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Neue Bäckerei T herese Mölk<br />

Wie eine Großbäckerei die Werte traditionellen<br />

Handwerks wiederentdeckt<br />

Stefan Österreicher<br />

In einer immer schnelllebigeren und zunehmend<br />

technisierten Welt sehnen wir uns zurück in jene<br />

Tage, in den man noch so viel Zeit hatte, wie es<br />

brauchte, um etwas Gutes zu schaffen. Beim Essen<br />

führte dies zur Gründung der Slowfood Bewegung,<br />

<strong>als</strong> deren Unterspielart bald das Slow Baking auftauchte<br />

– initiiert von BäckerInnen, die sich der<br />

Rückkehr zum ehrlichen Handwerk verschrieben haben.<br />

Von diesen Idealen hat sich auch Mathias Mölk<br />

beim Konzept zur neu errichteten Bäckerei Therese<br />

Mölk in Völs leiten lassen, die in diesen<br />

Wochen den Betrieb aufnimmt. Sein erklärtes<br />

Ziel ist es, in einem hochmodernen<br />

Produktionsbetrieb nach<br />

den Werten traditioneller Handwerkskunst<br />

zu arbeiten. Doch<br />

für echten Geschmack und<br />

unverwechselbare Produkte<br />

braucht man zwei unentbehrliche<br />

Grundzutaten:<br />

Wissen und viel Zeit.<br />

Rückbesinnung auf die alte<br />

Handwerkskunst<br />

„Früher hatte jede Bäckerei einen<br />

eigenen Sauerteig“, erklärt Mathias<br />

Mölk, Mastermind der Bäckerei Therese<br />

Mölk, „damit hatte jedes Brot einen<br />

unverwechselbaren Geschmack, es trug sozusagen<br />

die Handschrift des Bäckers oder der Bäckerin“. So<br />

ein natürlicher Sauerteig ist etwas Lebendiges, er reagiert<br />

auf Wetter und Umwelteinflüsse. Seine Zusammensetzung<br />

aus verschiedenen Essig- und Milchsäurebakterien<br />

sowie Hefepilzen (siehe Seite 11) ist einzigartig.<br />

Wenn man auf traditionelle Weise bäckt,<br />

muss man viel Zeit investieren. Ein Natursauer<br />

braucht bis zu 20 Stunden Reifezeit, ein Vorteig für<br />

Weizenbrote an die 16 Stunden.<br />

Die Zubereitung erfolgt in mehreren Schritten,<br />

zwischendurch darf der Teig immer wieder rasten,<br />

denn nach jeder Anspannung beim Kneten soll er<br />

auch wieder Zeit zum Entspannen haben.<br />

THERESE MÖLK<br />

Diese Zeit nimmt man sich in der neuen Bäckerei.<br />

Dafür kann man auf Emulgatoren verzichten und<br />

braucht nur sehr wenig Backhefe. <strong>Das</strong> so hergestellte<br />

Brot schmeckt auf natürliche Weise aromatisch und<br />

saftig, ist bekömmlicher und wesentlich länger haltbar.<br />

Doch damit nicht genug. Bei den Rohstoffen achtet<br />

man beim Therese Mölk Brot auf höchste Qualität<br />

und bevorzugt regionale ProduzentInnen. <strong>Das</strong> Mehl<br />

kommt (mit Ausnahme von BIO vom BERG Produkten)<br />

aus der Rauchmühle in Innsbruck, die<br />

selbst regional und nachhaltig wirtschaftet<br />

(siehe Seite 12). Es wird<br />

speziell für die Bäckerei Therese<br />

Mölk ohne den sonst üblichen<br />

Zusatz von Ascorbinsäure geliefert.<br />

In Zukunft soll darüber<br />

hinaus sogar in einer<br />

betriebseigenen Mühle täglich<br />

frisches Mehl aus Tiroler<br />

Bio-Getreide von kleinen LieferantInnen<br />

gemahlen werden.<br />

Gebacken wird in einem<br />

„langsamen“ Etagenofen. Hier<br />

sorgt die Wärmestrahlung von<br />

Steinplatten in stehender Hitze<br />

für deutlich höhere Qualität <strong>als</strong> mit<br />

den herkömmlichen, „schnelleren“ Umluftöfen<br />

zu erzielen ist. Die Brote bekommen eine zartere<br />

Kruste und eine saftigere Krume.<br />

Bäckerei I Konditorei seit 1925<br />

Vorausdenken mit zukunftsweisenden, umweltfreundlichen<br />

Technologien<br />

Ein besonderes Anliegen war Mathias Mölk die Umweltfreundlichkeit<br />

der Anlage. Hier sorgen gleich<br />

mehrere technische Finessen für Energieeffizienz<br />

und eine gute Ökobilanz. Die indirekte Beheizung der<br />

Öfen mittels Thermoöl spart 30-40% Energie. Die für<br />

die lange Teigführung bei niedrigen Temperaturen<br />

notwendige Kühlung wird durch 6° C kaltes Grundwasser<br />

ermöglicht, das nicht eigens gekühlt werden<br />

muss. Auf dem Dach befindet sich eine Photovoltaik-<br />

12<br />

anlage mit einer jährlichen Leistung von 500.000<br />

kWh. Damit könnten 90 Vierpersonen-Haushalte ein<br />

Jahr lang versorgt werden.<br />

Außerdem wird ein Blockheizkraftwerk betrieben,<br />

das Strom und Wärme liefert. Die Energie, die nicht<br />

in den Produktionsbetrieben benötigt wird, kann in<br />

das öffentliche Netz eingespeist werden und geht damit<br />

nicht verloren. Zum Qualitätsanspruch gehört<br />

auch die Schulungsbäckerei, in der neue Produkte<br />

entwickelt und MitarbeiterInnen ausgebildet werden.<br />

So tragen auch zukünftige Generationen qualitätsvolles<br />

BäckerInnenhandwerk weiter.<br />

Ab Ende April werden in den BAGUETTE-Bistros<br />

Brotsorten und Konditoreiwaren aus der Bäckerei<br />

Therese Mölk erhältlich sein. Angeboten werden vorerst<br />

qualitativ hochwertige Haussemmeln mit langer<br />

Teigruhezeit sowie verschiedene Spezialbrote. In den<br />

nächsten Monaten wird das Sortiment laufend erweitert.<br />

Erkennbar sind die Produkte durch das Logo der<br />

Bäckerei Therese Mölk bei der Preisauszeichnung.<br />

Wenn die neue Bäckerei <strong>als</strong>o zurück in die Zukunft<br />

startet, können wir uns nur mehr die nötige Zeit zum<br />

Genießen wünschen!<br />

Möchten Sie sich informieren, welche Brote aus der neuen<br />

Therese Mölk Bäckerei bereits erhältlich sind?<br />

www.baguette.at<br />

Tradition ist<br />

die Weitergabe des Feuers<br />

und nicht<br />

die Anbetung der Asche.<br />

gustav Mahler

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