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Marlis Poertner

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überall Einzug gehalten. Oft ist er auch missverstanden und ins Gegenteil verkehrt<br />

worden. Normalisierung darf nicht heißen, Menschen mit geistiger Behinderung auf<br />

Biegen und Brechen an das anzupassen, was wir als normal" ansehen. Es kann<br />

nicht darum gehen, sie zur Unauffälligkeit zu erziehen, damit sie nicht als behindert<br />

in Erscheinung treten: mit anderen Worten Normalität durch Vertuschen der Behin-<br />

derung herstellen zu wollen. Auch mit Hinwegsehen über tatsächlich bestehende<br />

Behinderungen ist den betroffenen Menschen keineswegs geholfen. Vielmehr muss<br />

sorgfältig beachtet werden, worin genau bei jeder Person die Einschränkung be-<br />

steht und wann sie welche Unterstützung braucht, damit ihr ein angemessener<br />

Rahmen und größtmöglicher Freiraum geboten werden kann. Individuelle Beein-<br />

trächtigungen müssen, ebenso wie individuelle Ressourcen, differenziert erkannt<br />

und berücksichtigt werden. Geschieht das nicht, werden Menschen mit geistiger<br />

Behinderung ständig überfordert und entmutigt. Das ist weder ihrer Entwicklung,<br />

noch ihrem Wohlbefinden, noch ihrer seelischen Gesundheit zuträglich und bewirkt<br />

neue Verhaltensstörungen. So werden Menschen mit geistiger Behinderung oft be-<br />

hinderter gemacht, als sie es eigentlich wären.<br />

Normalisierung muss heißen: Bedingungen schaffen, die es auch behinderten Men-<br />

schen ermöglichen, Eigenständigkeit zu entwickeln, ihre Persönlichkeit zu entfalten<br />

und sich auf ihre Weise mit der Realität, in der sie leben, zurechtzufinden. Diesen<br />

Anforderungen kommt die personzentrierte Arbeitsweise in hohem Maß entgegen.<br />

Grundlagen der personzentrierten Arbeit<br />

Das personzentrierte Konzept "Ernstnehmen, Zutrauen, Verstehen" ist entstanden<br />

aufgrund meiner langjährigen Erfahrung mit Psychotherapien für Menschen mit<br />

geistiger Behinderung, sowie Supervision und Praxisberatung für Mitarbeitende von<br />

sozialen Institutionen zugrunde. Dieses Konzept wurde nicht aus theoretischen Ü-<br />

berlegungen, sondern aus der Praxis heraus entwickelt. Doch es beruht fest auf<br />

den Grundlagen des personzentrierten Ansatzes. Das sind insbesondere:<br />

- ein humanistisches Menschenbild<br />

- Rogers' Begriff vom Selbstkonzept: das Bild, das eine Person von sich hat und<br />

die Wertung, die sie damit verbindet.<br />

- die von Rogers definierte personzentrierte Haltung bestehend aus Empathie,<br />

Wertschätzung und Kongruenz<br />

- Prouty's Begriff der Kontaktfunktionen, die drei verschiedene Ebenen umfassen:<br />

Kontakt zur Realität, zu sich selbst, zu anderen.<br />

Personzentriert arbeiten heißt:<br />

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