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w w w . I N D I C A - M U S I C . c o m
Rain or Shine...<br />
Im letzten Jahr wurde die Rock-Nation von einer regelrechten Flut an Festivals, die um die Gunst der Fans buhlten,<br />
überrannt. Zwangsläu g waren da nicht zu wenige dunkelgraue bis tiefschwarze Schafe dabei, die die Festivalbegeisterung<br />
der Open Air-Freunde gewinnbringend für sich ausnutzen wollten. Interessanterweise hat sich die<br />
Szene jedoch gegen diese Trittbrettfahrer erfolgreich mittels Nichtbeachtung gewehrt und siehe da, der laufende<br />
Festival-Sommer 2010 hat sich quasi gesund geschrumpft. Die großen Events, die sich seit Jahren (teils Jahrzehnten)<br />
intensiv um Weiterentwicklung und echten Service für ihre Besucher bemühen, sind teils Monate vor den<br />
Terminen restlos ausverkauft - und die Abzocker wieder in den Löchern verschwunden, denen sie 2009 entkrochen<br />
sind.<br />
D.h. einen Veranstalter wird es 2010 ho entlich noch erledigen: Die unseriöse Abzocker-Bande, die das Sonisphere-<br />
Festival in der Schweiz sprichwörtlich ins Wasser gesetzt hat. Lest einfach unseren Bericht auf Seite XX, seht Euch<br />
die Bilder dazu an und macht Euch ein Bild von dieser himmelschreienden Sauerei!<br />
Zum Glück liegen die echten Highlights wie Masters Of Rock, Wacken, With Full Force, Bang Your Head usw. noch vor<br />
uns und hier kann sich jeder Fan auch darauf verlassen, das Optimum an Organisation und Musik für sein schwer<br />
verdientes Geld zu bekommen! Denn eines darf niemals vergessen werden: Eine gute Organisation und das Bemühen<br />
um die Fans hat nicht zuletzt etwas mit Respekt vor den Fans zu tun! Wer diesen nicht besitzt, der sollte sich<br />
schleunigst vom Acker machen und von den Fans mit Ignorieren abgestraft werden!<br />
Neben den ersten Festival-Reviews des noch jungen Sommers, gibt‘s in unserer elften Ausgabe natürlich wieder<br />
einen Haufen informativer und unterhaltsamer Metal-Themen, eine wieder dick gefüllte Verlosungsecke und jede<br />
Menge Musik-, Film- und Game-Kritiken für Euch!<br />
Ganz ohne Aufruf geht es diesmal natürlich auch nicht: Schickt uns Eure coolsten, lustigsten, krassesten, verrücktesten<br />
oderwasauchimmer-sten Festival-Fotos und -Anekdoten an leserbriefe@hard-times.info. Die deftigsten Nummern<br />
werden in unserer September-Ausgabe verö entlicht und mit je einem coolen Special-Gift-Paket belohnt!<br />
Wir freuen uns auf Eure Einsendungen und auf einen geilen Festival-Restsommer 2010!<br />
Eure<br />
H|T|M-ler<br />
Ingo & Max<br />
Impressum<br />
Ingo „Ingo“ Spörl<br />
Herausgeber V.i.S.d.P., Layouts<br />
& technischer Ansprechpartner<br />
<strong>HARD</strong> <strong>TIMES</strong> Magazin<br />
Ingo Spörl<br />
Mühlgasse 4<br />
90403 Nürnberg<br />
Fon +49 (0) 911 9277427<br />
Fax +49 (0) 911 9277426<br />
Mobil +49 (0) 163 8430815<br />
ingo@<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Matthias Böhm Biggi Melber Nico Sander Ralf Schulze Nico Balletta Michi Sopolidis<br />
Fotografen: Ingo Spörl, Max Chemnitz, Bastian Wimmer,<br />
Andrea Friedrich, Michaela Schnell<br />
Online-Redaktion: Ingo Spörl<br />
Vertrieb: Biggi Melber, Marco Reichelt<br />
Anzeigenverkauf: Max Chemnitz, Ingo Spörl<br />
Alle Angaben ohne Gewähr. Alle Rechte vorbehalten. Keine unerlaubte Vervielfältigung oder Nachdruck<br />
(auch nicht auszugsweise). Keine Haftung für unaufgefordert eingesandte Manuskripte oder Bilder.<br />
(c) 2010 by www.digital-overdose.de<br />
Markus „Max“ Chemnitz<br />
Chefredakteur,<br />
Anzeigenleitung & Verkauf<br />
<strong>HARD</strong> <strong>TIMES</strong> Magazin<br />
Markus „Max“ Chemnitz<br />
Gerhart-Hauptmann-Str. 33b<br />
90513 Zirndorf<br />
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max@<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Editorial<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
HTM Nr 12<br />
erscheint Am<br />
1 September 2010<br />
Interviews<br />
Breed 77 8<br />
Anathema 9<br />
John Norum 10<br />
Pretty Maids 11<br />
Garcia plays Kyuss 12<br />
Soilwork 13<br />
Indica 14<br />
Halestorm 16<br />
Black Sun Aeon<br />
& Before The Dawn<br />
17<br />
Nevermore 18<br />
Umbra Et Imago 19<br />
Bülent Ceylan 20<br />
TOUR TALK<br />
In Extremo 24<br />
Bullet For My Valentine 24<br />
Scorpions 27<br />
Live Reviews<br />
Crana Historica 21<br />
Rock Im Park 22<br />
Sonisphere CH 25<br />
Standards<br />
News 4<br />
Live-News 5<br />
<strong>HARD</strong> <strong>TIMES</strong> presents... 6<br />
You Can Win If You Want 6<br />
Events 26<br />
Release-Termine 28<br />
Scheibenkleister 29<br />
Games 36<br />
Movies 36
Premiere „SCHWERMETALL – DER FILM“ im kleinen Kreise<br />
Das sich über insgesamt fünf Jahre hingezogene<br />
Mammutprojekt von Regisseur<br />
Andy Karsten Iller und Produzentin Sana<br />
Guillera hatte nun endlich zur Premierenfeier<br />
geladen, die am 17.06.2010 im Luxor<br />
Filmpalast Wiesloch-Walldorf stattfand<br />
und noch drei weitere Tage laufen sollte.<br />
Geladen waren prominente Gäste, Manager,<br />
Labelvertreter, Bands, Presse und<br />
Freunde (an den beiden ersten Tagen mit<br />
Ausschluß der Ö entlichkeit).<br />
Das Programm, das vom Einmarsch der<br />
geladenen „Stars“ und der Macher auf dem Roten Teppich, über eine<br />
kurze Videoshow, einer Verlosung von Premierentickets und VIP-Pässen,<br />
bis hin zur Begrüßung im Kinosaal mit allen Beteiligten, war üppig angedacht<br />
– was weniger üppig aus el, war die Teilnahme der eingeladenen<br />
Protagonisten und auch der „großen“ Metal-Presse.<br />
Der Film selbst kann zwar – in der vorgeführten „ungeschnittenen“ 150<br />
Minuten-Fassung - als amateurhaft bezeichnet werden (was er ja schließlich<br />
auch vom Ansatz her ist), überzeugt aber mit seiner spürbaren Hingabe<br />
sämtlicher Beteiligten, daß man sich durchaus mit einigen Anekdoten<br />
reicher und amüsiert zurücklehnen konnte. Auch wenn der große Wurf<br />
in Sachen Qualität und Feinschli nicht ganz erreicht wurde, sprangen<br />
alle Zuschauer des nicht ganz gefüllten Kinos nach dem Abspann auf und<br />
huldigten Andy und Sana ihre Wertschätzung. Andy ging sprichwörtlich<br />
vor Dankbarkeit und Rührung in die Knie und mußte die eine oder andere<br />
Träne verdrücken.<br />
Im Anschluß dann die Aftershowparty, die mit ordentlichem Bu et<br />
hungrige Mäuler entspannte. Traurigerweise suchte man Gesichter eines<br />
Metal Hammers oder Rock Hards vergeblich, was in Anbetracht des ambitionierten<br />
Underground-Projekts und der Tatsache, daß die komplette<br />
Metalwelt einmal auf solchen fanatischen Fans und ihren verrückten<br />
Ideen basierte, schon als „gemein“ zu bezeichnen ist und sich damit nur<br />
Arroganz und Ignoranz assoziieren läßt!! Überhaupt wurde dem ganzen<br />
Projekt unserer Meinung nach (auch im Vorfeld bereits) wenig Vertrauen<br />
und Aufmerksamkeit geschenkt – natürlich im Gegensatz zu uns!<br />
Prominenteste Gäste des Ereignisses waren Udo Dirkschneider (U.D.O.)<br />
und Saitenkünstler Victor Smolski (Rage), neben einigen Bandmitgliedern<br />
von z.B. Gun Barrel oder Beloved Enemy, von denen einige noch<br />
ein paar Gitarren handsignierten. Bleibt zu ho en, daß der Film noch in<br />
eine breitentaugliche Länge geschnitten wird und noch einige Kinos in<br />
Deutschland bereit sein werden, ihn auszustrahlen. Viel Glück dabei!<br />
KORN mit neuer alter Scheibe am Start<br />
Das mittlerweile neunte Studioalbum der kalifornischen Macht, die mit<br />
ihren Erstlingswerken „Korn“ und „Life Is Peachy“ ein komplett neues Genre<br />
erscha en hatten, wird mit dem passenden Titel „Korn III - Remember<br />
Who You Are“ versehen. Davis und Co. erinnerten sich alter Tugenden und<br />
drückten den Resetknopf vor der Aufnahme. Zurück zum alten Gefühl,<br />
weg von der überladenden Technik, hin zum Purismus mit dem Wissen<br />
aus 16 Jahren Bandgeschichte – dies wurde vom Plan in die Tat umgesetzt.<br />
„This album is a re ection of us being a band since 1993“, erklärt<br />
Sänger Jonathan Davis. „We worked hard on the previous records, and we<br />
experimented a lot. For Remember Who You Are, the four of us got together<br />
in a small room with the intention of writing an old school Korn record. This<br />
album is a perfect mixture of everything we‘ve done, and this version of the<br />
band is the best ever.“<br />
Anläßlich einer Pre-Listening-Session auf R.i.P. konnten wir uns bereits<br />
einen ersten Eindruck des kompletten Albums einholen und können nur<br />
jedem Fan mit begeistert hochgehaltenen Daumen verkünden: DAS ist es,<br />
was wir hören wollten!!!<br />
Hier die Tracklist: „Uber-time“ – „Oildale (Leave Me Alone)“ – „Pop A Pill“<br />
– Fear Is A Place To Live” – “Move On” – “Lead The Parade” – “Let The Guit<br />
Go” – “The Past” – “Never Around” – “Are You Ready To Live?” – “Holding<br />
All These Lies”. Eine Special Edition wird es ebenfalls geben.<br />
Keine METAL BLADE Bands mehr im H|T|M<br />
Ab dieser Ausgabe wird es im H|T|M weder Album-Reviews noch Inter- Inter-<br />
views von Bands aus dem Stall METAL BLADE mehr geben. Das haben<br />
nicht wir entschieden, sondern einsam und alleine der zuständige Produktmanager<br />
für Print-Presse. Grund der lächerlichen Entscheidung waren<br />
zwei Kritiken in unserer letzten Ausgabe, mit deren Bewertung der<br />
Herr nicht einverstanden war und sich in un un ätiger und beleidigender<br />
Weise bei uns beschwert hat... Die beiden Alben hätten „bei Rock Hard<br />
und Metal Hammer besser abgeschnitten, womit unsere „Inkompetenz“<br />
bewiesen wäre!“. Nun, wir sind weder das eine, noch das andere Magazin,<br />
sondern das <strong>HARD</strong> <strong>TIMES</strong>! Jeder unserer Redakteure bringt mindestens 20<br />
Jahre Metal-Erfahrung, ob als Fan, langjähriger Journalist oder Musiker<br />
mit aufs Parkett. Wir erlauben uns deshalb zu schreiben, was wir denken,<br />
meinen und fühlen und zeigen uns vollkommen unbeeindruckt von diesem<br />
Schildbürgerstreich, der durch ein übersteigertes Selbstwertgefühl<br />
eines einzelnen Egos, lediglich zum Schaden der betre enden Bands gelangt.<br />
Es tut uns wirklich leid liebe Leser, aber so viel Pressefreiheit wollen<br />
wir uns dann doch bewahren.<br />
Klage gegen BEHEMOTH-Sänger fallen gelassen<br />
Adam „Nergal“ Darski, seines Zeichens<br />
Frontdämon der polnischen Black Metal-Monster<br />
Behemoth, wurde seine öffentlich<br />
zur Schau getragene Antipathie<br />
gegen die katholische Kirche fast zum<br />
Verhängnis: Bei einem Konzert in Gydnia<br />
(Polen) im September 2007 hatte er<br />
eine Bibel zerrissen und die katholische<br />
Kirche als „die mörderischste Religionsgemeinschaft<br />
des Planeten“ bezeichnet.<br />
Darauf hin wurde er angeklagt, weil er<br />
angeblich mit dieser Aussage die Gefühle<br />
der gläubigen Katholiken verletzt<br />
habe. Im Laufe der Verhandlung wurde<br />
jedoch festgestellt, daß seine Äußerungen<br />
nicht als beleidigende Aussagen gegen die Kirche gesehen werden<br />
können, womit die Klage nicht aufrecht erhalten werden konnte. Kläger<br />
war im Übrigen ein gewisser Ryszard Nowak, der im „Komitee zum Schutz<br />
gegen Sekten“ aktiv ist und zu viel Zeit hat... Demnach hätten wir ja auch<br />
alle Amok laufen müssen, als Nergal beim Battle Of Metal zu Geiselwind<br />
seinerzeit das Publikum mit „What‘s up you lazy sucks!?“ begrüßte...<br />
RUSH haben jetzt auch ´nen Stern<br />
Die kanadischen Progrock-Götter RUSH haben kurz vor dem Start ihrer<br />
Nordamerika-Tour am 25.06.2010 um 11:30 Uhr ihren eigenen Stern auf<br />
dem Hollywood Walk of Fame erhalten. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Neuer Gieranfall von MANOWAR<br />
Daß den Ledertanga-Amis kein Mittel zu peinlich ist, um noch mehr Geld<br />
zu sche eln, dürfte spätestens seit der letzten vollkommen überteuerten<br />
Tour der Herren bekannt sein. Nun erreicht die Gier einen neuen, völlig<br />
inakzeptablen Höhepunkt: Herr DeMaio gab kürzlich bekannt, daß Manowar<br />
eine DIO-Tribute-CD planen. Natürlich geht von den Einnahmen<br />
kein Cent an den von Ronnie James und seiner Frau Wendy gegründeten<br />
„Stand Up and Shout Cancer Fund“ sondern artig in den ach so gebeutelten<br />
Manowar-Geldsack. Als Rechtfertigung für diese CD weist Manowar-Director<br />
Neil Johnson darauf hin, daß DeMaio und DIO seit Jahren<br />
befreundet waren. Interessanterweise bestritt Wendy Dio vehement, daß<br />
diese Freundschaft jemals existiert habe. Auch David „Rock“ Feinstein,<br />
von dem der Song „Far Beyond“ auf das „Magic Circle“-Tribute-Album<br />
kommen soll, bestreitet jede Involvierung: „Ich bin NICHT Teil dieses Projektes<br />
und werde auch nur an einem Tribute teilnehmen, daß Wendy Dio und<br />
die Stiftung unterstützt“. Gier ist eine Todsünde, meine Herren!<br />
Vuvuzela-Verbot beim W:O:A:<br />
Gute Entscheidung! Die nervtötenden Plastiktröten aus Afrika werden<br />
keinen Einzug beim Wacken Open Air erhalten! Die Veranstalter verö entlichten<br />
dazu folgendes Statement:<br />
strumente eingeführt.<br />
„Sicher sind viele von Euch auch im Besitz<br />
einer Vuvuzela, passend zur WM in<br />
Südafrika. Da Vuvuzelas laut Messungen<br />
eine durchschnittliche Lautstärke von ca.<br />
135 Dezibel haben, was im Übrigen sogar<br />
noch 10 Dezibel über der Lautstärke<br />
eines startenden Düsenjets liegt, haben<br />
wir jetzt ein generelles Verbot dieser In-<br />
Um zu vermeiden, daß die Livedarbietungen der einzelnen Bands in einem<br />
Chor nervigem Getrötes untergehen, wird die Security Euch am Eingang zum<br />
Festivalgelände auf diese Gegenstände kontrollieren. Falls sich jemand nicht<br />
daran hält, muß damit gerechnet werden, daß dieses „Instrument“ weggenommen<br />
und einbehalten wird. Wir bitten Euch außerdem dieses Verbot<br />
auch für den Campingplatz zu beachten und Eure Nachbarn nicht mit diesem<br />
Lärm zu belästigen. Sie werden es Euch danken… Wir bitten hier um<br />
Euer Verständnis“<br />
Das Verständnis ALLER musikliebender Metalheads ist Euch sicher!<br />
OZZY OSBOURNE spricht über die wirklichen Hintergründe, die<br />
zur Trennung von Zakk Wylde geführt haben<br />
Nachdem der Madman in der Vergangenheit<br />
immer wieder als Hauptgrund<br />
für die Trennung von seinem langjährigen<br />
Weggefährten Zakk Wylde die<br />
immer mehr an Zakk‘s Black Label Society<br />
erinnernde Gitarrenarbeit auf Ozzys<br />
Platten genannt hatte, ließ er nun in<br />
einem mit dem Guitar World Magazine<br />
geführten Interview einen weiteren<br />
- wahrscheinlich DEN ausschlaggebenden<br />
- Grund durchblicken: Die Alkoholsucht<br />
des Gitarristen. „Zakk ist ein<br />
großartiger Musiker und ich schätze ihn<br />
sehr. Irgendwann aber kam der Punkt,<br />
wo mir klar wurde, daß ich nicht mehr<br />
mit ihm zusammenarbeiten kann. Nicht weil wir nicht mehr miteinander<br />
auskamen, sondern weil es für mich selbst zu schwer wurde mit jemandem<br />
Musik zu machen, der andauernd betrunken war.“ Aus rein musikalischer<br />
Sicht hat die Trennung (privat sind die beiden noch immer gute Freunde)<br />
Ozzys neuem Werk „Scream“ auf jeden Fall sehr gut getan, wie Max‘ euphorische<br />
Rezi im Scheibenkleister dieser Ausgabe zeigt.<br />
Ungewisse Zukunft für SLIPKNOT<br />
James Root, Gitarrist bei SLIPKNOT<br />
und Stone Sour, äußerte sich kürzlich<br />
zur Zukunft seiner Hauptband<br />
SLIPKNOT. Er erklärte, daß die Band<br />
nach dem unerwarteten Tod von<br />
Bassist Paul Gray nicht einfach wieder<br />
zur Normalität übergehen werde.<br />
„Slipknot ist eine dieser Bands,<br />
von der man sich immer wieder entfernen<br />
muß. Man muß alles erst mal<br />
wieder verheilen lassen,“ erklärte er.<br />
„Bevor Slipknot wieder aktiv werden<br />
können, muß ein großer Heilungsprozeß<br />
geschehen sein. Zur Zeit ist<br />
das aber ziemlich weit weg von uns.<br />
Momentan betrauern wir, sofern die<br />
Zeit es zuläßt, den Tod unseres Bruders. Manchmal scheint es so irreal, daß<br />
es schwer wird, das alles zu verarbeiten.“ Vorerst wollen er und Sänger<br />
Corey Taylor das neue Stone Sour Album „Audio Secrecy“ fertigstellen und<br />
danach 1 1/2 bis 2 Jahre auf Tour gehen. Erst danach wird entscheiden,<br />
ob es eine Zukunft für SLIPKNOT ohne Paul Gray geben wird. Paul war<br />
am 24.05.2010 an einer Überdosis Morphium und Fentanyl gestorben.<br />
ROB HALFORD: Neues Album, neue Single<br />
Judas Priest sind aktuell scheinbar nicht<br />
ausreichend, um Frontmann ROB HAL-<br />
FORD genügend auszulasten. Deshalb<br />
hat er sich kurzerhand mit seiner Soloband<br />
im Studio verschanzt, um „Halford<br />
IV - Made Of Metal“ einzuspielen. Die<br />
Scheibe wird im Oktober 2010 auf die<br />
Menschheit losgelassen. Als Vorgeschmack<br />
wurde Ende Juni 2010 bereits<br />
die Vorabsingle „The Mover“ verö entlicht.<br />
Über Inhalt und Tracklist gibt es<br />
noch keine genauen Infos. Seine letzte<br />
Soloscheibe „Halford III - Winter Songs“,<br />
auf dem er Weihnachtslieder (!) covert<br />
(!!!), ist erst im Winter 2009 verö entlicht<br />
und von den Fans mit völliger Nichtbeachtung abgestraft worden.<br />
ALICE COOPER arbeitet an der Fortsetzung zu<br />
News<br />
„Welcome To My Nightmare“<br />
Die Gerüchte wurden kürzlich vom Meister selbst in einem Radiointerview<br />
bestätigt: ALICE COOPER arbeitet zusammen mit Producer Rob<br />
Ezrin, mit dem er vor 35 Jahren das legendäre Album eingespielt hatte.<br />
Neben alten Weggefährten von damals wie Steven Hunter und Dick Wagner<br />
werden auch jüngere Musiker auf dem Werk zu hören sein. Musikalisch<br />
soll die Scheibe ebenfalls eine Brücke von den 70ern zum heutigen<br />
Rocksound schlagen. Wir sind gespannt - auch auf die Live-Umsetzung<br />
des Konzeptes!<br />
4
5<br />
ROCK AREA Open Air Pt. II<br />
29.-31. Juli 2010, Loreley, Amphitheater<br />
Tickets: 57,50 €, Ticket & Camping: 74,00 €<br />
Die Freilichtbühne Loreley beherbergt das mittlerweile überaus beliebte<br />
Metal-Festival zum<br />
zweiten Mal. Die treppenartige<br />
Bauweise des<br />
Amphitheaters bietet<br />
dem Publikum einen<br />
perfekten Blick auf die<br />
Bühne. Die Location<br />
ist dabei aber auch<br />
unschwer zu erreichen:<br />
Camping- und Parkbereich<br />
liegen nur zirka<br />
fünf Minuten vom Festivalgelände<br />
entfernt.<br />
Eine gute Ausstattung<br />
sorgt für gute Laune<br />
bei den Besuchern: Der<br />
Campingplatz verfügt<br />
über Warmwasserduschen,<br />
Spültoiletten<br />
und diverse Waschgelegenheiten.<br />
Ebenfalls<br />
sind für 2010 ein Riesen<br />
PARTYZELT, ein großzügiger Supermarkt und ein Frühstückzelt geplant.<br />
Das Billing ist inzwischen komplett und liegt sich alphabetisch wie folgt:<br />
Apocalyptica, Arch Enemy, Axxis, Benediction, Blaze Bayley, Cast in Silence,<br />
Concept Insomnia, Cro Mags, Dark Tranquillity, Desaster, Doro,<br />
Ensiferum, Entombed, Excrementory Grindfuckers, Gama Bomb, Gorilla<br />
Monsoon, Hatred, Holy Moses, Ill Nino, Ingrimm, J.B.O., Krypteria, Megaera,<br />
Mob Rules, Napalm Death, Normahl, Resistance of Yield, Sacred Reich,<br />
Sepultura, Sodom, State of the Art, The Hand Of Glory, Thyr ng. Infos und<br />
Tickets gibt‘s unter www.rockarea-festival.de<br />
IN EXTREMO - WAHRE JAHRE FESTIVAL<br />
24./25.07.2010, Erfurt, Zitadelle<br />
Ticket: 50,00 €, Ticket & Camping: 60,00 €<br />
1995 – vor 15 langen Jahre – bestritt ein „räudiger Haufen“ namens In<br />
Extremo auf kleinen Mittelaltermärkten ihre ersten Auftritte. Mittlerweile<br />
gehören sie zu<br />
den erfolgreichsten<br />
Rockbands in diesem<br />
Land – und das nicht<br />
erst, seitdem In Extremo<br />
mit ihrem achten Studioalbum<br />
„Sängerkrieg“<br />
im Mai 2008 aus dem<br />
Stand heraus Platz 1 der<br />
deutschen Albumcharts<br />
eroberten und gar Madonna<br />
von der Spitze<br />
verdrängten. Groß<br />
geworden zwischen<br />
Jahrmarktgeschrei und<br />
Budenzauber ist die<br />
einstige Mittelalter-<br />
Kapelle in anderthalb<br />
Dekaden zu einer der<br />
bekanntesten deutschen<br />
Rockbands in der<br />
Welt aufgestiegen. Um<br />
diese Erfolgsgeschichte gebührend zu feiern, haben In Extremo ein so<br />
einfaches, wie unschlagbar passendes Motto gefunden: „Wahre Jahre“.<br />
Unsagbar viele Geschichten von gewachsenen Freundschaften und unerhörten<br />
Begebenheiten gibt es zu berichten. Und genau dies werden In<br />
KÜNSTLERMANAGEMENT<br />
STERNEN<br />
FESTIVAL 2010<br />
20.-26. JULI<br />
In Kooperation mit dem<br />
Veranstaltungsservice Bamberg<br />
GEWERBEPARK BUTTENHEIM<br />
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SAMSTAG - 24. JULI<br />
BAMBERG - BUTTENHEIM<br />
STERNENZELT<br />
TICKETHOTLINE: 0951 / 2 38 37<br />
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Deutschlands erfolgreichste<br />
Prog-Power-Metal-Band live!<br />
Special Guest:<br />
ENFORCER +<br />
08. OKTOBER 2010<br />
BAMBERG - JAKO Arena<br />
Extremo mit zwei exklusiven Konzerten am 24. und 25. Juli 2010 in der<br />
atemberaubenden Kulisse der Zitadelle Erfurt mit ihrer allseits bekannten<br />
Spielfreude tun. Natürlich werden an beiden Abenden unterschiedliche<br />
Sets mit Liedern aus den vergangenen 15 Jahren gespielt, von denen es<br />
viele schon lange nicht mehr zu hören gab. Überraschung pur also! Als<br />
Gäste spielen außerdem auf: Oomph!, Korpiklaani, Fiddler‘s Green, Ohrenfeindt,<br />
Pothead, Götz Alsmann, Marta Jandová und Grüßaugust (mit<br />
ehem. Mitgliedern der Inchtabokatables). Infos und Tickets gibt‘s unter:<br />
www.wahre-jahre.de<br />
Die BEATSTEAKS kommen nach Bamberg!<br />
Die BEATSTEAKS haben ihr Album Nummer sechs so gut wie im Kasten<br />
und planen bereits die dazugehörige Konzertreise. Im März geht‘s auf<br />
große Deutschland-, Österreich- und Schweiz-Fahrt, die die Berliner auch<br />
in unsere Region führen wird: Am 18. März 2011 macht der Troß Station<br />
in der JAKO Arena Bamberg. Wer die letzten Konzerte der Beatsteaks mitbekommen<br />
hat, der weiß, daß die Karten für die Tour nicht allzu lange liegen<br />
bleiben werden, deshalb solltet Ihr Euch sputen! Tickets gibt‘s unter<br />
www.kartenkiosk-bamberg.de.<br />
Buttenheim rockt - STERNFESTIVAL 2010<br />
Diesmal steht das Sternzelt im Gewerbegebiet zu Buttenheim, das in<br />
etwa in der Mitte zwischen Bamberg und Erlangen direkt an der A70<br />
liegt. Wie immer hat der Veranstaltungsservice Bamberg einige sehr interessante<br />
Acts eingeladen, die die fränkische „Metropole“ zum Beben<br />
bringen werden:<br />
Di 20.07.10 Dieter Thomas Kuhn<br />
Mi 21.07.10 Haindling<br />
Do 22.07.10 The Baseballs<br />
Fr 23.07.10 Wecker & Walder<br />
Sa 24.04.10 The Hooters<br />
So 25.07.10 Pur<br />
Mo 26.07.10 Culcha Candela<br />
Start ist an jedem Abend um 20:00 Uhr - Einlaß immer eine Stunde früher.<br />
Tickets gibt‘s wie immer unter www.kartenkiosk-bamberg.de<br />
Die PROMOTERS GROUP MUNICH präsentiert:<br />
02.08.2010 Bad Religion München, Backstage Werk<br />
15.09.2010 U2 360° München, Olympiastadion<br />
20.09.2010 Supertramp München, Olympiahalle<br />
05.10.2010 August Burns Red München, Backstage Werk<br />
18.10.2010 A-HA München, Olympiahalle<br />
www.promoters-group-munich.de<br />
PAPA ROACH & LIFE OF AGONY<br />
Im August kommt Keith Caputo mit seiner Band LIFE OF AGONY in Originalbesetzung<br />
für zwei Double-Headliner-Shows zurück nach Deutschland.<br />
Co-Headliner werden keine Geringeren als die Multi-Platinum-Seller<br />
und „Grammy Nominees“ PAPA ROACH sein! Gemeinsam spielen PAPA<br />
29. OKTOBER 2010<br />
BAMBERG - JAKO Arena<br />
ROACH und LIFE OF AGONY in Wiesbaden (10.8.) und München (11.8.).<br />
Bereits am 20. Juli kommen PAPA ROACH für eine exklusive Club Show in<br />
den Nürnberger Löwensaal (20.7.)! Der Vorverkauf für die drei Konzerte<br />
begann bereits am Freitag, dem 09.04.. Tickets für das Konzert in Nürnberg<br />
gibt es ab EUR 24,00 zzgl. Gebühren und Tickets für die Konzerte<br />
in Wiesbaden und München ab EUR 28,00 zzgl. Gebühren an allen Vorverkaufsstellen,<br />
unter der bundesweiten Tickethotline 01805 - 570 000<br />
(14ct/min, Mobilfunkpreise können abweichen) oder im Internet unter<br />
www.eventim.de.<br />
ARGO-Konzerthighlights 2010<br />
17.07.10 MARK KNOPFLER Feste Marienberg, Würzburg<br />
21.10.10 A-HA Arena, Nürnberg<br />
22.10.10 A-HA Arena, Leipzig<br />
25.11.10 SCORPIONS Arena, Nürnberg<br />
28.11.10 FANTA 4 Arena, Würzburg<br />
www.argo-konzerte.de<br />
Live News<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
UNHEILIG „Große<br />
Freiheit“<br />
Tour zweiter<br />
Teil<br />
Der Graf ist auch<br />
im Herbst 2010<br />
weiter auf großer<br />
Fahrt und reitet<br />
auf einer riesigen<br />
Welle des Erfolges<br />
und der Begeisterung.<br />
Die Nachfrage ist nach wie vor immens, sodaß sich Interessierte<br />
sputen sollten, um noch Tickets für folgende Termine zu ergattern:<br />
Große Freiheit Teil II - Die Jubiläumstour - 10 Jahre UNHEILIG<br />
13.11.2010 Siegen - Siegerlandhalle *<br />
19.11.2010 Frankfurt/Main - Jahrhunderthalle *<br />
20.11.2010 Regensburg - Donau-Arena *<br />
25.11.2010 A-Wien - Gasometer *<br />
26.11.2010 Fürth - Stadthalle *<br />
27.11.2010 Münster - Halle Münsterland *<br />
04.12.2010 Bremen - Bremen Arena *<br />
05.12.2010 Kiel - Sparkassen- Arena- Kiel *<br />
10.12.2010 Braunschweig - Volkswagen Halle *<br />
11.12.2010 Chemnitz - Arena *<br />
16.12.2010 Mannheim - Maimarkthalle *<br />
17.12.2010 Ulm - Donauhalle *<br />
18.12.2010 Trier - Arena Trier *<br />
26.12.2010 Berlin - Arena Berlin #*<br />
28.12.2010 Kempten - BigBOX #*<br />
29.12.2010 Freiburg - Rothaus Arena #*<br />
30.12.2010 Düsseldorf - Philipshalle #*<br />
*)APOPTYGMA BERZERK & MONO INC. #) zusätzlich mit VNV NATION<br />
Alice Cooper’s<br />
Theatre Of Death<br />
alle Hits in einer Mega-Show!<br />
Special Guests:<br />
EISBRECHER & TARJA TURUNEN<br />
15. NOVEMBER 2010<br />
BAMBERG - JAKO Arena<br />
Sichern Sie sich Ihre Karten an allen bekannten Vorverkaufsstellen: NÜRNBERG: Karstadt AG, Nürnberg-Ticket (Wöhrl),<br />
FÜRTH: Franken-Ticket, ERLANGEN: erlangen-ticket, ANSBACH: Explicit Tickets, FORCHHEIM: H&E KVV, NN-Ticketpoint<br />
17. DEZ. 2010 - BAMBERG<br />
JAKO Arena
WACKEL FESTIVAL<br />
22.-24.07.2010<br />
Brüders bei Speichersdorf<br />
Nach dem sehr erfolgreichen Debüt im vergangenen Jahr, startet<br />
das Wackel-Festival in die zweite Runde. Metalfans aus ganz<br />
Deutschland, aber auch aus Österreich und der Schweiz, pilgerten<br />
2009 in das kleine Brüderes bei Speichersdorf, um mit zahlreichen<br />
anderen Musikbegeisterten ihre Helden live auf der Bühne abzufeiern.<br />
In diesem Jahr soll das nicht anders werden! Bands: Pro-Pain,<br />
Callejon, Hämatom, Japanische Kampfhörspiele, Grantig, Mambo<br />
Kurt, Akrea, Silverlane, Winterstorm, Code Red, Face The Truth, A-<br />
Crid, Enemy Target, M.I.GOD., Blind Eyes Watching, Dawn Of Despair,<br />
Serpent Sin.<br />
Festivalticket: 22,-€, Tagesticket 16,- €<br />
www.wackel-festival.com<br />
NUCLEAR BLAST verschenken an Euch:<br />
3 x signierte Promo-CD-Single von „Indica“<br />
je 3 x Promo CD-Singles von Avantasia und Epica<br />
je 3 Poster von Blind Guardian und Indica (signiert)<br />
je 3 T-Shirts von Soilwork (L), Mustasch (M) und Dr. Blast (M)<br />
je 2 Flaggen von Sonata Arctica und Nile<br />
RAPID EYE MOVIES spendieren gleich 5x<br />
die „Geschichte einer Freundschaft“ von<br />
und mit Anvil auf DVD.<br />
TWILIGHT DISTRIBUTION sind spendabel<br />
und lassen folgende Guzzis springen:<br />
je 1 CD von Wicca, Trust No 1, Semargl<br />
1 x T-Shirt von Emergency Gate in L<br />
1 x Wristband von Emergency Gate<br />
CMM GMBH lassen sich nicht lumpen und legen für Euch je 2x die CD „Rock & Roll Forever“,<br />
einen Drumstick Signature Serie und das T-Shirt „Attack“ in S und L von Kottak<br />
bereit.<br />
PARAMOUNT überraschen uns mit traumhaften Gimmick-Paketen: 2x „Up In The Air“<br />
DVD plus „Kulturbeutel“ für die nächste Reise. Dazu noch 1x eine praktische Ko er-<br />
Waage. Zum Mystikgrusler „Fall 39“ gibt´s 2x die DVD plus Notizbuch im Metalsuit als<br />
Kombi.<br />
Von OKTOBER PROMOTION gibt´s die<br />
Senkrechtstarter Halestorm 3x auf CD<br />
und ein glückliches Girlie wird das Girlie<br />
von Garcia plays Kyuss in der Größe S abstauben<br />
können.<br />
KOCH MEDIA trumpfen auf mit 2x dem PC-Game<br />
Killing Floor“, 1x dem PC-Game „Darkness Within<br />
2“ und für die Gucker stehen die Robin Hood Box<br />
mit der kompletten Serie auf DVD 1x, der Mystic-<br />
Thriller „In The Electric Mist“ auf DVD und Blu-ray<br />
je 2x, sowie der Horror-Actioner „High Lane“<br />
auf DVD im Bundle mit dem Wii-Game „Cursed<br />
Mountain“ 1x bereit.<br />
WALT DISNEY zaubert kein Kaninchen<br />
aus dem Hut, dafür aber „Alice ins Wunderland“,<br />
die in Tim Burton´s gleichnamigem<br />
Film besonders auf Blu-ray<br />
zur Geltung kommen dürfte. Die tolle<br />
4-Disc-Edition kommt mit Mousepad im<br />
Bundle 1x.<br />
Copyright by “Walt Disney“<br />
KINOWELT haben einen echten<br />
Leckerbissen mit der nicht im Handel<br />
erwerblichen uncut Leihversion von<br />
Jean-Claude Van Dammes „Universal<br />
Soldier – Regeneration“ sowie dem<br />
hübschen Steelbook des SciFi Meilensteins<br />
„Total Recall“ (gF) jeweils gleich<br />
2x zur Verfügung gestellt.<br />
6<br />
Terry Gilliams Geniestreich „Das Kabinett<br />
des Doktor Parnassus“, dem letzten Film<br />
mit Heath Ledger, wird uns freundlicherweise<br />
in je 2facher DVD- sowie Blu-ray-<br />
Ausführung von CONCORDE gespendet.<br />
EUROVIDEO kredenzen uns mit „Lost<br />
Island“ den neuesten Insel-Horror mit<br />
Lance Henriksen gleich 3x auf DVD und<br />
3x auf Blu-ray.
7<br />
PAPA ROACH, LIFE OF AGONY ALICE COOPER<br />
Support: Audrey Horne<br />
Dienstag, 20.07.2010<br />
Löwensaal, Nürnberg<br />
Tickets: 28,30 € im VVK<br />
Einlaß: 19:00 Uhr<br />
Mittwoch, 11.08.2010<br />
Tonhalle, München<br />
Tickets: 28,00 € im VVK<br />
Einlaß: 19:30 Uhr<br />
Das Package ist so fett, daß wir gleich beide bayerischen Termine<br />
für Euch präsentieren!<br />
Seit Ihrem explosivem Start im Jahr 2000, tourten PAPA ROACH<br />
rund um den Globus und lieferten am Fließband Top-10-Multi-<br />
Format Billboard Hits wie „Last Resort“ „Forever“ „Getting Away<br />
With Murder“ „Scars“ und „To Be Loved“. LIFE OF AGONY planen<br />
noch diesen Sommer die Verö entlichung des Live Albums “20<br />
Years Strong” welches eine Bonus DVD mit der Aufzeichnung der<br />
„River Runs Red“ Show vom 3. April 2010 im Ancienne Belgique<br />
in Belgien enthalten wird.<br />
Infos & Tickets gibt‘s unter:<br />
www.propeller-music.com und www.der-hirsch.de<br />
CONSTANTIN FILM setzen ganz auf Thriller die Tage und vermachen<br />
uns je 2x die Blu-ray von „Gesetz der Rache“ „Lucky # Slevin“ und<br />
dem deutschen „Tannöd“.<br />
SPV haben mit 3x Axel Rudi Pell „The Crest“<br />
DoLPs etwas Edles für Euch. Dazu gibt´s die neue<br />
Molly Hatchet CD „Justice“ auch 3x.<br />
(c) Universum Film GmbH<br />
Bei UNIVERSUM FILM liegt der Dreingabe-Schwerpunkt gerade bei<br />
Serien. Die jeweils aktuelle Sta el zu „CSI: Crime Scene Investigation“<br />
(9.2), „CSI: Miami“ (7.2) und „CSI: NY“ (5.2) liegt zum Gewinn<br />
je 1x ebenso bereit, wie die famose „Komplettbox“ der 80er Krimi-<br />
Serie „Trio mit 4 Fäusten“… der Herbst ist gerettet!<br />
Wer gewinnen möchte, schickt einfach eine Mail mit dem gewünschten Gewinn im Betre und seinen<br />
vollständigen Kontaktdaten an verlosung@<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Support: Eisbrecher, Tarja Turunen<br />
Dienstag, 20.07.2010<br />
JAKO Arena, Bamberg<br />
Tickets: 28,30 € im VVK<br />
Einlaß: 19:00 Uhr<br />
20th CENTURY FOX lassen uns in unrealen Welten taumeln und versüßen<br />
uns den Abend mit je 2x der DVD von „Percy Jackson – Diebe Im Olymp“<br />
und „Stargate Universe – Pilot“ in der Extended Version.<br />
SENATOR FILM bieten perfekte Krimi-Unterhaltung mit den beiden<br />
Bestseller-Roman-Umsetzungen „Gefahr“ und „Undercover“ von<br />
Patricia Cornwell, von der der Roman „Gefahr“ gleich noch als Taschebuch<br />
(Goldman-Verlag) im Package enthalten ist. Die zwei DVDs plus<br />
Roman gibt´s jeweils 2x. Doch nicht genug: Der spanische Knastkrimi<br />
„Cell 211“ ist auch 2x auf DVD verfügbar.<br />
Von SONY PICTURES HE darf man je 1x die Blu-ray von „Bad Boys<br />
– Harte Jungs“ und dem Anime-Streifen „Wolkig mit Aussicht auf<br />
Fleischbällchen“ abstauben.<br />
Hard Times Proudly Presents<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Das Package ist so fett, daß wir gleich beide bayerischen Termine<br />
für Euch präsentieren!<br />
Seit Ihrem explosivem Start im Jahr 2000, tourten PAPA ROACH<br />
rund um den Globus und lieferten am Fließband Top-10-Multi-<br />
Format Billboard Hits wie „Last Resort“ „Forever“ „Getting Away<br />
With Murder“ „Scars“ und „To Be Loved“. LIFE OF AGONY planen<br />
noch diesen Sommer die Verö entlichung des Live Albums “20<br />
Years Strong” welches eine Bonus DVD mit der Aufzeichnung der<br />
„River Runs Red“ Show vom 3. April 2010 im Ancienne Belgique<br />
in Belgien enthalten wird.<br />
Infos & Tickets gibt‘s unter:<br />
www.propeller-music.com und www.der-hirsch.de<br />
special guests:<br />
YouCanWinIfYouWant<br />
ASCOT ELITE bieten gleich ein ganzes Arsenal an coolen Filmen<br />
und vermachen Euch je 3 DVDs sowie 3 Blu-rays vom Kriegsepos<br />
„Das Feld der Ehre – Passchendaele“, dem Überraschungshorror<br />
„Triangle“, der Gaunerkomödie „Bruchreif“ (VÖ 19.08.), und<br />
dem dunklen Thriller „Possession“ (VÖ 15.07.). Vom modernem<br />
Historienschinken „Steppensturm“ (VÖ 15.07.) warten 3 DVDs<br />
auf Euch.<br />
Last but not least tragen auch UNIVERSAL ihr Schär ein mit den Filmen<br />
„The Green Zone“ mit Matt Damon, „#9“ dem neuen Animations-<br />
Hit und der neuen Sta el von „Battlestar Galactica – Season 4.1“ bei.<br />
Die Filme sind jeweils 1x auf DVD zu gewinnen.
Außergewöhnliche Metalsounds mit einer Portion Kulturmixtur erhält der Rockfan dieser Tage von einer sehr talentierten Truppe aus<br />
Gibraltar, der metallisch unwirtlichsten Ecke Süd-Europas. Breed 77 besteht aus fünf virtuosen Köpfen, die sich dem Metal verschrieben<br />
haben und ihre ganz eigene Melange aus progressiven, harten Elementen und traditionellen spanischen Flamenco-, sowie arabischen<br />
Klängen auf ihrer neuesten Scheibe „Insects“ präsentieren, die seit Ende Mai erwerblich ist. Der frische Bund mit dem heimischen Label<br />
earMusic/edel trägt erste Früchte mit hervorragender Resonanz der Fachpresse und darf auf eine großartige Laufbahn der Ethno-<br />
Truppe ho en lassen. Gitarrist und Sprachrohr Danny Felice beatwortete die per Email nach London ans Bandmanagement übermittelten<br />
Fragen in sagenhaft kurzen 83 Minuten – wobei es sich meiner Kenntnis entzieht, wann er die Fragen von dort erhielt! -, daß<br />
er mit seiner Aktion als unangefochtener Rekordhalter im Beantworten von Interviewfragen in die Annalen des Hard Times Magazins<br />
eingehen wird! Danke Danny!! ;-))<br />
Ihr seid ja schon eine ganze Weile im „Business“, seit 1996 um genau<br />
zu sein. Ich muß aber zugeben, daß Euer mittlerweile schon fünftes<br />
Album „Insects“ das erste Lebenszeichen ist, das ich von Euch vernehmen<br />
konnte. Woran, glaubst Du, liegt das?<br />
Nun, man kann nicht wirklich sagen, daß wir seitdem im Business sind.<br />
Wir hatten uns damals ´96 gegründet und waren nur eine junge Band,<br />
die so viel spielen wollte, wie nur irgend möglich. Als wir dann 2002<br />
unser selbstbetiteltes Debutalbum über Albert Productions verö entlichten,<br />
ng es langsam an, ernster zu werden. Wir haben inkl. „Insects“<br />
seitdem gerade mal zwei Alben auch in Deutschland herausgebracht<br />
und das erste davon auch noch in sehr limitierter Stückzahl… es ist also<br />
kein bißchen verwunderlich, daß Du noch nichts von uns gehört hast! ;-)<br />
Leider gab uns bislang keine Platten rma eine Chance, auch außerhalb<br />
Großbritanniens publik zu werden. Um so mehr freuen wir uns, daß wir<br />
nun bei earMusic untergekommen sind und „Insects“ auch bei Euch präsentieren<br />
können.<br />
Ihr konntet trotz mangelnder Popularität bei uns aber dennoch<br />
einige Live-Erfahrungen über die letzten Jahre in Deutschland sammeln.<br />
Was haltet Ihr von den deutschen Fans und freut ihr Euch, das<br />
neue Album hier vorstellen zu können?<br />
De nitiv! Ich denke, Deutschland ist für Metal das wichtigste Land Europas.<br />
Es gibt großartige Festivals, enthusiastische Fans und eine tolle<br />
Rock-Tradition. Es war immer schön, bei Euch zu spielen und wir sind<br />
richtig heiß, endlich mit dem nötigen Background, bald wieder auf unsere<br />
deutschen Fans zu tre en!<br />
Jetzt, wo Ihr das neue Pferd im Stall von earMusic/edel seid, gibt<br />
es jede Menge Aufmerksamkeit für Euch… Ihr seid mit Songs auf<br />
Magazin-Samplern vertreten, es kursieren Video-Interviews, Live-<br />
Videos und es gab sogar nicht wenige CD-Release-Parties in Clubs<br />
mehrerer Städte Deutschlands. Seid Ihr soweit zufrieden, wie sich<br />
die Dinge entwickeln? Was erwartet Ihr noch?<br />
earMusic arbeiten wirklich hart für uns. Es ist ein tolles Gefühl, zu sehen,<br />
daß man sich kümmert und einem die Möglichkeit gibt, die eigene<br />
Musik in die Welt hinaus zu tragen. Wir sind sehr zufrieden, wie sich die<br />
Dinge momentan entwickeln und ho en, daß es noch eine Zeit lang so<br />
gut weiter läuft.<br />
Ihr seid einer dieser Metalbands, die in ihrem Sound eine Menge<br />
fremdländischer Ein üsse verbraten. Nun ist es ja nicht mehr so extrem<br />
neu, stilübergreifende Komponenten in einen Metalsound ein-<br />
ießen zu lassen. Was macht aber Euch dennoch ganz besonders?<br />
Nun, wir sind eine Metalband aus Gibraltar. Hast Du jemals von einer<br />
anderen Metaltruppe aus Gibraltar gehört? ;-) Das Territorium, in dem<br />
wir aufwuchsen, ist sozusagen sehr überschaubar, gerademal 30.000<br />
Köpfe gibt es dort. Gibraltar ist dem Ein uß Spaniens, Englands und des<br />
nicht weit entfernten Afrikas ausgesetzt. Wir wurden Zeit unseres Lebens<br />
also mit mannigfaltigen Kulturen umringt. Das reicht von der Musik über<br />
Kunst bis hin zu der Lebensweise der Menschen. Daher auch unsere<br />
Elemente aus dem Flamenco und dem Arabischen, die unseren Sound<br />
zumindest unserer Meinung nach einzigartig machen.<br />
Durchaus… und wenn man sich z.B. diverse Videos auf YouTube<br />
von Euch ansieht, wo Ihr einige Songs – unter anderem die erste<br />
Singleauskopplung „Who I Am“ der neuen Platte – in akustischer Instrumentierung<br />
vortragt, wird auch jedem o ensichtlich gemacht,<br />
wieviel Talent in Euch steckt. Wäre das auch eine zukünftige Idee,<br />
eine rein akustische Platte aufzunehmen?<br />
Wir haben schon immer akustische Sachen gemacht. Ein guter Song<br />
kann in vielerlei Art und Instrumentierung wirken. Und wer weiß, vielleicht<br />
nehmen wir wirklich eines Tages ein akustisches Album auf… es<br />
ist zwar noch nicht geplant, aber man sollte sich selbst niemals Grenzen<br />
setzen und immer auf die Freiheit im Musizieren setzen. Nur so bleibt<br />
Spannung und Spaß an der Sache erhalten.<br />
Interessant ist die Wahl Eurer Cover-Nummer… Ihr habt Euch an<br />
„Zombie“ von den Cranberries herangewagt und meiner Meinung<br />
nach das Original um Längen geschlagen. Warum ausgerechnet<br />
dieser Song?<br />
Wir hatten eines Tages vor uns hingejammt und kamen auf das Ri ng<br />
des Songs. Wir merkten, daß die Nummer in unserer Version durchaus<br />
von Breed 77 stammen hätte können und so beschlossen wir, sie zu covern.<br />
Außerdem sind die Lyrics des Songs sehr stark und leider nach wie<br />
vor aktuell. Es ist ein druckvoller, wichtiger Song unsere Zeit.<br />
Euer fünftes Werk habt Ihr „Insects“ getauft. Was bedeutet dieser<br />
Titel in Bezug auf das Album?<br />
„Insects“ basiert auf einem losen Konzept. Wir vergleichen damit unsere<br />
Welt mit der Welt der Insekten. Im Prinzip ist unsere Welt eine Kopie der<br />
Insektenwelt… sie ist grausam, nur die Stärksten überleben und sie ist<br />
zerstörerisch. Verschiedene Insekten erledigen verschiedene Jobs. Ameisen<br />
und Bienen haben Arbeiter, sind organisiert und haben eine Hierarchie.<br />
Heuschrecken wiederum kommen in Schwärmen und zerstören<br />
ihre Umwelt, so wie wir es auch tun. Jäger-Insekten stürzen sich auf die<br />
Schwächeren, egal welcher Spezies sie angehören, um sie auszumerzen.<br />
Klingelt´s da nicht sofort bei jedem? Hier sind schon sehr viele Parallelen<br />
festzustellen.<br />
Was beschäftigt Euch am meisten in Bezug auf Eure Songtexte?<br />
Das Leben im Allgemeinen… die Welt in der wir leben… „The Battle<br />
Of Hatin“ z.B. war eine berühmte Schlacht anno 1187 zwischen Christen<br />
und Muslimen. Außer unserer Technologie hat sich seit fast 1000 Jahren<br />
politisch rein gar nichts geändert. Der Song behandelt die Ignoranz und<br />
die Gewaltbereitschaft, die seit jeher ohne jegliche Veränderung und<br />
Erkenntnis aus der Geschichte, bestehen. Wenn nicht irgendwann der<br />
Groschen fällt, ist die Menschheit wohl dazu verdammt, immer wieder<br />
die selben Fehler zu begehen und daran zu Grunde zu gehen.<br />
Breed 77<br />
Interview<br />
Insektenschwarm aus Gibraltar<br />
Ich habe auf YouTube das Video zum Opener „Wake Up“ erspäht und<br />
war ganz entzückt, als die Vocals in spanisch waren! Habt Ihr das<br />
komplette Album auch in spanisch aufgenommen? Wo kriegt man<br />
das?<br />
Ja, das haben wir tatsächlich. Es wird auch bald regulär erhältlich sein.<br />
;-)<br />
Was ndest Du, paßt besser zu Euch: Englisch oder spanisch?<br />
Hmmmm…. Das hängt davon ab, welchen musikalischen Unterton der<br />
jeweilige Song hat. Beim Flamenco-Ein uß ist sicher spanisch passender<br />
und beim regulären Metalbrecher eher englisch, aber wir mixen generell<br />
gerne durch. Wir sind zweisprachig aufgewachsen, womit wir bei beiden<br />
Sprachen kein Problem oder eine eindeutige Tendenz haben.<br />
Kommen wir nochmal zurück auf Eure Geburtsstätte Gibraltar...<br />
war es nicht schwierig, als Metalhead in einer solchen Umgebung,<br />
am Erfolg zu schrauben? Oder ist es egal woher man kommt, man<br />
hat es als Metaller nie leicht? ;-)<br />
Naja, um Erfolg in reelle Aussicht zu bringen, mußten wir tatsächlich erst<br />
einmal raus aus Gibraltar und zogen deshalb nach London. Es gab weder<br />
Clubs noch Studios, noch sonstige Einrichtungen, wo man als Metalband<br />
hätte irgend etwas erreichen können. Wir mußten wirklich alles alleine<br />
aufziehen… von der Aufnahme, über Liveshows bis hin zum Bauen einer<br />
Bühne. Und es war stets mit großen Schwierigkeiten belastet. Gerade<br />
die ältere Generation hatte nicht einen Funken Verständnis für unsere<br />
Musik, unsere Klamotten und die langen Haare und so weiter. Und wir<br />
mußten für unsere Freiheit kämpfen, um so zu sein, wie wir wollten.<br />
Aber es ist schon so, wie Du sagst: Jeder, der in einem Ka aufwächst<br />
und Metalhead ist, hat es schwer sich seinen Weg zu bahnen.<br />
Und der Kampf hat sich gelohnt. Die Reaktionen auf „Insects“ sind<br />
überwiegend positiv. Gibt es denn schon Zahlen, was den Verlauf<br />
angeht?<br />
Nein, es ist noch ein wenig früh, um über Zahlen reden zu können. Aber<br />
wir sind zumindest sehr stolz auf die vielen sehr guten Reviews der<br />
Presse.<br />
… einschließlich der unseren, nachzulesen im Scheibenkleister!<br />
Wie sehen Eure nächsten Pläne aus?<br />
Aktuell arbeiten wir an einer Tour durch Europa, die uns natürlich auch<br />
nach Deutschland führen wird. Also gebt Acht, die Insekten kommen<br />
und werden auch bei Euch Halt machen… schon sehr bald! ;-)<br />
Dann halte ich das Insektenspray schon mal bereit!! Hehe!!<br />
Band-Homepage: www.breed77.com<br />
Interview & Text: Max<br />
8
9<br />
Bis zum Horizont und noch viel weiter!<br />
Lange Zeit war es verdammt still um die avantgardistischen Nord-Engländer geworden. Sieben Jahre nach der letzten o ziellen Scheibe<br />
legen die Briten nun mit „We‘re Here Because We‘re Here“ ein bärenstarkes Comeback-Album vor, zu dessen Entstehung und den<br />
Geschehnissen der vergangenen Jahre mir Gitarrist & Sänger Vincent Cavanagh Rede und Antwort stand.<br />
Sieben Jahre sind seit Eurer letzten Verö entlichung „A Natural<br />
Disaster“ vergangen. In dieser Zeit ist es für Euch teilweise alles andere<br />
als rund gelaufen - unter anderem habt Ihr auch Euren Plattenvertrag<br />
verloren. Geb uns doch bitte einen kurzen Überblick, über<br />
die Geschehnisse der letzten Jahre.<br />
Zuallererst muß ich sagen, daß es de nitiv viel zu lange gedauert hat, bis<br />
wir eine neue Platte verö entlicht haben. Das war niemals so geplant.<br />
Los ging das Drama damit, daß unser ehemaliges Label Zomba Music<br />
wohl ziemlich desillusioniert von den Plattenverkäufen war und uns auf<br />
die Straße gesetzt hatte. Wir mußten uns darauf hin neu orientieren und<br />
begannen sehr intensiv zu touren, weil das die einzige Möglichkeit war,<br />
unser eigenes Aufnahmestudio zu nanzieren. Das hat Jahre gedauert.<br />
Dazu kamen noch einige unvorhergesehene persönliche Probleme, wie<br />
sie jedem Menschen, der versucht ein Leben in gewisser Freiheit zu leben,<br />
passieren können. Wir waren zeitweise wirklich sehr frustriert. Nun<br />
gehören diese Probleme glücklicherweise endlich der Vergangenheit an.<br />
Jetzt, wo wir unser eigenes Studio, ein neues Management und einen<br />
Deal mit K-Scope haben, wird sich die Schlagzahl deutlich erhöhen. Autonomie<br />
in dieser Hinsicht ist für uns als Band inzwischen zu einem der<br />
wichtigsten Punkte geworden, weshalb wir auch nur einen Licensing-<br />
Deal abgeschlossen haben. So können wir unser Schicksal und das unserer<br />
Musik immer weitgehend selbst kontrollieren. Dadurch, daß wir<br />
das Album selbst produziert haben, sind wir nun ebenfalls in der Lage,<br />
uns selbst zu engineeren, was uns immense kreative Freiheiten gibt. Wir<br />
können jederzeit an neuen Ideen arbeiten und diese sofort umsetzen.<br />
Deshalb arbeiten wir aktuell auch schon an neuen Ideen, von denen<br />
einiges bereits nal im Kasten ist.<br />
Das heißt, wir müssen nun nicht wieder sieben Jahre warten, bis<br />
zum nächsten Release?<br />
Nein, auf gar keinen Fall! Wir haben im Lizenz-Deal zwar eine Klausel,<br />
daß wir in den nächsten 18 Monaten kein neues Album verö entlichen<br />
werden, aber das muß ja auch nicht sein. Wir können ja etwas anderes<br />
herausbringen...<br />
In Form einer DVD?<br />
Eher in Form von etwas Kürzerem - einer EP zum Beispiel.<br />
Dann habt Ihr ja kein Problem mit den 18 Monaten: Statt ein Album<br />
zu verö entlichen, bringt Ihr einfach drei EPs raus und alles ist gut.<br />
:-)<br />
Ja, so könnten wir uns das schon vorstellen, hehe. Nein, im Ernst: Es<br />
muß ja nicht jedesmal eine volle Stunde Musik sein. Ich denke, daß man<br />
sich ohnehin neue Möglichkeiten suchen muß - und wir waren einfach<br />
zu lange weg von der Bild äche. Deshalb ist eine EP im Moment genau<br />
das, was als nächstes kommen kann, um uns zusammen mit dem neuen<br />
Album bei den Fans wieder als lebendige Band zu positionieren.<br />
Werdet Ihr Euer Studio auch anderen Bands zur Verfügung stellen?<br />
Nein. Das haben wir in der Vergangenheit schon praktiziert, im Moment<br />
ist das aber nicht möglich. Jeder von uns hat einen Teil des Equipments in<br />
seinem eigenen Home-Recording-Studio stehen, um an neuem Material<br />
zu arbeiten und nur ein kleiner Teil steht im Proberaum, damit wir die<br />
Ideen, die wir zu Hause aufgenommen haben, zusammentragen können.<br />
Das funktioniert mit Logic Pro ziemlich gut. Wir waren total überrascht,<br />
als wir zum ersten Mal in Steve Wilsons [Kopf von Porcupine Tree] Haus<br />
waren. Wir hatten einen massiven Recording-Raum erwartet, fanden<br />
aber lediglich einen kleinen Raum vor, in dem ein paar exzellente Lautsprecher<br />
und ein Computer standen - gemixt hat er komplett in Logic! Ich<br />
habe ihn damals gefragt, wo denn das große Pult steht, das man doch<br />
unbedingt zum Mischen braucht. Er grinste und sagte lediglich: „Nein,<br />
braucht man nicht.“ Ich bin damals völlig aus dem Häuschen gewesen.<br />
Jemand, der für einen Grammy nominiert wurde, hat das selbe Equipment,<br />
das ich zu Hause stehen habe? Unglaublich! Steve ist natürlich ein<br />
absoluter Könner auf dem Gebiet. Ich habe bereits viel von ihm gelernt.<br />
Wenn man von den Besten lernt, kann das sicher nicht verkehrt sein.<br />
Ich freue mich schon darauf, wieder mit ihm zusammen zu sitzen und<br />
sein Gehirn anzuzapfen, um mir noch mehr Mixing-Feinheiten anzueignen.<br />
Was ich gelernt habe ist, daß es oft wichtig ist, nicht zuviel zu<br />
mischen. Wie beim Songwriting auch. Da ist es oft auch besser, weniger<br />
zu machen und die Dinge einfach zu halten. Beim Mixen ist das genauso.<br />
Man muß wissen, wann man einfach mal nichts zu tun hat.<br />
Kommen wir zum neuen Album. Der Titel „We‘re Here Because We‘re<br />
Here“ ist aus meiner Sicht sicher auch ein kleines Statement, daß Ihr<br />
endlich wieder zurück auf der Bild äche erscheint.<br />
Das ist eine sehr gute Interpretation des Titels, wenngleich es auch nicht<br />
unser tatsächlicher Gedanke dahinter war. Ich nde es gut, wenn die<br />
Zuhörer sich Gedanken machen und sich eigene Interpretationen überlegen.<br />
Unsere Inspiration war eigentlich eine Geschichte aus dem ersten<br />
Weltkrieg, als Soldaten diese Strophe gesungen haben, als sie in den<br />
Krieg zogen, um ihre Todesangst zu bekämpfen. Inhaltlich behandeln wir<br />
Themen wie Schicksal, Zukunft, wie kleine Dinge große Konsequenzen<br />
nach sich ziehen können und die nicht zuletzt auch uns in den letzten<br />
Jahren wiederfahren sind und die uns zu dem Punkt gebracht haben,<br />
an dem wir gerade sind. Wie auch unsere Konversation gerade eben,<br />
die womöglich niemals stattgefunden hätte, wenn wir nicht vor einiger<br />
Zeit einige Dinge etwas anders angegangen wären, als sonst. Unsere<br />
Bandgeschichte ist sicher ziemlich einmalig, mit all dem, was wir in den<br />
letzten Jahren durchgemacht. In unseren Lyrics legen wir viel von dem<br />
o en, was uns bewegt, was unsere Persönlichkeiten natürlich auch für<br />
die Fans o enlegt. Es ist auch einfacher, das in den Texten zu schreiben,<br />
als direkt darüber zu sprechen.<br />
Haben die Texte inhaltlich einen Zusammenhang?<br />
Einige schon, andere sind eigenständig. Es ist also kein Konzeptalbum.<br />
Einige Texte kooperieren, aber grundsätzlich sind die Songs als eigenständige<br />
Einheiten zu betrachten.<br />
Musikalisch ist die Platte das bislang am breitesten angelegte und<br />
ambitionierteste Werk von Euch geworden. Mit Euren Wurzeln hat<br />
das nicht mehr viel zu tun.<br />
Wir sind auch nicht die Art Band, die sich wiederholen wird. Wir haben<br />
unsere Augen immer auf den Horizont gerichtet und wollen uns stetig<br />
weiter entwickeln. Unsere Vorbilder sind Bands wie Pink Floyd oder die<br />
Beatles, die sich auch nie wiederholt haben. Heute sind zum Beispiel Radiohead<br />
eine der Bands, die wir in kreativer Hinsicht sehr schätzen. Wir<br />
nden alles toll, was wir in der Vergangenheit getan haben - das bedeutet<br />
aber nicht, daß wir das jemals wieder machen wollen.<br />
Demnach kann man Eure Ein üsse der Anfangstage kaum mit den<br />
heutigen vergleichen...<br />
Das mit den Ein üssen ist so eine Sache. Wir haben eigentlich nie andere<br />
Bands als Ein uß genutzt. Unsere Inspiration beziehen wir eher aus unserer<br />
Lebenserfahrung. Musik sollte eigentlich immer etwas Ursprüngliches,<br />
Instinktives sein. Wenn dich eine Inspiration ereilt, dann sagt dir die<br />
Inspiration, wie sie sein möchte, nicht anders herum. Man kann sich nicht<br />
hinsetzen und Inspirationen konstruieren. Mit dem neuen Album haben<br />
wir unser bislang anspruchsvollstes Werk entworfen. Ich nde, daß die<br />
Scheibe einen sehr guten „Flow“ vom ersten Takt bis zum Ende besitzt.<br />
Sie läßt nicht nach und man kann sie sehr gut am Stück anhören. Ich<br />
denke, für uns könnte die Scheibe ein Meilenstein werden.<br />
Wie denkst Du, wird die Scheibe bei den Fans ankommen?<br />
Ich habe keinen Schimmer. Ich denke, sie werden sie mögen. Auf der<br />
anderen Seite mache ich mir keine Gedanken über Reaktionen oder Reviews.<br />
Ich merke das, wenn ich die Songs live spiele. Beim Aufnehmen<br />
versuche ich das Beste zu geben, was ich kann. Ich lege mir selbst sehr<br />
hohe Standards auf, deshalb bin ich auch erst zufrieden, wenn ich das aus<br />
Anathema<br />
Interview<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
meiner Sicht optimale Ergebnis abgeliefert habe. Kritiken können daran<br />
dann auch nichts mehr ändern.<br />
Wo siehst Du Euch im Moment stehen, nach der langen Pause?<br />
Das Interesse der Fans wird sicher wieder zunehmen, sobald die neue<br />
Platte verö entlich ist. Es ist dann an uns, die Gunst der Stunde zu nutzen<br />
und am Ball zu bleiben, sprich: Weiter zu releasen und viel zu touren.<br />
Ich denke, dann können wir verlorenen Boden auch schnell wieder gut<br />
machen. Mit der neuen Scheibe sind wir, denke ich, bestens gerüstet. Die<br />
Platte ist so breit gefächert, daß eigentlich jeder Musik-Fan, gleich welchen<br />
Genres, irgendetwas nden kann, das ihm gefällt. Ich möchte damit<br />
einfach so viele Leute erreichen, wie nur möglich und ich denke, daß wir<br />
allein im Riesenmarkt Amerika sehr viele Leute erreichen könnten, wenn<br />
wir nur entsprechend präsent sind.<br />
Bei den Recherchen für das Interview habe ich mich auch durch Eure<br />
Webseite und die MySpace-Seite gearbeitet. Ich konnte jedoch nicht<br />
heraus nden, wer nun im Moment eigentlich in der Band ist.<br />
Ok, das sind zum einen die drei Brüder Daniel (Gitarre), Vincent (Gitarre,<br />
Gesang) und Jamie (Baß) Cavanagh, dann sind da noch John Douglas<br />
(Drums) und seine Schwester Lee (Gesang) sowie Les Smith (Keyboards).<br />
Das ist die Live-Zusammensetzung. Im Studio sieht das alles etwas gemischter<br />
aus, weil jeder Keyboard-Parts liefert.<br />
Die Live-Zusammensetzung wird sich dann sicher auch in der näheren<br />
Zukunft intensiver präsentieren, oder?<br />
Ja, de nitiv! Jetzt stehen zunächst die größeren Festivals an, eines davon<br />
in Deutschland, wo wir die Summer Breeze spielen werden.<br />
Cool, da werden wir uns sehen!<br />
Hast Du grad mal das Datum für mich?<br />
Das ist vom 19. bis 21. August 2010.<br />
Cool, danke. Dann werden wir wohl am 21. spielen, denke ich. Bin mir<br />
gerade aber nicht sicher. Hm - also wir werden an einem der drei Tage<br />
spielen - hehe. Ende September werden wir dann mit der regulären Tour<br />
starten, die uns ho entlich auch nach Deutschland führen wird. Wir sind<br />
eine Live-Band und wir sind wirklich alle sehr heiß, endlich mit dem neuen<br />
Material auf der Bühne zu stehen.<br />
Was war eigentlich bei der Summer Breeze 2008 los, als plötzlich<br />
Destrucion‘s Mad Butcher die Bühne während Eures Gigs enterte?<br />
Ihr saht ziemlich erschrocken aus? :-)<br />
Haha - ja, das war ein cooler Gag, der aber geplant war. Wir haben das<br />
mit Schmier und dem Butcher backstage besprochen. Da wir als letzte<br />
Band das Festival beschlossen haben, wollten wir ein bißchen Partystimmung<br />
verbreiten und haben uns dann in einen kleinen Kampf mit dem<br />
Butcher verwickeln lassen.<br />
Dann habt Ihr Eure Rollen wirklich gut gespielt. Es sah schon überzeugend<br />
erschrocken aus.<br />
Hmm - vielleicht sollte ich eine TV-Karriere ins Auge fassen!? :-)<br />
Da Destruction die Summer Breeze 2010 nicht besuchen, wird es<br />
diesmal auch keinen Butcher auf der Bühne geben. Was kann man<br />
stattdessen von Euch erwarten?<br />
Wir werden uns auf die neuen Songs konzentrieren. Viel hängt auch<br />
davon ab, wieviel Zeit wir bekommen. Wir freuen uns jedenfalls schon<br />
sehr auf den Gig!<br />
Band-Homepage: www.anathema.ws<br />
Interview & Text: Ingo
Hey John! Wie geht‘s Dir?<br />
Mir geht‘s richtig gut, die Sonne scheint, es ist tierisch heiß hier in<br />
Schweden...<br />
Argh! Was läuft denn da bitteschön gerade falsch? Wir haben neun<br />
Grad und Regen.<br />
Ja, das sollte eigentlich andersherum sein. Hehe. Aber ich will mich da<br />
mal nicht beschweren...<br />
Schon klar. Naja, lenken wir uns mal ein bißchen mit Deiner neuen<br />
Scheibe ab. :-) Im Vergleich zu den Vorgängern ist sie ein wenig<br />
blueslastiger ausgefallen...<br />
Das stimmt. Ich hab vor Jahren einen Track zu einem „Frank Marion“-<br />
Tribute-Album aufgenommen, an den Titel erinnere ich mich nicht mehr,<br />
das muß irgend etwas mit „Smoke“ was auch immer gewesen sein. Das<br />
hat mir damals richtig viel Spaß gemacht und dabei ist mir auch der<br />
Gedanke gekommen, ein bluesigeres Album aufzunehmen. In der Form<br />
habe ich das zuvor ja auch noch nicht gemacht. Es war einfach an der<br />
Zeit, einmal etwas anderes zu probieren. Mit Europe decke ich ja die Hard<br />
Rock-Schiene ab, weshalb es keinen besonderen Sinn macht, das Gleiche<br />
auf meinem Soloalbum zu spielen. Ich mochte den Blues schon immer,<br />
also hab ich das Experiment gewagt.<br />
Ein Experiment, das Dir wirklich gut gelungen ist. Aus meiner Sicht<br />
ist es eine Kombination Deiner früheren Produktionen und den<br />
Blues-Songs geworden. Denn es nden sich schon noch ein paar<br />
Nummer im klassischen John Norum-Stil auf der Scheibe.<br />
Das sehe ich genauso. Ich habe die Range erweitert. Mal sehen, ob ich<br />
damit auch ein breiteres Publikum erreichen kann. Es halt also nicht viel<br />
mit dem alten Chicago-Blues zu tun. Ich ho e, die Platte unterstützt Dich<br />
nicht beim Einschlafen...<br />
Nein, das macht sie eigentlich nicht...<br />
Gut!<br />
Wenn man nun die letzten Verö entlichungsdaten Revue passieren<br />
läßt, stellt man fest, daß immer auf ein Europe-Album ein Solo-Album<br />
im Jahr darauf folgte. Da liegt die Vermutung natürlich nahe,<br />
daß Du am Ende der Europe-Sessions einfach noch ein bißchen länger<br />
im Studio verweilst, um Deine Soloscheibe einzuspielen.<br />
Stimmt, der Verdacht drängt sich auf. Tatsächlich war es jedoch so, daß<br />
ich aufgrund eines schweren Schicksalsschlages innerhalb meiner Familie<br />
erst einmal nicht in der Lage war, Musik für meine Solo-Scheiben zu<br />
schreiben. Das war alles eine Zeit lang auf Eis gelegt. Mittlerweile plane<br />
ich aber schon die nächste Solo-Platte. Im Sommer stehen jetzt erstmal<br />
die Festival-Shows mit Europe an. Danach werden wir im Herbst bereits<br />
mit dem Schreiben des neuen Albums beginnen, welches dann in 2011<br />
eingespielt werden soll. In etwa zur selben Zeit möchte ich auch meinen<br />
nächsten Alleingang aufnehmen. Huh - da ist ja wirklich ein Muster erkennbar.<br />
Haha.<br />
Das ist auf jeden Fall eine sehr e ziente Arbeitsweise.<br />
Das stimmt. Bei Europe ist das Ganze ziemlich gut strukturiert. Wir haben<br />
Deadlines, die Maschinerie kommt langsam wieder ins Rollen. Die<br />
Solo-Sachen sind dann doch wesentlich entspannter. Ich kann ins Studio<br />
gehen, wann immer ich möchte. Das ist der große Fun-Faktor dabei:<br />
Einfach ohne jeden Druck komponieren und aufnehmen zu können. Hm<br />
- wann immer die Sonne im richtigen Punkt steht... Hehe<br />
Gesetzt den Fall, Ihr habt Sonne zu dem Zeitpunkt...<br />
Stimmt. Wenn ich‘s mir recht überlege, dürfte es dann sogar eher dunkel<br />
in Schweden sein. Sehr dunkel.<br />
Weshalb Du im Winter auch in L.A. wohnst.<br />
Das mache ich seit Jahren so. :-)<br />
Wer ist eigentlich der kleine Junge, der auf dem Cover mit der Mini-<br />
E-Gitarre an Deiner Seite spielt?<br />
Verscherze es Dir nicht mit den Wikingern!<br />
Europe sind zurück und aktiver denn je. Dennoch scheint Saitenvirtuose John Norum noch immer nicht voll ausgelastet zu sein, denn<br />
im Europe-Album-Recording, -Promo- und Tourstreß fand er noch Zeit, seine mittlerweile achte Soloscheibe „Playing Backyard Blues“<br />
einzutüten. Wir hatten Gelegenheit, an einem (wie die Wochen zuvor auch) arschkalten, verregneten Tag, ein sehr entspanntes TelefoTelefonat mit dem wie immer sehr angenehmen Gesprächspartner zu führen.<br />
Das ist mein Sohn. Er ist ein toller Gitarrist und das schon mit seinen 5<br />
1/2 Jahren. Er hat schon eine kleine Auswahl an Gitarren, mit denen er<br />
es liebt zu üben. Sein absoluter Favorit ist aber die Mini-Les-Paul, die<br />
er auch auf dem Foto spielt. Ich habe die Gitarre auf Tour in Japan von<br />
einem Fan bekommen und ihm weiter gegeben. Er ist davon total begeistert<br />
und gibt sie kaum noch aus der Hand. Er hat die Musik einfach<br />
im Blut, von seiner Mom und seinem Daddy. Ich ho e, er bleibt am Ball.<br />
Die Mini-Gitarre funktioniert tatsächlich?<br />
Na klar! Sie klingt toll. Wenn Du genau hinsiehst, kannst Du das kleine<br />
schwarze Ding am Hals erkennen, wo normalerweise ein Pickup sitzt.<br />
Das ist ein kleiner Lautsprecher, der mit Batterien betrieben wird. Man<br />
kann sie auch an einen echten Verstärker anschließen und sie klingt<br />
wirklich nicht schlecht. Doch wenn er im Haus irgendwo unterwegs ist<br />
und spielen möchte, drückt er einfach einen Knopf und kann sich völlig<br />
frei bewegen.<br />
Wenn das Cover schon sehr persönlich ausgefallen ist, dann kann<br />
ich davon ausgehen, daß es die Texte des Albums ebenfalls sein<br />
werden, oder?<br />
Ja, das sind sie in der Tat. Es geht viel um Beziehungen, die auseinanderbrechen.<br />
Das klingt jetzt vielleicht etwas kitschig, doch ich hatte eine<br />
wirklich harte Zeit, die ich in den letzten Jahren privat durchmachen<br />
mußte. Natürlich kommen auch andere Themen zum Tragen, doch es ist<br />
immer eine gewisse Aufarbeitung von Dingen, die mir widerfahren sind.<br />
Bei bedeutungsschwangeren Texten über harte Zeiten ist der Blues<br />
sicher die richtige akustische Wahl gewesen.<br />
Ja, damit kann man sich wirklich gut ausdrücken. Der zweite Song „Red<br />
Lights Green Heights“ zum Beispiel dreht sich um den Rotlichtbereich<br />
in Amsterdam und wie dich beides, Rotlicht und Co eeshops, langsam<br />
aber sicher runterziehen können. Es geht im Prinzip um eine Reise von<br />
Schweden nach Amsterdam, die nicht so gut ausgeht...<br />
Reisen ist ein gutes Stichwort. Wenn Du mit der Europe-Reise fertig<br />
bist, stehen dann evtl. ein paar Solo-Shows auf dem Plan?<br />
Geplant ist noch nichts, aber ich würde schon gern ein paar Gigs spielen.<br />
Wir haben allein in Schweden zehn Festivals zu spielen. Danach Norwegen,<br />
UK, Dänemark, Finnland...<br />
Aber noch keine Termine im Rest von Europa...<br />
Wir sind noch nicht komplett durchgebucht. Es kommen immer noch<br />
Termine rein und wir ho en schon, auch bei einigen Festivals in Deutschland<br />
vorbei zu schauen.<br />
Im vergangenen Jahr habt Ihr beim Masters Of Rock ja ziemlich<br />
eingeschlagen.<br />
Das war ein wirklich großartiger Abend, einer dieser seltenen Momente,<br />
wo wirklich alles perfekt war. Wir waren glücklich, die Fans waren unglaublich,<br />
die ganze Organisation war super. Die Chemie in der Band hat<br />
an dem Tag super gestimmt - das ist nicht immer so, aber da war einfach<br />
alles harmonisch! Wer ist da eigentlich dieses Jahr Headliner?<br />
Manowar, Queensryche...<br />
Oh Gott - Manowar. Das ist ja mittlerweile nichts anderes mehr, als Spinal<br />
Tap. Hahaha. Aber Queensryche sind wirklich gut, die Jungs haben<br />
echte Klasse. Ich mag die intelligente Art des Rock und Metal, wie ihn<br />
Queensryche spielen. Mit „Stupid Rock“ kann ich dagegen gar nichts<br />
anfangen - haha.<br />
Gehen wir ein paar Schritte zurück in der Zeit: Als Du Europe 1986<br />
verlassen hattest, bist Du nach sieben Jahren harter Arbeit und drei<br />
Alben in dem Moment gegangen, als die Rakete komplett durch die<br />
Decke ging. Was hat Dich da eigentlich geritten??<br />
Zu dem Zeitpunkt war mir der Sound einfach zu keyboardlastig und<br />
kitschig. Ich war sehr zufrieden mit den ersten beiden Alben in musikalischer<br />
Hinsicht. Die Produktion der ersten war furchtbar, weil wir ja<br />
auch keine Ahnung hatte, wie man ein Album produziert. Die zweite war<br />
klanglich eigentlich ok. Musikalisch war das eher meine Richtung,<br />
John Norum<br />
Interview<br />
weil es noch Gitarren-orientierter war. Mit „Final Countdown“ kamen<br />
die Keyboards dann zu sehr zum Tragen und wir mutierten zu einer Bon<br />
Jovi-artigen Band, was ich ganz fürchterlich fand. Wir waren so eine<br />
Teenager-Kaugummi-Band, die auf den Covers von Bravo & Co zu nden<br />
waren. Das war nun absolut nicht mein Ding - allein schon das ganze<br />
Haarspray. Fürchterlich!<br />
Dann kamst Du zurück und Europe klingen, als wäre alles ab „Final<br />
Countdown“ nie geschehen. In meinen Augen ist „Start From The<br />
Dark“ der legitime Nachfolger von „Wings Of Tomorrow“.<br />
Ja, das sehe ich exakt genau so! Wir haben es irgendwie gescha t,<br />
unsere Wurzeln zu nden, die Keyboards weitgehend zurück zu fahren<br />
und dennoch einen ziemlich modernen Approach zu erzielen. Die Platte<br />
ist sehr düster ausgefallen und de nitiv unser bislang härtestes Album<br />
geworden.<br />
War das nicht riskant? Der sichere Weg wäre gewesen, „The Final<br />
Countdown Pt. 2“ aufzunehmen, dann aber wahrscheinlich ohne<br />
Dich...<br />
Ganz sicher wäre ich da nicht mit aufgesprungen! Das wäre auch wirklich<br />
dumm gewesen, so etwas zu wiederholen. Wir wollten einfach wieder<br />
sehr viel Rock-orientierter klingen. Das war letztendlich auch der Grund,<br />
weshalb ich wieder eingestiegen bin.<br />
Wie war es eigentlich, wieder komplett klein anzufangen? Ich stelle<br />
es mir sehr schwer vor, wenn man sieht, vor welchen Kulissen Ihr<br />
in den 80ern spielen konntet, dann jetzt in Clubs mit 900 Leuten<br />
zu spielen…<br />
Nein, gar nicht. Ich denke über so etwas überhaupt nicht nach und es<br />
ist mir völlig egal, ob ich vor 900 oder 90.000 Leuten spiele. Ich spiele<br />
auch gern in einer Bar, das kann auch eine Menge Spaß machen. Ich<br />
mache mir über Zuschauerzahlen absolut keine Gedanken. Wir waren ja<br />
im Frühjahr hier in Deutschland zusammen mit Gotthard unterwegs. Da<br />
sind wir dann in größeren Hallen aufgetreten. Wir haben uns an die Tour<br />
gehängt, weil wir endlich wieder in Deutschland einem größeren Publikum<br />
au allen wollten. Wir wollten zeigen, daß wir wirklich voll und<br />
ganz zurück sind und nicht so eine kurzfristige Comeback-Sache sind.<br />
Die Fans scheinen heutzutage ein wenig langsamer zu schalten, als in<br />
den 80ern. Es prasselt die ganze Zeit über so viel auf einen ein, die ganzen<br />
Trends kommen und gehen, da ist es sehr schwer, aufzufallen. Man<br />
muß heute als Band etwas härter arbeiten. Es hat uns allein fünf Jahre<br />
gekostet, um in unserer Heimat Schweden überhaupt wieder wahrgenommen<br />
zu werden! Die Leute kommen immer noch und sagen „Was,<br />
Ihr seid endlich wieder zusammen?“ Da frage ich mich schon, wozu wir<br />
hunderte Gigs allein dort gespielt haben. :-) Inzwischen sind wir aber<br />
angekommen, waren mit „Last Look At Eden“ auf Platz 1 in den Charts<br />
und haben eine goldene Schallplatte erhalten. Nun müssen wir sehen,<br />
daß wir den Rest der Welt auch überzeugen können.<br />
Wie war die Tour mit Gotthard eigentlich an sich für Euch? Ich hätte<br />
mir schon gewünscht, daß sie Euch in Fürth ein paar Minuten mehr<br />
Zeit gegeben hätten.<br />
Die Zeit hatten wir zu Beginn der Tour auch. Ich mag die Band wirklich,<br />
sehr nette Jungs und eine tolle Band, trotzdem haben wir sie jede Nacht<br />
an die Wand gespielt. Das hat ihnen wohl ein wenig Angst gemacht und<br />
wir mußten den Set von einer Stunde auf 45 Minuten kürzen. Naja - so<br />
läuft es halt. :-) Wir waren in den letzten Jahren mit einer Menge cooler<br />
Bands unterwegs, ZZ Top, Whitesnake, Deep Purple - aber irgendwie haben<br />
wir sie mit unserer Energie wohl alle etwas verschreckt. Für unser<br />
Alter sind wir noch ganz t und haben eine Menge Spaß auf der Bühne.<br />
Das liegt sicher daran, daß wir alles Wikinger sind. Verscherze es dir nicht<br />
mit den Wikingern! Hehehe.<br />
Das würde ich niemals tun. Was wäre nun die beste Reaktion? Soll<br />
ich vielleicht „Odin“ brüllen?<br />
Ja, das wäre angemessen. Bitte.<br />
Oooodiiin....!!!<br />
Ja, danke! Das war sehr schön...<br />
Band-Homepage: www.johnnorum.se<br />
Interview & Text: Ingo<br />
10
11 Interview<br />
Pretty Maids<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Sex, Humor & Pandora‘s Produzenten-Kiste<br />
Kaum eine andere Band hat sich seit den frühen 80ern in Sachen qualitativ hochwertiger Releases und Live-Performances, ohne größere<br />
Unterbrechungen, mit einer vergleichbaren Konstanz hervorgetan, als die dänische Metal-Institution Pretty Maids. Daß mit dem<br />
neuen Album „Pandemonium“ aber das beste Scheibchen seit „Future World“ ausgebrütet wurde, damit war nun wirklich nicht zu<br />
rechnen. Wie es dazu kam, konnte im folgenden Gespräch mit einem äußerst gut gelaunten Ronnie Atkins erörtert werden.<br />
Hey Ronny! Wie geht‘s Dir und den „hübschen Jungfern“ im hohen<br />
Norden?<br />
Ich kann mich wirklich gerade nicht beschweren...<br />
Das kann ich mir vorstellen. Mit einer derart starken Scheibe im<br />
Rücken läßt es sich sicherlich sehr gut leben. :-) Schon vor dem<br />
ersten Hördurchlauf ist mir aufgefallen, daß Ihr das alte Logo aus<br />
glorreichen „Red, Hot And Heavy“-Tagen wieder ausgebuddelt habt.<br />
Akustisch ist die Scheibe aus meiner Sicht musikalisch wie „Future<br />
World“ und vom Sound her in Richtung „Scream“ orientiert. War das<br />
eine bewußte Entscheidung, die auch visuell die Marschrichtung<br />
des Albums wiedergeben sollte?<br />
Von Deiner musikalischen Einschätzung her kann ich Dir absolut beip<br />
ichten. Geplant war das allerdings zu keinem Zeitpunkt. Die Songs<br />
sind innerhalb eines sehr kurzen Zeitraums entstanden, was vielleicht<br />
auch ein Grund für dieses sehr rohe, kernige Liedmaterial ist. Daß nun<br />
auch das Cover die alte Logo-Variante ziert, ist nur zum Teil auf unserem<br />
Mist gewachsen. Der deutsche Designer Kai Bockschmidt hat das Cover<br />
entworfen und er kam dann mit der Frage, welche Logovariante er denn<br />
einbauen sollte. Da der Sound nun auch an die Frühzeiten erinnerte, el<br />
es uns nicht schwer, uns auf das Original-Pretty Maids-Logo zu einigen.<br />
Insofern kann Deine Frage nach der bewußten Entscheidung mit einem<br />
„Ja“ beantwortet werden.<br />
Eine klare Ansage. :-) Im Gegensatz zu den meisten anderen aktuellen<br />
Produktionen, die oft nur noch übertrieben hoch ausgepegelt<br />
sind und dadurch jegliche Dynamik vermissen lassen, haut einen<br />
„Pandemonium“ regelrecht aus den Latschen. De nitiv eine der am<br />
fettesten klingenden Scheiben, die ich die letzten Monate gehört<br />
habe! Wie habt Ihr es hinbekommen, bei dieser Wucht trotzdem immer<br />
transparent und di erenziert zu klingen? Alle anderen Bands<br />
versuchen das sicher auch - nur scheint Ihr den Schlüssel, die „Kiste<br />
der Pandora des Produzierens & Mixens“ gefunden zu haben. Dann<br />
wäre „Pandora“ auch ein guter Albumtitel gewesen...<br />
Haha - Pandora‘s Produzenten-Kiste. Das hat was! Ich denke, das Ergebnis<br />
ist ein sehr guter Kompromiß aus dem geworden, was wir wollten<br />
und dem, was Jakob Hansen dann letztendlich getan hat. Wir hatten zuvor<br />
noch nicht mit ihm zu tun, doch Michael Poulsen von VolBeat, deren<br />
letzte Scheibe er ja auch produziert hat, legte ihn uns ans Herz. Als wir<br />
uns dann zum ersten mal getro en haben, hat es auch sofort menschlich<br />
zwischen uns gepaßt. Als wir mit dem Album fertig waren, stellte sich<br />
heraus, daß Jakob schon lange mit uns arbeiten wollte, weil er mit dem<br />
„Future World“-Album aufgewachsen ist (Max kam sogar mit „Future<br />
World“ zum Metal! / Ingo). Ich nde, er hat einen richtig guten Job gemacht.<br />
Herausgekommen ist dadurch der klassische Pretty Maids-Sound<br />
in der upgedateten 2010er Version. :-)<br />
Wie schätzt Du die Reaktionen der Fans auf das neue Album ein?<br />
Ich denke mal, bei den frühen Fans, die noch die „Future World“ im<br />
Regal stehen haben, rennt Ihr o ene Türen mit „Pandemonium“<br />
ein. Die jüngeren Fans, die die eher ruhigeren Scheiben von Euch<br />
kennen, könnten ein bißchen verschreckt sein, oder?<br />
Ich denke, daß die Scheibe eine gute Schnittmenge aus beiden Phasen<br />
darstellt. Sie enthält neben den Metal-Krachern auch sehr schöne, ruhigere<br />
Songs und die Melodieführung ist durchgehend sehr ausgeprägt auf<br />
der Scheibe. Insofern sollten am besten ALLE Metal-Fans und die Pretty<br />
Maids-Fans aller Generationen „Pandemonium“ eine Chance geben.<br />
Es lohnt sich auf jeden Fall! Ich denke, daß Ihr mit dieser Scheibe<br />
einen großen Schritt dorthin gehen werdet, wo Ihr in den 80ern<br />
standet: An die europäische Spitze der klassischen Metalbands. Wie<br />
weit, denkst Du, wird Euch die Scheibe bringen?<br />
Das ist im Moment ganz schwer zu sagen. Wir haben nun einen Deal<br />
mit Frontiers Records und ich ho e, daß sie die Scheibe ordentlich<br />
pushen werden, wobei ich natürlich noch nicht einschätzen kann, wie<br />
weit sie uns und die Scheibe bringen können. Ich denke, um ordentlich<br />
Radio-Airplay zu bekommen,<br />
brauchst du die Power eines<br />
Major-Labels, doch darauf<br />
kommt es nicht zwingend an.<br />
Frontiers werden sicherlich ihr<br />
Bestes geben und wir sind gespannt, wie die Platte einschlagen wird. Die<br />
Reaktionen von Medien und Fans, die das Album bereits hören konnten,<br />
sind bislang absolut positiv, was uns natürlich schon vorfreudig stimmt.<br />
Heute kann man ohnehin nicht mehr erwarten, hunderttausende Platten<br />
zu verkaufen, doch in der Relation ho e ich schon, daß die Scheibe<br />
erfolgreich laufen wird. Laß es mich so sagen: Ich träume davon, doch<br />
ich erwarte es nicht.<br />
Demnach erübrigt sich die Frage nach dem aus Deiner Sicht besten<br />
Pretty Maids-Album...<br />
Das ist immer eine schwierige Frage... Mit „Red, Hot And Heavy“ und<br />
„Future World“ haben wir damals in den 80ern unsere eigene Identität,<br />
unseren Sound gefunden. Insofern werden diese zwei Scheiben bei mir<br />
immer einen Sonderstatus innehaben und meine Favoriten bleiben.<br />
„Spooked“ und „Sin Decade“ haben mir auch sehr gut gefallen. Wenn<br />
du mich nach „Pandemonium“ fragst, würde ich sagen, daß es das beste<br />
Pretty Maids-Album der letzten 20 Jahre geworden ist.<br />
Der Release von „Pandemonium“ dürfte etwas zu spät für die<br />
2010er Festival-Saison sein, oder?<br />
Ein paar Festivals in Skandinavien, eines in Frankreich, eines in England<br />
und eines in Belgien spielen wir diesen Sommer schon, doch die großen<br />
Festivals stehen dann „ho entlich“ für 2011 an. Von Oktober bis März<br />
sind wir erstmal auf Tournee.<br />
Demnach stehen die Chancen auf einen Germany-Abstecher nicht<br />
schlecht...<br />
Ich kann Dir versprechen, daß wir nach Deutschland kommen werden!<br />
Deutschland ist seit Jahren unser wichtigstes Land. Nach der aktuellen<br />
Planung werden wir wohl im November bei Euch aufschlagen.<br />
Seit ich Metal höre, sind die Pretty Maids am Start. Eine große Pause<br />
oder gar Trennung gibt es in Eurer Historie nicht. Was hält den Kessel<br />
nach über 25 Jahren noch so gut unter Dampf?<br />
Der Sex & der Humor - hahaha. Es liegt sicher viel daran, daß Kenny<br />
(Hammer, Gitarre) und ich eine sehr enge Verbindung genießen. Wir<br />
nehmen uns schon ab und an unsere kurzen Auszeiten, wie z.B. die<br />
letzten drei Jahre, in denen wir außer einer kleinen Deutschland-Tour<br />
2008 und ein paar O -Gigs nichts gemacht haben. Einen großen Break<br />
gab‘s aber nicht. Auch während der Auszeiten bleiben wir immer in<br />
Kontakt. Wir haben beide sehr deckungsgleiche Vorstellungen davon,<br />
was wir erreichen wollen und wie wir Dinge sehen. Ganz wichtig: Wir<br />
haben dieselbe Art Humor! Ohne diesen wäre es sicher nicht so lange<br />
gut gegangen, da es auch bei uns Hochs und Tiefs gegeben hat und gibt.<br />
Doch egal, was wieder schiefgelaufen ist, wir bekommen es immer ganz<br />
gut hin, daß wir am Ende darüber lachen können. Ich bin nun 45 Jahre,<br />
ein Teil von mir fühlt sich aber noch immer wie 18. Gut, wenn ich mich<br />
im Spiegel ansehe, merke ich schon, daß ich keine 18 mehr bin *gg*.<br />
Aber im Herzen und Geiste fühle ich mich noch sehr jung, und die Lust zu<br />
spielen, zu singen und Songs zu schreiben ist nach wie vor ungebrochen.<br />
Auch die „Neuen“ in der Band haben dafür gesorgt, daß sich das Ganze<br />
wieder etwas frischer und spannender anfühlt.<br />
Mit den „Neuen“ gibst Du mir natürlich eine gute Vorlage, um auf<br />
den Ausstieg von Bassmann Kenn Jackson einzugehen. Was genau<br />
hat denn nun zu dem Split geführt?<br />
Allzuviel möchte ich dazu eigentlich nicht sagen, da es eine für alle sehr<br />
schmerzliche Entscheidung war. Wir mögen Kenn nach wie vor wirklich<br />
sehr und die Entscheidung hat absolut keinen persönlichen Hintergrund.<br />
Die Entscheidung kam auch nicht schnell aus dem Bauch, sondern hat<br />
sich schon länger abgezeichnet. Es ist wohl so, daß er über die Jahre einiges<br />
von seinem Feuer verloren hat, was man vor allem an seiner Bühnen-<br />
Performance gemerkt hat. Wir versuchen immer, mit der besten Leistung<br />
aufzuwarten. Nun haben wir ein sehr starkes Album in der Hinterhand,<br />
das genauso stark live promotet werden sollte. Deshalb haben wir uns<br />
so entschieden.<br />
Was kannst Du mir über den neuen Mann am Bass erzählen?<br />
Hal Patino ist seit Ewigkeiten ein guter Freund der Band, eigentlich schon<br />
seit den Anfangstagen. Darüber hinaus ein wirklich talentierter Bassist,<br />
der auch schon mit King Diamond gespielt hat. Er war unsere erste Wahl.<br />
In einer Woche haben wir unseren ersten Gig zusammen - Du kannst Dir<br />
vorstellen, daß er gerade RICHTIG Streß hat - hahaha. Da wir natürlich<br />
Songs aus allen Phasen der Bandhistorie spielen wollen, stehen uns in<br />
den nächsten Tagen „heavy Rehearsals“ ins Haus. Hal ist ein toller Typ, der<br />
auch ein sehr gutes Charisma auf der Bühne hat. Schließlich zahlen die<br />
Leute ja auch dafür, daß sie eine ordentliche Stageperformance erhalten.<br />
Wenn Du früher und heute vergleichst: Damals war es am wichtigsten,<br />
so viel Platten, wie möglich zu verkaufen. Heute hat sich das<br />
ein kleinwenig geändert...<br />
Es hat sich nicht ein kleinwenig geändert, es hat sich verdammt sehr verändert!<br />
In Dänemark mußtest du vor zehn Jahren noch 80.000 Scheiben<br />
verkaufen, um eine goldene Platte zu erhalten - heute sind es gerade<br />
noch 15.000 Stück. Wenn du heute 400 Platten in Dänemark in einer<br />
Woche verkaufst, bist du Nummer 1 in den Charts, das sagt doch eigentlich<br />
schon alles. Die Kids heute geben ihre Kohle lieber für Handys oder<br />
Klamotten aus und laden sich die Musik dann für lau aus dem Web ohne<br />
darüber nachzudenken, daß es sich dabei eigentlich um Diebstahl handelt.<br />
Insofern mache ich mir schon Gedanken über die Zukunft. Wenn es<br />
so weiter geht, werden wir in absehbarer Zeit nicht mehr genügend Geld<br />
von der Platten rma bekommen, um ein neues Album aufzunehmen.<br />
Irgendwann werden wir das dann selbst bezahlen müssen. Im Moment<br />
bräuchte es schon ein Wunder, um diese Entwicklung aufzuhalten und,<br />
ganz ehrlich, ich wünschte, das würde passieren.<br />
Ein Weg ist sicherlich die immer stärker aufkommende Special-Editions-Geschichte.<br />
Ein geil aufgemachtes DigiPak mit einer Bonus-<br />
DVD kann man sich zum Glück noch nicht downloaden...<br />
Das ist sicher eine Möglichkeit, um noch Platten abzusetzen, wobei man<br />
inzwischen ja auch schon DVDs hochladen kann. Man kann einfach nicht<br />
gegen die Technologie ankämpfen. Mit DVD hast Du mir einen guten<br />
Stichpunkt gegeben, da das ohnehin der nächste Schritt bei uns sein<br />
wird. Wir werden einen der größeren Gigs der „Pandemonium“-Tour für<br />
unsere nächste Live-DVD mitschneiden.<br />
Das ist eine SEHR gute News für Max und mich! :-)<br />
Es gibt so viele Länder, die wir in den letzten Jahren nicht bereisen konnten<br />
und auch die Fans, die uns gesehen haben, fragen oft danach. Insofern<br />
ist das keine schlechte Gelegenheit, uns immer und immer wieder<br />
live zu sehen. ;-)<br />
Ich hab Euch auch schon ewig nicht mehr gesehen. Ich denke Wacken<br />
1999 war das...<br />
Ja, da haben wir dort gespielt. Inzwischen ist das aber eher zu einem<br />
härteren Festival mit Hardcore und Death Metal geworden, oder? Die<br />
haben da nicht mehr so viele Power Metal-Bands...<br />
Oh - da hast Du de nitiv falsche Informationen. Dieses Jahr spielen<br />
Maiden, W.A.S.P., Mötley Crüe, Alice Cooper usw. Wacken ist noch<br />
immer ein klassisches Metal-Festival.<br />
Hm - dann sollte ich mir das dieses Jahr mal wieder ansehen, hehe.<br />
Deine Anreise dürfte sich auch etwas kürzer gestalten, als meine<br />
900 km...<br />
Da magst Du nicht falsch liegen. Du kommst aus Nürnberg, stimmt‘s? In<br />
Nürnberg haben wir vor 1,5 Jahren gespielt (stimmt, ich war da, hehe!<br />
/ Max) - ich ho e, daß wir das diesmal auch wieder auf dem Tourplan<br />
stehen haben.<br />
Das ho en wir aber auch...!<br />
Band-HP: www.prettymaids.dk<br />
Interview & Text: Ingo
Es scheint, als hättet Ihr für die Tour zu kleine Locations gebucht. Ihr<br />
seid sowohl in Köln als auch in München auf größere Hallen ausgewichen.<br />
Waren Deine Erwartungen zu niedrig?<br />
Wir wollten nicht das Risiko eingehen in großen Hallen nur vor 200 Leuten<br />
zu spielen. Außerdem stehe ich auf die Intimität kleinerer Clubs. Größere<br />
Hallen weisen meist einen Graben zwischen Bühne und Fans auf.<br />
Das mag ich eigentlich überhaupt nicht, weil es die Interaktion mit den<br />
Fans behindert. Natürlich bin ich jetzt froh, daß das Interesse so groß ist.<br />
Hattest Du vor dem Tourstart Bammel?<br />
Ja, schon. Insbesondere, weil diese Tour auch das Ziel hat, auf mein neues<br />
Solo-Projekt „Garcia vs. Garcia“ aufmerksam zu machen, dessen Erfolg<br />
für mich persönlich entscheidend ist. Seit einem Jahr bin ich mit Ram<br />
[Tourmanager] dabei zu planen, wie dieses wichtige Projekt lanciert<br />
werden kann. Garcia plays Kyuss ist hierfür ein phantastisches Vehikel.<br />
Ich denke Ihr kennt die Kyuss/Queens Of The Stone Age –Split EP. Damals<br />
ging es darum, das neue Projekt von Josh [Josh Homme, Ex-Gitarrist von<br />
Kyuss und jetzt der Kopf von Queens Of The Stone Age] bekannt zu machen.<br />
Ich mache das nicht mit einer CD, sondern live. Außerdem macht<br />
es mir Spaß, den Liedern neuen Atem einzuhauchen und sie wieder<br />
auszuloten.<br />
Du betrachtest diese Tour also vor allem als Zwischenschritt zu<br />
Deinem eigentlichen Vorhaben, Garcia vs. Garcia unter die Leute<br />
zu bringen?<br />
Ja, ganz richtig. Wißt Ihr, ich bin gerne ab und zu mit Hermano unterwegs<br />
[sein stabilstes Projekt der letzten Jahre], weil es eine gute Sache<br />
ist und ich kann mir meinen Fix abholen. Jedoch war es seit meinem 18.<br />
Lebensjahr mein größter Traum, ein Soloprojekt aufzuziehen und nun<br />
bin ich 39. Jetzt ist es endlich bald soweit. Ich schätze und ich ho e, daß<br />
ich damit Sommer oder Herbst nächstes Jahr am Start sein werde.<br />
Erzähl uns ein bißchen mehr über Garcia vs. Garcia. Was haben wir<br />
zu erwarten?<br />
Es wird de nitiv eine Rock-Scheibe. Plane ich damit den Rock zu revolutionieren?<br />
Nein. An einigen der Lieder arbeite ich bereits seitdem ich<br />
18 war und mit Nick Oliveri in Palm Springs zusammengewohnt habe.<br />
Die Lieder hatten also eine richtig lange Zeit, um in meinem Kopf zu<br />
schmoren und verbessert zu werden. Ich habe also eine lange Liste von<br />
Liedern, die immer mehr und besser werden. Es wird übrigens auch ein<br />
paar sanfte Stücke darunter geben, nicht nur Hardcore-Kram. Ich meine<br />
damit aber nicht etwa Balladen, sondern eben ein paar softere Sachen.<br />
Wirst Du damit zu uns auf Tour kommen?<br />
Auf jeden Fall. Das wird die erste Station.<br />
Wie weit bist Du denn schon mit den Aufnahmen?<br />
Ich habe mit verschiedenen Musikern über 40 Songs aufgenommen und<br />
jetzt muß ich das natürlich auf so 12-14 Songs eindampfen. Wahrscheinlich<br />
werde ich die dann noch einmal mit Musikern aufnehmen, die auf<br />
meiner Wunschliste stehen: Brant Bjork, Nick Oliveri, Ed Mundell von<br />
Monster Magnet, Drummer Trinidad Leal von Dixie Witch. Das ist keine<br />
Supergroup, einfach nur eine Wunschliste von Leuten, mit denen ich<br />
zusammenarbeiten möchte. Gerade in der erneuten Zusammenarbeit<br />
mit Brant Bjork [Ex-Drummer von Kyuss] erfüllt sich ein lange gehegter<br />
Traum. Er gibt mir seinen Segen für das Projekt, Nick [Oliveri] auch,<br />
ebenso Scott Reeder.<br />
Und was meint Josh Homme dazu?<br />
Er sagt: „Kein Kommentar“! Als er mich damals gefragt hat, wie es für<br />
mich wäre, wenn er diese Split EP Kyuss/Queens Of The Stone Age ma-<br />
Garcia plays Kyuss<br />
chen würde, habe ich das voll unterstützt und sagte: „Na klar! Mach das!<br />
Das ist doch super!“. Im Vergleich dazu ist er jetzt natürlich etwas kurz<br />
angebunden, was mich nicht gerade glücklich macht. Aber mißversteht<br />
mich da nicht. Ich liebe Josh von ganzem Herzen. Er ist wie ein Bruder für<br />
mich. Wenn er jetzt rein käme, würde ich ihm sofort mein letztes Hemd<br />
geben und umarmen.<br />
Gehen wir noch einmal zurück in der Zeit. Wir glauben, daß sich die<br />
Fans durchaus ein Comeback von Kyuss wünschen würden, weil sie<br />
genauso wie wir sentimental sind und gerade auf die alten Sachen<br />
total abfahren. Wie beurteilst Du die Chancen?<br />
Also, die Chance, daß Josh mich anruft und fragt, ob wir nicht mal ein<br />
paar Shows zusammen machen wollen, ist praktisch Null. Ich kann mir<br />
nicht vorstellen, daß das passieren könnte. Ich meine, ich bringe ja im<br />
Moment die alten Sachen. Mir ist doch völlig klar, daß ich hier nur auf<br />
der Kyuss-Welle reite. Da gibt es doch gar keinen Zweifel, ich bin da Realist.<br />
Aber ich werde das auch nicht für den Rest meines Lebens machen.<br />
Für diejenigen, die Kyuss nicht in den alten Tagen sehen konnten, ist das<br />
jetzt die Gelegenheit es zu sehen, bevor ich es an den Nagel hängen<br />
werde! So nah wird man an das Original so schnell nicht wieder herankommen.<br />
Das soll natürlich nicht heißen, daß ich künftig am Ende von<br />
Shows mit Hermano oder mit Garcia- vs. Garcia nicht mal wieder „Green<br />
Machine“ oder „Thumb“ raushaue.<br />
Du hast die Fans gefragt, was sie von den Kyuss-Songs hören wollen.<br />
Wie zufrieden bist Du mit der Auswahl?<br />
An sich gefällt mir die Auswahl sehr gut, wobei ich mit „Demon Cleaner“<br />
ein Problem hatte. Die Band sagte, „Hey, wir machen das“, ich habe mir<br />
das von denen angehört und es war besser als auf der Platte! Und dann<br />
habe ich mich breitschlagen lassen, weil ich letztlich auch nur ein Teil<br />
der ganzen Sache bin.<br />
Ja, und was hattest Du für ein Problem mit dem Song? Wir haben<br />
uns nach Deinem Konzert in Köln gefragt, warum genau dieses Lied<br />
nicht kam.<br />
Hey, heute werde ich es für Euch spielen, nur für Euch! Aber Spaß beiseite,<br />
dieses Lied war schon früher nicht auf unserer Standard-Setlist. Zum<br />
einen ist es in einer vergleichsweise tiefen unaufgeregten Tonlage gehalten<br />
und geht gesangsmäßig nicht richtig ab, zum anderen ist es auch<br />
einfach schwer zu singen. Ich weiß noch, als wir das Lied in Sound City<br />
in Van Nuys [Kalifornien] aufgenommen haben, da hatte ich 14 Stunden<br />
gebraucht, dieses Stück einzusingen. Ich mußte es immer und immer<br />
wieder singen, dann haben wir es schlußendlich zusammengebastelt.<br />
Du bist für viele der Liedtitel von Kyuss verantwortlich. Einige davon<br />
sind richtig schräg, wie zum Beispiel „Supa Scoopa And Mighty<br />
Scoop“, „Thee Ol‘ Boozeroony“, „Jumbo Blimp Jumbo“ und „Tangy<br />
Zizzle“. Wie kamen die zustande?<br />
[lacht] Das war Teil des Spiels in Kyuss. Es gab keine Regeln. Wir sind in<br />
einer Gegend aufgewachsen, in der Du von allem abgeschnitten bist,<br />
obwohl Du nur zwei Stunden von L.A. oder San Diego entfernt wohnst.<br />
Wir waren Kids und sind dort großgeworden, völlig isoliert, da kommt<br />
Dir so ein verrückter Kram in den Sinn. Nehmen wir zum Beispiel „One<br />
Inch Man“. Ich war mit einem guten Kumpel an einem See schen. Wir<br />
haben ein bißchen Gras geraucht und da waren diese kleinen Wellen,<br />
die ans Ufer des Sees kamen und wir haben über diesen winzigen Kerl<br />
geredet, der darauf surft und da war er, der „One Inch Man“. Es ist einfach<br />
dummes Zeug, das Dir in den Sinn kommt, wenn Du in so einer Gegend<br />
aufwächst.<br />
Ok, und wie denkst Du darüber, daß Ihr dann mit Kyuss ein neues<br />
Genre gegründet habt?<br />
Das ist fein, aber als wir es gemacht haben, haben wir einfach getan, was<br />
Interview<br />
One Inch Man<br />
Die Ikone des kalifornischen Staubwüstenrocks John Garcia ist unterwegs und serviert unter der Projektbezeichnung „Garcia plays Kyuss“<br />
alte Kyuss-Songs. Kyuss-Songs. Die Fans durften auf MySpace zur Setlist beitragen, und nun ein bißchen darüber hinwegkommen, daß sich die<br />
Band in den frühen 90er Jahren Jahren viel zu früh früh getrennt hat. Obwohl Kyuss seinerzeit der große Durchbruch verwehrt verwehrt blieb, scheint sich<br />
die Erkenntnis durchzusetzen, daß damals abseits der Grunge-Welle ein neues Genre mit Kultpotential entstand, für das der geneigte<br />
Gourmet inzwischen weit o ene Ohren hat. Hard Times sprach mit dem Urgestein des Stoner-Rocks in München und erfuhr, wie Kyuss-<br />
Klassiker entstanden und was John Garcia selbst als Überraschung für die schmachtenden Fans im Köcher hat.<br />
uns in den Sinn kam. Wir haben nicht geplant die Rockmusik komplett zu<br />
ändern oder ein Genre zu er nden.<br />
Aber dann kam es so.<br />
Ich weiß nicht. Ich denke nicht so intensiv darüber nach. Josh hat da<br />
vielleicht eine ganz andere Antwort. Aber für mich ist das alles halb so<br />
wild. Da kommen zum Beispiel viele Leute zu uns in die Wüste und sagen<br />
„Wow, die Wüste ist so wundervoll, so geheimnisvoll…“ und ich denke<br />
mir „was zum Teufel redet ihr da? Das ist einfach nur die verdammte<br />
Wüste“. Ich werfe mir kein Peyote ein, denke ich wäre Jim Morrison,<br />
erzähle Gedichte und rede über Schamanismus oder so einen Kram. Für<br />
mich ist das alles nicht so kompliziert. Ich bin ein gelassener, einfach<br />
gestrickter und unkomplizierter Typ.<br />
Ok, es war so: Ich liebe Ian Astbury [Sänger von The Cult]. Als ich aufgewachsen<br />
bin, wollte ich so sein wie er. Er war mein Idol. Dann waren<br />
da diese vier Typen mit denen ich Musik machen konnte. Als ich angefangen<br />
habe zu singen, kam Brant [Bjork] mit dem Lied „Communion<br />
Youth“ und sagte „Hier ist ein Text, sing ihn einfach“. Er hat gespielt und<br />
ich habe den Text gleich rausgehauen wie ein Maschinengewehr, doch<br />
Brant sagte „nein, nein, sing ihn nicht so“ und sang mir eine passende<br />
Melodie vor. Da hat es bei mir Klick gemacht und ich habe verstanden,<br />
daß Du über einer ziemlichen Heavy-Grundlage eine gute Melodie<br />
draufsetzen kannst und das kann prima funktionieren. Für mich ging es<br />
dann immer um die Melodie. Ich habe überhaupt keine Ahnung wie man<br />
ein neues Genre gründet. Ich habe das alles einfach gemacht, ich habe<br />
es mir zugetraut und hatte Bock darauf und wußte nicht wirklich wie es<br />
geht. Im Grunde wußte ich auch nicht wie man singt und hatte vor dem<br />
ersten Gig richtig die Hosen voll. Ich habe mit dem Rücken zum Publikum<br />
gesungen, weil ich mich so geschämt habe und dachte „oh, guckt<br />
mich bloß nicht an“. Mit mehr und mehr Gigs bekam ich immer mehr<br />
Selbstvertrauen und dann hat es geklappt. So einfach war das Ganze aus<br />
meiner Perspektive. Ich wollte singen… und wie Ian Astbury sein. Das<br />
ist im Grunde immer noch so und ich schäme mich kein bißchen dafür.<br />
Das ist meine kitschige Version der Geschichte, wie das alles kam. ;-)<br />
Was ist mit Hermano los? Ist das Projekt tot?<br />
Nein, da ist im Moment nur ein bißchen Leerlauf.<br />
Du wirst also in naher Zukunft mit Garcia vs. Garcia aktiv sein und<br />
auch mit Hermano. Wird es neues Material, wie zum Beispiel eine<br />
DVD geben oder ähnliches?<br />
Nein. Das einzige, an dem ich aktuell arbeite, ist das Garcia vs. Garcia<br />
Projekt in Gang zu bekommen und es zu promoten.<br />
Wie fühlt es sich an in Europa? Ist es ein besonderes Gefühl hier zu<br />
sein?<br />
Oh ja. In Europa hat man schon immer positiver auf die Art von Musik<br />
reagiert, die ich mache. Hier sind die Kids nicht so beschäftigt damit,<br />
Dave Grohls Schwanz zu lutschen, wenn ihr versteht, was ich meine. Ich<br />
würde mir auch nie eine Scheibe von Foo Fighters kaufen. Zwar ist nicht<br />
alles schlecht, was er macht, aber…<br />
Es gibt Momente im Leben, wo man sich um Kopf und Kragen reden<br />
kann und da ist es für den Künstler besser, wenn der Tourmanager<br />
reinschneit und das Interview abrupt beendet, nachdem er 90<br />
Sekunden vorher gesagt hat, daß man noch zwei Minuten hätte.<br />
Wir sind jedenfalls gespannt auf die weitere Entwicklung im Hause<br />
Garcia.<br />
Band-Hompages: www.myspace.com/garciavsgarcia<br />
Interview & Texte: Ralf & Nico S.<br />
12
13<br />
Soilwork<br />
Interview<br />
Von wegen Panikmache…<br />
Fünf Jahre sind vergangen, seit die Schweden-Happen das letzte Album mit dem zwischenzeitlich an anderen Projekten arbeitenden<br />
Peter Wichers verö entlicht haben. Fünf Jahre, in denen mit „Sworn To A Great Divine“ lediglich ein Album verö entlicht wurde, das<br />
nicht ganz mit den früheren Meisterwerken mithalten konnte. Nun ist Peter zurück und hat die songwriterischen Zügel wieder fest in<br />
der Hand. Ob es sich auch auf die Qualität der Songs ausgewirkt hat, die auf „The Panic Broadcast“ zu entdecken sind, haben wir im<br />
Folgenden mit Peter am Telefon eruiert.<br />
Als ich die neue Scheibe „The Panic Broadcast“ zum ersten Mal<br />
gehört habe, war ich ziemlich überrascht, wie hart und aggressiv<br />
sie geworden ist, auch im Vergleich zur letzten Platte, bei der Du<br />
ja nicht involviert warst. Nun stellt sich mir die Frage, was Du die<br />
letzten fünf Jahre gemacht hast, um eine solche Wut mit zurück zu<br />
Soilwork zu bringen...<br />
Haha – ich fasse das mal als Kompliment auf. Als ich die Band damals<br />
verlassen habe, war ein Grund, daß ich mich kreativ etwas weiter ausleben<br />
wollte. Bei einer Band wie Soilwork ist man an einen bestimmten<br />
Sound gebunden und man kann die Grenzen nicht allzuweit dehnen, um<br />
nicht zu riskieren, den Stil der Band zu sehr zu verfremden. Als sich mir<br />
dann die Möglichkeit geboten hatte, zurück zu kommen, war ich weitgehend<br />
fertig mit dem Austoben. Ich hatte das Gefühl, mich in dieser<br />
Hinsicht genug ausgelebt zu haben. Als wir dann begannen, uns über<br />
die Marschrichtung für die nächste Scheibe zu unterhalten, sind wir zu<br />
dem Schuß gekommen, daß es keinen Sinn macht, darauf zu ho en,<br />
irgendwann einen Song zu schreiben, mit dem wir Radio-Airplay oder<br />
Ähnliches bekommen würden, weil das wahrscheinlich niemals passieren<br />
wird. Deshalb haben wir einfach das aufgenommen, was uns spontan<br />
in den Sinn kam und nicht großartig darüber nachgedacht, ob das<br />
irgendwelchen Radioleuten gefallen könnte. So ist „The Panic Boadcast“<br />
eine sehr spontane, ehrliche Platte geworden. Wir haben das gemacht,<br />
was uns Spaß macht – ho entlich gefällt es den Fans genauso gut wie<br />
uns selbst.<br />
Ich denke schon, daß die Fans die Platte mögen werden. Trotzdem<br />
frage ich mich, wie in der Labelinfo geschrieben werden kann, daß<br />
irgendein namentlich ungenanntes Magazin die Scheibe als Eure<br />
gleichsam härteste UND melodischste Verö entlichung überhaupt<br />
bezeichnet hat. Die härteste de nitiv, aber in melodischer Hinsicht<br />
waren dann „Figure No. 5“ oder „Stabbing The Drama“ wesentlich<br />
melodischer.<br />
Da stimme ich Dir sogar zum Teil zu. Die melodischste Scheibe ist das<br />
neue Album nicht geworden. Was die vorangegangenen Scheiben angeht,<br />
nde ich, daß „Stabbing“ eine sehr wütende Platte war, die sich<br />
auch ziemlich kalt anhört im Vergleich zu „Natural Born Chaos“, die ich<br />
zum Beispiel sehr melodisch sehe. Auf der neuen Scheibe sind sehr viele<br />
unterschwellige Melodie-Elemente und Gesang, den wir seit den „Natural<br />
Born Chaos“-Tagen nicht mehr verwendet haben. Wenn man nun<br />
das Drumming hernimmt, das diesmal wirklich sehr extrem geworden<br />
ist und im Gegensatz die Melodien sieht, die darunter liegen, dann ist<br />
das schon ein ziemlich krasser Kontrast, den wir aber exakt so erzielen<br />
wollten.<br />
Bevor Du gegangen bist, warst Du der Hauptsongwriter. Als Du weg<br />
warst, haben sich die verbliebenen Mitglieder das Songwriting<br />
untereinander aufgeteilt. Jetzt bist Du zurück. Wie ist die aktuelle<br />
Situation in dieser Hinsicht? Schreiben nun alle Songs?<br />
Auf der neuen Scheibe bin ich wieder als Hauptsongwriter verantwortlich,<br />
zusammen mit Sylvain Coudret, dem zweiten Gitarristen.<br />
Wie ist das nun zu verstehen? Die anderen können zwar gute Songs<br />
schreiben, doch wenn Peter „das Arbeitstier“ da ist, können sie sich<br />
wieder entspannt zurücklehnen und abwarten, was Du lieferst?<br />
Das ist eigentlich eine gute Frage... Es ist nun nicht so, daß ich zurückgekommen<br />
bin und das an mich gerissen habe. Jeder hat immer die Chance,<br />
Songs zu schreiben und diese einzubringen. Diesmal lief es nun darauf<br />
hinaus, daß Sylvain und ich schon einige Lieder fertig hatten. Dem Rest<br />
der Band haben sie wohl so gut gefallen, daß wir nichts Neues mehr<br />
schreiben mußten. Es ist nicht so, daß die anderen überhaupt nichts dazu<br />
beitragen. Jeder in der Band bringt sich und seine Ideen in die Songs mit<br />
ein. Sylvain und ich liefern lediglich das Grundgerüst, die Vorgaben, an<br />
denen dann die komplette Band den Feinschli vornimmt. Dirk spielt<br />
zum Beispiel wesentlich aufwendiger und mehr, als ich es jemals auf<br />
dem Drumcomputer vorproduzieren könnte. Wir hatten auf den Demos<br />
auch wesentlich mehr Gitarren. Im Studio haben wir uns dann dazu<br />
entschlossen, die Keyboards wieder mehr einzubringen. Das hat dazu<br />
geführt, daß eine Menge Gitarren-Melodien dann für Sven und seine<br />
Keys umkomponiert wurden. Jeder hat der Platte seinen individuellen<br />
Stempel aufgedrückt, was genau das war, was wir erreichen wollten.<br />
Das Cover ist diesmal wieder sehr beeindruckend ausgefallen. Wer<br />
war der Künstler, der das Gemälde erstellt hat und wie seid Ihr in<br />
Kontakt gekommen?<br />
Das Cover wurde von einem Freund von Sven, unserem Keyboarder, gemalt.<br />
Er ist ein echter Maler, der zuerst alles klassisch zeichnet und malt,<br />
bevor er es in Photoshop weiter bearbeitet. Wir hatten natürlich noch<br />
andere Empfehlungen, doch ich denke, unterm Strich hat es sich wirklich<br />
gelohnt. Das gesamte Booklet sieht richtig gut aus – das Frontcover ist<br />
nur ein kleiner Teil des Gesamtkunstwerks.<br />
Kann man von dem Künstler noch irgendwo andere Werke betrachten?<br />
Ich schick Dir seine Web-Adresse bei Gelegenheit via Facebook. :o)<br />
Hat das Artwork etwas mit dem Inhalt der Scheibe zu tun?<br />
Ich denke, es ist seine Interpretation des Albumtitels, aber ich kann Dir<br />
beim besten Willen nicht sagen, was genau das Cover nun mit dem Titel<br />
zu tun hat, hahaha.<br />
Seit „Figure No. 5“ seid Ihr mit allen Alben mit steigender Positionierung<br />
in die deutschen und schwedischen Charts eingestiegen. Was<br />
denkst Du, werdet Ihr mit „The Panic Broadcast“ erreichen?<br />
Oh mein Gott – das ist heute mit dem ganzen Drama rund um die Musikindustrie<br />
so schwer abzuschätzen. Ich ho e natürlich, daß die Scheibe<br />
wieder ein bißchen besser abschneiden wird als die letzte, aber einschätzen<br />
kann das heute glaube ich niemand mehr im voraus. Ich ho e natürlich<br />
schon, daß unsere Fans so loyal sein werden und die Platte kaufen,<br />
statt sie irgendwo illegal zu ziehen, sicher sein kann man sich aber leider<br />
nicht mehr. Wir sind jedenfalls wirklich sehr zufrieden mit der Scheibe<br />
und ho en, daß die Fans sie ebenfalls mögen und kaufen und danach<br />
unsere Shows besuchen werden.<br />
Soilwork waren ja schon immer eher eine Tour-Band. Das war ja damals<br />
auch einer der Gründe für Deinen zwischenzeitlichen Ausstieg.<br />
Du wolltest weniger reisen und mehr im Studio arbeiten. Wie wirst<br />
Du nun weiter vorgehen? Daß Soilwork eine größere Konzertreise<br />
antreten werden, um die neue Platte zu promoten, ist ja sicher. Wird<br />
dann die Studioarbeit wieder eher in den Hintergrund treten?<br />
Nein, eigentlich nicht. Man muß heute einfach etwas intensiver und<br />
besser planen, dann kann man beide Welten sehr gut vereinbaren. Im<br />
Moment bereite ich schon wieder ein paar neue Projekte vor, die ich in<br />
naher Zukunft produzieren werde. Das klappt mittlerweile alles ziemlich<br />
gut und reibungslos.<br />
Mit welchen Bands hast Du in der letzten Zeit im Studio gearbeitet?<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Kürzlich hatte ich eine kanadische Melodic Death Metal Band namens<br />
The Remain im Studio. Davor hatte ich die neue Nevermore gemacht.<br />
Tatsächlich? Kompliment, die Scheibe hat es in unserer letzten<br />
Ausgabe direkt auf die Pole-Position im Scheibenkleister gescha t!<br />
Das freut mich! Ich bin ziemlich stolz auf das Ergebnis. Ich kenne die Band<br />
schon seit geraumer Zeit und ich denke, daß Warrel ziemlich zufrieden<br />
mit seiner Solo-Scheibe war, die ich ebenfalls produziert habe. Deshalb<br />
kam dann auch die Zusammenarbeit bei der neuen Nevermore zustande.<br />
Du lebst seit Jahren in den Staaten, Soilwork sind eine schwedische<br />
Band. Macht das die Zusammenarbeit nicht sehr schwierig?<br />
Sagen wir es mal so: Es erfordert von allen Beteiligten etwas mehr Disziplin<br />
und Planung. Du kannst halt nicht bei der Probe auftauchen und das<br />
Material nicht beherrschen. Insofern muß jeder zu Hause sehr viel üben.<br />
Das ist aber problemlos machbar, ebenso die Fliegerei, die ja inzwischen<br />
wirklich bezahlbar geworden ist.<br />
Aufgrund des Juli-Releases gehe ich davon aus, daß Ihr mit dem<br />
neuen Material erst im Herbst wieder in die Live-Präsenz einsteigen<br />
werdet?<br />
Wir wollten eigentlich alle Sommer Festivals 2010 spielen. Da nun die<br />
Verö entlichung der CD etwas nach hinten verschoben wurde, müssen<br />
wir das auf 2011 verschieben. Direkt mit dem Release geht es im Juli für<br />
fünf Wochen auf US-Tour und im frühen Herbst nach Europa, was wir gerade<br />
zusammenstellen. Dazwischen könnte es noch sein, daß wir einen<br />
Abstecher nach Asien unternehmen.<br />
Seit den „Infernal Breed“-Anfangstagen sind inzwischen gut 15<br />
Jahre ins Land gezogen. Eine recht lange Zeit, in der Ihr jede Menge<br />
Songs verö entlicht und unzählige Shows gespielt habt. Ein Live-<br />
Album oder gar eine DVD sind aber bislang noch völlige Fehlanzeige<br />
in Eurer Diskographie. Warum?<br />
Sehr gute Frage, die ich leider selbst nicht so genau beantworten kann.<br />
Irgendwie hat sich das nie ergeben... Das Problem war sicher auch, daß<br />
jeder andere Vorstellungen hatte, was genau auf einer solchen DVD zu<br />
nden sein sollte. Deshalb haben wir das immer wieder vertagt. Wir<br />
wollten das eigentlich nach „Stabbing The Drama“ angehen, doch als ich<br />
dann ausgestiegen bin, hatte der Rest der Band wohl erst einmal andere<br />
Prioritäten, was ich auch gut verstehen kann. Für die anstehende Tour<br />
haben wir das aber endlich mit in die To-Do-Liste aufgenommen.<br />
Nuclear Blast wären sicher hocherfreut.<br />
Ja, das denke ich auch. :-)<br />
Werden dafür eher große Festivals wie Wacken oder Masters Of<br />
Rock, wo schon großes Recording-Equipment vor Ort ist, in Frage<br />
kommen oder eher Shows von der normalen Tour?<br />
Das wissen wir selbst noch nicht so genau. Vielleicht beides... Ich mag<br />
zum Beispiel die „Opeth“-DVD, bei der die Band eine sehr intime Show<br />
aufgezeichnet hat. Andererseits ist es sicher auch toll, einen Wacken-Gig<br />
mit zig Tausend austickenden Fans zu lmen. Wir werden sehen – Fakt<br />
ist, daß wir das Projekt endlich angehen müssen. Mal sehen, was letzendes<br />
dabei heraus kommt :-)<br />
Band-Homepage: www.soilwork.org<br />
Interview & Text: Ingo
Der schokoladige Schlüssel des Lebens<br />
Es waren einmal fünf hübsche nnische Mädchen in einem Jugendorchester. Die beschlossen in jungen Jahren eine All-Girl-Band zu<br />
gründen und fortan zusätzlich zu den klassischen erlernten Instrumenten auch moderne elektrische zu verwenden. Einige Jahre später<br />
standen die mittlerweile jungen Frauen mit einem Plattenvertrag in der Tasche im Rampenlicht, denn ihr erstes Werk „Ikuinen<br />
Virta“ in 2004 schlug in der Heimat ein wie eine Bombe und wurde mit Platin veredelt. Fortan wurden noch drei weitere Perlen auf<br />
den nnischen Markt gebracht, die allesamt erfolgreich waren und Indica zu einem Pop Rock Act der Oberliga werden ließen. Als<br />
Nightwish-Kopf und –Songwriter Tuomas Holopainen die Gruppe entdeckte, orakelte er ihr einen noch größeren Erfolg über die Grenzen<br />
Finnlands hinaus und nahm sie als Support mit auf Tour. Dadurch wurde das Label Nuclear Blast, das auch Nightwish unter Vertrag<br />
hat, auf die Band aufmerksam und kaum hat man sich versehen, ward der neue Bund geschlossen und Indica wurden zum Chefthema<br />
bei den Württembergern.<br />
Eigentlich sollten wir die Mädels ursprünglich bei einem Label-Showcase interviewen, was uns vom isländischen „Aschloch“, dem Spielverderber-Vulkan,<br />
vermiest wurde. Doch dann fanden wir, kurz vor ihrem Auftritt beim Rock im Park, ein paar Minuten Zeit, um Jonsu<br />
(Gesang, Violine, Gitarre, Keyboard), Heini (Bass, Gesang, Keyboard), Sirku (Keyboard, Gesang, Klarinette), Jenny (Gitarre, Gesang) und<br />
Laura (Schlagzeug) persönlich kennenzulernen und gleich ein paar Fragen zu stellen, die uns spontan ein elen, bevor wir einen entspannten<br />
zweiten Teil der Unterhaltung dann später per Telefon fortführten. Doch zuerst live im Dressingroom auf RiP…<br />
14
15<br />
Warum glaubt Ihr, hatte Nuclear Blast, als das führende Metal-Label<br />
weltweit, Interesse an einer Pop-Rock Pop-Rock Band wie Ihr Ihr es seid?<br />
Jonsu: Naja, Du mußt wissen, wir hatten ihnen 1 Million Euro geboten,<br />
wenn sie uns nehmen – sie konnten also gar nicht anders! Hehe! Nein,<br />
ich mache natürlich nur Spaß…<br />
Also wenn Ihr so viel Geld hättet, wäre damit auch locker ein eigenes<br />
Label mit umfassenden Marketingmaßnahmen drin gewesen! ;o)<br />
Jonsu: Auch wieder wahr! ;-) Nein, es war so, daß sie uns bei einigen<br />
Shows als Support von Nightwish gesehen hatten und für uns wohl<br />
einen Faible entwickeln konnten. Wir hatten zuvor mit Sony Music Finnland<br />
gearbeitet, aber als wir sahen, mit welcher Hingabe Nuclear Blast<br />
arbeiten, dachten wir uns, wir seien hier gut aufgehoben. Und das sind<br />
wir. Zumindest sind wir recht zufrieden bis jetzt.<br />
Euer fünftes Album „A Way Away“ ist das erste englischsprachige Eurer<br />
Diskographie. Warum der Wechsel? Ihr konntet Euch mit den nnischen<br />
Texten der letzten Scheiben über Erfolg kaum beschweren.<br />
Heini: Nach acht Jahren Touren in Finnland wollten wir unseren Betätigungsradius<br />
erweitern und dachten, das wäre eine passende Gelegenheit,<br />
zu Englisch zu wechseln, was ebenso eine Herausforderung für uns<br />
darstellte - aber wir stehen auf Herausforderungen! ;-)<br />
Jonsu: Außerdem verstehen uns dann zumindest ein paar Leute mehr,<br />
wenn wir in Skandinavien oder irgendwo anders in Europa auftreten.<br />
Abgesehen davon hatten wir zu Beginn unserer Karriere auch schon ein<br />
paar englischsprachige Titel im Repertoire, also ist es nicht ganz sooo neu<br />
anzusehen… ;-)<br />
Haben sich die von Euch üblicherweise eingesetzten Instrumente<br />
bei den Songs auf „A Way Away“ mit dem Sprachwechsel ebenso<br />
verändert?<br />
Jenny: Einige der Songs auf diesem Album sind schon sehr, sehr alt. Sie<br />
stammen noch aus Zeiten, als wir 18 oder 20 Jahre alt waren. Wir haben<br />
sie aufgegri en, da sie uns noch immer ge elen und sie komplett<br />
umarrangiert.<br />
Jonsu: Es wurden auch zusätzlich Chöre und orchestrale Teile inkludiert,<br />
die zuvor nicht enthalten waren. Wir sind jedenfalls sehr stolz auf die<br />
Scheibe und nden, daß sie de nitiv das Beste ist, was wir bislang gescha<br />
en haben.<br />
Ich bin auch sehr angetan, was Du übrigens auch in meiner Kritik<br />
lesen kannst [ich reiche ihr die Ausgabe und zeige das Review]…<br />
Jonsu: Was steht da? Ich kann es nicht lesen… Oh! Aber die Bewertung<br />
kann ich sehen! [Jenny, die deutsch kann, übersetzt Jonsu die Zeilen]<br />
Ahh, thank you Darling! Das ist ja lieb von Dir!<br />
Jederzeit gerne! Wer gut ist, hat Lob verdient! ;-) Was erwartet Ihr<br />
nun vom Einstieg in den kompletten europäischen Markt?<br />
Heini: Touren, Touren, Touren! Wir lieben es im Tourbus abzuhängen und<br />
jeden Abend aufzutreten. Das ist genau das, was wir wollen und auch<br />
vorhaben zu erreichen.<br />
Laura: Das Feedback war bis jetzt großartig. Ich ho e, das wird sich auf<br />
unserer kommenden Europa-Tournee, die im Oktober starten wird, auch<br />
live bemerkbar machen.<br />
Es sind ja ein „paar“ zusätzliche Musiker auf dem Album zu hören<br />
– ich spreche natürlich die orchestralen Teile in vielen Songs wie<br />
„Islands Of Lights“, „Children Of Frost“ oder Eerie Eden“ an…<br />
Jonsu: Ja, das kann man sagen, daß da ein „paar“ Musiker etwas beigetragen<br />
haben! ;-) Die Teile wurden in London in den AIR-Studios<br />
vom 40 Mann starken London Philharmonic Orchestra aufgenommen.<br />
Und Du mußt wissen, das Studio liegt in einem riesigen Komplex, der<br />
früher einmal eine Kirche war. Und wir saßen da, in dieser Kirchenaula<br />
und lauschten den Arrangements des Orchesters, die zu unseren Songs<br />
komponiert wurden - es war einfach fantastisch! Wir hatten alle Tränen<br />
in den Augen, so schön und ergreifend war es.<br />
Das war der spirituellste Moment in meinem Leben!<br />
„Spirituell“ ist ein gutes Stichwort… Finnland ist für seine Spiritualität<br />
und tiefe Melancholie bekannt. Beides ist auch in Eurem Sound<br />
zu entdecken. Habt Ihr das Gefühl oder die Erfahrung machen können,<br />
daß Ihr damit auch eine bestimmte Kategorie von Menschen<br />
besonders ansprecht, die für diese Stimmungen mehr empfänglich<br />
ist?<br />
Heini: Hmm. Das ist eine schwierige Frage!<br />
Jonsu: Ich für meinen Teil konnte bislang nicht feststellen, daß es eine<br />
spezielle Gruppe von Leuten gibt, die mit unserer Musik besonders viel<br />
anfangen können. Wir hatten schon Zuschauer vom dreijährigen Kind bis<br />
zur 90jährigen Oma.<br />
Ok, die zählen dann nicht ganz in ein und die selbe Kategorie! ;-)<br />
Aber sag mir doch mal, woher eigentlich diese Melancholie herrührt?<br />
Jonsu: Weißt Du, komm einfach mal für einen Winter lang nach Finnland,<br />
dann weißt Du woher sie kommt! Hahaha!!<br />
Da die Mädels sich für ihren Auftritt bei RiP vorbereiten mußten,<br />
vereinbarte ich mit Jonsu, daß wir uns einige Tage später nochmal<br />
zusammenrufen wollten, was wir auch taten…<br />
Hallo Jonsu! Hast Du das stressige RiP/RaR-Wochenende gut überstanden?<br />
Oh ja, danke! Wir hatten inzwischen schon wieder weitere Auftritte und<br />
ein paar Akustikshows… es geht momentan wirklich die Post ab!<br />
Nun, das ist der Job – Du hättest ja auch Bürokau rau werden können,<br />
hihi!<br />
Nein, nein, ich wollte ja immer Musikerin werden und jetzt bin ich es…<br />
es ist anstrengend aber ich liebe es!<br />
Laß uns mal komplett in die Vergangenheit reisen und erzähl mir<br />
mal, wie Du auf die Idee kamst, eine Pop Rock Girlband zu gründen.<br />
Als ich 13 Jahre alt war hatte ich plötzlich mehr Interesse an Pink Floyd<br />
und anderen Prog Rock Gruppen gefunden, als daran immer nur Chopin<br />
zu hören und Klavier zu üben. Ich wollte dann auch andere Instrumente<br />
lernen und ging in ein Jugendorchester, wo ich dann die anderen Mädels<br />
kennenlernte. Eines Tages, als ich mit meinen Eltern auf Fuerteventura<br />
Urlaub machte und mir langweiliger nicht hätte sein können, träumte<br />
ich vor mich hin, eine Band zu haben. Als ich dann wieder zuhause war,<br />
unterbreitete ich meine Idee den anderen und los ging´s! Natürlich<br />
brauchte das Ganze einige Jahre, um vom puren Enthusiasmus zur Ernsthaftigkeit<br />
des Musikmachens zu reifen. Früher hatten wir den Antrieb<br />
eigene Musik zu machen, heute ist es der Wille, etwas zu erscha en, womit<br />
man die musikalische Welt bereichern und Menschen damit glücklich<br />
machen kann.<br />
Und wann und wo war der Punkt erreicht, wo es mit meßbarem<br />
Erfolg bei Indica begann?<br />
Das war eigentlich nach dem Release unserer ersten CD „Ikuinen Virta“,<br />
wo Laura meinte, wenn wir über 200 Alben verkaufen sollten, würden<br />
wir eine riesige Party schmeißen und die Nacht durchfeiern! Wir hatten<br />
ja keine Ahnung, was uns erwarten sollte… für über 32.000 verkauften<br />
Einheiten erhielten wir Platin und spielten danach einige hundert Shows<br />
in Finnland.<br />
Auch die neue Platte hatte kürzlich einen beachtlichen<br />
Chart-Einstieg auf Platz 8 in Finnland. Es<br />
sieht wohl so aus, als gäbe es keine beleidigten<br />
Pappenheimer, ob des Sprachwandels…?<br />
Nein, anscheinend nicht. Aber es hat sich ja nicht nur<br />
die Sprache geändert, sondern die komplette Musik<br />
ist anders, voluminöser, ausgearbeiteter und reicher<br />
an Erfahrung. Ich glaube sogar, daß es nicht mal so<br />
sehr au ällt, daß wir nun englisch statt nnisch singen.<br />
Die Veränderung bezieht sich insgesamt auf unseren<br />
Sound, weshalb die Sprachkomponente alleine<br />
dabei nicht so sehr ins Gewicht fällt.<br />
Obwohl Ihr wie gesagt eigentlich nicht besonders<br />
„harte“ Musik fabriziert, ist das Interesse an Euch<br />
– wofür sicher auch Euer Label verantwortlich<br />
zeichnet – auch seitens der metallischen Fachpresse<br />
– wie auch an uns erkennbar – enorm<br />
gestiegen. Welche Stimmen konnten bislang vernommen<br />
werden?<br />
Sehr unterschiedliche… aber glücklicherweise zum<br />
größten Teil positive. Erst vor kurzem hatte ich eine<br />
Kritik gelesen, dessen Rezensent wohl nicht ganz<br />
so von uns angetan war. Er schrieb: „Wenn du in die<br />
Hölle fährst, wirst du dort Indica hören – und Indica wird dich zuerst dort<br />
hinbringen!“ Ich mußte so lachen, als ich das las. Aber nachdem wir im<br />
letzten slowenischen Playboy vier von fünf „Bunnies“ für das Album erhielten,<br />
sind wir wohl endgültig in die obersten Kreise aufgestiegen und<br />
rangieren nun jenseits jeglicher Unkenrufe! Hihihi!! ;-)<br />
Fehlt nur noch, daß Ihr zum Shooting eingeladen werdet! ;o)<br />
Oh ja, das fehlte noch!! Haha!! ;o)<br />
Hattet Ihr jemals gedacht, daß so viele Rocker und Metaler nun auf<br />
Euch abfahren könnten, bzw. hattet Ihr ursprünglich ein anderes<br />
Publikum im Auge?<br />
Wir hatten tatsächlich nie vermutet, daß wir mit unserer Musik auch<br />
diese Zuhörer erreichen könnten, aber wir freuen uns natürlich, daß die<br />
unterschiedlichsten Hörerschaften Gefallen an uns nden. Das hat sicher<br />
auch mit dem Support für Nightwish viel zu tun. Die Hauptsache ist, daß<br />
unsere Musik den Leuten etwas gibt und da kann man nicht in Sparten<br />
denken.<br />
Was glaubst Du ist der Schlüssel zu Indica, warum nden so viele<br />
verschiedene Musikhörer den Weg zu Euch?<br />
Puh… ich kann Dir nur sagen, daß ich die Musik mache, die ich selbst<br />
gerne hören würde und dabei so ehrlich bin, wie ich kann. Musik ist generell<br />
ein Schlüssel, der dir helfen kann, wenn du down bist oder der dich<br />
be ügelt, wenn du gut drauf bist. Anscheinend haben wir irgendetwas<br />
davon in unserer Musik, sodaß die Leute sich angesprochen fühlen. ;-)<br />
Und jedem, der von Euch noch nichts gehört hat, würdest Du Indica<br />
wie erklären?<br />
Indica ist eine Band, die musikalische Stile wie Rock, Klassik und orchestrale<br />
Soundtracks verschmelzen läßt, dabei stets melodisch und auch ein<br />
bißchen melancholisch ist, aber immer mit einer starken Ho nung auf<br />
dem richtigen Weg bleibt.<br />
Ich habe auf Eurer Homepage in Deinen biographischen Fakten gelesen,<br />
daß Du besonders gerne Fantasy-Filme siehst und –Romane<br />
liest. Spiegelt sich dieser Phantasie-Gusto auch in Deinen Texten<br />
wider?<br />
Es mag vielleicht ein wenig danach klingen, aber ich schreibe eigent-<br />
Indica<br />
Interview<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
lich am liebsten über reale Dinge. Schnulzige Themen und Zeilen wie<br />
„baby I love you“ interessieren mich genauso wenig wie utopische à la<br />
„in a galaxy far, far away“. Was mich in meinem Leben beschäftigt, ießt<br />
auch in meine Lyrics und das kann dann nur etwas Echtes, Irdisches sein.<br />
Da ich auch ein großer Fan von Poesie bin, habe ich eher diese Art von<br />
Schreibstil für mich adaptiert, weshalb manche Texte etwas phantastisch<br />
klingen mögen.<br />
Du bist also ein grundsolider, realitätsbewußter, geerdeter Mensch?<br />
Ich selbst würde mich schon so bezeichnen, wenn auch meine Kolleginnen<br />
vielleicht an dieser Stelle etwas anderes sagen würden, hehe… Ich<br />
glaube, man muß sich beide Seiten in einem gesunden Maß erhalten.<br />
Wer alles nur noch realistisch sieht, wird irgendwann zum unliebsamen<br />
Zyniker und wer zu sehr ins Reich der Phantasie abdriftet, kommt im Leben<br />
nicht wirklich zurecht – dafür ist es einfach zu hart und ja, zu real!<br />
Ich bin auch überzeugt, daß man seine Fehler im Leben machen muß,<br />
um daraus zu lernen und sich zu entwickeln. Viele Menschen lassen sich<br />
davon aber zu sehr herunterziehen, was auch irgendwie eine Art Realitätsverlust<br />
zeigt. Shit happens!<br />
Das weiß man spätestens seit Forrest Gump, nicht wahr? ;-)<br />
Oh ja, wie war das mit der Schokoladenschachtel nochmal? Ich kann<br />
mich nicht mehr daran erinnern… mein Gedächtnis ist so schlecht!<br />
„Meine Mama sagte immer, das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen.<br />
Man weiß nie, was man kriegt.“<br />
Jaaa! Genau!! Das ist ein wirklich weiser Spruch! ;-)<br />
Um wieder auf die Musik zurückzukommen… Ihr konntet ja bereits<br />
schon ein paar Mal Erfahrungen mit dem deutschen Publikum sammeln.<br />
Wie sehr ist die Mentalität einzelner unterschiedlicher Nationen<br />
ausschlaggebend, wenn es um Musik geht, im Speziellen Eure?<br />
Nun, man kann schon eine gewisse Tendenz zu bestimmtem Verhalten<br />
feststellen. Während die Finnen zum Beispiel eher ruhiger und<br />
schüchterner sind, ippen beispielsweise die Italiener vollkommen aus!<br />
Deutschland liegt da exakt in der Schnittmenge, was sehr angenehm<br />
ist… nicht zu zurückhaltend aber auch nicht zu übermütig. Wir freuen<br />
uns schon auf die Dates unserer ersten Headliner Tour in Deutschland.<br />
Du wirkst mir aber nicht besonders schüchtern.<br />
Als ich noch klein war, war ich sogar sehr schüchtern. Aber mit den<br />
Jahren und natürlich mit dem Job als Musiker passiert Vieles und, wie<br />
gesagt, „Shit happens“, aus Fehlern lernt man und verändert sich auch<br />
ein stückweit. Ich zeige mich also sicherlich o ener als früher.<br />
Man muß sich aber auch eine gewisse Privatsphäre gönnen und<br />
eben nicht alles der Welt zugänglich machen, oder?<br />
Natürlich! Glaube mir, ich behalte schon de schlimmsten und beängstigendsten<br />
Dinge über mich zurück. Ich habe schon noch so manche Leiche<br />
in meinem Keller. ;-)<br />
Ach ja? Wieviele hast Du denn?<br />
Viele, viele! Die machen Party zuhause unter der Treppe! Ich konnte über<br />
die Jahre eine ordentliche Kollektion anhäufen. Aber ich hab sie sicher<br />
eingeschlossen, hehe!<br />
Na ho entlich! ;-) Werdet Ihr möglicherweise Eure früheren Werke<br />
nun nochmal mit englischen Vocals neu aufnehmen, wenn sich der<br />
große Erfolg in den kommenden Monaten festigt?<br />
Nein, sicher nicht. „A Way Away“ wurde mit immensem Aufwand realisiert<br />
und stellt etwas ganz Eigenes dar. Die anderen Alben sind gut, so<br />
wie sie sind. Ich konzentriere mich lieber auf das nächste Album, bevor<br />
ich an Altem herumfuhrwerke und es dadurch womöglich verschlechtere.<br />
Ich habe auch immer nur für Kommendes das gewisse starke Gefühl<br />
in mir, wieder etwas Besonderes scha en zu wollen… keine Ahnung, ob<br />
das immer richtig ist oder nicht… aber es ist eben so!<br />
Tja, man weiß es nicht im voraus. Das Leben ist eben wie eine<br />
Schachtel Pralinen… ;-)<br />
Band-Homepage: www.indica.<br />
Interview & Text: Max
Hallo Leute, schön Euch geschlossen anzutre en. Die Show war<br />
wieder fantastisch und genau so energiegeladen, wie die in Stuttgart<br />
neulich, wo Ihr als Support von Theory Of A Deadman gespielt<br />
hattet (wir berichteten im H|T|M #10)…<br />
Lzzy: Vielen herzlichen Dank! Wir freuen uns, daß es Dir so gut gefallen<br />
hat!<br />
Und wie! Ich war so überschwenglich, daß ich behauptete, es sei<br />
die powervollste Live Show des Jahres gewesen… doch was mich<br />
schon wunderte, war die Tatsache, daß Ihr als erste Supportband<br />
mit gerade mal 30 Minuten Spielzeit aufgetreten seid, während die<br />
zweite Band, Heaven´s Basement, mit 45 Minuten noch nicht mal<br />
einen Plattendeal haben…?<br />
Arejay: Ja, das stimmt. Die hatten wohl irgendeine Abmachung mit<br />
T.O.A.D. getro en, aber das war uns ehrlich gesagt auch egal.<br />
Josh: Die Jungs sind cool und echt gute Musiker. Wir haben uns trotzdem<br />
gefreut zu spielen. Wir sind immer dankbar, wenn wir spielen können.<br />
Lzzy: Weißt Du, wir sind gerade noch am Anfang. Wir setzen einen Fuß<br />
vor den anderen. Bei uns geht alles immer etwas langsamer…<br />
Du meinst, so wie bei Jack Daniels? ;-)<br />
Lzzy: Ja genau! Hehe!!<br />
Wobei Euer Popularitätszuwachs bislang alles andere als “langsam”<br />
zu bezeichnen ist – oder sagen wir es so: Ihr seid auf äußerst ungewöhnlichem<br />
Wege zu relativ großer Aufmerksamkeit gelangt: 2005<br />
ein Vertrag mit dem amerikanischen Label Atlantic Records, danach<br />
erst einmal auf Tour, ohne ein Album aufgenommen zu haben! Um<br />
etwas in Händen halten zu können, wurde einer Eurer Auftritte mitgeschnitten<br />
und ein paar Songs davon auf eine (Achtung!) Live-EP<br />
gepackt. Mit der seid Ihr dann fast fünf Jahre herum getingelt - mit<br />
nur einer Live-EP??<br />
Lzzy: Exakt. Wir hatten den Deal auch quasi während einer Live Show angeboten<br />
bekommen. Die EP, die kurz danach live recorded wurde, ist das<br />
Dokument des unglaublichen Vertrauens unserer damaligen Platten rma<br />
in uns, wofür wir ihnen immer dankbar sein werden. Wir hatten zwar<br />
ein paar Demos gemacht, aber mit sehr armseligen Mitteln und noch<br />
übleren Sound, also mußte etwas her, was besser klingt. Und da auf der<br />
EP genau das zu hören ist, was wir schon immer am allerbesten konnten<br />
– nämlich live spielen – hat das Ganze auch funktioniert. Alle Leute, die<br />
uns seit jeher unterstützt haben, zu unseren Konzerten kamen und uns<br />
auch ohne Studioalbum die Treue hielten, sind dafür verantwortlich, daß<br />
wir nun endlich doch noch soweit kamen, unser Debutalbum aufzunehmen.<br />
Wir verdanken ihnen alles, was wir sind!<br />
Ihr hattet auch die Möglichkeit bekommen, Euch im Land bemerkbar<br />
zu machen…<br />
Lzzy: Ja, unsere erste große Tour durch halb Amerika war 2006 mit Snow<br />
Patrol. Danach folgten Tourneen mit Bands wie Shinedown und Seether.<br />
Wir sind schon verdammt viel rumgekommen seit dem! Es wurden wohl<br />
insgesamt so um die 1.000 Shows. ;-)<br />
Ach du meine Güte! Und welche Songs habt Ihr da gespielt? Auch<br />
schon welche, die man jetzt auf der Scheibe hören kann?<br />
Lzzy: Es waren fast ausschließlich andere, ältere Songs, bis auf einen…<br />
und der ist jetzt der Opener unseres Debutalbums und heißt „It´s Not<br />
You“. Er dürfte wohl so sechs, sieben Jahre oder auch mehr auf dem Buckel<br />
haben. Aber wir dachten, es ist an der Zeit für ihn, in neuem Glanze<br />
zu erstrahlen! ;-)<br />
Euer Album wurde erst Ende Mai hier in Deutschland verö entlicht,<br />
während es aber schon fast ein ganzes Jahr in Amerika erhältlich ist.<br />
Wie erklärt Ihr Euch das?<br />
Joe: Warum das so ist, weiß ich nicht, aber wir sind wahnsinnig happy<br />
und froh, daß es den Weg über den großen Teich gescha t hat und nun<br />
auch bei Euch erhältlich ist. Wie Lzzy schon sagte, bei uns dauert eben<br />
alles immer etwas länger, hehe.<br />
Arejay: Alles paßt aber auch so, wie es gelaufen ist. Wir sind vor dem<br />
Europa-Release für insgesamt fünf Shows in Deutschland gewesen und<br />
zwar in Köln, Stuttgart, Hamburg, München und Frankfurt. Und es war<br />
einfach spitzenmäßig! Wir hatten so ein tolles Publikum, das uns abfeierte<br />
und mitging, es war atemberaubend!<br />
Lzzy: Und auch heute war es wieder unglaublich, daß doch so viele<br />
Menschen um diese Uhrzeit [13:30 – 14:00 Centerstage] bei was weiß<br />
ich wie vielen hundert Grad Hitze dastanden und mit uns abrockten…<br />
sie geben uns so viel Kraft mit ihrer Leidenschaft und Hingabe, daß es<br />
nicht einfach so ist, daß wir auf der Bühne stehen und spielen und die<br />
Zuschauer unten und zuhören… es ist das Geben und Nehmen, daß uns<br />
aufblühen läßt, wofür wir den Menschen hier so dankbar sind.<br />
Nun, das liegt erstmal an Euch, Leute! Ihr habt die kostbare Gabe,<br />
Euer tolles Liedgut mit den hammermäßigen Refrains von der<br />
ersten Sekunde an auch visuell umzusetzen und das eben mit ca.<br />
500% mehr Power, als die meisten anderen guten Bands. Die Songs<br />
tre en einen damit wie.. wie ein „Storm“!<br />
[Alle schreien auf] Aaahhhh!!!! You got it!! Das ist ja der beste Spruch<br />
überhaupt!! ;-)))<br />
Kaum ausgesprochen, hab ich´s auch kapiert, was ich gerade gesagt<br />
habe! Hahaha!!! Tja, scheint, als wäre der Bandname tatsächlich<br />
Programm… Kommen wir zurück zu Eurem Album. Wie alt<br />
sind die Songs im Durchschnitt, die es nun auf die Platte gescha t<br />
haben?<br />
Lzzy: Nun, wir sind mit ungefähr 420 Songs an die Produktion herangegangen…<br />
Wie bitte??? 420 Songs????<br />
Lzzy: Ja, es waren nicht alles komplette Songs, sondern auch viele Baustellen<br />
und massig Bruchteile dabei. Die mußten wir dann erstmal auf 15<br />
Songs herunter kürzen, um dann nochmal auszusieben für die tatsächlich<br />
aufgenommenen elf Lieder. Wir wollten sichergehen, daß wir das<br />
beste Material ausgesucht hatten und bastelten und feilten noch sehr<br />
lange an den letztendlichen Stücken, bis wir uns zurücklehnen und zufrieden<br />
sagen konnten: „Das ist es. So machen wir´s. Laßt uns die Platte<br />
so in die Welt hinausschicken und sehen was passiert.“ So gesehen sind<br />
aus vielen angesammelten Teilen brandneue Songs entstanden und bis<br />
auf „It´s Not You“ ist nur noch „Familiar Taste Of Poison“ aus derselben<br />
Kompositions-Ära mit enthalten. Diese beiden werden wir wohl nie<br />
mehr anderweitig verwenden! Das ist jetzt mal genug. ;-)<br />
Ich hatte gelesen, daß Euer Dad [Arejays und Lzzys] früher bei Euch<br />
Bass gespielt hat…<br />
Lzzy: Ja, ganz am Anfang, als wir loslegen wollten, war es ziemlich<br />
schwierig, Kinder in unserem Alter mit dem selben Drive und der selben<br />
elterlichen Unterstützung für eine Rockband zu nden. Ich meine,<br />
unsere Eltern sind einfach vollkommen verrückt! Wo ndest du das auf<br />
der Welt, daß die Eltern zu ihren zehn- und 13jährigen Kindern sagen,<br />
„Ihr wollt eine Rockband gründen? Ok, macht das, wir stehen hinter<br />
Euch zu 100%!“? So kam es, daß wir nach einigen Monaten unseren Dad<br />
fragten, ob er vielleicht Lust hätte, unsere Songs einzustudieren, damit<br />
Halestorm<br />
Interview<br />
Wenn Märchen wahr werden...<br />
Ungewöhnlicher kann eine Karriere im Rock Business heutzutage eigentlich nicht verlaufen, als die von der jungen, charismatischen<br />
Newcomer Hard Rock Truppe Halestorm aus aus Pennsylvania, Pennsylvania, USA. Basierend Basierend auf dem Nachnamen der Geschwister Lzzy Hale (Vocals) und<br />
Arejay Arejay Hale (Drums), zeigte sich bei dem anfänglichen Kiddy-Duo Kiddy-Duo Halestorm bereits im frühen Alter von von 13 und 10 Jahren, der Hang<br />
und Drang zum Hard Rock. Wie sich alles bis zum gerade erst erschienenen Debutalbum entwickelte, erfuhren wir von der nettesten<br />
Band der Welt, nach ihrem grandiosen Auftritt bei Rock im Park, bei einem kuscheligen Gespräch…<br />
wir größere Auftritte spielen konnten, als bei Geburtstagsfeiern. Und er<br />
sagte zu. Das sah natürlich ziemlich witzig aus, aber dann fanden wir<br />
glücklicherweise die anderen beiden hier [deutet auf Josh, Bass und Joe,<br />
Gitarre neben ihr auf dem Sofa]. Sie hatten auch schon mit 13 zusammen<br />
in einer Band gespielt und waren somit die Idealbesetzung.<br />
Das klingt ja direkt nach Karma.<br />
Lzzy: Das hatten wir auch im Sinn, nachdem wir unseren ersten Gig<br />
zusammen gespielt hatten und es in allen Aspekten richtig gefunkt hat<br />
zwischen uns. Darüber hinaus wies uns eines Tages ein Bekannter, der<br />
sich mit Numerologie und solchen Dingen beschäftigt, noch darauf hin,<br />
unsere Geburtsdaten zu vergleichen, wobei wir herausfanden, daß mein<br />
Geburtstag der 10.10., Arejays der 05.05. ist, Josh hat am 22.02. und Joe<br />
am 04.04., was schon fast mystisch ist! Ich kenn´ mich ja mit solchen<br />
Dingen überhaupt nicht aus und bin auch nicht abergläubisch, aber<br />
irgendeine positive Verbindung scheint vorhanden zu sein. Wie auch immer,<br />
es funktioniert perfekt und wir sind froh, daß wir uns alle haben! ;-)<br />
Und ist Euer Dad noch immer auf irgendeine Weise mit der Band<br />
verbunden?<br />
Lzzy: Er hatte Schichtdienst in einer Fabrik und ist vor kurzem in Rente<br />
gegangen. Wir haben ihn angeheuert und jetzt fährt er unseren Bus ;-).<br />
Er hat jetzt zwar wieder die Friedhofsschicht, aber er ist damit ständig<br />
in unserer Nähe, was sehr schön ist. Es ist natürlich schon lustig, deine<br />
Eltern für dich arbeiten zu sehen und du ihnen sagst, was sie tun sollen,<br />
hehe… der Spieß wurde sozusagen umgedreht. Weißt Du, sie hatten<br />
damals viel aufgegeben, um uns beiden unseren Traum zu ermöglichen<br />
und jetzt sind wir in der Lage, sie zu unterstützen. Außerdem können sie<br />
sich zurücklehnen und stolz sagen, „ich hab´s ja gewußt, daß aus den<br />
beiden was wird, der Aufwand hat sich gelohnt!“<br />
Die Geschichte klingt fast wie ein Märchen. Woher nehmt Ihr Eure<br />
Ein üsse? Ihr habt diesen frischen unverbrauchten Style, der aber<br />
dennoch Hard Rock ist, was ja eigentlich nicht zu den modernen<br />
Stilen zu zählen ist.<br />
Arejay: Wir wuchsen mit der Musik unserer Eltern auf, aber wir haben sie<br />
natürlich anders interpretiert als sie. Wir waren eine andere Generation<br />
und dennoch hat uns die Musik enorm beein ußt und geprägt.<br />
Lzzy: Wir hörten damals sehr viel Classic Rock. Mittlerweile reicht unser<br />
Spektrum von Bluegrass bis Heavy Metal. Da ist z.B. diese junge<br />
Bluegrass-Band namens Old Crow Medicine Show, die von Geschichten<br />
ihrer Großväter singt, was großartig ist. Aber auch Lamb Of God nden<br />
wir toll.<br />
Also auch durchaus die richtig harte Ecke?<br />
Arejay: Ja, absolut. Jede Art von Musik mit spürbarer Leidenschaft kann<br />
uns gefallen.<br />
Und was hat Dich als Sängerin am meisten be ügelt, so zu singen,<br />
wie Du es jetzt tust?<br />
Lzzy: Vor allem hatte ich immer männliche Sänger als Vorbild. Kennst Du<br />
noch die Hair Metal Band Kix aus den Achtzigern?<br />
Ja, die kenn´ ich!<br />
Lzzy: Die Jungs hatten ein paar großartige Songs in den Spät-80ern,<br />
leben an der Ostküste und sind auch immer noch unterwegs. Ich hatte<br />
1,5 Jahre Gesangs-Unterricht bei deren Leadsinger [Steve Whiteman]<br />
und er brachte mir unglaublich viel bei. Er lehrte mich erst, richtig zu<br />
atmen, meine Stimme richtig zu nutzen und meine Range zu erkennen,<br />
was ich bis dato alles nicht wußte. Ich bin sehr dankbar für all die Bands<br />
und die Menschen, die uns auf unserem Weg so beein ußten und uns<br />
unterstützt haben. Ohne sie hätten wir sicher nie das erreicht, was wir<br />
heute haben.<br />
Ein schöneres Schlußwort gibt es nicht. ;-)<br />
Band-Homepage: www.halestormrocks.com<br />
Interview, Text, Foto: Max<br />
16
17 Before The Dawn & Black Sun Aeon<br />
Interview<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
A Workaholic‘s Portrait<br />
Nach einigen Anläufen und terminlichen Unvorhersehbarkeiten habe ich es tatsächlich gescha t, das derzeit wohl umtriebigste Arbeitstier<br />
der europäischen Metal-Szene ans Telefon zu zerren: Toumas Saukkonen, Sänger, Songwriter, Producer, Gitarrist, Keyboarder<br />
und Schlagzeuger in Personalunion, der zuletzt vor allem durch seine beiden Projekte Before The Dawn und Black Sun Aeon mit beeindruckenden<br />
Releases zu begeistern wußte. Wer denkt, daß der Gute damit eigentlich genügend ausgelastet sein sollte, der darf sich<br />
im Folgenden gern eines Besseren belehren lassen.<br />
Guten Abend, Ingo! Schön, daß es endlich mit uns klappt. Ich bin mir<br />
sicher, irgendwelche Götter haben etwas gegen uns, aber denen haben<br />
wir nun ein Schnäppchen geschlagen! :-)<br />
Gut Ding will eben Weile haben. Ich blättere gerade durch das Booklet<br />
der neuen Black Sun Aeon-CD und stelle fest, daß außer Dir kein<br />
anderer Musiker (vom zweiten Sänger abgesehen) beteiligt ist. Du<br />
hast tatsächlich alle Instrumente selbst eingespielt? Warum gibst<br />
Du Dir diesen Streß und wie um alles in der Welt scha st Du es, die<br />
Instrumente auch noch auf so hohem Niveau zu beherrschen?<br />
Es ist für mich wesentlich einfacher, das im Alleingang aufzunehmen.<br />
BSA ist ein echtes Solo-Projekt. Ich brauche einfach ein Projekt, bei dem<br />
ich einfach machen kann, worauf ich Lust habe. Es würde mich außerdem<br />
zu viel Zeit kosten, erst anderen Musikern zu erklären, wie ich möchte,<br />
daß das Album und die Instrumente klingen. Da bin ich einfach wesentlich<br />
schneller, wenn ich es selbst aufnehme. Und schnell muß ich wirklich<br />
sein, sonst komme ich mit meinen ganzen Projekten zeitlich nicht hin. Ich<br />
spiele jedes Instrument seit mindestens 15 Jahren und ich versuche mich<br />
jedes Jahr an jedem Instrument ein wenig zu verbessern. Wenn man wie<br />
ich die letzten fünf Jahre zusätzlich als Produzent arbeitet, bekommt<br />
man eine andere Sichtweise auf die Dinge und erkennt, was im Sound<br />
wichtig ist und was nicht. Man erkennt, daß man nicht der Schnellste<br />
an der Gitarre sein muß, sondern lernt, was zu tun ist, um sie so gut wie<br />
möglich klingen zu lassen. Ich will niemanden durch mein Spielen beeindrucken,<br />
sondern gut klingende Musik produzieren.<br />
Wie viele Stunden übst Du am Tag oder bist Du einfach mit zu viel<br />
Talent gesegnet?<br />
Ich übe wann immer ich Zeit habe. Nur scheint irgend etwas mit der<br />
ganzen Zeitschiene schief zu laufen. Mal ehrlich - 24 Stunden pro Tag?<br />
Das kann doch für niemanden im Leben genug sein! Schau dir nur die<br />
letzten Wochen an: Ich arbeite 16 Stunden am Tag als Gärtner, mußte<br />
noch an einer anderen Scheibe arbeiten, und in der kommenden Woche<br />
geht es erst einmal nach Asien, um dort zu spielen. Eigentlich wollte ich<br />
letzte Woche wieder etwas an meinem Drumming arbeiten - nur wann<br />
hätte ich das bitteschön noch einbauen sollen? Insofern muß ich mich<br />
im Moment auf die Fähigkeiten verlassen, die ich mir über die Jahre<br />
angeeignet habe. Ich war zum Glück schon ein sehr eißiges Kind, das<br />
die ganze Zeit geübt hat. Wenn komplizierte Projekte anstehen, versuche<br />
ich mich vor dem Gang ins Studio entsprechend weiter zu verbessern,<br />
weil ich es hasse, im Studio an meine Grenzen zu stoßen. Das hat schon<br />
einige Gitarren-Leben beendet... Wenn ich eine Melodie im Kopf habe<br />
und meine Finger nicht in der Lage sind, diese umzusetzen, muß ich<br />
etwas verletzen. Ich brauche den Sound-Menschen, also kann ich den<br />
schlecht verletzen. Ich brauche mich selbst auch, weshalb ich mich selbst<br />
auch nicht verletzen kann. Den Computer und die Festplatten brauchen<br />
wir auch. Aber ich habe immer mehr, als eine Gitarre... Jeder hat einen<br />
Schwachpunkt - das ist meiner! :-)<br />
Aber ho entlich nicht die neuen Modelle, die ich auf Deiner Facebook-Seite<br />
gesehen habe?<br />
Nein, das wäre zu teuer. Davon kostet eine um die 3.000 Euro. Nein. Selbst<br />
die Flying-V, die ich einst auf der Bühne zerlegt habe, war nur eine Epiphone,<br />
keine Gibson. Ich halte meinen Zorn unter nanzieller Kontrolle.<br />
Wobei - eine Flying-V ist eine ziemlich cool aussehende Gitarre. So eine<br />
sollte man nicht kaputt machen. Wenn ich irgendwann mal sterbe, dann<br />
dürfte das das größte Problem an der Himmelspforte für mich werden.<br />
Ho entlich ist Gott kein Rocker... „Du hattest ein sehr gutes Leben mein<br />
Sohn, doch ver ucht, was hast Du Dir bei der Flying-V gedacht!!?“ Hehe.<br />
Nimmst Du eigentlich in Deinem eigenen Studio auf oder mußt Du<br />
das jedesmal komplett zahlen?<br />
Ich nehme zum Glück in dem Studio auf, das der Firma gehört, für die ich<br />
arbeite. D.h. für das Studio an sich zahle ich nichts, aber für den Mann am<br />
Mischpult. Das ist etwas, worauf ich überhaupt keine Lust habe. Ich mag<br />
nicht der Typ sein, der die Knöpfe drückt. Außerdem sind eigentlich alle<br />
meine Freunde irgendwie mit der Musik verbunden, d.h. unsere soziale<br />
Interaktion ndet weitgehend im Studio beim Musizieren statt. Deshalb<br />
hab ich auch keinerlei Intention, das zu lernen - sonst sehe ich meine<br />
Freunde ja gar nicht mehr. Außerdem ist es besser, nicht allein zu sein,<br />
wenn es Probleme gibt - und glaube mir, es gibt immer Probleme. Ich<br />
mußte zum Beispiel beim aktuellen Black Sun Aeon-Album alle Leadgitarren<br />
zweimal aufnehmen. Am Tag, als wir fertig waren, steht der<br />
Sound-Mensch plötzlich vor mir und sagt: „Wir haben ein Problem“ Die<br />
Sound les waren komplett unbrauchbar wegen eines Festplattenfehlers.<br />
Du kannst Dir vorstellen, daß das richtig nervt. Danach hab ich wieder<br />
einmal eine Gitarre verloren...<br />
Wie hat sich Before The Dawn eigentlich von dem Solo-Projekt der<br />
Anfangstage zu der Band, die es nun ist, entwickelt?<br />
Before The Dawn an sich war eigentlich ein Unfall. Zu der Zeit war ich<br />
Drummer in einer Rockband und hatte aber einige Metal-Songs fertig<br />
geschrieben. Ich hatte ein paar Freunde, die in einem sehr günstigen<br />
Studio arbeiteten. Dort haben wir die paar Songs dann aufgenommen.<br />
Daraus ist die Idee entstanden, die Songs live zu spielen, und aus dieser<br />
Konstellation ist dann die Band entstanden. Geplant war das nicht - alles<br />
hat sich einfach so ergeben.<br />
Auf einigen Facebook-Posts habe ich gesehen, daß Du auch gern<br />
Kombi-Shows von Before The Dawn und Black Sun Aeon in Finnland<br />
spielst. Eine Konstellation, die ich mir auch sehr gerne einmal ansehen<br />
würde.<br />
Die Gelegenheit bekommst Du im Juli. Da spielen wir eine Doppelshow in<br />
Zürich. Das ist gerade ganz frisch bestätigt worden. Da beide Bands sehr<br />
lange Shows spielen werden, sollte sich das auch lohnen. Nicht wie beim<br />
Summer Breeze, wo wir auch mit beiden Bands spielten, aber jeweils nur<br />
30 Minuten hatten, was bei fünf- bis sechs-minütigen Songs nun nicht<br />
viel Spielraum läßt. Im Herbst werden wir wieder mit Before The Dawn<br />
auf Tour gehen und sicher auch in Deutschland vorbei schauen. Davor<br />
muß ich zusehen, daß ich über den Sommer die ganze Studio-Arbeit auf<br />
die Reihe bekomme, womit wir wieder beim leidigen Zeitthema wären.<br />
30 Stunden wäre doch ein toller Tag - außerdem gibt es in einem Jahr<br />
viel zu wenige Wochen. 52 - was soll das?? Das sind viel zu wenige Wochenenden.<br />
Ich würde 75 Wochen vorschlagen bei gleicher Wochenlänge.<br />
Dann hätte ich genug Zeit aufzunehmen und alle Gigs, die ich gern<br />
spielen würde, zu spielen. 52 Wochenenden ist einfach zu wenig um mit<br />
allen vier Bands entsprechend zu spielen. Ein befreundeter Promoter hat<br />
mir ein „Ich“-Festival angeboten, bei dem dann mein Name drüber steht<br />
und alle meine Bands spielen. Doch das wäre mir wieder zuviel Aufmerksamkeit.<br />
Ich mag es nicht, so im Rampenlicht zu stehen.<br />
Bei all Deinen Unternehmungen dürfte dieses Unterfangen nicht<br />
von Erfolg gekrönt sein, also NICHT im Rampenlicht zu stehen...<br />
Ich versuche da trotzdem so gut es geht nicht im Mittelpunkt zu stehen.<br />
Praktisch bei den vier Bands ist, daß die Bookings komplett über meine<br />
eigene Booking-Agentur laufen. Das macht die Koordination einfacher.<br />
Ah, eine eigene Agentur hast Du auch noch?<br />
Ja. Aber nur für meine eigenen Bands.<br />
Laß uns mal zusammenfassen: Du arbeitest als Stage-Manager,<br />
Studio-Produzent, hast vier Bands und betreibst Deine eigene<br />
Booking-Agentur. Wie scha st Du das?<br />
Ich bin ganz gut in Sachen Zeiteinteilung. Im Hauptberuf arbeite ich ja<br />
als Gärtner. Ich bin auch gerade auf dem Heimweg vom Arbeiten. Da<br />
die Fahrt nun 1,5 Stunden dauert, habe ich unser Interview auf diesen<br />
Zeitpunkt gelegt. So nutze ist die Fahrt wieder sinnvoll. So koordiniere<br />
ich eigentlich immer alles, auch die Termine und Besprechungen, die<br />
ich für mein kleines Label, das ich nebenbei betreibe, vereinbare. Alles<br />
läuft übers Telefon - ich bin ein sehr großer Handy-Fan. :-) Im Transporter,<br />
mit dem wir zu unseren Gärtner-Aufträgen fahren, habe ich immer<br />
meine Doublebass-Pedale und Drumsticks dabei - so kann ich während<br />
der Fahrten üben. In der Mittagspause sitze ich meist mit dem Laptop<br />
da und erledige den Schreibkram für die Bookings. Es ist ganz einfach,<br />
wenn man den Tag e zient plant, Handy und mobiles Internet hat. Ich<br />
arbeite eigentlich nicht so viel - es ist nicht so, daß ich ein Workaholic bin.<br />
Nein, nein, ist klar, bist Du nicht...<br />
Hahaha. Das Gärtnern ist ein sehr guter Ausgleich zum Musikbiz und<br />
es hilft mir dabei, das Ganze zu nanzieren. Von irgendwo muß ja auch<br />
Kohle reinkommen.<br />
Und wann trainierst Du? Dein breites Kreuz kommt doch nicht von<br />
ungefähr. Wann trainierst Du - im Schlaf??<br />
Naja - die letzten sieben Wochen habe ich kaum trainiert. Das wird sich<br />
aber schon bald wieder ändern.<br />
Wie viele Stunden schläfst Du pro Nacht - eine?<br />
Haha - nein. Mindestens sechs. Ich hätte so gern mein eigenes Stargate.<br />
Das würde mir so viele Freiräume scha en. Jetzt hocke ich wieder 1,5<br />
Stunden im Auto, um nach Hause zu kommen. Ein eigenes Stargate wäre<br />
schon toll...<br />
Was wirst Du bei BTD und BSA als nächstes anstellen?<br />
Im Oktober kommt die neue BTD-EP, die als Bonus eine DVD enthalten<br />
wird, auf der der komplette Summer Breeze-Gig, ein paar Wacken-Tracks<br />
und Material von den anstehenden Shows in Asien und mindestens zehn<br />
Livetracks, ein paar Videoclips und Bonusmaterial enthalten sein werden.<br />
Das wird ein Deutschland-exklusives Package werden, das mit Sicherheit<br />
eine Menge Spaß machen wird. Das neue BSA-Album ist dann für Februar<br />
2011 angedacht, so daß wir danach die ganzen großen Festivals<br />
spielen können.<br />
Und mit Sicherheit werden dann auch wirklich ALLE Festivals gespielt,<br />
halbe Sachen scheint Herr Saukkonen jedenfalls nicht zu<br />
machen.<br />
Band-Homepages: www.beforethedawn.com<br />
www.blacksunaeon.com<br />
Interview & Text: Ingo
Hey Warrel, was macht das Leben, nachdem Frank Sinatra immer<br />
noch tot ist? ;-)<br />
[lacht] Oh Max, es macht immer noch Spaß, wenngleich es nicht mehr<br />
dasselbe ist ohne Ol´ Blue Eyes! ;-)<br />
Kannst Du Dich noch dran erinnern, als wir 1998 das kurz vor unserem<br />
Tre en verkündete Ableben von Frank in unserer ganz eigenen<br />
Manier betrauert hatten?<br />
Absolut… war unser Begleiter! Hehehe!!! [gemeint ist Absolut Vodka,<br />
unser damals beider Lieblingsgetränk, wie wir feststellten]<br />
Es war Winter und wir saßen vor der Location in Gunzendorf [bei<br />
Bamberg] in einem alten Opel Corsa von zwei verrückten Nevermore-Fans,<br />
von denen Du den Schlüssel geborgt hattest, da Du mir<br />
vier brandneue Songs des bevorstehenden Albums „Dreaming Neon<br />
Black“ vorspielen wolltest – auf Cassette wohlgemerkt!!<br />
Richtig. Ich glaube, es waren „Beyond Within“, „Dreaming Neon Black“,<br />
„No More Will“ und… was war der Vierte?<br />
Es war „Poison Godmachine“. Wir saßen mit unserem Plastikbecher<br />
Absolut im eiskalten Auto, hörten die angemixten Songs in Schleife<br />
und machten uns einen Spaß dabei, vorbeilaufende Mädels zu<br />
veräppeln… hehe!!<br />
Oh mein Gott, ist das lange her! Aber „Dreaming Neon Black“ ist immer<br />
noch mein persönliches Lieblingsalbum von Nevermore.<br />
Obwohl sich die Meisten sowohl aus Presse als auch Publikum in<br />
Sachen bestes Nevermore-Album auf „Dead Heart In A Dead World“<br />
eingeschossen haben.<br />
Ja, ich weiß, das ist ja auch vollkommen in Ordnung. Ich muß ja damit<br />
nicht übereinstimmen, obwohl auch diese Scheibe schon sehr gut geworden<br />
ist… ;-)<br />
Die neue „The Obsidian Conspiracy“ ebenso, wenn ich da meinem eigenen<br />
Review Glauben schenken darf, in dem sie zehn volle Punkte<br />
erhielt! ;-) Warum hat es denn fünf Jahre gedauert, bis dieses Werk<br />
endlich eingespielt wurde?<br />
Wir hatten vorher keine Zeit. Nach dem Erfolg mit „This Godless Endeaver“<br />
[u.a. mit einem Einstieg in die deutschen Charts auf Platz 26!] sind<br />
wir ganze zwei Jahre auf Tour gewesen. Dabei wurde dann auch die DVD<br />
[„Year Of The Voyager“] aufgenommen und anschließend herausgebracht.<br />
Je und ich waren danach mit unserem jeweils ersten Soloalbum<br />
beschäftigt, welche beide [Je s „Zero Order Phase“ und Warrels „Praises<br />
To The War Machine“] in 2008 verö entlicht wurden. Und nach einem<br />
längst verdienten Urlaub ging es auch schon wieder ans Songwriting zur<br />
neuen Nevermore-Platte. Du siehst also, so lange, ohne etwas von uns zu<br />
hören, mußten die Fans eigentlich gar nicht warten.<br />
Stimmt auch wieder. Wie steht es denn nun mit der Besetzung des<br />
zweiten Gitarrenpostens? Der war ja schon immer etwas wackelig<br />
und wurde deshalb öfter neu besetzt. Aber jetzt hörte ich von Axtschwinger<br />
Attila Voros, der im Mai als Euer Tourgitarrist angekündigt<br />
wurde. Was meinst Du, könnte er vielleicht ein heißer Kandidat<br />
für den Posten sein?<br />
Mal sehen… ich habe ja sehr gute Erfahrungen mit ihm durch die Zusammenarbeit<br />
bei meinem Soloalbum machen können. Wenn die Tour<br />
mit ihm gut laufen sollte und Je ebenso überzeugt ist, wäre das durchaus<br />
denkbar und auch wünschenswert.<br />
Ich wünsch es Euch jedenfalls auch, daß es klappt. Kommen wir<br />
nochmal auf Eure zweijährige Tour zurück. Versteh mich bitte nicht<br />
falsch, aber Ihr seid ja nun alle nicht mehr 20… wie anstrengend<br />
war dieser Marathon denn für Euch?<br />
Eigentlich überhaupt nicht… ich mach das jetzt schon so lange und bin<br />
daran gewöhnt, ständig irgendwo anders in der Welt auf einer Bühne zu<br />
stehen. Noch sind wir alle nicht müde zu touren. Und 20 möchte ich bei<br />
Leibe nicht mehr sein! Ich war total durchgeknallt, als ich 20 war, haha!<br />
Was man an Jahren verliert, gewinnt man an Perspektive.<br />
Gab es irgendwelche besonderen Erfahrungen, die Du in dieser Zeit<br />
machen konntest?<br />
Es gibt immer Erfahrungen, die man macht, wenn man auf Tour ist. Das<br />
Leben ist voll von Erfahrungen… ich könnte Dir z.B. zu jedem einzelnen<br />
Song, den ich jemals aufgenommen habe, sagen, wo ich mich gerade<br />
befand und was um mich herum Interessantes oder Witziges passiert ist.<br />
Wenn man älter wird, stapeln sich solche Erfahrungen und Erinnerungen<br />
und es geht mir immer noch so. I´m a lucky guy! ;-)<br />
Erzähl mir doch etwas von Eurem neuen Video zu „Emptiness Unobstructed“.<br />
Wir haben in Dover, England bei den White Cli s gedreht. Ich mußte<br />
drei Stunden lang am Rande einer Klippe stehen, was gegen Ende<br />
langsam ein mulmiges Gefühl und zittrige Knie bei mir verursachte. Ich<br />
leide zwar nicht unter Höhenangst, aber über eine Klippe in die Tiefe<br />
schauen, macht mir schon ein wenig Bammel. Und das besonders bei<br />
diesem Lied… es handelt von jemandem, den wir alle sehr gut kannten<br />
und der Selbstmord begangen hatte. Nachdem bei ihm Schizophrenie<br />
diagnostiziert wurde, kam er eines Tages ins Büro, in dem er gearbeitet<br />
hatte, schlug in einem unkontrollierten Wutanfall alle Computer kaputt<br />
und sprang anschließend aus dem Fenster des Bürogebäudes. Keiner<br />
weiß den Grund dafür. Den Song habe ich für seine Mutter geschrieben,<br />
um ihr etwas zu geben, womit sie sich vielleicht zumindest ein bißchen<br />
besser fühlen kann. Er hat eine sehr positive Message. Als ich hörte, daß<br />
Nigel Crane, der Regisseur des Videos, schon mit Muse gearbeitet hatte,<br />
war ich ganz besonders aufgeregt… denn ich liebe Muse! Ist das nicht<br />
seltsam, daß viele Metal-Musiker auf Muse stehen? Wieder so eine Kuriosität<br />
des Lebens…<br />
Das stimmt wohl… aber da kannst Du auch Björk oder Tori Amos<br />
aufzählen, die gerade bei Metal-Musikanten als wahre Perlen gehandelt<br />
werden… und ganz besonders von mir selbst! ;-o)<br />
Ja, da p ichte ich Dir gerne bei. Weißt Du was ich zur Zeit auch richtig<br />
scharf nde? Miley Cyrus! Ich weiß, ich weiß… ich bin verrückt und der<br />
Song „Can´t Be Tamed“ klingt wie ein billiger Brittney Spears-Verschnitt.<br />
Aber im Video dazu ist sie so heiß, daß ich mich schon fast schäme, sie<br />
heiß zu nden… sie ist ja erst 17. Und ich muß mich schon sehr wundern,<br />
wie zur Hölle ihre Eltern es zulassen konnten, sie halbnackt in diesem<br />
Video herum hüpfen zu lassen… denn sie sieht darin aus wie eine<br />
Schlampe! Hehehe!!<br />
Muse, Miley Cyrus… was kommt denn noch?<br />
Du wärst wahrscheinlich geschockt von meiner CD-Kollektion! Eine<br />
meiner schuldig bekennenden Sünden ist auch Amy Winehouse. Wahrscheinlich<br />
deshalb weil sie aussieht wie ein totales Wrack und singt wie<br />
eine Whiskey-Hure aus der Hölle, hahaha!! Man muß sich als Musiker<br />
einfach verschiedene Mucke anhören, um immer wieder neue Eindrücke<br />
sammeln und so auch Energie tanken zu können.<br />
Und diese Energie brauchst Du sicher auch für die kommenden Pläne…<br />
wie sehen diese aus?<br />
Ich werde eine zweite Soloplatte aufnehmen. Die Songs sind fast alle<br />
schon fertig komponiert und sind wirklich sehr gut geworden! „Praises…“<br />
war eher rock´n rolliger Metal und die kommende Scheibe wird<br />
ein bißchen härter ausfallen… ich würde sagen, sie ist eher Thrash<br />
Metal geworden.<br />
Tatsächlich? Hört sich verdammt spannend an! Wann wird man sich<br />
die CD kaufen können?<br />
Keine Ahnung. Ich weiß noch nicht mal, wann ich sie aufnehmen soll,<br />
denn Nevermore hat natürlich absolute Priorität, läßt mir in der nächsten<br />
Zeit aber wahrscheinlich keinen Freiraum, in dem ich das bewerkstelligen<br />
könnte… aber irgendwann kommt die Gelegenheit schon ;-).<br />
Nevermore Interview<br />
Wahre Sprüche aus der Gerüchteküche<br />
Die Metal-Walze aus Seattle rollt endlich, nach fünf langen Jahren des Wartens, mit ihrem neuen wie genialen Geniestreich „The Obsidian<br />
Conspiracy“ über den headbangenden Globus. Seit der Gründung von Nevermore, mit Warrel Dane am Gesang, Jim Shepherd am<br />
Bass, Je Je Loomis an der Gitarre und Van Williams am Schlagzeug, die anno 1995 nach dem Aus der Gruppe Sanctuary stattfand, ververdiente sich der Ausnahme-Vierer mit seinen sechs grandiosen Alben und damit Meilensteinen des metallischen Horizonts in komplett<br />
neu erscha enem Soundgewand, den Aufstieg in den Metal-Olymp. Nach dem neuesten Album wird ihnen dieser Platz wohl weiterhin<br />
sicher sein. Sänger Warrel Dane, mit dem ich bereits einige sehr denkwürdige, urkomische Momente erleben durfte, plauderte über<br />
das neue Album, außerordentlich freudige Zukunftspläne und so manche Erinnerungen…<br />
Es wird ja auch ein neues Sanctuary Album geben.<br />
Haha, sehr lustig… Du machst doch Witze?<br />
Nein. Ich mache keine Witze. Dave [Budbill], Lenny [Rutledge], Jim und<br />
ich haben uns kürzlich wieder angefreundet. Unser Split war damals<br />
ziemlich häßlich und wir hatten uns viele Jahre gegenseitig nicht mehr<br />
ausstehen können. Ich sagte damals, ich werde niemals mehr mit diesen<br />
Menschen zusammen Musik machen. Aber man wird älter und weiser<br />
und nachdem wir uns getro en hatten, war jeder von uns überzeugt,<br />
daß jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um die Sache nochmal ins Rollen zu<br />
bringen. Ich weiß noch nicht, ob es eine Tour geben wird, aber de nitiv<br />
ein neues Album!<br />
Wow! Das sind wirklich Metalwelt-bewegende Nachrichten!!<br />
Deshalb werde ich jetzt auch wieder Gesangsunterricht nehmen.<br />
Du wirst was?? Du weißt schon, wie seltsam das aus Deinem Munde<br />
klingt, oder?<br />
Wieso?<br />
Äh… weil Du so etwas wie ein Sangesgott im Metal bist und Dich<br />
irrsinnig viele Sänger als Idol haben und überhaupt…!<br />
Das ist schmeichelhaft, aber man muß sich von Zeit zu Zeit einem gewissen<br />
Training unterziehen, sonst gerät man schneller aus der Spur, als<br />
man meinen könnte. Das ist vollkommen unabhängig davon, wie oft du<br />
live spielst oder im Studio aufnimmst… die Stimme braucht korrektes<br />
Training ganz nach Lehrbuch, um als Sänger nicht nach und nach abzudriften<br />
und Gefahr zu laufen, sie durch falsche Technik zu ruinieren. Ich<br />
mache das schon seit Jahren routinemäßig in gewissen Abständen. Und<br />
glaube mir, ich brauche diese Stunden! Ich werde mit meiner Gesangslehrerin<br />
besonders hart daran arbeiten müssen, bevor ich dazu bereit<br />
sein werde, die neue Sanctuary-Platte einzusingen. Lenny hat bereits<br />
ein paar phantastische Songs komponiert.<br />
Was, fertige Songs gibt es auch schon? Wie werden sich diese 20<br />
Jahre nach Au ösung der Band anhören?<br />
Ich würde sagen, sie sind eine frische Version aus unseren damaligen<br />
Alben „Into The Mirror Black“ und „Refuge Denied“. Natürlich nicht zu<br />
vergleichen mit Nevermore, denn Nevermore-Songs sind viel moderner<br />
und aggressiver.<br />
Und Du hast dann folglicherweise vor, wieder so zu singen, wie zu<br />
damaligen Zeiten – oder wie Du es selbst mal ausgedrückt hast:<br />
Wie Rob Halford auf Helium!? Hehe!<br />
Das ist der Grund, warum ich Gesangsstunden nehmen werde! ;-o) Aber<br />
ich kann Dir schon sagen, daß ich den Song „Battle Angels“ [von „Refuge<br />
Denied“] noch singen kann… ich hab nämlich geübt! ;-)<br />
Und wann wird das Projekt starten?<br />
Es ist kein Projekt. Es war damals eine Band und wird es wieder sein. Ich<br />
kann aber noch nicht genau sagen, wann wir ins Studio gehen werden.<br />
Da verhält es sich ebenso, wie mit meinem Soloalbum… es kommt<br />
drauf an, wie sich die Dinge mit Nevermore entwickeln und wieviel<br />
Freiraum sie dafür lassen. Aber auch hier gilt: Die Zeit wird kommen,<br />
um alle Pläne umzusetzen. Es können sich jedenfalls alle unsere Fans<br />
schon darauf freuen, in naher Zukunft aus dem Nevermore-Universum<br />
mannigfaltig beschallt zu werden.<br />
Doch zuerst starten Nevermore in ihre Headliner-Tour im November<br />
diesen Jahres, mit zwei von Warrels absoluten Lieblingsbands im<br />
Vorprogramm, die er mir sehr gerne verraten hätte, doch leider<br />
noch nicht durfte… aber keine Angst, es sind weder Muse noch<br />
Miley Cyrus! ;o)<br />
Band-Homepage: www.myspace.com/nevermorefans<br />
Interview & Text: Max<br />
18
19 Umbra Et Imago<br />
Interview<br />
Das Leben nach dem Tod<br />
Wieder verabschiedet sich eine Szenegröße von der Platten verö entlichenden Front, weil es sich heute einfach nicht mehr lohnt, Musik<br />
zu produzieren und zu verö entlichen. Dennoch haben die Karlsruher um Chefdenker Mozart eine erneut sehr interessante Scheibe<br />
gescha en, die den gierigen Fans sicher mehr als einen Schauer über den bleichen Buckel jagen wird. So bleibt vor dem Interview ein<br />
zweigespaltenes Gefühl, ob es denn nun ein erfreulicher oder eher trauriger Talk werden würde. Die Zweifel waren schnell dahin, als<br />
ein extrem gut gelaunter Mozart ein lautes „Guuuuten Tach!!!“ ins Telefon schmetterte...<br />
0911 - das ist doch Nürnberch... lustig.<br />
Lustig?<br />
Naja - ist ja selten, daß man da mal anrufen muß. Haha.<br />
Vielleicht solltest Du Dich daran gewöhnen, da wir sehr eißig sind<br />
und jede Menge Interviews machen.<br />
Na gern - ich hab nichts dagegen!<br />
Wie darf man sich das nun eigentlich vorstellen: Umbra Et Imago<br />
verö entlichen nach 15 Jahren Ihre letzte Platte...<br />
Da ist schon wieder ziemlich viel interpretiert worden. Wir verö entlichen<br />
ja über unser eigenes Label und mußten die letzten vier Jahre<br />
wirklich sehr viel sparen. Die aktuelle Situation ist die, daß wir eigentlich<br />
noch nicht alles Geld zusammen haben, das wir bräuchten, dafür aber<br />
schon jetzt wissen, daß wir das im Leben nicht wieder hereinholen werden.<br />
Das liegt daran, daß die Musik einfach heute keine Wertigkeit hat.<br />
Wir planen nun 2011 eine DVD zu verö entlichen, um uns noch einmal zu<br />
retten. Danach wissen wir auch noch nicht weiter. Wenn man die Vertriebe<br />
fragt, wird einem immer gesagt, es geht wieder aufwärts, die Talsohle<br />
ist durchschritten blah blah. Es geht aber nicht wieder aufwärts. Das muß<br />
man einfach mal hinnehmen! Man weiß ja noch nicht einmal, wie sich<br />
das ganze Format verändern wird. DJ Bobo zum Beispiel verkauft bei den<br />
Shows MP3-Sticks mit seinen Live-Shows. Ob die Sticks das Medium der<br />
Zukunft sind, ist aber auch zu bezweifeln. Keiner weiß, was passieren<br />
wird. Daß man von der Musik leben kann, ist schon lange nicht mehr<br />
der Fall. Live ist dann das große Zauberwort, daß bei uns in der Spartenmusik<br />
aber auch wieder nicht greift, weil bei uns die alten Gesetze noch<br />
greifen: Wenn kein neues Album am Start ist, schreibt keiner über dich<br />
und entsprechend kommt auch keiner zu den Konzerten. Wir versuchen<br />
nun den E ekt der neuen CD zu nutzen, eine tolle Tour zu spielen und<br />
im kommenden Jahr zum 20. Jubiläum nochmal gescheit Gas zu geben.<br />
Dadurch verscha en wir uns einen gewissen Freiraum, den wir dann<br />
nutzen wollen, um zu sehen, wo die Reise hingeht. Was wir auf keinen<br />
Fall wollen, ist aufzuhören! Wir können es uns einfach nicht mehr leisten,<br />
Musik zu machen, wie es bisher gelaufen ist. Das liegt auch daran, daß<br />
wir nicht, wie die ganzen Elektro-Bands am Laptop produzieren und den<br />
Gesang dann im Schlafzimmer aufnehmen können, sondern Monate<br />
lang im Studio sitzen müssen.<br />
Gut, das erklärt Einiges, auch die recht lange Pause seit dem letzten<br />
Album.<br />
Ja, sicher. Wir müssen inzwischen alle hart arbeiten, um uns das teure<br />
Hobby Musik leisten zu können. Daneben mußte jeder aus der Band<br />
mit individuellen Schicksalsschlägen zurecht kommen, was das Projekt<br />
ebenfalls immer weiter nach hinten verschoben hat. Ich bin ja auch Vorstand<br />
des Kulturruine e. V. gewesen. Da kam dann irgendwann ans Licht,<br />
daß mich der ehemalige Schatzmeister betrogen und Steuern hinterzogen<br />
hat, was auch ein Schlag war, den ich erst einmal verdauen mußte.<br />
Eine Tour kam in der Zeit leider auch nicht in Frage, weil wir das Risiko ja<br />
auch allein hätten tragen müssen und wir den nanziellen Background<br />
in der Zeit einfach nicht hatten, um das riskieren zu können. Als wir die<br />
ganzen Probleme hinter uns hatten, waren wir alle bereit, noch einmal<br />
alle Energie in die neue, die letzte Platte zu stecken und ich denke, das<br />
haben wir ganz gut hinbekommen.<br />
Dem kann ich nur beip ichten! Mir ist aufgefallen, daß sie Scheibe<br />
etwas leichter zugänglich ist, als die vorangegangenen Alben.<br />
Ich weiß es eigentlich auch nicht, was anders ist, aber irgendwie scheint<br />
die Scheibe runder zu sein. Wir haben diesmal allerdings schon sehr rigoros<br />
Sachen herausgeschmissen, die wir wahrscheinlich nicht gestrichen<br />
hätten, wenn wir im kommenden Jahr sicher ein neues Album aufge-<br />
nommen hätten. So haben wir zwölf Songs ausgesucht, die wir dann auf<br />
Basis der Texte - bei uns sind schon immer zuerst die Texte geschrieben<br />
und dazu dann die Musik komponiert worden - ausgearbeitet haben. Wir<br />
haben diesmal auch bewußt auf alle erotischen Themen verzichtet, weil<br />
wir ohnehin schon alles gemacht haben in dem Bereich. Außerdem ist in<br />
der Sparte gerade viel zu viel auf dem Markt - das Thema wird ja gerade<br />
von allen Seiten beleuchtet. Dabei sind wir dann zum Teil auch bei philosophischen<br />
Themen gelandet und setzen uns nun auch mit Themen wir<br />
Gott auseinander. Also nicht mit dem Kirchen-Gott, sondern mit unserer<br />
Sichtweise der Thematik. Wenn man ein Selbstgespräch führt, kann man<br />
das ja eigentlich auch als Gebet werten. Ich mach das auch manchmal -<br />
wobei... Ich rede nur mit meinem Computer, wenn er mal wieder nicht<br />
funktioniert. Haha.<br />
Ich unterhalte mich oft mit meinem Navi...<br />
Ja, wenn er Dich wieder in den Stau, statt drum herum geleitet hat, der<br />
alte Sack! Haha.<br />
Ich hab die Scheibe jedenfalls schon nach dem dritten Durchlauf<br />
verinnerlicht, was mir bei keiner Eurer alten Scheiben so schnell<br />
geglückt ist. Ich denke, daß Ihr mit der neuen Platte auch neue Fans<br />
erreichen könnt.<br />
Manchmal denke ich, daß wir schon tot sind. Weil über Tote redet man<br />
ja auch nicht schlecht. Zumindest kommt es mir so vor, weil aktuell<br />
eigentlich alle sehr wohlwollend über uns berichten. Normalerweise<br />
kamen immer sehr kritische Fragen, die bislang komplett ausgefallen<br />
sind. Damit kann ich aber auch ganz gut leben. Zum Glück sind wir noch<br />
nicht tot! :-)<br />
Wenn Ihr die erotischen Themen bei der CD ausklammert, wird sich<br />
das dann auch auf die Live-Shows auswirken?<br />
Ja, auf jeden Fall! Wir wollten ein bewußtes Zeichen setzen. Die Zensur<br />
bei uns ist ja ziemlich unterschwellig. Das sieht dann so aus, daß uns zum<br />
Beispiel das M‘Era Luna-Festival seit Jahren nicht mehr einlädt, weil sie<br />
meinen, daß sie unsere Show dem (meist auch jugendlichen) Publikum<br />
nicht zumuten könnten. So, nun machen wir die Probe auf‘s Exempel<br />
und nehmen den Kritikern so den Wind aus den Segeln. Ich denke zwar<br />
trotzdem nicht, daß sie uns da spielen lassen werden, doch zumindest<br />
haben wir etwas unternommen. Außerdem wollten wir einfach nach der<br />
ganzen Zeit einmal etwas anderes ausprobieren. Die Show wird trotzdem<br />
ziemlich aufwendig gestaltet sein, mit eigenen Bauten und so weiter, allerdings<br />
ohne erotische Aspekte. Wir planen zwei Masten aufzustellen<br />
und wollen versuchen, da irgendwie darauf herumzuturnen... Wir wollen<br />
auf jeden Fall mehr ins Akrobatische gehen, haben aber noch keine Ahnung,<br />
wie wir das umsetzen können. Deshalb will ich jetzt auch das Maul<br />
noch nicht zu weit aufreißen. :-)<br />
Dann verstehe ich die aktuelle Tour-Planung nicht ganz. Ich dachte,<br />
Ihr macht eben wegen der erotischen Show einen Bogen um Bayern.<br />
Nein, eigentlich nicht. Wir gehen natürlich zuerst dahin, wo man uns<br />
auch haben will und wo die Gagen halbwegs im Rahmen sind. Die Tour<br />
geht ja 2011 noch weiter. Im Moment machen wir das, was sicher ist und<br />
wo wir sicher sind, daß wir nicht auf die Schnauze fallen. Es ist komischerweise<br />
so, daß es für uns mit jedem Kilometer, den wir weiter südlich<br />
kommen, immer schwieriger wird. München und Nürnberg waren schon<br />
immer kein leichtes P aster für uns. Und in Nürnberg stellt sich wieder<br />
die Frage, wo wir spielen sollten. Im Hirsch sind die Au agen so kraß, daß<br />
wir eigentlich keine Show fahren könnten, die Bauten gingen da nicht<br />
rein. Ein anderer Punkt ist auch die Aufteilung der Prozente bei Konzerten<br />
in der Region, die wir uns einfach nicht leisten können.<br />
Hast Du keine Angst, daß die Haltbarkeit der Live-Band dann ohne<br />
weitere Alben nicht auch begrenzt sein könnte?<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Wir wollen ja nicht generell mit dem Musik-Verö entlichen aufhören,<br />
sondern nur mit den herkömmlichen CD-Releases. Es wird schon noch<br />
neues Material geben - wir müssen halt nur sehen, wo und wie das dann<br />
verö entlicht wird. Da wird sich noch Vieles tun, auch in punkto Institutionen<br />
wie die GEMA, die uns ja auch nicht wirklich gut tut, weil wir kein<br />
Airplay etc. haben und dadurch auch hier benachteiligt sind. Airplay wiederum<br />
bekommt man auch nicht mehr ohne weiteres. Wir hatten zum<br />
Beispiel einen Trailer zu „Ohne Dich“ gedreht, den wir plazieren wollten.<br />
Wohlgemerkt: Wir wollten den Trailer als bezahlte Werbung buchen und<br />
wurden abgelehnt, weil unsere Musik die falsche Klangfarbe hat. Weil<br />
wir die falsche Klangfarbe hatten?! Das muß man sich mal vorstellen.<br />
Auch was die GEMA aktuell mit YouTube treibt ist eine absolute Sauerei.<br />
Da stellen die Labels Videos her, die sie der Welt zeigen wollen<br />
und geben diese bewußt frei - und die GEMA kommt und hält die<br />
Hand auf. Das kann doch nicht sein...<br />
Nein, das kann es nicht! Wenn ich ohne GEMA auskommen könnte, wenn<br />
wir direkt verhandeln könnten, ohne einen Kraken wie die GEMA mitschleifen<br />
zu müssen, würde ich das auf jeden Fall tun. Aber noch komme<br />
ich an denen nicht vorbei. Ich bin seit Jahrzehnten Mitglied, aber noch<br />
nicht einmal ein ordentliches, weil ich angeblich keine E-Musik mache<br />
und den Mindestumsatz nicht erreiche. Wußtest Du eigentlich, wer die<br />
GEMA gegründet hat?<br />
Keine Ahnung...<br />
Die GEMA hat Goebbels damals gegründet, um jüdische Künstler auszuschließen.<br />
Das wissen die von der GEMA schon noch und sie sind immer<br />
sehr peinlich berührt, wenn das mal zur Sprache kommt... Damit werden<br />
sie ganz ungern konfrontiert, aber es ist so.<br />
Das ist hart... Du bist ja auch recht oft als DJ unterwegs. Wirst Du<br />
diesen Karrierezweig künftig forcieren?<br />
Ja, das stimmt. In dem Bereich kann ich wenigstens noch etwas verdienen.<br />
Das werde ich auch ein bißchen intensivieren. Wir betreiben<br />
in Karlsruhe ja noch eine kleine Kultur-Location, die „Locco Barocco“,<br />
die auch oft für Kabarett und Kleinkunst genutzt wird. Daneben ist das<br />
Au egen ein weiteres Standbein, das ich nutze, um meinen Grundbedarf<br />
an nanziellen Mitteln zu decken. Man muß heute einfach zusehen, daß<br />
man nicht auf der Strecke bleibt. Ich denke, Du wirst von Deinem Heft<br />
auch nicht leben können...<br />
Nein, wir haben beide noch unsere Hauptjobs. Anders wäre es nicht<br />
realisierbar. Auf der anderen Seite sieht man, wer heute noch hinter<br />
der Sache steht und mit Idealismus zu Werke geht. Der Zusammenhalt<br />
in der Szene wird dadurch bestimmt nicht leiden, weil man sich<br />
nun sicher sein kann, daß die Leute, die jetzt noch aktiv sind, das<br />
aus Idealismus machen.<br />
Da hast Du absolut recht! Die Leute, die jetzt noch mit Idealismus dabei<br />
sind, die werden auch auf lange Sicht noch erhalten bleiben, denn eine<br />
goldene Nase kann man sich hier schon lange nicht mehr verdienen.<br />
Um über die Planungen für die Jubiläumstour zu sprechen, ist es<br />
sicher noch viel zu früh, oder?<br />
Ja, das ist es. Wir werden im Herbst mit den konkreten Planungen beginnen.<br />
Da wir auch ein Streicher-Quartett mitnehmen wollen, dürfte<br />
das Unterfangen etwas aufwendiger werden. Mehr steht aber noch nicht<br />
fest. Dann steht auch die Planung der DVD an, auf der wir auf jeden Fall<br />
zwei, drei neue Stücke vorstellen werden, die noch nicht auf der neuen<br />
Platte zu nden sind. Es bleibt auf jeden Fall spannend!<br />
Band-Homepage: www.umbraetimago.de<br />
Interview & Text: Ingo
Ein Rocker mit Träumen<br />
Wer kennt ihn noch nicht, den deutschtürkischen, langhaarigen, headbangenden Comedian aus Mannheim? Seit fast zwölf Jahren ist<br />
er nun dabei, im Comedy-Zirkus Comedy-Zirkus zwischen zwischen Club, Halle und TV – Bülent, der Sohn einer Deutschen und „des ersten türkischen Einwanderers<br />
in Deutschland“… so zumindest zumindest erklärt er seine seine Herkunft im Programm. Der sympathische, äußerst natürliche Frauenmagnet<br />
Frauenmagnet<br />
ist ist nicht nur der erste StandUp-Comedian im <strong>HARD</strong> <strong>TIMES</strong>, sondern auch noch zurecht darin vertreten, denn: Bülent ist bekennender<br />
Metalhead! Bei seinem Tourstop in Hirschaid nutzten wir die Gelegenheit, Gelegenheit, dem Comedy-Preisträger 2009 in metallischer metallischer Weise auf auf den<br />
Zahn zu fühlen…<br />
Bülent, Du bist ja der Metaler unter den Comedians und demonstrierst<br />
das auch zu Beginn jeder Show, in dem Du zu modernen<br />
Metalri ngs mit o enen Haaren die Birne kreisen läßt und erstmal<br />
zehn Sekunden abbangst. Das ist nicht einfach nur ein Image, sondern<br />
Du hörst schon wirklich Metal, oder?<br />
Ja, auf jeden Fall!! Wenn das nur ein Image wäre, würde das jeder echte<br />
Rocker sofort spüren… da könnte ich noch so gut schauspielern, das<br />
würde null Komma nix au iegen. Nein, ich war schon immer ein Rocker<br />
und hatte früher sogar ne Band. Der Stil lag irgendwo zwischen Tool und<br />
Korn. Aber in Deutschland mit richtiger, ernstzunehmender Rockmucke<br />
dieser Richtung Erfolg zu haben, ist nahezu ausgeschlossen. In Amerika<br />
ist die Plattform viel größer, es gibt auch viel mehr Rock Magazine und<br />
Fanzines, die die Szene unterstützen.<br />
Aber wir sind doch auch ein Rock Magazin in Deutschland! Und wir<br />
unterstützen sogar Comedians! ;-)<br />
Ja, stimmt natürlich [lacht]… ich muß auch gestehen, daß ich mich<br />
ganz besonders darüber freue, daß immer mehr Rock Magazine Interesse<br />
an mir bekunden. Das macht mir soviel mehr Spaß, als mich zum x-ten<br />
mal mit der Gala oder der Bunten zu unterhalten. Ich merke das langsam<br />
auch am Publikum, in das sich immer mehr Rocker, Metaller und sogar<br />
Gothics einschleichen.<br />
Wie hast Du denn zum „Wahren Glauben“ in Deiner Jugend gefunden?<br />
;-)<br />
Mit 15, 16 Jahren hat´s angefangen… da wußte ich noch nicht, was ich<br />
eigentlich will. Dann kam plötzlich die Techno-Welle und ich dachte, ok,<br />
mal was Anderes. Ich kaufte mir seltsame Brillen und ging auf´s „Boot“<br />
[ein Schi als Diskothek] zum Tanzen. Aber ich hatte doch relativ schnell<br />
gemerkt, daß es das nicht wirklich war. War wahrscheinlich so ne Pupertätssache,<br />
hehe! Danach ng ich an, mir die Haare wachsen zu lassen<br />
Bülent Ceylan<br />
und lauschte zu Pearl Jam und solche Sachen.<br />
Plötzlich kommt ein Mitarbeiter der Halle ins Interview-Zimmer<br />
und teilt Bülent mit, er habe in seine<br />
Backstage-Kajüte einen Spiegel reingestellt. Bülent erwidert<br />
nur: „Ja, ok – wenn jetzt was fehlt, schlag ich Dich<br />
nachher zusammen!“ Alle lachen sich scheckig!<br />
Ganz der böse Metaller, was?<br />
Haha!! Ja, ich lieb´ das… als Rocker kann man sich sowas<br />
halt erlauben, haha! Nein, ist ja alles nur Spaß. Aber ich<br />
denke, Viele haben drauf gewartet, daß mal sowas in der<br />
Comedy-Szene passiert – und jetzt haben sie es! :o)<br />
Du hältst ja bei jeder Show stolz die Pommes-Gabel,<br />
also das Metal-Sign schlechthin, hoch. Wurde das beim<br />
non-metallischen Publikum auch schon mal anders<br />
verstanden? Du bist ja schließlich nicht ständig unter<br />
Deinesgleichen.<br />
Ohh jaaa!! Da sagst Du was. Wenn du dabei den Handrücken<br />
oben hat und die beiden Finger wegstreckst, heißt das bei<br />
den Türken ja, daß du ein Faschist bist! Da hatte ich vielleicht<br />
schon ese Briefe und Mails von türkischen Leuten<br />
bekommen, ich kann´s Dir sagen! Nur wie willst du denen<br />
das klar machen, daß ich damit das Metal-Zeichen meine?<br />
Ich halte die Hand jetzt jedenfalls nur noch vertikal mit dem<br />
Handrücken zum Publikum. Diese Reaktionen hatten mich<br />
schon echt geärgert.<br />
Tja, andere Länder andere Sitten – Hättest Du eigentlich<br />
wissen müssen, hehe! Comedy ist o ensichtlich<br />
nicht immer nur lustig! ;-) Aber sag mal, Du hattest doch als rebellischer<br />
Rocker in Deiner Teenager-Zeit bestimmt auch Probleme mit<br />
dem Verständnis der Eltern für die Musik, oder?<br />
Ja klar. Mein Vater, der ja für mich als Comedian eine große Inspirationsquelle<br />
ist, hatte immer nur gesagt: „Die schreien alle immer so. Warum<br />
schreien die? Wo ist Text? Ich kann nix verstehen!“ Das war dann schon<br />
auch nachvollziehbar… bei Sepultura, haha! Aber er fand es zumindest<br />
immer ganz gut, wenn die Bands eine politische Ausrichtung hatten und<br />
Mißstände anprangerten.<br />
Du bist ja in Deinen Shows schizophren mit multipler Persönlichkeitsstörung<br />
und läßt verschiedene Charaktere wie Aslan, Harald<br />
und Anneliese IN Dir zum Zuge kommen… aber eine Metal-Figur<br />
hast Du noch keine.<br />
Ja stimmt. Da ist zwar Mompfreed der Rasist, der auch zu Metalklängen<br />
rappt, aber eigentlich ist sonst kein Charakter außer mir selbst, also<br />
Bülent, der Rocker. Und da wären wir wieder beim Eingangsthema –<br />
Rocker zu sein muß ich nicht spielen, das bin ich. Und witzig ist auch,<br />
daß der Rocker von allen Persönlichkeiten „in mir“, der seriöseste ist. Ich<br />
kann und will den Rock nicht verarschen. Damit würde ich mich ja selbst<br />
verarschen und könnte nicht ernst genommen werden, wenn´s mir aber<br />
drauf ankommt.<br />
Nun bist Du ja nicht der einzige Comedian, der Rock und Metal hört.<br />
Da sind z.B. die Jungs von Mundstuhl, die bekennende Metalheads<br />
sind oder Bernhard Hoecker, der total auf melodischen Power Metal<br />
abfährt.<br />
Richtig. Gerd [Knebel] von Badesalz ist auch ein Rocker durch und durch.<br />
Der Unterschied zu mir liegt nur darin, daß die alle die Ö entlichkeit<br />
nicht daran so teilhaben lassen, wie ich. Ich gelte ja mittlerweile als<br />
INTERVIEW<br />
Heavy Metaler der Comedy-Szene und das ist mir durchaus recht. Denn<br />
wenn schon Schublade, dann diese! ;-)<br />
Kommen wir doch nochmal auf Deine frühere Band zu sprechen.<br />
Welche Funktion hattest Du dort?<br />
Ich hab gesungen – im Schottenrock!<br />
Was, im Schottenrock??<br />
Ja, den hatte ich mir damals von meinem Gehalt als Zivi geleistet. Der<br />
wurde in Schottland maßgeschneidert und mir dann zugeschickt. Dicke<br />
950 Mark hatte ich dafür hinlegen müssen… aber ich fand ihn supergeil!<br />
Axl Rose hatte damals einen auf der Bühne getragen. Das hatte<br />
mich inspiriert. Nur ich bin damit auch durch die Stadt gelatscht, ganz<br />
traditionell ohne was drunter, versteht sich, hehe!<br />
Ganz schön zugig! ;-) Apropos… Du hast ja mal Politikwissenschaften<br />
studiert. Gut, rein ökonomisch betrachtet, war Deine Berufswahl<br />
dann sicher die lukrativere… aber hast Du damit vielleicht<br />
einen Rückhalt, sollte der Wind mal anders wehen und der Erfolg<br />
als Komödiant nicht mehr ganz so „turbülent“ sein?<br />
Schau mal, ich bin jetzt seit über elf Jahren dabei und habe mir natürlich<br />
in der Kleinkunstszene einiges aufgebaut und mir mein Publikum hart<br />
erarbeitet. Ich weiß genau wie es ist, vor 15 Leuten aufzutreten und wie<br />
es vor 60.000 ist. Und wenn Du Dir vorstellst, jetzt spiele ich heute in<br />
Hirschaid – wo verdammt ist Hirschaid? – aber es ist ausverkauft! Und<br />
die kommenden Shows sind auch schon ausverkauft. Das genieße ich so<br />
lange es geht und mach mir da momentan noch keine Sorgen drüber.<br />
Dann ist Dir Bayern ja wohl gesinnt.<br />
Das fällt mir auch total auf. Gestern war ich in Kempten und hab am Ende<br />
des Programms von „ganz schön turbülent“ – heute spiel ich ja „kebabbel<br />
net“ – ich bin ja mit zwei Programmen unterwegs…<br />
Wie geht Dir das denn in den Schädel?<br />
Das geht schon – ich bin doch krank! Hehehe!! Na jedenfalls spiele ich<br />
da als Mompfreed meinen Rammstein-like Song und plötzlich stand<br />
die ganze Halle tobend auf und klatschte im Takt mit. Hätte nur noch<br />
gefehlt, daß sich einige vor die Bühne stellen und bangen, haha! Die<br />
Bayern sind schon klasse dru ! ;-) Aber wißt Ihr, was ich wirklich mal<br />
wahnsinnig gerne machen würde? Auf einem riesigen Rock oder Metal<br />
Festival mal zehn, fünfzehn Minuten auftreten und zwei Rocknummern<br />
spielen – einfach so als Überraschungsgast. Ich komm raus als Bülent<br />
und performe dann meine zwei Metalsongs, die ich habe, als Mompfreed<br />
und jeder denkt sich – wer ist das denn? Hahaha!! Das wär ein<br />
Spaß! Nein, eigentlich wäre das ein langgehegter Traum von mir. Vielleicht<br />
habt Ihr ja Kontakte und könnt mir da helfen?<br />
Ja Bülent, das können wir tatsächlich! ;-)<br />
Wir haben danach unsere Kontakte spielen lassen und freuen uns tierisch<br />
mit Bülent, daß wir dazu beitragen konnten, daß nun dieses Jahr<br />
auf einem der größten und geilsten Rock/Metal Festivals Deutschlands,<br />
sein Traum in Erfüllung gehen wird! Um die Überraschung nicht zu verderben,<br />
hier nur ein kleiner Tip von uns: Es ist in Bayern und RiP ist schon<br />
vorbei! ;-))<br />
Künstler-Homepage: www.buelent-ceylan.de<br />
Interview: Max & Biggi<br />
Text: Max<br />
20
21<br />
Crana Historica<br />
22.05. - 24.05.2010<br />
Kronach, Veste Rosenberg<br />
1 Stage – 10 Bands<br />
Besucher: ca. X<br />
Ticket: 40,00 EUR<br />
Festival der Geschichte<br />
Auf der einzigen erhaltenen Festung Deutschlands fand bereits zum<br />
zweiten Mal das Crana Historica statt. Drei Tage lang verwandelte<br />
sich die Festung in ein mittelalterliches Feldlager mit Schaukämpfen,<br />
einem Feldlazarett, mittelalterlichen Spezialitäten und einer<br />
bunten Mischung von Spielleuten. Für das H|T|M war natürlich der<br />
Auftritt der elektrisch unterstützen Spielleute am Samstag interessant.<br />
Los ging es zur Mittagszeit mit Virrasztok einer Folk Metal Band aus<br />
Ungarn, die den Anheizerpart übernehmen mußte und die wenigen<br />
Fans, die zu diesem frühen Zeitpunkt anwesend waren, vor die Bühne<br />
lockten.<br />
Danach traten die Bayern von Dunkelschön auf, die mit ihren mittelalterlichen,<br />
teils recht rockigen Klängen, für ordentlich Stimmung<br />
vor und auf der Bühne sorgten. Instrumente aus längst vergangener<br />
Zeit wie Harfe, Drehleier, Nyckelharpa, Irish Bouzouki und die<br />
verschiedensten Flöten, sowie die alten überlieferten Gesänge<br />
versetzten das Publikum direkt ins Mittelalter. Sicherlich eines der<br />
Highlights des Samstags.<br />
Nun wurde es Zeit für die Spielleute von Cumulo Nimbus, die mit<br />
einem Gewittersturm über Kronach ein elen. Wenn diese Musiker<br />
die Bühne betreten, ist es aus und vorbei mit Rumstehen und<br />
Gucken, was der Abend bringen könnte, denn ab dem ersten Ton<br />
ist klar, was kommt: Abrocken, Feiern und Spaß haben. Was man<br />
so vom Mittelalter Rock erwartet, setzen die sechs Spielleute mit<br />
musikalischem Können, Herzblut, Block öte, Laute und Violine,<br />
E-Gitarren und Bass, witzig, charmant gekonnt um. Ein insgesamt<br />
gelungener Auftritt, was auch die Fanreaktionen belegten.<br />
Nach einer kurzen Pause waren für eine Stunde Horch an der Reihe,<br />
Korpiklaani<br />
Cultus Ferox<br />
Korpiklaani<br />
Crana Historica<br />
die dienstälteste Band des Festivals - sie machen schon seit 1979 die<br />
Bühnen unsicher. Mit ihrer ganz eigenen Version von Folkrock waren<br />
sie eher für die ruhigeren Momente zuständig und erinnerten nicht<br />
nur einmal an Jethro Tull. Die Fans nahmen die ruhigen Momente<br />
dankbar entgegen und genossen es, sich zu den Klängen von Flöten<br />
und Schalmeien zu erholen. Waren die bisherigen Bands im VW unterwegs,<br />
war Horch wohl eher im Audi ;) auf Tour.<br />
Reincarnatus glänzten vor allem durch die Bandbesetzung, die<br />
bei Teilen der männlichen Festivalbesucher sicherlich der visuelle<br />
Höhepunkt war. Die sieben Niederländerinnen vermischten Folk<br />
mit Popelementen und kleinen mittelalterlichen Ansätzen zu einem<br />
recht seichten Gesamtwerk, das zwar gut ankam, aber sicherlich die<br />
beiden Vorbands nicht toppen konnte, was auch daran zu erkennen<br />
war, daß nicht nur der Schreiber dieser Zeilen, sondern auch andere<br />
Fans den nächsten Metstand aufsuchten, um für Nachschub zu<br />
sorgen.<br />
In der langsam einsetzenden Dunkelheit versprühte die Festung<br />
einen ganz besonderen Charme und die Lichtanlage auf der riesigen<br />
Bühne kam nun bestens zur Geltung - was von den Berlinern Cultus<br />
Ferox bestens genutzt wurde. Mit ihrer härteren Gangart und<br />
ihrem Piratenimage kamen sie bei den Fans hervorragend an. Mit<br />
teilweise deftigen Texten rockten sie sich durch ihren 90-minütigen<br />
Auftritt und sorgten bei den mittlerweile fast 1.000 Besuchern nicht<br />
nur in den ersten Reihen für heftige Reaktionen. Lediglich bei den<br />
Balladen el die Stimmung und auch der Sound etwas ab.<br />
Gegen 22 Uhr trat dann der Headliner des diesjährigen Crana Historica<br />
auf: Korpiklaani. Die Finnen legten los, als ob es kein Morgen<br />
mehr gäbe. Der gut gefüllte Wallgraben tanzte, sang und pogte was<br />
das Zeug hielt. Der Sound kam glasklar und druckvoll aus den Boxen.<br />
Der „Klan des Waldes“ spielte sich durch ein Best of-Programm und<br />
wußte auch mit den neuen Stücken zu überzeugen. Leider wollte<br />
Zurück ins Mittelalter<br />
die Begeisterung der Fans nicht so recht auf die Band überspringen,<br />
was sich in der sehr geringen Kommunikation zwischen Band und<br />
Publikum und der für einen Headliner doch recht (enttäuschend)<br />
kurzen Spielzeit von knapp (!) 90 Minuten inklusive Zugabenblock<br />
widerspiegelte.<br />
Musikalisch überzeugte das Crana (wie es von Vielen genannt wird)<br />
mit einer sehr guten Mischung vieler mittelalterlicher Spielrichtungen.<br />
Die Location konnte für ein solches Event nicht besser gewählt<br />
sein, das weitere Programm (Mittelaltermarkt, Schaukämpfe, Feldlager<br />
etc.) war mehr als sehenswert, einzig die geringe Zuschauerzahl<br />
enttäuschte etwas, obwohl auch das Wetter vom Feinsten war.<br />
Es bleibt nach diesem gelungenen Wochenende nur noch die Ho -<br />
nung zu äußern, daß 2012 mehr Fans den Weg nach Kronach nden.<br />
Festival-Homepage: www.crana-historica.de<br />
Text & Fotos: Böhmi<br />
Cultus Ferox<br />
Korpiklaani Korpiklaani<br />
Horch<br />
Dunkelschön<br />
Cumulo Nimbus Dunkelschön<br />
Festival Review<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info
Alice In Chains (m)<br />
30 Seconds To Mars (m) VolBeat (i) Bad Religion (m) Rage Against The Machine (i)<br />
Rock Im Park<br />
03.06. - 06.06.2010<br />
Nürnberg, Zeppelinfeld<br />
3 Stages – 82 Bands<br />
Besucher: ca. 65.000<br />
Ticket: 170,00 EUR<br />
Rammstein (i) Indica (m) Kiss (i) Halestorm (m)<br />
Zum großen Doppel-Jubiläum von Rock am Ring (25.) und Rock im<br />
Park (15.) haben sich die Veranstalter um Marek Lieberberg ein richtig<br />
fettes LineUp einfallen lassen, das von der Schar an Top-Acts in<br />
diesem Jahr de nitiv seines Gleichen sucht. Dadurch, daß scheinbar<br />
alle angefragten Headliner prompt zugesagt hatten, mußte das Festival<br />
sogar noch um einen Tag, den Donnerstag, erweitert werden.<br />
Zum ersten Mal seit Jahren spielte auch das Wetter mit, was zum<br />
ersten RiP führte, an dem ich nicht naß wurde - schön. Ein bißchen<br />
zu gut meinten die Wettergottheiten es dann am Samstag und<br />
Sonntag, als vor der Main-Stage die 30 Grad locker erreicht wurden.<br />
Die rosa schimmernden Sonnenbrandopfer waren trotzdem<br />
sehr lustig anzusehen. Nachdem die Veranstalter Anfang des Jahres<br />
endlich gegen die zwei verbliebenen Anwohner (der dritte ist zwischenzeitlich<br />
glücklicherweise den Weg alles Irdischen gegangen...<br />
die Zeit arbeitet demnach für uns *g*) vor Gericht gesiegt hatten,<br />
stand einer amtlichen Beschallung, die ja seit Jahren das größte<br />
Manko vor der Center Stage war, nichts mehr im Wege. Ein Fakt,<br />
der durch hier bislang unerlebten Schalldruck und tollen Sound<br />
bestätigt wurde. Technisch und meteorologisch stand einem tollen<br />
Festival also nichts mehr im Wege. Was den Gesamt-Eindruck bei<br />
Rock im Park jedoch, wie in den Jahren zuvor, wieder massiv trübte,<br />
waren die wirklich von Jahr zu Jahr ekliger werdenden „Fans“, die<br />
aus meiner Sicht absolut nichts mit der Musik am Hut haben und<br />
sich ausschließlich darauf beschränken, möglichst asozial zu sein.<br />
Solche Leute braucht kein Mensch - andererseits wären dann wahrscheinlich<br />
auch keine 65.000 vor Ort gewesen. Egal - das wird sich<br />
wohl nicht mehr ändern. Kommen wir noch einmal zum Billing,<br />
das dieses Jahr mit tollen Bands wie Rammstein, Muse, Kiss, As I<br />
Lay Dying, 30 Seconds To Mars, Gossip, VolBeat, Motörhead uvm.<br />
protzen konnte. Leider stand diesen großartigen Acts eine wahre<br />
Armada von völlig deplazierten Kapellen entgegen, die die Zahl der<br />
„echten“ Rock- und Metal-Bands erstmals sogar übertro en und<br />
dazu geführt hat, daß manche Stage an einigen Tagen völlig unberücksichtigt<br />
gelassen werden konnte. Jan Delay, Cypress Hill und<br />
Konsorten haben auf einem Rock-Festival so viel zu suchen, wie ich<br />
in der ersten Reihe bei Snoop Dogg, nämlich rein gar nichts! Dafür<br />
gibt es Events wie das Splash-Festival und bei ROCK im Park will<br />
ich zumindest so etwas nicht sehen. Das ist auch ein Grund für die<br />
nicht seltenen, teils krassen Zusammenstöße der unterschiedlichen<br />
Zielgruppen: Wenn fünf Hip Hop-Kiddies ein Gremium-Mitglied<br />
anspringen, bleibt von den Kids nicht mehr viel Verwertbares übrig...<br />
Ich ho e stark, daß sich dieser gruselige Trend in den nächsten<br />
Jahren wieder abschwächen und verschwinden wird - da feiere ich<br />
lieber mit 45.000 Leuten und weiß, daß alles zusammen paßt. (i)<br />
Hier die von uns begutachteten Bands in der Einzelkritik (in Klammern<br />
ist immer die Stage, die übliche Wertung von 0 - 10 und das<br />
Kürzel des H|T|M-Kollegen vermerkt):<br />
Donnerstag 03.06.2010<br />
Turbostaat (Center | 0,5 | i): Fürchterliche Songs, Texte, die kein<br />
Mensch nachvollziehen kann und will, dröge Live-Performance .<br />
Ein grottenschlechter Start in das Festival, den wirklich kein Mensch<br />
brauchte.<br />
Rage Against The Machine (Center | 6,5 | i): Der Sound war verdammt<br />
gut und druckvoll, dennoch hat sich nach einiger Zeit eine<br />
gewisse Langeweile breit gemacht: Zu ähnlich klingen die RATM-<br />
Songs live und zu wenig Interaktion mit dem Publikum kam von der<br />
gesamten Band. Dennoch blieb insgesamt das Interesse der zahlreich<br />
erschienenen Zuschauer bis zum Schluß aufrecht (oder bis sie<br />
der Su dahingera t hatte).<br />
Freitag 04.06.2010<br />
Five Finger Death Punch (Center | 5,0 | i): Die Truppe legte zu früher<br />
Stunde ein ordentliches Brett hin, auch der Sound hatte mächtig<br />
Dampf. Lediglich der Sänger konnte die nicht-gebrüllten Parts leider<br />
nicht wie auf Platte umsetzen und lag desöfteren leicht neben<br />
der Spur. Dafür zogen seine Mitmusiker technisch mehr als gekonnt<br />
vom Leder.<br />
Bullet For My Valentine (Center | 6,5 | i): Bullet zockten einen sehr<br />
guten und ver ucht gut gespielten Set, bei dem auch der Sound<br />
ganz ok war. Lediglich Fronter Matthew Tuck hatte massive Probleme,<br />
die Töne zu tre en, obwohl sämtliche Backing-Vocals vom<br />
Sampler ertönten. Dem Publikum war‘s ziemlich egal und so wurde<br />
der Auftritt zu einem erneuten Erfolg für die Waliser.<br />
Bad Religion (Alterna | 8,5 | m): Die amerikanische Melodic-Hardcore-Institution<br />
feiert dieses Jahr ihr 30. Jubeljahr (!) und klang<br />
frisch und ungezäumt wie eh und jeh. Klassiker wie „21st Century<br />
(Digital Boy)“ oder „American Jesus“ ließen bei jedem Fan Endorphine<br />
sprudeln und auch bei den angetesteten nagelneuen Songs<br />
des im Herbst kommenden Albums, konnte man die ungebremste<br />
Begeisterung der Zuschauer spüren. Großartig und extrem generös<br />
ist übrigens, daß die Jungs aus L.A. ihr jüngstes Live-Album kostenfrei<br />
zum Download zur Verfügung stellen… näheres auf www.<br />
badreligion.com.<br />
In Extremo (Center | 8,0 | i): Dafür, daß das die erste Show mit Ex-<br />
Letzte Instanz-Drummer Specki war, hat die Chose aber verdammt<br />
gut und exakt gepaßt! Sauberer Sound und eine wie immer exzellente<br />
Bühnen-Präsenz. Hat er nun das Publikum eigentlich mit<br />
„Hallo Bayern“ begrüßt, oder nicht? Das muß ich verpaßt haben :o).<br />
Rise Against (Center | 6,0 | i+m): Wegen der Chicagoer Punk-Hardcore-Combo<br />
strömten viele Metalheads gen Center Stage und feierten<br />
den 75-minütigen Auftritt bis gut über die Hälfte ordentlich mit.<br />
Danach el trotz guter Performance und energetischer Bühnenprä-<br />
senz der Stimmungspegel um ein paar Striche. Die fehlende Abwechslung<br />
machte auch der saubere Sound nicht mehr ganz wett...<br />
Rammstein (Center | 9,0 | i): Ich hätte im Leben nicht damit gerechnet,<br />
daß diese Wahnsinnigen die komplette Show der Hallentour<br />
auch auf die Open-Air-Bühnen zimmern könnten - konnten sie aber.<br />
Das war ganz großes Kino mit einer Wahnsinns-Show, geilstem<br />
Sound und einem im direkten Vergleich zur Hallentour stimmlich<br />
besser aufgelegten Till Lindemann. Daumen hoch!<br />
HIM (Alterna | 2,0 | m): Nach dem erstklassigen Auftritt Rammsteins,<br />
konnte man bei den Finnen HIM nahezu in Depression verfallen.<br />
Sänger Ville Valo hatte mächtige Schwierigkeiten aufgrund seines<br />
Alk- oder Drogenpegels (oder beides) gerade auf der Bühne zu<br />
stehen, geschweige denn gerade zu singen. Selbst Hits wie „Right<br />
Here In My Arms“ oder „Don´t Fear (The Reaper)“ wurden komplett<br />
zersungen und trotz ordentlicher Instrumentierung zu Lachnummern,<br />
wenn Valo wieder einmal ein paar Textzeilen vergessen hatte.<br />
Ein schauderhaft schlechter Auftritt einer einstigen Ikone.<br />
Them Crooked Vultures (Alterna | 9,0 | m): Eine wahrliche Begeisterungs<br />
ut löste dann das Trio um Dave Grohl, John Paul Jones<br />
und Josh Homme aus, die mit ihrem einzigen Album in der Tasche,<br />
ganze 75 Minuten dermaßen abhotteten, daß, egal ob man nun auf<br />
die Mucke steht oder nicht, man sich einfach der entfachten puren<br />
Energie der „Geier“ nicht entziehen konnte… hervorragender<br />
Sound und großartige Schlagzeugarbeit von Grohl eingeschlossen!<br />
Samstag 05.06.2010<br />
Halestorm (Center | 9,5 | m): In den sonnigen Tag startete mit Halestorm<br />
eine der talentiertesten Hard Rock Bands der Stunde. Das<br />
Set war ziemlich genau das gleiche wie vom kürzlichen Gig in Stuttgart<br />
(siehe Livebericht H|T|M #10), das von der ersten bis zur letzten<br />
Sekunde einen Orkan an Energie und Power versprach. Megatalent<br />
Lzzy röhrte mit ihrer unvergleichlichen Stimme, während Bruder<br />
Arejay wie ein Irrer mit seinen Drumsticks jonglierte, daß es eine<br />
wahre Freude war, den Amis zuzusehen und zuzuhören. Das Publikum<br />
dankte es ihnen lauthals… auch um halb zwei Nachmittag<br />
in sengender Hitze!<br />
Slash (Center | 7,5 | m): Das Aushängeschild des amerikanischen<br />
Rock´n Roll-Gitarristen Slash stand an, was durchaus viele Zuschauer<br />
als P ichtprogramm erachteten. Der sichtlich ergraute Zylinderträger<br />
spielte gekonnt und routiniert einige Tracks seines aktuellen<br />
Albums und ging mit Alter Bridge-Fronter Myles Kennedy nicht das<br />
geringste Risiko ein, einige Guns N´Roses-Klassiker zum Besten zu<br />
geben. So konnten Alle bei „Welcome To The Jungle“ und „Paradise<br />
City“ lautstark mitgröhlen. Optisch und akustisch einwandfrei.<br />
Cypress Hill (Center | 2,0 | i+m): Schlimmer, als befürchtet! Ich war<br />
von vorneherein gegen die Truppe eingestellt, daß es aber so dröge<br />
22<br />
Kiss (i)
und langweilig werden würde, hatte selbst ich nicht gedacht. Mehr,<br />
als „Hey - yooooo“ ist nicht hängen geblieben. Über üssiger geht<br />
es nicht! (i). Gerademal das obligatorische „Insane In The Brain“, auf<br />
das dann doch einige warteten, konnte den lateinamerikanischen<br />
Hip Hop-Ki ern noch 2 Pünktchen retten. (m) So lange hab ich es<br />
nicht mehr ausgehalten (i).<br />
Jay-Z (Center | 7,0 | i+m): Gegen den Herren hatte ich im Vorfeld<br />
auch gewettert, doch im Vergleich zu Cypress Hill hatte er eine<br />
echte Band am Start, die auch ganz gut rocken konnte. Und auch<br />
wenn das nichts mit Rock zu tun hatte, aber sich die Schlabber in<br />
Highspeed so fusselig zu rappen, ist auch eine Kunst! Die LED-Mega-<br />
Wände haben zudem einen Riesen-Spaß gemacht.<br />
Kamelot (Club | 6,5 | m): Bald erscheint das neue Werk der Rittersleut<br />
um Paradevokalist Roy S. Kahn, da wollte man schon einmal<br />
vorfühlen, wie man noch Im Wert der Fans steht. Denkbar schlecht,<br />
hier das diesjährige RiP für sich zu wählen, denn 1. mußte der amerikanisch-schwedische<br />
Fünfer in der Clubstage und 2. auch noch<br />
während Kiss spielen. Zu allem Übel war der Sound so dermaßen<br />
schlecht und undi erenziert, daß sowohl Gesang als auch Drums<br />
im Gedröhne untergingen. Die netten Pyros und der bandtypische<br />
aber passende Pathos konnten uns nicht davon abhalten Kehrt zu<br />
machen, um uns der Rocklegende Kiss zuzuwenden… denn die<br />
nächste Kamelot-Tour mit super Sound kommt bestimmt.<br />
Kiss (Center | 8,0+4,0 | i+m): Die aktuelle Show bietet neben den<br />
von der 35 Alive-Tour bekannten klassischen Requisiten, wie iegender<br />
Gene Simmons / Paul Stanley, schwebendes Drumkit und<br />
Hebebühnen, auch einige neue Elemente wie zig LED-Screens vor<br />
den Amps und verschiedenfarbige Feuersäulen. Die Song-Auswahl<br />
ließ keine Wünsche o en und so kamen sowohl Altfans, als auch<br />
die Kiss-Anhänger der jüngeren Generation voll auf ihre Kosten. (i)<br />
Das Ganze wirkte von etwas weiter hinten aus betrachtet jedoch<br />
komplett anders. Leider vermochte der dort dünn angekommene<br />
Sound und auch die teils etwas peinlich anmutenden Ansagen<br />
Stanleys nicht das Publikum zu halten. Und so kamen uns Scharen<br />
von Zuhörern mit enttäuschten Gesichtern entgegen, die lieber den<br />
Biergarten als Refugium wählten. (m)<br />
Sonntag 07.06.2010<br />
H-Blockx (Center | 7,5 | m): Der Tag begann schon mit einer Album-<br />
Pre-Listening, bevor wir die erste Band des Tages unter die Lupe<br />
nahmen. Die Münsteraner, um den recht propper gewordenen<br />
Frontmann Henning Wehland, waren gut drauf und spielten solide<br />
querbeet aus allen Scha ensphasen. Von „Move“ über „Little Girl“<br />
bis hin zu „Leave Me Alone“ und „Countdown To Insanity“ waren alle<br />
Hits vertreten. Gute Show, guter Sound, alles bestens.<br />
Indica (Club | 6,5 | m): Kurz nach unserem schnellen Backstage-<br />
Plausch mit den nnischen Mädels, standen sie auch schon um<br />
dreiviertel Vier in der dunklen Clubstage, um den geschätzten 100<br />
Rock Im Park XV<br />
23 Festival Review<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Muse (m) Five Finger Death Punch (i)<br />
Stone Sour (m)<br />
Rammstein (i)<br />
Slash (m) H-Blockx (m) Kamelot (m) Them Crooked Vultures (m)<br />
Herbeigekommenen ihr Liedgut aus Pop, Rock und nordischem Flair<br />
zu präsentieren. Der Sound war leider erneut übelst vermatscht und<br />
konnte die versierte Musik nicht gerecht transportieren. Am Auftritt<br />
der Girls gab´s dafür nichts zu mäkeln. Nur zu kurz waren die windigen<br />
20 Minuten.<br />
Woran ich allerdings etwas zu mäkeln habe, ist die unfaßbar beschränkte<br />
„Regel“ des Veranstalters, als Journalist, nach den drei<br />
Songs im Fotograben, seine (teure) Kameraausrüstung an einen<br />
wildfremden Mitarbeiter abgeben zu müssen (!!), um die Band<br />
weiter auf der Bühne ansehen zu „dürfen“!! Für Fotografen, die<br />
ausschließlich für jeweils drei Songs im Graben stehen, um Fotos<br />
danach meistbietend verkaufen zu können, ist das ja noch halbwegs<br />
verständlich. Aber Redakteure, deren ERSTE Aufgabe es ist,<br />
über möglichst viel Geschehen auf einem Festival zu berichten und<br />
dazu ihre optischen Eindrücke in Bildern für ihren eigenen Berichte<br />
festhalten, sollten nicht vom Platz „verjagt“ werden, nur weil sie<br />
eine Spiegelre exkamera in ihrem Rucksack herumtragen, die teils<br />
weniger Au ösung als manch einer in seiner 14 oder 18 Megapixel-<br />
Pocketcam hat, gegen die keine Sau etwas sagt! Schon toll, wenn<br />
gerade jenen das Leben schwer gemacht wird, die sich wirklich das<br />
Rektum aufreißen, um so umfassend wie möglich Nachbericht erstatten<br />
zu können! Einfach zum Kopfschütteln!! (m)<br />
Gentleman (Center | 7,5 | i): Eine weitere dicke Überraschung: Der<br />
Raggagagaga-Mann hat seine Band scheinbar etwas auf Metal getrimmt...<br />
In jedem Fall rockte die Truppe teils ordentlich drauf los,<br />
hatte den durch die Sonne begünstigten Sympathie-Raggagaga-<br />
Bonus und konnte voll überzeugen.<br />
Gossip (Center | 9,0 | i): Auf die Dame war ich sehr gespannt und die<br />
Erwartungen wurden übertro en: Beste Gesangsperformance des<br />
gesamten Wochenendes, kristallklarer, druckvoller Sound und sehr<br />
cooles Songmaterial. Noch beeindruckender war, als Frontnudel<br />
Beth Ditto während des Abbaus nach dem Set feststellte, daß das<br />
Mikro noch o en war und eine a Capella-Version des Whitney Houston-Klassikers<br />
„I Will Always Love You“ performte, die Frau Houston<br />
heutzutage die Schamesröte ins Gesicht pressen könnte. Respekt!<br />
Stone Sour (Alterna | 9,5 | m): Auf Corey Taylor und Kollegen hatten<br />
wir uns schon tierisch gefreut und wurden natürlich auch nicht enttäuscht.<br />
Mit bester Laune bewa net schmetterte Corey einen Brecher<br />
nach dem anderen aus den beiden (mittlerweile 8 und 4 Jahre<br />
zurückliegenden) Alben auf die dürstende Gemeinde. Highlight war<br />
dann, als der sonst so rauhe Slipknot-Brüllwürfel, die akustische<br />
Klampfe packte und „Through Glass“ zur Kollektiv-Nummer mutieren<br />
ließ. Die zwei Nummern des endlich am 07.09. erscheinenden<br />
neuen Albums lassen auf Großes ho en. Mit „30-30-150“ gelang<br />
der perfekte Abschluß der tollen Show.<br />
Alice In Chains (Alterna | 10,0 | m): Der Abschuß gelang dann aber<br />
doch tatsächlich der wiederbelebten Grunge-Ikone Alice In Chains<br />
mit ihrem durch und durch sensationellem Auftritt. Gesangsgroßka-<br />
liber William DuVall intonierte Altklassiker wie „Them Bones“, „Man<br />
In The Box“, „Rain When I Die“ und „Rooster“, den er seiner Cousine<br />
widmete, die gerade in Afghanistan beim Militär dient, mit absolutem<br />
Gänsehaut-Garant. Natürlich gab´s auch Material vom letzten<br />
Album „Black Gives Way To Blue“ geboten. Die Dichte des Sounds der<br />
Seattler fabrizierte die mit Abstand dickste Wand des Festivals. Besser<br />
geht´s kaum! Meine persönliche Granate des RiP 2010!<br />
30 Seconds To Mars (Center | 3,0 | m): Was in Herrgottsnamen sollte<br />
denn diese Darbietung sein, Herr Leto? Noch im März glänzte das<br />
Trio in München mit einer erstklassigen Show und nun war Sensibelchen<br />
Jarred wohl mit dem linken Fuß zuerst aufgestanden. Da<br />
wurde mit abschreckend pinker Irokesenfriese bemähnt nahezu<br />
jeder Song wie Kaugummi in die Länge gezogen und das vor den<br />
Kopf geschlagene Publikum angepöbelt, warum es nicht vernünftig<br />
mitsinge – wie einen Tag zuvor bei Rock am Ring angeblich geschehen.<br />
Aus Frust oder einfach Unlust ließ Jarred das Singen dann mal<br />
einfach sein, um sich beim FOH (Mischer-Turm) einen Masten hoch<br />
zu hangeln und sein sportliches Können unter Beweis zu stellen…?<br />
Nein, liebe Marsler, das war für Eure Verhältnisse ein satter Gri ins<br />
Klo… und das riß die übliche Massenansammlung von Fans auf der<br />
Bühne zu „Kings And Queens“ am Ende der Show auch nicht mehr<br />
raus. Schade!<br />
VolBeat (Alterna | 9,5 | i): Wahnsinn, wie sich die Truppe noch<br />
immer entwickelt und welche Menschenmassen die Mannen um<br />
Michael Poulsen inzwischen mobilisieren. Cooler Stageaufbau aus<br />
einer Manowar-like aussehenden Wall of Amps, wie immer saugute<br />
Performance und jede Menge Partystimmung im Publikum. Auch<br />
die drei neuen Tracks, vom im September erscheinenden (und nicht<br />
nur von mir gierig erwarteten) neuen Album, kamen klasse an.<br />
Muse (Center | 9,5 | m): Obwohl ich bis zu jenem Zeitpunkt um<br />
21.15 Uhr am Sonntag dem 06.06.2010 bekennender Nicht-Fan der<br />
Engländer war, wurde ich so dermaßen überrascht, daß sich meine<br />
Haltung nun um 180 Grad gedreht hat. Schon alleine der makellose<br />
Sound und das grandiose Lichterspiel der LED-Wände waren beeindruckend.<br />
Die Menge zeigte sich wahrlich begeistert und ippte fast<br />
bei jedem Songbeginn völlig aus, da wieder ein weiterer Meilenstein<br />
der britischen Muse anstand. Das Trio fuhr mit seinem strangen<br />
Mix aus Alternative Rock und Electronica ein unglaublich dickes<br />
Brett auf, das, gekrönt durch Ausnahmesänger Matthew Bellamy´s<br />
Organ, einen fulminant würdigen Headliner und Abschluß des diesjährigen<br />
RiP ergab. Leider wurde die Show wegen des aufkommenden<br />
Sturmes (der kurz danach wieder abebbte) um ca. 15 Minuten<br />
gekürzt. Dennoch: Eine Sensation!<br />
Festival-Homepage: www.rock-im-park.de<br />
Texte : Ingo (i), Max (m)<br />
Fotos: Ingo (i), Max (m)<br />
HIM (m)<br />
Sunny Days
In Extremo | Bäumchen wechsel Dich!<br />
Kurz vor ihrem Gig beim diesjährigen Rock Im Park Festival konnten wir uns Das letzte Einhorn alias Michael Robert Rhein und den<br />
Yellow Pfei Pfei er alias Boris Pfei Pfei er angeln, um ihnen die letzten Neuigkeiten zur aktuellen Besetzung und dem anstehenden Jubiläumsfestival<br />
in Dresden aus den Rippen zu leiern. Dabei stand uns eine handfeste Überraschung ins Haus.<br />
Das letzte Einhorn: Na, schön habt Ihr es hier in Bayern...<br />
Ingo: Bayern?? Das solltest Du hier in Franken lieber nicht erwähnen.<br />
Damit machst Du Dir keine Freunde.<br />
DLE: Ach ja, stimmt, da gibt‘s je die Rivalität. Hm. Das wäre doch ein<br />
guter Einstieg in den Set heute: „Hallo Bayern“, haha.<br />
Ingo: Nach 15 Jahren Bandgeschichte, acht Alben und unzähligen<br />
Shows habt Ihr Euch sicher einiges für das Jubiläum überlegt. Was<br />
kann man da eigentlich noch nachschieben, um auch amtlich zu<br />
feiern?<br />
DLE: Wir machen eigentlich nur dieses Festival über zwei Tage in Erfurt<br />
auf der Zitadelle. Mehr ist nicht geplant. Das wird dafür aber richtig<br />
fett. Wir haben einige coole Vorbands dabei, wie Ohrenfeind, Oomph!,<br />
Fiddler‘s Green und was uns besonders freut: Pothead spielen mit. Die<br />
haben ihren Ehrenkodex gebrochen, laut dem sie nie als Support spielen<br />
wollten. Uns zu Ehren machen sie das einmalig. Die ganze Stadt ist an<br />
den zwei Tagen in unseren Händen - alle Hotels sind ausgebucht, mit<br />
den Festival-Bändchen kommt man in alle Clubs der Stadt rein, es gibt<br />
Restaurants, wo man das Frühstück 20% billiger bekommt usw.<br />
Ingo: Ich war etwas verwundert, daß Ihr das Festival nicht in Berlin<br />
abhaltet...<br />
DLE: Das stimmt, dafür liegt Erfurt zentraler. Wir wollten, daß alle Fans<br />
eine nicht allzu große Anfahrt auf sich nehmen müssen. Ich denke, daß<br />
aus diesem Gesichtspunkt Erfurt eine sehr gute Wahl ist. Es gibt Bus-<br />
Shuttles aus ganz Deutschland, Miet-Zelte...<br />
Ingo: Miet-Zelte??<br />
Yellow Pfei er: Klar. Für Leute, die Bock auf Zelten haben, aber kein<br />
eigenes Zelt besitzen, die können sich dann eines bei unserem Festival<br />
mieten. Rent-a-Tent - von klein bis groß - haha!<br />
DLE: Echt - bei uns kann man Zelte mieten? Cool, das wußte ich noch gar<br />
nicht... Es wird auf jeden Fall einen Bus-Shuttle vom etwas außerhalb<br />
liegenden Camping-Platz in die Stadt geben. Los geht‘s schon am Freitag<br />
im Zentrum. Da spielen dann u.a. The Inchtabokatables, allerdings unter<br />
einem anderen Namen. Wir sind dann an beiden Festival-Tagen natürlich<br />
Headliner mit unterschiedlichen Setlists.<br />
Ingo: Werden dann auch unterschiedliche Shows zu sehen sein?<br />
DLE: Es werden sich ca. 70% überschneiden und der Rest ist unterschiedlich,<br />
damit für Alle ein guter Anreiz bestehen bleibt, sich uns beide Male<br />
komplett anzuschauen.<br />
Ingo: Wird das Ganze dann auch für eine DVD aufgezeichnet? Die<br />
letzte DVD ist ja nun auch „schon wieder“ ein Jahr alt. ;-)<br />
DLE: Wir werden das auf jeden Fall aufzeichnen lassen. Ob und wann das<br />
dann verö entlicht wird, wissen wir aber noch nicht. Wir arbeiten gerade<br />
an unserer nächsten Platte, deshalb wäre es nicht besonders sinnvoll,<br />
jetzt noch eine DVD auf den Markt zu bringen. Ich fände es als Bonusmaterial<br />
eine ziemlich coole Angelegenheit.<br />
Ingo: Wenn man sich die Show, die man live besucht hat, später<br />
nochmal auf Konserve ansehen kann, ist das für mich immer etwas<br />
Besonderes. Man ist im Prinzip nochmal dabei.<br />
DLE: Das ist schon eine schöne Erinnerung, das stimmt.<br />
Ingo: Mit der letzten Scheibe wart Ihr neben der Nr. 1-Platzierung<br />
auch insgesamt 22 Wochen in den Charts. Setzt man sich da dann<br />
nicht selbst unter Druck, daß man das noch irgendwie toppen muß?<br />
DLE: Wir würden lügen, wenn wir behaupten würden, daß es nicht so<br />
ist. Auf der anderen Seite kann uns die Nr. 1 keiner mehr nehmen und<br />
es wäre auch nicht schlimm, wenn es Platz 2 oder 3 werden würde. Wir<br />
sind nun nicht die Typen, die sich das dann auf den Rücken malen und<br />
damit hausieren gehen.<br />
YP: Es kommen so viele schlechte Platten auf Platz 1. Deshalb sollte unser<br />
Hauptziel eher sein, eine gute Platte abzuliefern, statt auf irgendwelche<br />
Plazierungen zu schielen.<br />
Ingo: Nach der Jubiläums-Show habe ich auf der Webseite auch<br />
keine weiteren Tourdaten mehr gefunden. Demnach geht Ihr direkt<br />
danach ins Studio?<br />
DLE: Exakt. Wir spielen dann nur noch M‘Era Luna und ein Festival in<br />
Polen und dann geht‘s mit Vollgas an die neue Scheibe.<br />
Ingo: Euer Ur-Drummer ist nun nach langen Jahren ausgestiegen,<br />
konkrete Gründe dafür waren noch nirgends zu lesen...<br />
DLE: Das ist sehr schnell erklärt: Er orientiert sich musikalisch anders.<br />
Es ist für beide Seiten hart, und wir spielen heute zum ersten Mal mit<br />
unserem neuen Trommler live.<br />
Ingo: Und der neue Drummer ist...<br />
DLE: Specki von der Letzten Instanz.<br />
Ingo: Nein!! DAS ist nun eine echte Überraschung - und es erklärt<br />
auch nebenbei den plötzlichen Ausstieg von Specki bei der Instanz.<br />
Max: Ätsch, Kollege! Ich wußte es bereits aus erster Reihe von Oli<br />
(Letzte Instanz), hehe! Ich mußte aber versprechen, den Mund zu<br />
halten.<br />
DLE: Das ist tatsächlich top secret behandelt worden! Aber die Leute<br />
werden es ja dann später beim Auftritt mitkriegen. ;-)<br />
Max: Aber er scheint ja super bei Euch reinzupassen, der Jung!<br />
DLE: Das hat von der ersten Probe an super geklappt und wir sind wirklich<br />
sehr froh, ihn nun dabei zu haben.<br />
Ingo: Wenn man sich Euren Verö entlichungs-Katalog und die Tourneen<br />
rückblickend ansieht, stellt man fest, daß Ihr Euch eigentlich<br />
in 15 Jahren noch keine einzige richtige Auszeit gegönnt habt.<br />
DLE: Das stimmt. Wir werden nach der nächsten Scheibe, denke ich, mal<br />
etwas länger Pause machen. Ich freu mich schon auf meinen langersehnten<br />
Urlaub. Ich werde mit einem alten Jeep von hier nach Indien<br />
fahren.<br />
Max: Was sagt Ihr eigentlich zu „unserer Lena“?<br />
DLE: Ich hab mir den Schnelldurchlauf angesehen und muß sagen, daß<br />
die Kleine da schon hervorgestochen ist. Die anderen sahen alle gleich<br />
aus und klangen alle gleich. Und die Kleine stellt sich einfach hin und<br />
singt drauf los, toll. Gut, mit Raab hat sie auch einen sehr guten Medienberater.<br />
Band-Homepage: www.inextremo.de<br />
Interview: Ingo & Max<br />
Text: Ingo<br />
Bullet For My Valentine | Mit Fieber unterwegs<br />
Die Waliser haben eine beispiellose Karriere hingelegt, die schon mit den ersten beiden Alben sehr erfolgreich begann und nun mit<br />
dem Drittwerk „Fever“ ihren musikalischen und kommerziellen nächsten Höhepunkt ansteuert. Natürlich nutzt man diese Gelegenheit<br />
gerne, um solchen Hochkarätern beim kurzen Tourtalk auf Rock im Park ein wenig auf den Zahn zu fühlen. In dem Fall standen uns<br />
Gitarrist Michael Paget und Bassist Jason James Rede und Antwort.<br />
Ingo: Die neue Scheibe ist noch ein kleinwenig besser gelaufen und<br />
hat die bisher bestplazierte zweite Scheibe noch leicht übertro en.<br />
Worauf führt Ihr den anhaltenden, steigenden Erfolg zurück? Liegt<br />
es an den wesentlich eingängiger ausgearbeiteten Melodien?<br />
Michael: Ja, das denke ich schon. Wir haben uns natürlich im Vorfeld<br />
auf den Touren zum vorherigen Album regelrecht den Arsch abgespielt<br />
und die neue Scheibe aus unserer Sicht wirklich sehr gut hinbekommen.<br />
Dennoch glaube ich schon, daß es zum Großteil daran liegt, daß wir die<br />
Songs diesmal wesentlich melodischer und weniger Metal-lastig ausgearbeitet<br />
haben.<br />
Ingo: War diese Entwicklung bewußt geplant oder hat sich das beim<br />
Songwriting einfach so ergeben?<br />
Michael: Das war ganz bewußt so angedacht. Wir wollten ein Album mit<br />
schönen Melodien, gri gen Hooks und die Platte an sich wesentlich gesangsorientierter<br />
gestalten, als das letzte Album. Im Prinzip haben wir<br />
versucht, das Beste aus beiden Alben zu nehmen und das Ergebnis mit<br />
aufwendigeren Melodien zu garnieren.<br />
Ingo: …was sicher auch ein gewisses Sicherheitsdenken beinhaltet,<br />
oder?<br />
Michael: Ja, das natürlich auch. Es gibt eine Million Metal-Bands, die<br />
schreddern können. Wir wollten uns bewußt von dieser Kategorie abheben.<br />
Wir sind eher eine Band, in der es ums Songwriting geht und keine<br />
Standard-Metal-Band.<br />
Jason: Weniger ist in dem Fall mehr. Wir brauchen den ganzen technischen,<br />
schnellen Kram nicht, um einen guten Song zu schreiben.<br />
Max: Viele Bands versuchen so aggressiv wie möglich zu sein und<br />
versuchen so brutal und fett zu klingen. In Eurem Fall sieht das ge-<br />
In Extremo | Bullet For My Valentine<br />
nau anders aus, da jedes Instrument sehr deutlich und transparent<br />
zu hören ist. D.h. es ist nicht Euer Anspruch, möglichst aggressiv zu<br />
klingen.<br />
Michael: Bisher hatten wir immer auf Colin Richardson gesetzt, der einen<br />
sehr harten Stil in seinen Produktionen fährt. Diesmal haben wir mit Don<br />
Gilmore gearbeitet, der auch schon Linkin Park und Good Charlotte sehr<br />
gut in Szene setzen konnte. Das hat unserem Gesamtsound auf jeden<br />
Fall sehr gut getan.<br />
Ingo: Auf der Webseite ist die Tourdaten-Sektion bislang noch recht<br />
spärlich besetzt. Gerüchten zufolge werdet Ihr im Herbst wieder<br />
zurück kommen. Wie ist da der aktuelle Stand?<br />
Michael: Wir spielen jetzt die Festivals und dazwischen in kleineren Venues<br />
in Europa. Im Herbst kommen wir dann zurück, um in den größeren<br />
Hallen, wie zum Beispiel am 26.11.2010 dem Zenith in München, zu<br />
spielen.<br />
Ingo: Ihr habt die drei Shows der letzten Tour in Düsseldorf, London<br />
und Kalifornien mitgeschnitten. Da liegt der Verdacht eines weiteren<br />
DVD-Releases natürlich nahe.<br />
Michael: Wir wissen da noch nichts Genaues. Ich denke, im Moment<br />
sammeln wir einfach Material, um das dann im Anschluß an die laufende<br />
Welttour irgendwann im nächsten Jahr zu sichten und zu sehen, was<br />
sich daraus ergeben wird.<br />
Ingo: Wenn man die Verö entlichungsdaten bisher ansieht - 2005<br />
„The Poison“, 2008 „Scream Aim Fire“, 2010 „Fever“ - dann mußte<br />
eigentlich 2011 schon die nächste Scheibe folgen? ;-)<br />
Michael: Das dürfte schwierig werden, weil wir mit Sicherheit bis Ende<br />
Tourtalk<br />
2011 mit dem Touren zum Album beschäftigt sein werden...<br />
Jason: Wir haben wirklich eine Menge Zeit investiert, um die Scheibe<br />
perfekt hin zu bekommen. Jetzt ist es an der Zeit für ein bißchen Spaß<br />
on the Road. :-) Da bleibt wenig Zeit zum Songwriting.<br />
Ingo: D.h. Ihr schreibt eher im Studio, als auf Tour?<br />
Jason: Das kommt darauf an. „Scream Aim Fire“ ist fast komplett auf<br />
Tour geschrieben worden, weil wir einfach nicht genug Zeit hatten. Bei<br />
„Fever“ haben wir uns bewußt eine Tour-Auszeit von gut acht Monaten<br />
genommen und uns im Proberaum verschanzt, um das bislang beste<br />
Album unserer Karriere aufzunehmen.<br />
Band-Homepage: www.bulletformyvalentine.com<br />
Interview: Ingo & Max<br />
Text: Ingo<br />
24
25<br />
Sonisphere CH<br />
17.06. - 18.06.2010<br />
Jonschwil, Schweiz<br />
2 Stages – x Bands<br />
Besucher: ca. 47.000<br />
Ticket: 120,00 CHF<br />
Gott, was haben wir uns im Vorfeld auf dieses Mega-Event gefreut.<br />
Was wurden wir von den nicht mitfahrenden Nicht-Frei-Bekommern<br />
beneidet, daß wir die Chance bekamen, ein solch geniales<br />
Billing sehen zu können. Mit unglaublicher Motivation fuhren wir in<br />
die Schweiz, gut und weitgehend wetterfest gerüstet - schließlich<br />
waren die Wetteraussichten nicht allzu rosig. Ein bißchen Regen<br />
hat ja noch keinem geschadet und die Veranstalter waren ja auch<br />
wirklich mehr als rechtzeitig von allen Wetterdiensten vorgewarnt.<br />
Genug Zeit also, um eine entsprechende Vorbereitung zu gewährleisten<br />
- dachten wir...<br />
Was uns dann letztendlich vor Ort erwartete, spottet jeder Beschreibung:<br />
Statt das Gelände wettertauglich zu machen, haben sich die<br />
Veranstalter lieber einige Möglichkeiten ausgedacht, wie man dem<br />
ohnehin schon prall gefüllten Geldsäckel noch mehr Inhalt zukommen<br />
lassen könnte. So wurde für jeden Pressevertreter eine Fee<br />
[Gebühr] von 35 Euro aufgerufen, die zur Nutzung des WLAN und<br />
der Cola/Wasser-Vorräte im Pressebereich berechtigte. Egal, ob man<br />
das nun überhaupt benötigte, oder nicht (ich kann mir auch beim<br />
allerbesten Willen nicht vorstellen, welcher Journalist sein teures<br />
Equipment mit in die Schlammhölle getragen haben könnte). Dazu<br />
kam eine Gebühr von 15 Euro für‘s Parken auf einer alsbald völlig<br />
unterspülten Wiese, aus der ein eigenständiges Abfahren ohne Kettenfahrzeug<br />
nicht mehr möglich war. Dazu kamen dann nochmals<br />
20 - 80 (!!) Euro, die man den „hilfsbereiten“ Bauern zahlen mußte,<br />
um den Parkplatz wieder verlassen zu können (vom Veranstalter<br />
wurde keine Hilfe angeboten).D<br />
Doch der Reihe nach. Nachdem wir unser Zelt in aller Eile aufgebaut<br />
hatten, um den stärker werdenden Regenfällen nicht schutzlos<br />
ausgeliefert zu sein, begaben wir uns pünktlich zum Gig von Unearth<br />
aufs bereits halb abgeso ene Gelände. Zumindest der Sound<br />
bei den Amis war oberamtlich und ca. doppelt so laut, als bei den<br />
meisten vergleichbaren Festivals. Cool. Daß wir uns nicht einmal bis<br />
auf Höhe des Mischpult-Zeltes vor die Bühne bewegen konnten lag<br />
daran, daß es bereits zu diesem Zeitpunkt nach ca. vier Stunden Regens<br />
nicht mehr möglich war, sich gefahrlos in der Schlammsauerei<br />
zu bewegen. Egal - hat auch von hinten gut ausgesehen.<br />
Sonisphere Schweiz<br />
Während der Umbaupausen haben wir uns das ordentlich angelegte<br />
Rahmenprogramm mit verschiedenen Freß- und Partyzelten angesehen<br />
- alles sehr ordentlich. Bei trockenem Wetter hätte das eine<br />
richtig fette Sause werden können.<br />
Nach einer 30-minütigen Umbaupause enterten dann meine persönlichen<br />
Heroes Overkill die Bühne und scha ten es, innerhalb<br />
kürzester Zeit ihr Denkmal nicht nur zu beschmutzen, sondern einzureißen!<br />
Die einstige Bank, vor der jeder nachfolgend spielende Act<br />
zitterte und die IMMER für ultimativ-intensive Live-Shows stand, ist<br />
nicht mehr! Zu dem katastrophalen Sound kam eine völlig unmotivierte<br />
Bühnenpräsenz. Blitz, der jedes Publikum zur Extase peitschen<br />
kann, ist bei jedem Solo von der Bühne verschwunden, um<br />
dann jedesmal wieder wie blöde von links auf die Bühne zu rennen<br />
und sein Mikro zu greifen... komisch. Komisch auch, daß nur noch<br />
ein talentfreier Gitarrist, statt der vorher zwei supercoolen Klampfer<br />
,mit von der Partie war. Der Typ hat völlig unpräzise vor sich hin<br />
geschrammelt, was sicher auch einen guten Teil zum unterirdisch<br />
schlechten Sound beigetragen hat. Letzten Endes hat man lediglich<br />
Blitz‘ quäkende Stimme deutlich und viel zu laut vernommen - der<br />
Rest ist - symptomatisch für den ganzen Tag - in einem undi erenzierten<br />
Brei untergegangen. Fürchterlich!!! Da während der Show<br />
die Regen-Sauerei, der Wind und die Kälte gleichsam zugenommen<br />
haben und Airbourne nun wirklich keinen von uns motivierten, weiter<br />
in der Sauerei stehen zu bleiben, machten wir uns vom Acker.<br />
Die folgende Nacht war großartig. Der Regen nahm so stark zu,<br />
daß unser Zelt unterspült wurde (und wir haben nicht einmal auf<br />
dem vollkommen abgeso enen normalen Campingplatz, sondern<br />
außerhalb direkt am Auto gezeltet!) und im wahrsten Sinne des<br />
Wortes untergegangen ist. Völlig durchnäßt haben wir dann am<br />
Freitagmorgen den Eingangsbereich, der bereits ca. 50 cm tief unter<br />
Schlammwasser begraben lag, in Augenschein genommen und entschieden,<br />
daß diese Veranstaltung für uns beendet war.<br />
Ganz so schnell ging es dann doch nicht - das Zelt mußten wir zurücklassen,<br />
da es ob der Schlamm-Über utung nicht mehr zu gebrauchen<br />
war. Ein Verlassen des Parkplatzes war ebenfalls erst nach<br />
Festival Review<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Totales Desaster!<br />
ca. einstündiger Wartezeit möglich, da der „freundliche“ Bauer im<br />
Traktor zuerst die Leute abgeschleppt hat, die 80 und mehr Franken<br />
für den Hilfsdienst bereit waren zu zahlen. Gnädigerweise wurden<br />
wir mit 20 Euro Schlepp-Gebühr dann doch aus dem Matsch entfernt.<br />
Es ist mir völlig schleierhaft, wieso sich der Veranstalter zu keinem<br />
Zeitpunkt um eine professionelle Lösung der Situation bemüht hat<br />
- Zeit wäre genug gewesen, eine Holz rma war direkt neben dem<br />
Gelände angesiedelt. Weiterhin ist es mir ebenso unverständlich,<br />
weshalb es von Seiten der Headliner Metallica, die ja für sehr strikte<br />
Verträge bekannt sind, kein Einwirken auf die schlafenden örtlichen<br />
Veranstalter gegeben hat, um das Festivals für die zahlenden Fans<br />
in irgendeiner Weise erträglich zu machen.<br />
Direkt nach dem „Event“ wurden weitere Details des Schreckens bekannt:<br />
So gab der Veranstalter an, kein Geld für „Holzschnitzel“ (zur<br />
Ausbettung des Festivalplatzes) besessen zu haben, diverse Schweizer<br />
Tageszeitungen berichteten von Ratten und Mäusen, die in ihrer<br />
Flucht vor dem Wasser einige Festivalbesucher gebissen hätten usw.<br />
Bereits am Tag nach dem Festival hat sich eine Facebook-Gruppe<br />
gegründet, der in kürzester Zeit über 1.000 verärgerte Festival-<br />
Besucher beigetreten sind. Schaut Euch das bei Gelegenheit einfach<br />
mal an, dort ndet Ihr auch so gut wie alle Links zu den weiterführenden<br />
Berichten.<br />
Fakt ist, daß solch Fehlverhalten auf Kosten von Geldbeutel und Gesundheit<br />
der Basis nicht zu akzeptieren ist und solche Veranstalter<br />
von Medien, Bands, Managements & Fans gleichermaßen in Zukunft<br />
mit totaler Nichtbeachtung bestraft werden sollten!<br />
Text: Ingo<br />
Fotos: Simone Krebser Reinhard, Mat Troehler,<br />
Daniela Schmidt, Michael Günther, Regina Gaul
Diese dunkle Walze ist so nah am echten Leben, dass es schmerzt !<br />
High Hopes In Low Places<br />
„end of green wirken auf ihrem<br />
siebten Album so trostlos,<br />
düster und melancholisch wie<br />
lange nicht, geben der bleiernen<br />
Doom-Schwere ihrer<br />
frühen Tage ein erdrückend<br />
fettes Klanggewand, das die<br />
selbstmordgefährdeten Riffs<br />
umso heimtückischer aus<br />
den Boxen kriechen lässt. Der<br />
Soundtrack für den finalen<br />
Atemzug!<br />
Björn Springorum<br />
www.endofgreen.de<br />
www.myspace.com/endofgreen<br />
new album out: 20.08.2010<br />
LIVE 2010: 10.07. OstErOdE Am HArz (D) - Rockharz Festival I 23.07. BAd mErgEntHEIm (D) - Innerer Schlosshof (Akustik<br />
Show) I 24.07.10 KöLn (D) - Amphi Festival I 06.08. WAcKEn (D) - W:O:A I 07.08. gössnItz (D) - Open Air Gößnitz I 20.08.<br />
dInKELsBüHL (D) - Summer Breeze Open Air I 28.08. mudErsBAcH (D) - Rock an der Sieg I 03.09. st. JAKOB (AT) - Rock the<br />
Lake I 29.10. KArLsruHE (D) - Substage I 30.10. PrAttELn (CH) - Z7 I 05.11. trAun (AT) - Spinnerei I 06.11. müncHEn<br />
(D) - Backstage I 11.11. BErLIn (D) - Columbia Club I 12.11. HAmBurg (D) - Logo I 13.11. BOcHum (D) - Matrix I 18.11.<br />
nürnBErg (D) - Hirsch I 19.11. AscHAffEnBurg (D) - Colos Saal I 20.11. KöLn (D) - Underground I 09.12. frEIBurg<br />
(D) - Cafe Atlantik I 10.12. WOrndOrf BEI tuttLIngEn (D) - Rock for Friendz I 25.12.2010 cHEmnItz (D) - Darkstorm Festival<br />
SwediSh Rock‘n Roll exploSion !<br />
pSychopunch<br />
The laST Goodbye<br />
new album out:<br />
13.08.2010<br />
www.psychopunch.com<br />
www.myspace.com/psychopunch<br />
SilverduSt records · P.O. Box 44 · 73453 Abtsgmünd-Germany<br />
www.silverdust-records.de · www.myspace.com/silverdustrecords<br />
Arena, Nürnberg<br />
Mi 22.09.10 Supertramp<br />
Do 21.10.10 A-HA<br />
Mi 03.11.10 Katie Melua<br />
Fr 05.11.10 Mario Barth Barth<br />
Sa 06.11.10 Mario Barth Barth<br />
So So 07.11.10 Mario Mario Barth<br />
Do 11.11.10 WWE Smackdown<br />
Sa 13.11.10 Joe Cocker<br />
Mo 15.11.10 David Garrett<br />
Di 16.11.10 Peter Ma ay<br />
Sa 20.11.10 Deep Purple<br />
Do 25.11.10 Scorpions<br />
Sa 27.11.10 Die Fantastischen Vier<br />
Sa 12.02.11 Apassionata<br />
So 13.02.11 Apassionata<br />
Mi 22.06.11 Peter Ma ay<br />
Der Hirsch, Nürnberg<br />
Mi 21.07.10 UFO<br />
Di 27.07.10 Nada Surf<br />
Do 29.07.10 Anne Clark<br />
Fr 03.09.10 And One<br />
Mi 29.09.10 Primal Fear<br />
So 03.10.10 Johnossi<br />
Di 12.10.10 Scumbucket<br />
Do 14.10.10 Die Happy<br />
Di 19.10.10 Emil Bulls<br />
Mi 20.10.10 Danko Jones<br />
Do 21.10.10 Zeraphine<br />
So 31.10.10 Letzte Instanz<br />
Löwensaal, Nürnberg<br />
Fr 16.07.10 Je Beck<br />
DI 20.07.10 Papa Roach<br />
Mo 04.10.10 Deine Lakeien<br />
Mi 20.10.10 Shout Out Louds<br />
Mi 29.10.10 ASP<br />
Do 02.12.10 Silly<br />
Mo 06.12.10 Stanfour<br />
Rockfabrik, Nürnberg<br />
Fr 02.07.10 Neue Deutsche Härte<br />
Fr 09.07.10 KORN Release Party<br />
Fr 13.08.10 IRON MAIDEN Release Party<br />
Fr 20.08.10 ACCEPT Release Party<br />
Fr 27.08.10 DISTURBED Release Party<br />
Donnerstag Rock & Pop<br />
Freitag Melodic Rock / Hard‘n‘Heavy<br />
Samstag Rock all over - Best of Rock and Pop<br />
Meistersingerhalle, Nürnberg<br />
So 04.10.10 DVD- und Blu-ray-Börse<br />
Z-Bau, Nürnberg<br />
Mi 21.07.10 Texas In July, Avertine u.a.<br />
Sa 24.07.10 Converge u.a.<br />
JAKO Arena, Bamberg<br />
Fr 08.10.10 Blind Guardian<br />
Mi 20.10.10 Michael Mittermeier<br />
So 31.10.10 The Dubliners<br />
Fr 05.11.10 Cindy aus Marzahn<br />
Mo 15.11.10 Alice Cooper<br />
Sa 06.11.10 Horst Lichter<br />
Fr 17.12.10 The Bosshoss<br />
Gunzendorf bei Bamberg<br />
Fr 01.10.10 Jon Oliva‘s Pain, Aspera, Neverland<br />
Fr 29.10.10 Sodom, Emergency Gate, Absorb<br />
Fr 26.11.10 Tankard, Hatred, Deliruim Tremens<br />
Fr 21.01.11 Rage, Silverlane, M.I.GOD.<br />
Posthalle, Würzburg<br />
Mo 05.07.10 Billy Talent<br />
So 18.07.10 Tito & Tarantula<br />
Mi 08.09.10 Killerpilze<br />
Fr 15.10.10 Olaf Schubert<br />
Sa 23.10.10 Hammer Of Doom IV<br />
Sa 27.11.10 Selig<br />
Di 28.12.10 The Christmas Ball<br />
TopAct, Zapfendorf<br />
Sa 03.07.10 From the 90s<br />
Sa 10.07.10 Bodystyler Party<br />
Sa 17.07.10 La Nuit Obscure<br />
Sa 24.07.10 80s Party<br />
Sa 31.07.10 Veitstanz<br />
Sa 07.08.10 From the 90s<br />
Sa 21.08.10 La Nuit Obscure<br />
Stadthalle Lichtenfels<br />
Fr 01.10.10 Way Of Darkness<br />
Sa 02.10.10 Way Of Darkness<br />
Fernverkehr, Zedtwitz<br />
1. Samstag Trippy Jazzomania<br />
2. Samstag We Love Beer & Party<br />
3. Samstag Special Events<br />
4. Samstag We Love Beer & Party<br />
Paradox, Ingolstadt<br />
Mi 04.08.10 First Blood<br />
Fr 17.09.10 Hassliebe<br />
Fr 24.09.10 Kon ikt<br />
Sa 02.10.10 KneipenterroristenFr<br />
Fr 15.10.10 NoRMAhl<br />
Fr 12.11.10 Boppin‘ B.<br />
Fr 19.11.10 Narziss<br />
Fr 26.11.10 Krawallbrüder<br />
Sa 27.11.10 Exilia<br />
Backstage, München<br />
Sa 03.07.10 Agnostic Front<br />
So 04.07.10 Gwar<br />
Events<br />
Mo 12.07.10 Good Charlotte<br />
Mo 19.07.10 Everlast<br />
Mi 28.07.10 Nada Surf<br />
26<br />
Mi 28.07.10 Sepultura<br />
Di 17.08.10 NOFX<br />
Fr 20.08.10 Rockabilly Ma a<br />
Fr 10.09.10 Ensiferum, Equilibrium, u.a.<br />
Do 16.09.10 Mad Sin<br />
Sa 18.09.10 And One<br />
Do 23.09.10 Eisbrecher<br />
Di 28.09.10 Lifehouse<br />
Di 28.09.10 Zeraphine<br />
Fr 01.10.10 Terror, Everytime I Die, uvm<br />
Sa 02.10.10 Sabaton<br />
So 03.10.10 Deine Lakeien<br />
Di 05.10.10 August Burns Red<br />
Do 07.10.10 Keimzeit<br />
Fr 08.10.10 Die Kassierer<br />
Fr 08.10.10 Eisregen<br />
Sa 09.10.10 Watain & Deströyer 666<br />
Di 12.10.10 Negative<br />
Fr 15.10.10 Scumbucket<br />
Fr 15.10.10 Die Happy<br />
Di 19.10.10 Danko Jones<br />
Do 21.10.10 Tristania<br />
Fr 22.10.10 Dark Tranquility<br />
Sa 23.10.10 Helion festival<br />
Fr 29.10.10 Tarot<br />
Sa 30.10.10 Hackneyed & Undertow<br />
Do 04.11.10 5Bugs<br />
Sa 06.11.10 End Of Green<br />
So 07.11.10 Project Pitchfork<br />
Sa 13.11.10 Frei.Wild<br />
Do 18.11.10 Parkway Drive, Bleeding Through u.a.<br />
Di 23.11.10 Amorphis<br />
Do 25.11.10 Therion<br />
Tonhalle, München<br />
Mo 02.08.10 Bad Religion<br />
Mi 11.08.10 Papa Roach, Life Of Agony<br />
Sa 16.10.10 Sheryl Crow<br />
Fr 29.10.10 Badem<br />
Fr 12.11.10 Richard Marx<br />
Di 16.11.10 OMD<br />
Fr 03.12.10 Silly<br />
Olympiahalle, München<br />
Mo 20.09.10 Supertramp<br />
Mo 11.10.10 Marius Müller Westernhagen<br />
Mo 18.10.10 A-HA<br />
Mi 27.10.10 Status Quo<br />
Fr 19.11.10 Deep Purple<br />
Sa 20.11.10 David Garrett<br />
So 21.11.10 David Garrett<br />
Mi 24.11.10 Simply Red<br />
Fr 26.11.10 Die Fantastischen Vier<br />
Sa 02.10.10 Joe Cocker<br />
So 02.01.11 Je Waynes „War Of The Worlds“<br />
Do 24.03.11 Beatsteaks<br />
Di 21.06.11 Peter Ma ay<br />
Olympiastadion, München<br />
Mi 15.09.10 U2 360°<br />
Zenith, München<br />
Mo 20.09.10 Limp Bizkit<br />
Fr 24.09.10 Korn, Dimmu Borgir<br />
So 10.10.10 Blind Guardian, Van Canto, Enforcer<br />
Do 04.11.10 VolBeat<br />
Sa 06.11.10 Alice Cooper<br />
Sa 13.11.10 Amy McDonald<br />
Mo 22.11.10 Airbourne<br />
Fr 26.11.10 Bullet For My Valentine<br />
Fr 03.12.10 Gossip<br />
Sa 11.12.10 Motörhead<br />
So 12.12.10 Wise Guys<br />
Do 17.03.11 Trans Siberian Orchestra<br />
59:1, München<br />
Do 15.07.10 Astra<br />
Do 22.07.10 Strang Boys<br />
Mi 11.08.10 Streetlight Manifesto<br />
Mo 23.08.10 We are Scientists<br />
Di 31.08.10 Forest Fire<br />
Mi 15.09.10 Wintersleep<br />
Do 16.09.10 Avatar<br />
Di 21.09.10 Wolf Parade<br />
Mo 27.09.10 Earl Greyhound<br />
Fr 01.10.10 Love Amongst Ruins<br />
Do 14.10.10 Rantanplan<br />
Fr 15.10.10 Slag in Cullet<br />
Mi 20.10.10 The Black Sheep<br />
Alte Mälzerei, Regensburg<br />
Fr 16.07.10 Tito & Tarantula<br />
Fr 10.09.10 Jingo de Lunch<br />
Mo 11.10.10 Bonaparte<br />
So 24.10.10 Dota & Die Stadtpiraten<br />
So 31.10.10 Die Sterne<br />
Do 11.11.10 Anne Clark<br />
Sa 20.11.10 Georg Ringsgwandl<br />
So 12.12.10 Turbostaat<br />
FM-Service-Events<br />
Do 01.07.10 Megadeth, Wien<br />
Do 01.07.10 Suzanne Vega, Wien<br />
Do 08.07.10 P!NK, Linz<br />
Mo 12.07.10 John Fogerty, Graz<br />
Di 13.07.10 John Fogerty, Wien<br />
Di 13.07.10 Prince, Wien<br />
Fr 16.07.10 A-HA, Klam<br />
Sa 07.08.10 Life Of Agony, Ill Nino, Wien<br />
So 05.09.10 Placebo, Wien<br />
Sa 18.09.10 Guns‘n‘Roses, Wien<br />
So 26.09.10 Korn, Wien<br />
Do 30.09.10 ASP, Wien
27 Scorpions<br />
Tourtalk<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
The Long Kiss Goodnight / Pfüati, Servus, mach´s guat auf scorpianisch<br />
Die größte Rockband Germaniens aller Zeiten hat sich entschlossen endgültig Schluß zu machen: Die Scorpions treten mit dem besten<br />
Album seit 20 Jahren eine dreijährige Monster-Abschieds-Tournee an, um würdig aus dem Rock-Olymp abzutreten. Im Rahmen des<br />
Gigs in der Münchener Olympiahalle wurde den Hannoveranern noch kurz die goldene Schallplatte für „Sting In The Tail“ verliehen,<br />
bevor Klaus Meine und Rudolf Schenker zum kurzen Talk mit einigen Journalisten luden. Die Zusammenfassung aller Fragen wollen<br />
wir Euch natürlich nicht vorenthalten.<br />
In Zeiten, in denen alle großen Rock- und Metal-Festivals regelmäßig<br />
ausverkauft sind, in denen Rockmusik wieder salonfähig geworden<br />
ist, wählt Ihr gerade diesen Zeitpunkt, um abzutreten. Meint Ihr<br />
nicht, daß gerade jetzt, wo Ihr auch auf Platte enorm wiedererstarkt<br />
dasteht, der falsche Zeitpunkt sein könnte?<br />
Klaus: Ich denke, man sollte aufhören, wenn es am allerschönsten ist.<br />
Nach 40 Jahren im verrückten Rock-Zirkus, wollen wir mit Klasse und Stil<br />
abtreten. Die Scorpions waren immer eine sehr gute Live-Band. Diesen<br />
Level wollen wir halten bis zum Ende unserer Karriere. Wir sind realistisch<br />
genug um zu wissen, daß wir einen Gang zurück schalten müssen. Das<br />
werden wir aber ganz sicher nicht auf Kosten unseres Publikums machen.<br />
Das sind wir uns selbst und unseren Fans schuldig.<br />
Werdet Ihr danach komplett aufhören, oder wird es schon noch das<br />
eine oder andere Lebenszeichen von Euch geben?<br />
Rudolf: Es ist ja nun nicht so, daß nun einer auf den Mars und ein anderer<br />
auf den Jupiter zieht. Wir leben alle in und um Hannover und werden<br />
natürlich in Kontakt bleiben - und wenn es nur ist, um uns die Spiele von<br />
Hannover 96 anzusehen.<br />
Klaus: Unser Team hat gestern den Klassenerhalt gescha t!! Yeah! Gestern<br />
hat mich ein Journalist gefragt, ob ich nervös wäre, weil die Tour<br />
in Deutschland komplett ausverkauft ist. Ich habe geantwortet, daß ich<br />
nur nervös bin, ob es die 96er scha en, in der ersten Liga zu bleiben! :-)<br />
Rudolf: Interessant ist auch, daß man uns vorher immer fragte, wie lange<br />
wir das noch durchhalten wollen. Jetzt, da wir langsam auf das Ende der<br />
Ära zusteuern, fragt jeder: „Warum hört Ihr auf?“ Da paßt doch etwas<br />
Scorpions, Edguy<br />
10.05.2010<br />
München, Olympiahalle<br />
Besucher: ca. 20.000<br />
Ticket: ab 57,00 EUR<br />
Deutschlands größte Rockband aller Zeiten macht sich vom Acker -<br />
allerdings nicht klammheimlich, falls das irgend jemand geglaubt<br />
haben sollte. Mit einer Medienpräsenz, wie sie um die Band hierzulande<br />
seit fast zwei Jahrzehnten nicht mehr entfacht wurde und<br />
einem grandiosen Abschiedsalbum im Rücken, wollen es die Hannoveraner<br />
Germania und dem Rest der Welt noch einmal richtig<br />
zeigen, bevor sie sich in gut drei Jahren dann endgültig verabschieden.<br />
Mit den Fuldaer gute Laune-Grinsekisten von Edguy haben<br />
sie sich einen ordentlichen Opener gegönnt, der selbst schon den<br />
einen oder anderen Hit eingefahren hat. Entsprechend wohlwollend<br />
wurden Tobi Sammet und seine Mannen auch vom Publikum<br />
empfangen und der Applaus für jeden Song el für einen Opener<br />
mehr als beachtlich aus. Natürlich konnte Tobi es sich wieder nicht<br />
verkneifen, das Publikum kurz zu schocken, als er sich am Ende des<br />
40minütigen Sets bedankte und dem Publikum einen guten Heimweg<br />
wünschte. Nicht wenige Stimmen wurden zweifelnd laut, ob<br />
denn die Scorpions nicht mehr spielen würden. Großartig! :-). Nach<br />
nicht. Wir wollen jetzt eine tolle Tour spielen, so viel Spaß wie möglich<br />
haben und jetzt am Anfang der Tour nicht ans Ende denken!<br />
Klaus: Es ist ja nicht nur die Goldene Schallplatte, die uns mit Freude erfüllt.<br />
Die letzten Wochen haben uns so euphorisch gestimmt, wie selten<br />
zuvor in unserer Karriere. Man ist nach jedem Album froh und aufgeregt,<br />
doch bei „Sting In The Tail“ ist das eine Spur intensiver. Die Platte ist seit<br />
Wochen in den Top 10 und laut unserem Label noch immer auf dem Weg<br />
nach Oben. Wenn alles gut läuft, dann wird es nicht mehr lange dauern<br />
und wir knacken die Platin-Schallmauer. Das hätte kaum einer von einer<br />
Band, die seit 40 Jahren da ist, erwartet. Wir selbst auch nicht.<br />
Was sicher viele nicht verstehen können ist die Radikalität Eures<br />
Schnittes. Wieso beschränkt Ihr Euch nicht nach der Tor auf unregelmäßige<br />
Festival-Shows?<br />
Klaus: Besonders bei Festivals stehst du doch im direkten Vergleich, in direkter<br />
Konkurrenz zu all den anderen Bands, die dort auch spielen. Glaube<br />
mir, gerade bei Festivals willst du ganz sicher nicht damit beginnen,<br />
etwas langsamer zu treten. Wir werden 2011 einige Festivals spielen, das<br />
ist schon fest geplant - aber zahmer werden wir da nicht auftreten!<br />
Rudolf: Hört Ihr jetzt auf, uns mit den Endzeit-Fragen runter zu ziehen?!<br />
Wenn wir heute Abend eine miese Show abliefern, weil wir alle schlecht<br />
drauf sind, dann seid Ihr daran schuld! Hehe.<br />
Klaus: Im Moment fühlen wir diesen letzten Vorhang auch noch nicht<br />
wirklich - dafür ist einfach zu viel Weg und zu viele Shows vor uns. Wir<br />
waren die letzten Jahre eigentlich permanent auf Tour oder im Studio.<br />
Das haben in Deutschland nur nicht so viele Leute mitbekommen, weil<br />
ca. 20 Minuten des Umbaus enterten dann die Scorpions die Bühne<br />
und die Halle stand sofort Kopf! So brachial gut hab ich die Band<br />
noch nie (!!) aufspielen sehen und hören. Der Sound war gigantisch,<br />
die Bühne riesig und die Show stellte sogar die aktuelle Rammstein-<br />
Präsentation in den Schatten: Schwebendes Drumkit, Feuersäulen,<br />
LED-Wände auf drei Ebenen, Feuerwerk und und und... Die Scorps<br />
spielten ALLE Klassiker und einige der neuen Songs, die sich nahtlos<br />
in das musikalische Klassiker-Gebilde einfügten, was eine eindeutige<br />
Sprache hinsichtlich der Qualität des neuen Albums spricht. Nach<br />
zwei Stunden musikalisch wie visuellen Overkills traten die Scorpions<br />
Ihren letzten Gang herunter von der Bühne in der Olympiahalle<br />
zu München an, was nicht wenige Besucher trotz aller Begeisterung<br />
mit Wehmut erlebten. Jeder, der die Chance bekommt, sich diese<br />
Giganten noch auf der laufenden Tour oder den Festivals 2011 anzusehen,<br />
sollte diese unbedingt nutzen!<br />
Text & Fotos: Ingo<br />
wir hier seit Jahren keine solche Tour gespielt haben. Und jetzt kommen<br />
wir nach so langer Zeit zurück und können eine komplett ausverkaufte<br />
Arena-Tour durch die größten Hallen in Deutschland spielen. Das macht<br />
uns natürlich sehr glücklich.<br />
Was hat sich aus Eurer Sicht in den letzten 20 Jahren bei den Shows<br />
geändert? Wie spürt Ihr die Energie heute?<br />
Klaus: Heute ist das Emp nden noch immer sehr intensiv, wenn sich auch<br />
einiges an der Art des Performens geändert hat. Heute springe ich nicht<br />
mehr vom Drumriser, das würde sehr komisch wirken, denke ich. Die Fans<br />
fragen natürlich immer nach den klassischen Show-Elementen, wie der<br />
Pyramide - die werden wir heute vielleicht sogar machen - aber vom<br />
Drumriser springe ich nicht mehr. Vielleicht bilden wir auch wieder das<br />
Knäuel [die Versuche, „The Knäuel“ ins Englische zu übersetzen scheitern<br />
auf sehr amüsante Weise. Mein Favorit: „When Arjen Robben is shooting<br />
a goal, everybody‘s building a Knäuel. It‘s a desaster on stage.“]. Mal<br />
sehen, wie t wir heute Abend sind. Hehe. Man muß auch sehen, daß<br />
die Bühnen früher nicht so weitläu g waren, wie sie heute sind. Heute<br />
rennen wir viel mehr umher als damals. Da muß man schon aufpassen,<br />
daß man nicht ineinander rennt.<br />
Ist Rock‘n‘Roll ein Jungbrunnen?<br />
Klaus: Musik im allgemeinen ist ein Lebens-Elixier, das einen jung und<br />
aktiv hält. Insofern ist Rock-Musik für uns auf jeden Fall ein Jungbrunnen.<br />
Band-Homepage: www.the-scorpions.com<br />
Interview & Text: Ingo
36 CRAZYFISTS Collisions And Castaways 23.07.2010<br />
9 MM ASSI ROCK N ROLL Champagner, Koks und Nutten 17.09.2010<br />
ACCEPT Blood Of The Nations 20.08.2010<br />
AGAINST ME! White Crosses 11.06.2010<br />
ALLEGAEON Fragments Of Form And Function 19.07.2010<br />
ALPHA ACADEMY The Promise Of The Light 24.09.2010<br />
AMORPHIS Forging The Land Of Thousand Lakes (DVD) 09.07.2010<br />
ANATHEMA We´re Here Because We´re Here 04.06.2010<br />
ANGRA Aqua 24.09.2010<br />
ANVIL Die Geschichte einer Freundschaft (DVD) 16.07.2010<br />
APOCALYPTICA 7th Symphony 20.08.2010<br />
AVENGED SEVENFOLD Nightmare (Box) 23.07.2010<br />
AXEL RUDI PELL The Crest (2LP) 09.07.2010<br />
BLIND GUARDIAN A Voice In The Dark (Single) 25.06.2010<br />
BLIND GUARDIAN At The Edge Of Time 30.07.2010<br />
BLOOD REVOLT Indoctrine 19.07.2010<br />
BUCKCHERRY All Night Long 30.07.2010<br />
BURDEN OF GRIEF Follow The Flames 02.07.2010<br />
DARKSEED Poison Awaits 23.07.2010<br />
DANZIG Deth Red Sabaoth 25.06.2010<br />
DEATH ANGEL Relentless Retribution 03.09.2010<br />
DECREPIT BIRTH Polarity 23.07.2010<br />
DELTA SPIRIT History From Below 02.07.2010<br />
DEMIURG Slakthus Gamleby 30.07.2010<br />
DIMMU BORGIR tba. 08.10.2010<br />
DOOMSHINE The Piper At The Gates Of Doom 02.07.2010<br />
DORO Calling The Wild (2LP) 09.07.2010<br />
EDENBRIDGE Solitaire 02.07.2010<br />
ENGRAINED tba 19.11.2010<br />
ENSLAVED Axioma Ethica Odini 24.09.2010<br />
EQUILIBRIUM Rekreatur 18.06.2010<br />
FAIR WARNING Talking Ain‘t Enough (2CD & 2DVD) 22.10.2010<br />
FIRST SIGNAL First Signal 27.08.2010<br />
FORBIDDEN Omega Wave 01.10.2010<br />
GLORIA MORTI Anthems Of Annihilation 30.07.2010<br />
GRAND MAGUS Hammer Of The North 18.06.2010<br />
GRAVE Burial Ground Juni 2010<br />
GUN BARREL Gunniversary (DVD) 11.06.2010<br />
HELSTAR Rising From The Grave (2CD+DVD) 05.07.2010<br />
IMMORTAL The Seventh Date Of Blashyrk (DVD) 06.08.2010<br />
INTERMENT Into The Crypts Of Blasphemy 02.08.2010<br />
IN THIS MOMENT A Star-Crossed Wasteland 09.07.2010<br />
IRON FATE Cast In Iron 02.07.2010<br />
IRON MAIDEN The Final Frontier 13.08.2010<br />
JETTBLACK Get Your Hands Dirty August 2010<br />
JORN DIO 02.07.2010<br />
KATAKLYSM Heaven´s Venom 20.08.2010<br />
KATATONIA Night Is The New Day 06.11.2010<br />
KING OF ASGARD Fi Mbulvintr 16.08.2010<br />
KORN Korn III - Remember Who You Are 09.07.2010<br />
KREATOR Hordes Of Chaos Ultra Riot BOX 09.07.2010<br />
LIFE OF AGONY 20 Years Strong: Live (DVD/CD) 19.07.2010<br />
Release Termine<br />
LORDI Babez For Breakfast 24.09.2010<br />
LYNYRD SKYNYRD Live From Freedom Hall (DVD/CD) 18.06.2010<br />
MAGNUM tba 14.01.2011<br />
MALEVOLENT CREATION Invidious Dominion 27.08.2010<br />
MEKONG DELTA Wanderer On The Edge Of Time 11.06.2010<br />
MELECHESH The Epigenisis 17.09.2010<br />
MELTING SNOW Black Penance 02.08.2010<br />
MELVINS The Bride Screamed Murder 04.06.2010<br />
NEAERA Forging The Eclipse 22.10.2010<br />
NEGATIVE Neon 23.07.2010<br />
NEVERMORE The Obsidian Conspiracy 28.05.2010<br />
NOX AUREA Ascending In Triumph 02.07.2010<br />
OZZY OSBOURNE Scream 11.06.2010<br />
PAPA ROACH Time For Annihilation... 27.08.2010<br />
POWERWORLD Human Parasite 22.10.2010<br />
PRIMAL FEAR 16.6 - All Over The World (DVD) 04.06.2010<br />
PRIMAL FEAR Live In The USA 04.06.2010<br />
PRIMORDIAL Spirit The Earth A ame (2CD ) 05.07.2010<br />
PSYCHOPUNCH The Last Goodbye 13.08.2010<br />
RETURN TO EARTH Automata 16.08.2010<br />
ROBERT PLANT Band Of Joy 10.09.2010<br />
RUSH Rush: Beyond The Lighted Stage (DVD) 02.07.2010<br />
SAHG III 27.08.2010<br />
SODOM Better O Dead (2LP) 09.07.2010<br />
SODOM Lords Of Depravity Pt. II (2DVD) 25.06.2010<br />
SOILWORK The Panic Broadcast 02.07.2010<br />
SONIC SYNDICATE We Rule The Night 27.08.2010<br />
STAN BUSH Dream The Dream 27.08.2010<br />
STONE TEMPLE PILOTS Stone Temple Pilots 28.05.2010<br />
SUMA Ashes 30.07.2010<br />
SWASHBUCKLE Crime Always Pays 10.09.2010<br />
TAUTHR Life-Losing 06.08.2010<br />
TERRA NOVA Come Alive 02.07.2010<br />
TERROR Keepers Of The Faith 27.08.2010<br />
TERRY BROCK Diamond Blue 27.08.2010<br />
THE DOORS Live in New York (Vinyl) 09.07.2010<br />
THE DOORS Absolute Live (Vinyl) 02.07.2010<br />
THERION Sitra Ahra 17.09.2010<br />
THE PROPHECY²³ ...To The Pit 16.07.2010<br />
TONY HARNELL Round Trip 02.07.2010<br />
TRISTANIA Rubicon 27.08.2010<br />
TWISTED TOWER DIRE Make It Dark 04.06.2010<br />
UFO The Best Of A Decade 20.08.2010<br />
VANDEN PLAS The Seraphic Clockwork 04.06.2010<br />
VINCE NEIL Tattoos & Tequila 04.06.2010<br />
VIRGIN STEELE tba 22.10.2010<br />
VOLBEAT Beyond Hell/Above Heaven 10.09.2010<br />
WATAIN Lawless Darkness 04.06.2010<br />
WINTERFYLLETH The Mercian Sphere August 2010<br />
YOSO Elements 02.07.2010<br />
ZODIAC MINDWARP We Are Volsung 24.09.2010<br />
28
29 Scheibenkleister<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
CDs<br />
4 Backwoods<br />
Be Di erent Or Die<br />
Limited Access Records<br />
14 Tracks | 52:16 Min.<br />
Der Titel ist im Falle 4Backwoods leider nicht Thema , denn<br />
etwas besonderes ist „Be Di erent Or Die“ leider ganz und<br />
gar nicht geworden. Die Band bezeichnet Ihren Stil selbst als<br />
Mischung aus Alternative, Rock und Pop, was sogar ziemlich<br />
genau zutri t. Nur scheint man sich dabei leider eher an den<br />
weniger guten Vertretern der genannten Genres zu orientieren.<br />
„Be Di erent Or Die“ ist zu jedem Zeitpunkt vorhersehbar, die<br />
Produktion ist sehr kraft- und drucklos und echte Höhepunkte<br />
sucht man auf der Scheibe vergebens. Lediglich die Cutting<br />
Crew-Coverversion „I Just Died In Your Arms Tonight“ verdient<br />
einer besonderen Behandlung: Das kann nicht ernst gemeint<br />
sein! So gewinnt man heute leider keinen Blumentopf mehr,<br />
weshalb es für die 2te Scheibe der Band auch nur eben diese<br />
Menge an Stückchen Rückholz gibt... Ingo<br />
36 Crazy sts<br />
Collisions and Castaways<br />
Roadrunner<br />
10 Tracks | 40:06 Min.<br />
Die aus Alaska stammende Metalcore-Combo, deren Name von<br />
dem 1977er Jackie Chan-Streifen „The 36 Crazy Fists“ stammt,<br />
fährt hier ihr mittlerweile sechstes Album auf. Aggressive<br />
Screams und leider stellenweise etwas unausgegorene cleane<br />
Vocals, begleiten durch die Songs. Gleich zwei Gastmusikanten<br />
unterstützen bei „Anchors“ die vier Crazy sts gesangstechnisch:<br />
Zum einen Adam Jackson von 12 Tribes und Raithon Clay<br />
von Plans To Make Perfect. Insgesamt vermögen es die Jungs<br />
einfach nicht aus der Masse ihrer Musiksparte großartig herauszustechen.<br />
Zu typisch, zu oft schon gehört ist ihr musikalisches<br />
Scha en. Vertreter der selben Kategorie wie z.B. Atreyu<br />
oder Sonic Syndicate sind hier weitaus überlegen. Einen Anspieltip<br />
auf „Collisions And Castaways“ kann ich aber in jedem<br />
Fall geben: „The Deserter“, eine richtig schöne Abgehnummer,<br />
mit wirklich coolen Scream- und Growlparts und auch hier ist<br />
mit Brandon Davis von Across The Sun wieder einmal ein Gastmusiker<br />
im Spiel. Dennoch springen bei meiner Kollision mit<br />
den 36 verrückten Fäusten nur 6 Schi brüchige heraus. Biggi<br />
Anathema<br />
We‘re Here Because We‘re Here<br />
K-Scope<br />
10 Tracks | 58:07 Min.<br />
Ingo‘s Album<br />
of the Ausgabe<br />
Die nicht wenigen Fans dürften den VÖ-Tag der längst überfälligen<br />
neuen Anathema-CD sehnlichst herbeigewünscht<br />
haben. Viel zu lange haben sich die sieben Jahre hingezogen,<br />
bis die Engländer/innen um die drei Cavanagh-Brüder ihre<br />
neue Scheibe in die Läden gewuchtet haben. Eines steht fest:<br />
Das Warten hat sich mehr als gelohnt! „We‘re Here...“ ist das<br />
mit Abstand ambitionierteste und facettenreichste Album in<br />
der Anathema-Diskographie bislang geworden und macht vom<br />
ersten Takt an Lust auf mehr, auf viel mehr. Die Scheibe ist ein in<br />
sich geschlossenes Kunstwerk geworden, dem ein allgemeiner<br />
Flow anhaftet, dem man sich nur schwer entziehen kann. Einzelne<br />
Tracks aus diesem Meilenstein hervorzuheben fällt sehr<br />
schwer, dennoch sticht des großartige „Angels Walk Among Us“<br />
mit Ville Vallo (HIM) an den Backing-Vocals noch ein kleinwenig<br />
aus den anderen tollen Songs heraus. Anathema scha en das<br />
Kunststück, jeden anspruchsvollen Musikfan mit dieser Platte<br />
zufrieden stellen zu können, egal, ob Rocker, o ene Metaller,<br />
Pop-Fans oder Pink Floyd-Jünger. Dafür kann es nur die Höchstwertung<br />
geben. Ingo<br />
Angelus Apatrida<br />
Clockwork<br />
Century Media<br />
13 Tracks | 51:14 Min.<br />
Thrash Metal aus Spanien, warum eigentlich nicht. „Angelus<br />
Apatrida“ bringen mit „Clockwork“ bereits ihr drittes Album<br />
heraus, wobei dies ihr erstes in Deutschland ist. Die vierköp ge<br />
Combo aus Albacete treibt nun schon seit 2000 ihr Unwesen im<br />
Südeuropäischen Raum und scha t es jetzt durch einen Deal<br />
bei Century Media auch mal in nordische Regionen vorzustoßen.<br />
„Clockwork“ ist einfach klassischer Thrash Metal im Stile<br />
von Megadeth und Testament, nichts Neues, aber auch nichts<br />
Schlechtes. Für Fans der alten Schule und auch ho entlich junges<br />
Publikum, das nicht die „Gnade“ hatte die gute, alte Zeit<br />
mitzuerleben, bieten die 13 Brecher, mit viel Abwechslung im<br />
Tempo, in den Vocals und in der Komposition, eine gelungene<br />
Alternative zu genannten Kulttruppen. Zudem hat die Produktion<br />
ordentlich Pfe er. Dafür lasse ich 7 abtrünnige Engel für<br />
die dreschenden spanischen Metaller wieder aus der Hölle<br />
emporsteigen. Biggi<br />
As I Lay Dying<br />
The Powerless Rise<br />
Metal Blade<br />
11 Tracks | 44:14 Min.<br />
Ich sag’s gleich vorweg: Ich liebe As I Lay Dying und vergöttere<br />
vor allem deren letzte Scheibe „An Ocean Between Us“. Das<br />
Problem: Wer mit solch großen Erwartungen an ein neues<br />
Album herantritt, läuft leicht Gefahr, enttäuscht zu werden<br />
und bei einer Rezension nicht mehr objektiv zu bleiben. Und ja,<br />
beim ersten Reinhören merkte ich bereits, daß da was anders<br />
ist. Ohne Rücksicht auf die Zwölf, von vorn bis hinten, seltener,<br />
aber ausreichend gespickt mit cleanen Gesangspassagen, die<br />
allerdings bei Weitem nicht so schnell im Gehörgang hängen<br />
bleiben, wie die des Vorgängers. Dementsprechend bekommt<br />
man auch an jeder Ecke zu hören, daß dieses Album weitaus<br />
schwerfälliger in Sachen Entfaltung daherkommt, immerhin<br />
sind es die Hooklines, die in erster Linie dafür sorgen, daß<br />
einem als Hörer Songs gleich beim ersten Reinhorchen im<br />
Gedächtnis bleiben. Fakt ist: As I Lay Dying haben ein Album<br />
gezaubert, das weitaus gnadenloser, schneller und brachialer<br />
ist, als ihr letztes Meisterwerk. Die Cleanpassagen brauchen ein<br />
wenig länger, gefallen dafür später um so mehr. Auf diesem<br />
Silberling machen die Feinheiten den Unterschied. Perfekt plazierte<br />
Drum-Fills, saubere, gut hörbare Ri s und alles in allem<br />
ein wunderbar abgemischter Sound. Mit Abstand mein Album<br />
der Ausgabe, ergo die blanke 10! Nico B.<br />
Axel Rudi Pell<br />
The Crest<br />
SPV<br />
10 Tracks | 57:05 Min.<br />
Die bange Frage, die sich die Fans vor jeder neuen Scheibe<br />
vom Wattenscheider Axel Rudi Pell stellen mögen, ist die, ob<br />
der Meister des traditionellen melodischen Metal irgendwas<br />
an seiner Musik geändert hat oder ob sie sich immer noch so<br />
anfühlt, wie dasselbe alte Turnschuhmodell, das man sich alle<br />
zwei Jahre neu kauft. Die Beruhigung tritt nach dem unvermeidlichen<br />
und total uninspirierten Intro ein. Eher machen<br />
AC/DC eine Platte mit Bushido, als Axel ein musikalisches<br />
Experiment. Solide und beständig rockt, schmachtet und chorält<br />
sich Axel Rudi Pell durch den Silberling, auf seine Art und<br />
Weise stockkonservativ, wie die Wildecker Herzbuben in einem<br />
bayerischen Bierzelt. Es ist ihm zugute zu halten, daß er seinen<br />
Vokalisten Johny Gioeli auch zu Ehren kommen läßt, der<br />
genau wie Axel selbst technisch eine saubere Arbeit abliefert.<br />
Entsprechend ist die Produktion gut und der Sound sauber. Bis<br />
auf gänzlich fehlende Innovationen und Überraschungen läßt<br />
sich an „The Crest“ nichts aussetzen. Moment! Hatte Axel nicht<br />
angekündigt, daß „The Crest“ sein Meisterwerk wird? Das gibt<br />
Punktabzug, denn das Album ist je nach Blickwinkel genauso<br />
öde oder aufregend, wie die anderen dreizehn (gefühlte dreißig)<br />
auch. Mir hätten auch 6 gelangt! Nico S.<br />
Blind Guardian<br />
At The Edge Of Time<br />
Nuclear Blast<br />
10 Tracks | 63:58 Min.<br />
Hm - o ensichtlich haben die Krefelder die aufstrebende neue<br />
Macht (Savage Circus) erkannt und beschlossen, allen Nachahmern<br />
zu zeigen, daß sie durchaus noch in der Lage sind,<br />
an frühere Meilensteine wie „Somewhere Far Beyond“ anzuknüpfen.<br />
Natürlich fällt das neueste Werk aus dem Hause Blind<br />
Guardian nicht mehr so speed-lastig aus, wie die ersten Alben<br />
der Band, dennoch ist auf „At The Edge Of Time“ ein angenehm<br />
hoher Doublebass-Faktor zu bemerken, der dem Rezensenten<br />
außerordentlich gut gefällt. Auch kommen die einzelnen Songs<br />
nun wieder schneller und zielgerichteter auf den Punkt, ohne<br />
dabei jedoch zu viel an Abwechslung einzubüßen. So scha en<br />
es die Blinden Gardinen doch tatsächlich, die positiven Aspekte<br />
aus der Frühzeit der Band, mit den liebgewonnenen neueren<br />
Trademarks, zu einer sehr wohlschmeckenden Suppe zu vermischen.<br />
Lediglich die zwingenden Refrains, die einen sofort<br />
bei den Eiern packen, sucht man vergebens. Die Produktion<br />
ist vor allem im Tieftonbereich sehr gut geworden und hat ordentlich<br />
Punch, ohne dabei im instrumentalen Bereich etwas<br />
an Transparenz einzubüßen, wobei die Vokalparts teils etwas<br />
dumpf und sehr mittenlastig tönen. Ich bin als Fan der allerersten<br />
Stunde jedenfalls absolut zufrieden und befürchte, daß<br />
sich Klone wie Savage Circus noch mindestens 8,0 Jahre lang<br />
strecken müssen, um dieses Niveau zu erreichen. Ingo<br />
Breed 77<br />
Insects<br />
earMUSIC / Edel<br />
11 Tracks | 56:23 Min.<br />
Was passiert, wenn man Megadeth, Machine Head, modernen<br />
Metal, spanische Flamenco-Klänge und eine gute Prise arabischer<br />
Gewürze nimmt, sie in den Mixer steckt, bei 1000 Umdrehungen<br />
gut püriert und bei 220° in den Ofen schiebt, kann<br />
man auf der neuen Breed 77-Scheibe hören. Drei Jahre sind seit<br />
dem letzten Output der aus Gibraltar stammenden Briten vergangen.<br />
Diese haben sie genutzt um sich weiterzuentwickeln.<br />
Jedoch nicht, wie viele Kollegen, in Richtung Mainstream - sie<br />
sind härter geworden. Gleich von Anfang an schiebt dieses Album<br />
kompromißlos nach vorne, ohne auf eingängige Melodien<br />
oder etwas ruhigere Passagen zu verzichten. Auch eine Coverversion,<br />
oder eher Eigeninterpretation, darf natürlich nicht fehlen.<br />
Hier haben sie sich an den 90er-Jahre-Hit der Cranberries,<br />
„Zombie“, gewagt und es durchaus gescha t dem Song ihren<br />
eigenen Stempel aufzudrücken. Soundtechnisch ist die Scheibe<br />
über jeden Zweifel erhaben. Raus aus dem Ofen, 9 Minuten<br />
abkühlen lassen und genießen! Michi<br />
Crystal Tears<br />
Generation X<br />
7Hard Records<br />
10 Tracks | 42:17 Min.<br />
Sieh mal an, wen haben wir denn da? Ex-Elegy-Frontmann Ian<br />
Parry hat nun bei den Griechen von Crystal Tears angeheuert.<br />
Von seiner gesanglichen Brillanz hat der Gute de nitiv noch<br />
nichts eingebüßt. Ein schlechtes Metall schmieden Crystal<br />
Tears nun auch nicht wirklich, trotzdem kann „Generation X“<br />
nicht nachhaltig zünden. Von Vergleichen mit Elegy-Klassikern,<br />
die sich eigentlich zwangsläu g aufdrängen, möchte ich besser<br />
komplett absehen. Woran hapert es nun? Crystal Tears gehen<br />
einfach zu vorsichtig beim Songwriting vor. Die Scheibe weist<br />
keine Überraschungen auf und ist einfach viel zu sehr auf Nummer<br />
sicher komponiert, als daß sie langhaltig in Erinnerung<br />
bleiben könnte. Die Rhythmus-Arbeit verdient ebenfalls nicht<br />
das Prädikat besonders au ällig. So läuft die Scheibe leider<br />
über die volle Distanz einfach zu belanglos an einem vorbei.<br />
Schade, denn sowohl technisch als auch von der Produktion her<br />
wäre da mehr drin gewesen. So bleibt nur die Ho nung, daß<br />
sich Crystal Tears vor dem nächsten Gang ins Studio 4 Schluck<br />
mehr Mut antrinken werden. Ingo<br />
Ingo‘s Top 5<br />
1. Anathema<br />
„We‘re Here Because<br />
We‘re Here“<br />
2. Ozzy Osbourne<br />
„Scream“<br />
2. As I Lay Dying<br />
„The Powerless Rise“<br />
3. Blind Guardian<br />
„At The Edge<br />
Of Time“<br />
5. Negative<br />
„Neon“<br />
Max‘ Top 5<br />
1.Ozzy Osbourne<br />
„Scream“<br />
2. Triosphere<br />
„The Road Less<br />
Travelled“<br />
3. Breed 77<br />
„Insects„<br />
4. Danzig<br />
„Deth Red Sabaoth„<br />
5. Frogstar<br />
Battle Machine<br />
„Brainwash D.I.Y“<br />
Bewertungen:<br />
0,0 - 1,5 Gallenstein<br />
2,0 - 3,5 Stolperstein<br />
4,0 - 5,5 Kieselstein<br />
6,0 - 7,5 Stein im Brett<br />
8,0 - 9,5 Edelstein<br />
10,0 Meilenstein
Daniel Lioneye<br />
Vol II<br />
The End Records<br />
9 Tracks | 34:22 Min.<br />
sion von „Speed King“, die in Dänemark erschienen ist oder die<br />
nur in Japan erschienene Version von „Lazy“. Außerdem nden<br />
sich Songs darauf, die nie auf einem Longplayer erschienen<br />
sind (z.B. „Grabsplatter“). Nicht vollständig überzeugen kann<br />
das Remastering. Es kann sein, daß sich aus den alten Master<br />
Tapes nicht mehr rausholen ließ, aber teilweise erscheint mir<br />
das Material etwas unnötig rauschend und ach. Egal, so war<br />
der Sound damals halt. Daher trinke ich zum Wohl der Band 9<br />
Gläser Wasser mit Rauch drauf. Nico S.<br />
Deftones<br />
Diamond Eyes<br />
Warner Music<br />
11 Tracks | 41:15 Min.<br />
(engstirnigen) Sicht dennoch nichts im Metal zu suchen hat.<br />
Unterm Strich tut das dieser sehr abwechslungsreichen und<br />
gut produzierten Scheibe jedoch keinen Abbruch, weshalb ich<br />
gerne 7,5 Steinchen aus meiner Solitär-Kiste spendiere. Ingo<br />
Ed Kowalczyk<br />
Alive<br />
earMUSIC / Edel<br />
11 Tracks | 40:03 Min.<br />
steht, wird mit dieser Scheibe wenig bis gar nichts anfangen<br />
können. Die Produktion geht auch in Ordnung, weshalb ich 6<br />
Äpfelchen für den nächsten Sündenfall im Garten Eden ausspucke.<br />
Ingo<br />
End Of Green<br />
High Hopes In Low Places<br />
Silverdust / Soulfood<br />
10 Tracks | 43:19 Min.<br />
Hoppla, was ist denn da passiert? Wer den ersten Release der<br />
Finnen um HIM-Gitarrist Mikko Lindström kennt, der würde<br />
hier dreckigen, Südstaaten-inspirierten Rock erwarten. Weit<br />
gefehlt – was einen hier erwartet ist abgefahrener Black<br />
Metal. Gleich der erste Track scheint wie ein Wettrennen mit<br />
der Zeit und ein Versuch, möglichst viele Bassdrumschläge in<br />
jeden Takt zu stopfen. Was ja durchaus nichts Negatives ist,<br />
zumal man an den instrumentellen Fähigkeiten der Musiker<br />
nichts meckern kann. Das Problem ist, daß dieses Tempo mehr<br />
oder weniger über das ganze Album beibehalten wird. Liebhaber<br />
wilder Doublebass-Orgien kommen zwar hier voll auf<br />
ihre Kosten, jedoch hätte ich gerne mehr von den durchaus<br />
vorhandenen, aber viel zu spärlichen „ruhigen“ Passagen gehört,<br />
die immer wieder zwischen dem High-Speed-Gerumpel<br />
melodiös und atmosphärisch heraus blitzen. Der Gesang ist<br />
Geschmackssache, aber sicherlich passend zu den teils progressiven<br />
und auch mitunter kranken Songs. Nur beim siebten<br />
Track „I Have Never Wanted To Be Number One“ hört man, daß<br />
es sich hier tatsächlich um Musiker von Finnlands (einst) kommerziellstem<br />
Exportschlager handelt. Freunde verrückter Musik<br />
werden auf jeden Fall ihre wahre Freude an dieser Scheibe<br />
haben. Die kurze Spielzeit von nicht mal 35 Minuten geht aber<br />
in Ordnung, da man hier mehr gespielte Töne für‘s Geld bekommt,<br />
als bei einem dreistündigen Pink Floyd-Konzert. Die<br />
spinnen, die Finnen... 6 Millionen Bassdrums! Michi<br />
Danzig<br />
Deth Red Sabaoth<br />
AFM Records<br />
11 Tracks | 51:59 Min.<br />
Glenn Danzig, Azazel´s Dämonen-Sprößling (könnte man<br />
meinen ;-), ist nach sechs langen Jahren zurück aus den<br />
brennenden Untiefen der Erde, um mit einem neuen abgrundtief<br />
schwarzen und sinistren Werke alte und neue Seelen<br />
einzufangen. „Deth Red Sabaoth“ ist so faszinierend roh und<br />
intuitiv, daß man bei geschlossenen Augen Glenns in Ekstase<br />
abgeschüttelten Schweiß gleich abzubekommen glaubt, so<br />
nah und greifbar klingt die selbstproduzierte Aufnahme. Auf<br />
den ersten Höreindruck mag man fast etwas abgestoßen sein,<br />
ob der unsauberen und auch nicht besonders Timing-genauen<br />
Instrumentierung, wie man sie heutzutage als selbstverständlich<br />
von allen Seiten eingetrichtert bekommt. Doch hat man<br />
sich auf die hypnotischen Stücke erst eingelassen, vergißt man<br />
dies vollkommen und ist versucht, sich umgehend einem Beschwörungsritual<br />
anzuschließen, um aus diesem dunklen Reigen<br />
eine Endlosschleife zu erbeten. Krank, düster und betörend<br />
vertont die elfteilige antibiblische Spruchsammlung den<br />
Soundtrack zur höllischen Endlosigkeit. „Deth Red Sabaoth“<br />
wäre perfekte Untermalung für „From Dusk Til Dawn“ oder<br />
„God´s Army“ gewesen. Leider zu spät, aber der nächste lmische<br />
Höllentrip dieser Art könnte dankbar sein… In Scripturis<br />
sacris, Diablolus et daemones variis vocantur 9 nominibus!!<br />
Maximus infernalis ;-)<br />
Deep Purple<br />
Singles & E.P. Anthology ’68 – ‘80<br />
EMI<br />
35 Tracks | 152:14 Min.<br />
Handelt es sich bei der beileibe nicht vollständigen Sammlung<br />
an Singles und EPs auf einer 2CD nur um eine weitere „Bestof-Abzocke“,<br />
um zu verhindern, daß sich die Leute mit dem<br />
gleichen Material für drei Euro am Wühltisch eindecken? Weit<br />
gefehlt! Erstens spiegelt diese Verö entlichung sehr schön<br />
die musikalische Entwicklung von Deep Purple wider, die<br />
maßgeblich an den verschiedenen Sängern festgemacht werden<br />
kann: Die Hippie-Phase mit Rod Evans, die krachenden<br />
Klassiker mit Ian Gillan und die bluesigeren Stücke mit David<br />
Coverdale. Zweitens sind mehrere Raritäten drauf gepackt, die<br />
praktisch nicht mehr zu bekommen sind, z.B. eine Klavierver-<br />
Zweifelsohne ist „Diamond Eyes“ für Fans ein Muß und gleichzeitig<br />
für Deftones-Neulinge eine hervorragende Einstiegs-<br />
Platte. Die Band um den charismatischen Sänger Chino Moreno<br />
zeigt, was sie draufhat und ndet zu alter Qualität auf<br />
dem Niveau von „White Pony“ zurück. Sie bietet wieder diese<br />
ihnen eigene Mischung aus Chinos hymnischem Gesang, Melodien<br />
und Heavyness. Es hätte allerdings ruhig heavier sein<br />
dürfen. Mit dem Titel „Sextape“ driftet die Platte schon so arg<br />
in Schmuse-Ge lde ab, daß man diesen unangenehmen Feuerzeug-Hochheb-Impuls<br />
verspürt. Eklig. Immer wenn es gar<br />
zu schmierig wird, nden die Jungs das Distortion-Pedal für<br />
die Gitarre aber wieder und geben ihr Bestes. Dennoch bietet<br />
die Scheibe keine besonderen Überraschungen. Nahtlos und<br />
durchaus solide knüpfen die Jungs an „White Pony“ an, ohne<br />
dabei über sich hinaus zu wachsen oder eine Zugabe zu bringen.<br />
Die Leistung ist daher leider nur gewohnt be8lich. Ralf<br />
Dweezil Zappa<br />
Return Of The Son Of …<br />
Ear Music / Edel<br />
14 Tracks | 133:59 Min.<br />
Als einer der unverwechselbarsten Charakterköpfe der Rock-<br />
Musik starb Frank Zappa viel zu früh, jedoch nicht ohne einen<br />
Sohn mit dem wahrlich schrägen Namen Dweezil zu hinterlassen,<br />
der nun schon seit fünf Jahren unter dem Projektnamen<br />
Zappa Plays Zappa das musikalische Erbe seines Vaters hegt<br />
und p egt. Nun ist die zweite Live-Scheibe erschienen, die<br />
einen weiteren kleinen Ausschnitt aus dem monumentalen<br />
Werk des Ahnen zu Gehör bringt. Dabei spielt Zappa Junior<br />
nicht kleinlich jede Note nach, sondern versieht die Songs<br />
mit einem modernen Anstrich, ohne dabei den Charakter des<br />
Originals zu verändern. Wie kommt das Ergebnis rüber? Ich<br />
sage es eigentlich ungern: Besser als das Original! Dem Projekt<br />
kommt zugute, daß der Filius selbst ein virtuoser Gitarrenfreak<br />
ist, dem nun heute aber die bessere Technik zur Verfügung<br />
steht (man vergleiche mal alt und neu von „The Torture Never<br />
Stops“). Die großzügige Orchestrierung, die ausgesuchten<br />
Musiker und die großartige kompositorische Neuinterpretation<br />
veranlassen mich, die zwei Scheiben der Doppel-CD seit<br />
Tagen im Auto-Repeat-Modus zu hören. Oh Lord, the shit done<br />
hit the fan 10 times. Nico S.<br />
Edenbridge<br />
Solitaire<br />
Napalm Records<br />
11 Tracks | 47:57 Min.<br />
Interessant, wie sich die Entwicklungen trotz aller musikalischer<br />
Unterschiede gleichen: Bei Within Temptation ging‘s mit<br />
dem Erfolg steil bergauf, als sich der Gesang nicht mehr in zu<br />
hohen Ebenen bewegte. Genauso schaut es nun bei den Österreicher/innen<br />
von Edenbridge aus. Sabine sing wesentlich<br />
bodenständiger und nicht mehr so extrem hoch, als noch auf<br />
„My Earth Dream“, was dem Gesamtbild der Platte extrem gut<br />
zu Gesichte steht. Musikalisch stellt „Solitaire“ die konsequente<br />
Weiterentwicklung des bei „My Earth Dream“ eingeschlagenen<br />
Weges dar. Der Bombast wurde etwas zurück gefahren,<br />
was mehr Spielraum für ordentlich Power läßt. Was mir nicht<br />
so gut gefällt, ist das immer wieder eingestreute orientalische<br />
Flair, das zwar sehr gut zum Bandsound paßt und sicher auch<br />
jede Menge Freude bei den Fans hervorrufen wird, aus meiner<br />
Nach 20 Jahren Songwriting und Singen für die Rockband<br />
Live wollte Leader Ed Kowalczyk neue Wege beschreiten und<br />
machte sich nach einer intensiven Selbst ndungskrise in 2008<br />
auf, Solopfade zu erkunden. „Das Ergebnis ist die Neuer ndung<br />
meines Sounds“, sagt Ed stolz. Mit Produzent CJ Eiriksson<br />
(Live, Phish, Incubus), der zudem für die passenden Musiker<br />
zum Aufnehmen der Scheibe sorgte, wurde „Alive“ in Texas<br />
eingespielt und brilliert in einem fantastisch transparenten<br />
Soundgewand. Kowalczyk pendelt in den elf durchwegs herausragenden<br />
Stücken zwischen treibenden Rocknummern<br />
(„Stand“), besinnlicheren gänzlich unschnulzigen Klängen<br />
(„Soul Whisperer“) und Pop Rock bzw. Dance Rock („The Great<br />
Beyond“), wie er es selbst nennt, wobei stets der Dampf im<br />
Kessel mit viel Druck entweicht und musikalische Kräfte freisetzt,<br />
die einen in ihren Bann zu ziehen vermögen. Härteste<br />
Nummer von „Alive“ ist „Grace“ und zugleich die erste Single-<br />
Auskopplung, was die Marschrichtung eindeutig macht. Lebendiger<br />
könnte Kowalczyk auch nach der 8. Frischzellenkur<br />
nicht klingen! Max<br />
Eisregen<br />
Schlangensonne<br />
Massacre Records<br />
11 Tracks | 52:36 Min.<br />
Streng genommen könnte das Sparpaket der Regierung umfangreicher<br />
ausfallen, wenn es solche Bands wie Eisregen<br />
nicht gäbe, denn dann wäre die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende<br />
Medien arbeitslos und damit über üssig. Nun,<br />
jedoch wird sich in absehbarer Zeit ein Prüfer mit hochgezogenen<br />
Augenbrauen anhören, wie gleich im Erö nungssong<br />
„N8Verzehr“ kleine Kinder verspeist werden und könnte<br />
entsprechend bald die Scheibe aus den Läden verschwinden<br />
lassen. Die robusten Naturen unter uns, denen humorige<br />
Geschmacklosigkeiten rund um das Thema Tod, Blut und<br />
Teufel nicht aufs Gemüt schlagen, dürfen sich über ein Album<br />
freuen, daß die Tugend der Musik von Eisregen aus Thüringen,<br />
nämlich metallisches Krachen und Balladen sehr gut zusammenzubringen,<br />
wieder mal perfekt umsetzt. Und sind wir mal<br />
ehrlich: Die Splattertexte aus dem Horror-Genre passen richtig<br />
gut zu der Mischung aus Klavier und Gitarre. Da die Scheibe<br />
jedoch ohne wirklich neuer Inhalte und Überraschungen daherkommt,<br />
wird die Maximalwertung verfehlt. Ich sage gute<br />
N8 und verzehre noch etwas Fleisch im Bett.<br />
Empires Of Eden<br />
Reborn In Fire<br />
7Hard<br />
9 Tracks | 41:19 Min.<br />
Ganz neu ist die Idee ja nun nicht mehr, als Gitarrist eine<br />
Schar erlesener Vokalakrobaten einzuladen, um ein Album<br />
mit ihren bekannten (und deshalb auch verkaufssteigernden)<br />
Stimmen zu veredeln. Trotzdem (oder vielleicht auch gerade<br />
deswegen) ist „Reborn In Fire“ zu einem abwechslungsreichen<br />
und ansprechenden Power Metal-Scheibchen geraten. Der<br />
australische Gitarrero Stu Marshall (Paindivision, Dungeon)<br />
konnte u.a. mit Mike Vescera (Yngwie Malmsteen, Loudness,<br />
Obsession), Sean Peck (Cage), Steve Grimmett (Onslaught,<br />
Grim Reaper, Lionsheart) und Zak Stevens (Savatage, Circle<br />
II Circle) echte Ausnahmekönner um sich scharen. Vor allem<br />
der Track mit Herrn Stevens läßt alte Savatage-Zeiten wieder<br />
au eben… schön. Auch die anderen machen ihre Sache sehr<br />
gut, lediglich der von Mike Vescera eingesungene Opener „Of<br />
Light And Shadows“ kommt vom Gesang her irgendwie zu<br />
aufgesetzt daher. Die Songs dürften jeden Power Metal-Freak<br />
glücklich machen - wer normalerweise auf moderneren Metal<br />
30<br />
Nach zwei langen Jahren kommt Ende August der neue Longplayer<br />
der vier Stuttgarter in unsere Plattenläden. Nachdem<br />
das 2008er Album „The Sicks Sense“ groß ächig abräumen<br />
und sogar bis auf Platz 21 in den Longplay-Charts klettern<br />
konnte, ist die Erwartung an den Nachfolger natürlich groß.<br />
Aber ich kann Euch sagen: Wir werden nicht enttäuscht. Songs<br />
wie „Slaves“ oder der Titeltrack „High Hopes In Low Places“<br />
bestehen aus purer Energie und Dynamik, die einen voller<br />
Vorfreude auf die noch anstehenden Festivals, bei denen sie<br />
spielen werden, anstacheln. Aber auch die melancholischen<br />
Songs wie man sie von End Of Green kennt, kommen natürlich<br />
nicht zu kurz. „Carpathian Gravedancer“, „Starlight“ oder auch<br />
„An Awful Day“ streicheln nach einem langen harten Tag das<br />
gepeinigte Gemüt. Peter Steele ist zwar leider tot, aber zum<br />
Glück gibt’s Michelle Darkness, der uns mit seiner charismatischen<br />
Stimme in andere Sphären entführt. 9 mal grüner soll<br />
die Ho nung für den Erfolg des Schwaben-Fünfers sein. Biggi<br />
Esoterica<br />
The Riddle<br />
G-Records / Intergroove<br />
13 Tracks | 59:52 Min.<br />
Nein, mit Esoterik hat die Scheibe nichts zu tun, dafür um so<br />
mehr mit den kalifornischen Prog-Rockern Tool. Zwei Jahre<br />
nach ihrem Debutalbum „The Fool“ huldigen die Briten weiterhin<br />
diesem Vorbild. Auch wenn jetzt mehr harte Gitarren<br />
zum Einsatz kommen, wird man das Gefühl nicht los, das alles<br />
schon einmal gehört zu haben. Die fehlende Eigenständigkeit<br />
wäre nicht so schlimm, wenn es Esoterica gelänge, nicht nur<br />
gefällige, sondern auch mal eingängige Melodien darzubieten.<br />
Außerdem fehlt jeder Groove. Mir widerfährt es selten,<br />
daß ein Album nach mehrmaligem Hören immer schlechter<br />
rüberkommt. Denn obwohl der Opener „Scream“ und insbesondere<br />
„Manimal“ überzeugen können, erscheint der Rest<br />
schnell langweilig. Und die anfängliche Neugier, die durch den<br />
progressiv-dunklen Appeal der Scheibe und die anspruchsvollen<br />
Songstrukturen geweckt war, wird bei jedem Durchhören<br />
mehr enttäuscht. Schade! Der gute Sound und die wirklich<br />
saubere Produktion können mich nicht davon überzeugen,<br />
das Album noch 4mal anzuhören. Nico S.<br />
Frogstar Battle Machine<br />
Brainwashing D.I.Y<br />
authentic audio<br />
9 Tracks | 41:38 Min.<br />
Die Psycho Metal-Formation Frogstar Battle Machine aus<br />
Hof hat seit 1996 nach nunmehr drei Alben und einer EP in<br />
2006 lange auf ein neues Lebenszeichen warten lassen. Das<br />
lag vor allem daran, daß Klampfer Oli Schmidt hauptberu ich<br />
bei der Letzten Instanz beschäftigt ist, die ja nicht gerade<br />
für ihre Faulheit bekannt sind. Ursprünglich als weitere EP<br />
angedacht, zeigt sich „Brainwashing D.I.Y“ nun doch als prall<br />
gefüllter full-lengh Diskus, der einmal mehr die Absurdität<br />
der selbstgescha enen musikalischen Nische untermauert:<br />
Krank, völlig abgefreakt und dennoch – oder gerade deshalb<br />
– messerscharfes Präzisionswerk und Vorlage zur kommenden<br />
Frosch-Invasion from Outerspace! Der höllisch groovende<br />
Soundtrack mit vertrackten Rhythmen und den psychotisch<br />
durchgeknallten Lyrics nistet sich auch in vermeintlich rationale<br />
Gehirne, weshalb der Albumtitel nicht hätte besser<br />
gewählt werden können. Unerreicht bleiben bislang jedoch<br />
Tracks wie „Bahaar“, „Hate Pool“ oder „Brown Eyed Rabbit“<br />
des 2005er „Lez Go Cropcircling“-CD-Irrsinns. 8,5 Pillen gegen<br />
Wahnsinn helfen hier auch nicht mehr! ;-) CD-Bestellungen<br />
bitte an: shop@frogstar-battle-machine.de. Max
31 Scheibenkleister<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
Scheibenkleister<br />
From Constant Visions In This Moment<br />
Feast With The Beast<br />
A Star-Crossed Wasteland<br />
ASR / Soulfood<br />
Century Media<br />
15 Tracks | 47:11 Min.<br />
10 Tracks | 42:28 Min.<br />
Frisches Blut kommt dieser Tage aus München. From Constant<br />
Visions streut mit ihrem unverblümten Erstwerk „Feast With<br />
The Beast“ eine gehörige Prise Pfe er in die deutsche Jung-<br />
Rockszene. Songtitel wie „Killers On Abbey Road“, „Canada<br />
Is Bleeding“ oder „Sharp 45 Knives“ lassen schon erahnen,<br />
woher der Wind bläst… zumindest textlich. Die Jungs sind<br />
o ensichtlich Gruselfans und bedienen sich eines solchen<br />
Wortschatzes… jedoch erklingt hier weder Death Metal noch<br />
sonst ein Geschlage – nein, Heavy Rock der rotzigen, frischen<br />
Art strömt aus den Boxen. Sänger Alex Andronikos könnte<br />
stimmlich mit Papa Roach-Frontsau Coby Chaddix verwandt<br />
sein und überhaupt ist der Sound der Combo aus ähnlichem<br />
Holz geschnitzt. Die Rock´n Rolligen Abgeh-Nummern mit metallischen<br />
Ri ngs und eingängigen Melodien haben nur einen<br />
winzigen Haken: Ein wenig mehr Abwechslung im Tempo wäre<br />
bei den überwiegend schnelleren Brechern angenehm gewesen<br />
- zumindest bei der Hälfte der 15 Songs, also bei 7,5. Max<br />
Godsmack<br />
The Oracle<br />
Universal Music<br />
10 Tracks | 44:23 Min.<br />
Die Bostoner Alternative Metaler sind nach vier Jahren Abstinenz<br />
wieder zurück im Ring. Im Anschlag die neue Scheiblette<br />
„The Oracle“, deren Opener und zugleich erste Single „Cryin´<br />
Like A Bitch“ bereits massives Radio-Airplay in den Staaten<br />
genießt. Godsmack verbannten mit ihren letzten Alben<br />
„Godsmack IV“ und „Faceless“ Kollegen wie Linkin Park und<br />
die Foo Fighters auf die hinteren Plätze der Billboard-Charts<br />
und sind mit „The Oracle“ geradewegs zu neuen Höhen ügen<br />
unterwegs. Das Album wurde von Dave Fortman (Slipknot,<br />
Mudvayne, Evanescence) produziert und pumpt heftig in die<br />
Magengrupe. Der Stil der Amis ist unverkennbar, was allem<br />
voran an den rauchig gepeinigten Vocals von Frontmann Sully<br />
Erna liegt, der sich erst kürzlich auf Solowege begab um sein<br />
Debut aufzunehmen. Erna, der auf „The Oracle“ stimmlich zu<br />
höheren Ebenen vordringt, haucht dem ständig mit Düsternis<br />
durchkreuchten Godsmack´schen Sound fast schon etwas Gespenstisches<br />
ein, was sich besonders in „Saints And Sinners“<br />
oder „What If?“ unter Beweis stellt. Ich orakle der Truppe jetzt<br />
schon 8 Goldene Schallplatten. Max<br />
Green Day<br />
American Idiot - The Original Broadway Cast Recording<br />
Warner Music<br />
22 Tracks | 83:01 Min.<br />
Green Day goes Musical! Klingt bizarr, ist aber so. Aber angesichts<br />
dessen, was schon alles theatralisch verwurschtelt wurde,<br />
ist das eigentlich nicht verwunderlich. Das 2004er Konzeptalbum<br />
der amerikanischen Punk-Ikonen bietet sich da natürlich<br />
an und liefert bestimmt einen geeigneten Sto für ein unterhaltsames<br />
Rock-Musical. Aber hier geht es ja nicht um das Musical<br />
selbst, sondern um das dazugehörige Album, welches für<br />
mich so über üssig ist wie eine Metalversion von „Ich war noch<br />
niemals in New York“. Die Songs, von Green Day höchstpersönlich<br />
eingespielt – kein Wunder, denn es sind größtenteils die<br />
OriginalTracks | werden, bis auf ein paar Ausnahmen, nicht<br />
von Billie Joe Armstrong gesungen, sondern eben von den<br />
Darstellern. Diese singen zwar durchaus nicht schlecht, aber<br />
so glatt und charakterlos, daß man fast denken könnte man<br />
hört „High School Musical“ Teil 4. Die Titel entsprechen nicht<br />
hundertprozentig denen des Originalalbums, denn sie wurden<br />
teilweise umarrangiert. Außerdem sind auch einige Songs von<br />
„21st Century Breakdown“ vertreten. Dennoch erschließt sich<br />
mir der Sinn dieser Scheibe nicht. Wen das Musical interessiert,<br />
der sollte es sich ANSEHEN. Alle Anderen sollten sich die „regulären“<br />
Alben der Band reinziehen. 1 mal Sitzpogo. Michi<br />
Wie lange und sehnsüchtig habe ich auf dieses Album gewartet...<br />
sehr lange! Dementsprechend hoch waren meine<br />
Erwartungen nach dem genialen Werk „The Dream“ aus dem<br />
Jahre 2008. O ensichtlich zu hoch… denn gleich beim ersten<br />
Hördurchgang hatte sich große Enttäuschung eingestellt.<br />
Maria, die zwar für gelegentliche extreme Screams, aber auch<br />
für ihre schöne, eingängige, sehr dynamische Stimme bekannt<br />
ist, schreit sich mit wenigen Ausnahmen, fast durchs ganze<br />
Album. Und das ist mir leider etwas zu viel, denn die einst auf<br />
„The Dream“ so grandiosen Melodien, sucht man hier vergeblich.<br />
Gleich beim Opener „Gunshow“ bläst sie einem förmlich<br />
die Ohren weg, was sich in „Just Drive“ noch fortsetzt. In „The<br />
Promise“ kommt dann wieder etwas mehr Melodie in ihren<br />
Gesang, was den enorm gesteigerten Härtegrad (angenehmerweise)<br />
wieder etwas herunterschraubt. „A Star-Crossed<br />
Wasteland“ läßt einen noch einmal kurz aufatmen, bevor mit<br />
„Blazin“ dann der ultimative Plärr-Song einsetzt, bei dem man<br />
auf der Autobahn schon mal aufpassen muß, die Geschwindigkeitsbegrenzungen<br />
einzuhalten. Der Song „Iron Army“ kommt<br />
reichlich unkoordiniert und holprig daher. Zum Abschluß gibt´s<br />
noch die Ballade „World In Flames“, bei welcher Maria zwar<br />
wieder ihre Stimme voll zum Einsatz bringt, aber alles in allem<br />
nicht wirklich an geschmeidige Nummern wie „Lost At Sea“<br />
oder das phänomenale Gänsehaut bringende „Into The Light“<br />
aus dem Vorgänger-Album anknüpfen kann. Nur 7 Sterne<br />
durchqueren die Einöde in diesem Moment. Schade! Biggi<br />
J.B.O.<br />
2000 Jahre J.B.O.<br />
Megapress<br />
15 Tracks | 68:53 Min.<br />
Es war zu erwarten, daß es sich J.B.O. nicht nehmen lassen<br />
würden, den grandiosen Jubiläums-Gig vor 4.000 feierwütigen<br />
Fans in der Bamberger JAKO-Arena für die Zweitverwertung<br />
mitzuschneiden. Dieser liegt nun in Form einer CD (auch als<br />
Special Edition mit entsprechender Live-DVD erhältlich) vor.<br />
Die Aufnahme ist soundtechnisch über jeden Zweifel erhaben<br />
und zeigt, daß J.B.O. bei allem Klamauk vor allem eines sind:<br />
Saugute Musiker! Die Songauswahl ist erstklassig und bietet<br />
15 J.B.O.-Gassenhauer aus allen Scha ensphasen der Erlanger.<br />
Beeindruckend ist auch auf Konserve die Wucht, mit der 4.000<br />
Fans „Ein Guter Tag Zum Sterben“ intonieren. Für jeden der da<br />
war ein gelungenes Andenken, für Fans ohnehin ein Muß! Dennoch<br />
bleibt bei der CD natürlich eine Menge des Spaßes, den<br />
die Franken on Stage ausstrahlen auf der Strecke, weshalb ich<br />
doch zur Special-Edition rate.Auf die nächsten 7zig Jahre! Ingo<br />
Jorn<br />
Dio<br />
Frontiers Records<br />
13 Tracks | 61:24 Min.<br />
Natürlich kommen sofort böse Gedanken ob der möglichen<br />
posthumen Geldsche elei mit dem klangvollsten Namen<br />
der Metal-Sängerschar, wenn kurz nach dem Ableben einer<br />
Ikone ein aufstrebender „Nachwuchs“-Sänger ein Coveralbum<br />
mit Songs eben jenes verschiedenen Künstlers auf den Markt<br />
bringt. Daß es sich dabei jedoch ausschließlich um eine lang<br />
geplante Respektbekundung eines tollen Sängers an sein Idol<br />
handelt und der Kommerz hier völlig außer Acht gelassen werden<br />
kann, dürfte allein schon dadurch bewiesen sein, daß Jorn<br />
bei der einzigen Tribut-Show von Heaven & Hell zusammen<br />
mit Iommi & Co die Bühne teilen wird. Genug der einleitenden<br />
Worte! Die Platte ist eine beeindruckende Demonstration der<br />
gesanglichen Fähigkeiten des derzeit wohl meist beschäftigten<br />
Metal-Sängers weltweit geworden. Jeder der ausgewählten<br />
Songs, die zum Glück auch unbekanntere Titel enthalten, wurde<br />
von Jorn erstklassig interpretiert, ohne dabei das Andenken<br />
und die klassischen Vorlagen von Ronnie James Dio zu vernachlässigen.<br />
Lediglich die einzige Eigenkomposition auf dieser<br />
Platte „Song For Ronnie James“ ging komplett in<br />
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die Hose und kann das enorme Niveau der Coverversionen<br />
nicht ansatzweise erreichen. erreichen. Dafür gibt‘s einen Punkt Punkt Abzug.<br />
Bleiben derer noch noch 9 und die dringende Empfehlung, diese<br />
Scheibe anzuchecken - und die gleichzeitige Warnung vor der<br />
angekündigten Tributscheibe der geldgeilen Manowar! Ingo<br />
Kickhunter<br />
All In<br />
AFM Records<br />
11 Tracks | 54:17 Min.<br />
Sieh mal einer an - Germany‘s sympathischster Bassmann<br />
hat ein Sideprojekt. Markus Großkopf, der hauptamtlich für<br />
die kleinen Earthquakes bei Helloween sorgt, stellt die dritte<br />
Scheibe seiner Nebenband Kickhunter zur Diskussion. Interessanterweise<br />
hört man die Hauptband von Markus zu keiner<br />
Sekunde durchklingen: Kickhunter spielen lupenreinen Rock<br />
der abwechslungsreichen Sorte. Mal klassisch, mal Southern-<br />
Rock, mal in guter Western-Manier, mal balladesk aber immer<br />
zielgenau und straight auf den Punkt gebracht, schnörkellos<br />
rockend und sehr eingängig. Die Songs versprühen eine Riesenportion<br />
gute Laune, laden zum fröhlichen Mitwippen und<br />
-singen ein und dürften auf jeder Rockfete für Begeisterung<br />
sorgen. Ich würde mir das Ganze sehr gerne mal live ansehen<br />
- da ist der Spaß auf jeden Fall garantiert! De nitiv der<br />
Soundtrack für den (ho entlich endlich bleibenden) Sommer<br />
2010! Damit‘s nicht brennt gibt‘s 8,5 Liter Sonnenmilch vom<br />
Ingohunter.<br />
Kids In Glass Houses<br />
Dirt<br />
Roadrunner<br />
13 Tracks | 47:54 Min.<br />
Die aus England stammende fünfköp ge Alternative Rock<br />
Band überzeugte bereits mit Ihrem ersten Album „Smart<br />
Casual“ im Jahre 2008. Nun legen sie mit ihrem zweiten<br />
Longplayer ein wirklich gut ausgearbeitetes Album mit Hitpotential<br />
vor. Beim bereits in England als Single ausgekoppelten<br />
Song „Undercover Lover“ holten sie sich Verstärkung in Form<br />
von Frankie Sandford von der britischen Girl-Pop-Band „The<br />
Saturdays“. Songs wie „Artbreaker“, „The Best Is Yet To Come“<br />
und „Matters At All“ sind schöne Up-Tempo-Nummern, die<br />
gerade im Sommer richtig Spaß machen, wenn er denn endlich<br />
käme. Aber auch die leisen Töne kommen bei „Givin´ Up“<br />
sowie „The Morning Afterlife“ nicht zu kurz, ohne zu schnulzig<br />
zu wirken. Fazit, es ist alles dabei für den Alternative-Punk-<br />
Rocker von heute. 8 schmutzige Kinder im Glashaus für den<br />
doch recht ansehnlichen Fünfer aus England, was ja dort keine<br />
Selbstverständlichkeit ist. Biggi<br />
Korzus<br />
Discipline Of Hate<br />
AFM Records<br />
12 Tracks | 41:29 Min.<br />
Bay-Area Thrash aus Brasilien - eine solche Kombination bekommt<br />
man auch nicht oft in die Finger. Trotzdem machen die<br />
Mannen vom Zuckerhut auf ihrem siebten (!!) Album exakt<br />
diesen Sound, der nun so gar nicht nach Sepultura klingt. Die<br />
Falschlokalisierung ist auch dadurch begründet, daß Fronter<br />
Marcello Pompeu nahezu akzentfreies Englisch ins Mikro bellt.<br />
Slayer, Exodus und ab und an auch mal Forbidden standen<br />
bei allen Tracks der Scheibe Pate, was hier de nitiv als Kompliment<br />
und nicht als Kritik zu werten ist. Bei einigen Tracks<br />
versuchen sich Korzus an eher groovig-moderner Thrash<br />
Metal-Kost, was ihnen nicht schlecht, bei weitem aber nicht<br />
so gut, wie die oldschooligeren Sachen zu Gesichte steht.<br />
Die Produktion hält dem Vergleich mit den aktuellen Alben<br />
der oben genannten Bands mühelos stand, weshalb ich eine<br />
deutliche Kaufempfehlung für jeden Thrasher ausspreche. Zur<br />
Belohnung kriegt das arme Opfer auf dem Cover gleich noch 8<br />
Tritte auf die Schnauze. Ingorzus<br />
Madmax<br />
Welcome America<br />
A Minor Rec. / Point Music<br />
11 Tracks | 42:05 Min.<br />
„Das wird nix“, schießt es mir bereits bei den ersten Takten<br />
durch den Kopf. Zu belanglos, zu einfach, zu vorhersehbar,<br />
zu schlecht produziert und zu schlecht intoniert dümpelt die<br />
Chose aus den Boxen. Madmax überraschen durch eine beeindruckende<br />
Überraschungslosigkeit und so klischeebeladenem<br />
Kitsch, daß einem Angst und Bange werden kann. Kein einziger<br />
Höhepunkt sticht aus dem drögen Einheitsbrei heraus, der<br />
hier erwähnt werden könnte. Deshalb endet die Kritik auch an<br />
dieser Stelle mit einer Überraschung: Ich gebe eine unbedingte<br />
Kaufempfehlung an alle, die schon immer eine CD von ihrer<br />
Lieblings-Coverband aus Hinterhofhausen zuhause haben<br />
wollten! Hier ist sie. 1 Durchlauf genügt vollkommen. Ingo<br />
Meat Loaf<br />
Hang Cool Teddy Bear<br />
Universal Music<br />
13 Tracks | 65:01 Min.<br />
Der Altmeister ist zurück - diesmal wieder ein wenig anspruchsvoller<br />
und tiefgehender, was die musikalische Umsetzung<br />
angeht. Dieser Fakt ist sicher auch darin begründet,<br />
daß einmal mehr nicht Jim Steinman für das Songwriting<br />
verantwortlich war, sondern eine ganze Schar illustrer Herren,<br />
wie zum Beispiel das Erfolgsgespann Desmond Child /<br />
Billy Falcon / Jon Bon Jovi. Produziert wurde das klasse Album<br />
von keinem Geringeren, als Rob Cavallo (Green Day). Auch die<br />
Schar der Gastmusiker könnte nicht elitärer sein: Brian May,<br />
Steve Vai, Jack Black, Justin Hawkins, usw. verleihen der Scheibe<br />
einen kleinen Teil ihres persönlichen Charmes und Glanzes.<br />
Dadurch, daß das Songwriting wieder etwas kompakter und<br />
bodenständiger ausgefallen ist und nicht mehr mit zuviel<br />
übertriebenem Pathos protzt, gerät „Hang Cool Teddy Bear“<br />
zu einem herausragenden Meat Loaf-Album, daß alle Fans des<br />
Altmeisters in wahres Entzücken versetzen wird. Die Scheibe<br />
hat keinen einzigen Durchhänger und bietet auch nach dem<br />
25. Durchlauf noch jede Menge Überraschungen. Das ist ganz<br />
großes Kino, das ich mir gern noch 9,5 weitere Male ansehen<br />
respektive -hören werde. Ingo<br />
Molly Hatchet<br />
Justice<br />
SPV<br />
11 Tacks – 65:41 Min.<br />
Auch wenn keine Karnevalszeit ist, kann das dreizehnte Release<br />
innerhalb von dreißig Jahren von Molly Hatchet dazu reizen,<br />
einen Cowboyhut aufzusetzen und mit einem Truck durch<br />
die sengende Hitze von Texas, Arizona und Kalifornien zu brettern<br />
und zwischendurch an einfachen Bierschänken Halt zu<br />
machen, um den Blues zu zelebrieren. Saugute Slider-Gitarren<br />
gewürzt mit einer Prise treibenden Hard Rock und dem Staub<br />
der Stimme von Phil McCormack zeigen, daß trotz der langen<br />
Geschichte und unzähliger Wechsel im LineUp Molly Hatchet<br />
klingen, wie am ersten Tag. Man sollte es als Kompliment<br />
au assen, daß dieses Album in Deutschland vom Gitarristen<br />
Bobby Ingram himself produziert wurde. Und nein, das Ergebnis<br />
hört sich nicht so an, wie eine schlagerlastige Truck-Stop<br />
Scheibe, sondern es wird Blues vom Feinsten serviert. Auch<br />
wenn ich auf das verlangsamte Tempo und die Balladen in der<br />
zweiten Hälfte der Aufnahme aufgrund meiner europäischen<br />
Wurzeln nicht so stark abfahre, setzen Molly Hatchet ein sauberes,<br />
klares Ausrufezeichen für den amerikanischen Southern<br />
Rock. Und mich holt das allemal hinter 7 Bergen hervor. Nico S.<br />
Musica Diablo<br />
Musica Diablo<br />
SAOL / H´Art<br />
11 Tracks | 29:29 Min.<br />
Und wieder ein Thrash-Massaker, daß nach nicht einmal 30<br />
Minuten vorüber ist. Ganz ehrlich, bei solch miserablen Preis-<br />
Leistungs-Verhältnissen muß sich wirklich keiner mehr<br />
wundern, daß niemand mehr Platten kauft. Sowas reicht anständigen<br />
Bands gerade mal für ‚ne EP! Musikalisch geht die<br />
Scheibe sogar in Ordnung und dürfte jedem Genrefanatiker<br />
ein breites Grinsen ins Gesicht zimmern. Fronter der Combo ist<br />
kein Geringerer, als Sepultura-Schreihals Derek Green, der hier<br />
ein wenig auf Chuck Billy´s Pfaden wandert und seine Sache<br />
nicht so schlecht macht! Auch der Rest der Band bedient sich<br />
froh bei den Genregrößen wie Exodus, Slayer und eben Testament<br />
in den jeweiligen Frühphasen der Bands. Der Sound<br />
ist druckvoll und leicht undi erenziert, was bei Thrash Metal<br />
ja nicht zwingend schlecht ist. Etwas mehr Eigenständigkeit<br />
stünde Musica Diablo ebenso wenig schlecht zu Gesicht, wie<br />
eine amtliche Spielzeit. Dennoch eine Platte, die ich mir mehr<br />
als 6 mal reinpfeifen werde! I(n)gor<br />
Negative<br />
Neon<br />
Warner Music<br />
12 Tracks | 45:04 Min.<br />
Negative sollten größer sein, VIEL größer - zumindest in unseren<br />
Breiten! In den US of A dürfte diese Klasse-Band jedem<br />
Hardrocker ein geläu ger Begri sein. Mit bislang ausnahmslos<br />
hochklassigen Verö entlichungen hat sich der Ami-Fünfer<br />
diese Lorbeeren auch redlich verdient. Negative spielen erstklassig<br />
produzierten Hard Rock der melodischsten Sorte. Das<br />
Besondere dabei: Sie vergessen es nicht, auch mal richtig ordentlich<br />
Gas zu geben und haben über die gesamte Spiellänge<br />
von „Neon“ keinen einzigen schwachen Song, dafür aber jede<br />
Menge Druck im Unterholz an Bord! Schon der Opener „No One<br />
Can Save Me Tonight“ zeigt die Marschrichtung für die Scheibe<br />
an: Gri ge Melodien, treibende Songs, verdammt gute Musiker<br />
und eine ultrafette, dennoch sehr saubere Produktion. Keinerlei<br />
Kritikpunkte, die mir hier sauer aufstoßen könnten sind<br />
zu vermelden - außer vielleicht, daß der Fronter doch gern mal<br />
ein paar Burger mehr verdrücken sollte. Das sieht ja schlimm<br />
aus. Deshalb gibt‘s von mir viereinhalb saubere Doppel-<br />
Whopper, macht unterm Strich 9 Hack eisch-Bratlinge. Ingo<br />
Ozzy Osbourne<br />
Max‘s Album<br />
Scream<br />
Sony Music<br />
of the Ausgabe<br />
11 Tracks | 49:00 Min.<br />
Wenn der “fuckin´ Prince of fuckin´ Darkness” zu Werke schreitet,<br />
spaltet sich das Lager und es werden Unkenrufe laut, die<br />
die 61-jährige manchmal etwas verwirrt wirkende Rocklegende<br />
mit lächelndem Unterton längst im Halb-Nirvana<br />
sehen. Doch jedesmal kontert der Madman wieder mit einem<br />
hammerstarken Album, um sämtliche Zwei er auf die Bank<br />
zu verweisen. Das dürfte besonders mit Ozzy´s neuem Album<br />
„Scream“ im Handumdrehen geschehen, denn der Longplayer<br />
strotzt nur so vor ideenreichen, modernen Metal-Nummern<br />
der ausnehmend heftigen Art. Bereits der Opener „Let It<br />
Die“ macht unmißverständlich klar, daß man mit dem Alten<br />
Eisen nicht zu scherzen braucht. Die Trennung vom langjährigen<br />
Gitarrenzauberer Zakk Wylde, dessen Ein uß angeblich<br />
Ozzy´s Mucke zu sehr nach Black Label Society mutieren hatte<br />
lassen, zeigt sich aktuell als nicht nur unschädlich, sondern als<br />
Wiederbelebung der alten dunkelschwangeren Ausrichtung.<br />
Tracks wie „Soul Sucker“ oder das ultrabrutale „Diggin´ Me<br />
Down“ beweisen dies auf völlig überrumpelnde Art und Weise<br />
und meißeln dem geneigten Hörer eine Gänsehaut auf den<br />
gesamten Körper! Komponiert und produziert mit Kevin Churko,<br />
der auch die Drumtracks und Rhythmusgitarren einspielte,<br />
wurde „Scream“ mit Neueinstieg Gus G und dessen Leadgitarren-Virtuosität<br />
verziert. „Das neue Album ist das erste, das ich<br />
straight, also mit wirklich klarem Kopf aufgenommen habe.<br />
Das ist mir im Leben noch nie passiert!“, meinte der Meister<br />
himself, worauf ich ganze 10 Scheine wetten würde! ;-) Max<br />
Psychopunch<br />
The Last Good Bye<br />
Silverdust | Soulfood<br />
14 Tracks | 37:16 Min.<br />
Bei den Schweden ist der kreative Fluß nach wie vor ungebrochen.<br />
Mit dem neunten Album seit 1999 (und davon allein<br />
drei seit 2008!) setzen Psychopunch ihre musikalische Reise<br />
genau da fort, wo sie vor zwölf Monaten mit „Death By Misadventure“<br />
aufgehört haben: Kernig-geradliniger Rotz-Rock<br />
mit einer ordentlichen Portion Rockabilly ist der Sound, der<br />
den Vierer mittlerweile weit über die Grenzen von IKEA-Land<br />
hinaus bekannt gemacht hat. Die Gitarren bretzeln sauber,<br />
der Sänger hat ordentlich Schmutz in der Stimme und auch<br />
die Rhythmusgruppe liefert ein solides und gut drückendes<br />
Fundament. Insofern ist alles beim Alten. Dennoch ist die<br />
Scheibe im direkten Vergleich zum wirklich grandiosen Vorgänger<br />
mit etwas weniger Abwechslung gesegnet, was ich<br />
persönlich schade nde. So fahren diesmal „nur“ 7 tollenbewehrte<br />
Rockabillys in den Sonnenuntergang. Etwas mehr<br />
Variation und Mut bei Scheibe Nummer zehn im kommenden<br />
Jahr bitte, dann klappt‘s auch wieder mit einer noch besseren<br />
Bewertung. Ingo<br />
ReVamp<br />
ReVamp<br />
Nuclear Blast<br />
13 Tracks | 51:54 Min.<br />
Nachdem sich ihre Band After Forever aufgelöst hat, hat sich<br />
Floor Jansen, ihres Zeichens Sängerin, kurzerhand Hilfe beim<br />
Produzenten Waldemar Sorychta (Gitarrist von Grip Inc.) und<br />
ihrem After Forever-Kollegen Joost van den Broek geholt, ein<br />
neues Projekt auf die Beine gestellt und macht einfach da<br />
weiter, wo sie aufgehört hat: Epischer, orchestraler Metal mit<br />
klassisch angehauchtem Gesang. Das ist nichts Neues, wird<br />
sich der ein oder andere denken – und hat damit wohl recht.<br />
Zugegeben, die Songs sind nicht schlecht und Floor weiß mit<br />
ihrer Stimme umzugehen, dennoch hätte man wohl eine<br />
Weiterentwicklung erwarten können. Technisch einwandfrei,<br />
mit gutem Sound und ein paar netten Ideen, kann das Album<br />
jedoch nicht wirklich überzeugen. Die Melodien sind etwas zu<br />
sperrig, als daß sie im Ohr hängenbleiben könnten. Auch mit<br />
Pathos wird nicht gespart, ist aber noch erträglich. Für Fans<br />
von After Forever bzw. Floor Jansen sicherlich ein Anreiz zum<br />
Anchecken. Im Großen und Ganzen kann man daran auch<br />
nichts wirklich aussetzen, aber der Aha-E ekt bleibt, zumindest<br />
bei mir, aus. 5 Gouda-Rollen. Michi<br />
Soilwork<br />
The Panic Broadcast<br />
Nuclear Blast<br />
10 Tracks | 47:48 Min.<br />
32<br />
Nachdem zurecht eher mäßig erfolgreichen 2007er “Sworn<br />
To A Great Divide“ mußten sich die Schweden schon mächtig<br />
ins Zeug legen, um an alte Meisterwerke wie „Figure Number<br />
Five“ oder „Stabbing The Drama“ anknüpfen zu können. Und<br />
dann atterte eines schönen Tages das fertige „The Panic<br />
Broadcast“-Scheibchen herein und wurde verzückt und<br />
aufgeregt in den nächstbesten CD-Spieler gelegt – um erst<br />
einmal von einer monströsen Soundwand und irrsinnigem<br />
Geknüpple völlig verschreckt zu werden! Was war denn DAS???<br />
Zugegebenermaßen mußte ich diesen Overkill an Brachialität<br />
erst einmal verdauen (nachzulesen auch im Zwiegespräch mit<br />
Gitarrist Peter Wichers an anderer Stelle im Heft), um in mehrfachen<br />
Durchläufen festzustellen, daß hinter dem Brutalo-<br />
Over ow auch Musik versteckt ist. Das heftigste Album der<br />
Bandhistorie ist „The Panic Broadcast“ mit Sicherheit, aber bei<br />
weitem nicht das melodiöseste und eingängigste. Das muß jedem<br />
Fan soweit klar sein, bevor er sich dem Langeisen nähert.<br />
Trotzdessen ist die Scheibe bei Leibe nicht ver7t worden. Max<br />
Sonic Syndicate<br />
We Rule The Night<br />
Nuclear Blast<br />
11 Tracks | 40:25 Min.<br />
Die Gewinner des 2005er Nuclear Blast Bandwettbewerbs sind<br />
mit ihrem vierten Release am Start. Etwas zurückhaltender als<br />
die Vorgänger, hat dieses Album durchaus das Zeug die
33 Scheibenkleister<br />
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Schweden einem größeren Publikum zugänglich zu machen.<br />
Der Mix aus Metalcore und modernem Hard Rock, gespickt<br />
mit poppigen Melodien weiß von Anfang an zu gefallen und<br />
verbreitet (kann man das von einer Melodic Death Metal Band<br />
sagen) gute Laune. Innovation sollte man hier aber nicht erwarten.<br />
Solides Songwriting und eingängige Melodien können<br />
aber überzeugen. Einziger Quasi-Ausfall ist die äußerst poppige<br />
und fast schon schnulzige Ballade „My Own Life“, die schon<br />
nahe am Schmalzfaktor kratzt und auch einem DSDS-Finalisten<br />
gut zu Gesicht stehen würde. Der Silberling ist sehr glatt und<br />
sauber produziert, etwas zu sauber vielleicht. Der Schlagzeug-<br />
Sound klingt schon sehr künstlich (besonders die Bassdrum,<br />
die eher an eine R´n´B-Produktion erinnert! / Max), geht aber<br />
gerade so in Ordnung. Wer melodiöse Rockmusik mit gelegentlichen<br />
Death Metal-Einwürfen mag, der kann hier eigentlich<br />
nicht viel falsch machen. Suede – 7 points! Michi<br />
Sons Of Liberty<br />
Brush Fires Of The Mind<br />
Century Media<br />
9 Tracks | 42:56 Min.<br />
Schon der Bandname „Sons Of Liberty“ hätte mich auf Jon<br />
Scha er, einen der oberpatriotischsten US-Amerikanesen,<br />
seines Zeichens Iced Earth-Meisterhirn, hinweisen müssen.<br />
Spätestens nach dem kurzen Intro bestand dann auch ohne<br />
Lektüre der Bandinfo kein Zweifel mehr, wer die Klampferei<br />
hier übernimmt. Diese extrem otte stakkatoartige Ri akrobatik<br />
leistet nur einer in der weltweiten Metal-Szene! Dabei<br />
ist es mir jedoch schleierhaft, wieso er das Ri bei Track sechs<br />
so o ensichtlich von Queensryche abgekupfert hat... Da Jon<br />
außerdem für den Gesang verantwortlich zeigt und wie bei<br />
Iced Earth das gesamte Songwriting übernimmt, kommt der<br />
Verdacht auf ein zweites Solo-Projekt auf, was wahrscheinlich<br />
auch so ist. Musikalisch haben Iced Earth und Sons Of Liberty<br />
einiges gemeinsam, weshalb ich mir diese Band nur dadurch<br />
erklären kann, daß Jon gern selbst mal singen wollte. Mir gefällt<br />
das wirklich gut, wenngleich man sich des Eindrucks nicht<br />
erwehren kann, daß Jon schon versucht, wie Barlow zu klingen.<br />
Über die patriotischen Texte verhänge ich kurzerhand den<br />
düsteren Mantel des Schweigens, da mich diese amerikanische<br />
Selbstverherrlichung schon immer tierisch genervt hat und solcher<br />
National-Pathos vor allem im Metal nichts zu suchen hat.<br />
Jeder Iced Earth-Fan kann blind (respektive taub) zuschlagen,<br />
alle anderen Fans klassischer Metal-Kost mit musikalischem<br />
Anspruch liegen ebenfalls absolut richtig bei Sons Of Liberty.<br />
Ich lehn mich nun zurück und stell den Player auf Endlosschleife<br />
für die nächsten 7 Stunden. Ingo<br />
The Steve Miller Band<br />
Bingo!<br />
Roadrunner<br />
10 Tracks | 32:04 Min.<br />
Siebzehn Jahre ist es her, daß sich The Steve Miller Band mit<br />
einem Album bemerkbar gemacht hat. Und das war richtig<br />
schlecht. Daher hat man sie auch nicht so richtig vermißt.<br />
Nun legt Steve den Ruhestand auf Eis und kehrt mit „Bingo!“<br />
zurück zu seinen frühesten Wurzeln: Dem Bluesrock. Zehn alte<br />
Bluessongs, die nicht zu den berühmtesten zählen, werden<br />
als Coverversionen dargeboten. Obwohl dies nicht für überbordende<br />
Kreativität spricht, wenn fast zwei Dekaden ohne<br />
neues Material ins Land gehen, so fällt die Scheibe durch<br />
enorme Spielfreude und einfangende Hooks auf. Schon beim<br />
ersten Hören bekommt man gute Laune und spürt die Musik<br />
in den Beinen. Der stetige Anschub der Rhythmussektion wird<br />
umspielt durch technisch klare Bluesri s und perfekte Soli. Da<br />
der Blues natürlich als simples Klangschema daherkommt, ist<br />
die Platte mit ihrer Länge von einer guten halben Stunde nicht<br />
zu kurz, aber diese Zeit macht Spaß und wer dabei regungslos<br />
bleibt, der hat keinen Rhythmus im Blut. In meiner Sammlung<br />
werde ich diesen Silberling nicht so schnell aus7. Nico S.<br />
Thunderstone<br />
Dirt Metal<br />
Steamhammer / SPV<br />
11 Tracks | 48:07 Min.<br />
Wieder eine Band, die sehr gut gestartet ist, allerorts abgefeiert<br />
wurde und trotzdem den großen Karrieresprung noch immer<br />
nicht vollzogen hat. Vielleicht hat das auch vor drei Jahren<br />
zum Ausstieg von Original-Sänger Pasi Rantanen geführt. Sein<br />
Nachfolger Rick Altzi ist in der Szene u.a. durch sein Engagement<br />
bei At Vance bekannt und gibt hier seinen Einstand, der<br />
ziemlich gut gelungen ist. Sein rauhes Organ paßt hervorragend<br />
zum Thunderstone-Sound, der auf „Dirt Metal“ mehr als<br />
amtlich aus den Boxen drückt! Die Scheibe ist sehr bodenständig<br />
gespielter Power Metal geworden, der Genrefans mit Sicherheit<br />
überzeugen wird. Ein wenig aufwendigere, gri gere<br />
Refrains hätten aus „Dirt Metal“ tatsächlich den großen Wurf<br />
werden lassen können. So ist die Scheibe „nur“ eine sehr gut<br />
produzierte Power Metal-Platte geworden, die sich Fans dieser<br />
Musikrichtung bedenkenlos ins Regal stellen können. Mit etwas<br />
mehr kompositorischer Finesse wären auch noch mehr, als<br />
7 dreckige Stücke Metall dring gewesen. Ingo<br />
Triosphere<br />
The Road Less Travelled<br />
AFM Records<br />
11 Tracks | 51:19 Min.<br />
Eine ganz besondere Perle von Power Metal überraschte mich<br />
nichts ahnend mit den Norwegern von Triosphere. Der bereits<br />
zweite Longplayer der von Sängerin Ida Hauckland angeführten<br />
Truppe bietet klassischen Power Metal am oberen Härtegrad.<br />
Die Doublebass ist fester Bestandteil des Bandsounds<br />
und kommt entsprechend oft zum Einsatz. Herausragendes<br />
Merkmal und tre sicheres Schwergeschütz des Quartetts – ja,<br />
Ida schwingt auch noch den Bass und ist sieht obendrein zum<br />
Anbeißen aus! – ist der enorm voluminöse, rauhe Gesang, der<br />
die phänomenalen Refrains direkt, wie durch einen Pfeilschuß,<br />
ins Emotionszentrum des Hörers bohrt. Instrumentell ist die<br />
Gruppe über alles erhaben und hat die seltene Gabe für eingängiges<br />
anspruchsvolles Composing quasi gefressen! Es fällt<br />
mir sehr schwer auf „The Road Less Travelled“ Anspieltips zu<br />
geben, weshalb ich in 9 Sphären schwebend eine universelle<br />
Anhörp icht verhänge. Max<br />
Umbra Et Imago<br />
Opus Magnus<br />
Planet Vampire<br />
12 Tracks | 56:43 Min.<br />
Wieder wird aufgrund der immer dramatischer werdenden<br />
Situation bei den CD-Verkäufen eine Szenegröße von der<br />
Release-Front verschwinden: Umbra Et Image können es sich<br />
nicht mehr leisten, CDs zu produzieren und legen mit „Opus<br />
Magnus“ ihre o ziell letzte CD vor. Ich persönlich nde das<br />
eine tragische Entwicklung und die Download-Kiddies sollten<br />
sich langsam wirklich fragen, ob ihre Gier die Musik nicht langsam<br />
zu zerstören droht! Musikalisch geben sich Umbra Et Image<br />
auf Ihrer Farewell-CD deutlich leichter zugänglich und weniger<br />
sperrig, als auf allen vorherigen Scheiben. Um Mißverständnissen<br />
vorzubeugen: Leichte Kost ist auch „Opus Magnus“ nicht<br />
geworden. Die tiefgründigen Texte, der nach wie vor polarisierende<br />
Gesang von Vordenker Mozart und die nach wie vor teils<br />
bewußt schrägen Parts werden jeden Oldschool-Umbra Fan<br />
mit der Zunge schnalzen lassen. Allerdings dürften diesmal<br />
auch einige Soft-Schwarzkittel und Genrefremde Gefallen an<br />
der Scheibe nden. Ich nde es jedenfalls sehr schade, daß von<br />
dieser interessanten Band nun keine Scheiben mehr erscheinen<br />
sollen und ver uche die Piratenschar 7 mal! Ingo<br />
Vanden Plas<br />
The Seraphic Clockwork<br />
Frontiers Records<br />
9 Tracks | 72:55 Min.<br />
Deutschlands beste Prog Metal-Band meldet sich vier Jahre<br />
nach dem letzten Studio-Lebenszeichen und mit neuem Label<br />
im Rücken zurück - und wie! Die neun durch die Bank jenseits<br />
der 5-Minuten-Marke angesiedelten exzellenten Progressive-<br />
Perlen zeigen ohne Ausnahme die Sonderklasse der Pfälzer auf.<br />
Die Songs wirken zu keiner Sekunde langatmig oder zu komplex,<br />
trotzdem sind sie mit technischen wie songwriterischen<br />
Finessen en gros gespickt. Seien es die oft eingesetzten Pianoparts,<br />
die immer songdienlich arrangierten Streicher-Einsätze,<br />
die vertrackten, dennoch nachvollziehbaren Instrumental-<br />
Parts und die immer angenehme Stimme von Frontmann Andy<br />
Kuntz, die Scheibe kann wie alle anderen VP-Releases durchweg<br />
glänzen. Lediglich die ganz großen Melodien früherer<br />
Tage sind auf „The Seraphic Clockwork“ nicht immer zu nden,<br />
sprich: Vanden Plas übertre en sich nicht selbst, sondern halten<br />
das hohe Niveau der Vorgänger. Nur deshalb dreht sich das<br />
Uhrwerk nur 8,5 Mal und nicht komplett. Ingo<br />
Vince Neil<br />
Tattoos & Tequila<br />
Frontiers Records<br />
12 Tracks | 41:05 Min.<br />
Vince Neil huldigt, wie schon so viele vor ihm, mit „Tattoos<br />
& Tequila“ seinen Idolen. Im Gegensatz zu manch anderer<br />
Cover-Scheibe machen Herr Neil und seine Mannen (neben<br />
den beiden Slaughter-Recken Dana Sturm (Gitarre) und Je<br />
Blando (Bass) ist noch Drummer Zoltan Chaney an Bord) einen<br />
richtig guten Job. Daß Vince‘s Stimme zu Songs von Aerosmith<br />
und The Sweet paßt, war klar. Überraschenderweise klingen<br />
die Neil‘schen Interpretationen von Klassikern von ZZ-Top,<br />
Cheap Trick, Elvis und den Sex Pistols ebenfalls wie aus einem<br />
Guß und werden durch seinen Gesang quasi ver-crüet. :-) Die<br />
perfekte Scheibe zum Biken, zum Biertrinken, zum Festival-<br />
Zeltplatz-Feiern, für den Sommer im Allgemeinen. Am besten<br />
in Kooperation mit dem Genuß von mindestens 8 Tequilas. Ingo<br />
Witchery<br />
Witchkrieg<br />
Century Media<br />
10 Tracks | 29:30 Min.<br />
Was kommt dabei heraus, wenn sich Musiker von Marduk,<br />
Arch Enemy, Opeth und The Haunted zusammenschließen, um<br />
gemeinsam zu musizieren? Ein ultrabrutales Thrash-Massaker.<br />
Doch damit nicht genug - als Gäste sind noch zu verzeichnen:<br />
Hank Sherman (Mercyful Fate), Gary Holt & Lee Altus (Exodus),<br />
Andy LaRocque (King Diamond) und Jim Durkin (Dark Angel).<br />
Daß bei soviel schwermetallischer Kompetenz kein zweitklassiges<br />
Album erwartet wird, ist klar - interessant, daß die<br />
Truppe die Erwartungen auch voll erfüllen kann. Die Scheibe<br />
drückt vom ersten Moment an mächtig fett auf die Gehörlappen<br />
und den Bauch. Dabei ist es egal, ob es sich um ottere<br />
Nackenbrecher wie die beiden ersten Tracks „Witchkrieg“ und<br />
„Wearer Of Wolf‘s Skin“ handelt oder um Midtempo-Walzen<br />
à la „The God Who Fell From Earth“ oder „Conqueror‘s Return“.<br />
Die Scheibe ist für jeden Thrasher unter der Sonne eine O enbarung<br />
durch klasse Songs, klaren und druckvollen Sound und<br />
spielerische Klasse! Lediglich die Spielzeit mit knapp 30 Min.<br />
ist eine Zumutung - dafür den vollen CD-Preis zu verlangen ist<br />
mutig. Deshalb ziehen wir mit nur 7 statt der acht geplanten<br />
Hellhounds in den Witchkrieg! Ingo<br />
Special Editions<br />
Kreator<br />
Hordes Of Chaos - Ultra Riot<br />
Steamhammer | SPV<br />
10 Tracks | 34:37 Min. plus Bonus-CD, Fotobook, Sticker, Poster,<br />
Ein klarer Fall: Diese ultrawertige Hardcover-Box ist ein MUSS<br />
für jeden Fan von Mille & Co.! Neben dem geilen Album „Hordes<br />
Of Chaos“ im Digipak mit neuem Cover enthält die Special<br />
Edition noch zwei Bonus-Videos sowie eine Bonus-CD mit<br />
sieben Demoversionen, die zum Teil auch unverö entlichte<br />
Coverversionen von Bad Religion- und Slime-Songs darstellen.<br />
Um die auf 15.000 Stück limitierte Box auch wirklich wertig zu<br />
machen, liegen noch ein 12seitiges Hochglanz-Fotobook, ein<br />
Poster, ein Sticker und eine Fotokarte bei. Zuschlagen und sich<br />
wohlfühlen! 9 Value-for-Money-Points! Ingo<br />
Marillion<br />
The O cial Bootleg Box Set Vol 2<br />
EMI<br />
8CD: 80 Tracks | 354:46 Min<br />
Ein echtes Schmankerl ndet sich in der neuen Marillion Bootleg-Box,<br />
die jedem Fan, der auch nach dem Ausstieg von Sänger<br />
Fish 1988 der Band die Stange hielt, gefallen könnte. Die<br />
Sammlung umfaßt ganze acht CDs mit Live-Aufzeichnungen<br />
diverser Konzerte, wie z.B. 1990 in Leicester, wo Sänger Steve<br />
Hogarth zuvor gerade das Album „Seasons End“ eingesungen<br />
hatte, oder 1992 im Wembley Stadion zu „Holidays In Eden“-<br />
Zeiten oder auch ´94 in Warschau zur „Brave“-Scheibe. Man<br />
kann das Ganze auch durchaus Bootleg betiteln, denn an den<br />
Sound eines richtigen Live-Albums hätte man sicher höhere<br />
Ansprüche, wobei das nicht bedeuten soll, daß der Klang der<br />
insgesamt vier Konzerte mies ist. Er ist nur recht verhalten,<br />
dafür aber relativ di erenziert. Die Box ist eine Reminiszenz<br />
an die Anfangstage der Hogarth-Ära, der mittlerweile 21 Jahre<br />
das (neue) Aushängeschild der Prog Rocker mimt. Ein Lob für<br />
jede CD ergibt 8. Max<br />
Stone Temple Pilots<br />
Stone Temple Pilots<br />
Warner Music<br />
16 Tracks | 54:19 Min.<br />
Wer nur ansatzweise sich dem Grunge der Neunziger nicht<br />
abgeneigt fühlte, kam nicht ums Verrecken um die Kalifornier<br />
Stone Temple Pilots herum, die seinerzeit mit dem Song „Plush“<br />
des Debuts „Core“ für Furore sorgten und sogar einen Grammy<br />
einheimsten. Nach der Au ösung 2003 gab es eine fün ährige<br />
Atempause bis 2008 eine Reunion in Originalbesetzung auf<br />
dem Teller lag. Die Auszeit hat o ensichtlich gut getan, denn<br />
das selbstbetitelte neue Scheibchen outet sich als Sammelsurium<br />
einiger genialer Ideen, die gekonnt und soundtechnisch<br />
würdig umgesetzt wurden. Tracks wie „Huckleberry Crumble“,<br />
„Hickory Dichotomy“ oder „Fast As I Can“ hätten bereits auf<br />
dem 94er “Purple”-Album vertreten sein können, das ich nach<br />
wie vor für das beste halte. Die hübsche Digipak-Special Edition<br />
kommt mit insgesamt vier Bonustracks, wovon drei live sind<br />
und der außergewöhnliche Song „Samba Nova“ alles andere<br />
nahezu in den Schatten stellt und damit eine 8er Wertung bei<br />
der Tanzjury erzielen kann – aber nur in dieser Edition! Max<br />
CD Re-Releases<br />
Judas Priest<br />
British Steel – 30th Anniversary Deluxe Edition<br />
Sony Music<br />
CD 1: 11 Tracks | 44:37 Min.<br />
CD 2: 15 Live-Tracks | 75:39 Min.<br />
DVD: 16 Live-Tracks ca. 120 Min. inkl. Bonus<br />
Selten hat ein Album ein Genre so geprägt, wie „British Steel“<br />
von den Priestern. Nun kommt es als edle Box-Edition daher<br />
und bietet sowohl den unersättlichen als auch den gelegent-
lichen Horchlö Horchlö Horchlö Horchlö Horchlö eln des britischen Metalls eine prächtige<br />
Gelegenheit zu einem Hochgenuß. Hochgenuß. Als Vorspeise wird das<br />
Original serviert, das einem sehr behutsamen Remastering<br />
unterzogen wurde. Die Scheibe hört sich einfach perfekt an<br />
und läßt alte Gefühle aufwallen. Der eigentliche Hauptgang<br />
ist die gestochen scharf bespielte DVD, die einen Live-Mitschnitt<br />
eines letztjährigen Konzertes in Florida enthält, bei<br />
dem Judas Priest das komplette Album zusammen mit ein<br />
paar anderen Klassikern (z.B. „Freewheel Burning“) gespielt<br />
haben. Natürlich sind die Herren etwas älter geworden, aber<br />
Rob Halford hört sich fast besser an als früher. Er umspielt mit<br />
seiner Stimme regelrecht die Songs und wertet die Studioaufnahmen<br />
live noch einmal auf. Das gleiche gilt für die Gitarrenfraktion,<br />
die mit treibenden Soli aufwartet. Als Nachgang gibt<br />
es die CD mit dem Audio-Track der DVD für das Auto oder die<br />
Harley mit integrierter Stereo-Anlage. Zu meinem Glück fehlt<br />
eigentlich nur ein Auszug aus „historischem“ audiovisuellem<br />
Live-Material zum direkten Vergleich. Bin ich zu gierig? Mag<br />
sein, aber mit tiefer Verneigung gibt es ein maximales Wohlwollen<br />
von mir. Nico S.<br />
tigere Neuau Neuau Neuau Neuau Neuau age Sinn und Spaß, weshalb ich hier als Fan<br />
meine Empfehlung ausspreche. Max<br />
Sodom<br />
Agent Orange<br />
Steamhammer / SPV<br />
2CD: 15 Tracks | 60:56 Min.<br />
hält. Die remasterte Version klingt auch tatsächlich wesentlich<br />
besser, als die alten Aufnahmen - hier hat Robert Smith<br />
wirklich ganze Arbeit geleistet. Das chice 3er-Digipak wartet<br />
außerdem mit einem 24-seitigen Booklet auf, das jede Menge<br />
Linernotes und seltene Fotos enthält. Für Fans und Sammler<br />
ohnehin ein Muß, für die wenigen, die die Scheibe noch nicht<br />
besitzen, die ultimative Gelegenheit! Ingo<br />
The Pretty Things<br />
S. F. Sorrow & Live At Abbey Road<br />
Snapper Music<br />
CD: 20 Tracks | 64:48 Min.<br />
DVD: 17 Tracks | 125:00 Min. plus Interviews<br />
Rage Against The Machine<br />
The Collection<br />
Sony Music<br />
5CD: 63 Tracks | über 4 Std.<br />
Bei der Neuau age des 1989 erstverö entlichten Drittwerks<br />
der Pott-Thrash-Institution Sodom haben sich Steamhammer<br />
/ SPV viel Mühe gegeben, das Ding ordentlich aussehen zu lassen.<br />
Die Arbeit hat sich gelohnt. Der Doppel-Digipak kommt<br />
genauso edel daher, wie seinerzeit die LP-Version, die ich mir<br />
damals gierig beim Plattendealer um die Ecke gekauft habe.<br />
Aufgewertet wird die Platte durch den Bonustrack „Don‘t Walk<br />
Away (live)“ auf CD1 und sechs weitere Livenummern auf der<br />
Bonus-CD. Für mich ist „Agent Orange“ noch immer die beste<br />
Sodom-Scheibe aller Zeiten, die es verdient hat, in diesem<br />
edlen Rahmen ein zweites Leben eingehaucht zu bekommen.<br />
Der Sound wurde scheinbar nicht überarbeitet, was auch<br />
zeigt, wie gut die Platte schon damals produziert war. Macht<br />
für Fans Sinn, die ihre Sammlung komplettieren wollen und<br />
für jeden ernstzunehmenden Thrash Metal-Fan. Ingo<br />
Stratovarius<br />
In nite - Expanded Edition<br />
2CD: 16 Tracks | 88:13 Min.<br />
Polaris - Special-Live-Edition<br />
Edel<br />
2CD: 25 Tracks | 130:08 Min.<br />
The Pretty Things zählten zu den innovativsten und gleichzeitig<br />
unterschätztesten Bands ihrer Zeit. Lange vor The Who‘s<br />
„Tommy“ haben sie 1968 mit „S. F. Sorrow“ die erste Rockoper<br />
überhaupt verö entlicht und damit den Grundstein für ein<br />
nach wie vor erfolgreiches Musik-Genre gelegt. Natürlich ist<br />
die Musik heute nicht mehr ganz auf dem Stand der Zeit, dennoch<br />
kann ich die Platte jedem Freund anspruchsvoller Rockmusik<br />
mit Tiefgang wärmstens empfehlen. Vor allem in dieser<br />
schmucken und auf 5.000 Exemplare limitierten Neuau age,<br />
der neben satten sieben Bonustracks eine gut zweistündige<br />
Bonus-DVD mit 17 Live-Tracks und diversen Band-Interviews<br />
mit in das edle Digipak geschoben wurde. Auf der DVD, die<br />
1998 zum 30. Jubiläum der Platte in den legendären Abbey<br />
Road Studios zu London aufgenommen wurde, spielt die Band<br />
das komplette „S. F. Sorrow“-Album, ein Unterfangen, das bis<br />
zu dem Zeitpunkt als unmöglich galt. Unbedingte Kaufempfehlung<br />
und eine schnelle obendrein, denn die 5.000 Einheiten<br />
dürften nicht allzu lange in den Regalen liegen bleiben.<br />
Ingo<br />
„Fuck you, I won‘t do what you tell me!“ Wer hat diesen<br />
Satz nicht schon mal lauthals mitgegröhlt? Rage Against<br />
The Machine, eine der bedeutendsten Bands der 90er und<br />
Vorreiter des Crossover sind zurück. Nachdem die Band mit<br />
Ex-Soundgarden-Frontmann Chris Cornell als Audioslave und<br />
ein ganzes Stück melodiöser zwischenzeitlich beachtliche<br />
Erfolge feiern konnte, warteten die Fans aber insgeheim auf<br />
die Rückkehr von Zack de la Rocha. Seit 2007 sind sie wieder<br />
gemeinsam unterwegs und rockten erst kürzlich bei Rock im<br />
Park und Rock am Ring, wo sie zeigen konnten, was sie live so<br />
drauf haben. Neues Material scheint nicht in Sicht zu sein, deshalb<br />
hat man sich wohl gedacht „Packen wir doch einfach alle<br />
bisherigen Alben zusammen in ‚ne Box und nennen das Ganze<br />
Collection“. Gesagt, getan. Zugegeben, die Pappbox wirkt sehr<br />
hochwertig und die CD-Schuber sind LP-Hüllen nachempfunden.<br />
Sogar die Tracklists der vier Studioalben und der 2003er<br />
Livescheibe sind in „Side One“ und „Side Two“ unterteilt.<br />
Jedoch sucht man Bonusmaterial leider vergeblich, weshalb<br />
der Kauf eigentlich nur wirklich Sinn macht, wenn man noch<br />
keines der Alben sein Eigen nennt, oder seine Sammlung<br />
komplettieren will. Schön aussehen tut‘s auf jeden Fall - Gut<br />
klingen natürlich auch. Alleine das grandiose Debütalbum ist<br />
es wert diese Kollektion zu erwerben. Michi<br />
Savatage<br />
Edge Of Thorns<br />
15 Tracks | 62:14 Min.<br />
The Wake Of Magellan<br />
15 Tracks | 62:30 Min.<br />
earMusic / Edel<br />
Eine der großartigsten und zugleich unterbewertetsten Heavy<br />
Metal Formationen aller Zeiten brachte im Laufe der Bandgeschichte<br />
zwölf überwiegend sensationelle Alben unters Volk,<br />
welche nun nach und nach von earMusic, alle sechs Wochen,<br />
mit jeweils zwei Werken gleichzeitig erneut auf den Markt<br />
kommen. Der Unterschied zum Original besteht zum einen in<br />
der neuen bestechend attraktiven Digipak-Veredelung, dem<br />
dickem Booklet mit vielen Liner-Notes von Chefdenker Jon<br />
Oliva und zum anderen in den jeweils zwei Bonustracks, die in<br />
akustischer Version vorliegen. Auftakt der Reihe sind das ´93<br />
erstmals mit Zak Stevens am Mikro und Chris Oliva letztmalig<br />
an der Gitarre verö entlichte „Edge Of Thorns“, das ein Meilenstein<br />
in der Metalwelt werden sollte, und das 97er „The Wake<br />
Of Magellan“. Die nagelneu eingespielten Piano-Nummern<br />
von Jon Oliva sind eine Bereicherung der Re-Releases, jedoch<br />
hätte ich mir sehnlichst eine remixte bzw. remasterte Version<br />
der Alben gewünscht, da Savatage nicht immer den tollsten<br />
Sound der Welt hatten. Trotzdem macht die im Handel güns-<br />
Ingo<br />
Edel sind mit zwei schön aufgemachten Stratovarius Special-<br />
Editions am Start. Den Anfang macht ca. zehn Jahre nach<br />
der ersten Verö entlichung die hübsche Digipak-Version von<br />
„In nite“, die mit einer zweiten Bonus-CD aufgewertet wird.<br />
Die CD macht allerdings für Die Hard-Fans kaum Sinn, weil die<br />
Bonustracks fast komplett auf der Erstau age von „In nite“<br />
bzw. der 2001 erschienenen CD „Intermissions“ enthalten waren.<br />
Wesentlich mehr Sinn macht da schon die Neuau age des<br />
2009er Comeback-Albums „Polaris“, die durch eine vollwertige<br />
14-Track-Live-CD mit gut 75 Minuten Spielzeit aufgewertet<br />
wird. Natürlich kommt auch diese VÖ im superedlen Doppel-<br />
Digipak daher, was sich sehr schön im heimischen CD-Regal<br />
ansehen läßt. Ingo<br />
The Cure<br />
Disintegration – Deluxe Edition<br />
Polydor / Universal Music<br />
3CD: 44 Tracks | 216:25 Min.<br />
Die aktuelle Re-Release-Welle von Universal Music macht<br />
langsam wirklich Spaß. Waren schon die bisherigen Wiederverö<br />
entlichungen alter Black Sabbath-Klassiker alles andere<br />
als mager ausgestattet, setzen The Cure dem Ganzen die Krone<br />
auf: Die Neuau age des achten Albums der Band kommt als<br />
ultrafette 3er-CD-Box daher, die das Original-Album von 1989,<br />
eine komplett remasterte Version des Albums und eine weitere<br />
CD mit 20 raren und zum Teil unverö entlichten Songs ent-<br />
hält. Die remasterte Version klingt auch tatsächlich wesentlich DVDs und DVD-Box-Sets<br />
Vinyl Re-Releases<br />
Sodom<br />
Better O Dead 2LP<br />
Steamhammer | SPV<br />
15 Tracks | 59:19 Min.<br />
Steamhammer / SPV lassen die gute alte LP weiter au eben!<br />
Mit den Re-Releases von Klassikeralben der größten Bands<br />
der Labelgeschichte erweisen sie allen Freunden der großen<br />
Covers und des guten Analog-Sounds einen Riesen-Gefallen!<br />
Die nun vorliegende Sodom-Platte erscheint als Doppel-LP<br />
im superwertigen Gatefold-Cover. Wunderschön! On Top gib‘s<br />
noch die drei Bonustracks “The Saw Is The Law (Splatting Version)”,<br />
“The Kids Wanna Rock”, “Stalinhagel (live)”. Das ist mehr<br />
als amtlich! Ingo<br />
Doro<br />
Calling The Wild 2LP<br />
Steamhammer | SPV<br />
19 Tracks | 58:16 Min.<br />
Und wieder ein Klassikeralbum, daß als edle Doppel-LP im<br />
Klappcover wiederverö entlicht wird. Das 2000er Doro-<br />
Album „Calling The Wild“ zählt für mich nach wie vor zum Besten,<br />
was die Metal-Queen seit dem Split von Warlock bislang<br />
abgeliefert hat. Daß die immer weit über jedem Durchschnitt<br />
rangierenden Covers ihrer Alben geradezu nach einer LP-Version<br />
schreien, dürfte niemand bezweifeln. Umso erfreulicher<br />
ist es, daß diese ohnehin für jeden Fan mehr als sinnvolle<br />
Verö entlichung durch vier Bonus Tracks („Alone Again“, „I<br />
Want More“, „Rip Me Apart“, „Burn It Up (Thunder Mix)“ und<br />
Linernotes von Doro zusätzlich aufgewertet wird. Ingo<br />
Anvil<br />
Die Geschichte einer Freundschaft<br />
Rapid Eye<br />
DVD: Band-Dokumentation | ca. 90 Min.<br />
Endlich erscheint der preisgekrönte Film über die glorreichunerfolgreiche<br />
Geschichte unserer Lieblings-Kanadier Anvil.<br />
Schon bei der Premiere auf dem kalifornischen Sundance-<br />
Festival sorgte der Film für überraschte Gesichter und nicht<br />
wenige Tränen in den Knop öchern der Zuschauer, die alles<br />
andere, als Metal-Freaks waren. Genau das ist auch der<br />
wichtigste Aspekt bei diesem grandiosen Stück musikhistorischer<br />
Dokumentation: Es handelt sich um einen Film, der für<br />
wirklich jeden interessant ist und nicht nur für Metaler! Steve<br />
„Lips“ Kudlow ist Fahrer bei einer Firma, die Kindergärten<br />
mit Essen beliefert. Doch im tiefsten Inneren seiner Seele ist<br />
er seit 1973 Vollblut-Musiker, zusammen mit seinem besten<br />
Freund Robb Reiner (Drums). Nach einer sehr kurzen Phase<br />
des Erfolges Anfang der Achtziger verschwanden Anvil für das<br />
Mainstream-Publikum in der Versenkung - dem Otto-Normal-<br />
Metaller blieben sie natürlich mit ihren 13 bisher erschienenen<br />
Platten immer vor Augen, doch für ein Leben allein von<br />
der Musik hat es nie gereicht. Die Ho nung stirbt jedoch<br />
zuletzt und es ist eine wahre Freude, Steve dabei zuzusehen,<br />
wie er, in seiner unnachahmlich naiv-sympathischen Art und<br />
vollkommen Business-untauglich, immer wieder aufsteht und<br />
versucht, seinen Traum doch noch Realität werden zu lassen.<br />
Für mich der Film des Jahres über Freundschaft, Ho nung und<br />
einen großen Traum. Ich wünsche den beiden 10mal mehr<br />
Erfolg, als ihn Metallica jemals hatten. Ingo<br />
Black Sabbath<br />
Classic Albums: Paranoid<br />
Eagle Rock<br />
DVD: Dokumentation - ca. 97 Min.<br />
34<br />
Das Label Eagle Rock Entertainment hat es sich zur Aufgabe<br />
gemacht, die Entstehungsgeschichte großer Alben anhand<br />
von Interviews zu dokumentieren. Diese Reihe hat inzwischen<br />
große Anerkennung erreicht, und nun ist pünktlich zu ihrem<br />
vierzigsten Geburtstag die Scheibe „Paranoid“ an der Reihe.<br />
Alle Bandmitglieder stehen an unterschiedlichen Orten Rede<br />
und Antwort, außerdem sind der Produzent Rodger Bain und<br />
der Herausgeber vom Kerrang zu sehen. Schließlich – und<br />
das ist etwas unverständlich – kommt sehr ausführlich Henry<br />
Rollins zu Wort. Dieser mag zwar ein Fan von Black Sabbath<br />
sein, aber mit der Band hat er faktisch nichts zu tun. Aber es<br />
liegt nicht nur an ihm, daß man am Ende der DVD nicht viel<br />
schlauer ist, als vorher. Die Geschichte des Albums in der Kurzfassung:<br />
Black Sabbath wollte die ersten Erfolge verstetigen<br />
und ein neues Album rausbringen. Meistens kam Tony Iommi<br />
mit einem gu ten Ri um die Ecke und dann war das Lied fertig.<br />
Ende! Es gibt keine aufregenden oder lustigen Geschichten<br />
und keine tieferen Gedanken. Die wenigen Originalaufnahmen,<br />
die fetzenweise zur Untermalung dienen, können die<br />
Enttäuschung nicht verhindern. Ich bin sicher, daß mindestens<br />
4 andere Aus gaben dieser Reihe informativer sind. Nico S.<br />
Candlemass<br />
Ashes To Ashes<br />
Nuclear Blast<br />
DVD: 23 Live-Tracks | ca.195 Min. inkl. Bonus<br />
CD: 10 Tracks | 69:00 Min.<br />
Dieses Release ist eigentlich nur für diejenigen interessant,<br />
die total neugierig darauf sind, den „Neuzugang“ (auch schon<br />
seit 2006 im Boot) Robert Lowe singen zu sehen. Auch für<br />
jemanden, der mit den Doom-Göttern noch nicht so vertraut<br />
ist, nden sich hier eine Menge in sehr guter Qualität aufgenommene<br />
Klassiker. Wer nur zuhört, vergißt fast, daß es sich<br />
um die inzwischen vierte Live-DVD handelt. Die hohe Qualität<br />
gilt leider nicht für das visuelle Material. Auf dem Sweden<br />
Rock Festival ist es hellichter Tag und die Fans wollen nicht<br />
so richtig mitgehen. Dies kann natürlich auch an Robert Lowe
35 Scheibenkleister<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
liegen, der einfach nicht das Charisma eines Messiah Marcolin<br />
hat. Kameraführung und Bildqualität sind auch nicht besonders<br />
überzeugend. Die Show, die in Athen gespielt wurde, fand<br />
zwar nachts statt, dafür ist die Bildqualität unterirdisch. Selbst<br />
mit Brille auf der Nase will sich kein wirklich scharfes Bild einstellen.<br />
Wie gesagt, die musikalische Performance ist ok, aber<br />
der gemeine Fan ist mit der „20 Year Anniversary Party“ wesentlich<br />
besser bedient, zumal auch das Bonus Material keine<br />
Überraschungen bietet. Ich zünde daher nur 3,5 Kerzen an und<br />
freue mich auf ein nächstes Release von Candlemass, das dann<br />
ho entlich einen echten Mehrwert bietet. Nico S.<br />
Clutch<br />
Live At The 9:30<br />
Weathermaker Music<br />
2DVD: 19 Live-Tracks | ca. 212 Min. inkl. Bonus<br />
Nach fast zwanzig Jahren Bandgeschichte machen Clutch klar,<br />
daß ihr Herkunftsort (Germantown, Maryland) Programm ist.<br />
Mit Ausnahme eines Keyboarders, der zwischendurch mal<br />
mitmachen durfte, tritt die Band auch heute noch in der Gründungsformation<br />
auf. Dabei ist sie eißig: (Fast) alle zwei Jahre<br />
kommt ein neuer Longplayer raus, und sie touren unermüdlich.<br />
Das sind deutsche Tugenden! Ihre nun erscheinende erste DVD<br />
zeigt sie bei einem Konzert Ende letzten Jahres in Washington,<br />
bei dem sie hauptsächlich ihr komplettes Debutalbum zum<br />
Besten geben, das unter Kennern Kultstatus besitzt. Die Darbietung<br />
des sehr harten Bluesrocks mit Stoner-Rock Beilage<br />
versetzt die Fans in glückselige Rage und zeigt die Leidenschaft,<br />
mit der die Band zu Werke geht. Show-Gimmicks sind<br />
nicht zu erwarten und die passen auch nicht zu Clutch, statt<br />
dessen wird unermüdlich, rauh und ehrlich das Programm<br />
in die Menge gemeißelt. Die zweite Scheibe zeigt dann noch<br />
das Leben auf Tour und rechtfertigt allein den Kauf nicht. Das<br />
Package ist für jeden Fan ein Muß! Den anderen sei gesagt,<br />
daß die unerbittliche Kompromißlosigkeit des Songmaterials<br />
bestimmt nicht massenkompatibel ist, insgesamt jedoch ge8et<br />
werden sollte. Nico S.<br />
John Denver<br />
Country Roads - Live In England 1986<br />
Eagle Rock<br />
DVD: 28 Live-Tracks | ca. 142 Min. inkl. Bonus<br />
John Denver, einer der meistgeliebten und populärsten<br />
Musikinterpreten des 20. Jahrhunderts, der 1997 bei einem<br />
tragischen Flugzeugabsturz ums Leben kam, hinterließ mit<br />
„Country Roads - Live In England“ ein Vermächtnis seiner absoluten<br />
Hochzeit. Das Konzert wurde im NEC in Birmingham<br />
´86 aufgezeichnet und umfaßt 28 seiner größten Hits. Zu<br />
diesem Zeitpunkt hatte Denver, der mit bürgerlichem Namen<br />
Henry John Deutschendorf jr. hieß, bereits sein 24. Album<br />
verö entlicht! In Songs wie „Rocky Mountain High“, „Sunshine<br />
On My Shoulder“, „Annie´s Song“ oder dem Titelsong verzauberte<br />
er Millionen mit seinem intelligenten, einfühlsamen<br />
Country Rock. Das Format ist erwartungsgemäß im klassischen<br />
4:3, die Bildqualität ist jedoch für das Alter der Aufzeichnung<br />
hervorragend. Tonal stehen mit dem angebotenen druckvollen<br />
und schön di erenzierten DTS 5.1 Sound keine Wünsche mehr<br />
o en. Besonders gefreut hat mich, daß auch mein Lieblingssong<br />
„Eagle And The Hawk“ in die Setlist fand. Was allerdings<br />
gar nicht geht, ist der schwule blaue Lidschatten, den man<br />
ihm verpaßt hat - der Visagist gehört kastriert - wenn er´s<br />
nicht eh schon war! Für jeden Fan und die, die Denver schon<br />
immer ganz cool fanden, eine klare Empfehlung meinerseits!<br />
Die Rocky Mountains werden nach dem 8. Anschauen auch<br />
nicht langweilig. Max<br />
Gun Barrel auch nicht erwartet - perfekt da an, wo man dachte, es könnte<br />
Gunniversary<br />
nicht mehr besser gehen. Die Aufbereitung der Bandgeschichte<br />
SAOL / H´Art<br />
ab dem quasi Aus 1995 und der Neuformierung mit Bobby am<br />
DVD: 12 Live-Tracks + Dokumentation ca. 188 Min. inkl. Bonus Schlagzeug und Bernemann an der Gitarre, läßt fast jeden in<br />
die Bandannalen eingegangenen und auf irgendeine Weise<br />
involvierten Gesichter zu Worte kommen. Die mehr als drei<br />
Stunden vergehen wie im Flug, da man durch den gekonnten<br />
Schnitt und den allgegenwärtigen roten Faden vor Augen, pausenlos<br />
unterhalten und informiert wird. Die Bildquali schwankt<br />
natürlich zischen Handy-Cam und guter Filmkamera, aber jeder<br />
Schnipsel wurde bestmöglich restauriert und wie ein Mosaikteilchen<br />
paßgenau eingep egt. Summa summarum: Eine der<br />
besten, wenn nicht DIE beste Band-Dokumentation aller Zeiten<br />
komplettiert sich nun mit Part II und hält diese Pole-Position<br />
mit Sicherheit die kommenden 10 Jahre! Max<br />
Tom Petty & The Heartbreakers<br />
Damn The Torpedoe<br />
Eagle Rock<br />
DVD: 9 Tracks | 98 Min.<br />
Die Kölner Jecken von Gun Barrel ziehen Résumé ihres zehnjährigen<br />
Bestehens und o erieren dem Fan ein Package aus einer<br />
Show, einer Doku und einigen Bonus-Spielereien. Die nicht<br />
mehr ganz so taufrischen Rock´n Roller konnten sich die vergangene<br />
Dekade auch ohne riesen Plattendeals einen ordentlichen<br />
Namen in der Szene erspielen. Angenehm ist, daß die vier<br />
Buben erst garn nicht versuchen, durch Aufschneidereien ihren<br />
Status künstlich hochzuschrauben, sondern bodenständig und<br />
ehrlich, auf kumpelhafte Weise von ihren Höhen ügen und<br />
Bruchlandungen im Business erzählen. Das Spielen an jeder<br />
verdammten Steckdose und die Allzeitbereit-Attitüde von Gun<br />
Barrel ist beachtenswert und irgendwie knu g, ohne abwertend<br />
zu klingen. Die Aufnahmen sind zwar größtenteils qualitativ<br />
auf Homevideo-Niveau, transportieren aber die Message.<br />
Für den Spaß verpaß ich den Gunners 6 Kugeln aus dem Colt<br />
und lade noch 1 mal nach. Max<br />
Mink DeVille<br />
Live At Montreux 1982<br />
Eagle Rock<br />
DVD & CD: je 16 Livetracks | je 68:00 Min.<br />
Zu Beginn Ihrer Karriere saßen Mink DeVille regelmäßig zwischen<br />
den Stühlen. Die Industrie versuchte sie krampfhaft in<br />
die Punk- und New Wave-Ecke zu drücken, doch mit ihrem<br />
uralten Blues-Rock-Sound waren sie dafür einfach nicht geeignet.<br />
Es folgten jede Menge fehlgebuchter Auftritte und Shows,<br />
die meist in negativen Kritiken endeten, wen wundert‘s... Das<br />
Blatt wendete sich mit dem hier auf DVD und CD vorliegenden<br />
Gig beim Montreux Blues Festival 1982, als die Band um<br />
Chefcharismatiker Willy DeVille zur absoluten Höchstform vor<br />
dem passenden Publikum au ief. Es gibt kein einziges Livedokument,<br />
das die Gruppe in auch nur annähernd so guter Form<br />
zeigt, wie auf dieser DVD. Bild und Ton sind für die damalige<br />
Zeit überdurchschnittlich, können aber mit heutigen Standards<br />
nicht mithalten - sollen sie auch nicht. Bonusmaterial gibt‘s<br />
keines, braucht auch keiner, schließlich kann man sich dieses<br />
musikhistorische Juwel auch ohne Schnickschnack noch mindestens<br />
7 Mal reinziehen. Ingo<br />
Sodom<br />
Lords Of Depravity - Part II<br />
SPV<br />
2DVD: Dokumentation - ca. 200 Min. inkl. Bonus<br />
22 Live-Tracks | ca. 160 Min. inkl. Bonus<br />
Endlich ist es soweit: Das langersehnte zweite Kapitel der grandiosen<br />
Sodom-Doku „Lords Of Depravity - Part I“ von 2005 ist<br />
da! Die grundehrliche Reprise der vergangen elf Jahre (in Teil<br />
eins kamen die Jahre 1982 bis 1995 auf den Tisch) setzt - wenn<br />
Das im Jahre 1979 verö entlichte dritte Album von Herrn Petty<br />
und seinen Herzensbrechern avancierte bereits kurz nach<br />
dem Release zum Kultobjekt und zählt noch immer zu den<br />
Meilensteinen klassischer Rockmusik. Mit den beiden Singles<br />
„Even The Losers“ und „Here Comes My Girl“ markierte diese<br />
grandiose Platte den Durchbruch der Band in den USA. Auf<br />
dieser Dokumentation werden alle neun Tracks des Albums<br />
von der Band und den damals beteiligten Toningenieuren bis<br />
aufs kleinste Detail auseinandergenommen und untersucht.<br />
Kritische Stimmen sucht man auf dieser DVD-Serie vergebens,<br />
schließlich kommen ja nur die beteiligten Personen zu Wort.<br />
Trotzdem sehe ich mir die Dokumentationen immer wieder<br />
gerne an, weil‘s einfach super interessant ist zu sehen, wie<br />
damals die Klassiker geschmiedet wurden. Für jeden Klassikertrack<br />
ein Pünktchen. Heartbreakeringo<br />
U2<br />
360 Degrees Tour<br />
Universal Music<br />
DVD: 23 Live-Tracks | 131:11 Min.<br />
Eine sehr schöne Einstimmung auf die aktuell noch laufende<br />
360° Tour bieten U2 dem interessierten Fan mit der in vier<br />
Versionen (DVD, 2DVD, Blu-ray und 2DVD + Blu-ray-Deluxe-<br />
Box) erhältlichen „360 Degrees Tour“-Ver lmung. Wobei dieses<br />
grandiose Live-Dokument der wohl bislang mit Riesenabstand<br />
aufwendigsten Live-Produktion einer Einzelband überhaupt,<br />
für absolut jeden Fan von Livemusik ein noch absoluteres<br />
„Must-have“ darstellt. Ich habe wirklich schon einige Konzerte<br />
und Festivals sehen dürfen, etwas auch nur ansatzweise vergleichbar<br />
Gigantisches ist aber auch mir noch nicht untergekommen.<br />
Daß Sound und Bild bei der vorliegenden Standard-<br />
DVD wie immer bei U2 weit über der Norm liegen, ist schon fast<br />
selbstverständlich, ebenso verhält es sich mit der exzellenten<br />
Songauswahl, die Highlights aus allen Scha ensphasen der<br />
Iren enthält. In unserer nächsten Ausgabe werden wir die<br />
Blu-ray-Version etwas näher unter die Lupe nehmen. Für die<br />
DVD ist jedenfalls keine andere Wertung, als die perfekte 10<br />
denkbar. Ingo<br />
Unheilig<br />
Große Freiheit Live<br />
Universal Music<br />
2DVD: 38 Live-Tracks | ca. 210 Min inkl. Bonus<br />
Der Graf ist auf großer Fahrt und reitet momentan auf der über<br />
zehn Jahre selbst erscha enen Welle von einem Erfolg zum<br />
nächsten. Kaum einer wird dem sympathischen Multitalent<br />
den Erfolg mißgönnen. Um die Gunst der Stunde auch entsprechend<br />
zu nutzen, kommt nun (noch während „Große Freiheit“<br />
und die Single „Geboren um zu leben“ in den Charts präsent<br />
sind) die Live-Zweitverwertung des Tour-Auftakts in München<br />
und eines weiteren Konzerts in Köln, wobei der Fokus unbedingt<br />
auf die zweite DVD „Musikalische Reise“ zu legen ist, die<br />
die München-Show untermalt mit den auf dem Konzert eingespielten<br />
Zwischensequenzen. Bild, Ton und Zusammenschnitt<br />
sind nahezu perfekt geraten. Weniger toll ist die mit vielen<br />
Streifen durchzogene Bildqualität auf DVD 1, die mich auch<br />
vom Sound her nicht ganz überzeugen kann. Für mich, der ich<br />
bei der Show in München dabei war, ist die DVD ohnehin ein<br />
P ichtkauf und wäre locker zehn Punkte wert gewesen. Da die<br />
erste DVD jedoch qualitativ abfällt, muß auch ein Abschlag in<br />
Kauf genommen werden - 8 Zähler werden dem Grafen aber<br />
trotzdem gut geschrieben. Ingo<br />
Blu-rays<br />
Various Artists<br />
A Concert By The Lake<br />
Eagle Rock<br />
BD: 23 Live-Tracks | ca. 128 Min. inkl. Bonus<br />
Eine Zusammenkunft der Grand Seigneurs der Rockgeschichte<br />
fand im Wintershall Estate im englischen Surrey statt.<br />
Anläßlich dieser Bene zveranstaltung für das Hilfswerk<br />
HASTE (Heart And Stroke Trust Endeaver), das von Procol<br />
Harum-Gründer Gary Brooker (Welthit „A Whiter Shade Of<br />
Pale“) dauerhaft unterstützt wird, trafen sich Mike Rutherford<br />
(Genesis) und Mike and the Mechanics-Kumpel und Sänger<br />
Paul Carrack, Katie Melua, Roger Taylor (Queen), Ringo Starr<br />
(The Beatles) und Eric Clapton zusammen, um einige ihrer<br />
Alltime-Classics zu performen. Das Publikum war ebenso<br />
wie die Interpreten in festlicher Garderobe gekleidet, was<br />
dem Ganzen einen ernsten, aber auch würdigen Unterton<br />
verpaßte. Apropos Ton: Dieser kommt in drei Abmischungen,<br />
von Stereo über DD 5.1 und DTS-HD MA 5.1, wobei vorletzter<br />
sogar am besten klingt. Leider vermißt man etwas das Volumen<br />
und v.a. der Bass glänzt mit Abwesenheit. Das Bild ist in<br />
Nahaufnahmen der Hammer, hat aber leichte Schwächen. Das<br />
ist aber Meckern auf hohem Niveau. Für Freunde von oldest<br />
oldschool Rock und Blues ist diese Fake-Band namens „Du Lac“<br />
die originalste „Coverband“ der Welt! ;-) Die knapp zehn Minuten<br />
Interviews mit einigen Beteiligten sind ohne UT und relativ<br />
verzichtbar. 7,5 Seeschwalben. Max<br />
Demo-Zone<br />
Hyrax<br />
Yes O ense!<br />
sleven<br />
7 Tracks | 22:45 Min.<br />
Die Nürnberger spielen laut eigener Aussage eine Mischung aus<br />
klassischem (?) Metalcore, Modern Metal und Nu Metal - also<br />
Metalcore würde ich sagen :-). Nach kurzem Intro geht‘s sofort<br />
schön ott auf den Kopp: Der Opener „Slippery When Wet“ hat<br />
nüscht mit Bon Jovi am Hut und knall zackig und druckvoll<br />
aus den Boxen und wird durch einen sofort ins Ohr gehenden<br />
Chorus gekrönt. „I Never Thought“ groovt höllisch! „Blind Alley“<br />
ist dann wieder ziemlich ott, mir insgesamt aber etwas zu<br />
zerfahren. Dafür kann „Lovesong“ wieder punkten und geht<br />
schön zielgerichtet auf den Punkt - nur der vollkommen extrem<br />
zugehallte Snare-Sound macht mir Angst (das wird die „Liebe“<br />
im Song sein). „Payo “ haut in zwei Minuten eine ordentliche<br />
Schneise in die Ohrhärchen - melodische Vocals sucht man<br />
vergeblich. Der Rausschmeißer „Soaking“ ist mir während der<br />
Verse zu dudelig, kriegt die Kurve im Refrain aber dennoch. Das<br />
ist auch die Stärke bei dieser gut produzierten EP: Die Refrains<br />
greifen sofort & nutzen sich kaum ab. Weiter so! 8 Points. Ingo
Games<br />
Age Of Conan - Rise Of The Godslayer<br />
Genre: Rollenspiel | FSK 18 | Funcom / Deep Silver<br />
Motivation Gra k<br />
Steuerung Sound<br />
die Läden. Inhaltlich ist die Story zwischen dem vorletzten und<br />
dem von Fans und Kritikern gleichermaßen verrissenen bisher letzten Teil „Warrior Within“ angesiedelt. Die Story beginnt<br />
ziemlich altbacken und läßt während der ersten zwei Spielstunden<br />
eine ziemliche Langeweile aufkommen. Die Motivation<br />
und Begeisterung steigt erst ab dem Zeitpunkt, als wir die<br />
Fähigkeit Wasser gefrieren zu lassen erhalten. Ab da macht das<br />
Spiel wesentlich mehr Spaß. Allerdings nur bis zum nächsten<br />
Schwertkampf, der wieder ziemlich bekannt gestrickt wurde.<br />
Die KI der Gegner hätte ebenfalls eine wesentlich ausgereiftere<br />
sein dürfen. So gerät der neueste Teil des Prinzen zu einem guten<br />
Genrevertreter, kann aber leider nicht mit den besten Teilen<br />
der Saga mithalten. Auch optisch vermißt man den stylishen<br />
Cell Shading-Stil des Vorgängers schon ein bißchen. Die Szenerie<br />
ist immer schön orientalisch dargestellt, trotzdem fällt eine<br />
gewisse Detail-Armut auf. Die Steuerung ist wie immer intuitiv<br />
und einfach, weil ohnehin schon bekannt - ein Fakt, der leider<br />
auch in vielen anderen Bereichen des Games vorzu nden ist.<br />
Akustisch gibt‘s auch wenig zu meckern, wenngleich ich schon<br />
bessere Soundtracks genossen habe - die englische Sprachausgabe<br />
kann überzeugen. Fazit: Der neueste Teil ist kein schlechtes<br />
Game geworden, zu den Top-Releases der Prince-Reihe<br />
kann er aber keinesfalls gezählt werden. Gute Durchschnittskost,<br />
die trotzdem Spaß macht. Ingo<br />
Movies<br />
Astro Boy – Der Film<br />
OT: Astro Boy – The Movie | HKG, JPN, USA 2009 | DVD<br />
Genre: Animation<br />
R: David Bowers | S: Nicolas Cage, Freddie Highmore, Bill Nighy<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS 5.1, (d), DD 5.1 (d, e)<br />
90 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 6<br />
Concorde | VÖ: 22.07. | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Gesamt 8,5<br />
„Rise Of The Godslayer“ ist die erste Erweiterung zum vor zwei<br />
Jahren etwas verfrüht erschienenen Age Of Conan und ist nur<br />
zusammen mit dem Originalspiel zu erwerben - eine einzelne<br />
Version gibt es nicht. Das liegt sicher auch daran, daß die<br />
Originalfassung noch mit zu vielen Bugs für jede Menge Kritik<br />
gesorgt hatte, diese in der nun vorliegenden Version aber so<br />
gut wie ausgemerzt sind. Die Hardware-Voraussetzungen, die<br />
auf dem Cover abgedruckt sind, kann man getrost ins Reich der<br />
Fabel verweisen - ein amtlicher Game-PC sollte schon zu Hause<br />
auf das Spiel warten, denn die tolle Gra k fordert auf jeden<br />
Fall eine aktuelle Gra kkarte. Großzügig geht AoC auch mit<br />
dem Festplattenplatz um - 33 GB sind kein Pappenstiel. Ebenso<br />
sollte eine otte DSL-Verbindung bereitstehen, da sich das<br />
Game bei der Erstinstallation mit einem guten GB an Patches<br />
auf den neuesten Stand bringt. Hat man die Installation aber<br />
überstanden und erfüllt die Hardware-Anforderungen, steht<br />
einem beeindruckenden RPG-Erlebnis nichts mehr im Wege.<br />
Die Gra k ist absolut beeindruckend geraten und das neue<br />
Land Khitai, das eine Adaption eines altasiatischen Landes darstellt,<br />
hat allerlei interessante High- und Mid-Level-Gebiete,<br />
die vor allem erfahrenen Gamern eine Menge Spaß bereiten<br />
dürften. Neulinge dürfen sich über einen prall gefüllten Bonuspack<br />
freuen, der dem Addon beiliegt und der den Start in AoC<br />
deutlich erleichtert.<br />
Fazit: Dieses Addon ist ein Muß für alle AoC-Zocker und ein<br />
toller Einstieg für Newbies! Ingo<br />
Iron Man 2<br />
Genre: Action | FSK 12 | Sega<br />
Motivation Gra k<br />
Steuerung Sound<br />
Splinter Cell: Conviction<br />
Genre: Action | FSK 18 | Ubisoft<br />
Motivation Gra k<br />
Steuerung Sound<br />
Gesamt 9,25<br />
Sam Fisher ist zurück und diesmal endlich in der Form, wie er<br />
auch erwachsenen Zockern die Freudentränen in die Augen<br />
treibt! Sam ist härter, gnadenloser, direkter und zielstrebiger<br />
als jemals zuvor. Sam ist gealtert und wirkt nun wie die perfekte<br />
virtuelle Umsetzung von Kiefer Sutherland in 24 - nur gnadenloser.<br />
In den gut zwölf Stunden Spielhandlung, die lmreif<br />
umgesetzt wurden, lernen wir die dunkelste Seiten von Sam<br />
kennen. Die Handlung, die einen durch Flashbacks und unerwartete<br />
Wendungen regelrecht an den TV respektive Rechner<br />
fesselt, könnte spannender nicht sein. Die gesamte Stimmung<br />
ist unglaublich dicht und wird durch die grandiose Optik und<br />
den beeindruckenden Soundtrack nahezu perfekt unterstützt.<br />
Perfekt ist auch die Steuerung gelungen - selten hatte ich ein<br />
Spiel so schnell im Gri , wie das neue Splinter Cell. Da nun auch<br />
ein Online-Modus einlädt, mit Freunden gemeinsam zu schleichen,<br />
erhöht sich der Unterhaltungswert dieses großartigen<br />
Games nochmals und sorgt dafür, daß Splinter Cell: Conviction<br />
ein echter Blockbuster geworden ist.<br />
Fazit: Kaufen - kaufen - KAUFEN!!! Ingo<br />
Bild: -,-<br />
Ton: 8,5<br />
Bonus: 7,0<br />
Der Wissenschaftler Tenma kommt nicht über den tragischen<br />
Tod seines achtjährigen Sohnes Toby hinweg und konstruiert<br />
mit Hilfe von neuerster Technik und geklonter DNS einen Androiden<br />
mit Gefühlen und sensationellen Fähigkeiten. Tenma<br />
jedoch wird mit der Maschine nicht glücklich und verstößt sie<br />
von Metro City, einer schwebenden Stadt in der Atmosphäre<br />
der Erde, die nur noch als Roboterschrottplatz fungiert. Doch<br />
genau dort ndet der kleine Wunderzwerg neue Freunde in<br />
Menschen wie Robotern und schreitet zur Tat, als der böse<br />
Präsident Stone mit Hilfe seiner eingep anzten Energiezelle<br />
zur Weltherrschaft greifen will. Die Story von 1952 wurde für<br />
die Neuau age leicht abgeändert. Die optische Darstellung ist<br />
natürlich state-of-the-art Animation, wobei extra ein gewisses<br />
Flair des alten Manga-Stils übernommen wurde. Astro Boy ist<br />
mitreißend und gewinnt durch den grandiosen Sprecher-Cast<br />
mit Nicolas Cage, Donald Sutherland, Charlize Theron, Kristen<br />
Bell, Samuel L. Jackson uva. gehörig an Lebendigkeit… Das<br />
nale Bild lag vorab nur in qualitätsreduzierter Fassung vor.<br />
Der DTS-Ton der DVD knallt jedenfalls ordentlich aus allen<br />
Lautsprechern. Das ca. 40–minütige Bonusmaterial besteht<br />
aus zwei Kurz lmen, einem recht interessanten dreiteiligen<br />
Making Of und einem Featurette. Fazit: Toll animiertes Abenteuer<br />
mit riesigem Staraufgebot an Sprechern im Original und<br />
einer fetzigen Story, die Jung und Alt verzaubern kann. Max<br />
Ausgequetscht<br />
OT: Extract | USA 2009 | DVD<br />
Genre: Komödie<br />
R: Mike Judge | D: Jason Bateman, Ben A eck, Mila Kunis<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, e)<br />
89 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 12<br />
Kinowelt | VÖ: 15.07. | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Darkness Within 2 - Das dunkle Vermächtnis<br />
Genre: Horror-Adventure | FSK 16 | Koch Media/Iceberg<br />
Motivation Gra k<br />
Technik<br />
Gesamt 3,0<br />
Machte die Umsetzung des ersten Teils noch leidlich Spaß,<br />
schießt die Adaption zum zweiten Iron Man-Film leider völlig<br />
daneben. Schon beim ersten Anzocken fällt die Gra k auf, die<br />
bestenfalls PS2-Niveau erreicht und alles andere als zeitgemäß<br />
ist. Leider orientiert sich auch die Story nicht am neuen Teil,<br />
weshalb man den im Film von Herrn Rourke dargestellten Bösewicht<br />
Whiplash vergeblich sucht. Stattdessen darf man sich<br />
mit Heerscharen relativ stupider Blechsoldaten herumschlagen<br />
und sich in ungerechten Boss-Fights mit riesigen Blechmännern<br />
einen abkämpfen. Ungerecht deshalb, weil die Dinger<br />
sich völlig unvorhersehbar drehen, man aber auf die Rückseite<br />
gelangen muß, um Schaden anzurichten und weil man auch<br />
dann Schaden nimmt, wenn der Typ deutlich an einem vorbei<br />
tritt. Da scheint die Kollisions-Erkennung ebenfalls nicht ordentlich<br />
programmiert worden zu sein. Die Steuerung erfolgt<br />
in der bekannten 3rd-Person-Perspektive und bringt ebenfalls<br />
nichts Neues.<br />
Fazit: Leider wieder eine dieser lustlos umgesetzten Film-<br />
Adaptionen. Schade, denn der Film hätte wirklich eine coole<br />
Vorlage abgegeben... Ingo<br />
Prince Of Persia - Forgotten Sands<br />
Genre: Jump‘n‘Run | FSK 12 | Ubisoft<br />
Motivation Gra k<br />
Steuerung Sound<br />
Gesamt 7,0<br />
Pünktlich zum Kinostart der längst überfälligen und richtig<br />
gut gelungenen Ver lmung von „The Sands Of Time“ kommt<br />
der nächste Teil der wohl bekanntesten Jump‘n‘Run-Reihe in<br />
Steuerung Sound<br />
Gesamt 7,0<br />
Mit dem ersten Teil der auf den Erzählungen von Kultautor H.<br />
P. Lovecraft basierenden Horror-Adventure-Serie „Darkness<br />
Within“ konnte die türkische (!) Spieleschmiede Zoetrope<br />
Interactive bereits einen Achtungserfolg erzielen. Das Game<br />
war bei den meisten Rezensenten in der oberen Mittelklasse<br />
angesiedelt und für Genrefans auf jeden Fall einen Blick wert.<br />
Dieser Blick lohnt sich bei der ersten Fortsetzung auf jeden Fall<br />
auch, soviel vorweg. Wieder schlüpft der Spieler in die Rolle des<br />
Polizisten Howard E. Loreid um einige mysteriöse Vorkommnisse<br />
aufzuklären. Mit Taschenlampe und allerlei anderen<br />
Leuchten (Licht ist essentiell, um das Dunkel aufzuhellen und<br />
wird ständig benötigt) „bewa net“ macht man sich auf in<br />
die düstere Stadt Arkhamend wo ein viktorianisches Anwesen<br />
düstere Geheimnisse verbirgt und eine kleine Hütte im<br />
Wald von jeder Menge Tunneln und Höhlen zum ausgiebigen<br />
Ermitteln einlädt. Gesteuert wird wieder aus der First-Person-<br />
Perspektive, was ein intensives Game-Erlebnis garantiert. Von<br />
der Stimmung geht es deutlich düsterer und beängstigender<br />
zur Sache, als bei Teil eins. Die gesamte Game-Engine wurde<br />
überarbeitet und verbessert, was zu sehr schönen Lichtspielen,<br />
Echtzeit-Schatten und vor allem vollkommen uneingeschränkter<br />
Bewegungsfreiheit im Game führt. Die Rätsel sind im<br />
mittleren Schwierigkeitsgrad angesiedelt, was auch unerfahreneren<br />
Spielern einen nicht allzu schweren Zugang zu H. P.<br />
Lovecrafts Welt ermöglicht. Sehr cool gelungen sind die nicht<br />
selten eingestreuten Schockszenen, die in Echtzeit für einige<br />
Mauswürfe sorgen können. Die Steuerung ist schnell erlernt<br />
und bietet keine besonderen Herausforderungen an geübte<br />
PC-Gamer und Novizen gleichermaßen. Fazit: Eine gelungene<br />
Weiterentwicklung des guten Erstlings mit stark verbesserter<br />
Gra k und einer sehr dichten, spannenden Horror-Story garniert<br />
mit coolen Schockmomenten und feinen Rätseln. Ingo<br />
Bild: 6,0<br />
Ton: 6,0<br />
Bonus: 3,5<br />
Joel ist Fabrikbesitzer und ein ängstlicher und naiver Zeitgenosse,<br />
der sich durch seinen besten Kumpel Dean (A eck)<br />
- einem wandelnden Drogen- und Medizinschrank - im Su<br />
zu desaströsen Ideen verleiten läßt. So wird ein Callboy mit<br />
Minus-IQ beauftragt, Joels frigide Frau auf Treue zu testen,<br />
während Joel auf die kesse und gerade erst eingestellte Trickbetrügerin<br />
Cindy hereinfällt und seine Fabrik, wegen eines<br />
durch einen Gabelstapler fahrenden Grindcoreler verursachten<br />
Betriebsunfall das linke Ei eines Mitarbeiters öten geht,<br />
kurz vor dem Aus steht, da der Ein-Ei-Träger mit Hilfe eines<br />
geldgeilen Anwalts (KISS-Basser Gene Simmons) die Firma<br />
verklagen will. Eine Katastrophe jagt hier die nächste in Beavis<br />
& Butthead-Er nder Mike Judge´s skurriler Komödie, bei der<br />
eindeutig Regisseur Kevin Smith (Jersey Girl, Clerks, Dogma) als<br />
Vorbild fungierte. Natürlich wird hier kräftig übertrieben und<br />
dennoch bleibt eine gewisse Glaubwürdigkeit der nicht immer<br />
nur superlustigen Ereignisse übrig. A eck als ständig higher<br />
Morgenmantelschwinger erinnert dabei ein bißchen an Je<br />
Bridges´ Big Lebowsky-Darstellung. Technisch gesehen ist die<br />
DVD, jedoch ohne besondere Erwähnung, im grünen Bereich.<br />
Die erweiterten und geschnittenen Szenen sind teils recht witzig<br />
und das Regisseur-Featurette ist ganz nett, womit wir aber<br />
auch schon mit der Aufzählung durch sind. Fazit: Abgefahrene<br />
Low-Budget-Komödie mit guten Darstellern und einem<br />
Kettenreaktions-Plot. Max<br />
Bathory - Die Blutgrä n<br />
OT: Bathory | CZ, SK, HU 2008 | Blu-ray<br />
Genre: Historien-Drama<br />
R: Juraj Jakubisko / D: Anna Friel, Karel Roden<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
135 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
MIG | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Elisabeth Báthory gilt der Legende zufolge als die größte<br />
Serienkillerin, die jemals gelebt haben soll. Um ewig jung zu<br />
bleiben hat sie der Legende nach über 650 junge Mädchen<br />
auf zahllose Arten brutalst ums Leben gebracht und in ihrem<br />
Blut gebadet. Am 29. Dezember 1610 wurde der Wohnsitz der<br />
„Blutgrä n“ gestürmt und Báthory, sowie ihre engsten Vertrauten<br />
& Komplizen überführt und verurteilt. Die Grä n selbst<br />
wurde im Burgturm eingemauert und konnte bis zu ihrem Lebensende<br />
nur noch durch ein kleines Loch mit der Außenwelt<br />
kommunizieren. Mit über zehn Millionen Euro Budget ist diese<br />
tschechisch-slowakisch-ungarische Produktion die bislang aufwendigste<br />
Ver lmung aus den beteiligten Nationen überhaupt<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 7,0<br />
Ton: 7,0<br />
Bonus: 5,0<br />
geworden - ein Aufwand, der sich in jeder Hinsicht rechnet!<br />
Der Plot ist auf einem beeindruckend hohen Niveau angesiedelt<br />
- wer Popcorn-Kino erwartet, sollte einen weiten Bogen<br />
um den Film machen - und zeigt auch politische Hintergründe<br />
aus dieser Zeit auf. Technisch gesehen ist der Film ebenso<br />
beeindruckend geraten: Die Bilder sind prachtvoll inszeniert<br />
und erstklassig eingefangen, der Ton (und hier besonders die<br />
wirklich gute deutsche Synchronisation) ist ebenfalls klar und<br />
brillant ausgefallen. Das Bonusmaterial mit „Making Of...“, zwei<br />
Musikvideos und drei Trailern geht in Ordnung. Fazit: Wer auf<br />
anspruchsvolle Historienver lmungen mit realem Hintergrund<br />
und opulenter Umsetzung steht, sollte hier unbedingt zuschlagen!<br />
Ingo<br />
Battlestar Galactica - Razor<br />
OT: Battlestar Galactica - Razor | USA 2007 | DVD<br />
Genre: Science-Fiction<br />
R: Félix Enríquez Alcalá | D: Edward James Olmos, Mary McDonnell,<br />
Jamie Bamber<br />
Bild: 1,78:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, eng)<br />
99 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Universal | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 4,0<br />
Ton: 5,0<br />
Bonus: 5,0<br />
Special des Remakes der 70er-Jahre Serie. Der Kampfstern<br />
Pegasus muß sich alleine gegen die Übermacht der Zylonen<br />
durchschlagen. Die verbissene Admiral Cain führt ein hartes<br />
Regime auf dem Raumschi und kennt keine Gnade. Nach der<br />
Übernahme der Pegasus durch Admiral Adama, muß er das<br />
Vertrauen der Besatzung gewinnen und ernennt Kendra Shaw,<br />
die 10 Monate unter Cain diente, zum zweiten Kommandanten.<br />
Als die Pegasus einen verschwundenen Raptor aus den Fängen<br />
der Zylonen befreien muß, zeigt sich schnell, welchen Ein uß<br />
die skrupellose Cain auf Kendra Shaw hatte. Für Fans der Serie<br />
ein absolutes Muß, da hier die Geschichte der Pegasus, die in<br />
der dritten Sta el zur Flotte um die Galactica stößt, erzählt<br />
wird. In Flashbacks tri t man außerdem auf einen jungen<br />
William Adama, der während des ersten Zylonenkrieges schon<br />
Kampferfahrung sammeln konnte. Das Bild wirkt scharf und<br />
detailliert, zeigt aber Artefakte in dunklen Bereichen. Gewöhnungsbedürftig<br />
ist auch die verwackelte Kameraführung, die<br />
sich durch die ganze Serie zieht, aber sehr gut die doch vergleichsweise<br />
realistische und düstere Atmosphäre unterstützt.<br />
Fazit: Sehr schöne Zugabe zu der regulären Serie, mit Auftritten<br />
der Original-Zylonen aus der alten Serie. Michi<br />
Black Dynamite<br />
OT: Black Dynamite | USA 2009 | DVD<br />
Genre: Action-Komödie<br />
R: Scott Sanders | D: Michael Jai White, Salli Richardson<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, e)<br />
81 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Universum Film | VÖ: 02.07. | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
36<br />
Bild: 8,0<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 7,5<br />
Black Dynamite hat alles was ein Mann zu bieten haben muß:<br />
Er ist Ex-CIA-Agent und Vietnamveteran, ein Meister des Kung<br />
Fu, Idol aller Kinder, Schrecken aller Gangster und Stecher aller<br />
Damen. Nachdem Kriminelle seinen Bruder umgelegt haben<br />
tickt Blacky richtig aus und macht sich auf die Suche nach<br />
dessen Mördern. Nebenbei zerschlägt er sämtliche Drogenbanden<br />
der Stadt samt Oberhaupt, löscht alles Leben auf Kung Fu<br />
Island aus und liefert sich ein wahnwitziges Nun-Chaku-Duell<br />
mit Richard Nixon. Damit man dem Streifen auch abkauft, daß<br />
er in den guten, alten 70ern gespielt haben könnte, paßte man<br />
die Optik und den Sound perfekt an die damaligen Gegebenheiten<br />
an und zieht während der knapp 80 Minuten wirklich<br />
jedes Klischee durch den Kakao. An meinen persönlichen<br />
Blödel-Kult-Klassiker „Kung Pao“ kommt er zwar nicht ganz<br />
ran, ist aber auf dem besten Wege dahin. Und weil ich den Film<br />
saudoof und gleichermaßen saugut nde (auch wenn das Hirn<br />
jedes Normalsterblichen andere Signale ans Nervenzentrum<br />
übermitteln würde) und jetzt auch mal ganz lustig sein will,<br />
kriegt der Film, nach der nach einem Pulitzerpreis schreienden
37<br />
Rezi, volle 12 von 10 Punkten. Can ya dig it, mama? Fazit: Wer<br />
auf Blaxploitation-Trash der Extraklasse steht, kommt an Black<br />
Dynamite nicht vorbei. Nico. B<br />
Cell 211<br />
OT: Celda 211 | ESP, FRA 2009 | DVD<br />
Genre: Action, Drama<br />
R: Daniel Monzón | D: Alberto Ammann, Luis Tosar<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, es)<br />
108 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Senator | VÖ: 23.07. | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 6,5<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 4,0<br />
Juan, der neue Gefängniswärter will Eindruck schinden und<br />
meldet sich bereits einen Tag vor seinem o ziellen Arbeitsbeginn<br />
im Gefängnis für einen Rundgang. Währenddessen<br />
kommt es zu einem Unfall und Juan wird am Kopf verletzt,<br />
sodaß er ohnmächtig wird. Just in diesem Moment bricht<br />
eine Gefängnisrevolte aus und Juan wird von seinen Kollegen<br />
in Zelle 211 abgelegt, während die sich in Sicherheit bringen.<br />
Wieder erwacht peilt er die Lage und gibt sich geistesgegenwärtig<br />
als neuer Insasse aus, um nicht für den charismatischen<br />
aber brutalen Anführer Malamadre sofort zur Geisel zu werden.<br />
Der Plan funktioniert. Doch dann gerät durch einen tragischen<br />
Zwischenfall außerhalb der Knastmauern alles aus den Fugen<br />
und steuert geradewegs in die Katastrophe. Die spanischfranzösische<br />
Produktion mit Superstar Luis Tosar (Spaniens<br />
Actionheld Nr. 1) als Bösewicht Malamadre und dem neuentdeckten<br />
Alberto Ammann als Juan, ist mit einer immensen<br />
Hochspannung und Intensität gedreht, die den Zuschauer<br />
vollkommen vereinnahmt. Die glanzvollen Darstellungen der<br />
perfekt detaillierten Figuren lassen keine Sekunde Zweifel am<br />
jeweiligen Handeln der Protagonisten aufkommen. Die Story<br />
ist abseits jeder Klischees mitreißend und tragisch. Technisch<br />
war ich etwas enttäuscht, da das Bild ständig zwischen gut<br />
und relativ unscharf pendelt und daher eine gewisse Unruhe<br />
ausstrahlt. Tonal ist alles im grünen Bereich, auch die Surroundings<br />
kommen gut verteilt am Ohr an. Das 26,5 Minuten lange<br />
Making Of bringt einen ordentlichen Einblick in die Produktion,<br />
hat aber leider keinerlei Gesellschaft von anderen Features.<br />
Fazit: Hochkarätiger, untypischer Gefängnisthriller aus España<br />
mit intensiver dramatischer Story – exzellent! Max<br />
Das Kabinett des Doktor Parnassus<br />
OT: The Imaginarium of Doctor Parnassus | USA 2009 | DVD<br />
Genre: Fantasy<br />
R: Terry Gilliam | D: Heath Ledger, Christopher Plummer<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
122 Min. | Discs: 2 | FSK: ab 12<br />
Concorde | VÖ: 01.07. | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,5<br />
Ton: 8,5<br />
Bonus: 8,5<br />
Der Magier Doktor Parnassus fährt mit seiner dreiköp gen<br />
Truppe in einem abgewrackten Varieté-Wagen durch die Lande,<br />
um mit seinem Imaginarium die Leute zu verzaubern und<br />
damit über die Runden zu kommen. Doch keiner hat mehr<br />
Interesse an dem vermeintlichen Hokuspokus. Einst hat er mit<br />
dem bösen Mr. Nick einen diabolischen Pakt geschlossen, der<br />
ihm zwar Unsterblichkeit brachte, jedoch eine bittere Gegenleistung<br />
forderte, die nun bald eingelöst werden soll: Seine<br />
16-jährige Tochter. Eines Tages schließt sich der mysteriöse<br />
Tony der Truppe an, der ebenso ein dunkles Geheimnis in sich<br />
birgt. Kultregisseur und ex-Monthy Python Terry Gilliam (12<br />
Monkeys, Brothers Grimm) stieg tief in den eigenen Seelenkeller<br />
und holte diese Geschichte voll mit skurrilen Absurditäten<br />
an die Ober äche, die dem mitten in den Dreharbeiten verstorbenen<br />
Heath Ledger ein würdiges Denkmal zu setzen vermag.<br />
Die noch o enen Szenen von Ledger übernahmen, durch einen<br />
genial umgeschriebenen Scriptstreich, mit Johnny Depp, Jude<br />
Law und Colin Farrell drei Größen des modernen Kinos. Nicht<br />
Armageddon<br />
Film<br />
OT: Armageddon | USA 1998<br />
Genre: SciFi, Action<br />
Bild: 2,35:1 (16:9)<br />
Ton: DTS HD 5.1 (e),<br />
DTS 5.1 (d, fr, esp)<br />
Technik<br />
151 Min. | Discs: 1 | FSK: 12<br />
Buena Vista | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray<br />
Bild: 5,0 | Ton: 5,0 | Bonus: 1,0<br />
Wer diesen Film nicht kennt, der hat wohl die 90er verpennt.<br />
Asteroid rast auf Erde zu, Bohrinsel-Team wird mit Raumschi<br />
auf diesen katapultiert um ihn zu sprengen. Viele<br />
werden wohl auf die Blu-ray gewartet haben und nun leider<br />
enttäuscht werden. Das Bild wirkt unscharf und kaum detailierter<br />
als auf DVD. Der Ton bietet auch keinen nennenswerten<br />
Unterschied zum SD-Silberling. Zudem beschränkt sich das<br />
Bonusmaterial auf ein Musikvideo und ein paar Trailer. Wer<br />
die DVD schon hat, kann auf die Blu-ray verzichten. Fazit:<br />
Gutes Popcorn-Kino zum Gehirn ausschalten, leider nicht<br />
optimal ins HD-Zeitalter gebracht. Michi<br />
selten erinnern die gezeigten Phantasiewelten hinter Parnassus´<br />
Spiegel den Szenerien aus Gilliams „Timebandits“, die<br />
optisch ins 21. Jhd. transportiert wurden. Technisch besticht<br />
die DVD mit sehr gutem Bild und Ton. Das Bonusmaterial der<br />
Doppel-DVD ist mit mehreren Making Ofs, Interviews und entfernten<br />
Szenen mehr als üppig. Fazit: Ein traumhaft opulenter<br />
und zugleich grandios gespielter Trip in Gilliams Phantasiewelten<br />
– Ein Hochgenuß der Sinne und deshalb Must-have! Max<br />
Die Bucht – The Cove<br />
OT: The Cove | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Doku, Thriller<br />
R: Louis Psihoyos | D: Richard O´Barry, Simon Hutchins<br />
Bild: 1,78:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, e)<br />
91 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 6<br />
EuroVideo | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 7,0<br />
Ton: 6,0<br />
Bonus: 7,5<br />
Der ehemalige Delphintrainer Ric O´Barry, den in der 60ern<br />
mit der Kinderserie „Flipper“ zu Weltruhm gelangte, merkte<br />
nach rund zehn Jahren Tätigkeit, welche verheerende Lawine<br />
er losgetreten hatte: Das aufbäumende Interesse an den intelligenten,<br />
gutmütigen Säugern führte zu Massenfängen für<br />
Delphinarien und Delphin-Shows auf dem ganzen Globus, bis<br />
hin zur „Fütterung“ des Japaners mit Delphin eisch, das zudem<br />
durch hohe Quecksilberkonzentration äußerst giftig und<br />
massiv gesundheitsschädigend auf Leib und Leben des Homo<br />
Sapiens wirkt. Dennoch geht das bestialische Abschlachten der<br />
Tiere in einer einsamen und sogar behördlich abgeschirmten<br />
Bucht Japans weiter. Mit teils furchtbaren, markerschütternden<br />
Aufnahmen, die durch Einsatz des Lebens von Ric O´Barry und<br />
allen Mitwirkenden des Drehteams erzielt wurden, klärt dieser<br />
Film über die Grauen der japanischen Delphin-Schlachtungen<br />
auf, die speziell in einer Bucht in Taiji statt nden und von der<br />
eigenen Regierung aus reinem Trotz und falschem Stolz, der<br />
internationalen Verachtung und Mißbilligung aller zuständigen<br />
Behörden gegenüber, verteidigt und sogar unterstützt<br />
wird. 2009 wurde „The Cove“ in der Kategorie Dokumentar lm<br />
zurecht mit dem Oscar premiert. Bild und Ton sind zweitrangig.<br />
Die Zusatzmaterialien der Blu-ray sind interessant und ein<br />
wertvoller Beitrag zur Aufklärung. Fazit: Irrsinnig spannende<br />
und zu tiefst erschütternde Dokumentation über die Grausamkeiten,<br />
die nur der Mensch zu verursachen in der Lage ist. Das<br />
sollte die Welt gesehen haben!<br />
Die dreibeinigen Herrscher - Sta eln 1 & 2<br />
OT: Tripods - Series 1 & 2 | GB 1984/85 | DVD<br />
Genre: SciFi<br />
R: Graham Theakston u.a. | D: John Shackley, Jim Baker<br />
Bild: 1,33:1 (4:3) | Ton: DD 2.0 (d, e)<br />
322 Min. (St. 1), 300 Min. (St. 2) | Discs: je 3 | FSK: ab 12<br />
Koch Media | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 4,0<br />
Ton: 2,0<br />
Bonus: 8,0<br />
DIE Kult-SciFi-Serie meiner Jugend ist endlich auf DVD erhältlich!<br />
Ich erinnere mich noch, als ich zwei Sommer lang<br />
recht wenig von der Sonne mitbekommen habe, weil ich im<br />
Ferienprogramm keine Sekunde der Dreibeinigen Herrscher<br />
verpassen wollte. Im Jahr 2089 beherrschen „Die Dreibeinigen“,<br />
riesige außerirdische Maschinen, die Welt. Die Menschheit ist<br />
versklavt und wird mittels Gedankenkontrolle zurück ins tiefste<br />
Mittelalter geführt. Will Parker und sein Cousin Henry wollen<br />
das nicht hinnehmen und machen sich auf die gefährliche<br />
Reise zu den „Weißen Bergen“, der letzten Zu ucht der freien<br />
Menschen. Natürlich ist im ersten Moment der Schock schon<br />
groß, ob der Umsetzung, die mich damals so extrem beeindruckt<br />
hatte. Diese kann mit heutigen Standards absolut nicht<br />
mehr mithalten, doch das muß sie auch gar nicht! Spätestens<br />
nach der dritten Episode ist man wieder eingefangen und das<br />
gleiche gespannte Ferien-Programm-Feeling von 1984 kommt<br />
Bad Boys – Harte Jungs Film<br />
OT: Bad Boys | USA 1995<br />
Genre: Action<br />
Bild: 1,85:1 ( 16:9)<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e, fr)<br />
119 Min. | Discs: 1 | FSK: 18 Technik<br />
Sony PHE | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray<br />
Bild: 9,0 | Ton: 8,0 | Bonus: 4,0<br />
Wer diesen Knaller bis jetzt nicht gesehen hat, hat eigentlich<br />
auch keine Erklärung verdient, deswegen sparen wir uns die<br />
Handlung an dieser Stelle. Viel wichtiger ist ja auch, daß der<br />
Action-Kracher um die Detectives Lowrey (Will Smith) und<br />
Burnett (Martin Lawrence) nun auch auf Blu-ray erhältlich<br />
ist. Die Überarbeitung hat sich gelohnt, denn die Neuau age<br />
auf der blauen Scheibe ist ein Genuß für Aug und Ohr. Extras?<br />
Auch das: Ne Doku, ein Audiokommentar, Musikvideos und ne<br />
separate Filmmusik-Tonspur. Fazit: Ein Jerry Bruckheimer-Action-Movie<br />
der Superlative in starker HD-Modulation. Nico. B<br />
wieder auf. Bild und Ton gehen entsprechend des Alters somit<br />
auch ok. Punkten kann die Box neben dem unbestreitbaren<br />
Kultfaktor vor allem durch die reiche Ausstattung mit 28seitigem<br />
Booklet, Promoreel, Stuntproben, Audiokommentaren<br />
und Visual E ects Tests. Fazit: Für alle in den frühen 70ern<br />
geborenen SciFi-Freaks ein absoluter P ichtkauf, schon wegen<br />
des Nostalgiefaktors. Ingo<br />
Doctor Strange – The Sorcerer Supreme<br />
OT: Doctor Strange – The Sorcerer Supreme | USA 2006 | DVD<br />
Genre: Anime<br />
R: Jay Oliva, Frank Paur | D: -<br />
Bild: 1,78:1 (16:9) | Ton: DD 5.1<br />
74 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 12<br />
NewKSM | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Cybill – Sta el 1<br />
Film<br />
OT: Cybill | USA 1995<br />
Genre: TV-Serie, Sitcom<br />
Bild: 1,33:1 (4:3)<br />
Ton: DD 2.0 (d, e)<br />
286 Min. | Discs: 3 | FSK: 12 Technik<br />
Sun lm | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
DVD<br />
Bild: 4,0 | Ton: 5,0 | Bonus: 1,0<br />
Cybill Sheridan (Cybill Shepherd – das Modell und der<br />
Schnü er) ist eine leidlich erfolgreiche Schauspielerin Mitte<br />
der Vierziger, die sich mit Werbespots und schlechten Nebenrollen<br />
über Wasser hält und ihren Erfolgsjahren vor 20 Jahren<br />
hinterher trauert. Ihre beste aber neurotische und alkoholaf-<br />
ne Freundin Maryann (Christine Baranski), zwei Kinder und<br />
zwei Ex-Männer, die ständig um sie herum wuseln, halten sie<br />
auf Trapp und bringen immer wieder neuen Schwung in ihr<br />
Leben. Daran kann der Zuschauer auf teils urkomische Weise<br />
teilhaben. Fazit: Preisgekrönte Sitcom mit einer noch immer<br />
attraktiven Cybill Shepherd, sehr unterhaltsam. Max<br />
home entertainment<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 6,5<br />
Ton: 6,0<br />
Bonus: 2,0<br />
Dr. Strange war ein erfolgreicher Neurologe, der sich bei einen<br />
Autounfall seine Hände so schwer verletzt, daß er mit ihnen<br />
nicht mehr seiner Arbeit nachgehen kann. Heilung ndet er in<br />
einem abgeschiedenen Kloster in Tibet, in dem er zum Magier<br />
ausgebildet wird und schon bald darauf in den Krieg zwischen<br />
Magiern und der Kreatur Dormammu zieht, die bereits etliche<br />
ihrer Untertanen zur Erde geschickt hat. Da die Rollenverteilung<br />
im Comic-Universum im Normalfall recht unspektakulär<br />
ist, macht Dr. Strange es sich – wie hätte es anders sein können<br />
– daran, die Welt vor der Vernichtung durch Dormammu zu<br />
schützen. Auf den Zuschauer wartet damit ein typischer Animated<br />
Movie ohne große Überraschungen. Das muß prinzipiell<br />
nicht immer schlecht sein, doch Zuschauer, die Dr. Strange nicht<br />
kennen oder einfach nicht so pralle nden, können dann wohl<br />
doch eher weniger mit diesem Streifen anfangen. Fans dürfen<br />
hingegen beherzt zugreifen, auch wenn der Reiter „Extras“ im<br />
DVD-Menü seinem Namen nicht gerade alle Ehre macht. Ich bin<br />
kein Dr.-Strange-Fan und daher vielleicht nicht die beste Wahl<br />
für diesen Film, das geb ich zu. Mit ein wenig Alraunwurzel,<br />
einem labbrigen Krötenschenkel und ganz viel Bier im Blut<br />
zaubere ich dann aber doch noch – HOKUSLOKUSPOKUS – eine<br />
magische 6 von 10 aus meinem Zauberhut. Ka-ching!! Fazit:<br />
Netter Zeichentrickspaß für Fans, jedoch ohne Überraschungse<br />
ekt. Nico. B<br />
Edgar Allen Poe´s Das Grab der Ligeia<br />
OT: Ligeia | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Horror<br />
R: Michael Staininger / D: Wes Bentley, Kaitlin Doubleday<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD 5.1 (d, e)<br />
90 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Splendid Film | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 5,0<br />
Ton: 7,5<br />
Bonus: 7,5<br />
Der erfolgreiche Wissenschaftler Jonathan bemerkt in einer<br />
seiner Vorlesungen die unwiderstehliche Studentin Ligeia.<br />
Besessen von ihrem diabolischen Wesen verläßt er schließlich<br />
seine Verlobte Rowena, um mit ihr in ein abgeschiedenes Herrenhaus<br />
am Rande des Schwarzen Meeres zu ziehen. In dieser<br />
isolierten Umgebung o enbaren sich jedoch die mysteriösen<br />
Abgründe Ligeias Existenz: Gezeichnet von schwerer Krankheit<br />
führt Ligeia geheime Experimente durch. Um dem Tod zu entgehen<br />
stiehlt sie die Seelen anderer Menschen, und verlängert<br />
damit ihr Leben bereits seit ewiger Zeit. Als Jonathan von dem<br />
grausigen Geheimnis erfährt und iehen will, eskaliert die<br />
Situation... Sehr dicht und spannend umgesetzte Ver lmung<br />
einer Kurzgeschichte von Grusel-Altmeister Poe vom Produzenten<br />
von „The Crow“, der auch mit bekannten Gesichtern nicht<br />
geizt. Das Bild ist teils etwas grieselig, doch dafür haut der<br />
Ton einen locker aus den Socken! Der limitierten Erstau age<br />
liegt ein 20seitiges Booklet bei. Außerdem gibt‘s noch deleted<br />
Scenes und Interviews on top. Fazit: Eine runde Sache in jeder<br />
Hinsicht und deshalb uneingeschränkte Kaufempfehlung an<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
alle Mystery-Thriller-Fans. Ingo<br />
Gamer<br />
OT: Gamer | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Action<br />
R: Mark Neveldine, Brian Taylor | D: Gerard Butler, Michael C.<br />
Hall, Amber Valletta<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
94 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 18<br />
Universum Film | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,0<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 7,5<br />
Die Anonymität des Internets, das Verlangen nach immer heftigeren<br />
Kicks und die traurige Tatsache, daß ein Menschenleben<br />
in unserer von einer schon fast widerlichen Doppelmoral<br />
geprägten Gesellschaft weniger wert ist, als jeder es zugeben<br />
würde – das sind die Zutaten des neuen Action-Thrillers des<br />
„Crank“-Duos. Videogamezocker Simon steuert den Sträfling<br />
Kable als menschlichen Shooter-Protagonisten über die<br />
Schlachtfelder des Spiels „Slayer“. Möglich ist dies durch eine<br />
besondere Art von Neuro-Zellen, die Freiwilligen und Strafgefangenen<br />
in den Kopf gep anzt werden und sie so zu fernsteuerbaren<br />
Puppen in einem Online-Game der etwas anderen Art<br />
werden läßt. Um dem unmenschlichen Treiben der Software rma<br />
einen Riegel vorzuschieben, nimmt die Untergrundorganisation<br />
„Humanz“ Kontakt zu Simon auf und bittet diesen, Kable<br />
die Kontrolle über sich selbst wiederzugeben. Simon willigt ein<br />
und gibt seinem Slayer somit frei Bahn. Die Action steht ganz<br />
klar im Vordergrund, teilweise leider auf Kosten der Handlung.<br />
Die hinterläßt zwar hin und wieder ein klammes Gefühl in<br />
der Magengrube, wirkt aber dennoch etwas abgedroschen.<br />
Nichtsdestotrotz ein absoluter Tip für Freunde der kurzweiligen<br />
Unterhaltung in bester Bild- und Tonqualität. Mit den über zwei<br />
Stunden an Extras wurde auf dieser Blu-ray mal nicht gegeizt.<br />
Fazit: Moderne Version von Running Man, die vor Action zwar<br />
fast platzt, aber ruhig noch etwas mehr Sozialkritik üben hätte<br />
können. Nico. B<br />
Gesetz der Rache<br />
OT: Law Abiding Citizen | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Thriller, Drama<br />
R: F. Gary Gray | D: Gerard Butler, Jamie Foxx<br />
Bild: 2,40:1 (16:9) | Ton: DTS-HD 5.1 (d, e)<br />
108 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Constantin Film | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,5<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 8,0<br />
Clyde Shelton ist ein braver Familienvater, dessen Leben völlig<br />
aus dem Ruder läuft, als seine Frau und Tochter bei einem<br />
Einbruch brutal ermordet werden und er selbst nur knapp<br />
überlebt. Die Mörder werden gefaßt, doch einer kommt straffrei<br />
davon, weil er gegen seine Komplizen aussagt. Zehn Jahre<br />
später wird dieser Mann tot aufgefunden. Clyde bekennt sich<br />
schuldig und beginnt ein erpresserisches Katz und Maus-Spiel<br />
mit dem Staatsanwalt, weil er will, daß dieser sich für ein geändertes<br />
Rechtssystem einsetzt. Gesetz der Rache ist ein extrem<br />
spannend inszenierter Action-Thriller der absoluten Oberklasse.<br />
Allein schon die Genialität, mit der Clyde vom Gefängnis aus<br />
die Hinrichtungen einfädelt ist klasse. Lediglich der ziemlich<br />
schwache Schluß trübt den sonst sehr guten Eindruck. Technisch<br />
gibt‘s keinerlei Kritikpunkte - der Ton ist satt und perfekt<br />
auf alle Kanäle abgestimmt, die Bilder sind toll in Szene gesetzt<br />
und die Aufnahme ist ebenso brillant geworden. der Zugabenteil<br />
mit diversen Dokus über das Rechtssystem, die Erstellung<br />
von visuellen E ekten, Blick hinter die Kulissen, Interviews,<br />
Darstellerinfos und Audiokommentar ist vorbildlich. Fazit:<br />
Toller Action-Thriller mit sehr guten Darstellern, der leider mit<br />
einem etwas schwachen Schluß zu kämpfen hat. Ingo<br />
Das Wunder von Bern Film<br />
OT: Das Wunder von Bern<br />
D 2003 | Genre: Drama<br />
Bild: 1,78:1 (16:9)<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (d)<br />
118 Min. | Discs: 1 | FSK: 6 Technik<br />
Senator | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray<br />
Bild: 7,0 | Ton: 8,0 | Bonus: 9,0<br />
Ruhrgebiet 1954. Richard Lubanski tri t nach zehn Jahren<br />
russischer Kriegsgefangenschaft auf seine Familie und<br />
versteht die Welt nicht mehr. Mittendrin der achtjährige<br />
Matthias, der nur vom Fußball schwärmt. In Bern tobt die<br />
Weltmeisterschaft und Matthias will unbedingt dort hin, was<br />
Vater Richard strengstens unterbindet. Söhnke Wortmann´s<br />
Ver lmung des historischen Sportereignisses schuf einen<br />
herzerwärmenden, zeitlosen Klassiker. Fazit: Wundervoll<br />
detaillierter, emotionaler Historienschwenk auf eine gebeutelte<br />
Familie im Nachkriegs-Düsseldorf und Deutschland im<br />
Fußball eber ´54. Top Blu-ray mit zu kontrastierem Bild. Max<br />
Movie-Shortcuts<br />
Movie-Shortcuts
Movie-Shortcuts<br />
In the Electric Mist – Mord in Louisiana<br />
OT: In the the Electric Electric Mist | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Thriller, Film Noir<br />
R: Bertrand Tavernier | D: Tommy Lee Jones, Jones, John Goodman Goodman<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
122 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Koch Media | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 6,0<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 5,0<br />
Detective Dave Robicheaux (Tommy Lee Jones) muß sich mit<br />
gleich drei verschiedenen Fällen befassen: Eine tote Prostituierte,<br />
ein ständig beso ener Schauspieler (Peter Saarsgard<br />
und ein geheimnisvoller Leichenfund in den Mangroven des<br />
Katrina-gebeutelten Louisianas. Der geradlinige, intuitive<br />
Polizist spürt eine kuriose Verbindung zwischen den Fällen<br />
und legt sich mit dem lokalen Gangsterboss „Baby Feet“<br />
Balboni (John Goodman) an. Plötzlich wendet sich das Blatt<br />
und der noch immer sein Unwesen treibende Killer geht auf<br />
Jagd nach allen, die ihm auf die Schliche kommen könnten.<br />
Die grandiose Buchvorlage vom amerikanischen Erfolgsautor<br />
James Lee Burke von 1993 „Im Schatten der Mangroven“ (dt.<br />
Titel), wurde von Tavernier, der Ikone des französischen Kinos,<br />
am Originalschauplatz der Geschehen ver lmt und erstklassig<br />
umgesetzt. Der englische Titelanhang „…with Confederate<br />
Dead“ des Romans deutet an, daß Robicheaux Unterstützung<br />
von einem nur ihm erscheinenden Geist eines konföderierten<br />
Generals bekommt, der für seine Weisheiten und Strategien<br />
in die Geschichte der Südstaaten einging. Diese übernatürliche<br />
Komponente ist zwar nebst der sonst so realistischen<br />
Verbrechensaufklärung etwas gewöhnungsbedürftig, aber<br />
zu keinem Zeitpunkt zu esoterisch oder schwülstig. Die Szenerie<br />
ist förmlich in ihrer nächtlichen Schwüle und tagsüber<br />
sengenden Hitze zu fühlen. Dazu trägt auch das sehr helle<br />
und eher kontrastarme Bild bei, das dadurch leider aber auch<br />
etwas an Schärfe einbüßt. Die Surroundings hingegen fangen<br />
die Stimmung der Bayous mit authentischer Wirkung ein. Mit<br />
einem 32-minütigen Making Of mit vielen Interviews aller<br />
Beteiligten und geschnittenen Szenen von rund 17 Minuten,<br />
bleibt das Bonusmaterial zwar nicht uninteressant aber doch<br />
sehr übersichtlich. Fazit: Dicht inszenierter Südstaaten-Thriller<br />
mit ausgezeichnet detaillierten Charakteren und einem<br />
Hauch Mystik. Max<br />
Kicking It<br />
OT: Kicking It | USA 2008 | DVD<br />
Genre: Sport, Dokumentation<br />
R: Susan Koch, Je Werner | D: Colin Farrell, Brandon Francis<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DTS 5.1 (d), DD 5.1 (d), DD 2.0 (e)<br />
93 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 12<br />
Sun lm | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 6,0<br />
Ton: 6,0<br />
Bonus: 1,0<br />
Abseits vom Megahype, der alle vier Jahre um die Fußball-WM<br />
gemacht wird, fand 2006 ein ähnlich gelagerter und doch<br />
vollkommen anderer Wettbewerb statt: Die Fußball-WM der<br />
Obdachlosen. Über 500 Spieler aus 48 Ländern traten gegeneinander<br />
an, um die Besten zu küren. Hollywoodstar Colin<br />
Farrell präsentiert eine spektakuläre Dokumentation über teils<br />
bemitleidenswerte Menschen, die das Leben hart „rangenommen“<br />
hat und die durch den Fußball Schritt für Schritt zurück<br />
ins Leben gehen. Regisseurin Susan Koch hat dazu sieben<br />
Spieler aus vier Kontinenten bei Ihrem Leben auf der Straße<br />
begleitet und zeichnet für den Zuschauer den leidenschaftlichen<br />
Kampf der Sportler nach, um von der Straße zur WM zu<br />
kommen. Auch technisch geht diese Dokumentation in Ordnung,<br />
wenngleich die Bildqualität natürlich nicht immer auf<br />
Höchstniveau liegt, was sie aber auch gar nicht muß. Der Ton<br />
ist klar und gut verständlich. Lediglich beim Bonusmaterial<br />
wurde o ensichtlich gespart - ein paar Trailer verdienen diese<br />
Der Soldat James Ryan Film<br />
OT: Saving Private Ryan | USA 1998<br />
Genre: Kriegs lm<br />
Bild: 1,77:1 (16:9)<br />
Ton: DD 5.1 (d, it, fr, sp),<br />
DTS HD 5.1 (eng)<br />
Technik<br />
169 Min. | Discs: 2 | FSK: 16<br />
Paramount | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Ja<br />
Blu-ray<br />
Bild: 5,0 | Ton: 5,0 | Bonus: 6,0<br />
Ein Meisterwerk des Kriegs lms. Als letzter überlebender<br />
Sohn einer amerikanischen Familie soll James Ryan von der<br />
Front des zweiten Weltkriegs nach Hause geschickt werden.<br />
Eine Kompanie macht sich auf, ihn zu suchen. Die Bildqualität<br />
kann leider nicht überzeugen. Da habe ich schon ältere Filme<br />
besser aufbereitet gesehen. Außerdem ist der deutsche Ton<br />
nur in Dolby Digital 5.1 vorhanden. Für eine Blu-ray eines<br />
modernen Klassikers eine schwache Leistung. Dafür ist aber<br />
reichlich Bonusmaterial vorhanden. Fazit: Einer der beeindruckendsten<br />
Kriegs lme des Neuzeitkinos, der immer noch<br />
fesselt. Michi<br />
Bezeichnung eigentlich nicht. Fazit: Für Fußballfans ebenso<br />
wie für Personen, denen das schwere Schicksal anderer nicht<br />
egal ist, gleichermaßen interessante Dokumentation über<br />
das runde Leder, das gerade schon wieder die Welt in Atem<br />
hält. Ingo<br />
Max Manus - Man Of War - Steelbook<br />
OT: Max Manus | D, DM, NOR 2008 | DVD<br />
Genre: Kriegs lm, Historien lm<br />
R: Joachim Ronning, Espen Sandberg | D: Aksel Hennie, u.a.<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (e, nor)<br />
113 Min. | Discs: 2 | FSK: ab 16<br />
Capelight | VÖ: 23.07. | Wendecover: FSK-Aufkleber<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 9,0<br />
Ton: 9,0<br />
Bonus: 9,0<br />
Der entschlossene Max Manus (Hennie) schließt sich einer<br />
Widerstandszelle an, um den in Norwegen einfallenden Nazis<br />
mit Sabotageakten den Vormarsch zu erschweren. Mit Erfolg.<br />
Nach seiner militärtischen Ausbildung in Schottland gelingt<br />
dem mutigen Partisanen ein spektakulärer Clou, in dem er<br />
eine halbe Flotte deutscher Kriegsschi e lahmlegt. Gestapo-<br />
O zier Fehmer (Duken) läßt den Widerstand jagen und antwortet<br />
auf erbarmungslose Weise. Der temporeiche Kriegs-<br />
Historien-Film war Norwegens erfolgreichster Blockbuster<br />
aller Zeiten – jeder vierte Norweger hat ihn im Kino gesehen.<br />
Mit einem beachtlichen Aufwand , wurde hier Norwegens<br />
Nationalgeschichte mit moderner Kameraführung, mitreißender<br />
Inszenierung und guten Darstellern umgesetzt. Optisch<br />
ist die DVD am oberen Limit mit Bildschärfe und Kontrast,<br />
also astrein. Der Ton ist im wahrsten Sinne bombastisch und<br />
extrem voluminös im Bass, wenn die Granaten einschlagen.<br />
Die beiden Dokus mit 46 und 70 Minuten, sowie entfallene<br />
Szenen, ein Featurette und ein Vorwort komplettieren das<br />
kaufwürdige Objekt auf ideale Weise. Fazit: Das Kriegsepos<br />
aus Norwegen braucht sich nicht hinter aktuellen Genrevertretern<br />
wie „Operation Walküre“ verstecken. Das Doppel-DVD-<br />
Steelbook ist üppig ausgestattet und zudem noch hübsch<br />
anzusehen. Max<br />
Percy Jackson – Diebe im Olymp<br />
OT: Percy Jackson & The Olympians: The Lightning Thief<br />
USA, CAN 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Fantasy<br />
R: Chris Columbus | D: Logan Lerman, Pierce Brosnan, S. Bean<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (e), DTS 5.1 (d, fr) u.a.<br />
119 Min. | Discs: 3 | FSK: ab 12<br />
20th Century Fox | VÖ: 16.07. | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 9,0<br />
Ton: 9,5<br />
Bonus: 3,0<br />
Der junge Percy ist ein leicht gefrusteter, stinknormaler<br />
Highschool-Teenager… glaubt er. Doch er ist in Wirklichkeit<br />
der Sohn des Gottes Poseidon. Als sich seine Mathe-Lehrerin<br />
plötzlich in eine häßliche, iegende Furie verwandelt und ihm<br />
den Herrscherblitz des Zeus, den er angeblich gestohlen haben<br />
soll, entreißen will, beginnt das Abenteuer. Die griechische<br />
Mythologie in die Neuzeit zu verfrachten und Perseus, alias<br />
Percy als iPhone tragenden Teenie-Helden zu präsentieren,<br />
mag ja noch ganz amüsant erscheinen. Jedoch hätte man die<br />
Geschichte nicht so feilfrech ändern und aus Zeus´ Sohn den<br />
Abkömmling Poseidons zimmern sollen! Und während good<br />
old Schlangenbirne Medusa mythologisch überbracht nur<br />
Männer mit ihrem Anblick zu Stein werden ließ, granitiert<br />
die Gute (Uma Thurman) hier auch reihenweise das weibliche<br />
Geschlecht – wahrscheinlich begründet durch zeitgenössische<br />
Gleichberechtigungsrichtlinien aus dem Almanach des Feminismus!<br />
:-/ Sound und Bild sind erstklassig und zeigen, was<br />
heutzutage möglich ist. Die Ausstattung ist, wie der Plot des<br />
Film, einem jüngeren Publikum zugeschrieben und versucht<br />
mit z.B. einem Trivia-Quiz und drei seichten Kurz-Featurettes<br />
IMAX:<br />
Film<br />
Grand Canyon Adenture<br />
OT: same | USA 2008<br />
Genre: Dokumentation<br />
Bild: 1,78:1 (16:9) 3D<br />
Ton: DTS HD 5.1 (d, e) Technik<br />
45 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 0<br />
EuroVideo | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray 3D<br />
Bild: 9,5 | Ton: 9,5 | Bonus: 8,0<br />
Der imposante und fesselnde IMAX-Film fokussiert den<br />
drastischen Rückgang des Colorado River, der sich u.a. durch<br />
den Grand Canyon schlängelt. Wildwasserfahrten, grandiose<br />
Overview-Flüge und beeindruckende Naturschauplätze<br />
werden hier in 3D ins Wohnzimmer gebracht. Der E ekt ist<br />
sensationell, die Doku traumhaft bebildert und „be-soundet“,<br />
das Making Of vorbildlich. Die Dave Matthews Band steuerte<br />
zum OST bei. Fazit: Unaufdringliche Sensibilisierung für das<br />
mittlerweile enorm fragile Ökosystem, das in erschreckend<br />
rasanter Weise an der zunehmenden Wasserknappheit droht<br />
zu Grunde zu gehen. Auf geht´s: Wasser sparen! Max<br />
zu unterhalten, aber sicher nicht zu informieren… Die BD<br />
kommt mit zusätzlicher DVD und einer Digital Copy als Drei-<br />
spänner. Fazit: Nettes, famos bebildertes Teenie-Kino, das<br />
kurzweilig Spaß macht, die Mythologie willkürlich verbiegt<br />
und inhaltlich so tief wie eine Pfütze geht. Max<br />
Possession – Die Angst stirbt nie<br />
OT: Possession | USA 2007 | Blu-ray<br />
Genre: Mystery, Thriller<br />
R: Joel Bervall | D: Sarah Michelle Gellar, Lee Pace<br />
Bild: 2,40:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
82 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Ascot Elite | VÖ: 15.07. | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,5<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 4,5<br />
Jess (Gellar) lebt mit den zwei vollkommen gegensätzlichen<br />
Brüdern, Ryan, ihrem liebenswerten künstlerischen Ehemann<br />
(Michael Landes) und Roman, dem vorbestraften Taugenichts<br />
mit Gewaltattitüde (Pace) unter einem Dach. Eines Tages<br />
haben die Brüder einen schrecklichen Autounfall und liegen<br />
beide im Koma. Nach Monaten erwacht Roman und hält sich<br />
für Ryan. Nach anfänglicher Abneigung, glaubt Jess, durch<br />
transzendale Kräfte, in Roman tatsächlich ihren Mann Ryan<br />
wieder zu erkennen, der plötzlich dessen Fähigkeiten hat und<br />
Dinge weiß, die nur er wissen kann. Jedoch durchfährt Jess<br />
stets die Angst, sich zu irren. Der Mystery-Thriller, vom schwedischen<br />
Regisseur Bergvall gekonnt in Szene gesetzt, besticht<br />
durch die ständige Hinundhergerissenheit des Zuschauers, ob<br />
übernatürliche Kräfte nun zugange sind oder nicht. Bis zum<br />
Schluß bleibt die Spannung aufrecht. Während besonders<br />
Lee Pace (Pushing Daisies) die ungeahnte dunkle Seite seines<br />
schauspielerischen Könnens beweist, könnten die Film guren<br />
insgesamt noch etwas detaillierter sein. Das Bild zeigt<br />
durchgängig, was Full-HD zu bieten hat. Der Schwarzwert ist<br />
formidabel und auch der Ton in HD MA macht mit seinen direktionalen<br />
E ekten Spaß. Das Bonusmaterial mit Interviews,<br />
Featurettes und Deleted Scenes ist anständig, aber kein Highlight.<br />
Fazit: Spannender Grusel mit mystischem Akzent, guten<br />
Darstellern und einer sauberen HD-Performance. Max<br />
Secret Defense – Steelbook Edition<br />
OT: Secret Défense | FRA 2008 | DVD<br />
Genre: Thriller<br />
R: Philippe Haim | D: Gerard Lanvin, Vahina Giocante<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, fr)<br />
97 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Capelight | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,0<br />
Ton: 7,0<br />
Bonus: 6,5<br />
Diane, eine junge Arabistik-Studentin, wird vom Geheimdienst<br />
rekrutiert und zur Agentin ausgebildet. Ähnlich ergeht<br />
es dem Kleinkriminellen Pièrre, der sich im Gefängnis jedoch<br />
einer Gruppe fanatischer Islamisten anschließt, schon bald bereit<br />
für einen ihm bis dato fremden Glauben Menschenleben<br />
zu opfern. Daß diese Thematik gerade in Filmen und Games<br />
innerhalb des letzten Jahrzehnts verstärkt aufkeimt, wundert<br />
niemanden wirklich. Umso angenehmer ist es, wenn man<br />
feststellt, daß so manch ein Regisseur es dennoch scha t,<br />
diese Art von Story spannend zu verpacken. Secret Defense<br />
entpuppte sich dabei als Vorzeigebeispiel und bewies gleichzeitig,<br />
daß Frankreich mehr als Zinedine Zidane zu bieten hat.<br />
Die Entscheidung, unverbrauchte Gesichter in die Rollen aller<br />
Beteiligten zu stecken, tat dem Film mehr als gut. Ganz besonders<br />
hervorzuheben ist an dieser Stelle das Wechselspiel<br />
zwischen Dianes und Pièrres Plot: Gedrillt, ausgenutzt und fallen<br />
gelassen ähneln sich die Protagonisten beider Gruppen äußerst<br />
stark und dem Zuschauer fällt es irgendwann fast etwas<br />
schwer, für sich selbst herauszu nden, wer denn nun eigentlich<br />
die Guten oder besser gesagt die wirklich Bösen innerhalb<br />
Krieg der Welten<br />
Film<br />
OT: War of the Worlds<br />
USA 2005 | Genre: ScFi<br />
Bild: 1,85:1 (16:9)<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (e),<br />
DD 5.1 (d, it, es, fr)<br />
Technik<br />
116 Min. | Discs: 1 | FSK: 12<br />
Paramount | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Ja<br />
Blu.ray<br />
Bild: 4,5 | Ton: 8,5 | Bonus: 9,0<br />
Der SciFi-Klassiker-Roman von H.G. Wells (“Die Zeitmaschine”)<br />
hatte es Meisterregisseur Steven Spielberg schon lange<br />
angetan, weshalb er die Story ins neue Jahrtausend transportieren<br />
wollte. Die zweite Zusammenarbeit mit Tom Cruise, als<br />
Vater, der seine Familie von der Invasion der außerirdischen<br />
Tripoden zu retten versucht, geriet zwar zu einer Wucht fürs<br />
Auge, jedoch nicht fürs Hirn. Zu eindimensional bleiben die<br />
Charaktere. Wer die DVD schon hat, ist bild- wie tontechnisch<br />
besser ausgerüstet! ;-( Die Boni sind dafür gewachsen. Fazit:<br />
Ein Special E ects-Feuerwerk sondergleichen mit Story-Einbußen.<br />
Das HD-Qualitäts-Upgrade bleibt aus! Max<br />
dieses Katz-und-Maus-Spiels sind. Fazit: Der Frankokrimi ist<br />
eine reife Leistung und ein Kauftip für alle, die auf Agenten-<br />
Thriller stehen - üsterte mir mein Kontaktmann zu! Nico B.<br />
Simon & Simon – Sta el 2 (Teil 1+2)<br />
OT: Simon & Simon – Season 2 | USA 1981 | DVD<br />
Genre: Krimi-Serie<br />
R: Corey Allen | D: Jameson Parker, Gerald McRaney<br />
Bild: 1,33:1 (4:3) | Ton: DD 2.0 (d, e)<br />
564 Min. (2.1) & 518 Min. (2.2) | Discs: 4 & 3 | FSK: ab 12<br />
Koch Media | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 5,0<br />
Ton: 4,0<br />
Bonus: 5,5<br />
Immer mehr Kultserien nden ihren Weg endlich auf die silbernen<br />
Scheiben für den digitalen Genuß zuhause. Besonders<br />
beliebt zeichneten sich in den Achtzigern humorvolle Krimi-<br />
Serien wie Das A-Team, Ein Colt für alle Fälle, Trio mit 4 Fäusten<br />
oder auch die beiden Privatdetektiv-Brüder Simon & Simon.<br />
Rick und AJ Simon, zwei total unterschiedliche Typen, die sich<br />
immer wieder in die Haare kriegen, aber zusammenhalten<br />
wie Pech und Schwefel, wenn der Hut brennt, verschlägt es<br />
in Sta el 2.1 zu Kollege Magnum nach Hawaii, um in Sta el<br />
2.2 gleich in der ersten Doppelfolge in Schwulitäten mit dem<br />
Gesetz zu kommen und befürchten müssen, ihre Lizenz zu verlieren.<br />
Und wie in Sta el 1 kommen auch hier Fans erstmalig<br />
in den Genuß von zwei nie gezeigten und deshalb auch nur<br />
in englisch mit dt. UT vorliegenden Episoden mit „What´s In<br />
A Gnome?“ und The Skeleton Who Came Out Of The Closet“.<br />
Das digitale Lifting der Serie hat einiges bewirkt, kann aber<br />
die Jahre nicht ungeschehen machen und so gibt es kein wirklich<br />
scharfes Bild, dafür aber nette Farben. Der Ton ist Stereo,<br />
Punkt – was sonst? Ein informatives Booklet mit einem Interview<br />
gibt´s obendrein. Fazit: Und wieder wurde ein Kult der<br />
80er digitalisiert und damit vielen Fans ein Geschenk gemacht<br />
– Koch sei Dank! ;-) Max<br />
Surrogates – Mein zweites Ich<br />
OT: The Surrogates | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Science Fiction<br />
R: Jonathan Mostow | D: Bruce Willis, James Cromwell<br />
Bild: 2,40:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (e), DTS-HD 5.1 (d)<br />
88 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Touchstone | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,0<br />
Ton: 9,0<br />
Bonus: 6,0<br />
2017 steuert der Mensch sein zweites Ich, einen Roboter-Avatar,<br />
von zuhause aus fern. Interaktives Leben ohne das eigene<br />
Heim verlassen zu müssen ist der absolute Hit. Alltagsgefahren<br />
und Kriminalität wurden quasi ausgeschaltet, bis plötzlich<br />
zwei Roboterhüllen von einem Menschen zerstört und ihre<br />
Operatoren mit ihnen getötet werden – was zuvor technisch<br />
ausgeschlossen war. FBI-Agent Greer (Willis) bekommt den<br />
Fall, ebenso in seinem zweiten Ich steckend und erfährt dabei<br />
schreckliche Hintergründe einer politischen Verschwörung.<br />
Das Comic von Robert Venditti erinnert in gewisser Weise<br />
an die Welt der Matrix, spielt aber in der Realität und beschäftigt<br />
sich auf mahnende Weise mit dem gegenwärtigen<br />
Hollywood´schen Schönheitswahn und wurde von Jonathan<br />
Mostow (Terminator 3) actionreich in Szene gesetzt. Durch<br />
das Fehlen gewisser Subtilität, ging zwar etwas Potenzial<br />
verloren, aber der SciFi-Actioner bietet rundum erstklassige<br />
Unterhaltung mit erstaunlichen Special E ects. Das Bild ist in<br />
hellen Sequenzen etwas verrauscht. Dunkle Stellen dagegen<br />
kommen scharf und detailliert. Der Soundtrack knallt ordentlich<br />
mit viel bassiger Wucht durchs Zimmer und bietet einen<br />
Heidenspaß. Zusatzmaterial ist mit zwei Featurettes, zusätzlichen<br />
Szenen, einem Regiekommentar und einem Musikvideo<br />
von Breaking Benjamin leider relativ übersichtlich. Fazit:<br />
E ektvolle SciFi-Action mit einer riesen Story, deren Potential<br />
Lucky # Slevin<br />
Film<br />
OT: Lucky # Slevin | USA 2006<br />
Genre: Krimikomödie<br />
Bild: 2,40:1 (16:9)<br />
Ton: DTS HD 5.1 (d, eng)<br />
106 Min. | Discs: 1 | FSK: 16 Technik<br />
Constantin Film<br />
VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray<br />
Bild: 6,0 | Ton: 6,0 | Bonus: 6,0<br />
38<br />
Pechvogel Slevin wird mit seinem Freund verwechselt und<br />
soll einem Gangsterboss dessen Schulden zurückzahlen oder<br />
den Sohn eines Konkurrenten töten. Doch Slevin dreht den<br />
Spieß um. Intelligentes Katz-und-Maus-Spiel mit witzigen<br />
Sprüchen und Starbesetzung. Bildqualität und Ton der Blu-ray<br />
gehen in Ordnung. Das Bild ist aber nicht so scharf wie bei vielen<br />
anderen aktuellen Scheiben. Mit einem Making of, Deleted<br />
Scenes, Interviews und Zusatzinfos fallen die Extras relativ<br />
üppig aus. Fazit: Sehr gelungene Verwechslungskomödie im<br />
Tarantino-Style. Michi
39 home entertainment<br />
www.<strong>HARD</strong>-<strong>TIMES</strong>.info<br />
nicht ganz ausgeschöpft wurde. Max<br />
Tannöd<br />
OT: Tannöd | D, CH 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Thriller, Drama<br />
R: Bettina Oberli | D: Julia Jentsch, Monika Bleibtreu<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d)<br />
92 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 12<br />
Highlight | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 7,5<br />
Ton: 6,5<br />
Bonus: 3,0<br />
Ein brutaler Mord an einer Bauernfamilie anno 1922 im bayerischen<br />
Hinterkaifeck, bei dem fünf Familienmitglieder und<br />
eine Magd mit einer Spitzhacke getötet wurden, beschäftigt<br />
seither ungelöst nicht nur (immer noch) die Polizei, sondern<br />
o ensichtlich auch Schriftsteller und Filmemacher. Ausgerechnet<br />
im selben Jahr greifen zwei unterschiedliche Regisseure zu<br />
diesem Thema und es entstehen zum einen der Film „Hinter<br />
Kaifeck“ und kurz danach Tannöd. Während erstgenannter sich<br />
in überzogener Mystik verliert, zauberte die schweizerische<br />
Regisseurin Bettina Oberli, nach der Romanvorlage „Tannöd“<br />
von Andrea Maria Schenkel, einen spannenden Thriller, der<br />
durch ausgezeichnete Darsteller und düsterer Grundstimmung<br />
zu glänzen weiß und Moritz Bleibtreus Mutter Monika, die vergangenes<br />
Jahr verstarb, in ihrer letzten Rolle zeigt. Die junge<br />
Kathrin kommt von der Beerdigung ihrer soeben verstorbenen<br />
Mutter zurück und wird von Traudel, der Schwester der Magd<br />
und einzigen Person des ganzen Dorfes, die sich nicht mit<br />
Schweigen umhüllt, in ihre Nachforschungen hineingezogen.<br />
Mit Hilfe von Flashbacks bröckelt die vom Dorf aufgebaute<br />
Fassade, wo Jeder Jeden verdächtigt – denn einer unter ihnen<br />
muß der Mörder sein – mit fortlaufender Spieldauer und bringt<br />
langsam Verborgenes ans Tageslicht. Ein blau-grün gehaltenes<br />
kaltes, absichtlich leicht grobes Bild und ein bedrohlicher<br />
Soundtrack unterstreichen den dunklen Krimi atmosphärisch.<br />
Das Zusatzmaterial fällt dagegen eher mau aus. Fazit: Daumen<br />
hoch für einen spannend und dicht erzählten Thriller auf wahrer<br />
Begebenheit. Max<br />
The Collector - He always takes one!<br />
OT: The Collector - He always takes one! | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Horror<br />
R: Marcus Dunstan | D: Josh Steward, Madeline Zima<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD 5.1 (d, e)<br />
88 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 18<br />
Splendid Film | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 7,0<br />
Ton: 7,0<br />
Bonus: 3,0<br />
In Zeiten, in denen man schon viel zu sehr abgestumpft ist,<br />
was das Thema Horror und Splatter angeht, weil man (fast)<br />
jede Grausamkeit auf der Leinwand schon zig mal bestaunen<br />
„durfte“, bietet The Collector eine erfreuliche uns sehr<br />
willkommene Abwechslung. Der Film ist echter Horror, kein<br />
Splatter-Overkill oder pseudo-japanischer Psycho-Kram. The<br />
Collector packt einen, nimmt einen teils ziemlich mit und weiß<br />
oft unvermittelt mit gezielt eingesetzten Sauereien wirklich zu<br />
begeistern. Die Story ist eine Mischung aus „Saw“ und „Kevin -<br />
allein zu Haus“ - der „arme“ Einbrecher landet in einem Haus,<br />
das geradezu vor esen Fallen strotzt. Vor allem läßt der Film zu<br />
keinem Zeitpunkt nach - an Verschnaufpausen ist über die volle<br />
Distanz nicht zu denken! Endlich mal wieder ein Film, der mehr<br />
verspricht, als der Titel vermuten läßt! Leider ist der Schluß<br />
dermaßen klischeehaft und auf ein Sequel ausgelegt, was der<br />
Gesamtbewertung des Streifens immerhin zwei Punkte kostet.<br />
Auf technischer Seite bietet „The Collector“ solide Kost mit ausgewogenem<br />
Sound und relativ scharf gezeichneten Bildern.<br />
Selbst das übliche Rauschen in den vielen dunkeln Szenen ist<br />
sehr ordentlich ausgefallen. In Sachen Bonusmaterial hätte ich<br />
mir jedoch mehr gewünscht: Alternatives Ende, deleted Scenes<br />
Merry Christmas<br />
Film<br />
Mr. Lawrence<br />
OT: same | GB, JPN 1982<br />
Genre: Kriegs lm<br />
Bild: 1,78:1 (16:9)<br />
Ton: DD 2.0 (d, e)<br />
Technik<br />
118 Min. | Discs: 1 | FSK: 16<br />
Arthaus | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
DVD<br />
Bild: 6,0 | Ton: 3,0 | Bonus: 5,0<br />
David Bowie und Tom Conti stellen sich als britische Soldaten<br />
in einem Kriegsgefangenenlager auf Java 1942 den Widrigkeiten<br />
der Gefangenschaft, sowie der extrem fremden Kultur<br />
der Japaner, was Colonel Lawrence (Conti) leichter fällt, als<br />
Major Cellier (Bowie), der etwas entrückt und draufgängerisch<br />
sich den Unterdrückern entgegenstellt. Kultregisseur<br />
Nagisa Oshima ver lmte die Erfahrungen des Journalisten<br />
Laurens van der Post und bannte auf un-westliche Weise den<br />
Kultur-Clash zweier stolzer Nationen auf Film. Fazit: Kult lm<br />
und Sittenbild der Japaner im 2. Weltkrieg, erstmals ungekürzt<br />
mit anständigem Bild und blechernem Ton. Max<br />
und Musikvideo sind nun nicht weltbewegend, aber auch nicht<br />
allzu geizig. Fazit: Klasse Horror-Thriller für Leute, die auch<br />
eine amtliche Portion Härte im Film vertragen. Aufgrund der<br />
immensen Spannung empfehle ich, den Kuschel-Tröst-Teddy<br />
respektive -Partner nicht zu weit entfernt abzulegen! Ingo<br />
Teeth – Wer zuletzt beißt, beißt am besten<br />
OT: Teeth | USA 2007 | DVD<br />
Genre: Horror, Satire<br />
R: Mitchel Lichtenstein | D: Jess Weixler, John Hensley<br />
Bild: 1,78:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, e)<br />
94 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 18<br />
Senator | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 2,0<br />
Ton: 3,0<br />
Bonus: 0,0<br />
Die junge Dawn ist überzeugte Jungfrau und hält sogar Vorträge<br />
an der Schule, um den Keuschheitswillen zu verbreiten.<br />
Trotz aller eigenen Enthaltsamkeitsrituale verknallt sie sich in<br />
einen Mitschüler, der ihr vorgaukelt ebenfalls am „kein Sex vor<br />
der Ehe“-Kodex festzuhalten. Doch bei einem Aus ug zum See<br />
fällt er über das völlig verschreckte Mädchen her, nichtahnend,<br />
daß Dawn eine sogenannte Vagina Dentata besitzt. Ein kurzer<br />
Schnapp und die Männlichkeit liegt am Boden! Nach und nach<br />
tri t sie wieder und wieder Schüler, die nur an ihr Allerheiligstes<br />
wollen und damit bitter bezahlen. Doch dann erkennt<br />
Dawn, daß ihre Muschi nur dann beißt, wenn Gefahr im Verzug<br />
ist… Die kranke Story ist zwar vollkommen bescheuert,<br />
aber auch gleichzeitig innovativ und erfrischend witzig. Die<br />
unbekannten Schauspieler überzeugen auf ganzer Linie, was<br />
es nur um so schmerzlicher macht, dem Film letztendlich keine<br />
uneingeschränkte Empfehlung zu stempeln. Denn er zieht<br />
sich unheimlich, bis der Plot Formen annimmt. Dazu kommt<br />
ein extrem fahles und schon fast abstoßend langweiliges Bild<br />
und ein komplett nichtssagender Ton. Als Krönung des Übels ist<br />
das Bonus gleich Null Komma Null! Fazit: Etwas zu schleppend<br />
in Fahrt kommende tiefschwarze Horrorkomödie, mit einer<br />
eigentlich superben Idee: Wurstschnappen einmal anders! ;o)<br />
Triangle<br />
OT: Triangle | UK, AUS 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Horror, Thriller<br />
R: Christopher Smith | D: Melissa George, Michael Dorman<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
99 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Ascot Elite | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 7,0<br />
Ton: 7,0<br />
Bonus: 6,0<br />
Jess (Melissa George, bekannt aus Grey´s Anatomy) mit ein<br />
paar Freunden auf eine Yacht für einen Segeltörn und hat dabei<br />
schon ein mulmiges Gefühl. Plötzlich kommt ein Unwetter auf<br />
und die Yacht kentert. Aus dichtem Nebel kommt ein scheinbar<br />
verlassenes Kreuzfahrtschi daher, auf das sich die Schi brüchigen<br />
retten. Doch so ganz verlassen ist der Kahn nicht. Völlig<br />
überraschend wird einer nach dem anderen ermordet. Jess ist<br />
überzeugt, schon einmal hier gewesen zu sein. Und genau so<br />
ist es. „Severence“-Regisseur Christopher Smith überraschte<br />
bereits mit Triangle beim vergangenen Londoner FrightFest<br />
Filmfestival, wo sich Presse und Zuschauer einig waren: Hier<br />
wird Horror mal komplett anders präsentiert. Achtung Spoiler:<br />
Jess durchlebt scheinbar das selbe fürchterliche Szenario wieder<br />
und wieder, ganz wie in „Täglich grüßt das Murmeltier“, nur<br />
weitaus schrecklicher. Geradezu genial ist, daß die Story Jess´<br />
Tour de Force aus jedem Blickwinkel zeigt, wie aus dem Opfer<br />
der Killer wird, um wieder zum Opfer zu werden. Spoiler Ende.<br />
Ein Psychotrip par excellence! Helle Sequenzen sind bildtechnisch<br />
sehr scharf, während die dunklen eher grieselig und reduziert<br />
gerieten. Die guten direktionalen Schocke ekte lassen<br />
den Ton zum Werkzeug des Grusels werden. Die Ausstattung<br />
geht mit einem 43-minütigen Making Of, Interviews und eini-<br />
Predator – Ultimate Film<br />
Hunter Edition<br />
OT: Predator | USA 1987<br />
Genre: SciFi, Action<br />
Bild: 2,35:1 (16:9)<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (e), Technik<br />
DTS 5.1 (d, fr, it) u.a.<br />
107 Min. | Discs: 1 | FSK: 16<br />
20th Century Fox | VÖ: erh.<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray | Bild: 9,0 | Ton: 7,0 | Bonus: 9,0<br />
John McTiernans SciFi-Action-Klassiker aus dem Jahre ´87<br />
ndet endlich nach jahrelanger Indizierung, mit fragwürdiger<br />
FSK-Neueinstufung auf 16 Jahre (!), seine langersehnte<br />
Wiedergeburt in HD. Der mit Big Arnie, Carl Weathers, Jesse<br />
Ventura und Bill Duke damals perfekt besetzte Actioner hat<br />
auch nach 22 Jahren absolut nichts an Spannung verloren. Der<br />
Release kommt pünktlich zum vierten Nachfolger „Predators“,<br />
der am 08. Juli im Kino startet. Fazit: Predator ungeschnitten<br />
in ausgezeichneter Bild und Ton-Qualität auf Blu-ray – ein<br />
Traum geht für jeden Fan des grandiosen Action-Klassikers in<br />
Erfüllung. Unbedingt kaufen! Max<br />
gen B-Rolls in Ordnung. Der Infogehalt bleibt dabei dennoch<br />
recht ober ächlich. Fazit: Origineller Zeitschleifen-Horror aus<br />
Australien mit guten Darstellern und einem nervenaufreibenden<br />
Spannungsbogen. Max<br />
Ultimate Avengers 2 - Rise Of The Panther<br />
OT: Ultimate Avengers 2 | USA 2006 | DVD<br />
Genre: Animation<br />
R: Will Meugniot, Dick Sebast / D: -<br />
Bild: 1,78:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, e)<br />
70 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 12<br />
NewKSM | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,0<br />
Ton: 8,0<br />
Bonus: 6,0<br />
Nach dem Riesenerfolg Ultimate Avengers folgt nun der zweite<br />
Teil, in dem sich wieder jede Menge Superhelden wie Iron Man,<br />
Captain America, Thor usw. tummeln. Sechzig Jahre, nachdem<br />
er eigentlich bei einer Atomexplosion ums Leben gekommen<br />
war, taucht Super-Nazi-Alien Herr Kleiser überraschend in Afrika<br />
auf, um lustig weiter zu morden. Klar, daß Captain America,<br />
der Herrn Kleiser schon früher in die Schranken gewiesen hatte,<br />
hier am Start ist, nur mit dem Unterschied, daß er diesmal die<br />
gesamte Schar der ultimativen Rächer mit dabei hat. Da der<br />
König eines afrikanischen Stammes ebenfalls zu Kleisers Opfern<br />
gehört, schließt sich dessen Sohn, genannt „Der Panther“<br />
ebenfalls den Avengers an. Wie schon beim ersten Teil, erwartet<br />
den Zuseher ein aufwendig gezeichnetes Superheldenabenteuer<br />
mit exzellenter Bild- und Ton-Qualität. Das Bonusmaterial<br />
mit Outtakes, „Making Of...“, diversen Trailern und Galerie ist<br />
ebenfalls nicht von schlechten Eltern. Fazit: Wer den ersten Teil<br />
mochte, wird auch das Sequel lieben! Ingo<br />
Up In The Air<br />
OT: Up In The Air | USA 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Komödie, Satire<br />
R: Jason Reitman | D: George Clooney, Vera Farmiga<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (e), DD 5.1 (d, it, es, fr)<br />
109 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 0<br />
Paramount | VÖ: erhältlich | Wendecover: Ja<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 5,0<br />
Ton: 4,0<br />
Bonus: 1,5<br />
Ryan Bingham ist ein glücklicher Mann. Er hat einen Job, den<br />
er liebt, während ihn andere hassen: Er reißt an 322 Tagen im<br />
Jahr um die ganze Welt, um Mitarbeiter von großen Firmen in<br />
deren Namen zu entlassen. Ein gesellschaftliches Leben tauscht<br />
er gerne gegen noch mehr Flugmeilen, um zum exklusiven<br />
Kreis der weltweit an einer Hand abzuzählenden Menschen zu<br />
zählen, der 1 Million Flugmeilen erreicht hat. Doch alles gerät<br />
aus den Fugen, als Alex, ebenfalls Geschäftsfrau mit einem<br />
gehörigen Flugpensum, in sein Leben tritt und beide eine Affäre<br />
zwischen den Flugzeiten eingehen. Das weltweit brisante<br />
Thema der „Wegrationalisierung“ wird hier behutsam und<br />
ohne Veralberung zur Basis einer sensationell einfühlsamen<br />
und schmunzeligen Komödie mit zwei traumhaft agierenden<br />
Protagonisten. Nicht umsonst heimste der Streifen von Juno-<br />
Regisseur Jason Reitman sechs Academy- und fünf Golden<br />
Globe-Nominierungen und mehrere Awards für des Regal ein.<br />
Die technische Umsetzung ist jedoch unter aller Kanone: Der<br />
deutsche Ton ist lediglich im DVD-typischen DD 5.1-Ton und dabei<br />
massiv zu leise! Die Schärfe des Bildes ist allenfalls mittleres<br />
DVD-Niveau. Eine wahre Frechheit ist das mickrige Zusatzmaterial,<br />
das aus ein paar entfernten Sequenzen und mehreren<br />
„Miniszenen“ mit insgesamt drei (!) lächerlichen Minuten besteht.<br />
Fazit: Ein exquisiter, humorvoller Film mit herausragenden<br />
Darstellern, dessen Flug in den HD-Hafen eine komplette<br />
Bruchlandung wurde. Die DVD reicht vollkommen. Max<br />
Wenn Liebe so einfach wäre<br />
OT: It´s Complicated | USA 2009 | DVD<br />
Total Recall (gF)<br />
Film<br />
OT: Total Recall | USA 1990<br />
Genre: Science Fiction<br />
Bild: 1,85:1 (16:9)<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
111 Min. | Discs: 1 | FSK: 16 Technik<br />
Kinowelt | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover:<br />
Ja oder Steelbook<br />
Blu-ray<br />
Bild: 8,5 | Ton: 7,5 | Bonus: 8,0<br />
Paul Verhoevens SciFi-Meisterwerk um einen Bauarbeiter (Big<br />
Arnie), der wiederkehrende Albträume vom Mars hat und sich<br />
bei „Recall“ eine Reise zum Roten Planeten „implantieren“<br />
läßt, gehört in Sachen Script und seinerzeit atemberaubenden<br />
Special E ects nach wie vor zum Besten jener Gattung.<br />
Die uncut Fassung ist (lächerlicherweise) immer noch indiziert,<br />
jedoch ist man mit dem 16er Schnitt trotzdem gut bedient.<br />
Der HD-Transfer ist eine Sensation! Das Bild ist fantastisch,<br />
der Ton für sein Alter gut. Fazit: Ein SciFi-Klassiker mit<br />
genialem Twistplot, der nach 20 Jahren immer noch begeistert<br />
und auf Blu-ray eine perfekte Revitalisierung erlebt. Max<br />
Genre: Komödie<br />
R: Nancy Meyers | D: Meryl Streep, Alec Baldwin, Steve Martin<br />
Bild: 1,85:1 (16:9) | Ton: DD 5.1 (d, e)<br />
112 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 12<br />
Universal | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 6,0<br />
Ton: 6,0<br />
Bonus: 3,5<br />
Die Bäckereibesitzerin Jane (Meryl Streep) ist nun seit über<br />
zehn Jahren von ihrem Mann Jake (Alec Baldwin) geschieden,<br />
da er sie für eine Jüngere verließ. Beide haben zusammen drei<br />
Kinder und ein mittlerweile wieder freundschaftliches Verhältnis.<br />
Doch als der Sohnemann sein College abschließt, kommen<br />
sich die Ex-Partner auf der Feier wieder näher und eine heiße<br />
A äre entfacht. Plötzlich ist Jane die heimliche Geliebte ihres<br />
Ex-Gatten. Und als ob es nicht schon kompliziert genug wäre,<br />
tritt Adam, Jane´s Innenarchitekt und ein Musterbeispiel eines<br />
hochanständigen und liebenswerten Mannes, mitten ins Chaosgeschehen.<br />
Mit „Was Frauen wollen“ oder „Was das Herz begehrt“<br />
hinterließ Regisseurin Nancy Meyers wahre Perlen der<br />
romantischen Komödie. Auch ihr neuester Wurf „Wenn Liebe<br />
so einfach wäre“, mit Doppel-Oscar-Preisträgerin Meryl Streep<br />
ideal besetzt, ist wieder ein ganz herzlicher und umwerfend<br />
witziger Tre er auf ganzer Linie. Die beiden „reiferen“ Herren<br />
Alec Baldwin und Steve Martin ergänzen das Traumensemble<br />
perfekt. Die DVD hat ein durchschnittliches Bild und einen<br />
Dialog lm-üblichen Ton im Gepäck. Neben dem netten Audiokommentar,<br />
gibt´s lediglich ein kurzweiliges Making Of,<br />
das leider größtenteils aus den obligatorischen gegenseitigen<br />
Lobeshymnen und Ausschnitten aus dem Film besteht. Fazit:<br />
„Komplizierte“ romantische Komödie mit Starbesetzung und<br />
einem klasse Drehbuch, die jedem mit Herz und Humor Vergnügen<br />
bereiten dürfte. Max<br />
Zombieland<br />
OT: Zombieland | CAN 2009 | Blu-ray<br />
Genre: Horror, Komödie<br />
R: Ruben Fleischer | D: Woody Harrelson, Jesse Eisenberg<br />
Bild: 2,40:1 (16:9) | Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e)<br />
88 Min. | Discs: 1 | FSK: ab 16<br />
Sony PHE | VÖ: erhältlich | Wendecover: Nein<br />
Film<br />
Technik<br />
Bild: 8,0<br />
Ton: 7,5<br />
Bonus: 6,0<br />
Willkommen in den Vereinigten Staaten von Zombieland! Ein<br />
Virus hat sich breit gemacht und nahezu die ganze Bevölkerung<br />
in „Hack eisch“ verwandelt. So nennt jedenfalls die Haupt-<br />
gur Columbus alias Jesse Eisenberg die eischvertilgenden<br />
Zombies, die sich ganz klassisch, nach nur einem Biß eines<br />
In zierten, in hirntote Bestien verwandeln. Der überängstliche<br />
Teenager, der sich mit einigen selbstaufgestellten Regeln am<br />
Leben hält und Tallahassee (Harrelson), der etwas dämliche<br />
Draufgänger, tre en aufeinander und schlagen, schießen und<br />
schlachten sich fortan durch zombi zierte Zonen der USA. Unterwegs<br />
werden sie ausgerechnet von zwei Schwestern (Emma<br />
Stone und Abigail Breslin), die sich schon vor der Katastrophe<br />
auf gaunerhafte Weise durchs Leben schlugen, ausgenommen<br />
und ihres frisch gestohlenen Vehikels beraubt. Der Abstecher<br />
zu Bill Murray´s Hollywoodvilla, der sich natürlich selbst spielt,<br />
ist ein Highlight! Erfrischend ist, daß diese saukomische Road-<br />
Movie-Variante gänzlich ohne die standardmäßige Aussichtslosigkeit<br />
aufs Überleben auskommt und dafür die Action, sowie<br />
die richtig krassen und tollen MakeUp-E ects in den Fokus<br />
gelangen, die einfach gute Laune erzeugen. Das Bild ist klar,<br />
kontrastreich und der Ton knallig mit dem richtigen Bums bei<br />
Schußwechseln. Das Bonusarsenal ist bei der Blu-ray üppiger<br />
als auf DVD und kann mit ebenso witzigen fehlenden Szenen,<br />
Featurettes und einem lustigen Audiokommentar überzeugen.<br />
Fazit: Die amüsante Zombie-Parodie ist ein Feel-Good-Movie<br />
mit gehörigem Splatter-Appeal (und zu niedriger FSK-Freigabe).<br />
Zombieland Teil ist übrigens schon in der Mache! Max<br />
Wolkig mit Aussicht Film<br />
auf Fleischbällchen<br />
USA 2009<br />
Genre: Animation<br />
Bild: 2,35:1 (16:9) 3D<br />
Ton: DTS-HD MA 5.1 (d, e, fr) Technik<br />
90 Min. | Discs: 1 | FSK: 6<br />
Sony PHE | VÖ: erhältlich<br />
Wendecover: Nein<br />
Blu-ray 3D<br />
Bild: 10,0 | Ton: 9,0 | Bonus: 3,0<br />
Flint ist Wissenschaftler und er ndet zum vermeintlichen<br />
Wohl der Welt eine Maschine, die Wasser zu Cheeseburgern<br />
verwandelt. Die Bevölkerung ist begeistert, doch ein Kurzschluß<br />
läßt plötzlich den Regen zu gigantischen Fleischbällchen<br />
mutieren, die nun drohen, die Welt zu bombardieren. Zur<br />
Erheiterung des Gemüts gesellt sich sogar ein gesellschaftkritischer<br />
Unterton (Lebensmittel im Über uß, monoindustrielle<br />
Produktion) hinzu, der auch Erwachsenen Substanz bietet.<br />
Optisch DER Hammer! Die 3D-E ekte prallen einem förmlich<br />
ins Gesicht – bei Fleischbällchen nicht ganz so lecker! ;-) Fazit:<br />
Die erste o zielle 3D-BD ist ein Volltre er! Max<br />
Movie-Shortcuts