Universitäten zwar organisatorisch verankert, würde den<br />
interuniversitären Dialog innerhalb der strategischen UAMR-<br />
Allianz jedoch effektiv fördern.<br />
Nach 2023 würde die Stiftungsprofessur an ein anderes<br />
Kompetenzzentrum im <strong>Ruhr</strong>gebiet wandern, das sich um<br />
eine Fortsetzung der Stiftungsprofessuren in<br />
Zusammenarbeit mit dem Regionalverband bemüht.<br />
II. Die Netzwerk-Variante<br />
Inanspruchnahme bzw. Weiterentwicklung<br />
geeigneter akademischer Lehrstühle und<br />
Einrichtungen zum Netzwerk „Kompetenz-,<br />
Exzellenzzentrum <strong>Ruhr</strong>“<br />
Dieser Vorschlag bevorzugt die schrittweise Realisierung<br />
einer verbindlichen Projektmatrix anstelle einer klassischen<br />
Berufung auf eine Professur.<br />
Eine auswärtige Suche mit den solchen Auswahlverfahren<br />
immanenten Erwartungen und Risiken für die Spitze des<br />
Projekts unterbleibt. Genutzt werden sollen vielmehr<br />
vorhandene Personal- und Institutsressourcen etablierter<br />
Hochschuladressen für Strategie, Steuerung und Overhead<br />
eines „Kompetenzzentrum <strong>Ruhr</strong>“.<br />
Der Beginn vollzieht sich im regionalen Kontext:<br />
Bisher haben die TU Dortmund bzw. die dortige Fakultät<br />
Raumplanung sowie die <strong>Ruhr</strong>-Universität Bochum mit der<br />
Stiftung Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebietes ein nicht nur<br />
materielles, sondern vor allem inhaltliches Interesse an der<br />
aktuellen Zukunftsperspektive <strong>Ruhr</strong> gezeigt:
Fragen der regionalen Raumplanung in der <strong>Metropole</strong><br />
<strong>Ruhr</strong> gehören seit Gründung zum inhaltlichen<br />
Kernbestand der Planungsfakultät der TU Dortmund.<br />
Die dort vorhandene akademische Kompetenz des<br />
Instituts wurde stets mit den konkreten Fragen der<br />
Raumplanung verknüpft. Nicht zufällig ergab sich eine<br />
enge Zusammenarbeit zwischen IBA und der<br />
Dortmunder Fakultät.<br />
Die Stiftung Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets beschäftigt sich<br />
wiederum seit ihrer Gründung mit den originären Fragen<br />
der Regionalhistoriografie und der politischen<br />
Konstitution der <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>. Der Strukturwandel<br />
der Region und das schwierige Verhältnis von Geschichte,<br />
Gegenwart und Zukunft gehören zu den<br />
Arbeitsschwerpunkten des historischsozialwissenschaftlich<br />
ausgerichteten Forschungsinstituts,<br />
das an die <strong>Ruhr</strong>-Universität Bochum angebunden ist.<br />
Folgt man der methodischen Variante des Netzwerks,<br />
würden die Lehrstuhlinhaber der genannten Institute mit der<br />
Federführung des regionalen Projektkatalogs betraut. Zum<br />
Ausgleich werden sie von anderen Verpflichtungen<br />
freigestellt. In einem ähnlichen Rahmen wurden seinerzeit<br />
die sog. „IBA- Direktoren“ und die künstlerischen<br />
Direktoren von <strong>Ruhr</strong> 2010 tätig.<br />
RUHR.2010 GmbH<br />
Aufsichtsrat, Ausschüsse, Kuratorium<br />
KD 1 KD 2<br />
Projekte<br />
Themen<br />
Geschäftsführung / Management<br />
künstlerische Direktoren<br />
KD 3 KD 4<br />
Teams Teams Teams Teams<br />
Projekte<br />
Themen<br />
Projekte<br />
Themen<br />
Projekte<br />
Themen<br />
Bsp.: Organisation RUHR.2010 GmbH<br />
Unter bzw. mit diesen wird ein „Exzellenzteam <strong>Ruhr</strong>“<br />
für die Umsetzung regional relevanter Projekte bestellt. Sie<br />
gehören interuniversitär und -disziplinär zum<br />
„Kompetenzzentrum <strong>Ruhr</strong>“.<br />
Die Auswahl dieser Begabungsträger erfolgt international<br />
und ist damit ein wichtiger Beitrag zu qualifizierter<br />
Nachwuchsförderung in der Region.<br />
Plädoyer für ein regionalwissenschaftliches<br />
„Kompetenznetzwerk RUHR“<br />
Zudem wird hierdurch die transnationale<br />
Vergleichsdimension gestärkt, die in diesem Modell auch<br />
schon durch die Vernetzung der gewonnenen<br />
Persönlichkeiten gegeben ist.<br />
Eingebunden in die Projektarbeiten werden Lehrangebote<br />
entwickelt, die über formale Anerkennung in einschlägige<br />
Studiengänge integriert werden können. Damit wird dem<br />
wissenschaftlichen Nachwuchs die Möglichkeit geboten sich<br />
mit Ideen zur regionalen Entwicklung auseinanderzusetzen.<br />
Die Einbindung insbesondere ausländischer Studierender<br />
würde die Chancen zur Horizonterweiterung anbieten.<br />
Auch dieses Projektsystem ist offen für die<br />
Assoziierung weiterer Einrichtungen in der Region.<br />
Es funktioniert durch eine flexible und transparente<br />
Exzellenzauswahl für Hochschuleinrichtungen und<br />
geeignete Institutionen. Es ist eine Einladung an alle:<br />
Die Projektträgerschaften werden nach inhaltlicher<br />
Plausibilität und organisatorischer Opportunität<br />
realisiert.<br />
Steuernd wird ein verantwortliches Kuratorium mit<br />
renommierten Mitgliedern und begleitend ein fachkundiger<br />
Beirat eingerichtet. Die federführenden Hochschullehrer<br />
sind die „Wissenschaftlichen Geschäftsführer“ und vertreten<br />
zusammen mit dem / der Vorsitzenden des Kuratoriums als<br />
Board das Kompetenzzentrum nach innen und außen.<br />
Die Akquisition von Fördermitteln erfolgt auf den privaten<br />
und öffentlichen Ebenen von Region, Land, Bund und<br />
Europäischer Union.<br />
Projekte<br />
Netzwerk-Variante<br />
Kompetenz-/ Exzellenzzentrum RUHR<br />
TU DO RUB<br />
Projekt (e)<br />
Baustein (e) …<br />
I<br />
II<br />
Kuratorium RUHR / Beirat<br />
Wissenschaftliche Geschäftsführung<br />
Projekt (e)<br />
Baustein (e) …<br />
Institution X Institution Y Institution Z<br />
Projekt (e)<br />
Baustein (e) …<br />
RUB / ISB<br />
Starter-+ Fortsetzungsprojekt<br />
Projekt (e)<br />
Baustein (e) …<br />
Projekt (e)<br />
Baustein (e) …<br />
Industriekultur im<br />
globalen Vergleich<br />
TU DO / STB<br />
Urbanismus +<br />
Starter-+ Fortsetzungsprojekt Agglomeration RUHR im<br />
internationalen Vergleich<br />
III TU DO / STB<br />
Starter-+ Fortsetzungsprojekt<br />
Energiewende in der<br />
Agglomeration RUHR<br />
3
Hochschulen + Region<br />
Vorschlag zur weiteren Vorgehensweise<br />
mit Präferenz der Variante 2<br />
Dieses Modell nutzt am stärksten die der Region<br />
immanenten „Begabungen“ qualifizierter Netzwerkbildung<br />
für verbindliche Zukunftsperspektiven in der <strong>Metropole</strong><br />
<strong>Ruhr</strong>, bindet zugleich aber auch transnational vergleichende<br />
Perspektiven ein.<br />
Ein „Kompetenzzentrum <strong>Ruhr</strong>“ steht methodisch in der<br />
Entwicklungs- / Organisationstradition von IBA und <strong>Ruhr</strong><br />
2010.<br />
Es bildet keinen Gegensatz, sondern ergänzt und kooperiert<br />
mit vorhandenen akademischen Einrichtungen und<br />
Netzwerken in der Region wie UAMR, ZEFIR, KWI, IHT etc.<br />
Die Realisierung soll schrittweise mit einem jeweils<br />
geeigneten Starterprojekt beginnen, das bei Erfolg und<br />
Akzeptanz in einen größeren Rahmen übergeht.<br />
Andere Disziplinen, Fakultäten und akademische<br />
Institutionen können jederzeit mit ihren Ideen und Projekten<br />
hinzutreten, soweit diese relevante regionspezifische Fragen<br />
berühren.<br />
So entsteht ein regionaler Inkubator zur Generierung und<br />
zum Transfer regionaler Kompetenz in die Region.<br />
Die einstweiligen Themen bzw. Projekte (vgl. Anlagen) des<br />
neuen „Kompetenzzentrum <strong>Ruhr</strong>“ sind in der<br />
Verantwortung der<br />
<strong>Ruhr</strong>-Universität / Stiftung Bibliothek Geschichte des<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiets (Lehrstuhl Prof. Dr. Stefan Berger):<br />
I Einschätzungen und Handlungsempfehlungen zur<br />
Industriekultur: <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> im internationalen<br />
Vergleich mit schwerindustriellen Ballungsräumen<br />
mit dem weiteren Kontext: Zollverein und die<br />
industrielle Kulturlandschaft <strong>Ruhr</strong>gebiet – Ein<br />
Vorschlag für das Welterbe der UNESCO<br />
und<br />
4<br />
Technischen Universität Dortmund / Abteilung<br />
Raumplanung (Lehrstuhl Prof. Christa Reicher):<br />
III Umsetzung der Energiewende in der<br />
Agglomeration <strong>Ruhr</strong><br />
(wird konkretisiert nach erster inhaltlicher Abstimmung<br />
zwischen RVR / WMR und tu dortmund in der Besprechung<br />
am 22.08.12)<br />
Der Zeitplan ist noch nicht fix und könnte sich im folgenden<br />
Rahmen bewegen:<br />
Verabschiedung von Konzept/Varianten und Programm<br />
bis Ende 2012 in Lenkungsgruppe und Gremien<br />
Abstimmung mit Land NRW bzw. zuständigen Ministerien<br />
Projektbeantragung, Mittelbeschaffung und Organisation<br />
Projektbeginn: 2013/4
Starter- und Fortsetzungsprojekt:<br />
Die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>: Ein globaler Leuchtturm<br />
der Industriekultur (RUB/ISB)<br />
Zusammenfassung<br />
Das hier beantragte zweijährige Starterprojekt soll ein<br />
internationales wissenschaftliches Großprojekt zur<br />
Industriekultur vorbereiten, das zwischen 2015 und 2020<br />
federführend durch das Institut für soziale Bewegungen der<br />
<strong>Ruhr</strong>-Universität Bochum bzw. durch die eng mit dem<br />
Institut verbundene Stiftung Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets im<br />
Haus der Geschichte des <strong>Ruhr</strong>gebiets durchgeführt werden<br />
soll.<br />
Sowohl Starter- als auch Großprojekt verstehen sich als<br />
Bestandteil der Initiative „ZUKUNFT RUHR. 2020.<br />
Hochschulen und Region“, die eine stärkere Bündelung und<br />
Verbindlichkeit der im <strong>Ruhr</strong>gebiet vorhandenen<br />
wissenschaftlichen Potenziale auf Fragen der Region anstrebt.<br />
Durch die schrittweise Herstellung einer verbindlichen<br />
Projektmatrix soll unter Inanspruchnahme und<br />
Weiterentwicklung vorhandener akademischer Lehrstühle<br />
und Einrichtungen ein „Kompetenz-, Exzellenzzentrum<br />
<strong>Ruhr</strong>“ als Netzwerkstruktur aufgebaut werden, welche die<br />
bisher bereits bestehenden thematischen und operativen<br />
Allianzen durch eine zukunftsorientierte,<br />
hochschulübergreifende, inter- und transdisziplinär<br />
orientierte sowie in den öffentlichen Raum wirkende<br />
verbindliche Plattform optimiert.<br />
Das Institut für soziale Bewegungen bzw. die Stiftung<br />
Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets sind seit längerem regionale<br />
wissenschaftliche Kompetenzträger, die den Strukturwandel<br />
in historisch-sozialwissenschaftlicher Perspektive begleiten<br />
und nach dem Verhältnis von Vergangenheit, Gegenwart und<br />
Zukunft fragen. Diese Fragestellung bündelt sich<br />
insbesondere im Thema „Industriekultur“.<br />
Die Frage nach den Gegenwarts- und Zukunftspotenzialen<br />
der Industriekultur gehört zweifellos zu den zentralen<br />
Aspekten des regionalen Strukturwandels.<br />
Zum einen gilt das <strong>Ruhr</strong>gebiet im internationalen Kontext<br />
vielerorts geradezu als beispielhaft für die Entfaltung von<br />
Industriekultur, zum anderen ist die regionale Industriekultur<br />
zu einem wichtigen Bestandteil der Identitätsbildung in<br />
Nordrhein-Westfalen geworden. Dies wurde nicht zuletzt<br />
wieder durch den Vorschlag, „Zollverein und die industrielle<br />
Plädoyer für ein regionalwissenschaftliches<br />
„Kompetenznetzwerk RUHR“<br />
Kulturlandschaft“ für das Welterbe der UNESCO zu<br />
nominieren, deutlich.<br />
Vor diesem Hintergrund streben das Institut für soziale<br />
Bewegungen bzw. die Stiftung Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets an,<br />
sich im Rahmen der Netzwerkinitiative „ZUKUNFT RUHR<br />
2020“ zu einem internationalen „Leuchtturm“ der<br />
wissenschaftlichen Untersuchung und Begleitung von<br />
Industriekultur zu entwickeln, der als solcher zu einer<br />
wissenschaftlich informierten Politik hinsichtlich der<br />
künftigen Gestaltung von Industriekultur wesentlich<br />
beitragen kann.<br />
Begründung<br />
Die Region an Rhein und <strong>Ruhr</strong> ist in den letzten 15 Jahren zu<br />
einem internationalen Leuchtturm in Sachen Industriekultur<br />
aufgestiegen. Sie scheint in Europa und über Europa hinaus<br />
manches Mal als Modell für die Entwicklung von<br />
Industriekultur wahrgenommen zu werden. Dabei spielt<br />
Industriekultur wohl auch für das regionale Selbstverständnis<br />
der Region eine zunehmend wichtige Rolle. Für das Land<br />
Nordrhein-Westfalen, mit einer historisch schwach<br />
ausgeprägten ‚Bindestrich-Identität‘, ist das <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />
zunehmend zu einem wichtigen Bestandteil der Selbstfindung<br />
und -verortung geworden.<br />
Ob und inwieweit Industriekultur dabei als Dachmarke<br />
fungieren kann, wird gegenwärtig durchaus kontrovers<br />
diskutiert. Auf bundespolitischer Ebene beginnt man<br />
ebenfalls darüber nachzudenken, inwiefern das <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />
nicht ein zentraler Erinnerungsort für die wirtschaftliche<br />
Leistungskraft und den Aufstieg Deutschlands zu einer der<br />
führenden europäischen Industrienationen ist. Wie die<br />
Überlegungen im Umkreis der EU-Initiative zur Errichtung<br />
eines Museums Europas in Brüssel verdeutlichen, spielt das<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiet zudem auch als europäischer Erinnerungsort, als<br />
einer der wirtschaftlichen Motoren der EWG in der<br />
Nachkriegszeit, eine gewisse Rolle.<br />
Insgesamt scheint es von großer Bedeutung, die<br />
Industriekultur im <strong>Ruhr</strong>gebiet einer wissenschaftlichen<br />
Untersuchung zu unterziehen, die nicht nur zum vertieften<br />
Verständnis der zeithistorischen Entwicklung beitragen soll,<br />
sondern auch Handlungsleitlinien für zivilgesellschaftliche,<br />
kommunale, föderale und staatliche Akteure im Bereich der<br />
Industriekultur geben kann.<br />
Dabei soll der Blick vom <strong>Ruhr</strong>gebiet ausgehend auf andere –<br />
europäische wie außereuropäische – schwerindustrielle<br />
5
Hochschulen + Region<br />
Ballungsräume und ihren Umgang mit Industriekultur<br />
gerichtet werden, da nur eine solch vergleichende und<br />
transnationale Perspektive geeignet ist, einer<br />
Provinzialisierung und Nationalisierung der Debatte<br />
vorzubeugen. In enger Kooperation mit dem Forum<br />
Geschichtskultur an <strong>Ruhr</strong> und Emscher e.V., anderen<br />
Akteuren der Industriekultur vor Ort sowie internationalen<br />
Organisationen wie ICOMOS und TICCIH sollen die Stätten<br />
der Industriekultur im <strong>Ruhr</strong>gebiet auf ihre globale<br />
Bedeutsamkeit hin überprüft werden.<br />
In einem beständigen Austausch mit Akteuren aus anderen<br />
schwerindustriellen Ballungsräumen der Welt, werden die<br />
Akteure des <strong>Ruhr</strong>gebiets in die Lage versetzt, konstruktive<br />
Anregungen von außen aufzunehmen und anders herum<br />
wieder produktiv nach außen zu wirken.<br />
Eine Beschäftigung mit Industriekultur sollte von vornherein<br />
als Verflechtungsgeschichte in den Blick genommen werden,<br />
die, so wäre zu zeigen, bis zum heutigen Zeitpunkt vielfältige<br />
Verbindungen, Beziehungen und Kontakte zwischen<br />
Akteuren und Institutionen der Industriekultur über<br />
Regionen und Nationen hinaus hervorgebracht und<br />
maßgeblichen Einfluss auf die inhaltliche und organisatorische<br />
Entwicklung von Industriekultur genommen hat.<br />
Thematisch soll sich die Projektentwicklung in seiner<br />
Starterphase entlang einer Reihe von zentralen Achsen<br />
orientieren. Dazu gehören, erstens, der Strukturwandel in<br />
schwerindustriellen Ballungsräumen und die Rolle der<br />
Industriekultur als zentraler Erinnerungsort postindustrieller<br />
Gesellschaften, zweitens, die Rolle regionaler räumlicher<br />
Spezifika bei der Ausprägung von Industriekultur und<br />
drittens, die unterschiedlichen politischen und<br />
gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen sich<br />
industriekulturelle Entwicklungen global vollzogen haben<br />
bzw. heute noch vollziehen. Wie ist man in anderen Ländern<br />
und Regionen der Welt mit Industriekultur umgegangen und<br />
warum unterscheiden sich diese Zugänge, die institutionellen<br />
Verankerungen und Förderstrukturen voneinander? Gerade<br />
im Hinblick auf Bemühungen der Errichtung einer Stiftung<br />
Industriekultur für das <strong>Ruhr</strong>gebiet ist auch vergleichend zu<br />
eruieren, inwiefern in anderen Ländern mit Stiftungen dieser<br />
Art verfahren wird.<br />
6<br />
Konkrete Schritte im Starterprojekt<br />
Das Starterprojekt dient drei konkreten Zielen:<br />
einer globalen Bestandsaufnahme der Industriekultur;<br />
dem Aufbau von globalen Netzwerkstrukturen;<br />
die Konzipierung eines Großkonzeptes zur Antragsreife.<br />
Zur Bestandsaufnahme der Industriekultur werden<br />
erarbeitet:<br />
eine umfassende Bibliografie als Literaturdatenbank: Diese<br />
Bibliografie soll die weltweit erschienene (geschichts-,<br />
sozial-, kultur-, museums-, architektur-) wissenschaftliche<br />
und (geschichts-, regional-, national-) politische Literatur<br />
in den Hauptsprachen (Englisch, Deutsch, Französisch,<br />
Spanisch) möglichst umfassend dokumentieren. Darüber<br />
hinaus soll auch die wichtigste Literatur, die in anderen<br />
Sprachen verfasst worden ist, soweit möglich erfasst<br />
werden (insbesondere auch Russisch, Polnisch,<br />
Tschechisch).<br />
ein ausführlicher Literaturbericht: Auf der Grundlage der<br />
Literaturdatenbank wird ein ausführlicher Literaturbericht<br />
erstellt, der die wichtigen wissenschaftlichen wie<br />
politischen Diskurse um Industriekultur, die weltweit in<br />
regionalen und nationalen Kontexten geführt worden sind<br />
oder geführt werden, systematisch dokumentiert.<br />
Kartei der Standorte und Initiativen von Industriekultur<br />
global: In der Kartei sollen die Standorte von<br />
Industriekultur und die mit ihr befassten Initiativen<br />
möglichst umfassend verzeichnet werden.<br />
Zum Aufbau globaler Netzwerkstrukturen werden<br />
erarbeitet:<br />
eine möglichst umfassende Adressdatei der weltweit mit<br />
Fragen der Industriekultur befassten wissenschaftlichen<br />
Institutionen, politischen Institutionen, Museen, Archive<br />
und Einzelpersönlichkeiten. Auf der Grundlage dieser<br />
Datei wird insbesondere ein Kontakt mit denjenigen<br />
Institutionen, die sich wissenschaftlich und museal mit<br />
Industriekultur beschäftigen hergestellt, um auszuloten,<br />
welche Möglichkeiten der Kooperation und Kooption<br />
bestehen.<br />
eine funktionstüchtige interaktive Internetplattform: Die<br />
Internetplattform soll als Informations- und<br />
Kommunikationsbörse in englischer und deutscher<br />
Sprache aufgebaut werden. Darüber hinaus werden auf<br />
ihr auch die Bibliografie und die Kartei der Standorte und<br />
Initiativen weltweit frei zugänglich gemacht.
zur Vernetzung wird weiter ein internationaler<br />
Workshop zur Industriekultur im <strong>Ruhr</strong>gebiet<br />
durchgeführt, an dem insbesondere auch die für das<br />
Großprojekt ins Auge gefassten Kooperationspartner<br />
teilnehmen. Der Workshop dient dazu, den „state of the<br />
art“ industriekultureller Forschung zu bündeln und dazu<br />
beitragen, Perspektiven auf die zukünftige Ausrichtung<br />
der transnationalen Forschung zur Industriekultur zu<br />
entwickeln. Die ausgearbeiteten Vorträge des<br />
Workshops sollen in einem englischsprachigen<br />
Sammelband publiziert werden.<br />
Zur Konzipierung des wissenschaftlichen Großprojektes<br />
werden erarbeitet:<br />
ein Memorandum zu Perspektiven der Industriekultur im<br />
globalen Dialog, das die vorläufigen Ergebnisse der<br />
Starterphase zusammenfasst und für politische sowie<br />
zivilgesellschaftliche Akteure in der Region einen Ausblick<br />
auf zukünftige Forschungen zur Industriekultur gibt<br />
ein Vollantrag zu einem wissenschaftlichen Großprojekt<br />
Industriekultur in globaler Perspektive: Der Antrag<br />
enthält konkrete, ausgearbeitete Einzelprojekte, die sich<br />
zu einer Projektmatrix zusammenzufügen, benennt<br />
Kooperationspartner und nimmt eine Positionierung des<br />
Großprojektes Industriekultur innerhalb der regionalen<br />
Netzwerksstruktur „Kompetenz-, Exzellenzzentrum<br />
<strong>Ruhr</strong>“ vor.<br />
Der Antragsteller/Vorarbeiten<br />
Das Institut für soziale Bewegungen und die Stiftung<br />
Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets, die eng miteinander verflochten<br />
sind und seit 1999 gemeinsam im Haus der Geschichte des<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiets untergebracht sind, beschäftigen sich seit langem<br />
mit Fragen des regionalen industriellen Erbes und regionaler<br />
Geschichtspolitik auch in internationalen Kontexten,<br />
beispielsweise mit Publikationen, die den Strukturwandel im<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiet vergleichend mit den Entwicklungen im<br />
französischen Nord-Pas de Calais oder im polnischoberschlesischen<br />
Kohlenrevier.<br />
Seit 2010 wird im Haus der Geschichte des <strong>Ruhr</strong>gebiets ein<br />
demnächst abgeschlossenes Forschungsprojekt, das die<br />
(Industrie-)Kulturpolitik des Bergbaus im Strukturwandel des<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiets untersucht.<br />
Plädoyer für ein regionalwissenschaftliches<br />
„Kompetenznetzwerk RUHR“<br />
Mit der Übernahme der Direktorenposition am Institut für<br />
soziale Bewegungen und des Vorstandsvorsitzes der Stiftung<br />
Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets durch Prof. Dr. Stefan Berger<br />
Ende 2011 ist dieser bereits vorhandene<br />
Themenschwerpunkt der beiden Institutionen noch<br />
ausgebaut und insbesondere in seinen internationalen<br />
Bezügen weiter gestärkt worden.<br />
So wird das Institut für soziale Bewegungen Ende 2012 eine<br />
internationale Tagung, auf der die Tauglichkeit und<br />
Applizierbarkeit des geschichtspolitischen Konzeptes der<br />
„Erinnerungsorte“ (darunter prominent der<br />
industriekulturellen Erinnerungsorte) diskutiert werden.<br />
Diese Tagung wird in einen Projektzusammenhang münden,<br />
in dem regionale Akteure ein Konzept für die<br />
Erinnerungsorte des <strong>Ruhr</strong>gebiets erarbeiten, das einen<br />
Beitrag zur regionalen Identitätsbildung leisten kann.<br />
Prof. Stefan Berger beschäftigt sich seit vielen Jahren mit der<br />
Rolle von Industriekultur für die regionale Identitätsbildung,<br />
wobei er sich immer wieder besonders mit dem Vergleich<br />
von <strong>Ruhr</strong>gebiet und Südwales beschäftigt hat. Als Historiker<br />
dieser zwei schwerindustriellen Ballungsräume hat er in<br />
mehreren Aufsätzen auf die Spezifika der industriekulturellen<br />
Entwicklungen im <strong>Ruhr</strong>gebiet verwiesen, die letztendlich der<br />
Industriekultur an <strong>Ruhr</strong> und Emscher einen ganz anderen<br />
Stellenwert eingeräumt haben als dies in Südwales der Fall<br />
war und ist.<br />
Als vergleichender Sozialhistoriker, der mehrere<br />
europäische und globale Projekte initiiert, geleitet und<br />
begleitet hat, ist Berger, der über umfassende Kontakte in<br />
der ganzen Welt verfügt, für die Leitung dieses Projekts gut<br />
geeignet.<br />
Das Projekt soll zu je einem Drittel durch<br />
3<br />
das Institut für soziale Bewegungen bzw. der Stiftung<br />
Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets (Eigenanteil)<br />
das Land NRW<br />
den Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />
finanziert werden.<br />
Institut für soziale Bewegungen / Stiftung<br />
Bibliothek des <strong>Ruhr</strong>gebiets (Eigenanteil)<br />
Land NRW<br />
Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />
2013 2014 Gesamt<br />
30.067,00 € 30.067,00 € 60.134,00 €<br />
30.066,50 € 30.066,50 € 60.133,00 €<br />
30.066,50 € 30.066,50 € 60.133,00 €<br />
90.200,50 € 90.200,50 € 180.400,00 €<br />
7
Hochschulen + Region<br />
Starter- und Fortsetzungsprojekt:<br />
Urbanismus in der Agglomeration <strong>Ruhr</strong> im<br />
internationalen Vergleich (TU DO / STB)<br />
Einbettung des Starterprojektes in die Initiative<br />
„ZUKUNFT RUHR.2020“<br />
Das beantragte zweijährige Starterprojekt soll ein<br />
internationales Großprojekt zur Urbanismus-Forschung über<br />
die Agglomeration vorbereiten, das federführend von der<br />
Fakultät Raumplanung in Kooperation mit anderen<br />
Forschungseinrichtungen der UAMR durchgeführt werden<br />
soll.<br />
Das Projekt ist Bestandteil der Initiative „ZUKUNFT<br />
RUHR.2020. Hochschulen und Region“, die das Ziel einer<br />
stärkeren Kooperation der vorhandenen wissenschaftlichen<br />
Einrichtungen und eine Bündelung der<br />
Forschungserkenntnisse zur <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> verfolgt.<br />
Unter Einbeziehung und Weiterentwicklung vorhandener<br />
akademischer Einrichtungen und Lehrstühle soll durch eine<br />
verbindliche Projektmatrix ein „Kompetenz-/<br />
Exzellenzzentrum <strong>Ruhr</strong>“ als Netzwerkstruktur aufgebaut<br />
werden. Die bestehenden thematischen und operativen<br />
Allianzen sollen durch eine solche zukunftsorientierte,<br />
hochschulübergreifende, inter- und transdisziplinär<br />
orientierte Plattform optimiert und deren Wahrnehmung in<br />
der (Fach)Öffentlichkeit verstärkt werden.<br />
Ein wesentlicher Forschungsschwerpunkt der Fakultät<br />
Raumplanung bildet die Urbanismusforschung zur <strong>Metropole</strong><br />
<strong>Ruhr</strong>. Seit Gründung der Fakultät Raumplanung ist das<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiet die wichtigste Referenzregion sowie empirischer<br />
Bezugsrahmen für die Präzisierung von<br />
raumwissenschaftlichen Kategorien, heuristischen<br />
Konstrukten und innovativen Ideen.<br />
Zahlreiche Lehrende der Fakultät waren an der<br />
konzeptionellen Begleitung der IBA Emscher Park beteiligt,<br />
auf deren Ideen auch die Konzeption der Europäischen<br />
Kulturhauptstadt RUHR 2010 basiert.<br />
Immer wieder sind wesentliche Impulse für den<br />
Strukturwandel und den Siedlungsumbau in der <strong>Metropole</strong><br />
<strong>Ruhr</strong> von der Fakultät Raumplanung ausgegangen.<br />
Umgekehrt hat auch die <strong>Ruhr</strong>gebietsforschung das Profil der<br />
Fakultät Raumplanung über Jahrzehnte geprägt.<br />
Beispielhaft zu nennen sind der Städtebau, die Stadt- und<br />
8<br />
Regionalplanung, die Wirtschaftsförderung, die<br />
Verkehrsplanung sowie die Ökologie einer altindustriellen<br />
Region.<br />
In den letzten Jahren hat die Fakultät Raumplanung eine<br />
Internationalisierungsstrategie verfolgt, insbesondere durch<br />
internationale Masterstudiengänge, den Aufbau<br />
internationaler Partnerschaften und die Einführung von<br />
international ausgerichteten Lehrveranstaltungen (u.a.<br />
Sommerschulen und Workshops) sowie die Integration<br />
internationaler Themen in die Entwurfslehre und Projekte.<br />
In ein Forschungsprojekt zum Urbanismus in der<br />
Agglomeration <strong>Ruhr</strong> im internationalen Vergleich können die<br />
bereits in Lehre und Forschung laufenden internationalen<br />
Kooperationen eingebracht werden.<br />
Traditionell hat sich das Fachgebiet Städtebau,<br />
Stadtgestaltung & Bauleitplanung an der Fakultät<br />
Raumplanung besonders intensiv mit der <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />
und den hier stattfindenden Transformationsprozessen in<br />
Lehre und Forschung beschäftigt.<br />
Wichtige Formate der Stadt- und Regionalentwicklung wie<br />
die Internationale Bauausstellung Emscher Park, die von<br />
1989 bis 1999 im <strong>Ruhr</strong>gebiet stattgefunden hat, sind von<br />
Mitgliedern des Fachgebietes begleitet, mitgetragen und in<br />
der Nachfolge beforscht worden.<br />
Mit dem Projekt „IBA revisited – eine Neubetrachtung der<br />
Internationalen Bauausstellung Emscher Park“ sind<br />
Erkenntnisse generiert worden, die mit internationalen<br />
Experten reflektiert und auf die Übertragbarkeit in einen<br />
internationalen Kontext überprüft worden sind.<br />
Diese Vorgehensweise der Evaluation eines zentralen<br />
Formates wie IBA ist nicht nur rückblickend erfolgt, sondern<br />
auch zukunftsorientiert in Handlungsempfehlungen für Stadt-<br />
und Regionalentwicklungsformate überführt worden, wie<br />
beispielsweise in Veranstaltungsreihen wie<br />
„IBA&Co.anderswo“ und Forschungsprojekten wie „Die<br />
Zukunft Internationaler Bauausstellungen“.<br />
Derzeit wird die Internationale Bauausstellung als Format im<br />
internationalen Kontext adaptiert, wozu der<br />
Erkenntnisgewinn aus dem Transformationsprozess der<br />
<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> bereits einen großen Beitrag geleistet hat.
Auch die Erforschung der <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> im Rahmen des<br />
Projektes „Schichten einer Region“ hat in vieler Hinsicht<br />
bestätigt, dass die Region als eine der am dichtesten<br />
besiedelten Europas besondere Transformationsbedingungen<br />
und –prozesse zu verzeichnen hat.<br />
In keiner anderen Region hat sich der Wandel von einer<br />
ehemals monostrukturell geprägten Stadtlandschaft so<br />
schnell und umfassend vollzogen wie in der <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong>.<br />
Die Agglomeration <strong>Ruhr</strong> gilt deshalb heute europa- oder gar<br />
weltweit als erfolgreiches Beispiel für die Transformation<br />
altindustrieller Regionen.<br />
Dieses ist vielfach von Wissenschaftlern, die sich in den<br />
vergangenen Jahren am Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung<br />
und Bauleitplanung im Rahmen ihrer Visitationen,<br />
Forschungstätigkeiten oder Promotionsvorhaben mit dem<br />
Prozess der Umstrukturierung und den Formaten der Stadt-<br />
und Regionalentwicklung beschäftigt haben, bestätigt<br />
worden.<br />
Vor diesem Hintergrund strebt das Fachgebiet Städtebau,<br />
Stadtgestaltung & Bauleitplanung in der Vernetzung mit<br />
anderen Einrichtungen und Fachgebieten der Fakultät<br />
Raumplanung an, sich im Rahmen der Netzwerkinitiative<br />
„ZUKUNFT RUHR 2020“ zu einem internationalen<br />
„Leuchtturm“ der wissenschaftlichen Untersuchung von<br />
Prozessen der Transformation und der städtebaulichen<br />
Qualifizierung zu profilieren.<br />
Begründung des Projektvorschlags<br />
Die Entwicklung von Städten und Stadtregionen wird<br />
zunehmend von globalen Herausforderungen wie<br />
Urbanisierung, Sub- und Reurbanisierung, strukturellem und<br />
demographischem sowie Klimawandel geprägt.<br />
Damit werden weitreichende Themenbereiche der<br />
Gestaltung urbaner Räume eröffnet.<br />
Diese Herausforderungen machen es mehr denn je<br />
notwendig, den Know-how-Transfer im Bereich der<br />
physischen Formung der Siedlungslandschaft global zu<br />
denken und zu gestalten und den internationalen Kontext<br />
zugleich stärker in die Planung und Forschung einzubeziehen.<br />
In Zukunft werden stärker auch internationale Ansätze für<br />
den Umbau und die Neuqualifizierung des Bestandes zur<br />
städtebaulichen Aufgabe.<br />
Die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> ist in vielerlei Hinsicht eine besondere<br />
Region. Räumlich ist es im Gegensatz zu anderen<br />
Metropolregien eine polyzentral organisierte Stadtregion<br />
Plädoyer für ein regionalwissenschaftliches<br />
„Kompetenznetzwerk RUHR“<br />
ohne dominanten Kern, die gekennzeichnet ist von Brüchen<br />
und Widersprüchen. Zugleich ist es mehr als nur eine<br />
Ansammlung von kleinen, mittleren und großen<br />
Industriestädten, die sich seit einem halben Jahrhundert<br />
darum bemühen, die Folgen des Niedergangs des<br />
Kohlebergbaus und den strukturellen Wandel der Wirtschaft<br />
zu bewältigen.<br />
Historisch betrachtet ist die Entwicklung der <strong>Metropole</strong><br />
<strong>Ruhr</strong> von einem der größten Ballungsräume der<br />
Schwerindustrie in Europa zu einer modernen Technologie-<br />
und Dienstleistungsregion beeindruckend. Die Suche nach<br />
einer tragfähigen räumlichen und städtebaulichen Vision für<br />
die gesamte Region hat hier Tradition.<br />
Der von Robert Schmidt im Jahre 1912 für den<br />
rechtsrheinischen Teil des Regierungsbezirks Düsseldorf<br />
konzipierte Generalsiedlungsplan war ein erster Versuch,<br />
Ordnung in die von der Montanindustrie in Anspruch<br />
genommenen Flächen zu bringen. Sein Konzept wurde in der<br />
Folge vom Siedlungsverband <strong>Ruhr</strong>kohlenbezirk (SVR)<br />
aufgegriffen und nachfolgend in verschiedenen Phasen weiter<br />
entwickelt.<br />
Mit der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park,<br />
die von 1989 bis 1999 stattfand, hat der Emscherraum und<br />
insgesamt das <strong>Ruhr</strong>gebiet einen wichtigen Schub zu einer<br />
nachhaltigen Entwicklung der Region erfahren.<br />
Projekte wie der ökologische Umbau des Emschersystems<br />
oder der Emscher Landschaftspark wären ohne die<br />
Internationale Bauausstellung in dieser Konsequenz und mit<br />
diesem Engagement nicht voran getrieben worden.<br />
Ohne die IBA Emscher Park hätte es keinen <strong>Ruhr</strong>-<br />
Tourismus, keine Europäische Kulturhauptstadt RUHR 2010,<br />
keinen Stadtregionalen Kontrakt, keine <strong>Ruhr</strong>-Foren oder<br />
ruhrcities-Projekte gegeben, noch hätte die Region mit einer<br />
neuen „Industriellen Revolution“ im internationalen Kontext<br />
auf sich aufmerksam machen können.<br />
Die IBA Emscher Park hat dazu beigetragen, das Wissen um<br />
die Besonderheiten und Eigenarten der Region zu<br />
vermehren. Wenn heute Projekte wie InnovationenCity<br />
<strong>Ruhr</strong> oder auch die Bewerbung um die European Green<br />
Capital angegangen werden, dann geschieht dies auch aus der<br />
Erfahrung heraus, dass neue Wege in der Planungskultur<br />
diese Region in der Vergangenheit im Ringen einer<br />
tragfähigen Zukunftsvision ein Stück näher gebracht haben.<br />
9
Hochschulen + Region<br />
Ziele des Starterprojekts<br />
Das Starterprojekt geht von folgenden Thesen aus:<br />
10<br />
Polyzentral organisierte Regionen wie die <strong>Metropole</strong><br />
<strong>Ruhr</strong> gelten weltweit als Erfolgsmodell für eine<br />
nachhaltige Entwicklung<br />
Formate der Stadt- und Regionalentwicklung (wie die IBA<br />
Emscher Park, die Kulturhauptstadt, ...) sind<br />
Hauptbestandteil einer zeitlichen und räumlichen<br />
Wirkungskette des Wandels und der Entwicklung von<br />
polyzentral organisierten Regionen<br />
Zur Untermauerung dieser Thesen soll in dem<br />
Starterprojekt eine Untersuchungsstruktur entwickelt<br />
werden, die mit international relevanten Forschungsfragen<br />
verbunden ist. Die Fragestellung ist dabei vor allem auf die<br />
Zukunftsfähigkeit der räumlichen Strukturen und Prozesse<br />
fokussiert:<br />
Wie lässt sich diese spezifische Raumstruktur für eine<br />
nachhaltige Entwicklung aktivieren? Wie entstehen regionale<br />
Formatketten des Wandels als langfristig strukturwirksame<br />
Konzepte und wie können diese operativ gesteuert werden?<br />
Und was kann man aus dem internationalen Vergleich für das<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiet und vom <strong>Ruhr</strong>gebiet lernen?<br />
Dazu wird bereits in einem ersten Schritt die spezifische<br />
Polyzentralität der <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> näher untersucht, um<br />
vergleichbare Parameter in anderen internationalen<br />
Regionen zu identifizieren.<br />
Folgende konkrete Ziele werden dabei verfolgt:<br />
1. Eine Bestandsaufnahme der spezifischen Strukturen der<br />
Polyzentralität<br />
2. Die Zusammenstellung der international vergleichende<br />
Themen zur Urbanismusforschung<br />
3. Der Aufbau eines Forschungsnetzwerks mit<br />
internationalen Partner<br />
4. Eine Konzeption für ein Großprojekt mit einer<br />
internationalen Forschungsplattform<br />
Im Rahmen der Bestandsaufnahme werden dabei<br />
methodisch folgende fünf auf der Raumphysis basierende<br />
Themenbereiche verfolgt:<br />
1. Raummuster<br />
Harte und weiche Strukturen<br />
Mono- und polyfunktionale Strukturen<br />
und deren Veränderungsdynamik, Veränderbarkeit<br />
bzw. Art der Veränderungsnotwendigkeit<br />
2. Durchlässigkeit und Konnektivität von<br />
Baustrukturen und Räumen<br />
Lineare Strukturen<br />
Zugänglichkeiten von Räumen und deren<br />
Durchlässigkeit<br />
3. Dichte sowie Nach- und Entdichtungspotenziale<br />
Bebauungsdichte<br />
Brachflächen / Restflächen und deren<br />
Aktivierungspotenziale<br />
4. Grünstrukturen im öffentlichen Raum und<br />
Freiraum (Innerer Rand)<br />
Erreichbarkeit<br />
Nutz- und Gebrauchswert<br />
5. Funktionale Zusammenhänge (Kerne und Adern)<br />
Raumhierarchien und Funktionscluster<br />
Straßenhierarchien und –gestaltung<br />
Neben den räumlichen Eigenschaften stehen auch die<br />
funktionalen Zusammenhänge hinsichtlich der Ansprüche an<br />
die einzelnen Raumformen sowie die Reaktionsfähigkeit auf<br />
die Veränderung dieser Ansprüche im Vordergrund.<br />
Anhand empirischer Fallstudien werden allgemeine Schlüsse<br />
über die wichtigsten räumlich relevanten Themenbereiche<br />
gezogen und der Boden für eine international angelegte<br />
vergleichende Forschung zu industriell vorgeprägten<br />
metropolitanen Agglomerationen vorbereitet.<br />
Folgende international vergleichende Schwerpunkte<br />
zur Urbanismusforschung in industriell vorgeprägten<br />
Agglomerationen im Strukturwandel bieten sich an als<br />
Grundlagenforschung und Stadtforschung zu<br />
Transformationsprozessen in europäischen und<br />
außereuropäischen Städten, <strong>Metropole</strong>n und<br />
Metropolregionen (in USA, Japan, China u.a. Ländern,<br />
insbesondere die Untersuchung der Rolle von<br />
planungskulturell geprägten Pfadabhängigkeiten und<br />
struktureller Rahmenbedingungen auf die<br />
Wirkungsketten und Formate des Wandels):<br />
Verstädterungsprozesse, Post-Suburbanisierungsprozesse,<br />
Umgang mit Städtewachstum und Sprawl<br />
Strukturwandel, Umbau und Neuqualifizierung des<br />
bestehenden urbanen Raums, inklusive Zentralisierungs-<br />
und Peripherisierungstendenzen sowie neuer regionaler<br />
und intraregionaler Profilierung und Konkurrenzen<br />
Räumliche Implikationen der sozialen und funktionalen<br />
Differenzierung und sozialräumliche Segregation<br />
Formelle und informelle Prozesse des Städtebaus und der<br />
Stadtentwicklung, Themen der Beteiligung und des<br />
Zusammenspiels von bottom up und top down Planung<br />
Projektformate des Strukturwandels, insbesondere des<br />
Stadtumbaus und der Urban Renaissance und ihre<br />
Wirkungsketten
Eine erweiterte Aufgabenstellung soll in der<br />
theoriegeleiteten empirischen Planungsforschung liegen.<br />
Dabei geht es sowohl um die Weiterentwicklung der<br />
Theorien, Verfahren und Instrumente raumbezogener<br />
Planung und Steuerung, um die Erforschung der<br />
Erinnerungskultur sowie der Planungspraxis auf den<br />
unterschiedlichen Planungsebenen, auch im internationalen<br />
Vergleich.<br />
Der Umgang mit Transformationsprozessen – insbesondere<br />
im internationalen Vergleich – lässt sich in vieler Hinsicht in<br />
die gesellschaftliche und planerische Diskussion einbetten,<br />
z.B.:<br />
räumliche Auswirkungen von demographischem Wandel<br />
Umgang mit Schrumpfungsprozessen<br />
Umbau von altindustriellen Regionen<br />
Erkenntnisgewinn in der Qualifizierung von polyzentral<br />
organisierten Räumen<br />
Das vorhandene internationale Netzwerk in Forschung<br />
und Lehre wird hinsichtlich der thematischen<br />
Ausrichtung der vergleichenden Urbanismusforschung<br />
überprüft und fortentwickelt.<br />
Bestehende Kooperationen auf der europäischen Ebene:<br />
Italien (University of Bergamo, University luav Venezia,<br />
University Roma)<br />
Griechenland (National Technical University of Athen)<br />
Niederlande (University Delft)<br />
Großbritannien<br />
Luxemburg (Universität Luxemburg)<br />
Frankreich (Ecole nationale supérieure d’architecture Paris-<br />
Malaquais)<br />
Schweiz (ETH Zürich)<br />
Österreich (TU Wien)<br />
Bestehende Kooperationen auf der internationalen Ebene:<br />
Japan (University of Osaka, University of Tusukuba, University<br />
of Kyoto ...)<br />
USA (University of Southern California<br />
China<br />
Naher/Mittler Osten (DJU Amman, Birzeit University,...)<br />
...<br />
Das Netzwerk wird in Form einer interaktiven<br />
Internetplattform in englischer und deutscher Sprache<br />
aufgebaut.<br />
Zur Vorbereitung und Konzeptionierung des<br />
Großprojektes wird ein internationaler Workshop<br />
durchgeführt, in den die Ergebnisse aus der<br />
Bestandsaufnahme und den Erkenntnissen zu den<br />
Forschungsschwerpunkten eingespeist werden. Dieser<br />
dient der Konkretisierung des Arbeitsprogramms für den<br />
Vollantrag.<br />
Plädoyer für ein regionalwissenschaftliches<br />
„Kompetenznetzwerk RUHR“<br />
Antragstellerin<br />
Die Antragstellerin war seit der Internationalen<br />
Bauausstellung Emscher Park in verschiedene Projekte in der<br />
<strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> als Architektin und Planerin einbezogen. Mit<br />
der Leitungsfunktion des Fachgebietes Städtebau,<br />
Stadtgestaltung + Bauleitplanung am 01.10.2002 hat sich die<br />
Tätigkeit auf die Forschung zur <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong><br />
konzentriert. Mit den bereits durchgeführten Projekten wie<br />
der Neubetrachtung der Internationalen Bauausstellung<br />
Emscher Park, dem Projekt „Dialog der Kulturhauptstädte:<br />
<strong>Ruhr</strong>gebiet, Pécs, Istanbul“ oder „Schichten einer Region“<br />
verfügt das Fachgebiet über ein profundes Knowhow über<br />
die <strong>Metropole</strong> <strong>Ruhr</strong> und hat ein breites Netz an regionalen<br />
und internationalen Kooperationspartner, die sowohl für das<br />
Starterprojekt sowie darüber hinaus aktiviert werden<br />
können.<br />
Das Projekt soll zu je einem Drittel durch<br />
3<br />
das Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung &<br />
Bauleitplanung bzw. aus Anschubmitteln der TU Do<br />
(Eigenanteil)<br />
das Land NRW<br />
den Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />
finanziert werden.<br />
Fachgebiet Städtebau, Stadtgestaltung &<br />
Bauleitplanung / Anschubmittelder TU DO,(Eigenanteil)<br />
Land NRW<br />
Regionalverband <strong>Ruhr</strong><br />
2013 2014 Gesamt<br />
30.417,00 € 30.417,00 € 60.834,00 €<br />
30.416,50 € 30.416,50 € 60.833,00 €<br />
30.416,50 € 30.416,50 € 60.833,00 €<br />
91.250,00 € 91.250,00 € 182.500,00 €<br />
11
Karola Geiß-Netthöfel (Vorsitz)<br />
Konzeption und Redaktion<br />
Prof. Dr. Stefan Berger<br />
Dr. Dieter Nellen<br />
Prof. Christa Reicher<br />
Für den Beraterkreis<br />
Prof. Dr. Ulrich Borsdorf<br />
Klaus Fehlemann<br />
Dr. Ing. Ernst Kratzsch<br />
Dr. Gerd Mahler<br />
Dr. Wolfgang Roters<br />
Prof. Dr. Klaus Peter Strohmeier<br />
Martin Tönnes<br />
Dr.-Ing. Irene Wiese-v. Ofen<br />
Prof. Dr. Christoph Zöpel<br />
Konzeptionelle + Redaktionelle Begleitung<br />
Udo Elsner