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Das Magazin für Abenteuer in Der Stadt und Wildnes

W herein enn mich das Schneeschippgeräusch meines Nachbarn am Morgen weckt, ist der Antrieb da! Schneller als sonst sitze ich beim Frühstück und zack – bin ich draußen. Flocken, die liegen bleiben! Nun ist man hier im hohen Norden der Republik nicht sonderlich oft von der weißen Pracht umgeben. Und überhaupt, Berge gibt’s hier doch sowieso keine, höre ich immer wieder. Tatsächlich aber sind es doch die kleinen Dinge, die ausreichen, um großes Vergnügen zu bereiten. Wie gerade am Bungsberg, 168 majestätische Meter über null, wo Deutschlands nördlichste „Skiliftanlage“ und die steilen Felder der Holsteinischen Schweiz viele raus aus ihren Häusern locken.

W herein enn mich das Schneeschippgeräusch meines Nachbarn am Morgen weckt, ist der Antrieb da! Schneller als sonst sitze ich beim Frühstück und zack – bin ich draußen. Flocken, die liegen bleiben! Nun ist man hier im hohen Norden der Republik nicht sonderlich oft von der weißen Pracht umgeben. Und überhaupt, Berge gibt’s hier doch sowieso keine, höre ich immer wieder. Tatsächlich aber sind es doch die kleinen Dinge, die ausreichen, um großes Vergnügen zu bereiten. Wie gerade am Bungsberg, 168 majestätische Meter über null, wo Deutschlands nördlichste „Skiliftanlage“ und die steilen Felder der Holsteinischen Schweiz viele raus aus ihren Häusern locken.

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oBjeKtiv 3,4/24-miLLimeter-eLmarit | direkte schwarz-weiss-aufNahme<br />

aufbruch!<br />

„Man kann nicht iMMer auf den<br />

GIPFELN verweilen. es heisst wieder<br />

ABSTEIGEN ... wozu dann überhaupt?<br />

nun: das OBEN kennt das UNTEN,<br />

das unten kennt das oben nicht.“<br />

rené dauMal<br />

Nebel schon seit Tagen, das Kap Erimo Misaki<br />

ganz im Süden von Hokkaido will sich nicht<br />

zeigen <strong>und</strong> nicht nur der Nebel nimmt mir<br />

die Bilder. Sturm kommt auf, immer dichter fallen<br />

die Schneeflocken, es wird kalt. Me<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Zelt<br />

steht im Schutz der Felsen, ich b<strong>in</strong> alle<strong>in</strong>, <strong>und</strong> das<br />

ist manchmal gar nicht so e<strong>in</strong>fach. In der Nacht<br />

wird es still, das unerträgliche Flattern der Zelthaut<br />

hört endlich auf. Kormorane schreien. Übermüdet<br />

schlafe ich e<strong>in</strong>. Am nächsten Morgen wird es lange<br />

nicht hell, nasser Schnee liegt auf dem Zelt <strong>und</strong> erst<br />

als ich gegen die Zelthaut schlage, beg<strong>in</strong>nt der neue<br />

Tag. Ich gehe h<strong>in</strong>aus <strong>und</strong> sehe zum ersten Mal die<br />

Landschaft, die mich schon seit Tagen umgibt, die<br />

ich aber bisher nur erfühlen konnte. Wie filigrane<br />

japanische Tuschezeichnungen liegen die Felsen<br />

<strong>und</strong> das Meer vor mir, ich beg<strong>in</strong>ne zu fotografie-<br />

ren <strong>und</strong> weiß nicht, wo ich zuerst h<strong>in</strong>schauen soll,<br />

ich b<strong>in</strong> überwältigt von dieser Szene. Es ist Anfang<br />

März, wenige Tage später wird das Meer vor Japan<br />

beben <strong>und</strong> die Welt verändern.<br />

bilderwelt<br />

raus-magaz<strong>in</strong> 4 / 2012<br />

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