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07_wi Lehnhoff Ökosystemare Dienstleistungen

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<strong>Ökosystemare</strong><br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

(Ecosystem Services)<br />

Laura <strong>Lehnhoff</strong>


<strong>Ökosystemare</strong> <strong>Dienstleistungen</strong><br />

<strong>Ökosystemare</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> können als von<br />

den Ökosystemen erbrachte und durch den<br />

Menschen genutzte (oder potentiell nutzbare)<br />

Leistungen beschrieben werden.<br />

<strong>Ökosystemare</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> basieren auf<br />

Biodiversität, sie resultieren aus den<br />

Interaktionen der Biota. Sie tragen zur<br />

Persistenz der Ökosysteme bei.


Kategorien ökosystemarer<br />

Diensleistungen<br />

Die ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong> werden<br />

durch das Millenium Ecosystem Assessment in<br />

4 Kategorien eingeteilt:<br />

1. Versorgung/Bereitstellung<br />

2. Regulierung<br />

3. Kulturgüter<br />

4. Unterstützung


Kategorien ökosystemarer Diensleistungen<br />

(www.milleniumassessment.org)


Versorgende <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Als versorgende <strong>Dienstleistungen</strong> werden<br />

die Produkte beschrieben, die von den<br />

Ökosystemen erhalten werden.<br />

Beispiele:<br />

Nahrung, Wasser, Holz, Fasern<br />

Genetische Ressourcen


Regulierende <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Regulierende <strong>Dienstleistungen</strong> sind die<br />

Leistungen, die durch die Regulation der<br />

ökosystemaren Prozesse erhalten werden.<br />

Beispiele:<br />

Regulierung von Klima, Wasser (Überflutungen<br />

und Wasserqualität), Krankheiten,<br />

Abfallbeseitigung


Mehr Beispiele biotischer Kontrollen<br />

Kontrolle von Herbivoren durch Fraß und Parasitierung<br />

Biologische Schädlingsregulation<br />

Schutz vor Wurzelpathogenen<br />

Konkurrenz<br />

Nährstoffmobilisierung durch mykorrhizale Symbiosen<br />

Funktionelle Effekte der Invasion von Pflanzen<br />

Bestäubung<br />

Bodengebundene Prozesse und Wasserhaushalt


Kulturelle <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Kulturelle <strong>Dienstleistungen</strong> sind die nichtmateriellen<br />

Leistungen, die der Mensch von den<br />

Ökosystemen erhält.<br />

Beispiele:<br />

Erholungswert, kognitive und spirituelle<br />

Erfahrung, ästhetischer Wert, Wissensgefüge,<br />

Soziale Beziehungen


Unterstützende <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Unterstützende <strong>Dienstleistungen</strong> sind die<br />

ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong>, die für die<br />

Produktion aller anderen ökosystemaren<br />

<strong>Dienstleistungen</strong> notwendig sind.


Beispiele unterstützender <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Biodiversität<br />

Produktivität / Biomasse-Produktion<br />

Produktion atmosphärischen Sauerstoffs<br />

Bildung und Erhaltung von Boden (Ent<strong>wi</strong>cklung nachhaltig<br />

leistungsfähiger Böden, Mineralisierung, C-Sequestrierung)<br />

Nährstoffkreislauf<br />

Wasserkreislauf<br />

Funktionelle Struktur der Lebensgemeinschaft<br />

Bereitstellung von Habitat<br />

Ausbreitung von Organismen


Beispiele unterstützender <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Bestäubung<br />

Bodenfruchtbarkeit<br />

Lebendverbau (biogener Erosionsschutz)<br />

Wasser-Aufnahmevermögen des Bodens<br />

Bereitstellung von Süss- und Trinkwasser durch<br />

Niederschlag und natürliche Filtration<br />

Beeinflussung des Klimas (CO 2 -Sequestrierung)<br />

Verfügbarkeit von Fischen als Nahrungsmittel in<br />

aquatischen Ökosystemen


Konsequenzen von Ökosystem-<br />

Veränderungen für das menschliche Wohl


Ent<strong>wi</strong>cklung dieser Kategorien durch<br />

das<br />

Millenium Ecosystem Assessment<br />

(MA)


Millenium Ecosystem Assessment (MA)<br />

Beim Millenium Ecosystem Assessment (MA) handelt es sich um<br />

eine gross angelegte Studie - die bisher umfassendste Studie zum<br />

Zustand und den Ent<strong>wi</strong>cklungtrends der Ökosysteme der Erde.<br />

Das MA wurde im Jahre von dem UN-Generalsekretär Kofi Annan<br />

gefordert und 2001 von den Vereinten Nationen endgültig<br />

beschlossen.<br />

Vom Jahr 2001 bis zum Jahr 2005 arbeiteten über 1360<br />

Wissenschaftler aus 95 Ländern an einem systematischen Überblick<br />

über die Ökosysteme und 24 Schlüssel-Ökosystemdienstleistungen.<br />

Die Gesamtkosten der Studie betrugen 24 Millionen Dollar.


Millenium Ecosystem Assessment (MA)<br />

Das MA ist als Instrument der Politikberatung konzipiert.<br />

Es behandelt den aktuellen Zustand der Ökosysteme und ihrer <strong>Dienstleistungen</strong>, die<br />

Ent<strong>wi</strong>cklung in den letzten 50 Jahren und ihren Beitrag zum menschlichen Wohl.<br />

Anhand verschiedener Szenarien werden mögliche Veränderungen der Ökosysteme<br />

und damit ihrer <strong>Dienstleistungen</strong> bis zum Jahr 2050 beschrieben und die<br />

Konsequenzen eine Ökosystemwandels für das menschliche Wohl eingeschätzt.<br />

Es werden Möglichkeiten diskutiert, den Schutz der Ökosystemen und die<br />

Nachhaltigkeit ihrer Nutzung zu verbessern.<br />

Auf dieser <strong>wi</strong>ssenschaftlichen Basis werden Handlungsempfehlungen für alle<br />

betroffenen Entscheidungsträger und Nutzer in Politik, Wirtschaft und<br />

Zivilgesellschaft ent<strong>wi</strong>ckelt und diskutiert.


Prozess des Millenium Ecosystem Assessment<br />

Untersuchung gegenwärtiger Erkenntnisse und <strong>wi</strong>ssenschaftlicher<br />

Literatur und Daten in sehr grossem Umfang<br />

Beurteilungen dieser Art beruhen auf Informationen, die bisher<br />

bereits verfügbar waren und präsentieren keine neuen<br />

Forschungsergebnisse.<br />

Sehr grob vergleichbare Kontrolle durch unabhängige<br />

Sachverständige (Peer-Review-Verfahren)<br />

Mitarbeit von über 1360 Autor/-innen aus 95 Ländern kam an der<br />

Erstellung der Reporte.


Konzept der Studie<br />

Menschliches wohl und<br />

Armutsreduzierung<br />

-Grundversorgung<br />

-Gesundheit<br />

-Gute Soziale Beziehungen<br />

-Sicherheit<br />

-Entscheidungsfreiheit<br />

<strong>Ökosystemare</strong><br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

Indirekte Triebkräfte des Wandels<br />

- Demographisch<br />

- Ökonomisch (Globalisierung, Handel…)<br />

- Sozio-politisch (Regierung, Institutionen…)<br />

- Wissenschaft und Technologie<br />

- Kultur und Religion<br />

Direkte Triebkräfte des Wandels<br />

- Landnutzungswandel<br />

- Einführung oder Entfernung von Arten<br />

- Äussere Einflüsse (Bewässerung…)<br />

- Nutzung neuer Technologien<br />

- Ressourcenverbrauch<br />

- Kilmawandel<br />

- Natürliche Triebkräfte (Vulkane…)


Reporte des Millenium Ecosystem Assessment<br />

Globaler, zusammenfassender Report „Ecosystem and<br />

human Well-being: Synthesis“<br />

Stellungsnahme des Beirats<br />

Weitere, subglobale Reporte für separate Themen, die<br />

das Konzept der ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong> auf<br />

spezifische Regionen übertragen und untersuchen.<br />

Diese unterteilen sich in technische und Synthese-<br />

Berichte, die sich an die entsprechenden<br />

internationalen Konventionen als Adressaten richten.


4 Arbeitsgruppen des MA<br />

Globale Bedingungen und Ent<strong>wi</strong>cklungen<br />

- Aktueller Zustand und historische Ent<strong>wi</strong>cklungen der Ökosysteme und ihrer<br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

- Konsequenzen von vergangenen Ökosystemwandlungen für das menschliche Wohl<br />

Globale Szenarien<br />

- Konsequenzen von möglichen Änderungen der Haupt-Triebkräfte für Ökosysteme,<br />

ihre <strong>Dienstleistungen</strong> und das menschliche Wohl<br />

Antworten<br />

- Möglichkeiten, das menschliche Wohl zu steigern bei gleichzeitigem Schutz der<br />

Ökosysteme<br />

Subglobal<br />

- Alle oberen Fragestellungen bezogen auf eine regionalen, nationalen, lokalen<br />

Kontext (subglobale Skala)


Syntheseberichte des MA<br />

1. Allgemeine Synthese<br />

2. Biodiversität<br />

3. Feuchtgebiete<br />

4. Wüstenbildung<br />

5. Wirtschaft und Industrie<br />

6. Gesundheit


Technische Berichte des MA<br />

1. Status und Trends<br />

2. Szenarien<br />

3. Handlungsoptionen<br />

4. Multiscale Assessments


Leitung des MA<br />

Ein Ausschuss (board) leitete den Forschungsprozess, aus<br />

Repräsentant/-innen von<br />

1. UN-Organen,<br />

2. <strong>wi</strong>ssenschaftlichen Organisationen,<br />

3. aus dem privaten Sektor,<br />

4. aus der Zivilgesellschaft<br />

5. und von indigenen Organisationen.<br />

Die Koordinierungsfunktion eines zusätzlichen, 15-köpfigen<br />

Assessment Panels so<strong>wi</strong>e eines Re<strong>wi</strong>ev Boards wurde vom United<br />

Nations Evironment Programme übernommen.


Hauptresultate des MA<br />

Das MA hebt vor allem 4 Ergebnisse hervor,<br />

die im Laufe des Jahres 2005 veröffentlicht<br />

wurden:<br />

1. Rapide Veränderung der Ökosysteme in den letzten 50 Jahren<br />

2. Ge<strong>wi</strong>nne und Kosten des Ökosystemwandels<br />

3. Möglicher Ökosystem-Wandel der nächsten 50 Jahre<br />

4. Mögliche Umkehrung der Ökosystem-Degradation


Erstes Hauptresultat des MA<br />

In den letzten 50 Jahren haben die Menschen die Ökosysteme<br />

rapider und extensiver verändert als in jeder vergleichbaren<br />

Zeitperiode in der Geschichte des Menschen.<br />

Dieser Anstieg an Bedrohung und Belastung der Ökosysteme<br />

basierte weitgehend auf der rasch wachsenden Nachfrage nach<br />

natürlichen Ressourcen <strong>wi</strong>e Nahrung, Süsswasser, Holz, Fasern<br />

und Brennstoffe.<br />

Dies führte zu einem beträchtlichen und weitgehend irreversiblen<br />

Verlust an Biodiversität.


Unvergleichbare Wandlungen in Struktur<br />

und Funktionen der Ökosysteme<br />

Land<strong>wi</strong>tschaftliche Nutzfläche<br />

Zerstörung und Degradation von Korallenriffen<br />

und Magroven<br />

Zunahme des Wassers in Reservoiren<br />

Flüsse biologisch verfügbaren Stickstoffs in<br />

terrestrischen Ökosystemen haben sich seit<br />

1960 verdoppelt, die von Phosphor verdreifacht


Z<strong>wi</strong>schen 1950 und 1980 wurde mehr Boden in<br />

land<strong>wi</strong>rtschaftliche Nutzfläche umgewandelt als<br />

z<strong>wi</strong>schen 1700 und 1850


1950-1990<br />

Bei 5 Biomen<br />

wurde 5-10% der<br />

Fläche verändert<br />

1990<br />

Wandlung der Ökosysteme<br />

Bei 2 Biomen wurde mehr<br />

Als 2/3 der Fläche verändert.<br />

Bei 4 Biomen wurde mehr als<br />

die Hälfte der Fläche verändert.


Wandel in Biodiversität<br />

Die Verteilung der Arten auf der<br />

Erde <strong>wi</strong>rd zunehmend homogener<br />

Die Populationsgrösse der<br />

Mehrzahl der Arten einer Reihe<br />

taxonomischer Gruppen sinkt<br />

Grafik:<br />

Wachsende Anzahl eingeführter<br />

mariner Arten in Nordamerika<br />

und Europa


Zweites Hauptresultat des MA<br />

Die Veränderungen der Ökosysteme haben zu<br />

wesentlichen Nettoge<strong>wi</strong>nnen an menschlichem<br />

Wohlbefinden und ökonomischer Ent<strong>wi</strong>cklung geführt.<br />

Aber diese Ge<strong>wi</strong>nne wurden mit steigenden Kosten in<br />

Form von Degradation vieler ökosystemarer<br />

<strong>Dienstleistungen</strong>, eines zunehmenden Risikos von nichtlinearen<br />

Veränderungen und der Verschlimmerung der<br />

Armut mancher Bevölkerungsgruppen erzielt.<br />

Diese Probleme werden die Unterstützungen, die<br />

künftige Generationen von den Ökosystemen erhalten<br />

sollten, wesentlich reduzieren.


Veränderung der <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Bestimmte, für die Ent<strong>wi</strong>cklung benötigte<br />

ökosystemare <strong>Dienstleistungen</strong> konnten<br />

ausgeweitet werden, andere wurden<br />

dagegen gleichzeitig ernsthaft beschädigt.<br />

Diese Schäden werden weitere schwere<br />

Aus<strong>wi</strong>rkungen in der Zukunft nach sich<br />

ziehen.


Steigender Anspruch an ökosystemare<br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

Verdopplung der Weltbevölkerung seit 1960<br />

6-fache Steigerung der Ökonomie seit 1960<br />

Dadurch steigende Nachfrage nach Nahrung,<br />

Wasser, Holz…


Beispiel Nahrungsproduktion:<br />

Die totale Nahrungsproduktion verdoppelte sich<br />

Die Nahrungsproduktion pro Kopf stieg<br />

Der Nahrungspreis nahm ab


Food<br />

Fiber<br />

Zustand versorgender <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Service Status<br />

crops <br />

livestock <br />

capture fisheries <br />

aquaculture <br />

<strong>wi</strong>ld foods <br />

timber +/–<br />

cotton, silk +/–<br />

wood fuel <br />

Genetic resources <br />

Biochemicals, medicines <br />

Fresh water


Zustand regulierender und kultureller <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Regulating Services<br />

Air quality regulation <br />

Climate regulation – global <br />

Climate regulation – regional and local <br />

Status<br />

Water regulation +/–<br />

Erosion regulation <br />

Water purification and waste treatment <br />

Disease regulation +/–<br />

Pest regulation <br />

Pollination <br />

Natural hazard regulation <br />

Cultural Services<br />

Spiritual and religious values <br />

Aesthetic values <br />

Recreation and ecotourism +/–


Gesteigerte versorgende <strong>Dienstleistungen</strong><br />

1. Getreide<br />

2. Viehbestand<br />

3. Aquakultur<br />

Viele abnehmende regulierende und kulturelle<br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

=>Versorgende <strong>Dienstleistungen</strong> steigen auf<br />

Kosten von Regulations- und kulturellen<br />

<strong>Dienstleistungen</strong>.


Drittes Hauptresultat des MA<br />

Die beobachtete Degradation von<br />

ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong> könnte<br />

dramatisch zunehmen innerhalb der ersten<br />

Hälfte dieses Jahrhunderts.<br />

Die Degradation steht der Umsetzung der UN-<br />

Millenium-Ent<strong>wi</strong>cklungsziele im Wege.<br />

Die Pläne zur globalen Abschaffung von Hunger<br />

und Seuchen können mit solch ausgeprägten<br />

Umweltschäden nicht erreicht werden.


Status und Trends der <strong>Dienstleistungen</strong>:<br />

Die Mehrzahl der treibenden Kräfte in der Degradation der<br />

ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong> bleiben konstant oder<br />

nehmen zu in den meisten Ökosystemen:


Globaler Status und Trends<br />

Bisherige Triebkräfte des Wandels<br />

- Habitatwandel<br />

- Übernutzung<br />

- Nährstoffeintrag<br />

Zunkünftige Triebkräfte des Wandels<br />

- Klimawandel<br />

- Nährstoffeintrag<br />

- Habitatwandel<br />

- Invasive Arten


Viertes Hauptresultat des MA<br />

Die Herausforderung, die Degradation eines Ökosystems<br />

umzukehren und gleichzeitig die zunehmenden Ansprüche an die<br />

<strong>Dienstleistungen</strong> zu erfüllen, kann zum Teil erfüllt werden unter von<br />

dem MA erwogenen Szenarien.<br />

Diese Szenarien erfordern aber viele Veränderungen in Politik,<br />

Institutionen und Handeln, die derzeit nicht zu erkennen sind.<br />

Viele Möglichkeiten existieren, um spezifische ökosystemare<br />

<strong>Dienstleistungen</strong> so zu erhalten oder zu verbessern, dass negative<br />

Gegenprozesse vermindert werden und/oder positive Synergien mit<br />

anderen ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong> enstehen können.<br />

Die Lösung vieler dieser Probleme würde gleichzeitig eine<br />

Ent<strong>wi</strong>cklung der ärmsten Länder fördern. Bisher fehlen jedoch<br />

institutionelle und finanzielle Möglichkeiten.


Gemeinsamkeit der MA-Resultate:<br />

Problem der Verfügbarkeit der ökosystemaren<br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

Die Grundausage der MA-Resultate ist, dass<br />

menschliches Handeln das natürliche Kapital der Erde<br />

erschöpft.<br />

Die Erde befindet sich in einem deutlichen Zustand der<br />

Degradation.<br />

Die Verfügbarkeit der ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong><br />

kann sich als Folge von Umweltverschmutzung und<br />

nicht-nachhaltigem Management rapide verschlechtern.


Gemeinsamkeit der MA-Resultate:<br />

Problem der Verfügbarkeit der ökosystemaren<br />

<strong>Dienstleistungen</strong><br />

Von den untersuchten 24 kulturellen, bereitstellenden und regulierenden<br />

Ökosystemdienstleistungen befinden sich 60% in einem Zustand<br />

fortgeschrittener und/oder anhaltender Zerstörung. Diese Degradation<br />

und/oder nicht nachhaltige Nutzung führt zu einer Abnahme der Quantität<br />

und Qualität der ökosystemaren <strong>Dienstleistungen</strong>. Bei 20 <strong>Dienstleistungen</strong><br />

erhöht sich momentan der Nutzungsdruck.<br />

Indem der Umwelt eine solche Belastung zugefügt <strong>wi</strong>rd, kann die Fähigkeit<br />

des Ökosystemes Planet Erde, künftige Generationen zu erhalten, nicht<br />

länger für garantiert gehalten werden.<br />

Gleichzeitig zeigt die Studie, dass es mit angemessenem Handeln es<br />

möglich wäre, die Degradation vieler ökosystemarer <strong>Dienstleistungen</strong> in den<br />

nächsten 50 Jahren umzukehren. Aber die erforderlichen Veränderungen in<br />

Politik und Handeln sind wesentlich und derzeit nicht in Gang gesetzt.


Allgemeine Forschungsempfehlungen


Wertschätzung durch den Menschen<br />

Ohne ökosystemare <strong>Dienstleistungen</strong><br />

wäre menschliches Leben nicht möglich.<br />

<strong>Ökosystemare</strong> <strong>Dienstleistungen</strong> erfahren<br />

sowohl regionale als auch globale<br />

Wertschätzung durch den Menschen.


Marktwert einiger auf ökosystemare<br />

<strong>Dienstleistungen</strong> konzentrierter Industrien<br />

Nahrungsproduktion: $980 Billionen pro Jahr<br />

Holzindustrie: $400 Billionen pro Jahr<br />

(Hoch-)Seefischerei: $80 Billionen pro Jahr<br />

Marine Aquakultur: $57 Billionen pro Jahr<br />

Freizeit-Jagen und -Fischen: >$75 Billionen<br />

pro Jahr allein in den Vereinigten Staaten


Ökonomische Betrachtung<br />

ökosystemarer <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Der Versuch, ökosystemare <strong>Dienstleistungen</strong> in Geldwerten<br />

auszudrücken, kann die Dimensionen der Abhängigkeit von der<br />

Natur ausdrücken.<br />

Es kann das Verhältnis z<strong>wi</strong>schen den eigentlich unschätzbaren<br />

<strong>Dienstleistungen</strong> und den teilweise durch Umweltzerstörung<br />

errungenen <strong>wi</strong>rtschaftlichen Gütern aufgezeigt werden.<br />

Bei der Benennung des Geldwertes für ökosystemare<br />

<strong>Dienstleistungen</strong> darf nicht übersehen werden, dass zahlreiche von<br />

ihnen nicht ersetzbar sind.<br />

Die Geldwertangaben sind daher eher als Schadenssumme zu<br />

sehen und nicht dafür, welcher Betrag zur Ersetzung einer<br />

natürlichen Dienstleistung aufgebracht werden müsste.


Ziele ökonomischer Betrachtung<br />

ökosystemarer <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Ent<strong>wi</strong>cklung und Anwendung von Methoden zur empirischen<br />

Quantifizierung des ökonomischen Wertes ökosystemarer <strong>Dienstleistungen</strong><br />

Berücksichtigung dieser Werte zur in wohlfahrtsökonomischen Analysen<br />

(Kosten-Nutzen-Analysen)<br />

Ent<strong>wi</strong>cklung und ökonomische Optimierung der Instrumente für die<br />

Umsetzung von Schutzprojekten und politischen Programmvorhaben<br />

Integration ökosystemarer <strong>Dienstleistungen</strong> in die neoklassische<br />

Nutzentheorie und Wohlfahrtsökonomie.


Quellen<br />

www.millieniumassessment.org<br />

www.uft.uni-bremen.de<br />

www.ufz.de (Revitec)<br />

www.greenfacts.org<br />

www.<strong>wi</strong>kipedia.org<br />

www.uni-wuerzburg.de

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