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unimagazin 3/2000_Risiko und Sicherheit. Zwischen Kalkül ... - Planat

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46 KATASTROPHEN<br />

ID Name OD PG4 PG5<br />

1 Altstadt Grossbasel 56 26 6<br />

2 Vorstädte 44 15 2<br />

3 Am Ring 45 16 3<br />

4 Breite 40 12 1<br />

5 St. Alban 49 19 4<br />

6 G<strong>und</strong>eldingen 45 16 3<br />

7 Bruderholz 43 15 2<br />

8 Bachletten 54 24 5<br />

9 Gotthelf 47 18 3<br />

10 Iselin 48 18 3<br />

11 St. Johann Süd 50 21 4<br />

12 Altstadt Kleinbasel 55 24 6<br />

13 Clara 49 14 4<br />

14 Wettstein 39 11 1<br />

15 Hirzbrunnen 40 12 2<br />

16 Rosenthal 40 12 1<br />

17 Matthäus 43 14 2<br />

18 Klybeck 37 10 1<br />

19 Kleinhüningen 35 9 1<br />

20 Riehen 31 7 1<br />

21 Am Ring Nord 39 11 1<br />

22 St. Johann Nord 33 8 1<br />

Berechneter mittlerer Schaden<br />

in Basel für ein mögliches Erdbeben<br />

der Stärke des historischen Erdbebens<br />

von 1356.<br />

(Die Einflüsse des lokalen Untergr<strong>und</strong>es<br />

<strong>und</strong> der geschätzten<br />

Gebäude-Verletzbarkeit sind im<br />

Erdbebenszenario berücksichtigt.)<br />

Und wenn das<br />

grosse Erdbeben kommt...<br />

Die Frage ist nun, was wir in der<br />

Region Basel erwarten müssen,<br />

wenn sich heute ein starkes Erdbeben<br />

ereignet.<br />

Der Gesamtschaden an Gebäuden,<br />

inklusive Verluste an<br />

Einrichtungen, Infrastrukturbauten<br />

<strong>und</strong> den Folgekosten durch<br />

Todesfälle, Verletzungen, Produktionsausfall<br />

<strong>und</strong> Umweltschäden<br />

würde sicherlich mehrere<br />

Milliarden Franken ausmachen.<br />

Einige Schätzungen gehen davon<br />

aus, dass bei einer Wiederholung<br />

des Erdbebens von 1356 mit zirka<br />

100 Todesopfern zu rechnen<br />

wäre. Andere Schätzungen berechnen<br />

eine Anzahl von insgesamt<br />

über 10000 Todesopfern in<br />

der Schweiz, Deutschland <strong>und</strong><br />

Frankreich.<br />

Obwohl für beide Schätzungen<br />

ein Erdbeben der Magnitude<br />

6,5 angenommen wurde, kommen<br />

sie aufgr<strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Annahmen zu unterschiedlichen<br />

Ergebnissen. Für die Situation<br />

in der Schweiz sind viele Faktoren<br />

kaum bekannt. Sie werden<br />

aus Beobachtungsdaten anderer<br />

Länder hergeleitet. Um in Zukunft<br />

die Methoden der Erdbeben-<strong>Risiko</strong>abschätzung<br />

für die<br />

Schweiz zu verbessern, lancierte<br />

der Schweizerische Erdbebendienst<br />

das Projekt «Erdbebenszenarien<br />

für die Schweiz». Das<br />

Projekt soll die verschiedenen<br />

Aspekte des Erdbebenrisikos von<br />

der geologischen Feldarbeit über<br />

theoretische Studien <strong>und</strong> ingenieurspezifische<br />

Anwendungen bis<br />

zu einer Umsetzung in Mikrozonierungs-<br />

<strong>und</strong> <strong>Risiko</strong>karten miteinbeziehen.<br />

Ein wichtiger Teil ist<br />

dabei die interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

mit Experten aus<br />

der Seismologie, mit Bauingenieuren<br />

des Instituts für Baustatik<br />

<strong>und</strong> Konstruktion der ETH, Geologen<br />

der Universität Basel <strong>und</strong><br />

Behördenvertretern des Kantons<br />

Basel Stadt.<br />

Wir können ein Erdbeben<br />

nicht voraussagen, aber wir können<br />

die Wahrscheinlichkeit für das<br />

Auftreten einer bestimmten Erschütterungsintensitätabschätzen.<br />

Die Erfahrungen aus starken<br />

Erdbeben zeigen, dass die stärksten<br />

Schäden massgeblich durch<br />

zwei Faktoren bestimmt sind – die<br />

Eigenschaften des lokalen geologischen<br />

Untergr<strong>und</strong>es <strong>und</strong> die<br />

Qualität der Bauwerke. Zum einen<br />

kann ein besonders weicher<br />

Untergr<strong>und</strong> zu einer Aufschaukelung<br />

der Erdbebenwellen führen<br />

<strong>und</strong> somit zu einer erheblichen<br />

Verstärkung der Erschütterungen.<br />

Besonders verheerend können die-<br />

MAGAZIN UNIZÜRICH 3/00 – BULLETIN ETHZ 279

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