Lernprozesse in einem handlungsorientierten beruflichen Unterricht ...

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232 8 Darstellung der Ergebnisse 8.2.19 Ergebnis der Falldarstellung für Schüler 3B/II 8.2.19.1 Außenperspektive Schulische Daten: Vor Ausbildung besuchte Schule: Hauptschule Ausbildungsberuf: Industriemechaniker Schuljahr: 1999/2000 Daten zur Untersuchung: Block: 2 Gruppe: 3, 3 Schüler Fehltage: 1 Vorerfahrung: Schule: Handlungsorientierter Unterricht, Pneumatik, 11. Jgst. Sonstige: Keine Noten: LE 6: 2 AT 6: 3 LE 7: 2 AT 7: 2 LE 8: 2 AT 8: 2 LE 9: 1 AT 9: 2 LE 10: -- AT 10: -- LE gesamt: 1,75 AT gesamt: 2,25 Lernfortschritt: 2 Arbeitsbeurteilung: 2 Note Elektropneumatik gesamt: 2,00 → 2 8.2.19.2 Innenperspektive Handlungsorientierter Unterricht Der Schüler glaubt, Elektropneumatik für seinen Beruf nicht zu benötigen, für ihn steht der Zwang der Abschlussprüfung im Vordergrund. Der Unterricht gefällt ihm trotzdem, da er das Gefühl hat, die Lerninhalte zu verstehen. Selbststeuerung und Freiheitsgrade Der Proband sieht die Möglichkeit, alleine arbeiten und den Lehrer bei Problemen in Anspruch nehmen zu können äußerst positiv. Grundsätzlich verlangt er daher keine verstärkte
8 Darstellung der Ergebnisse 233 Lehrerunterstützung. Ein Fachgespräch zur Signalspeicherung 11 stellt sich für den Schüler daher als reine Wiederholung dar. Im Rahmen der Arbeitsteilung schreibt der Schüler Inhalte ohne eigenes Erarbeiten oder Durchdenken auch ab, ohne die Sachverhalte später noch einmal durchzuarbeiten. Das Abschreiben selbst ist nach Ansicht des Schülers ausreichend, um die Thematik auch zu verstehen. In den entsprechenden Tests entstehen dadurch keine Nachteile, zumal etwaige Lücken auch durch das Tabellenbuch behoben werden können. Mit den Leittexten und Aufgabenblättern kommt der Proband einigermaßen zurecht. Auch das Wissenskontrollblatt hält er für sinnvoll, weil es der Prüfungsvorbereitung dient. In diesem Zusammenhang spricht sich der Schüler erneut für Selbststeuerung aus und erwartet bei der Durcharbeit des Wissenskontrollblattes keine Lehrerunterstützung. Ausreichend ist es, den Pädagogen bei etwaigen Fragen zu Rate zu ziehen. Nach Ansicht des Schülers ist brauchbares Informationsmaterial 6 wesentlich, um einen Lernerfolg in dieser Art von Unterricht zu gewährleisten. Beratende Lehrerrolle Die Situation, dass der Lehrer bei dieser Unterrichtsform nicht im Mittelpunkt steht, ist für den Schüler in Ordnung. Wesentlich ist, den Pädagogen bei Bedarf befragen zu können. In dieser Art von Unterricht sollte der Lehrer die Mitte zwischen Strenge und Entspanntheit finden. Der Lehrer hier erfüllt diese Voraussetzung nach Meinung des Probanden. Er ist weder hinderlich, noch stört er. Er hilft dann, wenn Bedarf vorhanden ist, ansonsten lässt er die Schüler in Ruhe arbeiten. Vorteilhaft dabei ist, dass man als Schüler nicht ständig beobachtet wird. Es ist für den Probanden durchaus schwierig, zu Beginn eines neuen Unterrichtstages wieder in die Thematik zu finden, allerdings bietet die Protokollführung 31 Abhilfe. Ob die einzelnen Arbeitsblätter 5 anfänglich zusammen mit der Lehrkraft durchgegangen werden sollen oder nicht, wird von dem Auszubildenden nicht näher festgelegt. Allerdings fände er es vorteilhaft, zu Beginn eines neuen Themas die Problemstellung gemeinsam mit dem Lehrer festzulegen; dies wurde nach Aussage des Schülers bei einem Lehrer der letzten Jahrgangsstufe in Pneumatik so gehandhabt. Die Frontalphase 7 ist für den Lernenden vor allem bei der Verkabelung äußerst wichtig, weil er erst danach die Thematik verstanden hat. Allerdings sind diese Erläuterungen nur dann sinnvoll, wenn alle Schüler einen gleichen Arbeitsstand aufweisen können. Im Falle dieser Unterrichtssituation ist es nach Ansicht des Probanden erforderlich, den einzelnen Gruppen ein unterschiedliches Maß an Instruktion zukommen zu lassen. Generell ist das Maß an Lehrerunterstützung genau richtig. Beispielsweise könnte man sich nach Meinung des Schülers die Handhilfsbetätigung 29 nicht alleine erarbeiten, weil der Aufbau des Magnetimpulsventils zu komplex ist. Auch stellt sich das Fachgespräch über Näherungsschalter 21 als äußerst hilfreich dar. Der Schüler hätte sich die Inhalte seines Erachtens zwar auch selbst, mit deutlichem Mehraufwand, aus Büchern erarbeiten können, die guten Beispiele und Verweise des Lehrers auf andere Anwendungsbereiche sind so aber in der vorgegebenen Literatur nicht zu finden.
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