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■ Editorial/ Erstkommunion Einladungen Die Kinder im Kloster Fischingen und ein Vergleich der Abendmahlsfeiern in den christlichen Kirchen (Seite 4): Man kann das Thema Eucharistie und Ökumene theologisch diskutieren – oder aus dem persönlichen Blickwinkel betrachten. Auch wir haben damals, als Neunjährige, Brot gebacken und ein Kruzifi x gebastelt. Und mit dem theologischen Konzept der «Realpräsenz» kamen wir auch in Berührung. Die Neugier plagte uns, weil niemand das Brot im Vorfeld probieren durfte – und weil die Religionslehrerin auf die Frage, wie Jesus in einem Brot vorhanden sein könnte, empfi ndlich reagierte. Ihre Antwort: Der «heiligste Moment» im Gottesdienst ist der während der Wandlung. Deshalb klingeln die Ministranten – damit eventuell dösende Teilnehmer nichts verpassen. Und kniet man nach der Kommunion, denn dann könnte man mit Gott direkt sprechen. In den letzten Jahren habe ich aus verschiedenen theologischen Schriften erfahren, wer alles nicht «direkt mit Gott sprechen darf». Wer, wenn man es mit der Lehre genau nimmt, ausgeschlossen ist: Reformierte Ehepartner, unverheirateta Menschen in einer Partnerschaft, Geschiedene mit einem neuen Partner. Eine ganze Menge also. Glücklicherweise sieht die Praxis anders aus. Und zu wünschen wäre, wenn überall die eucharistische Gastfreundschaft so praktiziert wird, wie es schon in vielen katholischen Pfarreien auch in unserer Region der Fall ist. Wenn eine Einladung zur Tischgemeinschaft an die ganze versammelte Gemeinde ergeht, an alle, die glauben. Ann-Katrin Gässlein 2 forumKirche | 8-2007 Das Kloster gehört uns! Ein Erstkomminionwochenende für Kinder und Eltern Spätestens dann, wenn Pater Meinrad nach dem Gottesdienst mit Kindern, Eltern und Leitenden singend durch die Gänge zieht, haben die Teilnehmenden des Erstkommunionweekends das Bildungshaus des Klosters Fischingen in ihren Besitz genommen. Seit zehn Jahren führt Stefan Fischer, Leiter der Katechetischen Arbeitsstelle des Kantons Thurgau, mit seinem Team Erstkommunionwochenenden im Kloster Fischingen durch. Jedes Jahr kommen 190 Kinder in elterlicher Begleitung hierher, um sich intensiv auf die Erstkommunion vorzubereiten. Das Konzept wurde im Laufe der Zeit den veränder-ten Bedürfnissen angepasst: Aktivitäten, wo Eltern und Kinder gemeinsam teilnehmen, werden vermehrt angeboten. Es zeigt sich, dass es für Eltern zusehends schwieriger wird, ihre Familiensituation durch die Teilnahme an diesem Wochenende zu regeln. Auf eine Einführung in das Thema der Erstkommunion wird bewusst verzichtet, denn Kinder und Eltern erfahren im Laufe des Wochenendes in Gesprächen, anhand von Bibeltexten, im aktiven Tun und vor allem im Gottesdienst, wie sehr die Feier der Eucharistie mit dem Alltag verbunden ist. Auf diese Art spüren in erster Linie die Erwachsenen, wie wichtig dieser Tag im Leben ihrer Kinder sein wird. Miteinander unterwegs… …im Gespräch Wir geniessen es, abschalten zu können, einfach nur da zu sein, mitzumachen, zuzuhören und sich berieseln zu lassen. Wir sind froh, dass wir uns dieses Wochenende gönnen können. Wir sind begeistert, «berührt und aufgerichtet», wir fühlen uns gerade so wie das Thema des Erstkommunionweekends lautet. Pia und Patrizia (Mütter) Das nötige Material für das Erarbeiten des Bibeltextes wird von den Mitarbeitern der Katechetischen Arbeitsstelle vorbildlich zusammengestellt und vorbereitet. Ich kann die Unterlagen in meiner Gruppe in meinem Sinn einsetzen. Beatrice (Katechetin) …beim Werken Ich bin gerne nach Fischingen gekommen. Alles ist «läss», das Brotbacken ganz besonders. Meine Brötchen sind noch nicht schön rund, ich will es ganz gut machen. Simona (Erstkommunikantin) Der Kontakt mit Eltern und Kindern gibt mir selbst sehr viel. Nach zwei Jahren wechseln wir das Thema und damit auch die Bastelarbeit. Heute verzieren Kinder und Eltern gemeinsam Weihwasserfl aschen. Die Kinder lassen ihrer Fantasie freien Lauf, und es entstehen wahre Kunstwerke. Gisela (Katechetin) …mit fachkundiger Begleitung Ich bin schon seit sieben Jahren als Kinderbetreuerin mit Freude dabei. Ich habe berufl ich nichts mit Kindern zu tun, deshalb ist dies ein willkommener Ausgleich. Es macht mir Spass, und die Kinder lassen uns sogar einige Stunden schlafen. Sabrina (Kinderbetreuerin) Ich befasse mich mit der Einteilung der Anmeldungen und regle allfällige Verschiebungen. Wenn möglich erfülle ich die Anliegen der Eltern und berücksichtige auch Anmeldungen nach Ablauf der Anmeldefrist. Es kann vorkommen, dass eine Kinderbetreuerin ausfällt, dann wird es schwierig, einen Ersatz zu fi nden. Christine (administrative Leiterin) Das Verzieren von Weihwasserfl aschen macht Spass und es entstehen wahre Kunstwerke.
Die Kinder geben sich Mühe, ein schönes Brot zu backen. …hinter Klostermauern Ich bin zum ersten Mal im Kloster Fischingen. Die Einfachheit gefällt mir. Die besondere Atmosphäre wirkt beruhigend. Erika (Mutter) Ich empfi nde jedes Mal, wenn ich nach Fischingen komme, dass ich die Aussenwelt draussen lasse und so richtig abschalten kann – das hat mit der Lage des Klosters zu tun, das zuhinterst in diesem Tal, eingebettet zwischen Hügeln, liegt. Es ist erholsam, auch wenn die Betreuung der Kinder ziemlich anstrengend ist. Franziska (Kinderbetreuerin) …auf geheimnisvollen Spuren Ich bin Harry-Potter-Fan – wer von euch auch? Das Passwort «Zitronensorbet» gewährt jedoch keinen Einlass durch die Geheimtür des Klosterarchivs! Übrigens – Jesus ist mein bester Freund, deshalb rede ich jeden Tag mit ihm, mehr als zwei Stunden lang, verteilt auf den Tag. Beim Morgen-, Mittag-, Abend- und Nachtgebet singen wir «mönchisch». das tönt dann so: (sagts und beginnt zu rezitieren) Bruder Leo (Mönch, der Klosterführungen anbietet) Der unterirdische Gang hat mir am besten gefallen. Es war ein tolles Gefühl, unter der Erde zu sein. Das Essen war gut, das Basteln auch. Ich fand es sehr schön, wie Pater Meinrad beim Nachtgebet das Weihwasser gesegnet hat. Dario (Erstkommunikant) … zur Erstkommunion Am Anfang war ich gespannt, was da auf mich zukommt. Es ist mir aufgefallen, dass die Kinder im Vergleich zu mir zum Thema Erstkommunion aus dem Religionsunterricht einen Wissensvorsprung mitbringen. Ich habe eine entsprechende Einführung dazu vermisst. Beim zweiten Kind soll meine Frau die Chance bekommen, ein solches Wochenende mitzuerleben. Vielleicht nehmen wir dann sogar als Familie daran teil. Giudo (Vater) All diese Eindrücke erwarten Sie und Ihre Kinder auch im nächsten Jahr. Die Leitung der Katechetischen Arbeitsstelle freut sich, wenn Sie sich entschliessen können, an einem der Wochenenden teilzunehmen. Die Angaben werden rechtzeitig in Ihrer Pfarrei und im «forumKirche» angekündigt. Text und Bilder: Ruth Jung Hinweis: Adresse: Katechetische Arbeitsstelle der katholischen Landeskirche Thurgau, Postfach 231, 8570 Weinfelden, Tel. 071 626 11 41, Fax 071 626 11 40, E-Mail: sekretariat.kas@kath-tg.ch Erstkommunion / News ■ In Kürze ■ Seligsprechung Genau zwei Jahre nach dem Tod von Johannes Paul II. ist in Rom die erste Etappe des Seligsprechungsverfahrens zu Ende gegangen. Die Untersuchung der Diözese Rom über Leben, Tugend und Ruf der Heiligkeit des Papstes Wojtyla wurde abgeschlossen. Über eine Seligsprechung entscheidet allein Papst Benedikt XVI. ■ Postkarten Im Rahmen der Kampagne für fair hergestellte Computer von «Brot für alle», «Fastenopfer» und «Partner sein» sind bereits über 5000 Postkarten bei den Computerfi rmen eingegangen. Einige Firmen reagieren konstruktiv und versprechen Verbesserungen, andere (z. B. Acer) verharren in Stillschweigen. ■ Kirchliche Berufe Die Homepage der Fachstelle Kirchliche Berufe (IKB) wurde neu gestaltet. Unter www.kirchliche-berufe.ch bietet sie Informatio-nen über kirchliche Berufsbilder, Ausbildungswege und anderes mehr. ■ Begrüssung Beim Besuch in der Kathedrale St.Gallen wurden die Mitglieder der Vereinigung schwuler Führungskräfte «Network» von Bischof Markus Büchel begrüsst. Angesichts der Kritik einiger konservativer Katholiken verwies das Bistum auf ein vatikanisches Dokument, wonach homosexuell veranlagten Menschen mit Achtung zu begegnen sei. ■ «Thurgauer Kirchenbote» Roman Salzmann aus Bischofszell wird neuer Redaktor beim «Thurgauer Kirchenboten». Er verfügt über breite journalistische Erfahrung und kennt als Präsident der Kirchenvorsteherschaft Bischofszell-Hauptwil den Thurgau und seine Landeskirche bestens. Im Herbst tritt er die Nachfolge von Hans Ruedi Fischer an, der in Pension geht. forumKirche | 8-2007 3
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