Endbericht - TU Berlin
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Vorwort<br />
Die Rolle der Zeit für die Organisation und den<br />
Zustand der Gesellschaft gerät immer stärker in<br />
den Blick gesellschaftlicher Auseinandersetzungen.<br />
Die Frage der Vereinbarkeit von „Arbeit und Leben“,<br />
die Überlastung in der Arbeit und die Frage<br />
nach politischer Intervention sind Beispiele dafür.<br />
Für die Funktion von Städten spielt die zeitliche<br />
Organisation eine zentrale Rolle: Wann sind welche<br />
Güter und Dienstleistungen verfügbar, wie sind die<br />
Standorte, an denen sie angeboten werden erreichbar,<br />
sind die verkehrlichen Verbindungen zeitlich<br />
kalkulierbar – sind einige Aspekte, um die es geht.<br />
Im Zuge des Projektes „Wissenschaftlicher Nachwuchs<br />
gestaltet Zukunft“ im Rahmen der Nationalen<br />
Stadtentwicklungspolitik des Ministeriums<br />
für Verkehr, Bauen und Stadtentwicklung behandeln<br />
verschiedene Planungsstudiengänge aus<br />
zehn Hochschulen in Deutschland jeweils ein<br />
Rahmenthema, das dann in einer Sommer- oder<br />
Winterschule von jeweils drei Studierenden jeder<br />
Hochschule weiter entwickelt wird. Die Ergebnisse<br />
dieser produktiven Kooperation aus den zehn<br />
Hochschulen werden jeweils auf dem Hochschultag<br />
präsentiert.<br />
Das Rahmenthema für den Zyklus 2012/13 ist die<br />
„Zeitgerechte Stadt“. Damit werden die Verknüpfungen<br />
zwischen räumlicher und zeitlicher Entwicklung<br />
in den Mittelpunkt gestellt – mit einem<br />
spezifischen Blick auf die Frage nach Gerechtigkeit.<br />
Dieser Gerechtigkeitsbegriff ist allerdings in<br />
diesem Zusammenhang sehr schillernd – es kann<br />
sich um Fragen der sozialen, also der Verteilungsgerechtigkeit<br />
handeln, aber auch etwa um Zeitgerechtigkeit<br />
im Sinne von „zeitgemäß“, „auf der<br />
Höhe der Zeit“ gehen. Die Zugänge der verschiedenen<br />
Hochschulen sind sehr unterschiedlich –<br />
und sind auch bewusst nicht normiert worden, um<br />
die Vielfalt sichtbar zu machen, mit der der Planernachwuchs<br />
an diese Fragestellung herangeht.<br />
Im vorliegenden Bericht werden die Ergebnisse<br />
des Studienprojekts im Master am Institut für<br />
Stadt- und Regionalplanung der <strong>TU</strong> <strong>Berlin</strong> dokumentiert.<br />
Hier war der Ausgangspunkt die Frage<br />
der gerechten Verteilung von Zugangschancen in<br />
der Stadt – insbesondere mit Blick auf die neueren<br />
Debatten über die gerechte Stadt und die Verteilung<br />
von Zeit in unterschiedlichen Gesellschaften.<br />
Es handelt sich um ein sehr komplexes und teilweise<br />
auch wenig etabliertes Thema, so dass nur ausgewählte<br />
Ausschnitte behandelt werden konnten.<br />
Räumlich wurde die Untersuchung am Beispiel der<br />
Städte Mailand und <strong>Berlin</strong> durchgeführt.<br />
Aber für die Grundlagen einerseits, für den Zugang<br />
zu Quellen und für die Einschätzung und Bewertung<br />
andererseits waren wir auf die Unterstützung<br />
einer Vielzahl von Personen in <strong>Berlin</strong> und vor allem<br />
Mailand angewiesen. Insbesondere in Mailand<br />
– im Rahmen des Projektes fand eine einwöchige<br />
Exkursion dorthin statt –, wo wichtige Grundlagen<br />
der italienischen kommunalen Zeitpolitik theoretisch<br />
und praktisch gelegt wurden, haben uns eine<br />
Vielzahl von Personen mit Rat und Tat unterstützt.<br />
Namentlich sei hier Michele Brunello, Matteo<br />
Coleone, Jacopo Gandin, Andreas Kipar, Marco<br />
Mareggi, Dario Moneta, Grazia Risicato, Stefano<br />
Stabilini und Roberto Zedda gedankt. Ohne ihre<br />
und die Unterstützung durch die Gesprächspartner<br />
in <strong>Berlin</strong> hätte die Projektgruppe mit ihrer Arbeit<br />
nicht so weit kommen können. Wir sind uns im<br />
Klaren, dass wir aufgrund der beschränkten Zeit<br />
für die Untersuchung nur erste Grundlagen schaffen,<br />
bestimmte Themenkomplexe nur anreißen<br />
konnten. Wir hoffen dennoch mit den Ergebnissen<br />
die Debatte um die Zusammenhänge von Zeit und<br />
Gerechtigkeit in der Stadt erweitern zu können.<br />
Für die Projektgruppe Dietrich Henckel im<br />
Februar 2013<br />
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