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Aachener - Senio Magazin

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23 senioren schreiben<br />

Mein wagemutiger<br />

Spielgefährte<br />

„Bobby“, so hieß ein kleiner schwarzer<br />

Spitz, an den ich aus meiner<br />

Kindheit viele nette Erinnerungen<br />

habe. Bobby war mein treuester<br />

Spielgefährte. Ein ganzes Buch könnte<br />

ich füllen, würde ich alle Erlebnisse<br />

mit ihm aufschreiben.<br />

Bobby war ein regelrechter Wildfang,<br />

drollig und frech. aber wer ihn sah, wenn<br />

ich mit ihm „Mutter und Kind“ spielte,<br />

kam nie auf die Idee, dass dieses brave<br />

„Kind“ in meinem Puppenwagen der<br />

quicklebendige Bobby war.<br />

So hatte ich ihm eines Tages wieder<br />

höschen und Blüschen angezogen, ihn<br />

in den Puppenwagen gelegt und spazierengefahren.<br />

Er kuschelte sich wohlig<br />

in die Kissen und schloss schläfrig seine<br />

äuglein. Unterwegs jedoch wurde mein<br />

„Kind“ plötzlich unruhig. Was war nur mit<br />

ihm los? aha! Ehe ich mich versah, war er<br />

auch schon mit einem Satz aus dem Wagen<br />

gesprungen und strebte dem nächsten<br />

Baum zu. aber oje! Das höschen!<br />

Bobby bemühte sich vergebens, es von<br />

seinen Beinen zu bekommen. Ich wollte<br />

helfen, aber er knurrte mich böse an.<br />

Ein ganz besonderes<br />

Geschenk<br />

Marianne fühlt sich nicht gut. Was<br />

ist denn bloß los? Gestern war doch<br />

noch alles okay. Sie hat Kuchen gebacken,<br />

ist durch‘s Haus gelaufen,<br />

treppauf, treppab, alles wie immer.<br />

Und heute ist sie müde und schlapp,<br />

krank wie angeflogen.<br />

Marianne zieht sich ins weiße zimmer zurück,<br />

legt sich hin, versucht zu schlafen,<br />

hustet, fiebert. gerdi, die gute Freundin,<br />

kümmert sich, brüht Tee, kocht hühnersuppe.<br />

Ist besorgt, ruft die ärztin, die herbei<br />

eilt, ernst guckt, vier Medikamente<br />

verschreibt und versichert: „Die werden<br />

ihnen helfen, das wird wieder! Bald sind<br />

sie wieder auf den Beinen.“<br />

noch jemand schleicht durch‘s haus,<br />

auf vier Pfoten, Katerchen. nichts ist wie<br />

Bild: wikimedia.org<br />

Endlich hatte er das höschen so weit herunter,<br />

dass er erledigen konnte, wozu es<br />

ihn trieb. Dann war er wieder ganz mein<br />

braves „Kind“ und ließ sich in den Wagen<br />

legen. allerdings hat er sich danach<br />

nie wieder ein höschen anziehen lassen.<br />

Manchmal, an schönen warmen Tagen,<br />

konnte mein Spitz so faul sein, dass<br />

er keine Lust hatte, mit mir zu spielen.<br />

Dann legte er sich mitten auf die Straße<br />

in eine Kuhle und sonnte sich. In meiner<br />

Kindheit fuhren erst wenige autos durch<br />

unsere Straße. So geschah es einmal, dass<br />

auf der sonst stillen Straße ein Lastwagen<br />

angefahren kam. Der Fahrer hielt an<br />

und hupte. Bobby blinzelte ihn an - und<br />

Bild: www.wikipedia.org<br />

sonst. Frauchen ist krank. Da muss er<br />

doch was tun, stattet erst einmal einen<br />

Besuch ab. Da liegt Frauchen im weißen<br />

zimmer, hustet, ist müde, fühlt sich elend.<br />

Katerchen schnurrt, reibt seinen Kopf an<br />

blieb liegen. nun beugte der Fahrer sich<br />

aus dem Fenster und rief: „gehst du wohl<br />

weg da!“ Erfolglos! Da blieb dem Mann<br />

nichts anderes übrig als auszusteigen. Er<br />

hob Bobby hoch und setzte ihn auf den<br />

Bürgersteig. Er ging zum Wagen zurück,<br />

stieg ein und als er anfahren wollte... lag<br />

Bobby wieder an der alten Stelle und<br />

sonnte sich.<br />

Oft genug leistete mein hund sich<br />

noch andere Frechheiten. Einmal trieb<br />

er hinter Kühen her, dass die vor lauter<br />

Panik die Umzäunung ihrer Weide durchbrachen.<br />

Eine besonders schlechte angewohnheit<br />

von Bobby war es, immer dann<br />

aus der Badewanne zu springen, wenn<br />

ich ihn gerade so schön eingeseift hatte.<br />

Seine Unverwüstlichkeit bewies er uns,<br />

als er über ein von vorne harmlos aussehendes<br />

Mäuerchen sprang und kopfüber<br />

15 Meter tief fiel. als wir meinen kleinen<br />

Spitz suchten, hatten wir keine hoffnung<br />

mehr, ihn lebend wiederzufinden. Umso<br />

größer war unser Erstaunen, als er uns<br />

humpelnd, aber schwanzwedelnd entgegen<br />

kam. Und eine Viertelstunde darauf<br />

sprang Bobby wieder über sämtliche<br />

hindernisse, die ihm in den<br />

Weg kamen.<br />

Christine Kluck<br />

Frauchens arm, legt seine Pfote auf ihre<br />

hand. aber das reicht nicht. Da muss<br />

noch mehr passieren. Katerchen verschwindet<br />

schneller, als er gekommen ist.<br />

nach einer Weile hört Marianne ein<br />

leises Mauntzen. Und da sitzt Katerchen<br />

mit ‘ner kleinen Maus. Er hat sie gefangen<br />

und bringt sie, einfach so, ein geschenk<br />

für‘s kranke Frauchen. Die das<br />

auch gleich genauso versteht. aber wie<br />

das manchmal so ist, man kann und darf<br />

nicht jedes geschenk annehmen. Marianne<br />

gelingt es, krank wie sie ist, das<br />

Mäuschen zu fangen, es nach draußen<br />

zu bringen, ihm das kleine Mäuseleben<br />

zu retten. Ehe sie sich wieder hinlegt, lobt<br />

und streichelt sie Katerchen. Die gute Tat<br />

allein zählt. Wer so einen Freund hat, ist<br />

zu beneiden. Wird auch bald<br />

wieder gesund.<br />

Miau, gute Besserung!<br />

Josefine Kühnast

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