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DSS-WAMOS - Grundlagen der Moor- und Torfkunde

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<strong>DSS</strong>- <strong>WAMOS</strong> -<br />

<strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong>der</strong> <strong>Moor</strong>- <strong>und</strong><br />

Torfk<strong>und</strong>e<br />

Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt


Begriffsdefinitionen<br />

MOORE TORF MOORBÖDEN<br />

= torfakkumulierende<br />

Ökosysteme<br />

= Substrate mit einem Anteil<br />

an organischer Substanz<br />

von mind. 30%<br />

= Böden mit mind. 30 cm<br />

Torfauflage<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


<strong>Moor</strong>e speichern organisches Material<br />

Quelle: H. Joosten


<strong>Moor</strong>e leben vom Wasser ! (Succow 1988)


Obwohl sich das Land nach seiner<br />

Erscheinung beträchtlich unterscheidet,<br />

ist es doch im allgemeinen entwe<strong>der</strong> mit<br />

unwirtlichen Wäl<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> mit wüsten<br />

Sümpfen bedeckt


..<strong>und</strong> heute?<br />

Foto: M. Succow<br />

Succow & Joosten<br />

• ca. 99% <strong>der</strong> wüsten Sümpfe<br />

Deutschlands sind „sterbende <strong>Moor</strong>e“<br />

• lediglich 1% sind noch als naturnah<br />

einzustufen<br />

• aus Nährstoffsenken wurden Nährstoffquellen,<br />

aus Kohlenstoffspeichern wurden<br />

CO 2 – Emittenten!<br />

Gr<strong>und</strong>wasserabsenkung im Verlauf<br />

intensivierter Grünlandnutzungen in<br />

Nordostdeutschland


Auswirkungen:<br />

• <strong>Moor</strong>bodendegradierung infolge Entwässerung,<br />

Sackung <strong>und</strong> Mineralisation <strong>der</strong> Torfe<br />

• Freisetzung klimarelevanter Gase<br />

• Auteutrophierung<br />

• Nährstoffbelastung angrenzen<strong>der</strong><br />

wassergeprägter Ökosysteme<br />

• Verlust <strong>der</strong> „Pufferfunktion“ im<br />

Landschaftswasserhaushalt<br />

• Biodiversitätsverlust<br />

<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

Kollision mit den nationalen <strong>und</strong> internationalen Vorgaben<br />

zum Boden-, Wasser- <strong>und</strong> Naturschutz !<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Begriffsdefinitionen<br />

Was sind eigentlich Waldmoore?<br />

„Waldmoore (im Sinne des <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong>) sind alle mit dem Wald<br />

verb<strong>und</strong>enen gehölzbestandenen <strong>und</strong> gehölzfreien <strong>Moor</strong>e. Das<br />

Einzugsgebiet ist überwiegend bewaldet <strong>und</strong> <strong>der</strong> Wasserhaushalt<br />

des <strong>Moor</strong>es entscheidend durch das bewaldete Einzugsgebiet<br />

geprägt.<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


<strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong>


<strong>Moor</strong>substrate – Torfe <strong>und</strong> Mudden<br />

TORF: aus unvollkommen zersetzten Resten abgestorbener<br />

Pflanzen gebildete, sedentäre (von unten<br />

aufwachsende) Ablagerungen auf anhaltend vernässten<br />

Standorten; Anteil organischer Substanz ≥ 30%<br />

• HOLZTORF (Kiefern-, Birken-, Erlenbruchtorf)<br />

• MOOSTORF (Torfmoos- <strong>und</strong> Braunmoostorf)<br />

• RIEDTORF (Seggen-, Wollgras-, Schilftorf)<br />

• AMORPHER TORF<br />

→ unterschiedliche Zersetzungsgrade (Skala von 1-10 n. v. Post)<br />

www.mire-substrates.com


<strong>Moor</strong>substrate (Auswahl)<br />

Torfmoostorf Braunmoostorf<br />

Birkenbruchtorf<br />

Erlenbruchtorf<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


<strong>Moor</strong>substrate – Torfe <strong>und</strong> Mudden<br />

MUDDE: organische o<strong>der</strong> mit organischer Substanz (> 5%)<br />

durchsetzte limnische Sedimente; sedimentär (von oben<br />

herabrieselnd) in stehenden Gewässern gebildet<br />

• ORGANOMUDDE (Detritus-, Lebermudde)<br />

• KALKMUDDE<br />

• SILIKATMUDDE (Sand-, Ton-, Schluffmudde)<br />

• FAULMUDDE (Sapropel)<br />

→ unterschiedliche Konsistenzstufen von flüssig bis steif (in TGL)<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


<strong>Moor</strong>substrate – Torfe <strong>und</strong> Mudden<br />

Feinkalkmudde mit Conchylien <strong>und</strong> Organomuddebän<strong>der</strong>n<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


<strong>Moor</strong>substrate<br />

Lebermudde<br />

– Torfe <strong>und</strong> Mudden<br />

Lebermudde mit Kalkbän<strong>der</strong>n<br />

„scharfe“ Bruchkanten<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Hydrologische <strong>Moor</strong>typen <strong>und</strong> ihre Kennzeichen<br />

→ unterschiedliche hydrologische Bedingungen führen zu unterschiedlichen<br />

hydrologischen <strong>Moor</strong>typen<br />

→ Unterschiede im Wasserhaushalt durch:<br />

▪ klimatische Verhältnisse (klimatische Wasserbilanz)<br />

▪ Eigenschaften des <strong>Moor</strong>untergr<strong>und</strong>es<br />

▪ Relief- <strong>und</strong> Bodenverhältnisse <strong>der</strong> <strong>Moor</strong>umgebung<br />

→ gängiges Klassifikationssystem: 8 hydrologische <strong>Moor</strong>typen in Mitteleuropa<br />

(nach SUCCOW)<br />

→ Typen treten selten isoliert auf, häufig Verzahnungen <strong>und</strong> Komplexbildungen<br />

www.mire-substrates.com<br />

Einführungsteil!<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


= Nie<strong>der</strong>moore


Hydrologische <strong>Moor</strong>typen <strong>und</strong> ihre Kennzeichen<br />

HOCHMOORE / OMBROTROPHE MOORE - nie<strong>der</strong>schlagswasserernährt<br />

Torf<br />

NIEDERMOORE / MINEROTROPHE MOORE - gr<strong>und</strong>wasserernährt<br />

ÜBERGANGS- / ZWISCHENMOORE – Ernährung sowohl als auch<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Hochmoor<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Versumpfungsmoor<br />

nach Hutter et al.<br />

Versumpfungsmoor (Querschnitt)<br />

Verlandungsmoor<br />

nach Hutter et al.<br />

Verlandungsmoor (Querschnitt)


nach Hutter et al.<br />

Quellmoor Regenmoor<br />

nach Hutter et al.<br />

Quellmoor (Querschnitt) Regenmoor (Querschnitt)


Waldmoore: Schutzwürdigkeit, Zustand <strong>und</strong> Handlungsbedarf –<br />

Waldmoortypen <strong>und</strong> Zustand<br />

(Stauwasser-) Versumpfungsmoor<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Foto: R. Meier-Uhlherr


Quellmoore<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Kesselmoor<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Hangmoor im Kontakt zu Quellmoor<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Ökologische <strong>Moor</strong>typen<br />

ÖKOLOGISCHER MOORTYP gekennzeichnet durch:<br />

• Nährstoffverhältnisse (Trophie): NC-Wert: Stickstoffgehalt im<br />

Torf bezogen auf Kohlenstoffgehalt<br />

• Säure-Basen-Verhältnis des Torfes bzw. <strong>Moor</strong>wassers: pH-<br />

Wert<br />

→ unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten <strong>der</strong> beiden Faktoren<br />

führen zu unterschiedlichen ökologischen <strong>Moor</strong>typen (5 in<br />

Mitteleuropa nach SUCCOW) mit jeweilig typischen<br />

Vegetationsausbildungen<br />

www.mire-substrates.com<br />

Einführungsteil!<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 2- ökologische <strong>Moor</strong>typen<br />

Reichmoore<br />

Torfmoosmoore<br />

Braunmoosmoore


Torfmoosmoor (kennzeichnende Pflanzenarten)<br />

Torfmoose (Sphagnum) Scheidiges Wollgras (Eriophorum vaginatum)<br />

Kurznadelkiefer (Pinus sylvestris Form<br />

Sonnentau (Droseria) turfosa)<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Braunmoosmoor (kennzeichnende Pflanzenarten)<br />

Braunmmoos-Seggenried mit Fieberklee<br />

(Menyanthes trifoliata)<br />

Breitblättriges Knabenkraut (Dactylorhiza<br />

majalis)<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Erlenwald Foto: R. Meier-Uhlherr<br />

REICHMOOR (kennzeichnende Vegetation)<br />

Großseggenried<br />

Schilfried<br />

Foto: C. Schulz<br />

Foto: C. Schulz


Landschaftsökologische <strong>Moor</strong>typen<br />

ökologischer + hydrologischer <strong>Moor</strong>typ = landschaftsökologischer<br />

<strong>Moor</strong>typ<br />

→ nicht alle Kombinationen sind möglich!<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Waldmoore: Schutzwürdigkeit, Zustand <strong>und</strong> Handlungsbedarf –<br />

Waldmoortypen <strong>und</strong> Zustand<br />

Versumpfungsmoor (hydrogenetischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

Reichmoor (ökologischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

eutrophes Versumpfungsmoor (landschaftsökologischer <strong>Moor</strong>typ) Fotos: R. Meier-Uhlherr


Verlandungsmoor (hydrogenetischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

Torfmoosmoor (ökologischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

nährstoffarm-saures Verlandungsmoor (landschaftsökologischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Hangmoor (hydrogenetischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

Torfmoosmoor (ökologischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

mesotroph-saures Hang-Quellmoor (landschaftsökologischer <strong>Moor</strong>typ)<br />

Weitere: Schwammmoor, Übergangsmoor, ombro-soligenes Hangmoor….


Entwässerte <strong>Moor</strong>e<br />

• Biomasseproduktion →<br />

Zersetzung + Zersetzung des<br />

akkumulierten Torfes →<br />

• statt Akkumulation Abbau<br />

(„Sterbende <strong>Moor</strong>e“)<br />

Quelle: Succow & Joosten 2001<br />

nach Succow & Joosten 2001, Design WATZKE


ezente Vegetationsdecke<br />

bzw. L-Horizont*<br />

vererdeter Oberboden,<br />

uHv-Horizont*<br />

Torf: Zersetzungsgrad H2,<br />

uH-Horizont*<br />

* Nomenklatur nach KA5<br />

Wollgrasnest<br />

3 dm<br />

Foto: Swierzak et. al., 06


Foto: R. Meier-Uhlherr


Ts<br />

ca. 6 dm<br />

Ta<br />

Tm (schwach)<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


~ 3 dm<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr


Auswirkungen:<br />

• <strong>Moor</strong>bodendegradierung infolge Entwässerung,<br />

Sackung <strong>und</strong> Mineralisation <strong>der</strong> Torfe<br />

• Freisetzung klimarelevanter Gase<br />

• Auteutrophierung<br />

• Nährstoffbelastung angrenzen<strong>der</strong> wassergeprägter<br />

Ökosysteme<br />

• Verlust <strong>der</strong> „Pufferfunktion“ im<br />

Landschaftswasserhaushalt<br />

• Biodiversitätsverlust<br />

<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr<br />

Kollision mit den nationalen <strong>und</strong> internationalen Vorgaben<br />

zum Boden-, Wasser- <strong>und</strong> Naturschutz !<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Ried – Fen (gering zersetzt)<br />

<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

Erdfen - Mulm (stark zersetzt)<br />

Wasserspeicher Abfluss<br />

Stoffsenke Stoffquelle<br />

Artenreich „Artenarm“<br />

Verlust <strong>der</strong> landschaftsökologischenFunktionen<br />

!<br />

nach Źak 07, stark verän<strong>der</strong>t<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Auswirkungen:<br />

• <strong>Moor</strong>bodendegradierung infolge Entwässerung,<br />

Sackung <strong>und</strong> Mineralisation <strong>der</strong> Torfe<br />

• Freisetzung klimarelevanter Gase<br />

• Auteutrophierung<br />

• Nährstoffbelastung angrenzen<strong>der</strong> wassergeprägter<br />

Ökosysteme<br />

• Verlust <strong>der</strong> „Pufferfunktion“ im<br />

Landschaftswasserhaushalt<br />

• Biodiversitätsverlust<br />

<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


CO 2<br />

„Wachsendes <strong>Moor</strong>“<br />

Pflanzen<br />

Torf<br />

C, N, P<br />

O 2<br />

<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

Gasaustausch in <strong>Moor</strong>en<br />

CH 4<br />

O 2<br />

„Sterbendes <strong>Moor</strong>“<br />

Torf<br />

P, K, N<br />

CO 2<br />

N 2 O<br />

Quelle: H. Joosten<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


„Wachsende <strong>Moor</strong>e“<br />

Ried (gering zersetzt)<br />

<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

„Sterbende <strong>Moor</strong>e“<br />

Mulm (stark zersetzt)<br />

Kohlenstoff- Senke CO 2 -Quelle<br />

geringe Lachgasemissionen hohe Lachgasemissionen<br />

mäßige Methanemissionen schwache Methanbindung<br />

„kühlende Wirkung“ „aufheizende Wirkung“<br />

U. a. stark abhängig von <strong>der</strong> Höhe <strong>und</strong> dem Schwankungsverhalten des<br />

<strong>Moor</strong>wasserspiegels, des <strong>Moor</strong>typs o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Art <strong>und</strong> <strong>der</strong> Intensität <strong>der</strong><br />

Bewirtschaftung<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


<strong>Moor</strong>degradierung „Anthropogenese“<br />

hohes P-Freisetzungsrisiko !<br />

10 cm Torfverlust sind vergleichbar mit 130 Kg (Düngemittel)/ha<br />

(Źak, mdl. Mitt. 07) !<br />

W A M O S – eine <strong>DSS</strong>-gestützte Managementstrategie für Waldmoore


<strong>DSS</strong>- <strong>WAMOS</strong> -<br />

Kartierung, Renaturierung <strong>und</strong><br />

das <strong>DSS</strong><br />

Deutsche B<strong>und</strong>esstiftung Umwelt


Die Kartierung<br />

„Standardkartierung<br />

für Nie<strong>der</strong>moore im<br />

Wald“<br />

Hauptteil aller<br />

notwendigen<br />

Eingangsinformationen<br />

zur <strong>DSS</strong> - Anwendung<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Relief<br />

<strong>Moor</strong><br />

Hydrologische<br />

Verhältnisse<br />

<strong>Moor</strong>typ<br />

Vegetation<br />

Bodentyp<br />

Gefährdungen<br />

Kartierungsbogen<br />

Eingangsinformationen<br />

Randsumpf<br />

Einführung <strong>Moor</strong>kartierung<br />

Einzugsgebiet<br />

Vegetation<br />

Hangneigung<br />

Gefährdungspotentiale<br />

Bestockungssituation<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Die Formblätter Seite 1:<br />

Relief (Kategorie „aufgewölbt“)<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


<strong>Moor</strong>zentrum<br />

Die Formblätter Die Formblätter Seite 1: - Seite 1<br />

Relief (Kategorie „eingesenkt“)<br />

„eingesenkt“<br />

<strong>Moor</strong>rand<br />

Foto: C. Schulz


Foto: S.Guilbert<br />

Die Formblätter - Seite 1<br />

Kategorie Relief<br />

„reliefierte <strong>Moor</strong>oberfläche (Bult-Schlenken-Struktur = naturnah)<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


„reliefierte, bucklige <strong>Moor</strong>oberfläche (Mikrorelief = naturfern)<br />

durch Sackung, Schrumpfung <strong>und</strong> Torfmineralisation<br />

Kategorie Relief<br />

Foto: S.Guilbert<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 1 Kategorie Feuchte<br />

Kategorien: „nass“ (links) <strong>und</strong> „feucht“<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Ideale Randsumpf (Lagg) Ausbildung in einem kleinen Verlandungsmoor<br />

Kategorie: „nass“<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Feuchte im <strong>Moor</strong>bildungszentrum<br />

Kategorie: Kategorie hydrostatische „nass“ Verhältnisse<br />

Kategorien: „Standmoor“<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Feuchte im <strong>Moor</strong>bildungszentrum<br />

Kategorie: Kategorie hydrostatische „trocken“ Verhältnisse<br />

Kategorien: „trockenes (Schwing- )Schwammmoor“<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Foto: Hötzel et. al.<br />

Kategorie „feucht“<br />

Quelle: L. Landgraf<br />

Die Formblätter - Seite 1<br />

Quelle: L. Landgraf<br />

„Schwammmoor“ (links) <strong>und</strong> „Schwingmoor“<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Kategorie „offene Wasserflächen“ (hier: Wildsuhle)<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Die Formblätter Die Formblätter - Seite Seite 2 – hydrogenetische 2/3:<br />

<strong>Moor</strong>typen<br />

Hydrogenetische <strong>Moor</strong>typen<br />

= Nie<strong>der</strong>moore


Die Formblätter - Seite 4/5/6<br />

• Kartierung auf Biotoptypenniveau<br />

• Jede Kartiereinheit (Biotoptyp) ist =<br />

Raumbezug für an<strong>der</strong>e<br />

Kartierungsbogenkategorien (z.B.<br />

„<strong>Moor</strong>boden“)<br />

• Innerhalb einer Kartiereinheit<br />

sollten die standörtlichen<br />

Unterschiede im Vergleich zu den<br />

benachbarten Flächen geringer<br />

ausfallen<br />

• Jede Kartiereinheit muss in einer<br />

Skizze (Seite 7) visualisiert werden


Die Formblätter - Seite 4/5/6<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 4/5/6<br />

Wuchsformen <strong>der</strong> Waldkiefer<br />

Pinus sylvestris<br />

f. uliginosa<br />

„Langnadelkiefer<br />

“<br />

• baumförmiger Wuchs<br />

• lange Nadeln <strong>und</strong> Triebe<br />

• hohe Vitalität<br />

• auf trockenem, stabilen<br />

Untergr<strong>und</strong><br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 4/5/6<br />

Pinus sylvestris f. turfosa<br />

„Kurznadelkiefer“<br />

Merkmale<br />

• Krummwuchs<br />

• kurze (1 – 4 cm) meist gelbliche Nadeln<br />

• kurze Trieblängen<br />

• langsames Wachstum (bei BHD 20 cm ~ 80<br />

Jahre alt, LANDGRAF 04)<br />

• auf nassen, instabilen Untergr<strong>und</strong><br />

(<strong>Moor</strong>zentrum)<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 3<br />

typische Standorte <strong>und</strong> Erscheinungsbil<strong>der</strong> von <strong>Moor</strong>gehölzen in<br />

naturnahen <strong>Moor</strong>en<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 7/8<br />

• Erstellung einer<br />

Übersichtskarte<br />

• Kartengr<strong>und</strong>lage: Luftbil<strong>der</strong> o.<br />

TK‘s (1 : 5000)<br />

• Kennzeichnung <strong>der</strong> Bereiche,<br />

wesentlicher Standortmerkmale<br />

(Gräben, Kanzeln usw.) <strong>und</strong><br />

Probestellen (Bohrung,<br />

Flachschürfe)<br />

• Integration des OEZG<br />

einschließlich <strong>der</strong> Biotoptypen


Die Formblätter - Seite 7/8<br />

kartografische Darstellung<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Die Formblätter - Seite 7<br />

<strong>Moor</strong>boden<br />

• ideal ist ein Schurf für jede<br />

Kartiereinheit<br />

• bei homogen aufgebauten <strong>Moor</strong>en<br />

reicht eine zentrale Beprobung<br />

• Schürfe sind in die Übersichtskarte<br />

einzutragen<br />

Torfmächtigkeit<br />

• möglichst pro Kartiereinheit <strong>und</strong> in<br />

Grabennähe<br />

Schichtenverzeichnis<br />

• Zentral<br />

• Bohrpunkt in Karte eintragen


Die Formblätter - Seite 7<br />

nach Succow & Joosten 2001, Design WATZKE


Die Formblätter - Seite 10<br />

Nutzung / Gefährdung<br />

• z.B. Jagd, Fischerei, Forstwirtschaft,<br />

Wiesennutzung innerhalb des <strong>Moor</strong>es<br />

Entwässerung<br />

• alle Gräben, also auch verlandete, sind<br />

zu erfassen <strong>und</strong> zu nummerieren<br />

• Differenzierung in 3<br />

Grabenfunktionstypen (Kombinationen<br />

sind möglich)<br />

• Die Abflusssituation ist ggf. durch<br />

Anmerkungen zu untersetzen (z. B.:<br />

kein Abfließen, aber Sohle feucht)<br />

• Messung erfolgt an <strong>der</strong> Austrittsstelle<br />

vom <strong>Moor</strong>


Die Formblätter – Seite 13<br />

Einzugsgebiet<br />

• Kartierung des oberirdischen EZG<br />

• bei wenig bewegten Relief im<br />

Radius von ~100m<br />

• Kartierung auf Biotoptypenniveau<br />

<strong>und</strong> Schätzung <strong>der</strong> Anteile in % zur<br />

Gesamtfläche des betrachteten<br />

EZG<br />

• mehrere Hangneigung im OEZG<br />

eines <strong>Moor</strong>es möglich<br />

• Beson<strong>der</strong>heiten: z.B.<br />

Erosionsrinnen, Schöpfwerke,<br />

Entwässerungssysteme usw.<br />

• angeschlossene Lebensräume<br />

• Gr<strong>und</strong>wasserstandsverlauf im EZG


Die Formblätter - Seite 13<br />

Gefährdungen / Beson<strong>der</strong>heiten im Einzugsgebiet<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


<strong>Gr<strong>und</strong>lagen</strong> <strong>der</strong> Renaturierungsplanung<br />

Umsetzung einer <strong>Moor</strong>renaturierung<br />

Analyse des Einzugsgebietes, <strong>der</strong> Gefährdungsfaktoren, des Ist-<br />

Zustandes des <strong>Moor</strong>es<br />

Untersuchung <strong>der</strong> Abflußverhältnisse bzw. Entwässerungseinrichtungen<br />

Höhenvermessung, Ableitung <strong>der</strong> Stauhöhe (aus historischem<br />

Zustand o<strong>der</strong> in Relation zur Torfoberfläche)<br />

Prüfung <strong>der</strong> Verträglichkeit für angrenzende Baumbestände,<br />

ggf. vorgezogene Ernte, Gebäuden o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Nutzflächen<br />

Festlegung <strong>der</strong> Bauweise<br />

Konsultation eines Spezialisten (<strong>Moor</strong>k<strong>und</strong>ler, Hydrologe)<br />

Anzeige o<strong>der</strong> Genehmigungs- Festellungsantrag bei Wasser- <strong>und</strong><br />

Naturschutzbehörde<br />

Praktische Umsetzung<br />

Erfolgskontrolle<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Versumpfungsmoor<br />

Verlandungsmoor<br />

Kesselmoor<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

ebene <strong>Moor</strong>e <strong>Moor</strong>neigung geneigte <strong>Moor</strong>e<br />

• schon ab 0,3-0,5 % Gefälle!<br />

Staumaterialien (Auswahl): Holzplatten, gesp<strong>und</strong>ete Holzbohlen, R<strong>und</strong>hölzer <strong>und</strong> Palisaden,<br />

lokales, bindiges mineralisches Material, Lehm, Ton, Sägemehl, Torf unterschiedlicher<br />

Zersetzungsstufen, Steinpackungen, Geotextil, Betonitmatten<br />

Umsetzbarkeit <strong>und</strong> Wahl <strong>der</strong> Methode ist von einer Vielzahl weiterer<br />

Faktoren abhängig !<br />

Quellmoor<br />

Hangmoor<br />

Durchströmungsmoor<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Vollständiger Grabenverschluss ohne Überlauf ebene <strong>Moor</strong>e<br />

Grabenplombe 1<br />

Längsprofil<br />

Abb. Landgraf<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

... auch im Umfeld des <strong>Moor</strong>es!!<br />

Grabenplombe 2<br />

Längsprofil<br />

Abb. Landgraf<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Plombierung mit Lehm<br />

• ohne grobe organische Substanz (Wurzeln, Äste etc.)!<br />

• Grabenflanken <strong>und</strong> –sohle vor Plombierung freiräumen!<br />

• Plombierung mit den Grabenflanken verzahnen!<br />

• Plombierung im Abstrombereich mit Gefälle von 1 : 3!<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Plombierung von nassen Bereichen in den Gräben<br />

des Einzugsgebietes!<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Auswirkungen auf gefährdete Nutzungen<br />

Längsprofil<br />

Abb. Landgraf<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Errichtung einer Stützschwelle als Überlauf ...<br />

Stützschwelle 1<br />

Längsprofil<br />

Abb. Landgraf<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Überströmbare Stützschwelle<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Erhöhung von Wirtschaftswegen am <strong>Moor</strong>rand!<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Fotos: A.Meckel<br />

Dumper Maßnahmen - Wasserbau Minibagger<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

„Pistenraupe“<br />

SS 2010


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Befahrung mit schwerer Technik nur auf Gehölzo<strong>der</strong><br />

„Bagger“-matratzen<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Maßnahmen für den Verschluss<br />

von Gräben<br />

1. Mineralplombe aus lokal<br />

verfügbarem Material<br />

2. Lehmplombe<br />

3. doppelter Palisadenstau aus<br />

Eichenpalisaden mit Lehmkern<br />

<strong>und</strong> Lehmüberdeckung<br />

4. Holzsp<strong>und</strong>wand mit<br />

Torfüberdeckung<br />

5. partielle Grabenverfüllung mit<br />

Sägemehl auf<br />

Betonitmatten o<strong>der</strong> Torf aus<br />

Tiefschurf o<strong>der</strong> Oberbodenabtrag<br />

6. Torfwall aus Oberbodenabtrag<br />

mit dichten<strong>der</strong> <strong>und</strong> stützen<strong>der</strong><br />

Holzplatten-Konstruktion<br />

7. überströmbarer Stau mit o<strong>der</strong><br />

ohne Holzsp<strong>und</strong>wand,<br />

Lehmüberdeckung <strong>und</strong><br />

Steinpackung auf Geotextil<br />

WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Empfehlungen<br />

Maßnahmen<br />

für<br />

- Wasserbau<br />

ebene <strong>Moor</strong>e<br />

Beispielanwendung<br />

• Standortbedingungen: Es handelt sich<br />

2<br />

um ein ebenes, tiefgründiges <strong>Moor</strong><br />

mit stark vererdeten Oberboden <strong>und</strong><br />

geringer Durchlässigkeit des<br />

mineralischen Untergr<strong>und</strong>es<br />

3<br />

• Wasserregime: Möglichst ganzjährig<br />

flacher Überstau mit<br />

Wasserbevorratung durch hohen<br />

Überstau in den Wintermonaten<br />

7<br />

• Maßnahmen: Verschluss des<br />

Hauptabflussgrabens im<br />

mineralischen Randbereich durch<br />

anstehendes mineralisches Material<br />

(Mineralplombe) auf einer Länge von<br />

2 – 5m (1). Alternativ kann ein<br />

doppelter Palisadenstau mit<br />

Lehmkern <strong>und</strong> Lehmüberdeckung<br />

eingebaut werden. Für einen höheren<br />

Überstau ist innerhalb des <strong>Moor</strong>es<br />

eine Verwallung (2) aus degradiertem<br />

Torf sinnvoll. Der Torf wird lokal durch<br />

Oberbodenabtrag (3) gewonnen. Die<br />

etwa 0,5 m hohe Verwallung ist<br />

zusätzlich noch durch torfüberdeckte<br />

Nutzung <strong>und</strong> Holzplatten Renaturierung zu sichern.<br />

SS 2010<br />

1<br />

2<br />

3


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Ebene <strong>Moor</strong>e<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Nicht nur für ebene <strong>Moor</strong>e – die Furt (befahrbare <strong>und</strong> überströmbare<br />

Stauvariante)<br />

WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Renaturierungspraxis<br />

W A M O S – eine <strong>DSS</strong>-gestützte Managementstrategie für Waldmoore Fotos: R. Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Maßnahmen für den Verschluss<br />

von Gräben<br />

1. Komplettverfüllung mit Lehm auf<br />

Geotextil<br />

2. Komplettverfüllung mit<br />

Sägemehl <strong>und</strong> stützen<strong>der</strong><br />

Holzkonstruktion auf<br />

Betonitmatten<br />

3. Komplettverfüllung mit<br />

Nie<strong>der</strong>moortorf aus Tiefschurf<br />

4. Komplettverfüllung mit<br />

Torfmoostorf aus Tiefschurf<br />

5. Komplettverfüllung mit<br />

degradiertem Torf aus<br />

Oberbodenabtrag, evtl. in<br />

Kombination mit Verwallungen<br />

6. Staukaskadierung mit<br />

Holzsp<strong>und</strong>wänden <strong>und</strong><br />

Torfüberdeckung aus Tiefschurf<br />

Son<strong>der</strong>maßnahmen<br />

Torfkörper-Perforation für<br />

druckwassergespeiste <strong>Moor</strong>e<br />

WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Empfehlungen Maßnahmen für - geneigte Wasserbau <strong>Moor</strong>e<br />

2<br />

3<br />

5<br />

Beispielanwendung<br />

• Standortbedingungen: Es handelt sich<br />

um ein geneigtes, flachgründiges<br />

Torfmoosmoor mit gering<br />

wasserleitenden Untergr<strong>und</strong><br />

• Wasserregime: Möglichst flurgleiche<br />

Wasserstände übers Jahr mit<br />

Überrieselungregime<br />

• Maßnahmen: Aufgr<strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Flachgründigkeit des <strong>Moor</strong>es steht<br />

nicht genügend Torf für die<br />

Grabenverfüllungen zur Verfügung.<br />

Daher ist eine Komplettverfüllung <strong>der</strong><br />

Gräben mit Sägemehl (1) in<br />

Kombination mit einer dichtenden <strong>und</strong><br />

stützenden Holzkonstruktion zu<br />

empfehlen. Die Holzsp<strong>und</strong>wände sind<br />

etwa alle 30 cm Höhendifferenz<br />

einzubringen. Im Bereich beson<strong>der</strong>er<br />

Schutzgüter sollten nur<br />

Holzsp<strong>und</strong>wände mit<br />

Torfüberdeckung (2) verwendet<br />

werden. Überschusswasser ist durch<br />

„blinde Umließgräben“ im<br />

Anstrombereich <strong>der</strong> Staue flächig<br />

abzuführen.<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

1<br />

1<br />

2


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Geneigte <strong>Moor</strong>e<br />

Staukaskadierung mit vererdeten Oberböden <strong>und</strong> Querverwallungen<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Staukaskadierung mit torfüberdeckten Sp<strong>und</strong>wänden<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Verwallungen aus vererdeten Torf zum Wasserrückhalt <strong>und</strong> Überrieselung <strong>der</strong><br />

Flächen im Abstrombereich<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Flachabtorfungsfläche „Krügerwiese“ Querwall<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Komplettverfüllung des Hauptgrabens<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Flachabtorfung<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Flachabtorfungsfläche <strong>und</strong><br />

Grabenverfüllung<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

torfüberdeckte Palisaden (Torf aus Tiefschurf)<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Maßnahmen - Wasserbau<br />

Tiefschurf Flachschurf<br />

lokales bindiges Material<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr<br />

+ =<br />

Alternativmaterial ?<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Grabenverfüllung mit Sägemehl <strong>und</strong> abschnittsweiser Versp<strong>und</strong>ung aus<br />

Holzsp<strong>und</strong>wänden (bei mangeln<strong>der</strong> Materialverfügbarkeit)


Foto: A. Städler


WPM <strong>Moor</strong>management &<br />

Restoration<br />

Maßnahmen - Wasserbau<br />

Kaskadierung mit Holzsp<strong>und</strong>wänden<br />

Fehlende Überdeckung <strong>der</strong> Sp<strong>und</strong>wände bedingt frühzeitge Verwitterung <strong>und</strong><br />

nachlassende Stauwirkung!<br />

Nutzung <strong>und</strong> Renaturierung<br />

SS 2010<br />

Fotos: A. Städtler


R<strong>und</strong>holz-Palisadenstau mit Torfkern <strong>und</strong> Versp<strong>und</strong>ung –kurzfristige<br />

Stauwirkung durch einsetzende Verwitterung<br />

Foto: v. Sengenbush


Mahd<br />

Maßnahmen - Pflege<br />

www.dss-wamos.de<br />

Einzugsgebiet<br />

Pflege<br />

Wasserbau<br />

Entkusseln<br />

• naturschutzmotivierte Mahd ist nur dauerhaft, wenn sie ökonomisch<br />

tragfähig ist!<br />

• Entkusseln sollte immer in Kombination mit wasserbaulichen<br />

Maßnahmen erfolgen!<br />

• reine Gehölzräumungen (Entkusseln) sind keine echten <strong>Moor</strong>schutzmaßnahmen!<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Versuch einer Entkusselung (Gehölzräumung) → Ergebnis: massive<br />

Gehölzverjüngung im Folgejahr durch zu niedrige Wasserstände<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Versuch einer Erlen-Ringelung zur Bekämpfung von Verjüngung<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Versuch einer Fichten-Ringelung zur Bekämpfung von Verjüngung ohne<br />

effektive wasserbauliche Maßnahmen<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Das Projekt <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong><br />

www.dss-wamos.de<br />

Zielstellung:<br />

www.dss-wamos.de<br />

Ein Projekt <strong>der</strong><br />

<strong>und</strong><br />

geför<strong>der</strong>t durch:<br />

„Entwicklung von Handlungsstrategien für den Schutz <strong>und</strong><br />

das Management von Waldmooren <strong>und</strong> Aufbereitung <strong>der</strong><br />

Ergebnisse in Form eines sowohl digital als auch analog<br />

zur Verfügung stehenden Entscheidungsunterstützungssystems<br />

(<strong>DSS</strong>: Decision Support System)“


Wozu ein Instrument für die<br />

Waldmoorrenaturierung?<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Wesentliche Merkmale:<br />

Das Projekt <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong><br />

– geringer Erhebungsaufwand (Standardkartierung für<br />

Nie<strong>der</strong>moore im Wald)<br />

– einfache Entscheidungsstruktur (dichotome<br />

Entscheidungsbäume)<br />

– Prinzip des kürzesten Weges (Vermeidung unnötiger<br />

Abfragen)<br />

– Bereitstellung von Expertenwissen, entscheidungsrelevanten<br />

Fachinformationen <strong>und</strong> verbleibenden Unsicherheiten<br />

(Dialogprinzip)<br />

– für Je<strong>der</strong>mann nutzbar (kein Expertensystem) <strong>und</strong><br />

b<strong>und</strong>esweit anwendbar <strong>und</strong> verfügbar (direkte Internet-<br />

Zugänglichkeit)<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Leitbild<br />

Bestandsaufnahme<br />

Bewertung des Ist-Zustands<br />

am Leitbild / Defizitanalyse<br />

Restriktionen / konkurrierende Ziele<br />

Entwicklungsziele<br />

(kurz-, mittel- <strong>und</strong> langfristig umsetzbare Ziele)<br />

Maßnahmenbestimmung<br />

Erfolgskontrolle<br />

Verän<strong>der</strong>t n.<br />

DVWK 1999<br />

Das Projekt <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong><br />

Einzugsgebiet<br />

Pflege<br />

Wasserbau<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Das Projekt <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong><br />

Welche Renaturierungsstrategie ?<br />

Prozessschutz Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz


Das Projekt <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong><br />

Renaturierungsstrategien ? - Beispiele<br />

Prozessschutz Arten- <strong>und</strong> Biotopschutz<br />

Wachsen <strong>und</strong> Vergehen von Gehölzen<br />

91D3 vs. Rauhfußhuhn<br />

Fotos: R. Meier-Uhlherr


Das Projekt <strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong><br />

„Wie<strong>der</strong>herstellung <strong>der</strong> Leistungs- <strong>und</strong> Funktionsfähigkeit des<br />

Naturhaushaltes, insbeson<strong>der</strong>e eines möglichst natürlichen Wasser-<br />

<strong>und</strong> Stoffhaushalts als vorrangige Aufgabe <strong>und</strong> als Gr<strong>und</strong>lage zur<br />

Entwicklung naturnaher natürlicher Lebensräume <strong>und</strong> Biozönosen“<br />

„Reaktivierung <strong>der</strong> Torfbildung“<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


<strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong> –Architektur <strong>der</strong> Anwendung<br />

Bereich "Entwicklungsziele"<br />

Modul<br />

"Vernässbarkeit"<br />

Modul<br />

"Hydromorphologischer<br />

Standorttyp"<br />

Matrix<br />

"Wasserbauliche<br />

Maßnahmen"<br />

Bereich "Maßnahmenbestimmung"<br />

Modul<br />

"Arten- <strong>und</strong><br />

Biotopschutz"<br />

Matrix "Entwicklungsziele"<br />

Modul<br />

"<strong>Moor</strong>nutzung <strong>und</strong><br />

weitere Raumwie<strong>der</strong>stände"<br />

Berücksichtigung Anfor<strong>der</strong>ungen Ableitung an von das des forst-, zukünftige land-<br />

Wie<strong>der</strong>vernässungspotenzials Wasserregime <strong>und</strong> fischereilichen zur Sicherung in<br />

Abhängigkeit schützenswerter Nutzungsansprüchen von klimatischen Lebensräume bei <strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

hydrogeologischen (Wasseransprüche, Bestimmung des zukünftigen<br />

Bedingungen<br />

Vermeidung<br />

Modul<br />

Modul<br />

"Einzugsgebiet" von Wasserregimes<br />

Eutrophierung)<br />

"Pf lege"<br />

Managementstrategie<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


<strong>DSS</strong>-<strong>WAMOS</strong> –Architektur <strong>der</strong> Anwendung<br />

Bereich "Entwicklungszie le "<br />

Modul<br />

"Vernässbarkeit"<br />

Modul<br />

"Hydromorphologischer<br />

Standorttyp"<br />

Matrix<br />

"Wasserbauliche<br />

Maßnahmen"<br />

Bereich "Ma ßna hmenbestimmung"<br />

Modul<br />

"Arten- <strong>und</strong><br />

Biotopschutz"<br />

Matrix "Entwicklungsziele"<br />

Modul<br />

"Einzugsgebiet"<br />

Modul<br />

"<strong>Moor</strong>nutzung <strong>und</strong><br />

weitere Raumwie<strong>der</strong>stände"<br />

Modul<br />

"Pflege"<br />

Möglichkeiten Managementempfehlung Identifizierung zur <strong>der</strong> Verbesserung<br />

am besten zum<br />

Mana geme ntstra tegie<br />

geeigneten des Umgang Wasser- Vernässungstechnik mit <strong>und</strong> unerwünschter<br />

Stoffhaushaltes in<br />

des Gehölzentwicklung <strong>Moor</strong>es Abhängigkeit durch Maßnahmen auf von dem den <strong>Moor</strong> im<br />

standörtlichen Einzugsgebiet (Entkusselung) Gegebenheiten (Waldumbau, <strong>und</strong><br />

dem konkreten Schutzzonen) Entwicklungsziel<br />

Zielgerichtete Renaturierung von Waldmooren Ron Meier-Uhlherr


Vielen Dank für<br />

die Aufmerksamkeit !<br />

Foto: R. Meier-Uhlherr

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