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IFT-Berichte Bd. 116

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Analyse der Drogentodesfälle 1999<br />

4 Analyse der Drogentodesfälle 1999<br />

4.1 Fragestellung<br />

1999 sind in Bayern insgesamt 268 Personen im Zusammenhang mit Drogenkonsum<br />

verstorben. In dieser Teilstudie sollten alle über die Drogentodesfälle in 1999 bekann-<br />

ten Informationen aus dem Drogenhilfesystem, den Polizeiakten und dem sozialen<br />

Umfeld zusammengetragen und auf das Vorliegen bestimmter, aus der empirischen<br />

Literatur als relevant bekannter Risikofaktoren untersucht werden. Es wurden die Be-<br />

reiche soziodemographischer Hintergrund, Faktoren des Konsums und der Konsum-<br />

vorgeschichte, Todesumstände, Ergebnisse der chemisch-toxikologischen Analysen<br />

und die Behandlungsvorgeschichte erfragt.<br />

4.2 Methodisches Vorgehen<br />

Als Untersuchungsregionen wurden die drei Städte München, Nürnberg und Augsburg<br />

ausgewählt. In diesen drei Städten waren 1999 insgesamt 107 Personen als Drogento-<br />

te klassifiziert worden, davon 62 in München (3 davon im Landkreis München), 23 in<br />

Augsburg (davon 4 im Landkreis) und 22 in Nürnberg. In diesen drei Städten sollten<br />

alle verfügbaren Informationen aus den Quellen Polizei, Drogenhilfe, Entgiftung, Sub-<br />

stitution und Angehörige zusammengetragen werden.<br />

In jeder der drei Städte musste ein Netzwerk aufgebaut werden, um die Zusammenfüh-<br />

rung der Daten zu ermöglichen. Dazu musste zunächst eine Kontaktaufnahme mit der<br />

jeweils zuständigen Kriminalpolizeiinspektion sowie einer koordinierenden Institution<br />

(Gesundheitsamt bzw. Sozialreferat) erfolgen. Die koordinierende Institution musste<br />

nach Absprache mit dem Bayerischen Datenschutzbeauftragten als Zwischenstelle<br />

fungieren, die von der Polizei über die Namen der Toten und Kontaktadressen der An-<br />

gehörigen informiert wurde. Im Anschluss wurden von der koordinierenden Institution<br />

die Namen der Drogentoten an die Einrichtungen der Drogenhilfe weitergegeben sowie<br />

die Angehörigen kontaktiert. Dieses Vorgehen war notwendig, damit dem <strong>IFT</strong> die Na-<br />

men und Adressen der Verstorbenen bzw. der Angehörigen nicht bzw. nur nach Kon-<br />

taktaufnahme durch die Angehörigen vorlagen. In Nürnberg wurde darüber hinaus ein<br />

Treffen organisiert, bei dem die jeweiligen Institutionen über das Projekt informiert und<br />

zur Teilnahme motiviert wurden.<br />

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