Implantatratgeber 2013 - Zahnärzte Dr. Schrott & Partner
Implantatratgeber 2013 - Zahnärzte Dr. Schrott & Partner
Implantatratgeber 2013 - Zahnärzte Dr. Schrott & Partner
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Die Freilegung des Implantats<br />
Damit die Aufbaustruktur (Suprakonstruktion)<br />
angebracht werden kann,<br />
muss das Implantat in einem kleinen<br />
Eingriff wieder freigelegt werden. Der<br />
Vorgang erfolgt in örtlicher Betäubung.<br />
Die Schleimhaut, die direkt über dem<br />
Implantat liegt, wird herausgenommen.<br />
Die Versorgung mit der Aufbaustruktur<br />
Wenn das Gewebe nicht mehr gereizt<br />
ist, kann die Aufbaukonstruktion<br />
erstellt werden. Das können Prothesen,<br />
Brücken oder Kronen sein. Vom betroffenen<br />
Kiefer sowie auch vom Gegenkiefer<br />
wird dazu ein Abdruck genommen.<br />
Der Zahntechniker im Dentallabor<br />
kann dann die Konstruktion genau passend<br />
anfertigen. Der Zahnarzt muss sich<br />
mit dem Zahntechniker gut absprechen.<br />
Bisweilen ist es bei komplizierten Fällen<br />
sinnvoll, dass der Patient selbst in das<br />
Dentallabor geht. Dort ist es möglich,<br />
den Zahnersatz sehr genau anzupassen<br />
und dessen Form und Sitz zu testen.<br />
Wenn ein Implantat schon sehr fest<br />
sitzt, welches gerade eingebaut wurde,<br />
kann daran direkt ein Aufbau befestigt<br />
werden. Die Voraussetzungen hierfür<br />
müssen genau geprüft werden.<br />
Die Aufbaukonstruktion wird mit<br />
verschiedenen Mitteln und Mechanismen<br />
befestigt. Die am häufi gsten angewendete<br />
Möglichkeit ist das Einze-<br />
Das kann mit dem Skalpell, mit einer<br />
Stanze oder mit dem Laser geschehen.<br />
Diese kleine Operation hat nahezu<br />
keine Risiken. Im Anschluss muss die eröff<br />
nete Schleimhaut über ein bis zwei<br />
Wochen, manchmal bis zu vier Wochen,<br />
verheilen.<br />
mentieren. Die Methode entspricht dem<br />
Vorgehen, wenn eine Zahnkrone auf einen<br />
natürlichen Zahnstumpf aufgesetzt<br />
wird. Der so genannte Zement ist eine<br />
Substanz, die die beiden Anteile stabil<br />
miteinander verbindet. Ein weiterer Mechanismus,<br />
der relativ häufi g angewendet<br />
wird, ist die stabile Verschraubung<br />
von Implantat und Überbau.<br />
Vor der Befestigung wird probiert, ob<br />
die Konstruktion auch wirklich auf die<br />
Implantate passt. Gegebenenfalls sind<br />
Maßnahmen für eine feine Nachbearbeitung<br />
notwendig.<br />
Die Gesamtzeit, bis die Aufbaukonstruktion<br />
stabil ist, ist relativ lang. Patienten<br />
müssen sich auch erst einmal an<br />
den Zahnersatz gewöhnen (Adaptationsphase).<br />
Sie müssen alles in allem mit<br />
einer Dauer von mindestens drei bis fünf<br />
Monaten (Unterkiefer) oder drei bis acht<br />
Monaten (Oberkiefer) rechnen. Ausnahme<br />
ist die Sofortimplantation, wenn<br />
gleich auch direkt der Aufbau des ge-<br />
samten Zahnersatzes erfolgt. Es muss<br />
bedacht werden, dass in diesen Monaten<br />
nur eine Versorgung mit einer ab-<br />
Was ist ein Provisorium?<br />
Manchmal ist es vorteilhaft, erst einmal<br />
nur eine provisorische Struktur herzustellen<br />
und anzubringen. Erst im<br />
späteren Verlauf wird der endgültige<br />
Überbau angebracht.<br />
Eine zeitweilige Prothese, die sich<br />
abnehmen lässt, kann angepasst werden.<br />
Diese schützt den operierten Bereich<br />
vor Schäden. Eine Klammerprothese<br />
wird an den restlichen Zähnen<br />
befestigt. Die Prothese kann unten weichen<br />
Kunststoff aufweisen, um die Stelle<br />
zu schonen. Solches Material begünstigt<br />
es jedoch, dass sich Beläge absetzen,<br />
weshalb die Prothese stets gründlich gereinigt<br />
werden muss.<br />
Eine provisorische Brücke kann wie<br />
eine herkömmliche Brücke befestigt<br />
werden oder an den Nachbarzähnen<br />
festgeklebt werden. Die Klebebrücke<br />
oder Maryland-Brücke wird mit den fl ügelähnlichen<br />
seitlichen Ausläufern an<br />
die Zähne geklebt.<br />
Eine provisorische Krone kann als<br />
portal-der-zahnmedizin.de<br />
nehmbaren oder lediglich mäßig stabilen<br />
Zwischenkonstruktion besteht.<br />
direkt feste Struktur auf das Implantat<br />
gesetzt werden. Das hat gewisse Vorteile,<br />
führt aber zu einer erhöhten Gefährdung<br />
für das Implantat.<br />
Als so genanntes Interimsimplantat<br />
kann ein provisorisches Implantat neben<br />
dem eigentlichen Implantat eingesetzt<br />
werden. Das Interimsimplantat<br />
kann eine Brücke oder Prothese tragen<br />
und die Belastung von den eigentlichen<br />
Implantaten fernhalten. Das Interimsimplantat<br />
wird entfernt, bevor das dauerhafte<br />
Implantat eingearbeitet wird. Das<br />
bereitet normalerweise keine größeren<br />
Schwierigkeiten.<br />
Der endgültige Aufbau zum Zahnersatz<br />
wird dann erst Monate später befestigt,<br />
damit das bestmögliche Ergebnis<br />
erreicht wird. Ein Provisorium mit späterer<br />
dauerhafter Versorgung kann sich<br />
vor allem für Implantate im vorderen<br />
Gebissbereich empfehlen. Dort kommt<br />
es schließlich besonders auf das ästhetische<br />
Resultat an.<br />
www.portal-der-zahnmedizin.de -<br />
Zahnmedizin & Zahngesundheit<br />
32 33