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Gutachten zur Abwehr von Vögeln in der ... - Starenabwehr

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Handlungsempfehlungen Seite 95<br />

Bejagung <strong>zur</strong> <strong>Abwehr</strong> <strong>von</strong> Schäden unterzogen werden. Diese sollte nur nach Abwägung mit<br />

an<strong>der</strong>en geeigneten und verhältnismäßigen Mitteln erfolgen (§ 26 Bundesjagdgesetz, vgl.<br />

Kap. 4.1.3). Vergrämungsabschüsse s<strong>in</strong>d kaum wirksam und als ungerichtet zu unterlassen.<br />

Zum Schutz <strong>von</strong> Silagemieten und –ballen vor Rabenvögeln bieten sich neben den<br />

erwähnten Krähenattrappen auch Netzabspannungen ggf. mit e<strong>in</strong>er Stroh- o<strong>der</strong><br />

Autoreifenzwischenlage zum physischen Ausschluss <strong>der</strong> Vögel an.<br />

8.3 <strong>Abwehr</strong>management<br />

Zukünftig sollte e<strong>in</strong>e gezielte Dokumentation <strong>von</strong> nennenswerten Schadensfällen <strong>in</strong><br />

Son<strong>der</strong>kulturen des rhe<strong>in</strong>land-pfälzischen Landbaus erfolgen. Aus diesen Untersuchungen<br />

s<strong>in</strong>d empf<strong>in</strong>dliche und gefährdete Bereiche genauer als bislang üblich zu erkennen. Nur aus<br />

<strong>der</strong> Kenntnis <strong>von</strong> räumlichen und zeitlichen Zusammenhängen und <strong>der</strong> am stärksten<br />

gefährdeten Bereiche lassen sich wirksame Strategien gegen Fraßschäden konzipieren<br />

(SOMERS & MORRIS 2001). Regionale Ansätze zu e<strong>in</strong>em effektiven Schadvogelmanagement<br />

fehlen weitgehend. Daher wird die Initiierung e<strong>in</strong>es solchen Schadvogelmanagements<br />

vorgeschlagen, das folgende Handlungsanfor<strong>der</strong>ungen be<strong>in</strong>halten sollte:<br />

Schadensschwerpunkte und gefährdete Lagen sowie Kultursorten s<strong>in</strong>d zu<br />

identifizieren. Diese Kenntnisse stellen die Handlungsgrundlage für wirksame<br />

<strong>Abwehr</strong>maßnahmen dar. Im Rahmen dessen ist e<strong>in</strong>e Bewertung <strong>der</strong> Situation<br />

vor Ort durch sachkundige und unabhängige Personen(-gruppen) <strong>in</strong> enger<br />

Zusammenarbeit mit We<strong>in</strong>bauern und Landwirten ratsam.<br />

Kenntnisse über das Raum-Zeit-Verhalten <strong>der</strong> schädigenden Vogelarten<br />

können nur durch e<strong>in</strong> ebenfalls ortsnahes Monitor<strong>in</strong>g <strong>in</strong> We<strong>in</strong>bergen und an<br />

Schlafplätzen erlangt werden. Die Ergebnisse s<strong>in</strong>d mit bekannt gewordenen<br />

Schadfällen zu vergleichen und diesbezüglich auszuwerten.<br />

Bei erwarteten Fraßschäden <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit dem Auftreten <strong>von</strong> größeren<br />

Vogeltrupps ist e<strong>in</strong>e gezielt aktive Vergrämung <strong>in</strong> den gefährdeten Lagen<br />

erfor<strong>der</strong>lich. Die Tätigkeit <strong>von</strong> W<strong>in</strong>gertschützen gewährleistet e<strong>in</strong>e Flexibilität<br />

solcher <strong>Abwehr</strong>maßnahmen.<br />

Treten Schäden <strong>in</strong> Kulturen auf, sollten diese durch exakte Schadenserhebung<br />

unabhängiger Gutachter protokolliert werden. Nach Möglichkeit sollte e<strong>in</strong>e<br />

fundierte Dokumentation und Bilanzierung <strong>der</strong> Schäden nach dem Vorbild <strong>der</strong><br />

Wildschadensschätzung angestrebt werden.

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