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Die Ableitung zervikaler und okulärer vestibulär evozierter ...

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Tab. 1 Beispiel für eine Subtypisierung <strong>und</strong> Differenzierung der Schädigungsmuster der <strong>vestibulär</strong>en Rezeptoren bei einseitiger Schädigung.<br />

Annahme einer vordergründigen Utriculusreizung bei BC-oVEMP-(Fz)-Stimulation. (Mod. nach [20, , ])<br />

Klinischer Test Ges<strong>und</strong>e Person Neuritis des N. vestibularis<br />

superior <strong>und</strong> inferior<br />

(„Vestibularisausfall“)<br />

Kopfimpulstest für horizontalen<br />

Bogengang<br />

Kopfimpulstest für hinteren<br />

Bogengang<br />

Kopfimpulstest für vorderen<br />

Bogengang<br />

Fehlende ipsilaterale AC-cVEMP <strong>und</strong><br />

pathologische Amplituden der kontralateralen<br />

BC-oVEMP stützen die<br />

Diagnose einer „Neuritis“ des N. vestibularis<br />

superior et inferior<br />

7 Thermische Erregbarkeit<br />

Bei etwa 2/3 der Patienten liegt tatsächlich<br />

eine „komplette“ Funktionsstörung<br />

(„Vestibularisausfall“) aller<br />

5 Rezeptoren vor<br />

7 Vestibuläre Rehabilitation<br />

7 Spontannystagmus<br />

Normal<br />

(Keine Rückstellsakkaden)<br />

Thermische Prüfung Normal<br />

(Wasser 44°C <strong>und</strong> 33°C)<br />

BC-oVEMP (Fz) Ipsi- <strong>und</strong> kontralaterale<br />

„n10-Komponente“ mit<br />

normaler Amplitude<br />

AC-cVEMP Normal<br />

(„p13-Komponente“ ipsilateral)<br />

| HNO 2010<br />

Pathologisch (Rückstellsakkade<br />

zur ges<strong>und</strong>en Seite)<br />

Neuritis des N. vestibularis<br />

inferior<br />

Normal<br />

(Keine Rückstellsakkaden)<br />

Normal Pathologisch Pathologisch Normal<br />

Normal Pathologisch Normal Pathologisch<br />

Pathologisch<br />

(keine thermische Erregbarkeit)<br />

Pathologisch<br />

(keine oder verminderte Amplitude<br />

der „n10-Komponente“<br />

auf der Seite der Läsion)<br />

Pathologisch<br />

(verminderte oder keine Amplitude<br />

der „p13-Komponente“<br />

ipsilateral)<br />

Normal<br />

(Wasser 44°C <strong>und</strong> 33°C)<br />

Ipsi- <strong>und</strong> kontralaterale „n10-<br />

Komponente“ mit normaler<br />

Amplitude<br />

Pathologisch<br />

(verminderte oder keine Amplitude<br />

der „p13-Komponente“<br />

ipsilateral)<br />

Neuritis des N. vestibularis<br />

superior<br />

Pathologisch (Rückstellsakkade<br />

zur ges<strong>und</strong>en Seite)<br />

Pathologisch<br />

(keine thermische Erregbarkeit)<br />

Pathologisch<br />

(keine oder verminderte Amplitude<br />

der „n10-Komponente“ auf der<br />

Seite der Läsion)<br />

Normal<br />

(„p13-Komponente“ ipsilateral)<br />

auf, stellt sich die Frage, ob alle 5 <strong>vestibulär</strong>en Rezeptoren oder lediglich ein Teil, d. h. die Afferenzen<br />

des N. vestibularis superior oder inferior, betroffen sind. Fehlende ipsilaterale AC-cVEMP <strong>und</strong> pathologische<br />

Amplituden der kontralateralen BC-oVEMP stützen die Diagnose einer „Neuritis“ des<br />

N. vestibularis superior et inferior.<br />

Liegt eine verminderte oder fehlende 7 thermische Erregbarkeit vor, kann dies für eine Affektion<br />

des N. vestibularis superior sprechen, da die Afferenzen des horizontalen <strong>und</strong> vorderen Bogengangs<br />

in den N. vestibularis superior münden. Wenn die BC-oVEMP kontralateral eine Amplitudenbeeinträchtigung<br />

zeigen oder ein Fehlen der Amplitude vorliegt (unter der Voraussetzung, dass<br />

diese vordergründig die Funktion des Utriculus <strong>und</strong> dessen Afferenzen, den N. vestibularis superior,<br />

widerspiegeln), kann eine gleichzeitig präsente Utriculusfunktionsstörung angenommen werden<br />

[19, 20, 21, 22, 43, 44, 45, 54, 55].<br />

Lassen sich dazu auf der Seite der Läsion keine AC-cVEMP nachweisen, muss von einer zusätzlichen<br />

Störung des unteren Anteils des N. vestibularis einschließlich des hinteren Bogengangs <strong>und</strong><br />

des Sacculus ausgegangen werden (Neuritis vestibularis superior et inferior). Bei etwa 2/3 der Patienten<br />

liegt tatsächlich eine „komplette“ Funktionsstörung („Vestibularisausfall“) aller 5 Rezeptoren<br />

vor [14, 15, 61]. Zusätzliche Untersuchungen, wie die Durchführung des Kopfimpulstests zur Bogengangfunktionsprüfung<br />

<strong>und</strong> Otolithenfunktionstests (z. B. Bestimmung der subjektiven Vertikale,<br />

Wendetest im Rahmen der thermischen Prüfung, exzentrische Rotation) sichern <strong>und</strong> bestätigen<br />

die Diagnose [16, 37, 39, 61, 62, 93, 94].<br />

Neben einem vollständigen Funktionsverlust mit Beeinträchtigung des oberen <strong>und</strong> unteren Anteils<br />

des N. vestibularis gibt es in der Praxis Fälle, bei denen entweder eine Affektion des N. vestibularis<br />

superior oder eine isolierte Störung des N. vestibularis inferior vorliegt.<br />

Aus prognostischer Sicht tragen die VEMP-Untersuchungen dazu bei, ähnlich wie bei der Klärung<br />

der Frage der Wiederkehr der thermischen Erregbarkeit, auch die Frage nach der Erholung der Funktion<br />

der Otolithenorgane zu beantworten. Daher sollte im Rahmen der 7 <strong>vestibulär</strong>en Rehabilitation<br />

der Otolithenstörung, für welche strukturierte Trainingsprogramme – z. B. Neurofeedbackmechanismen<br />

– entwickelt worden sind, eine differenzierte Verlaufskontrolle mittels VEMP erfolgen [5].<br />

„Neuritis“ des N. vestibularis superior<br />

Handelt es sich um eine Störung des horizontalen vestibulookulären Reflexes (VOR), kann von einer<br />

cristären Störung (Bogengänge) ausgegangen werden. Bei einer Störung des VOR finden sich üblicherweise<br />

ein 7 Spontannystagmus in das Gegenohr, eine pathologische Seitendifferenz bei der<br />

thermischen Erregbarkeit <strong>und</strong> Hinweise auf eine periphere <strong>vestibulär</strong>e Störung des vestibulookulären<br />

Reflexes bei Prüfung des horizontalen <strong>und</strong> vorderen Bogengangs.

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