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Maquetación 1 - Pamplona

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Navarra<br />

Königreich<br />

Land der Vielfalt<br />

ROUTEN,<br />

UM PAMPLONA<br />

UND NAVARRA<br />

ZU ENTDECKEN<br />

FÜNF SPAZIERGÄNGE DURCH PAMPLONA<br />

NEUN REISEROUTEN, UM NAVARRA KENNENZULERNEN


Navarra<br />

Königreich<br />

Land der Vielfalt<br />

Tourismusinformation Navarra:<br />

www.turismo.navarra.es<br />

(+34) 848 420 420


HERAUSGEBER:<br />

Stadtverwaltung <strong>Pamplona</strong><br />

TEXTE: Cristina Ochoa, Ana Ulargi und<br />

EGN Comunicación<br />

ÜBERSETZUNGEN: Trading<br />

Traducciones und www.traduCCI.com<br />

FOTOGRAFIEN: Fotografisches Archiv<br />

des Servicio de Promoción e Imagen<br />

Turística (Tourismusförderstelle) der<br />

Regierung von Navarra, Stadtverwaltung<br />

<strong>Pamplona</strong>, Diario de Navarra, EGN<br />

Comunicación<br />

TITELBILD:<br />

Berta Buzunáriz I Formas de Proyectar<br />

LAYOUT, GESTALTUNG:<br />

EGN Comunicación<br />

DRUCK: Gráficas Castuera<br />

GESETZLICHE HINTERLEGUNG:<br />

NA-298/2011<br />

SPAZIERGANG 1. <strong>Pamplona</strong>s Sehenswürdigkeiten<br />

SPAZIERGANG 2. <strong>Pamplona</strong>, die befestigte Stadt: Mauern und Zitadelle<br />

SPAZIERGANG 3. Der Jakobsweg entdeckt <strong>Pamplona</strong><br />

SPAZIERGANG 4. Das grüne <strong>Pamplona</strong><br />

SPAZIERGANG 5. Gastronomie und Einkäufe<br />

ROUTE 1. Der Gebirgszug von Aralar und das Ultzama-Tal<br />

ROUTE 2. Durch Schluchten<br />

ROUTE 3. Atlantische Pyrenäen<br />

ROUTE 4. Östliche Pyrenäen<br />

ROUTE 5. La Ribera<br />

ROUTE 6. Tierra Estella<br />

ROUTE 7. Die Täler von Roncal und Salazar<br />

ROUTE 8. Die mittlere östliche Region<br />

ROUTE 9. Die mittlere Region<br />

P1<br />

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ALTSTADT<br />

Spaziergänge,<br />

um <strong>Pamplona</strong><br />

kennenzulernen<br />

PAMPLONA war die Hauptstadt des<br />

Königreichs Navarra und ist heute die<br />

Hauptstadt der autonomen<br />

Gemeinschaft und Provinz Navarra und<br />

der sogenannten merindad<br />

(Verwaltungsregion) gleichen Namens.<br />

Etwa im geografischen Zentrum der<br />

Provinz liegt <strong>Pamplona</strong>s Altstadt auf<br />

einer Art Terrasse mit ausgeprägten<br />

Höhenunterschieden; weiter unten<br />

fließt der Arga. Die Stadt erhielt ihren<br />

Namen vom römischen General<br />

Pompeius, der zu Beginn des Winters<br />

75-74 v. Chr. hier sein Lager errichten<br />

ließ. Dieser Militärstandort<br />

verwandelte sich in eine bleibende<br />

Siedlung und erhielt den Status einer<br />

tributpflichtigen militärischen Stadt<br />

der römischen Verwaltungsregion<br />

Convento Cesaraugustano. Die Römer<br />

fanden eine Siedlung heimischer<br />

Bevölkerungsgruppen vor, die sich<br />

schon in der frühen Eisenzeit – dem 7.<br />

oder 8. Jahrhundert vor Christus –<br />

hier niedergelassen hatten. Aus dieser<br />

Epoche sind keine Baudenkmäler<br />

erhalten, sehr wohl aber Gegenstände<br />

des häuslichen Gebrauchs. In seinem<br />

Werk „Geografie“ hinterließ Estrabón<br />

unter anderem eine Beschreibung der<br />

Bewohner der Zone: „Alle<br />

Bergbewohner sind ernste Menschen,<br />

routen um pamplona routen um pamplona<br />

2<br />

sie trinken nur Wasser, schlafen auf<br />

dem Fußboden, tragen das Haar lang<br />

auf Frauenart, doch binden Sie sich<br />

zum Kampf etwas um die Stirn. Sie<br />

essen vorwiegend Hammelfleisch;<br />

dem Ares opfern Sie Schafe, aber auch<br />

Gefangene und Pferde (...). Zum Essen<br />

setzen Sie sich auf Bänke, die rundum<br />

an den Wänden angebracht sind. Ihre<br />

Sitzordnung gehorcht dem Alter und<br />

der Rangfolge ihrer Würde. Sie reichen<br />

die Lebensmittel von Hand zu Hand<br />

weiter und die Männer tanzen beim<br />

Trinken.“ Heute können wir die Reste<br />

des römischen Pompaelo im Museum<br />

von Navarra sehen.


Sehenswürdigkeiten<br />

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Plaza del Castillo (Burgplatz)<br />

Palacio de Navarra (Navarra-Palast)<br />

San Nicolás-Kirche<br />

Palast der Grafen von Guenduláin<br />

Palast der Navarro Tafalla<br />

Rathaus<br />

San Saturnino- oder San Cernin-Kirche<br />

Condestable-Palast<br />

Cámara de Comptos (Rechnungshof)<br />

Palast der Redín und Cruzat<br />

Ezpeleta-Palast<br />

San Lorenzo-Kirche<br />

Basilika der Agustinas Recoletas-Nonnen<br />

Portal Nuevo (Neues Portal)<br />

Navarra-Museum<br />

Santo Domingo-Kirche<br />

17 Seminar von San Juan und<br />

Stadtarchiv<br />

18 Königspalast/Generalarchiv<br />

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Basilika von San Fermín de Aldapa<br />

Marqués de Rozalejo-Palast<br />

Kathedrale Santa Mª la Real<br />

Erzbischöflicher Palast<br />

Sprachschule<br />

San Agustín-Kirche<br />

Goyeneche-Palast<br />

Denkmal des Encierro (Stiertreibens)<br />

San Bartolomé-Festung<br />

(Interpretationszentrum der<br />

Festungen <strong>Pamplona</strong>s)<br />

Labrit-Bastion<br />

Barbazana-Rundweg<br />

P1. DAS PAMPLONA DER SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

P2. PAMPLONA, DIE BEFESTIGTE STADT<br />

P3. DER JAKOBSWEG ENTDECKT PAMPLONA<br />

P4. DER FLUSSAUEN-PARK AM ARGA<br />

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Redín-Bastion<br />

Französisches Portal oder Zumalacárregui-Portal<br />

Abrevador-Bastion<br />

Paseo de Ronda (Stadtmauer-Rundweg)<br />

Media Luna de San Roque (Platz)<br />

Taconera-Bastion<br />

San Nicolás-Portal<br />

Zitadelle<br />

Magdalena-Brücke<br />

Caparroso-Mühle<br />

San Pedro-Brücke<br />

Rochapea-Brücke<br />

Santa Engracia-Brücke


<strong>Pamplona</strong><br />

PlaZa Del CaStIllO (burGPlatZ)<br />

Architekturstile, Adel, Religiosität, Verwaltungsbereiche, Treffpunkte…<br />

Wer die Eigenart einer Stadt kennenlernen möchte, besucht<br />

am besten ihre sinnbildlichen Gebäude, mischt sich unter die Menschen,<br />

beobachtet sie bei ihrer Arbeit, genießt die wunderschönen<br />

städtischen Räume, die Pracht ihrer Wappen und die Zeugnisse<br />

von Baustilen aus unterschiedlichen Epochen.<br />

Auf dieser Route finden wir die symbolträchtigen Kirchen der Stadt,<br />

darunter die Kathedrale, hervorragend erhaltene Adelspaläste mit<br />

ihren wappenbewehrten Schildern, die wichtigsten Museen und Verwaltungsbauten,<br />

aber auch einige Schlüsselstellen des städtischen<br />

Lebens.<br />

DIE PLAZA DEL CASTILLO (DER<br />

BURGPLATZ)<br />

Wir beginnen den Rundgang an diesem Platz, der seinen Namen<br />

von der Burg erhielt, die Ludwig X. von Frankreich (el Hutín [der<br />

Zänker]) im 14. Jahrhundert an einer Seite des Platzes errichten<br />

ließ. Später wurde dieses Gebäude durch die unter Ferdinand II.<br />

DAS PAMPLONA DER<br />

SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

von Aragón (dem Katholischen) gebaute Burg ersetzt, die aber ihrerseits<br />

dem Abriss zum Opfer fiel, als man die modernere Zitadelle<br />

von <strong>Pamplona</strong> errichtete. Es dauerte einige Zeit, bis dieser<br />

Raum als Wohnbereich genutzt wurde, denn die Einwohner <strong>Pamplona</strong>s<br />

wohnten zunächst nur im inneren Stadtkern. Doch bereits<br />

im 14. Jahrhundert diente diese Zone als Freizeit- und Vergnügungsraum.<br />

Mit ihren zahlreichen Cafés und Bars ist die Plaza del Castillo noch<br />

heute ein beliebter Treffpunkt und Freizeitort. Das sogenannte<br />

quiosco, der 1943 errichtete überdachte Pavillon in der Platzmitte,<br />

ist heute ein Wahrzeichen der Stadt; häufig findet man Gaita<br />

(Dudelsack) spielende Musikgruppen oder städtische Ensembles,<br />

die von hier aus zum abendlichen Leben beitragen.<br />

DER NAVARRA-PALAST<br />

An einer Ecke der Plaza del Castillo steht der Navarra-Palast, der<br />

Sitz der Regierungsdelegation. Seine Fassade an der Straße Paseo<br />

de Sarasate stammt vom Architekten José de Nagusia und<br />

P1<br />

routen um pamplona das pamplona der sehenswürdigkeiten<br />

4<br />

baluarte


Die Plaza del Castillo erhielt ihren<br />

Namen von der Burg, die Ludwig X.<br />

(Luis el Hutín [der Zänker] im 14.<br />

Jahrhundert errichten ließ<br />

das bildhauerische Werk geht auf Fructuoso Orduña zurück. In<br />

den Nischen des Obergeschosses sind Sancho III. (el Mayor [der<br />

Große]) und Sancho VII. (el Fuerte [der Starke]) dargestellt und<br />

man findet auch Darstellungen der Bewohner der Uferlandschaften<br />

(la Ribera) und der Berge, die Navarras Waffen tragen. Im einladenden<br />

Park dieses Palastes steht einer der drei Sequoias<br />

(Mammutbäume), die man aus Amerika nach <strong>Pamplona</strong> brachte.<br />

Wir setzen den Spaziergang im schon erwähnten Paseo Sarasate<br />

fort, der sich im 19. Jahrhundert in seiner heutigen Gestalt herausbildete,<br />

als man an seiner Seite Gebäude unterschiedlicher<br />

Art errichtete und ihn im Zuge der ersten verabschiedeten städtischen<br />

Erweiterung (Ensanche) in den Innenstadtbereich integrierte.<br />

Diese Stadterweiterung wurde 1888 durchgeführt und betraf<br />

damals noch Gelände innerhalb der Stadtmauern. Ein Spaziergang<br />

durch die calle Padre Moret und die umliegenden Straßen<br />

vermittelt Einblicke in die Architektur vom Ende des 19. Jahrhunderts.<br />

Außerdem hat der Paseo Sarasate auch eine Reihe von Statuen<br />

zu bieten, die aus dem Königspalast von Madrid stammen und Navarras<br />

Monarchen darstellen. An einem Ende dieser Straße errichtete<br />

man im Jahr 1903 die sogenannte Statue der Fueros, ein<br />

Werk des Architekten Manuel Martínez Ubago, das über Bürgerbeiträge<br />

finanziert wurde. Am anderen Ende befindet sich das<br />

heutige Parlament von Navarra. Dieses von Julián de Arteaga entworfene<br />

Gebäude beherbergte einst das Provinzgericht von Navarra.<br />

Es gilt als eines der wichtigen Repräsentanten des sogenannten<br />

Eklektizismus in der Architektur. Nach einer Restauration<br />

Das Rathaus von <strong>Pamplona</strong> wurde, wie auch<br />

andere Bauwerke, im Zuge der Erklärung des<br />

sogenannten Vereinigungsprivilegs durch Karl<br />

III. im Jahr 1423 erbaut. In diesem Dokument<br />

ist auch der genaue Standort des<br />

Stadtverwaltungsgebäudes festgelegt, nämlich<br />

der Graben, an dem sich die drei Siedlungen<br />

treffen, die damals die Stadt bildeten:<br />

Navarrería, San Cernin und San Nicolás. Bis zu<br />

dieser Zeit waren die Beziehungen zwischen<br />

den Bewohnern dieser Siedlungen gespannt<br />

und führten sogar mehrmals zu<br />

Auseinandersetzungen. Daher waren die drei<br />

Orte von Verteidigungsmauern geschützt und<br />

ihre Kirchen dienten gleichzeitig als<br />

Festungen.<br />

Das heutige Rathaus wurde in den Jahren<br />

1753 bis 1759 erbaut und ersetzte seinen<br />

vom Verfall bedrohten Vorgänger. Auf der<br />

Grundlage der Baupläne von Juan Miguel de<br />

Goyeneta begannen die Arbeiten, aber man<br />

entschied sich schließlich für einen<br />

veränderten Fassadenentwurf, den José Zay y<br />

Lorda im Jahr 1755 vorgelegt hatte. Sämtliche<br />

Skulpturen wurden der Hand des Bildhauers<br />

José Jiménez anvertraut. Auch die Uhr geht<br />

von Mariano González, Juan M. Otxotorena und José V. Valdenebro<br />

unter Erhaltung der Fassade wurde das Bauwerk im Jahr<br />

2002 seiner gegenwärtigen Funktion übergeben.<br />

BALUARTE (BASTION)<br />

Wir führen unseren Spaziergang fort und treffen auf die Stelle, an<br />

der sich vormals die San Antón-Bastion befand. Heute können wir<br />

an diesem Ort das Baluarte bestaunen, den beeindruckenden Lförmigen<br />

Konzertsaal von <strong>Pamplona</strong> nach einer Idee des Architekten<br />

Patxi Mangado aus Navarra.<br />

ratHauSPlatZ<br />

P1<br />

das pamplona der sehenswürdigkeiten routen um pamplona<br />

5<br />

Die Statue der Fueros gilt als<br />

Freiheitssymbol der Bewohner<br />

Navarras und wurde auf<br />

Bürgerkosten errichtet<br />

Das Rathaus<br />

auf das 18. Jahrhundert zurück, obwohl man<br />

ihr Uhrwerk 1991 ersetzte. Die<br />

Reformarbeiten im Jahr 1952 veränderten den<br />

gesamten Innenraum.<br />

Zwei Statuen bewachen die Tür des<br />

Rathauses; sie stellen die Vorsicht und die<br />

Justiz dar. Über dem Tor ist die Figur des<br />

Ruhmes angebracht, die mit einer Fanfare die<br />

Glorie der Stadt verkündet. Als Symbole der<br />

bürgerlichen Tugenden säumen sie an beiden<br />

Seiten zwei Herkules-Statuen. Auch das<br />

Stadtwappen von <strong>Pamplona</strong> ist an der Fassade<br />

mehrmals zu finden.


<strong>Pamplona</strong><br />

DaS NaVarra-MuSeuM<br />

routen um<br />

pamplona<br />

An den Außenmauern sticht der dunkelgraue<br />

Granit aus Zimbabwe hervor, insbesondere<br />

gegenüber den warmen Farben<br />

des Buchenholzes, die den Innenraum des<br />

Konzertsaales beherrschen.<br />

DIE ZAPATERÍA-<br />

STRASSE<br />

Im 18. Jahrhundert erlangte diese Straße<br />

eine wichtige soziale Position in der Stadt,<br />

was sich bis heute in ihren Gebäuden widerspiegelt.<br />

Von dieser Zeit zeugen die erhaltenen<br />

Barockpaläste und die zahlreichen<br />

Wappen, die man noch heute an vielen<br />

Mehrfamilienhäusern findet.<br />

Eines der interessantesten Bauwerke ist<br />

der Palast der Grafen von Guenduláin, erbaut<br />

von der Familie Eslava de Enériz und<br />

inzwischen in ein Luxushotel umgestaltet.<br />

Seine Fassade ist eine der breitesten der<br />

ganzen Stadt, sie umfasst Erdgeschoss<br />

und zwei Obergeschosse und von seinen<br />

Balkons sahen und sehen die Betrachter,<br />

damals wie heute, die Prozessionen und<br />

andere Ereignisse in diesem bedeutenden<br />

Teil der Altstadt <strong>Pamplona</strong>s.<br />

Auch der Navarro Tafalla-Palast ist hervorzuheben.<br />

Im Jahr 1752 gab der Kapitän,<br />

Ritter des Santiagoordens und Indienhändler<br />

Juan Francisco Adán y Pérez seinen<br />

Bau in Auftrag.<br />

DIE CALLE MAYOR<br />

Diese sinnbildliche Straße durch die Altstadt<br />

ist Teil der alten Pilgerroute nach<br />

Santiago und verbindet die Pfarreien San<br />

Saturnino (auch als San Cernin bekannt,<br />

denn sie war Festungskirche dieses ehemaligen<br />

Ortes) und San Lorenzo. Bei der<br />

Vereinigung der drei Siedlungen wurde die<br />

Calle Mayor zur Hauptstraße der Stadt;<br />

hier siedelten sich zahlreiche Gremien und<br />

Berufe an. Einige Barockhäuser und Adelswappen<br />

aus dem 18.Jahrhundert sind<br />

noch heute erhalten – beispielsweise der<br />

Palast der Redín und Cruzat oder der Ezpeleta<br />

– und bezeugen die soziale Dynamik<br />

dieses Stadtteils.<br />

Neben der San Saturnino-Kirche liegt der<br />

Condestable-Palast, errichtet zur Mitte<br />

des 16. Jahrhunderts für den IV. Grafen<br />

von Lerín. Dieser kürzlich umgestaltete<br />

Bau beherbergt heute eines der Bürgerzentren<br />

der Stadt; hier finden Konzerte<br />

und andere Veranstaltungen vieler Art<br />

statt.<br />

Wenn wir an dieser Stelle in die Campana-<br />

Straße einbiegen, gelangen wir zur Cámara<br />

de Comptos, dem „Rechnungshof“ (Finanzverwaltung<br />

der autonomen Region<br />

Navarra), einem Beispiel der einheimischen<br />

spätgotischen Architektur. Durch<br />

ein von einem Spitzbogen überspanntes<br />

Portal treten wir in einen Gang, der von einem<br />

Tonnengewölbe gedeckt ist und in einen<br />

ruhigen Innenhof mündet.<br />

DAS RECOLETAS-<br />

KLOSTER<br />

Am Ende der Calle Mayor befindet sich am<br />

Recoletas-Platz das gleichnamige Kloster,<br />

gegründet vom Sekretär Philipps III, Juan<br />

de Ciriza, der dafür sorgte, dass die Krone<br />

als Eigentümerin dieses Grundstück<br />

den Nonnen der Madres Recoletas überließ.<br />

Das von Juan Gómez de Mora entworfene<br />

Bauwerk wurde 1634 fertiggestellt<br />

und ist ein Beispiel der klösterlichen Architektur<br />

des 18. Jahrhunderts.<br />

Sein schlichtes Äußeres lässt nicht die<br />

prachtvollen Altarbilder erwarten, die der<br />

Besucher im Inneren des Gotteshauses findet.<br />

Besonders sind das Hauptaltarbild<br />

und zwei seitlich angebrachte Altarbilder<br />

hervorzuheben. Im Jahr 1700 wurden sie<br />

Francisco Gurrea y García aufgetragen<br />

und ergeben gemeinsam ein beeindruckendes<br />

Gesamtbild.<br />

DAS NAVARRA-<br />

MUSEUM<br />

Über den Platz der O gelangt man zum Paseo<br />

de Ronda (Rundweg auf der Stadtmauer);<br />

hier findet man auch das Portal Nuevo<br />

(das neue Portal), eines der alten Stadttore.<br />

Von dort ausgehend führt ein sehr angenehmer<br />

Spaziergang zum Navarra-Museum,<br />

das im ehemaligen Krankenhaus<br />

Nuestra Señora de la Misericordia untergebracht<br />

ist.<br />

Von der ursprünglichen Konstruktion ist<br />

noch das 1556 von Juan de Villareal errichtete<br />

Portal erhalten, aber auch die alte<br />

Kapelle, die im Jahr 1547 vom Steinmetz<br />

Juan de Anchieta erbaut wurde. Diese Kapelle<br />

besitzt heute nicht mehr ihre Originalfassade,<br />

sondern eine Barockfassade aus<br />

dem 18. Jahrhundert, die von der Soledad-Kirche<br />

aus Puente la Reina stammt<br />

und 1934 hierher verlegt wurde. Im Inneren<br />

der Kapelle findet der Besucher eine<br />

P1<br />

routen um pamplona das pamplona der sehenswürdigkeiten<br />

6


interessante Ausstellung geistlicher Kunst.<br />

Im Kellergeschoss hat diese Ausstellung<br />

auch eine Sammlung prähistorischer Stücke<br />

zu bieten. Ihr erster Stock ist gänzlich<br />

der römischen Kunst gewidmet; hier besticht<br />

besonders die Mosaiksammlung.<br />

Die mittelalterliche Kunst teilt sich auf das<br />

erste und das zweite Geschoss auf. Unter<br />

den Ausstellungsstücken sind wegen ihres<br />

hervorragenden Zustands besonders die<br />

romanischen Kapitelle aus der alten Kathedrale<br />

und die hispano-muselmanische Truhe<br />

aus dem Kloster von Leyre hervorzuheben.<br />

Im zweiten Stock befinden sich ebenso<br />

Kunstwerke der Renaissance. Neben<br />

den Wandmalereien aus dem Oriz-Palast<br />

fällt hier eine wundervolle aus Holz geschnitzte<br />

Statue des heiligen Hieronymus<br />

ins Auge, ein Werk von Juan de Anchieta.<br />

Im dritten Stock findet man Kunstwerke<br />

Ein Besuch in der Kathedrale ist unverzichtbar,<br />

denn sie ist einer der großen Schätze der Stadt.<br />

Der heute erhaltene gotische Bau steht an der<br />

Stelle des vormaligen, im Krieg der Navarrería<br />

(1276) schwerwiegend beschädigten romanischen<br />

Gotteshauses. Zunächst errichtete man einen<br />

neuen Kreuzgang; diese Bauarbeiten dauerten<br />

während des gesamten 14. Jahrhunderts an.<br />

Neben dem gotischen Stil ist ein deutlicher französischer<br />

Einfluss erkennbar. An diesem Bauwerk<br />

besticht das bildhauerische Werk an den<br />

Zugangstüren zu den angeschlossenen Räumen,<br />

zum Beispiel das Amparo-Tor und das Preciosa-<br />

Tor, die beide die entschlafene Jungfrau María darstellen.<br />

Bevor wir die eigentliche Kathedrale betreten,<br />

können wir die Barbazana-Kapelle besichtigen,<br />

wo der Bischof Arnaldo de Barbazán (1318-1355)<br />

begraben ist. Diese von einem herrlichen<br />

Sterngewölbe überdachte Kapelle beherbergt die<br />

Virgen del Consuelo (Jungfrau des Trostes), das<br />

Refektorium (heute in ein kleines<br />

Kathedralenmuseum umfunktioniert), die Küche<br />

DAS PAMPLONA DER SEHENSWÜRDIGKEITEN<br />

aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert.<br />

Besondere Erwähnung verdient hier<br />

das Portrait des Markgrafen von<br />

San Adrián, ein Gemälde von Goya.<br />

Den Abschluss der Sammlung<br />

bilden die Werke des 20. Jahrhunderts..<br />

DIE NAVARRERÍA<br />

Durch die Straßen Santo Domingo, Mercado,<br />

Aldapa und schließlich Navarrería erreichen<br />

wir die Kathedrale. Danach setzen<br />

wir unseren Weg durch die Dormitalería-<br />

Gasse fort, die ihren Namen dem „dormitalero“<br />

der Kathedrale verdankt, der<br />

Nachts ihre Türen verschloss und der hier<br />

wohnte, und erreichen den Santa María la<br />

Real-Platz und den Erzbischöflichen Palast.<br />

In diesem Gebäude findet der Betrachter<br />

Die Kathedrale Santa María la Real<br />

und eine Kammer mit einer exquisiten Sammlung<br />

von Elfenbein- und Goldschmiedearbeiten, darunter<br />

besonders der Reliquienschrein des Heiligen<br />

Grabmals mit Emaille aus Limoges, ein Geschenk<br />

des Hl. Königs Ludwig von Frankreich. Außerdem<br />

finden wir hier die Buchumschläge des<br />

Evangeliums der Kathedrale aus dem 13.<br />

Jahrhundert und den Reliquienschrein des Lignum<br />

Crucis.<br />

Anschließend betreten wir die Kathedrale durch<br />

das Amparo-Tor und stehen nun in einem großen<br />

Gebäude, das im Wesentlichen im 15. Jahrhundert<br />

P1<br />

das pamplona der sehenswürdigkeiten routen um pamplona<br />

7<br />

eine architektonische Synthese der Einflüsse<br />

von Navarras mittlerer Region, wo<br />

die Steinquader dominieren, und der Ribera-Region<br />

mit ihrem typischen Ziegelstein.<br />

Hier öffnen sich die Bögen, die das Gebäude<br />

überspannen.<br />

DAS ZEITGENÖSSISCHE<br />

PAMPLONA<br />

Auf dem Weg die Labrit-Steige hinauf gelangen<br />

wir zur Fußgängerstraße Carlos III,<br />

einer zentralen Ader des Stadtlebens mit<br />

ihren Passanten, Käufern, Händlern und<br />

Läden aller Art. Wenn wir unseren Weg<br />

durch diese Straße an der Plaza del Castillo<br />

aufnehmen, finden wir rechter Hand die<br />

Avenida Roncesvalles, wo wir das beeindruckende<br />

Denkmal ans Encierro (Stiertreiben)<br />

des Künstlers Rafael Huerta Celaya<br />

aus Bizkaia bestaunen können.<br />

errichtet wurde und sich daher stilistisch und formal<br />

sehr einheitlich darstellt. Seit der<br />

Wiederherstellung der Monarchie im Jahr 1134<br />

diente die Kathedrale von <strong>Pamplona</strong> als Pantheon<br />

der Könige, obwohl alle vorhandenen Grabmäler<br />

beim Einsturz ihrer Decken 1390 verloren gingen,<br />

mit Ausnahme eines Grabes, das man als „la<br />

infantita” (die kleine Infantin/Thronfolgerin)<br />

kennt. Dieses Grabmal ist in die Südmauer eingelassen,<br />

neben dem erwähnten Amparo-Tor.<br />

Auch das Grabmal des Monarchen Karl III. von<br />

Navarra (el noble [der Edelmütige]), der direkt am<br />

Bau des neuen gotischen Gotteshauses beteiligt<br />

war, ist erhalten. Alleine ein Blick auf dieses herrliche<br />

Grabmal gegenüber vom Presbyterium ist<br />

bereits den Besuch in der Kathedrale Wert. Johan<br />

Lome de Tournai, möglicherweise zwischen 1413<br />

und 1429 aus Paris gekommen, leitete die<br />

Bauarbeiten. In seinen Skulpturen gab er mit<br />

bestechender Perfektion die Züge Karls III., die<br />

Schönheit seiner Frau Leonor und den Reichtum<br />

ihrer Gewänder in Alabaster aus Sástago wieder.<br />

P1


<strong>Pamplona</strong><br />

DER RINCÓN DEL CABALLO BLANCO (DIE ECkE DEs wEIßEN PfERDEs)<br />

Die Gesamtheit der Verteidigungsbauwerke <strong>Pamplona</strong>s ist eines<br />

der am besten erhaltenen Beispiele militärischer Architektur auf<br />

der Iberischen Halbinsel. Ein Großteil dieser Anlagen lässt sich<br />

begehen – zweifellos ein hervorragender Bestandteil eines Stadtbesuches.<br />

Dank ihrer strategischen Lage eröffnen die Baluartes<br />

(Bastionen, befestigte Mauerabschnitte) wundervolle Ausblicke<br />

auf die Außenviertel und auf die umliegenden Hügel. Ein Spaziergang<br />

auf der Stadtmauer ist ideal, um die Sinne schweifen zu lassen<br />

und die Umgebung in Ruhe zu genießen. Großartige Bauwerke<br />

erzählen hier von vergangenen Zeiten, wichtigen Schlachten<br />

der Geschichte und von <strong>Pamplona</strong> als Grenzstadt.<br />

Ein weiterer besonderer Fleck ist ihre Zitadelle, samt ihres wunderschönen,<br />

um den Bau herum verlaufenden und von Befestigungsmauern<br />

umgebenen Parks, genannt la Vuelta del Castillo,<br />

mitten im Herzen der Stadt. Einen Rundgang an diesem schönen<br />

Ort kann der Besucher auch zum Betrachten einer Ausstellung<br />

moderner Kunst nutzen: Die Gebäude des Zitadellenkomplexes<br />

beherbergen mehrere Kunstsammlungen dieser Art; wir finden<br />

sie zum Beispiel im als Sala de Mixtos bekannten Lebensmittellager<br />

oder im Polvorín (Munitionslager), und auch Skulpturen unter<br />

freiem Himmel sind zu sehen.<br />

DIE SAN BARTOLOMÉ-FESTUNG<br />

Als wichtigsten Unterstützungspunkt der ummauerten Stadt errichtete<br />

man im 18. Jahrhundert diese Festung außerhalb der<br />

Stadtmauern. Auf Anregung von Verboom, einem spanischen Militäringenieur<br />

flämischer Abstammung und Gründer des Real Cuerpo<br />

de Ingenieros (Königlichen Ingenieurskorps) errichtete man<br />

gemäß seinen Plänen aus dem Jahr 1726 drei Festungseinheiten,<br />

doch nur eine ist vollständig erhalten. Das heutige Gesamtbild<br />

ist von den 1796 getätigten Erweiterungen aus der Hand von<br />

PamPlona, die<br />

befestigte stadt<br />

Antonio Hurtado bestimmt. Es handelt sich um das letzte im<br />

<strong>Pamplona</strong> fertiggestellte Verteidigungsbauwerk. Oben auf seinen<br />

Flächen befinden sich heute die Gärten der Tejería und der Media<br />

Luna (des Halbmondes). Ohne Zweifel ist diese Stelle der beste<br />

Ausgangspunkt für einen Spaziergang auf <strong>Pamplona</strong>s Mauern,<br />

denn hier befindet sich das Interpretationszentrum der Festungsbauten.<br />

DIE LABRIT-BASTION<br />

Von einer Seite dieser Bastion ging die heute verschwundene Tejería-Front<br />

aus, von der neben der Jito-Ala-Front noch der Anfangsabschnitt<br />

erhalten ist. Nur ein Teil des umliegenden plattformartigen<br />

Geländes ist noch intakt, denn bei der städtischen<br />

Erweiterung an der Chantrea-Straße um 1960 verschwand eine<br />

seiner Seiten.<br />

DER RUNDWEG DES BISCHOFS<br />

BARBAZÁN<br />

In markantem Gegensatz zu den engen und verwinkelten Gassen<br />

von <strong>Pamplona</strong>s Altstadt öffnet sich hier plötzlich die Stadtmauer<br />

in diesem großen Balkon zwischen dem Rincón del Caballo Blan-<br />

DER PAsEO DE RONDA (RUNDwEG AUf DER sTADTMAUER)<br />

P2<br />

routen um pamplona pamplona, die befestigte stadt<br />

8


Schon im Mittelalter bestand <strong>Pamplona</strong> als<br />

Stadt innerhalb ihrer Stadtmauern; die Burg<br />

von Ludwig X. (el Hutín [der Zänker], 1308)<br />

vervollständigte ihre Verteidigungsanlagen<br />

co (der „Ecke des weißen Pferdes“) und der San Bartolomé-Festung.<br />

Begleitet von der Vegetation und dem Ausblick auf die Stadt<br />

setzt der Besucher seinen Weg auf der Mauer fort, die den heiligsten<br />

Teil der Stadt schützt, nämlich den erzbischöflichen Palast<br />

samt Kreuzgang, die Barbazana-Kapelle und den Kopfteil der<br />

Kathedrale Santa María la Real. Dieser Mauerabschnitt verfügt<br />

über keine Schießscharten, aber einige Mauertürmchen aus der<br />

Mitte des 18. Jahrhunderts sind erhalten.<br />

DIE REDÍN-BASTION<br />

Neben der Labrit-Bastion ist diese um 1540 erbaute Bastion die<br />

älteste ihrer Art und liegt auf dem höchsten Punkt des von Mauern<br />

umschlossenen Gebietes. Dank ihrer besonderen Lage ist<br />

diese Stelle der attraktivste Aussichtspunkt der Stadt über den<br />

Arga-Fluss. Diese „Ecke" ist ohne Zweifel eine der schönsten und<br />

reizendsten Stellen der ganzen Stadt für einen Spaziergang in<br />

der Nähe des San José-Platzes und der Kathedrale. Der Ausblick<br />

an dieser Stelle gilt als der beste der ganzen Stadt: Man sieht die<br />

Stadtviertel Rochapea, la Chantrea, San Jorge und im Hintergrund<br />

den San Cristóbal-Berg mit der verlassenen Festung in seinem<br />

höchstgelegenen Abschnitt.<br />

RAVELIN DER KÖNIGE<br />

Dieses Festungselement geht auf das 18. Jahrhundert zurück,<br />

die taconera<br />

Die um 1830 entworfene Taconera ist die<br />

älteste und eine der schönsten<br />

Parkanlagen der Stadt. Hier stößt man auf<br />

eine Mischung aus Bäumen, Büschen,<br />

Blumen und Monumenten – und in den<br />

Gräben zwischen den Mauern gibt es sogar<br />

einen kleinen Zoo. Unter den<br />

Befestigungsbauten ist die Gonzaga-<br />

Bastion wegen ihrer sehr atypischen<br />

Struktur hervorzuheben, die aus einer<br />

Reihe von Umgestaltungen im 17. und<br />

18.Jahrhundert hervorging. Im Jahr 1925<br />

unterlag dieser Bau erneut Veränderungen:<br />

Man füllte den Graben auf, riss Teile der<br />

Mauern ab und erweiterte sie an der<br />

Außenseite.<br />

Auch das zwischen 1675 und 1700 unter<br />

fRANZÖsIsCHEs PORTAL<br />

der Herrschaft Karls II. erbaute Ravelin<br />

(Wallschild) von San Roque ist sehenswert;<br />

es war als äußerer Verteidigungspunkt der<br />

Zitadelle ausgelegt. An einer seiner Seiten<br />

finden wir das Wappen des 1699<br />

ernannten Vizekönigs Pignatelli und<br />

Markgrafen von San Vicente. Gegenwärtig<br />

nimmt dieses Gelände allabendlich die<br />

Hirsche auf, die sich im oberen Bereich<br />

getrennt von den anderen Tieren<br />

ausruhen.<br />

Zweifellos gehört die Taconera-Bastion zu<br />

den am besten erhaltenen<br />

Festungselementen: Dank der vor nicht<br />

langer Zeit ausgeführten Restauration sind<br />

diese Mauerabschnitte wieder wie in ihren<br />

besten Zeiten zu sehen.<br />

P2<br />

pamplona, die befestigte stadt routen um pamplona<br />

9<br />

Von der Redín-Bastion sieht man<br />

die Stadtviertel Rochapea, la<br />

Chantrea, San Jorge und im<br />

Hintergrund den San Cristóbal-Berg<br />

als eine Verbesserung der Defensive an der französischen Front<br />

mithilfe der seinerzeit neuen militärischen Techniken des Ingenieurs<br />

Vauban erforderlich wurde.<br />

Zur Unterstützung der Verteidigungsaufgaben der Bastionen Redín<br />

und Abrevador befindet sich dieser Bau zwischen den beiden<br />

unteren Bastionen del Pilar und Nuestra Señora de Guadalupe,<br />

die beide aus der gleichen Zeit stammen.<br />

FRANZÖSISCHES PORTAL<br />

Unter den sechs Toren der ummauerten alten Stadt ist dieses


<strong>Pamplona</strong><br />

routen um<br />

pamplona<br />

Tor am besten erhalten.<br />

Im Jahr 1553 ließ der Vizekönig und Herzog von Alburquerque<br />

dieses Tor errichten. Noch heute sind seine Hebebrücke und<br />

die kürzlich rekonstruierten Ketten erhalten.<br />

Das geschnitzte Renaissance-Wappen stellt einen zweiköpfigen<br />

Adler und die kaiserlichen Waffen dar. Eine Gedenktafel erinnert<br />

an dieser Stelle an die Flucht von Zumalacárregui aus <strong>Pamplona</strong><br />

im Jahr 1833 zur Front der Karlistentruppen.<br />

DIE ABREVADOR-BASTION<br />

Der Aufstieg von den niedrig gelegenen Stadtteilen auf diese<br />

Bastion vermittelt eine Vorstellung von der außerordentlichen Sicherheit<br />

des Festungskomplexes. Hier beeindruckt die Magdalena-Flanke<br />

durch ihre Ausmaße und ihre Robustheit; sie verfügt<br />

über die beiden unteren Bastionen del Pilar und Nuestra Señora<br />

de Guadalupe. Von hier aus erreicht man über das Französische<br />

Portal die Altstadt der Navarrería.<br />

DIE UNTERE BASTION DEL PILAR<br />

Um die Defensivkraft der Abrevador-Bastion zu verstärken und<br />

die Mauer den Anforderungen der Zeit anzupassen, fügte man<br />

im 18. Jahrhundert diese Bastion hinzu. Bei den Verstärkungsarbeiten<br />

setzte man alle neuen Techniken des damals berühmten<br />

Ingenieurs Vauban ein. Darüber hinaus und trotz der zwei<br />

Jahrhunderte Zeitabstand wirken die beiden Bastionen (aus dem<br />

16. und 18. Jahrhundert) als erstaunlich harmonische Gesamtheit.<br />

Gleichzeitig spiegeln sie die technischen Fortschritte der<br />

militärischen Ingenieurskunst wider.<br />

KÖNIGSPALAST/GENERALARCHIV<br />

Der Palast der Könige Navarras befindet sich auf der Parma-<br />

Bastion. Dieser Ort, der heute nach der Umgestaltung von Rafael<br />

Moneo das Archiv von Navarra beherbergt, war praktisch<br />

während des gesamten Mittelalters Gegenstand von Auseinandersetzungen<br />

zwischen Monarchen und Bischöfen. Der<br />

GRÄBEN DER ZITADELLE<br />

Palast wurde zusammen mit dem Tiefgeschoss im Nordflügel<br />

in der Regentenzeit von Sancho VI. (el Sabio [der Weise],<br />

1150-1194) errichtet. Späteren Datums ist der Hofgang, der<br />

auf das 15. Jahrhundert zurückgeht und darüber hinaus im<br />

16. Jahrhundert Veränderungen erfuhr, als man ihn mit den typischen<br />

kastilischen Fundamentauflagern ausstattete. Das<br />

Portal stammt aus der Zeit Karls I. von Spanien und wurde<br />

1598 zu einem Besuch Philipps II. wiederaufgebaut. Hinter<br />

dem Palast befanden sich die Gärten und Gemüsepflanzungen,<br />

die sich bis hinunter zum Santo Domingo-Park erstreckten.<br />

DER PASEO DE RONDA (RUNDWEG<br />

AUF DER STADTMAUER)<br />

Dieser Rundweg, ehemals der Weg der Wachsoldaten, die ihren<br />

Blick zum Schutz der Stadt über Horizont und Umgebung<br />

schweifen ließen, verläuft entlang der gesamten Rückseite der<br />

ehemaligen Siedlung San Cernin, von der Taconera bis zum Caballo<br />

Blanco. Zweifellos ist er einer der schönsten Aussichtspunkte<br />

der Stadt. Ohne Fahrzeugverkehr und in grüner und sehenswerter<br />

Umgebung verläuft dieser angenehme Spazierweg<br />

zwischen den Mauern und dem Arga.<br />

DAS NEUE PORTAL<br />

Hier befinden wir uns an einem der spektakulären Eingangstore<br />

der Stadt. Der Ursprung dieser Maueröffnung geht auf das<br />

Jahr 1675 zurück, als an dieser Stelle unter dem Vizekönig und<br />

Grafen von Fuensalida ein Portal errichtet wurde. Nach den<br />

Schäden, den die absolutistischen Bomben im Jahr 1823 hinterließen,<br />

baute man möglicherweise die Brücke wieder auf,<br />

doch falls dem so war, wurde sie 1906 im Zuge der Verbreiterung<br />

der Landstraße von Guipúzcoa abgerissen. An ihrer Stelle<br />

brachte man einen funktionellen Eisensteg an. Mitte des 20.<br />

Jahrhunderts gab Víctor Eúsa dem neuen Portal die Gestalt, die<br />

wir heute vorfinden.<br />

P2<br />

routen um pamplona pamplona, die befestigte stadt<br />

10


DIE ZITADELLE<br />

Dieser Gesamtkomplex ist der erste architektonische Bezugspunkt<br />

der Stadt. Er gilt als das beste Beispiel der militärischen<br />

Architektur der spanischen Renaissance und als eine der herausragenden<br />

Verteidigungsanlagen Europas. Die internen Parkanlagen<br />

der Zitadelle und der rundum verlaufende Park, die Vuelta<br />

del Castillo, bilden die grüne Lunge <strong>Pamplona</strong>s.<br />

Heute findet man hier anstelle der militärischen defensiven Aufgaben<br />

ein Angebot an Freizeitaktivitäten, Kultur und Sport, das<br />

viele Bewohner <strong>Pamplona</strong>s gerne wahrnehmen.<br />

Zur Zeit Philipps II. begann der Bau der Zitadelle im Jahr 1571<br />

nach den Plänen des Militäringenieurs Giacomo Paleano, el Fratín.<br />

Diese neue Zitadelle entsprach zu ihrer Zeit den Fortschritten<br />

der Kriegstechnologie und der Notwendigkeit, sich gegen<br />

Kanonen nunmehr größerer Reichweite zu verteidigen. Unter<br />

diesem Gesichtspunkt war die alte Burg Ferdinands II. von Aragón<br />

(des Katholischen) militärtechnisch veraltet.<br />

So plante Palearo, der Herzog von Sabbioneta und Trajetto, mit<br />

der Hilfe von Vespasiano Gonzaga, dem Vizekönig von Navarra,<br />

Markgraf von Sabioneda und Herzog von Trayetto, eine Verteidigungsanlage<br />

nach Vorbild der modernen Zitadelle von Amberes:<br />

ein regelmäßiges Fünfeck mit den fünf Bastionen San Felipe el<br />

Real, Santa María, Santiago, San Antón und la Victoria an den<br />

Ecken. Im Jahr 1888 riss man im Zuge der ersten Stadterweiterung<br />

die beiden letztgenannten Bastionen nieder, doch einige<br />

Reste von San Antón sind noch heute im Konzertsaal von <strong>Pamplona</strong><br />

zu sehen.<br />

Unter der Vizeregentschaft des Grafen von Oropesa baute man<br />

an die Zitadelle mehrere sogenannte medias lunas (Halbmonde)<br />

an, bekannt unter den Namen Santa Teresa, Santa Ana, Santa<br />

Isabel, Santa Clara und Santa Lucía. Über dem Haupttor der<br />

Festung, das sich in Richtung der heutigen Avenida del Ejército<br />

öffnet, ist eine Gedenkinschrift aus dem Jahr 1571 zu Ehren des<br />

kÖNIGsPALAsT/GENERALARCHIV<br />

PamPlona, die befestigte stadt<br />

P2<br />

pamplona, die befestigte stadt routen um pamplona<br />

11<br />

PABELLON DE MIXTOs (UMGEsTALTETER wEINkELLER)<br />

Vizekönigs Gonzaga angebracht. Außerdem finden wir dort die<br />

Wappen Philipps IV., des Grafen von Oropesa und von Luis de<br />

Guzmán y Ponce de León, die ursprünglich die Frontseite des<br />

nicht mehr erhaltenen Tejería-Portals schmückten. Beim Abriss<br />

im Jahr 1918 konservierte man diese Wappen und brachte sie<br />

1926 an dieser Stelle an. Im Jahr 1946 wurde die Zitadelle fertiggestellt<br />

und empfing den Besuch Philipps IV. Doch auch nach<br />

diesem Datum nahmen die Bauarbeiten an der Festung kein Ende.<br />

Man stattete die Innenräume mit Einrichtungen verschiedener<br />

Art aus: ein Munitionslager, ein Waffensaal (das vormalige<br />

Arsenal der Artillerie), ein Ofen, das alte Lebensmittellager und<br />

der im 17. Jahrhundert gebaute und 1720 von Ignacio de Sala<br />

umgestaltete Weinkeller, heute bekannt unter dem Namen Pabellón<br />

de Mixtos. Unter der verantwortlichen Leitung des gleichen<br />

Ingenieurs erbaute man auch die Gewölbe an den Zugängen<br />

zur Zitadelle und erprobte sie unter Bombeneinwirkung.<br />

Diese damals moderne Konstruktion demonstrierte eindrucksvoll<br />

ihre Wirkung: Niemals wurde sie unter Waffen eingenommen.<br />

Nur ein einziges Mal wurde sie niedergeworfen, nämlich im<br />

Winter 1808, als die französischen Truppen nach dem Vertrag<br />

von Fontainebleau sich außerhalb der Stadt niederließen, da der<br />

Vizekönig und Markgraf von Vallesantoro sich geweigert hatte,<br />

sie im Inneren des Militärgeländes aufzunehmen. Am 16. Februar<br />

begannen die Franzosen nach reichlichen Schneefällen, das<br />

Wachpersonal der Zitadelle mit Schneebällen zu bewerfen. Die<br />

Wachsoldaten gaben sich dem Spiel hin, vergaßen ihre Pflichten<br />

und wurden plötzlich von den französischen Truppen umzingelt<br />

und entwaffnet. Kurz nach diesem Vorfall begann in Spanien der<br />

Unabhängigkeitskrieg.<br />

Im Jahr 1966 übergab die Militärführung das Zitadellengelände<br />

an die Stadt <strong>Pamplona</strong>, die heute ihre Räume für Ausstellungen<br />

nutzt. Eine Reihe von Skulpturen hat außerdem die Gärten in ein<br />

angenehmes Freiluftmuseum verwandelt.<br />

P2


<strong>Pamplona</strong><br />

DIE KATHEDRALE SANTA MARÍA LA REAL<br />

DIE ALTSTADT VON PAMPLONA<br />

der jakobsweg<br />

entdeckt PamPlona<br />

<strong>Pamplona</strong> ist die erste Stadt und Station auf dem beliebten und<br />

zum Weltkulturerbe erklärten französischen Zweig des Jakobswegs.<br />

Noch liegt Santiago hunderte von Kilometern entfernt,<br />

noch muss der Reisende und Pilger kleine Dörfer, Städte und<br />

menschenleere Ebenen durchqueren und raue Wegstrecken begehen,<br />

um sein Ziel, das Grab des Heiligen, zu erreichen.<br />

Auf dieser Route bewegt sich der Reisende auf dem üblichen Pilgerweg<br />

durch <strong>Pamplona</strong>, von der Magdalena-Brücke über den<br />

Arga bis zu den mittelalterlichen Straßen und Kirchen der Altstadt.<br />

Auf dieser Strecke kann man sich für einen Tag in die Rolle<br />

des Pilgers begeben und das Wegstück durch <strong>Pamplona</strong> begehen.<br />

Der Jakobsweg führt durch das historische Zentrum, den ältesten<br />

Teil der Stadt. Er bietet eine hervorragende Gelegenheit,<br />

sich im mittelalterlichen Gewirr seiner kopfsteingedeckten Gassen<br />

treiben zu lassen und das Angebot an Läden und Hotels<br />

wahrzunehmen.<br />

P3<br />

routen um pamplona der jakobsweg entdeckt pamplona<br />

12


Der Jakobsweg führt durch das historische Zentrum, den<br />

ältesten Teil der Stadt, und bietet eine hervorragende<br />

Gelegenheit, sich im mittelalterlichen Gewirr seiner<br />

kopfsteingedeckten Gassen treiben zu lassen.<br />

die magdalena-brücke<br />

Der Hauptzugang der Pilger in die Stadt führt über diese<br />

gotische Brücke. Sie stammt aus dem 12. Jahrhundert<br />

und ist mit drei leicht spitzen Bögen, dreieckigen<br />

Pfeilerköpfen und an den Stützstellen auf Rund-<br />

DAS PORTAL DE FRANCIA<br />

(FRANZÖSISCHE PORTAL)<br />

Nach Überqueren der Magdalena-Brücke durchschreitet der Pilger<br />

das Französische Portal oder Zumalacárregui-Portal (1553)<br />

und geht bergauf in Richtung Navarrería, durch die Carmen-Straße,<br />

im 14. und 15. Jahrhundert auch Rúa de los Peregrinos genannt.<br />

Das Französische Portal ist das älteste der Stadt; es ist<br />

mit einem Wappen geschmückt, das einen zweiköpfigen Adler<br />

und die kaiserlichen Waffen trägt.<br />

DER RINCÓN DEL CABALLO BLANCO<br />

(DIE „ECKE DES WEISSEN PFERDES“)<br />

Ganz oben auf der Redín-Bastion liegt eine der reizendsten<br />

Ecken der Stadt: An dieser Stelle befand sich ein Palast, von<br />

dem das Mentidero-Kreuz (1500) erhalten ist; später stand hier<br />

eine Pilgerunterkunft und heute finden wir an ihrer Stelle ein Hotel.<br />

Von hier aus eröffnet sich ein wunderschöner Blick auf den<br />

Arga und die Befestigungsgräben.<br />

Das Portal de Francia (Französische Portal,<br />

1553) ist das älteste der Stadt und von einem<br />

Wappen mit einem zweiköpfigen Adler und<br />

den kaiserlichen Waffen geschmückt<br />

Stützbögen konstruiert. An einem Ende ist ein<br />

Kreuzbalken mit einem Bild des Heiligen Jakobs<br />

angebracht. Nach der Überquerung des Arga befindet<br />

sich der Pilger zu Füßen der Stadtmauern.<br />

P3<br />

der jakobsweg entdeckt pamplona routen um pamplona<br />

13<br />

DIE KATHEDRALE SANTA<br />

MARÍA LA REAL<br />

Hinter der neoklassizistischen Fassade von Ventura Rodríguez<br />

verbergen sich in diesem gotischen Gotteshaus aus dem 14.<br />

und 15. Jahrhundert Kunstschätze wie das Mausoleum Karls III.<br />

von Navarra und Leonors von Kastilien und der fein gearbeitete<br />

gotische Kreuzgang, der als einer der herausragenden Exemplare<br />

in Europa gilt. Neben einer vieleckigen Apsis besitzt die Kathedrale<br />

von <strong>Pamplona</strong> – wie für eine Pilgerkirche typisch – einen<br />

Chorumgang.<br />

DAS RATHAUS<br />

Der Jakobsweg führt auch über den Rathausplatz, einen der wichtigsten<br />

Schauplätze des berühmten San Fermín-Festes. Am zentralen<br />

Balkon der Barockfassade des Rathauses wird jedes Jahr<br />

am 6. Juli der Chupinazo gezündet, die Rakete, die das große<br />

Fest einleitet. Nach dem Zusammenschluss der drei Siedlungen<br />

zur Stadt (1423) erbaute man an dieser Stelle das erste Rathaus.


<strong>Pamplona</strong><br />

routen um<br />

pamplona<br />

DIE SANTO DOMINGO-KIRCHE<br />

Ehemals gewährten die religiösen Bruderschaften den Pilgern<br />

hier Unterschlupf; Santo Domingo ist mit ihrem weiten, schlichten<br />

und freien Innenraum eine typische Vertreterin ihrer Art der<br />

Kirchenarchitektur. Dennoch besticht ein prachtvolles, dem Heiligen<br />

Jakob gewidmetes Renaissance-Altarbild, das man auch in<br />

einer Nische an der Fassade findet, zusammen mit einem Pilger<br />

samt Pilgerstab, Hut und einer Muschel-Pelerine. An der Fassade<br />

des Gotteshauses ist ebenso die Muschel, das Zeichen des<br />

Jakobswegs, in den Nischen und am Eingangstor vertreten.<br />

DAS NAVARRA-MUSEUM<br />

Am Ende der Santo Domingo-Steige kommen wir an diesem Museum<br />

an, das die wichtigste archäologische und künstlerische<br />

Sammlung Navarras beherbergt. Besonders hervorzuheben<br />

sind die Truhe aus Leyre (Anfang des 11. Jahrhunderts) und das<br />

Bildnis des Markgrafen von San Adrián, ein Werk Goyas. In diesem<br />

Gebäude war vorher das allgemeine Krankenhaus untergebracht,<br />

von dem die Fassade und die Kapelle erhalten sind, beide<br />

im plateresken Stil aus dem 16. Jahrhundert.<br />

DIE CALLE MAyOR<br />

DIE SAN LORENZO-KIRCHE<br />

P3<br />

routen um pamplona der jakobsweg entdeckt pamplona<br />

14


DIE SAN NICOLÁS-KIRCHE<br />

Auch dieses Gotteshaus war gleichzeitig eine Festung<br />

und bildete einen Teil der Stadtmauern. Heute erinnern<br />

dicke Mauern, Gitterroste und ein Wachturm an die defensive<br />

Aufgabe dieses Bauwerks aus dem 12. Jahrhundert.<br />

Die im 19.Jahrhundert reformierte Kirche zeigt<br />

sich mit einem aufgeräumten gotischen Inneren. Ihr<br />

Chor verfügt über die bedeutendste Barockorgel der<br />

Stadt.<br />

DIE SAN LORENZO-KIRCHE<br />

Von der ursprünglich mittelalterlichen Gestalt dieses im<br />

18. Jahrhundert neu eingeweihten Gotteshauses ist nur<br />

noch ein Turm erhalten. Hier finden wir die berühmte<br />

San Fermín-Kapelle mit der Büste und dem Reliquien -<br />

schrein des gleichnamigen Heiligen, der Patron und erster<br />

Bischof von <strong>Pamplona</strong> war. Neben dieser Kirche<br />

liegt der Recoletas-Platz, auch Ajos-Platz genannt, mit<br />

einem neoklassizistischen Brunnen von Luis Paret und<br />

dem 1634 gegründeten Recoletas-Kloster.<br />

DIE SAN NICOLÁS-KIRCHE<br />

der jakobsweg entdeckt pamplona<br />

der jakobsweg entdeckt PamPlona<br />

die san saturnino- oder<br />

san cernin-kirche<br />

P3 routen um pamplona<br />

15<br />

P3<br />

Die Festungskirche des San Saturnino von Toulouse (der<br />

Evangelisierer <strong>Pamplona</strong>s), auch San Cernin genannt, liegt im Herzen<br />

der gleichnamigen Siedlung, in der sich die ersten fränkischen<br />

Volksgruppen niedergelassen hatten – ein unternehmungslustiges<br />

und dynamisches Bürgertum. Im Inneren der Kirche findet der<br />

Besucher eine elegante Mischung gotischer Formen. Eine ihrer<br />

Kapellen steht unter dem Zeichen der Virgen del Camino (Jungfrau<br />

des Wegs), der Herrscherin und Königin <strong>Pamplona</strong>s.


<strong>Pamplona</strong><br />

DER TACONERA-PARK<br />

Das Gesamtbild der Hauptstadt Navarras ist ohne ihre Parks<br />

und Gärten nicht vorstellbar. Ihre reichliche Vegetation spendet<br />

der Stadt Sauerstoff und heißt den Spaziergänger willkommen,<br />

der die Ruhe seines Wegs genießen möchte. Hervorzuheben<br />

sind die Zitadelle und der um dieselbe herum verlaufende<br />

Park, die sogenannte Vuelta del Castillo, die grüne<br />

Lunge der Stadt, aber auch die Flussauen des Arga, eine<br />

Route am Flussufer zwischen Gemüsegärten, Höfen, Brücken,<br />

die durch städtische und ländliche Szenarien führt. Mehr als<br />

20% der Flächen sind grün oder frei von Fahrzeugverkehr –<br />

damit ist <strong>Pamplona</strong> zweifellos eine Stadt, die besonders zu einem<br />

Spaziergang einlädt.<br />

Ein Spazierweg durch das grüne <strong>Pamplona</strong> könnte an der Zitadelle<br />

beginnen und über einen Rundgang auf der Vuelta de<br />

Castillo zum Antoniutti-Park führen, der den Eingang zum Taconera-Park<br />

bildet.<br />

Diese Gärten sind mit dem Paseo de Ronda (dem Stadtmauer-Rundweg)<br />

verbunden, der uns zum Eckchen des Caballo<br />

Blanco (weißen Pferdes) führt. Von dort aus verlassen wir den<br />

historischen Stadtkern und setzen unseren Weg in Richtung<br />

Media Luna-Park fort. Drei weitere schöne, aber etwas weiter<br />

entfernt vom Stadtzentrum gelegene Orte warten auf den Be-<br />

das grüne PamPlona:<br />

Parks und gärten<br />

DER YAMAGUCHI-PARK<br />

P4<br />

routen um pamplona das grüne pamplona: parks und gärten<br />

16


Die sogenannte Vuelta del Castillo, der<br />

um die Zitadelle herum verlaufende<br />

Park, ist die größte Parkanlage der Stadt<br />

mit Grünzonen und Fußgängerwegen<br />

LA VUELTA DEL CASTILLO (DER PARK UM DIE ZITADELLE)<br />

sucher: der Yamaguchi-Park im Stadtteil Ermitagaña und das<br />

Gelände der Universidad Pública (öffentlichen Universität) von<br />

Navarra sowie der Park der Universität von Navarra. Andererseits<br />

durchfließt der Flussauen-Park des Arga die Stadt <strong>Pamplona</strong><br />

an den Magdalena-Gärten und verlässt sie am Stadtteil San<br />

Jorge.<br />

DER PARK DER ZITADELLE<br />

Die Zitadelle von <strong>Pamplona</strong> ist eine der bedeutendsten defensiven<br />

Anlagen der europäischen militärischen Renaissance-Architektur.<br />

Philipp II. ließ sie 1571 zur Verteidigung gegen die fortdauernden<br />

französischen Einfälle bauen.<br />

Heute birgt sie in ihrem Inneren ein ruhiges Gartengelände mit<br />

kleinen Bäumen, Rasenflächen und Kunstwerken der Avantgarde,<br />

unter anderem von Jorge Oteiza, Néstor Basterretxea, Vicente<br />

Larrea, Alberto Eslava, Ricardo Ugarte, Imanol Aguirre, Pablo Juarros,<br />

... . Außerdem ... Außerdem zeigen ihre militärischen Bauten<br />

heute Ausstellungen zeitgenössischer Kunst.<br />

LA VUELTA DEL CASTILLO (DER PARK<br />

UM DIE ZITADELLE)<br />

Diese Parkanlage im englischen Gartenstil ist die größte der<br />

Stadt. Hier findet der Besucher Grünflächen, Bäume und Fußgän-<br />

P4<br />

das grüne pamplona: parks und gärten routen um pamplona<br />

17<br />

Die Taconera (1830) ist der<br />

älteste Park der Stadt, und im<br />

Inneren ihrer Gräben gibt es<br />

sogar einen kleinen Zoo<br />

gerwege – ideal zum Spazierengehen oder Sport treiben. Das<br />

Gelände um die Zitadelle mit einem leichten Gefälle zu den Gräben<br />

hin bildet den Grund und Boden dieses Parks; in den Gräben<br />

dürfen keine Gebäude errichtet werden. In diesem Park<br />

findet der Besucher herausragende Werke der zeitgenössischen<br />

Skulptur von Alberto Eslava, Faustino Aizkorbe und Alfredo<br />

Sada.<br />

DER ANTONIUTTI-PARK<br />

Durch das Taconera-Portal erreicht der Besucher diesen mit<br />

zahlreichen Bäumen bestandenen Park. Viele junge Leute nehmen<br />

hier das Freizeitangebot mit Schlittschuhbahn und einem<br />

Skateboard-Rundkurs wahr.<br />

Auch hier gibt es zeitgenössische Skulpturen zu sehen, unter<br />

anderem Polifemo von José Ramón Anda.<br />

Dieser Park geht in die Larraina-Parkanlagen über, die an den<br />

Stadtmauern liegen und außerordentliche Blicke über den Arga<br />

freigeben.<br />

DER TACONERA-PARK<br />

Dieser romantische französische Garten ist auf einem Mauerbollwerk<br />

errichtet. Es handelt sich um die älteste Grünanlage<br />

der Stadt (1830); in ihren Gräben gibt es einen zoologischen


<strong>Pamplona</strong><br />

DER MEDIA LUNAPARK<br />

routen um<br />

pamplona<br />

Garten mit halbfrei gehaltenen Hirschen,<br />

Ziegen, Enten, Schwänen, Hasen und<br />

Pfauen. Unter dem vielfältigen und exotischen<br />

Baumbestand finden sich einige<br />

sehr alte Spezies.<br />

Neben einem beeindruckenden Exemplar<br />

eines japanischen Schnurbaums<br />

(Sophora japonica) lädt das Café Alt<br />

DER CAMPUS DER UNIVERSIDAD DE NAVARRA<br />

Wien mit einer umfangreichen Karte an<br />

Kaffees und Tees ein. Auf einem Spaziergang<br />

ist eine Reihe von Skulpturen<br />

zu sehen, zum Beispiel die berühmte<br />

Mari Blanca (18. Jh.) und das Denkmal<br />

für den Tenor Gayarre, aber auch das<br />

San Nicolás-Portal (1666) und die gotischen<br />

Bögen des Theobald II.<br />

DER MEDIA LUNA-<br />

PARK<br />

In diesem Park romantischen Stils in<br />

Form eines abnehmenden Mondes gibt<br />

es Brunnen, einen Fischteich, eine<br />

Schlittschuhbahn und ein reizendes Café.<br />

Zu seinen 43 Baumarten zählen auch<br />

mehrere Sequoias. Ein Spaziergang führt<br />

an diversen Gedenkstätten vorbei, darunter<br />

zum Beispiel das Denkmal für den<br />

Geiger Pablo Sarasate aus Navarra oder<br />

Sancho el Mayor, König von <strong>Pamplona</strong>.<br />

Zu Füßen der Stadtmauer liegt der Tejería-Park,<br />

der sich bis zur mittelalterlichen<br />

Magdalena-Brücke erstreckt.<br />

DER YAMAGUCHI-PARK<br />

Als Zeugnis der guten Beziehungen<br />

zwischen <strong>Pamplona</strong> und ihrer Partnerstadt<br />

Yamaguchi wurde dieser orientalische<br />

Park unter Mitwirkung japanischer<br />

Gartenarchitekten angelegt. Diese<br />

Grünanlage ist mit Ornamenten der<br />

japanischen Kultur geschmückt: einem<br />

kleinen Geysir, einem Teich mit Brücke<br />

P4<br />

routen um pamplona das grüne pamplona: parks und gärten<br />

18


DER CAMPUS DER UNIVERSIDAD PÚBLICA<br />

VON NAVARRA<br />

das grüne PamPlona: Parks und gärten<br />

und Wasserfall und mehreren japanischen<br />

Busch- und Baumarten. Sie ist<br />

den vier Jahreszeiten gewidmet. In diesem<br />

Park befindet sich auch das Planetarium<br />

von <strong>Pamplona</strong>, das Programme<br />

und Ausstellungen verschiedener<br />

Art bietet.<br />

DER CAMPUS DER<br />

UNIVERSIDAD<br />

PÚBLICA VON<br />

NAVARRA<br />

In den Gärten dieses Universitätscampus<br />

findet man über hundert Spezies<br />

aus fünf Kontinenten: Vertreten sind sowohl<br />

Afrika (Palme, Tanne aus Lybien,<br />

Atlaszeder, …) und Amerika (Sequoya,<br />

der Flussauen-Park des arga<br />

Dieser 12 Kilometer lange natürliche<br />

Weg verläuft entlang des Arga auf<br />

seinem Weg durch <strong>Pamplona</strong>. Hier<br />

findet der Spaziergänger oder<br />

Wanderer eine Reihe von Parks,<br />

Gärten, Laufstegen und Brücken<br />

über den Fluss, samt Anlegestellen,<br />

P4<br />

das grüne pamplona: parks und gärten routen um pamplona<br />

19<br />

Akazie, Magnolie, …) als auch Ozeanien<br />

(Eukalyptus), Asien (Pagodenbaum, türkischer<br />

Haselnussbaum, …) und Europa<br />

(Eiche, Eibe, Buche, ...). Außerdem gibt<br />

es auch Vertreter der einheimischen<br />

Spezies Navarras.<br />

DER CAMPUS DER<br />

UNIVERSIDAD DE<br />

NAVARRA<br />

Dieser Campus ist heute eine weitere<br />

bedeutende Grünzone der Stadt: Auf einer<br />

Fläche von 40 000 m 2 stehen hier<br />

mehr als 43 000 Bäume und Büsche<br />

vieler Art, wie Sequoya, Ahorn, Linde,<br />

Schwarzpappel, Judasbaum, Tanne, Zeder,<br />

Weide und Ginkgo.<br />

Orten zum Fischen, Spielanlagen<br />

und alten restaurierten Mühlen.<br />

In den wiederhergestellten<br />

Flussauen lässt sich auch Fauna<br />

beoachten, zum Beispiel<br />

Schildkröten, Fische, Enten und<br />

andere Vögel.<br />

P4


<strong>Pamplona</strong><br />

gastronomie und<br />

einkäufe<br />

<strong>Pamplona</strong> eröffnet seinen Besuchern eine Vielfalt von Möglichkeiten<br />

für einen angenehmen Aufenthalt in einer gastfreundlichen<br />

Atmosphäre. Die Stadtviertel quellen über vor Leben; hier<br />

arbeiten kleine Familienbetriebe neben neuen Läden, großen<br />

Märkten und Kaufhäusern, die für ihre Bewohner und Besucher<br />

ein breit gefächertes gastronomisches, kulturelles und freizeitorientiertes<br />

Angebot bereithalten.<br />

Im historischen Kern und den beiden städtischen Erweiterungszonen<br />

finden wir einen Großteil des vielfältigen Angebots; diese<br />

Bereiche mit ihren vielen Läden waren und sind traditionelle<br />

Treffpunkte von <strong>Pamplona</strong>s Bewohnern.<br />

Mit seinen Straßen und Alleen – viele von ihnen sind Fußgängerzonen<br />

–, den weitläufigen und bequem zu begehenden Plätzen<br />

und einer Mischung aus Ruhe und dem charakteristischen Stadttrubel<br />

ist das Zentrum von <strong>Pamplona</strong> ein idealer Ort für Spaziergänge<br />

und Einkäufe, zum Essen gehen und um sich von den Gewohnheiten<br />

der Bewohner mitreißen zu lassen. Auf einem Spaziergang<br />

durch die Straßen des Stadtkerns finden wir ein vielsei-<br />

die calle san nicolás<br />

tiges Angebot an Kultur und Dienstleistungen: Über 500 Läden,<br />

fast 300 Hoteleinrichtungen und rund hundert Dienstleistungseinrichtungen<br />

stehen für alle Bedürfnisse und Ansprüche<br />

in Sachen Einkauf und Freizeit zur Verfügung. In den traditionellen<br />

Läden können wir zum Beispiel das typische rote Tuch erwerben,<br />

aber auch die Figuren der Maskengruppen der Giganten<br />

und der großköpfigen cabezudos, eine kunsthandwerklich<br />

hergestellte bota (Trinkbeutel) für Wein, originelle T-Shirts oder<br />

auch hausgemachtes Kaffeegebäck, das den Spaziergang versüßt.<br />

Daneben gibt es natürlich noch viele andere Läden, sowohl<br />

Produkte örtlicher Marken als auch Franchise-Niederlassungen,<br />

internationale Marken und einige exklusive Boutiquen.<br />

In dieser Zone findet man auch einige der feinsten Juwelierläden<br />

der Stadt.<br />

EIN HALT UNTERWEGS<br />

Eine unter <strong>Pamplona</strong>s Bewohnern sehr beliebte Tradition ist<br />

der kurze Stopp unterwegs und die Freude an den vielfältigen<br />

Geschmäcken der pinchos (kleinen Spießchen).<br />

Zur Mittagszeit oder am Wochenende ist ein Spaziergang<br />

durch die Straßen Estafeta, San Nicolás oder Navarrería sehr<br />

zu empfehlen, denn dort bieten die Bars eine enorme Vielfalt<br />

von kleinen Happen aus vorzüglicher Küche. Außerdem findet<br />

man sich mit etwas Glück plötzlich mitten in einer der vielen<br />

gastronomischen Veranstaltungen. Zum Beispiel sind die Semana<br />

de la Cazuelica y el Vino (Woche des Aperitifs im Tontopf<br />

und des Weins) von Navarra zu nennen, aber auch die Semana<br />

del Pincho (Woche der Spießchen), gastronomische<br />

Veranstaltungen rund um die Pilze (sehr typisch in der bewaldeten<br />

Umgebung) oder über Jagd und Wild … . Sobald… die<br />

Nacht hereinbricht, bevölkern sich diese Straßen zunehmend<br />

mit jungen Leuten, die den Tag bis tief in die Nacht hinein verlängern.<br />

die Bars eine enorme Vielfalt Von kleinen HaPPen aus<br />

VorzüglicHer kücHe<br />

P5<br />

routen um pamplona gastronomie und einkäufe<br />

20


Zur Mittagszeit oder am Wochenende ist ein<br />

Spaziergang durch die Straßen Estafeta, San<br />

Nicolás oder Navarrería sehr zu empfehlen<br />

VERFÜHRUNGEN FÜR DEN GAUMEN<br />

Es ist überaus schwierig, der hoch geschätzten Gastronomie Navarras<br />

zu widerstehen. Lieber stattet man einem der zahlreichen<br />

traditionellen Läden einen unverzichtbaren Besuch ab und erwirbt<br />

zum Beispiel einen guten aus Schafsmilch hergestellten Käse.<br />

Man unterscheidet zwei Herkunftsbezeichnungen, nämlich den<br />

Idiazabal und den Roncal. Außerdem bietet sich auch als typische<br />

Füllung eine gelbe Blutwurstsorte mit Lammfett an, nebst Ei mit<br />

Reis, Wurstwaren wie der bekannte chorizo oder eine chistorra<br />

(würzige oder pikante Paprikawurstsorten) oder eine Flasche pacharán<br />

(Anis-Schlehen-Likör). Für die Freunde der Süßwaren gibt<br />

es wohl nichts Besseres als mantecadas (Süßgebäck aus Mehl<br />

und Ei mit Schweinefett ...), Kaffeegebäck oder Kaffeebonbons.<br />

Wer das Beste aus den Gemüsegärten Navarras entdecken<br />

möchte, findet am Ende der Mañueta-Straße den Santo Domingo-<br />

Markt, den ältesten Markt der Stadt aus dem Jahr 1876. An seinen<br />

über 50 Ständen gibt es ein reiches Angebot an immer frischen<br />

Produkten der Jahreszeit neben einem Supermarkt und einer<br />

Bar mit Restaurant. Auch der Ensanche-Markt ist traditionsreich,<br />

nicht sehr weit vom Zentrum entfernt und bietet hervorragende<br />

Produkte.<br />

Doch wer lieber die Gastronomie Navarras direkt und „live" erleben<br />

möchte, der findet im historischen Stadtkern und in den<br />

Stadterweiterungen, den „Ensanches“, einige herausragende<br />

Restaurants. In den meisten Restaurants bildet die traditionelle<br />

Gastronomie die Grundlage der Küche, aber auch neue Trends,<br />

„Fusionen“ und avantgardistische Angebote finden sich unter der<br />

Vielzahl der Lokale. Auf der gastronomischen Bühne ist das Gemüse<br />

– stets frisch und nach Jahreszeit – der große Hauptdarsteller.<br />

Es ist köstlich, sich von einer guten Menestra (Gemüsesuppe)<br />

verführen zu lassen, die Gemüse-Artischocke (Cardy, Kardone)<br />

zu probieren, habas (dicke Bohnen) oder Borretsch zu ver-<br />

santo domingo-markt<br />

P5<br />

gastronomie und einkäufe routen um pamplona<br />

21<br />

Am Ende der Mañueta-Straße liegt<br />

der Santo Domingo-Markt, der<br />

älteste Markt der Stadt<br />

suchen oder den Gaumen mit Salatherzen aus den Gemüsegärten<br />

der Magdalena zu erfreuen. Diese Gärten liegen am Flussufer<br />

des Arga, nah am Zentrum <strong>Pamplona</strong>s, und ihre Salate mit<br />

ein wenig Öl und fein gehacktem Knoblauch sind eine Delikatesse.<br />

Weitere typische Gerichte sind die pochas (weiße Bohnen) mit<br />

Schweineschwanz und rote Bohnen mit Pfefferschoten.<br />

Auch Fleischgerichte spielen eine wichtige Rolle in der örtlichen<br />

Gastronomie: Ihr König ist das Kotelett vom einheimischen<br />

Rind und die Königin ist das Wildgericht. Was den Fisch<br />

betrifft, genießt das Kabeljaugericht ajoarriero einen guten Ruf<br />

wegen seines originellen Geschmacks. Wer es lieber etwas<br />

leichter mag, findet bestimmt im Lachs aus dem Bidasoa-Fluss<br />

oder in der Forelle a la Navarra (gebraten mit Schinken) eine<br />

gute Alternative.<br />

Als Nachspeise ist der geröstete Geschmack der cuajada (aus<br />

geronnener Milch) unübertroffen, oder man versucht eine goshua<br />

oder eine costrada.<br />

Weine mit<br />

Herkunftsbezeichnung<br />

navarra<br />

Als Begleitung zu einem guten Essen bieten die Weine der<br />

Herkunftsbezeichnung Navarra eine Fü lle von<br />

Mö glichkeiten, von den bekannten Rosé weinen ü ber einen<br />

weißen Chardonnay bis hin zu gereiften Rotweinen und<br />

sü ßen Muskatellern. In dieser Vielfalt findet sich ein Wein<br />

fü r jeden Anlass und Geschmack, der einen Besuch unvergesslich<br />

macht.


outen mit ausgangspunkt<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

i n diessem Reiseführer schlagen wir Ihnen<br />

verschiedene Routen vor, auf denen Sie,<br />

ausgehend von <strong>Pamplona</strong>, die<br />

Foralgemeinschaff Navarra auf einfache und<br />

angenehme Weise näher kennen lernen können.<br />

Von Irme komforttablen Hotel aus erreichen Sie in<br />

R0<br />

routen 9 Ausflüge<br />

23<br />

nur wenigen Stunden attraktive Gegenden, in<br />

denen Sie den künstlerischen und kulturellen<br />

Reichtum Navarras entdecken können.<br />

Wir hoffen, dass Ihnen diese Routen gefallen, die<br />

Ihnen lhren Aufenthalt bei uns angenehmer machen<br />

können.


R 1 oute<br />

Diese Landschaft ist von<br />

außerordentlicher Schönheit.<br />

Auch hier versetzt uns das<br />

Grün Navarras in Erstaunen,<br />

ebenso wie der Zauber kleiner,<br />

von der Viehwirtschaft<br />

lebender Dörfer.<br />

In Aralar verschmilzt die<br />

aggressive Pracht der<br />

Berggipfel, mit den mehr als<br />

60 Dolmen, die diese Sierra<br />

krönen, mit dem dichten Laub<br />

der Wälder. Im Ulzamatal wird<br />

die Landschaft sanfter und<br />

die Wiesen und Täler vermitteln<br />

ein Gefühl unvergleichlichen<br />

Friedens.<br />

AltARbild von ARAlAR<br />

Auf der Rückfahrt nach<br />

Lekunberri, biegen wir auf die<br />

N750 und stellen das Auto in<br />

Iribas ab. Nach einer halben<br />

Stunde Fußweg erreichen wir den<br />

Ursprung des Larraun in<br />

Aitzarreta, eine unglaubliche<br />

Quelle, die am Fuße einer steilen<br />

Felswand ans Freie tritt. Sollte es<br />

allerdings geregnet haben, nehmen<br />

wir von diesem Plan lieber<br />

Abstand, da der Weg dann<br />

schlammbedeckt ist.<br />

Auf der Rückfahrt nach <strong>Pamplona</strong><br />

biegen wir in Urritza Richtung<br />

Lizaso ab. Dieses schmale<br />

Sträßchen umgeben von Wäldern,<br />

Wiesen und Weiden der idyllischen<br />

Landschaft des Basaburua<br />

Mayor bringt uns fast unmerklich<br />

hinter Erbiti ins Ulzama-Tal.<br />

•san miguel de aralar •die larraun-quelle •eichenhain von orgi<br />

DER GEBIRGSZUG VON ARALAR<br />

UND DAS ULtZAmA-tAL<br />

S<br />

SIERRA VON ARALAR<br />

Die Bergkette oder Sierra von Aralar<br />

muss man einfach gesehen haben. Im<br />

Licht klarer Tage oder im düsteren<br />

Zauber der häufigen Nebel, dieses Ge -<br />

bir ge zeigt immer sein majestätisches<br />

Wesen.<br />

208 Quadratkilometer mit Bergkä mmen<br />

aus Kalkfelsen und sanften, hügeligen<br />

Tälern, die sich bis nach Guipúzcoa<br />

erstrecken. Zwei Drittel der Sierra gehören<br />

zu Navarra, der Rest zur Nach bar -<br />

provinz. Von dem Heilig tum San Miguel<br />

aus überblickt man einen großen Teil<br />

dieses mächtigen Gebirgszugs.<br />

In Aralar gab es bereits in der Vor ges -<br />

chichte menschliches Leben. Beweis<br />

dafür sind seine 44 Dolmen und ein<br />

Menhir, die größte Ansam m lung von<br />

Dolmen in Navarra. Zahl rei che interessierte<br />

Forscher haben diese megalithischen<br />

Funde, ihre Furchen und Mar kie -<br />

rungen und die in diesen kollektiven<br />

Grabstätten gefundenen Überreste studiert.<br />

Regen ist hier keine Seltenheit und doch<br />

verwundert es, dass es in der Sierra<br />

von Aralar kaum Bäche oder Flüßchen<br />

gibt. Grund dafür ist die Kalkstruktur dieses<br />

Gebirges, die dazu führt, dass ihre<br />

Felsen neben hunderten von Höhlen und<br />

Grotten unzählige Quellen beherbergen,<br />

in denen das in den Boden versickerte<br />

Wasser austritt. Durch das Innere dieser<br />

9 Ausflüge<br />

Berge fließen große Mengen derar versickerten<br />

Wassers.<br />

Die Flüsse Larraun und Guadiana treten<br />

an die Oberfläche, wann es ihnen<br />

beliebt, und ebenso verschwindet sie<br />

vor den Augen derer, die sie suchen.<br />

Der Larraún hat mehrere “Ursprünge”.<br />

Den ersten finden wir in der Quelle von<br />

Aitzarreta, an einer beeindruckenden<br />

Felswand, wo er je nach Jahreszeit mit<br />

großer Kraft zutage tritt. Unweit davon<br />

verschwindet das Wasser in einem<br />

Graben, so dass der Boden rundum hier<br />

vollkommen trocken ist, außer wenn es<br />

so viel regnet, dass die Erde nicht das<br />

gesamte Wasser aufnehmen kann.<br />

Selbst wenn er hier und dort zum Vors -<br />

chein kommen sollte, verschwindet er<br />

dann vollständig in der Erdhöhle Le -<br />

zegalde, um dann in Iribas mit mehr<br />

Wasser zum zweiten Mal an die Ober flä -<br />

che zu treten.<br />

Eine Gegend wie Aralar bietet sich für<br />

diverse Sportarten an: Ski, Kanu, Wan -<br />

dern, Bergsteigen, Mountain-Bike. Sie<br />

brauchen nur zu wählen.<br />

R1 gebirgszug von aralar und das ultzama-tal<br />

24


dAs weRtvollste Juwel in ARAlAR ist ein<br />

AltARbild, dAs Als eines deR emblemAtischsten<br />

emAileARbeiten des mittelAlteRs gilt. es<br />

stAmmt Aus dem AuslAufenden 12.<br />

D<br />

In der Sierra liegt auf 1.235 Metern Höhe<br />

das Heiligtum von San Miguel de<br />

Aralar. Es kann sich sicherlich vielerlei<br />

Dinge rühmen, ganz besonders aber<br />

der Landschaft. Die 1.494 Meter des<br />

Beriáin, der Gebirgsausläufer San Donato,<br />

700 Meter weiter unten, der Korridor<br />

von Araquil, der Engpass von Oskía,<br />

die Sierra von Urbasa, die Felsen<br />

des Putretoki und weit im Hintergrund,<br />

aber allgegenwärtig die Pyrenäen. All<br />

dies raubt einem hier den Atem. Wenn<br />

der Nebel nicht zu dicht ist, verliert dieses<br />

Panorama selbst an Nebeltagen,<br />

die in Aralar keine Seltenheit sind,<br />

DAS HEILIGTUM SAN MIGUEL VON ARALAR<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Um von <strong>Pamplona</strong> aus unser Ziel zu erreichen,<br />

fahren wir auf der Umgehungs-Schellstraße<br />

PA-30 in Richtung<br />

San Sebastián oder wir überqueren die<br />

Avenida de Guipúzcoa, wo der Verkehr<br />

meist nicht sehr gut fließt. Wir fahren<br />

an Berriozar vorbei, nehmen dann die<br />

Autobahn AP-15 bis Irurtzun und folgen<br />

der A-15 in Richtung San Sebastián.<br />

Dort sehen wir die reizenden Dos<br />

Hermanas, zwei Zwillingsberge an der<br />

Straße und in der Nähe des Larraun-<br />

Flusses.<br />

Bei Kilometer 34 der A-15 nehmen wir<br />

die Ausfahrt Lekunberri-S. Miguel de<br />

Aralar. Hier begleitet uns ein eindrucksvoller<br />

Blick auf die Bergkuppen<br />

des cresterío oder circo de las Malloas.<br />

Wir biegen nach Links ab und machen<br />

uns auf der mühsamen Landstraße NA-<br />

7510 auf den Weg zur Kapelle San Mi-<br />

nichts von seinem Zauber. Ganz im Gegenteil,<br />

es hüllt alles in einen magischen<br />

Hauch von Geschichten und Legenden.<br />

Früher bedeutete der Besuch von San<br />

Miguel eine große Anstrengung, denn<br />

es gab keine Straßen und der Fußweg<br />

dauerte mehr als zwei Stunden. Das<br />

Heiligtum war die Belohnung der Pilger<br />

für ihren Fußmarsch. Einer der Geistlichen<br />

widersetzte sich sogar vehement<br />

dem Bau dieser Fahrwege, da er fürchtete,<br />

dass die mühselige Wallfahrt damit<br />

ihren Sinn verliere.<br />

Heiligtum San<br />

Miguel von Aralar<br />

Etxarri-Aranatz<br />

Uharte-Arakil<br />

Lekunberri<br />

Madotz<br />

Cía<br />

sieRRA von ARAlAR<br />

Baraibar Udabe<br />

Jauntsarats<br />

Auza Larraintzar<br />

Iribas<br />

Lizaso<br />

NA-7510<br />

A-10<br />

A-15<br />

NA-7500<br />

A-15<br />

Irurtzun<br />

guel. Auf dieser Straße sollten wir vorsichtig fahren<br />

und können in Ruhe den wundervollen Buchenwald<br />

genießen, der uns umgibt. Schon bald<br />

erreichen wir die majestätische Heiligenstätte<br />

San Miguel de Aralar, ein Bauwerk von schlichtem<br />

Ernst, das einen beeindruckenden Ausblick<br />

aufs Umland bietet.<br />

R1<br />

gebirgszug von aralar und das ultzama-tal 9 Ausflüge<br />

25<br />

Das Heiligtum von San Miguel de Aralar<br />

wurde im Jahre 1.074 erbaut. Neben<br />

seinen drei Schiffen, drei Apsiden<br />

und dem Portal findet sich im Innern<br />

eine Kapelle aus dem 12. Jahrhundert,<br />

von der erzählt wird, dass sie an der<br />

Stelle errichtet wurde, an der dem Ritter<br />

Teodosio de Goñi aus Navarra ein<br />

Drache erschien. Der Legende zufolge<br />

rettete ihn der Erzengel mit seinem<br />

Schwert vor dem Drachen und befreite<br />

den Ritter von den Ketten, die ihm<br />

als Strafe auferlegt worden waren,<br />

weil er seine Eltern in einem Anfall von<br />

Eifersucht umgebracht hatte.<br />

Eraso<br />

NA-411<br />

N-240-A<br />

AP-15<br />

Orgi<br />

PAMPLONA<br />

Marcaláin<br />

Latasa<br />

Burlada<br />

Villava


R 1 oute<br />

der gebirgszug von aralar und das ultzama-tal<br />

D<br />

DAS ULTZAMA-TAL<br />

Das Ulzama-tal scheint der Phantasie<br />

eines Malers entsprungen zu sein,<br />

der mit seinen Bildern eine sanfte hügelige,<br />

grüne, Landschaft entwarf.<br />

Die Gipfel der Berge sind weder<br />

hoch noch abrupt, sondern eher<br />

sanft. Die weiten grünen Wiesen teilen<br />

sich den Platz mit Hainen, und<br />

auch für Wälder mit ihren Buchen, Eichen,<br />

Kiefern und Kastanienbäumen<br />

war Raum auf der Leinwand unseres<br />

Künstlers. Die Ländereien werden<br />

durch natürliche Hecken aufgeteilt,<br />

die Parzellen unterschiedlicher Größe<br />

und Farbe schaffen.<br />

In diesem Tal, umgeben von Bergen,<br />

Wiesen und Wäldern, Bächen und grasendem<br />

Vieh, spürt man das feuchte,<br />

milde Klima, das für diese Weidelandschaft<br />

und Farngebiete typisch ist.<br />

Die Dörfer sind klein und malerisch.<br />

Ihre Steinhäuser mit Satteldächern<br />

und Rundbogentüren sind normalerweise<br />

groß und mit großzügigen Balkonreihen<br />

geschmückt. Besonders<br />

zu nennen sind hier vielleicht die Ort-<br />

schaften Auza und Eltzaburu, herrliche<br />

Dörfchen des Ulzamatals.<br />

In den Dörfern des feuchten Teils Navarras<br />

lebt man von der Vieh- und Forstwirtschaft,<br />

obwohl es hier im Laufe der<br />

letzten Jahre eine starke Entwicklung<br />

hin zu Milchprodukteindustrie gegeben<br />

hat. Daneben weist dieses Tal eine ausgezeichnete<br />

Küche auf.<br />

Um einen schönen Blick auf das Tal<br />

genießen zu können, fahren wir am<br />

Besten nach Elso oder zum Aussichtspunkt<br />

von Guelbenzu, von wo aus man<br />

das gesamte Ulzama-tal, Basaburua<br />

und sogar die Malloas und die Sierra<br />

von Aralar überlickt.<br />

Von Auza aus Richtung Eltzaburu kommen<br />

wir nach knapp hundert Metern<br />

zu einem Feldweg, der uns zur Pferdezucht<br />

von Ultzama bringt, wo auf 120<br />

Hektar Fohlen und Stuten weiden, aus<br />

denen beste, reinrassige Rennpferde<br />

werden sollen. Ein wahrhaftig sehenswertes<br />

Schauspiel.<br />

9 Ausflüge<br />

Besonders zu erwähnen ist, dass in<br />

dem Eichenhain von Orgi ein<br />

interessantes Programm für<br />

sehbehinderte Personen angeboten<br />

wird. Man organisiert hier Aktivitäten,<br />

bei denen das Hauptgewicht auf<br />

anderen Sinneswahrnehmungen liegt.<br />

Eine andere Art, die Natur zu erleben<br />

und es vielen Personen zu ermöglichen,<br />

all das, was dieser Wald zu bieten hat,<br />

genießen zu können. Den häufig<br />

verfügen viele Personen nicht über die<br />

notwendigen Mittel, um sich an dem,<br />

was uns um gibt, vollauf freuen zu<br />

können. Und allen von uns gehen<br />

unbeschreibliche Eindrücke und<br />

Gefühle verlustig, weil wir nicht alle<br />

unsere Fähigkeiten zu nutzen wissen. Hier<br />

können wir sie unter Beweis stellen.<br />

In der Nähe von Lizaso führen uns<br />

Hinweisschilder zu dem faszinierenden<br />

Natur- und Erholungsgebiet von<br />

Orgi. Zwischen Pfaden und Wegen,<br />

Natur und der Frische der Eichen und<br />

weiterer 50 Baumarten wartet Orgi<br />

auf unseren Besuch.<br />

dAs ultzAmA-tAl<br />

R1 gebirgszug von aralar und das ultzama-tal<br />

26


pilotprogramm<br />

infoRmAtionsstelle in oRgi<br />

RAnA tempoRARiA<br />

In unmittelbarer Nähe von Lizaso und<br />

nur knapp 30 Kilometer von <strong>Pamplona</strong><br />

entfernt, befindet sich das Naturgebiet<br />

Orgi.<br />

Vorbereitet auf den Besuch Erholungssuchender,<br />

ziehen sich Wege<br />

durch diesen Eichenhain, die uns zu<br />

einem angenehmen Spaziergang einladen.<br />

Hier erwarten uns 80 Hekter<br />

Gemeindewald mit Stieleichen und<br />

mehr als fünfzig weiteren Baumarten,<br />

Pflanzen und Sträuchern. Auf<br />

mehr als 40 Vogelarten trifft man an<br />

diesem Ort, wo Amsel, Specht und<br />

Sperber zusammenleben.<br />

D<br />

DER EICHENHAIN<br />

VON ORGI<br />

Am Ausgangspunkt finden wir eine<br />

Informationsstelle mit erläuternden<br />

Schautafeln, die sich neben einem<br />

deR eichenhAin von oRgi<br />

Ausflugslokal und dem Parkplatz befinden,<br />

auf dem wir unser Fahrzeug<br />

abstellen.<br />

Mehr als 2 Kilometer Weg lassen<br />

uns hier die Ernsthaftigkeit des Eichenhains<br />

spüren. In Orgi wurde der<br />

Freiheit der Natur absoluter Respekt<br />

entgegengebracht. Hier ist die Um-<br />

deR eichenhAin von oRgi<br />

R1<br />

gebirgszug von aralar und das ultzama-tal 9 Ausflüge<br />

27<br />

route 1<br />

welt lebendig und wächst nach ihren<br />

eigenen Gesetzen. Man hat hier lediglich<br />

einige wenige Wege und rustikale<br />

Brücken angelegt, um den<br />

Zugang zu erleichtern. Aber wir haben<br />

hier auf jeden Fall einen Platz in<br />

der ersten Reihe, von dem aus wir<br />

das Schauspiel des freien Lebens<br />

von Pflanzen und Tieren beobachten<br />

können.<br />

Auf dem Weg trifft man auf ein kleines<br />

Labyrinth aus Sträuchern und<br />

Büschen, das besonders den Kleinen<br />

Freude machen wird. Der letzte<br />

und nicht weniger schöne Teil von<br />

Orgi befindet sich auf der anderen<br />

Seite der Straße nach Guelbenzu.<br />

Allerdings ist der Zutritt beschränkt,<br />

denn es handelt sich um ein Gebiet<br />

der Wiederaufforstung.<br />

R1


R<br />

2•durch schluchten von lumbier und arbaiun<br />

oute DURch SchLUchtEN<br />

bARtgeieR<br />

DIE SCHLUCHTEN VON LUMBIER<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> in Richtung Zaragoza-<br />

Madrid und fahren dann auf der A-21 Richtung<br />

Jaca-Huesca. Hinter dem Loiti-Pass biegen wir<br />

links auf die NA-150 ab, über die wir nach drei<br />

Kilometern den Abzweig zur Schlucht vom Lumbier<br />

erreichen.<br />

DIE SCHLUCHTEN VON ARBAIUN<br />

Um Arbaiun zu besuchen, folgen wir der Straße<br />

von Lumbier (NA-178) bis Domeño, wo wir dann<br />

nach Usún abbiegen. An der Brücke von Usún<br />

beginnt ein schmaler, 3 Km. langer Fußweg durch<br />

den Fels, der einst Wasserkanal bis Lumbier war.<br />

9 Ausflüge<br />

ANREISEINFORMATION<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

R2 durch schluchten<br />

28<br />

NA-150<br />

A-21<br />

NA-150<br />

NA-178<br />

Lumbier<br />

Lumbier-Bergenge<br />

schluchten von lumbieR<br />

Domeño<br />

Liédena<br />

Arbaiun-<br />

Bergenge<br />

Jaca<br />

N-240


stRecke: 90 kms<br />

40 hektAR von nAtuRschutzgebiet<br />

In der Schlucht von Lumbier, genau wie in der<br />

Schlucht von Arbaiun, spürt man die eigene<br />

Ohnmacht angesicht der Kräfte der Natur.<br />

Beeindruckt betrachtet man diese Macht des<br />

Wassers und der Erosiion, die im Laufe mehrerer<br />

Millionen Jahre tiefe Einschnitte in die Berge<br />

spülen konnten, unzugängliche Landschaften mit<br />

vertikalen Felswänden, tiefen Flussbetten,<br />

Felsen voller Risse und Höhlen, die zahlreichen<br />

Tieren, insbesondere Vögeln Zuflucht bieten. Hier<br />

findet man vor allem Gänsegeier, Bartgeier,<br />

Falken und Milane. So verwundert es nicht, dass<br />

die Schlucht von Arbaiun zum Vogelschutzgebiet<br />

erklärt wurde.<br />

L<br />

LUMBIER-BERGENGE<br />

Hier erwarten uns ein ein Kilometer langer<br />

Hohlweg, 40 Hektar Naturschutzgebiet<br />

und ein 130 Meter hoher Einschnitt, den<br />

das Wasser in den harten Kalkfels gefressen<br />

hat. Dieser, an seinen beiden Enden<br />

eher enge Felseinschnitt weitet sich zur<br />

Mitte hin aus. Vorbei an diesem unzugänglichen<br />

Ort, der nur von den mutigen<br />

Flößern bezwungen wurde, führte bis in<br />

die 50er Jahre die Eisenbahnlinie “El Irati”,<br />

für die zwei Tunnel angelegt wurden.<br />

Heute bildet diese ehemalige Bahnstrekke<br />

den Fußweg durch die Schlucht. Von<br />

diesem Weg aus sieht man die Überreste<br />

einer Brücke aus dem 16.Jahrhundert,<br />

die der Legende zufolge vom Teufel errichtet<br />

wurde.<br />

lumbieR-<br />

beRgenge<br />

A<br />

ARBAIUN-BERGENGE<br />

Arbaiun ist ein 1.164 Hektar großes Naturschutzgebiet.<br />

Der Salazar fließt hier 6<br />

schwindelerregende Kilometer durch eine<br />

385 Meter tiefe und durchschnittlich 550<br />

Meter breite Schlucht mit einer eigenwilligen<br />

Struktur. Während der obere Teil der<br />

die sAlAzAR fließt gänsegeieR<br />

R2<br />

durch schluchten 9 Ausflüge<br />

29<br />

Schlucht aus völlig vertikalen Wänden<br />

aus hartem Kalkgestein besteht, ist sie<br />

im unteren Teil nicht mehr ganz so wild<br />

und in dem weniger widerstandsfähigen<br />

und dauerhaften Kalk-Sand-Gestein der<br />

Felsen zeichnen sich die Formen der Erosion<br />

ab.<br />

Hier trifft man auf eine große vegetative<br />

Vielfalt, geprägt vor allem von Eichen,<br />

Steineichen, Buchen, Stecheichen, Bergeichen<br />

und Buchsbäumen.


R 3 oute<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> über die Avenida<br />

Baja Navarra. Links vorbei an Burlada,<br />

schlagen wir über die N-121-A die<br />

Route Richtung Frankreich ein. Auch<br />

am nächsten Kreisel und der folgenden<br />

Kreuzung folgen wir der gleichen<br />

Richtung. Unweit unseres Weges, am<br />

Fuße des Saioa, liegt Lantz, das für seinen<br />

Karneval berühmt ist. Zu unserer<br />

Rechten das Gasthaus Ultzama, in dem<br />

wir auf der Rückfahrt die hausgemachte<br />

Spezialität aus geronnener Schafsmilch<br />

kosten müssen.<br />

Und bald schon befinden wir uns am<br />

Eingang zur Domäne Bertiz, einer herrlichen<br />

Mischung aus gepflegten Gärten<br />

und unberührtem Wald.<br />

Die Landschaft entlang der Passstraße<br />

mit ihren steilen Abhängen und Bergen<br />

ist beeindruckend, aber die Fahrbahn ist<br />

breit und bietet uns die Möglichkeit verschiedentlich<br />

anzuhalten, um die wundervolle<br />

Aussicht zu genießen.<br />

Wir setzen unseren Weg auf der<br />

N-121-B fort und gelangen schon bald<br />

nach Elizondo, einem reizenden<br />

Städtchen mit seinen fachwerk- und<br />

wappengeschmückten Häusern beiderseits<br />

des Flusses. Auf den zahlreichen<br />

Brücken kann man den feuchten Zauber<br />

genießen. Einige Häuser scheinen direkt<br />

aus dem Baztan-Fluss zu wachsen.<br />

Anschließend fahren wir auf den<br />

Otsondo-Pass. Auf der Passhöhe bietet<br />

sich ein spektakuläres Panorama. Auf<br />

der anderen Seite führt uns die Straße<br />

sieben Kilometer lang langsam hinunter<br />

nach Urdax und seinem beliebten<br />

Ortsteil Dantxarinea. Dort biegen wir<br />

nach links und erreichen über eine<br />

schmale Straße die Höhlen von<br />

Zugarramurdi, wo noch heute<br />

Geschichten um Hexen und Sabbats in<br />

der Luft liegen.<br />

Bertiz<br />

N-121A<br />

Zugarramurdi<br />

Oronoz–Mugairi<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

N-121B<br />

Urdazubi/Urdax<br />

Elizondo<br />

•domäne von bertiz •elizondo •höhlen von urdax und zugarramurdi<br />

AtLANtISchEN<br />

pyRENäEN<br />

Im Baztan-Tal setzt der Zauber des Nordens Navarras<br />

den i-Punkt auf faszinierende Landschaften, schlichte<br />

Dörfer und eine exzellente Küche. Das in dieser<br />

idyllischen Gegend grasende Vieh spiegelt den<br />

Reichtum seiner ausgedehnten, immer grünen<br />

Weiden wider. In den dichtbelaubten Wäldern findet<br />

man hauptsächlich Eichen und Buchen.<br />

D<br />

DOMÄNE VON BERTIZ<br />

Die Domäne von Bertiz umfasst<br />

2.000 Hektar, die bis zum letzten<br />

Zentimeter ein Genuss sind. Ein sehenswerter<br />

Botanischer Garten und<br />

palastähnliche Bauwerke, umgeben<br />

von wildwachsendem und unberührtem<br />

Wald machen Bertiz<br />

zu einem wunderschönen Ort<br />

von großer Bedeutung für Navarra.<br />

Was heute ein Naturpark ist, war<br />

in früheren Zeiten ein Gebiet,<br />

das man den Adligen des Tals<br />

als Gegenleistung für die Bewahrung<br />

der Neutralität Navarras<br />

gegenüber Frankreich und<br />

9 Ausflüge<br />

R3 atlantischen pyrenäen<br />

30<br />

Kastillien überließ.<br />

Pedro Ciga y Mayo war der letzte Besitzer.<br />

Er erwarb die Domäne 1889 für<br />

650.000 Goldpeseten jener Zeit. Als<br />

leidenschaftlichem Liebhaber der Na-<br />

tur gelang es diesem reichen Anwalt,<br />

einen botanischen Garten mit mehr als<br />

120 Spezien aus allen Kontinenten zu<br />

schaffen. Vor seinem Tode en 1949<br />

stiftete Pedro Ciga Bertiz der Provinzregierung<br />

von Navarra, jedoch unter<br />

einer Bedingung: Die Ländereien müssen<br />

so erhalten werden, dass ihre<br />

Merkmale nicht verändert werden.<br />

Der gepflegte, baumbestandene Garten<br />

bietet dem Besucher eine botani-


und mit deR nähe des golfes von biskAyA veRlieRen die beRge lAngsAm An höhe.<br />

sche Reise durch unzählige Länder.<br />

Mehr als 120 Pflanzenarten, alle gekennzeichnet,<br />

erwarten den Besucher<br />

hier inmitten einer traumhaften Umgebung,<br />

mit Brücken, Wasserfällen, Laubengängen,<br />

Spazierwegen und Teichen.<br />

Einige dieser Bäume und Büsche<br />

brachte Pedro Ciga von seinen zahlreichen<br />

Reisen mit. Hervorzuheben sind<br />

hier besonders ein exotischer Ginkgo<br />

mit Fächerblättern, eine Farnpalme aus<br />

Java und ein beeindruckender Bambus-Dschungel.<br />

Aber damit nicht genug. In dem Bauernhaus<br />

Tenientetxea befindet sich ein<br />

Informationszentrum Natur. Und eine<br />

modernistische Kapelle rundet diesen<br />

Komplex der Domäne ab.<br />

Und nun der Wald. Zu Fuß, mit dem<br />

Rad oder zu Pferd können wir vom<br />

Park aus den Weg nehmen, der uns in<br />

eine Vegetation wilder Schönheit führt.<br />

Hier erwartet uns ein undurchdringlicher<br />

Wald aus Buchen, Eichen und Kastanienbäumen<br />

und ein 11 Kilometer<br />

langer Wanderweg, der an dem Palast<br />

von Aitzkolegi endet, einem kapriziösen<br />

Bauwerk, das Pedro Ciga seiner<br />

Frau schenkte und von dem aus man<br />

eine wunderbare Aussicht hat. Dieser<br />

Wald beherbert unzählig Tierarten,<br />

von denen einige vom Aussterben<br />

bedroht sind. Zu erwähnen ist auch,<br />

dass in Bertiz 50 verschiedene Vogelarten<br />

anzutreffen sind. Genießen Sie<br />

diese Natur!.<br />

elizondo<br />

E<br />

ELIZONDO<br />

Das schöne Städtchen Elizondo ist die<br />

Hauptstadt des Baztantals, das Handels-<br />

und Behördenzentrum. Das gesamte<br />

Tal bildet ein einziges Gemeindegebiet<br />

und der gemeinschaftliche<br />

Besitz kann von jedem Anwohner genutzt<br />

werden. Elizondo, wo Vieh- und<br />

Jahrmärkte abgehalten werden, ist ein<br />

Städtchen mit Ambiente, in dem immer<br />

Leben herrscht.<br />

Die Häuser Elizondos im Stil des Nordens<br />

erstrecken sich entlang der Ufer<br />

des Baztan- oder Bidasoa-Flusses. Sie<br />

sind normalerweise groß, mit Satteldächern<br />

und großzügigen Dachtraufen,<br />

die die herrlichen Holzbalkone überdecken.<br />

Die Eingänge in Form eines<br />

Bogens und mit Vorhalle ziehen den<br />

Blick des Besuchers auf sich.<br />

Besondere Aufmerksamkeit wecken die<br />

zahlreichen Herrschaftshäuser und Pa-<br />

R3<br />

atlantischen pyrenäen 9 Ausflüge<br />

31<br />

die domäne von beRtiz<br />

läste, die die Straßen Elizondos<br />

schmücken, insbesondere in der Hauptstraße.<br />

In vergangenen Zeiten mussten<br />

viele Anwohner dieser Gegend nach<br />

Amerika emigrieren. Andere schufen<br />

sich eine Stellung als Edelleute am Hofe<br />

von Madrid und erhielten einen Adelstitel.<br />

Einige dieser Edelleute und Indianos<br />

kehrten dann mit ihrem Vermögen nach<br />

Elizondo zurück.<br />

Unter diesen herrschaftlichen Gebäuden<br />

ist besonders der Barockpalast Arizkunenea<br />

hervorzuheben. Er wurde 1730<br />

von Miguel de Arizkun, einem wichtigen<br />

Mitglied am Hofe Phillips V. errichtet.<br />

Während des Ersten Karlistenkrieges<br />

beherbergte dieser Palast so illustre Gäste<br />

wie den spanischen Thronfolger<br />

Carlos de Borbón, Zumalacárregui und<br />

den General Espoz y Mina.<br />

Das barocke Rathaus mit seinem Säulengang<br />

stammt aus dem 18. Jahrhundert.<br />

In seinem Innern wird noch immer<br />

die alte Flagge des Tals aufbewahrt, die<br />

im Jahre 1212 bei der Schlacht in bei<br />

Navas de Tolosa geweht haben soll.


R<br />

3atlantischen pyrenäen<br />

oute<br />

Erwähnenswert sind ebenfalls das Istekonea-Haus,<br />

die Paläste Cabe de Armería<br />

Arozarena und Arretxea, das<br />

Haus Francesenea, der Datue-Palast,<br />

das Haus des Vizekönigs und die Kirche<br />

Santiago.<br />

Die Liebhaber des Süßen kommen hier<br />

Zwar sind die Höhlen von Urdazubi/Urdax nicht so bekannt<br />

wie die von Zugarramurdi, die stets mit Hexerei in Verbindung<br />

gebracht werden. Sie sind jedoch wesentlich spektakulärer<br />

und sehr sehenswert.<br />

Urdazubi/Urdax, fast an der Grenze zu Frankreich, ist ein<br />

nettes, kleines Dorf, in dem man sich der Viehzucht widmet<br />

und ein obligatorischer Durchgansort auf dem Jakobsweg.<br />

Daher rühren auch seine Ursprünge. Von 1221 bis 1789 unterstand<br />

der Ort dem mächtigen Kloster San Salvador de Urdax,<br />

ehemaliges Pilgerhospiz. Von diesem Kloster, dass in<br />

dem Konventionskrieg geplündert und gebrandschatzt wurde,<br />

kann man heute noch die beeindruckende Kirche bewundern.<br />

Die übrigen Teile des Klosters, u.a. der Kreuzgang, wurden<br />

später zu Wohnraum umgebaut. Die übrigen Gebäude stammen<br />

aus dem 16. und 17. Jahrhundert.<br />

Begibt man sich Richtung Zugarramurdi, erreicht man neben<br />

dem Bauernhof Matxingonea die Höhlen von Ikaburu, in denen<br />

der Legenda nach die Lamias lebten, nixenartige Fabelwesen<br />

halb Frau, halb Fisch. 350 Meter Grotte mit zahlreichen<br />

kleineren Nebenhöhlen, und stets das Gefühl miterleben zu<br />

können, wie die vom Kalk gräulich gefärbten und vom Magnesium<br />

polierten Stalaktiten und Stalagmiten wachsen und<br />

sterben.<br />

auf ihre Kosten. Die Konditorei Malcorra<br />

stellt eine exquisite Mandelschokolade<br />

her. Aber das ist erst der Anfang.<br />

Denn die reichen Böden von Elizondo<br />

bringen Produkte außerordentlicher<br />

Qualität hervor: das Rind-, Lamm- und<br />

Schweinefleisch ist von erster Qualität,<br />

h<br />

HÖHLEN VON URDAZUBI/URDAX ODER IKABURU<br />

9 Ausflüge<br />

die Lachsforelle exquisit, und was die<br />

Nachspeisen angeht, so kann man vor<br />

der geronnenen Schafsmilch und dem<br />

Topfen nur den Hut ziehen. Eine typische<br />

Spezialität ist Txuri-tabeltz, ein<br />

leckeres Gericht aus Innereien des<br />

Lamms.<br />

die höhlen von zugARRAmuRdi<br />

Die unzähligen Verzweigungen der Höhle führen in unglaubliche<br />

Hallen, in denen das Plätschern eines Baches wiederhallt:<br />

des Urtxuma. Diese Höhle ist mit Treppen und guter<br />

Beleuchtung ausgestattet und kann besichtigt werden.<br />

Daneben verfügt Urdazubi/Urdax über zwei prähistorische<br />

Fundstätten, die Höhlen von Alkerdi und Berroberria.<br />

Hier findet sich auch das Bauernhaus von Axular, das Pedro<br />

de Aguerre, dem großen klassischen Schriftsteller in Euskera,<br />

der baskischen Sprache, seinen Namen gab. Eine Legende<br />

erzählt, das der Teufel ihm Unterricht in Geisterbeschwörung<br />

erteilte und im Gegenzug dazu seine Seele bekommen sollte.<br />

Aber als es Zeit war zu “zahlen”, änderte Pedro Axular seine<br />

Meinung und floh. Der Teufel verfolgte ihn, konnte aber nur<br />

seinen Schatten ergreifen. Aus diesem Grunde war Axular als<br />

“der Mann, der seinen Schatten verlor” bekannt. Über der<br />

Gegend rund um Urdax schweben unzählige dieser, der<br />

Phantasie des Volkes entstammenden Legenden über Hexenmeister<br />

oder itxikos.<br />

Nicht zuletzt kann man in Urdazubi/Urdax seinen Gaumen<br />

mit exzellenten Speisen verwöhnen: schmackhafte Pilze,<br />

grüne Bohnen, Lauch, Zichorien, sowie saftiges Rinder- und<br />

Lammfleisch. Und zum Nachtisch hausgemachte Produkte<br />

aus Schafsmilch: Topfen und geronnene Milch.<br />

R3 atlantischen pyrenäen<br />

32


D<br />

DIE HÖHLEN VON<br />

ZUGARRAMURDI<br />

Zurragamurdi entstand als Gut des Klosters<br />

San Salvador in Urdax. Es liegt in einem<br />

Gebiet Navarras mit stark verankerten<br />

vorchristlichen Gebräuchen, was besonders<br />

im 16. und 17. Jahrhundert den<br />

Nährboden für Hexenpraktiken bot.<br />

Historisch gesehen müssen wir bis zu dem<br />

Autodafé des Jahres 1610 zurückgehen,<br />

als 31 Bewohner des Baztántales, aus Urdazubi/Urdax<br />

und Zugarramurdi der Hexerei<br />

angeklagt und nach Logroño verbracht<br />

wurden. Die Heilige Inquisition warf ihnen<br />

die Teilnahme an schwazen Messen und<br />

Orgien vor, behauptete sie seien vom Teufel<br />

besessen und hätten Vampirismus und<br />

Leichenschändung betrieben, Behexungen<br />

praktiziert und Unwetter beschworen. Einige<br />

gestanden und kamen mit dem Leben<br />

davon. Dreizehn starben in den grausamen<br />

Kerkern jener Zeit, und vor dreißigtausend<br />

Schaulustigen wurden schließlich sechs<br />

bei lebendigem Leibe auf dem Scheiterhaufen<br />

verbrannt, weitere fünf wurden<br />

symbolisch hingerichtet.<br />

Die Grotten, in denen diese angeblichen<br />

hühnengRAb in goRRAmendi<br />

Hexenversammlungen stattgefunden haben<br />

sollen, liegen 400 Meter außerhalb<br />

von Zugarramurdi, neben der Berroskoberro-<br />

oder Akelarre-Wiese. Der Zugang<br />

erfolgt durch eine Öffnung, die der Infernuko<br />

erreka, der Höllenbach gegraben<br />

hat. 120 Meter fließt der Bach durch einen<br />

Tunnel von bis zu 12 Metern Höhe,<br />

mit zwei Galerien, die sogar noch höher<br />

sind. Die Höhle trägt den Namen Sorgin<br />

Leze, Hexenhöhle.<br />

Die Legende erzählt, dass all jene, die<br />

an einem Treffen mit Luzifer teilnehmen<br />

wollten, auf ihren Besen durch die Lüfte<br />

R3<br />

atlantischen pyrenäen 9 Ausflüge<br />

33<br />

route 3<br />

schwebten oder sich in Tiere verwandelten.<br />

Sie sollen sich einem Kult des Teufels<br />

hingegeben haben, der als Ziegenbock<br />

oder menschliches Wesen an diesen Zeremonien<br />

teilnahm. Nach einem Ritus, in<br />

dem Tote verzehrt worden sein sollen, feierten<br />

sie zügellose Orgien.<br />

Bei so viel Magie und Legenden nutzten<br />

wahrscheinlich viele bösartige Anwohner<br />

die Gelegenheit, alles Übel den Leuten<br />

aus dem Dorf zuzuschreiben, die sich,<br />

nach den Folterungen, denen sie unterzogen<br />

wurden, letztlich schuldig erklärten.<br />

Hintergrund jener Versammlungen waren<br />

wahrscheinlich weniger irgendwelche diabolischen<br />

Aktivitäten, sondern eher die<br />

Lust, die Monotonie zu durchbrechen und<br />

dem Verbotenen zu frönen.<br />

In der sogenannten Großen Grotte findet<br />

während der Feste zu Ehren des Schutzheiligen<br />

am 18. August ein üppiges Essen<br />

statt, das ziriko-jatea. Über offenem<br />

Feuer werden auf Pflöcken aufgespießte<br />

Stücke Ziegenfleisch gebraten. Dazu<br />

eine piperrada (scharfe Paprika) und eine<br />

Suppe. Zu dieser traditionellen Veranstaltung<br />

versammeln sich viele Anwohner<br />

der Umgegend und auch aus<br />

dem Nachbarland.<br />

Quinto ReAl<br />

R3


R 4 oute<br />

In Orreaga/Roncesvalles, Ausgangspunkt<br />

des Jakobsweges, spürt man<br />

die Geschichte und die Legenden,<br />

die sich um diesen mythischen Ort<br />

ranken.<br />

Roncesvalles stellte im Mittelalter<br />

ein wichtiges Zentrum Europas dar.<br />

Von überall her kamen Tausende von<br />

Pilgern. Das Chanson de Roland,<br />

das Rolandslied, der älteste Heldenepos<br />

Frankreichs (11. Jahrhundert),<br />

wurde über die Grenzen hinaus bekannt.<br />

Er erzählt die Geschichte des<br />

legendären Helden, der hier in der<br />

Schlacht, in der Karl der Große im<br />

Jahre 778 von dem Basken besiegt<br />

•orreaga/roncesvalles •waffenfabrik von orbaizeta<br />

•der wald von irati<br />

ÖStLIchEN<br />

pyRENäEN<br />

Hier hat man Gelegenheit, einen Teil des Jakobsweges zurückzulegen,<br />

allerdings rückwärts. Denn von dem faszinierenden Bauwerk von<br />

Roncesvalles aus, führt der Jakobsweg nach Spanien.<br />

O<br />

ORREAGA/<br />

RONCESVALLES<br />

wurde, sein Leben verlor.<br />

Im Jahre 1127 wurde auf dem Ibañeta-Paß<br />

ein Hospiz gegründet, aber<br />

Schnee und Kälte trugen dazu bei,<br />

9 Ausflüge<br />

ibAñetA<br />

Die Stiftskirche<br />

Die Stiftskirche im französischen gotischen<br />

Landstil des 13. Jahrhunderts, umfasst<br />

fünf herrliche Glasfenster und besteht aus<br />

drei Schiffen ohne Vierung, einem Kreuzgang<br />

aus dem 17. Jahrhundert und einem<br />

Kapitelsaal, auch Sankt Augustin Kapelle<br />

oder Preciosa-Kapelle genannt, in dem die<br />

sterblichen Reste Sanchos VII. des Starken<br />

und seiner Gemahlin ruhen. Dieses Mausoleum<br />

entspricht der realen Größe des<br />

Königs. Und das ist kein Scherz. Eine Untersuchung<br />

seines Oberschenkelknochens<br />

bestätigte die Aussagen der Chroniken<br />

seiner Zeit: der König maß 2,25 Meter.<br />

R4 östlichen pyrenäen<br />

34<br />

dass dieses fünf Jahre später nach<br />

Roncesvalles verlegt wurde. Bald begann<br />

die Stiftkirche die Gunst der europäischen<br />

Adligen, Pilger und Monarchen<br />

zu erfahren, insbesondere<br />

des Königs Sancho VII des Starken .<br />

In der Stiftskirche befindet sich auch<br />

die Marienstatue Nuestra Señora de<br />

Roncesvalles aus dem 14. Jahrhundert.<br />

Bis auf Gesicht und Hände ist<br />

die ganze Statue mit Silberplatten<br />

bedeckt. Überraschend der Ausdruck<br />

ihrer mandelförmigen Augen,<br />

mit denen sie das Kind betrachtet.<br />

In dem ältesten Gebäude, der Heiliggeist-Kapelle<br />

(Capilla del Sancti Spiritus)<br />

oder auch Remise Karls des<br />

Großen (12. Jahrhundert), wurden<br />

die Pilger begraben, die in Orreaga/Roncesvalles<br />

verstarben, und, so<br />

heißt es, die zwölf französchen Paladine,<br />

die einst in der Schlacht von<br />

Roncesvalles starben. Man sagt, sie<br />

wurde auf dem Stein erbaut, in den<br />

Roland nach der Niederlage sein<br />

Schwert Durandal, einschlug.<br />

In dem Museum findet man Emailleund<br />

Goldschmiedearbeiten, Skulpturen<br />

und Gemälde, insbesondere die<br />

Heilige Familie von Luis de Morales,<br />

ein Triptychon im Stil der flandrischen<br />

Schule, sowie das Evangelarium<br />

von Roncesvalles oder das<br />

Schachspiel Karls des Großen.<br />

Sehenswert sind auch die Santiago-<br />

Kapelle und das Pilgerkreuz, das seit<br />

dem 16. Jahrhundert die Menschen<br />

verabschiedet, die Orreaga/Roncesvalles<br />

verlassen.


ein weg inmitten deR schönheit gRüneR<br />

wäldeR und deR gAstfReundschAft<br />

mAleRischeR döRfeR<br />

W<br />

Hier befinden wir uns zweifelsohne<br />

an einem Ort mit besonderer Austrahlungskraft.<br />

Die Waffenfabrik von<br />

Orbaizeta arbeitet schon seit mehr<br />

als einem Jahrhundert nicht mehr<br />

und die Natur hat sich einen Teil ihrers<br />

Raumes zurückerobert. So verbinden<br />

sich hier Busch- und Laubwerk<br />

mit einer Struktur aus Eisen<br />

und Stein und architektonischen Bögen,<br />

inmitten einer Landschaft die<br />

eher einem Naturpark als einem Ort<br />

WAFFENFABRIK VON ORBAIZETA<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> über Burlada und<br />

an der Kreuzung von Villava (Geburtsort<br />

des Radweltmeisters Miguel Induráin)<br />

nehmen wir die N-135 in Richtung<br />

Frankreich. Über Huarte fahren wir weiter<br />

Richtung Frankreich und Zubiri, einem<br />

gemütlichen Städtchen mit einer gotischen<br />

Brücke aus dem Mittelalter, von der man<br />

sagt, sie könne die Tollwut heilen. Jetzt<br />

erwartet uns eine herrliche Landschaft.<br />

Über die N-138 erreichen wir nach 7<br />

Kilometern Eugui. Ein kleiner Ort aus<br />

wenigen, aber großen Häusern im Stil des<br />

Nordens, die sich rund um den See von<br />

Eugui ansiedeln, in dem seit 1971 das<br />

Wasser für den Landkreis <strong>Pamplona</strong><br />

gestaut wird. Da es sich hier um<br />

Trinkwasser handelt, ist das Baden verboten.<br />

Dieser künstliche See schenkt uns<br />

beflissen das Spiegelbild von Eugui und<br />

des Quinto Real, 5.900 unfassbare Hektar<br />

voller Buchen, Ahornbäumen,<br />

Buchsbäumen, Wildschweinen, Füchsen,<br />

Hirschen. Im Frühherbst kann man hier<br />

industrieller Aktivitäten entspricht.<br />

Dieser Ort hat etwas Unwirkliches<br />

an sich. Und vor allem findet man<br />

hier Stellen, deren Schönheit und<br />

Stille einem die Sprache verschlagen.<br />

Sie hieß Königliche Fabrik für Waffenmunition<br />

und befindet sich mitten<br />

in einem Gebiet, das reich ist an Metallvorkommen,<br />

wie Kupfer, Quecksilber,<br />

Eisen, Silber, Zink und Blei<br />

war. Einst stand hier eine mittelalter-<br />

das Röhren der Hirsche während<br />

der Brunft hören.<br />

Zurück auf der N-135 überqueren<br />

wir problemlos die<br />

Pässe des Erro (801 m.) und<br />

des Mezquíriz (922 m.). Wir<br />

fahren durch Burguete, am<br />

Jakobsweg gelegen, wo man<br />

noch eine Pilgerstraße und Embalse<br />

beeindruckende, wappengeschmückte<br />

Herrenhäuser findet.<br />

Dann erreichen wir Orreaga-<br />

Roncesvalles, über viele<br />

Jahrhunderte hinweg bedeutendes<br />

Zentrum Europas und Ort großer<br />

geschichtlicher Bedeutung für Navarra.<br />

Wir fahren dann ein Stück zurück und nehmen<br />

die Provinzstraße NA-140. Wir verlassen<br />

Garralda, erreichen Aribe und biegen hier<br />

nach Orbaizeta ab, bis wir zu der ehemaligen<br />

Waffenfabrik gelangen, begleitet von dem<br />

beeindruckenden Bild des Waldes von Irati.<br />

Jetzt versteht man, warum es sich bei diesem<br />

Wald um einen magischen Ort handelt.<br />

R4<br />

östlichen pyrenäen 9 Ausflüge<br />

35<br />

N-138<br />

Zubiri<br />

oRReAgA/RoncesvAlles<br />

liche Schmiede. Und im Jahre 1784<br />

kaufte König Karl III. von Spanien<br />

diese Gießerei. Zu jener Zeit waren<br />

die Mineralvorkommen bereits ausgebeutet<br />

und man holte die Materialien<br />

aus den Minen Biskayas. Die Fabrik<br />

stellte Artilleriekugeln und Eisenbarren<br />

her. Wegen ihrer großen<br />

Produktion und der Nähe zur Grenze<br />

war sie häufig Ziel von Angriffen,<br />

Plünderungen und Bränden, bis sie<br />

schließlich im Jahre 1873 ihre Tätigkeit<br />

einstellte. Nachem sie lange<br />

Eugi<br />

N-138<br />

N-135<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

Ibañeta<br />

Der wald von Irati<br />

Orreaga/<br />

Roncesvalles<br />

Waffenfabrik<br />

Orbaizeta<br />

Auritz/Burguete<br />

N-135<br />

Erro<br />

NA-140<br />

Aribe<br />

Zurück in Aribe nehmen wir den Abzweig nach<br />

Villanueva de Aézkoa, das mit seinen berühmten<br />

Getreidescheuern und der Kirche San<br />

Salvador in einem 925 Meter hohen Tal liegt.<br />

Luzaide/Valcarlos


R 4 oute<br />

uRkulu<br />

östlichen pyrenäen<br />

Jahre verlassen war, wurde sie durch<br />

Restaurationsarbeiten zu neuem Leben<br />

erweckt, die einen Teil von dem<br />

freilegten, was sie einst darstellte.<br />

Selten nur kann man ein architektonisches<br />

und industrielles Zeugnis aus<br />

jener Epoche besichtigen. Die Fabrik<br />

von Orbaizeta erzählt uns viel über<br />

das Leben zu jener Zeit, als man hier<br />

noch die Stimmen ihrer Arbeiter vernehmen<br />

konnte. Zu sehen sind die<br />

Wohnhäuser der Arbeiter rund um<br />

den Platz sowie ein Teil des Herstellungsprozesses<br />

der Waffen: Werkstätten,<br />

Lager, Schmelzöfen.... das<br />

Herz der Fabrik.<br />

Mit dem Kanal, der sich in unmittelbarer<br />

Nähe befindet, wurde die Was-<br />

die wAffenfAbRik von oRbAizetA<br />

serkraft des Legarza genutzt. Seine<br />

soliden Mauern und die Überreste<br />

der Gewölbe dieses Kanals sind<br />

noch erhalten.<br />

Von der Fabrik aus bietet sich die<br />

Möglichkeit zu Ausflügen zu den Dolmen<br />

und römischen Ruinen des Urkulo<br />

und den nahegelegenen Bergen<br />

Ortzanzurieta und Mendilaz.<br />

D<br />

DER WALD VON IRATI<br />

Seit ewigen Zeiten ist der Wald von Irati eng verbunden mit der Welt der<br />

Sagen und Legenden. Und das verwundert nicht. In einer derart herrlichen<br />

Landschaft, wo die Stille nur von unerklärlichen Lauten und Geräuschen<br />

unterbrochen wird, erscheint einem unweigerlich das Bild des Basajaun,<br />

des Herrn des Waldes, jenem, auf seinen Stock gestützten großen<br />

Wesen mit seinen langen Haaren. Sollte man ihm auf dem Weg begegnen,<br />

darf man ihn nicht verärgern oder davonlaufen. Wenn man tut,<br />

was er einem sagt, wird er einen freundlich durch den Wald führen.<br />

Der Wald von Irati ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Navarras,<br />

und der zweitgrößte Buchenwald Europas. Er befindet sich in der<br />

Flußniederung des Irati und seiner Nebenflüsse und umfasst eine Waldfläche<br />

von 12.400 Hektar. 6.250 Hektar liegen im Bereich des Berges<br />

Irati, 1.800 im Bereich des Cuestión. Er besteht überweigend aus den<br />

einheimischen Baumarten Buche und Tanne. Im Herbst kann man hier jene<br />

unvergleichen Farben bewundern, die nur die Natur zu schaffen weiß.<br />

9 Ausflüge<br />

R4 östlichen pyrenäen<br />

36


Lange Zeit lag der Wald von Irati ruhig<br />

und unberührt. Im 18.Jahrhundert<br />

jedoch war er Gegenstand<br />

schwerster Auseinandersetzungen<br />

zwischen Frankreich und Spanien.<br />

Durch die Kriege wurde das Holz zu<br />

einem begehrten Material für die<br />

Flotte und aus dem Tannenholz baute<br />

man die besten Masten. Im Jahre<br />

1856 wurden die Gebiete in dem<br />

Grenzvertrag Spanien zugesprochen<br />

und im gleichen Jahrhundert<br />

erhielt die Regierung das Recht, für<br />

die Kriegsflotte kostenlos Holz<br />

schlagen zu dürfen. Im 20. Jahrhundert<br />

weitete sich die Ausbeutung<br />

des Waldes noch mehr aus.<br />

Ein kleines, unberührtes Waldstück<br />

an dem Berg La Cuestión blieb jedoch<br />

von all dem verschont, 20<br />

Hektar unveränderter Wald, der als<br />

Schutzgebiet von Lizardoya oder El<br />

Parque beklannt ist. Die Tannen erreichen<br />

hier eine Höhe von 40 Metern<br />

und die Stämme einen Durchmesser<br />

von mehr als einem Meter.<br />

Durch das dichte Laub kann man<br />

manchmal nicht den Himmer sehen.<br />

Ein wirklicher Hochgenuss.<br />

Der Stausee von Irabia, weiter im<br />

Norden, ist von außerordentlicher<br />

Schönheit. Man kann die 9 Kilometer<br />

rund um diesen See zu Fuß oder<br />

mit dem Fahrrad zurücklegen. In Irati<br />

findet man zudem herrliche Eichenhaine,<br />

wie z.B. Tristuibartea<br />

und Aritztoki.<br />

Ohne die Wanderwege zu verlassen,<br />

können wir hier das Waldleben<br />

spüren: Finken, Rotkehlchen, Wildschweine,<br />

Füchse. Wenn man sich<br />

R4<br />

östlichen pyrenäen 9 Ausflüge<br />

37<br />

route 4<br />

ruhig verhält, trifft man sogar auf Rehe<br />

und Hirsche.<br />

see von iRAbiA<br />

R4


R 5•die bardenas •tudela •peñalén •das kloster von oliva<br />

oute LA RIBERA<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Peñalén<br />

Marcilla<br />

Funes<br />

N-113<br />

NA-128<br />

AP-68<br />

AP-15<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

Eine Wüstenlandschaft mitten im Norden der Iberischen Halbinsel, ein<br />

Stückchen Sahara, dessen Gesicht durch die Erosion ständig wechselt und in<br />

dem man förmlich sehen kann, wie die Pistolenschützen des Wilden Westens<br />

sich dem unbekannten Banditen entgegenstellen. Las Bardenas, das<br />

historische Gebiet der Viehtriften, wird den Besucher beeindrucken. Die<br />

starke Erosion formt verspielte und wechselnde Hügel, Anhöhen und Klüfte,<br />

die durch die winterlichen Nordwinde, die starken Regenfälle und die<br />

sommerliche Schwüle noch stärker betont werden.<br />

L<br />

LAS BARDENAS<br />

Las Bardenas lädt uns mit seinen zahlreichen,<br />

staubigen Wegen ein, mit einer<br />

guten Wanderkarte oder in Begleitung<br />

eines Kenners dieses Gebietes, diese<br />

ungewöhnliche Landschaft näher kennenzulernen.<br />

Das gesamte Gebiet teilt sich in vier interessante<br />

Zonen auf.<br />

Carcastillo<br />

Das Kloster<br />

von La Oliva<br />

Valtierra LAS<br />

BARDENAS<br />

Arguedas<br />

AP-15<br />

NA-128<br />

N-121<br />

NA-134<br />

TUDELA<br />

El Yugo<br />

9 Ausflüge<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> über Noáin auf<br />

der N-121 Richtung Zaragoza-Soria.<br />

Es ist ratsam, die Strecke von 69 km<br />

auf der Autobahn AP-15 zurückzulegen.<br />

In der Nähe von Valtierra verlässt<br />

man die Autobahn über die Ausfahrt<br />

13, Alfaro, Castejón, Valtierra. Hier<br />

nimmt man den Anschluss AP-15/N-<br />

113, um dann danach 6,5 km auf der<br />

NA-134 zurückzulegen. Dann biegt<br />

man links ab und erreicht nach 500m<br />

Arguedas, den üblichen Ausgangspunkt<br />

für Ausflüge in die Bardenas, Richtung<br />

Wallfahrtskirche Virgen del Yugo.<br />

Unser nächstes Ziel ist Tudela, die<br />

Hauptstadt der Ribera, die wir von Arguedas<br />

aus über die NA-134 nach 14<br />

km erreichen. Hier findet der Besucher<br />

ein reichhaltiges gastronomisches Angebot<br />

der besten Produkte dieses Landes.<br />

Wenn man von Tudela aus Peñalén besichtigen<br />

möchte, fährt man 10 km auf<br />

der NA-232, dann über die Verbindungsstraße<br />

AP-15/N-113 weitere 3<br />

R5 la ribera<br />

38<br />

Las Bardenas, das sind 415 Quadratkilometer<br />

spektakulärer Landschaften<br />

zwischen den Flüssen Aragon und Ebro.<br />

Im Zentrum befinden sich die Weißen<br />

Bardenas, deren Namen von den großen<br />

Mengen an Salz– und Gipselementen<br />

herrührt. Im Süden findet man die<br />

Schwarzen Bardenas, die den Monegros<br />

in Aragon gleichen, aus rotem<br />

Sand– und Kalkgestein. Im Norden befindet<br />

sich das Tafelland El Plano und<br />

der Stausee Ferial, mit einer großen Anzahl<br />

an Vogelarten. Im Osten schließlich,<br />

die Grünen Bardenas, ein Steppengebiet,<br />

das in jüngster Zeit in Bewässerungsgelände<br />

verwandelt wurde. Wenn<br />

km. In der Nähe von Alfaro nimmt<br />

man die AP-15 und fährt 20 km<br />

Richtung <strong>Pamplona</strong>-Iruñea. Man verlässt<br />

die Autobahn an der Ausfahrt<br />

29: Marcilla, La Azucarera (Autobahngebühr<br />

2,1 Euro) und folgt der NA-<br />

128 bis zum Abzweig nach Funes.<br />

Um das Oliva Kloster zu besuchen,<br />

kehrt man auf die NA-128 zurück.<br />

Nach 7km biegt man auf die N-121<br />

und nach weiteren 2 Kilometern, in<br />

der Nähe von Traibuenas, auf die NA-<br />

124. Nach 8,5 Kilometern, in Santacara,<br />

nimmt man den Abzweig nach<br />

rechts, nach 1,5 Km nach links, um<br />

dann 7 Kilometer auf der NA-5500<br />

zurückzulegen. Auf der Rückfahrt<br />

nach <strong>Pamplona</strong> nehmen wir zunächst<br />

die gleiche Strecke, um dann in der<br />

Nähe von Traibuena auf die N-121<br />

abzufahren. Nach 26 Kilometern folgt<br />

man dem Zubringer AP-15/N-121<br />

und fährt dann in der Nähe von Tafalla<br />

auf die AP-15, bis zur Ausfahrt<br />

83B: <strong>Pamplona</strong>.


wenn nAvARRA dAs lAnd deR kontRAste ist,<br />

dAnn ist dAs gebiet von lAs bARdenAs sein<br />

extRemsteR AusdRuck.<br />

man einen guten Aussichtspunkt<br />

sucht, kann man zwischen der Jungfrau<br />

von Yugo, der Adlerhöhe (Alto<br />

de Aguilares), El Paso oder dem Heiligtum<br />

von Sancho Abarca wählen.<br />

In dieser Gegend widmete man sich<br />

hauptsächlich der Weidewirtschaft<br />

mit Herden, die alljährlich von Roncal,<br />

Salazar und anderen Dörfern aus<br />

den Bergen an diesen magischen Ort<br />

getrieben wurden. Sie haben ihre<br />

Spuren in Form von Wegen, Gehegen<br />

und Wasserstellen hinterlassen. Aber<br />

es gab nicht nur Tiere hier in Las Bardenas.<br />

In vergangenen Zeiten beherbergten<br />

sie auch mehrere Burgen,<br />

von denen heute jedoch nur noch wenige<br />

Ruinen übrig geblieben sind, wie<br />

die der Burg von Peñaflor.<br />

höhlen in ARguedAs<br />

Und noch ein Tip: Fahren Sie nicht im<br />

Sommer nach Las Bardenas. Das<br />

Thermometer steigt dort über 37º.<br />

Auch bei starkem Regen ist der Besuch<br />

wegen des Schlamms nicht<br />

empfehlenswert.<br />

bARdenA blAncA<br />

Das Kloster von Oliva<br />

Der architektonische Komplex von La Oliva, ein bedeutendes Zeugnis der<br />

Zisterzienser-Baukunst, wurde im 12. Jahrhundert gegründet.<br />

Das Kloster stand in der Gunst der Päpste und erfuhr die Unterstützung des<br />

Adels und der Monarchie Navarras. So wurde es Mitte des 12. Jahrhunderts dank<br />

seiner Ländereien und seiner umfangreichen Bibliothek zu einem der mächtigsten<br />

Klöster Navarras. Später dann gab es politische Probleme und die Reform<br />

von 1835 stürzte das Kloster in den Ruin und es wurde schließlich aufgegeben.<br />

Erst 1927 zogen erneut Mönche ein, die den Wiederaufbau in Angriff nahmen.<br />

Die majestätische Hauptfassade öffnet uns die Türen zu einem verzauberten Ort.<br />

Die Kirche Santa Maria, die aus einem romanischen und einem gotischen Teil<br />

besteht, entstand mit der Unterstützung von Sancho VI. dem Weisen und seinem<br />

Sohn Sancho VII. dem Starken. Sie wurde im Laufe des 12. und 13. Jahrhunderts<br />

aus Quaderstein erbaut und besteht aus drei Schiffen. Die zisterziensische<br />

Strenge und Schmucklosigkeit findet ihren Ausdruck in der schlichten<br />

Dekoration des Tempels, die sich auf Motive aus der Pflanzen- und Tierwelt,<br />

Fabelwesen und einige Bogenschlüsse in den Gewölben beschränkt. In dem<br />

Kapitelsaal - ein hervorragendes Zeugnis der Frühgotik - befand sich der<br />

ursprüngliche Kreuzgang aus dem 12. Jahrhundert.<br />

Von der Kirche aus gelangt man zu einem herrlichen gotischen Kreuzgang aus<br />

dem 14. Jahrhundert, in dem die Zeit stehenbleibt. Der Gang wird von Gewölben<br />

mit Kreuzverzierungen überdacht, die Gewölberippen sind mit verzierten<br />

Abschlusssteinen verbunden. Gleich neben der Kirche befindet sich der<br />

Abtspalast, der im 16. Jahrhundert erbaut und im 18. Jahrhundert reformiert<br />

wurde.<br />

Gegenüber der Apsis der Kirche steht inmitten des heutigen Gemüsegartens des<br />

Klosters die Kapelle Heiliger<br />

Jesus Christus, der älteste<br />

Teil des Klosters.<br />

Man sollte es nicht versäumen<br />

die Produkte des<br />

Klosters zu kosten (exquisite<br />

Gemüse, Rot- und Rosé-<br />

Weine und milde Käse aus<br />

Kuhmilch). Wem sich die<br />

Gelegenheit bietet, der sollte<br />

sich in der Herberge des<br />

Klosters einquartieren und<br />

zumindestens ein paar Tage<br />

lang den Lebensstil der<br />

Mönche teilen.<br />

R5<br />

la ribera 9 Ausflüge<br />

39


R<br />

5la ribera<br />

oute<br />

p<br />

PEÑALÉN<br />

Peñalén wird den Besucher in Staunen versetzen.<br />

Hat er hier noch festen Boden unter<br />

den Füßen, ist gleich daneben das<br />

Nichts. Der Fels bricht abrupt ab und<br />

formt, schon in der Leere, die Königsklamm.<br />

Noch größer wird diese Wirkung<br />

Peñaléns auf den Besucher, wenn er sich<br />

daran erinnert, dass im Jahre 1076 König<br />

Sancho IV. von seinen eigenen Geschwistern,<br />

Ermesenda und Ramón diese<br />

Schlucht hinuntergestürzt wurde. Eine Geschichte<br />

des Hasses und Grolls, der<br />

Herrschsucht und des Bestrebens, den sicheren<br />

Tod hervorzurufen. Wer das nicht<br />

glauben will, der beachte nur die Höhe, aus<br />

der der König in den Tod gestoßen wurde.<br />

Peñalén befindet sich auf dem Gemeindegebiet<br />

von Funes. Nicht immer bezeichnete<br />

der Name Peñalén nur eine Schlucht. Es<br />

gab hier bereits in 1084 einen Ort des<br />

gleichen Namens, der dann später, im 14.<br />

Jahrhundert in Villanueva umbenannt wurde.<br />

Es wird angenommen, dass das Städtchen<br />

bei einem Hochwasser des Argas<br />

fortgeschwemmt und später weiter vom<br />

Fluss entfernt neu errichtet wurde. Gegen<br />

1400 verschwand es dann gänzlich.<br />

Unbeeindruckt steht Peñalén über dem Zu-<br />

peñAlén<br />

sammenfluss des Arga und des Aragón,<br />

die sich hier unter dem aufmerksamen<br />

Blick von Funes und Milagro vereinen. Die<br />

Wasser des Arga fließen in den Aragón und<br />

müssen dann nur noch wenige Kilometer<br />

zurücklegen, bis sie in der Nähe von Milagro<br />

in den Ebro münden.<br />

Von diesem Bergvorsprung aus Gips und<br />

Ton überblickt man eine hinreißende Landschaft:<br />

der Zusammenfluss der beiden<br />

Flüsse, umgeben von Getreidefeldern,<br />

Weinbergen und Gemüsegärten. Die Flüsse<br />

waschen den gips- und tonhaltigen Boden<br />

aus und diese Materialien bilden große,<br />

vertikale Platten, beeindruckende Felswände,<br />

ähnlich wie Peñalén. In der näheren<br />

Umgebung gibt es ähnliche Bodensenken<br />

9 Ausflüge<br />

R5 la ribera<br />

40<br />

von geringerer Höhe.<br />

Hier, in dieser eher dürren, kargen Umgebung<br />

steigt einem der Geruch von Thymian,<br />

Rosmarin und der umliegenden Hecken<br />

in die Nase. Man spürt das warme, trockene<br />

Klima. Und nicht selten trifft man in der<br />

Gegend von Peñalén auf eine Herde grasender<br />

Schafe.<br />

Man sollte noch wissen, dass es in Peñalén<br />

einen 13 km langen, gut ausgezeichneten<br />

Rundwanderweg gibt, den man sowohl zu<br />

Fuß als auch mit dem Fahrrad zurücklegen<br />

kann. Dieser Weg erfreut sich unter den<br />

Anwohnern der Gegend großer Beliebtheit.<br />

Im Sommer allerdings brennt hier die Sonne,<br />

und man sollte für diesen Besuch eine<br />

andere Jahreszeit wählen.<br />

deR plAtz deR fueRos


t TUDELA<br />

Die Hauptstadt der Ribera ist für ihren Gemüseanbau<br />

und das historische Zusammenleben<br />

verschiedener Kulturen bekannt.<br />

Unter dem zum Islam übergewechselten<br />

Christen, dem Muladí Amrus Ibn Yusuf<br />

wurde Tudela zu einem wichtigen städtischen<br />

Zentrum. Die Muselmanen waren<br />

vom 9. bis zum 12. Jahrhundert in Tudela.<br />

Nach der Reconquista im Jahre 1119<br />

suchte König Alfons I der Krieger das Zusammenleben<br />

der der drei monotheistischen<br />

Kulturen, die sich in Tudela niedergelassen<br />

hatten, was auch vier Jahrhunderte<br />

lang gelang. Die Juden waren bewanderte<br />

Juweliere, Kürschner, Mediziner<br />

und Pfandleiher, die Muselmanen Landwirte,<br />

Schreiner und Maurer. Sie führten ein<br />

friedliches Zusammenleben. Ein Zeugnis<br />

davon sind die bedeutenden Gelehrten in<br />

Geisteswissenschaften, Mathematik und<br />

Medizin, die Tudela hervorgebracht hat. All<br />

dies fand sein Ende mit der Vertreibung<br />

der Juden im Jahre 1498 und der Muselmanen<br />

1516.<br />

Diese Mischung verschiedener Kulturen<br />

kann man heute noch in der Altstadt Tudelas<br />

spüren. Rund um den Plaza de los Fue-<br />

die kAthedRAle von tudelA<br />

ros brodelt das Leben. Vier Fassaden mit<br />

zahlreichen Balkonen und Keramiken, auf<br />

denen Wappen und Stierkampfszenen dargestellt<br />

werden, rufen jene Zeiten wach, in<br />

denen der Platz (von 1700 bis 1842) als<br />

Stierkampfarena benutzt wurde. In der Mitte<br />

des Platzes ein Pavillon: das eigenwillige<br />

Uhrenhaus.<br />

In der Nähe der Kirche kann man historische<br />

Gebäude besuchen, wie z.B. den Dekanspalast,<br />

mit seiner plateresken Fassade,<br />

den Barock-Palast des Markgrafen von<br />

Huarte aus dem 18. Jahrhundert mit einer<br />

gewaltigen Treppe und Gewölben, das<br />

Haus der Grafen von Heredia-Spinola und<br />

Die Kathedrale<br />

von tudela<br />

Von hier aus wenden wir uns der Kathedrale<br />

von Tudela zu, die 1180 auf den<br />

noch heute erhaltenen Resten der ehemaligen<br />

Moschee erbaut wurde. Dieses<br />

gotische Gotteshaus beherbergt einen<br />

sehenswerten romanischen Kreuzgang.<br />

Auch das Portal des Jüngsten Gerichts<br />

ist im romanischen Stil gehalten. Eine<br />

Eigenheit dieser Katherdrale ist die<br />

Vielzahl an Kapellen. Ihr hoher Turm ist<br />

das Sinnbild der Stadt.<br />

R5<br />

la ribera 9 Ausflüge<br />

41<br />

route 5<br />

das Haus des Admirals, ein platereskes,<br />

herrschaftliches Bauernhaus im Stil Navarras.<br />

Begibt man sich in Richtung<br />

Ebro-Brücke, findet man in der Calle Portal<br />

den Palast des Markgrafen von San<br />

Adrián, mit seiner sorgfältig gearbeiteten<br />

Dachtraufe und dem Innenhof im Renaissancestil,<br />

sowie die wunderschöne Magdalena-Kirche,<br />

das älteste Bauwerk Tudelas.<br />

Eine Herz-Jesu-Statue beobachtet Tudela.<br />

An den Ufern des Ebro wachsen<br />

schmackhafte Gemüse: Artischocken,<br />

Paprika, Salatherzen, Spargel, Karden,<br />

Erbsen, Bohnen, Boretsch,...<br />

spARgel von lA RibeRA<br />

R5


R 6 oute<br />

EUNATE<br />

Eunate, eine der schönsten Wallfahrtskirchen,<br />

erstrahlt in schlichtem Zauber<br />

mit ihrem achteckigen Grundriss und einem<br />

wunderschönen Säulengang oder<br />

auch äußeren Kreuzgang.<br />

Inmitten einer ebenen und beruhigenden<br />

Landschaft mit Getreidefeldern und<br />

Weinbergen, sammeln sich um Eunate<br />

die Legenden, denn niemand kennt mit<br />

Sicherheit ihren Ursprung. Es scheint<br />

zwar, dass sie von Adligen aus Valdizarbe<br />

nach einer Wallfahrt nach Jerusalem<br />

errichtet wurde, doch heißt es auch, sie<br />

habe dem Templerorden gehört oder<br />

als Wegweiserkirche gedient, mit einem<br />

ständigen Leuchtfeuer, das den Pilgern,<br />

die von der Nacht überrascht wurden,<br />

den Weg weisen sollte.<br />

Mitten auf der Strecke des Jakobswegs<br />

war Eunate Herberge und Hospital für<br />

die Pilger und viele von ihnen, die an Er-<br />

•puente la reina •kloster von iranzu •quelle des urederra<br />

•estella •obanos •wallfahrtskirche von eunate<br />

tIERRA EStELLA<br />

Tierra Estella, das Land von Estella, ist das Symbol historischer Orte,<br />

exzellenter Weine und der Harmonie der Bergketten von Urbasa und Andía,<br />

und zwar mit einer Besonderheit. Beide Bergketten sind<br />

Gemeinschaftseigentum, d.h., jeder Bürger Navarras darf sie kostenfrei<br />

Nutzen. Auf Antrag erhält jede Person die Menge Brennholz, die ihr zusteht<br />

schöpfung starben, wurden hier sogar<br />

begraben.<br />

Der Tempel ist im romanischen Stil des<br />

13. Jahrunderts erbaut. In seinem Portal,<br />

der Apsis und den Kapitelen lauern<br />

herausfordernd mysteriöse Gesichter<br />

und monstruöse Bestien. In ihrer ungewöhnlichen,<br />

achteckigen Struktur entdecken<br />

wir die Symbole der bedeutendsten<br />

Steinmetze jener Zeit. Man sollte<br />

sich auch Zeit für die Details des säulenbestandenen<br />

Vorhofs und der verschiedenen<br />

Kapitele nehmen.<br />

Eunate ist baskisch und bedeutet hundert<br />

Türen (eun-ate) und wohlgeboren<br />

(eu-nato) in lateinischer Sprache. Wie<br />

dem auch sein, wenn wir durch das Portal<br />

der Kirche schreiten, finden wir einen<br />

wunderschönen Innenraum mit einem<br />

9 Ausflüge<br />

R6 tierra estella<br />

42<br />

Gewölbe mit quadratischen Rippen,<br />

das an die arabische Baukunst erinnert.<br />

Auf der Wallfahrt nach Eunate bitten<br />

man um gutes Wetter, Wasser und die<br />

Ausrottung von Plagen. Daneben aber<br />

besuchen viele diesen Ort aus esoterischen<br />

Motiven, da Eunate in diesem<br />

Zusammenhang besondere Kräfte zugeschrieben<br />

werden.<br />

Ganz in der Nähe von Eunate liegt Obanos,<br />

ein nettes kleines Städtchen, im<br />

12. Jahrhundert Sitz des Ordens der<br />

Infanzonen, einer Art erbeingesessener<br />

Landedelleute, die mögliche Mißbräuche<br />

seitens der Könige bekämpften.<br />

Jedes Jahr im Sommer stellen die<br />

Bewohner dieses Ortes in einer Aufführung<br />

das Wunder von Obanos dar. Die-


stRecke: 139 km<br />

RomAn und nAtuR<br />

Zudaire<br />

tAlkessel von uRedeRRA<br />

ses Schauspiel erzählt die Tragödie<br />

von San Guillén und Santa Felicia, einem<br />

jungen Herzog aus Aquitanien, der<br />

es nicht dulden wollte, dass seine edle<br />

Schwester sich um die Armen kümmerte<br />

und sie ermordete. In seiner Reue<br />

die wAllfAhRtskiRche von eunAte<br />

Logroño<br />

BERGKETTEN VON<br />

URBASA UND ANDÍA<br />

Quelle des<br />

Urederra<br />

NA-718<br />

A-12<br />

Abárzuza<br />

NA-120<br />

Kloster von<br />

Iranzu<br />

ESTELLA<br />

zog sich der Herzog in die nahegelegene<br />

Wallfahrtskapelle von Arnotegui zurück.<br />

Die bis ins Kleinste sorgsam studierte<br />

Aufführung findet auf dem historischen<br />

und belebten Platz von Obanos<br />

statt.<br />

A-12<br />

N-111<br />

Puente la<br />

Reina<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

A-12<br />

NA-601<br />

Obanos<br />

Wallfahrtskirche<br />

von Eunate<br />

R6<br />

tierra estella 9 Ausflüge<br />

43<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> über die<br />

Autobahn A-12 in Richtung Logroño; sie<br />

führt über die Höhe des puerto del Perdón<br />

an seinen Windrädern vorbei. Wir lassen<br />

den Ort Puente la Reina links liegen und<br />

fahren weiter bis zur Ausfahrt Estella<br />

Centro. Nun durchqueren wir Estella und<br />

orientieren uns dabei in Richtung Vitoria<br />

und San Sebastián, bis wir die Landstraße<br />

NA-120 erreichen, die über Etxarri-<br />

Aranatz nach San Sebastián führt. Auf<br />

dem Weg gelangen wir nach Abárzuza;<br />

von hier aus sind es nur etwa 4 km bis<br />

zum Kloster von Iranzu.<br />

Inmitten einer herrlichen, von dem Fluss<br />

geschaffenen Schlucht liegt das Kloster,<br />

das zwar ursprünglich von Benediktinern<br />

bewohnt war, im 12. Jahrhundert jedoch<br />

unter dem Zisterzienserorden große<br />

Bedeutung erlangte. Heute können wir<br />

seine dreischiffige Kirche mit<br />

Kreuzgewölbe, den gotischen Kreuzgang,<br />

den Kapitelsaal und die Küche bewundern.<br />

Auf dem Rückweg biegen wir kurz hinter<br />

Abárzuza rechts auf eine kleine, nicht<br />

ausgezeichnete Straße ab, die uns nach 10<br />

Kilometern auf die Route nach Olazagutía<br />

bringt. Aufgepasst, damit man den<br />

Abzweig nach Baquedano nicht verpasst,<br />

wo wir oben im Dorf auf einen Feldweg<br />

abbiegen. Nach einem halben Kilometer<br />

erreichen wir ein Wiesengelände. Von hier<br />

aus geht es zu Fuß weiter. Ein<br />

faszinierender Weg bringt uns in 45<br />

Minuten zur Quelle des Urederra:<br />

Unglaubliche Wasserfälle und Tiefstellen,<br />

steile Felswände und herrlicher Mischwald<br />

(Buchen, Eschen, Linden, Ahorn,<br />

Mandelbäume, Steineichen), der jenes<br />

Wasser umgibt, das im Karst von Urbasa<br />

versickerte und hier von diesem wieder<br />

freigegeben wird. Das Wasser beeindruckt<br />

nicht nur wegen seiner Schönheit<br />

(Urederra ist baskisch und bedeutet<br />

schönes Wasser), sondern auch wegen<br />

seiner Eiseskälte!<br />

Wir empfehlen, auf dem Rückweg bei<br />

Puente la Reina wieder auf die Autobahn<br />

zurückzukehren oder über Muruzábal und<br />

Uterga zu fahren, wo Sie auch die A-12 in<br />

Richtung <strong>Pamplona</strong> erreichen.<br />

obAnos


R 6 oute<br />

tierra estella<br />

In Estella stößt man überall auf Geschichte.<br />

Jeder Winkel, jedes Gebäude, jede<br />

Kirche dieser monumentalen Stadt ist ein<br />

Kunstwerk.<br />

1090 wurde die Stadt von König Sancho<br />

Ramírez auf der altbaskischen Siedlung Lizarra<br />

als Rastplatz für die Pilger errichtet.<br />

Das alte Lizarra erfuhr eine bedeutende<br />

Entwicklung dank seiner Lage mitten auf<br />

dem Weg nach Santiago. Es kamen die<br />

Franken und eine viele jüdische Bürger ließen<br />

sich in der Stadt nieder und machten<br />

Estella zu einem großen jüdischen Zentrum.<br />

Es entwickelte sich eine rege Han-<br />

sAn pedRo de lA RúA<br />

E<br />

ESTELLA: DIE STADT AM EGA<br />

delsaktivität, die zusätzlich durch die geographische<br />

Lage zwischen Bergen und Ribera<br />

begünstigt wurde.<br />

Im 19. Jahrhundert wurde Estella, die<br />

Hochburg karlistischer Thesen, zur Hauptstadt<br />

des Karlistenstaates ernannt und<br />

zählte sogar auf eigene Minister und ein eigenes<br />

Strafgesetzbuch.<br />

Da es unvermeidlich ist, eine Auswahl unter<br />

seinen Kunstwerken zu treffen, beginnen<br />

wir hier mit dem San Martín Platz. Hier<br />

steht der Palast der Könige Navarras aus<br />

dem 12. Jahrhundert, ein einzigartiges Beispiel<br />

der profanen romanischen Baukunst<br />

Navarras. Heute beherbergt er das Museum<br />

Gustavo de Maeztu.<br />

Das Kreisgericht aus dem 18. Jahrhundert<br />

befindet sich neben der Freitreppe. Steigen<br />

wir diese Treppe hinauf, sehen wir vor<br />

uns die zisterziensische Kirche San Pedro<br />

de la Rúa aus dem 12. Jahrhundert, mit einem<br />

herrlichen Portal und romanischem<br />

Kreuzgang.<br />

In der Calle de la Rúa erwarten uns der Palast<br />

Fray Diego de Estella im Platereskstil<br />

9 Ausflüge<br />

R6 tierra estella<br />

44<br />

gefängnis- odeR sAn Agustín-bRücke<br />

(heute Kulturzentrum), der Gouverneurspalast<br />

und die einfache Gefängnis- oder<br />

San Agustín-Brücke.<br />

Sehenswert sind ebenfalls die gotische<br />

Kirche Santo Sepulcro, der gotische Konvent<br />

Santo Domingo und die romanische<br />

Kirche Santa María Jus del Castillo.<br />

Aber es gibt noch weitere herrliche Bauwerke,<br />

die es hier zu besuchen gilt, wie<br />

z.B. die Kirche San Martín, die Plätze De<br />

los Fueros und Santiago. Auf letzterem<br />

wird jeden Donnerstag ein Markt mit handwerklichen<br />

Produkten abgehalten: Keramik,<br />

Stoffe, Schmiedekunst, Leder,<br />

Holz...<br />

Erwähnenswert sind auch die Kirche San<br />

Juan, der Konvent der Recoletas, die Basilika<br />

Virgen del Puy aus dem 10. Jahrhundert<br />

und die Kirche Nuestra Señora de Rocamador.<br />

Außerdem sollte der Besucher hier Spanferkel<br />

und die drei Produkte mit Ursprungsbezeichnungen<br />

genießen: Käse<br />

aus Idiazábal, Paprika piquillo aus Lodosa<br />

und die Navarra-Weine. Viele Kellereien<br />

stehen dem Besucher zur Besichtigung<br />

offen.


p<br />

PUENTE LA REINA<br />

/GARES<br />

“Und hier vereinen sich alle Wege nach<br />

Santiago zu einem”. So steht es auf dem<br />

Denkmal des Pilgers, das uns bei der Ankunft<br />

begrüßt. Und so ist es auch: Puente<br />

la Reina vereint die beiden Routen, die<br />

die Pyrenäen bei Somport bzw. Valcarlos<br />

überqueren.<br />

Puente la Reina verdankt seinen Namen<br />

einer herrlichen romanischen Steinbrükke<br />

vor der Stadt. Es heißt, das eine Königin<br />

den Befehl zum Bau der Brücke gegeben<br />

habe; andere wiederum behaupten,<br />

dass das ursprüngliche Wort nicht<br />

Regina sondern Runa gewesen sei, Bezeichnung<br />

unter der früher der Arga-<br />

Fluss bekannt war.<br />

Diese herrliche Brücke wurde in der ersten<br />

Hälfte des 11. Jahrhunderts errichtet,<br />

um den Pilgern den Weg zu bereiten.<br />

Heute zeigt sie sechs rundbogenförmige<br />

Öffnungen unterschiedlicher Weite, sowie<br />

eine weitere unter der Erde. Mehrere<br />

kleine, durch den Stein gebohrte Bögen<br />

geben dem Wasser den Weg frei, wenn<br />

der Fluss ansteigt. Geschmückt wird die<br />

Brücke von der Sagenfigur des Txori,<br />

des Vogels, von dem es heißt, er habe<br />

der Jungfrau das Gesicht mit dem Wasser<br />

des Flusses gewaschen, das er in<br />

seinem Schnabel transportierte.<br />

Puente la Reina, Ort, an dem sich Wege<br />

kreuzten und Menschen trafen, erlebte<br />

schnell einen wirtschaftlichen und kulturellen<br />

Aufschwung. Zeugnis davon ist die<br />

spätromanische Crucifijo-Kirche, die Mitte<br />

des 12. Jahrhunderts von den Tempelrittern<br />

errichtet wurde und in der sich ein<br />

Bildnis der Maria mit dem Kinde aus dem<br />

12. Jahrhundert und ein herrliches, aus<br />

Deutschland stammendes gotisches Kruzifix<br />

befinden, dessen Besonderheit das<br />

Y-förmige Kreuz ist.<br />

Die Hauptstraße, die Calle Mayor ist Straße<br />

und Kunstwerk zugleich: volkstümliche<br />

Architektur mit wappengeschmückten<br />

Häusern, Palästen, handwerklichen<br />

Geschäften...<br />

Die Kirche Santiago el Mayor wurde En-<br />

R6<br />

tierra estella 9 Ausflüge<br />

45<br />

route 6<br />

puente lA ReinA<br />

de des 12. Jahrhunderts errichtet und<br />

im 15.Jahrhundert wiederaufgebaut.<br />

Sie zeigt neben ihrem romanischen Portal<br />

die gotischen Statuen von San Bartolomé<br />

und Santiago Beltza (Jakobus dem<br />

Schwarzen), der diesen Namen wegen<br />

der dunklen Färbung trägt, die er vor<br />

seiner Restaurierung zeigte.<br />

Überquert man den beliebten Plaza Ma -<br />

yor, ganz in der Nähe der Brücke, trifft<br />

man auf die Kirche San Pedro und den<br />

Konvent der Comendadoras de Sancti<br />

Spiritus.<br />

Was die Gastronomie angeht, so stehen<br />

hier weiße oder rote Bohnen, Schweineoder<br />

Lammbraten und in der Jagdsaisaon<br />

Wachteln, Hase oder Rebhuhn<br />

auf der Speisekarte. Dazu die hervorragenden<br />

Weine von Valdizarbe.<br />

die Quelle des uRedeRRA<br />

R6


R 7 oute<br />

Diese Täler beherbergen steile<br />

Landschaften, eingehüllt in<br />

Nebel und Schnee, Gipfel von<br />

mehr als 2.000 Metern, und all<br />

dies begleitet von einem berauschenden<br />

Grün, undurchdringlichen<br />

Wäldern und den<br />

klaren Wassern ihrer Flüsse. In<br />

Roncal und Salazar hat der<br />

Mensch die Natur um Erlaubnis<br />

gebeten, mit ihr zusammenleben<br />

zu dürfen. Die Pyrenäenorte<br />

erwachsen aus<br />

Steinhäusern, mit ihren mit<br />

Hohlpfannenziegeln gedeckten<br />

Sattel- oder Walmdächern,<br />

Holzfachwerk und kopfsteingepflasterten<br />

Sträßchen.<br />

RoncAl<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> in Richtung Zaragoza<br />

und biegen bei Km 6,8 auf die A-21 Richtung<br />

Huesca-Jaca ab. Vorbei am Higa de Monreal,<br />

über den Loiti-Paß, entlang der Schlucht von<br />

Lumbier und des Stausees von Yesa kommen<br />

wir nach Aragon, wo wir auf die NA-137<br />

Richtung Salvatierra de Esca abbiegen. Die<br />

schmale, kurvenreiche Straße wird besser, je<br />

weiter wir uns Roncal nähern. Wir erreichen<br />

Burgui, ein herrliches Pyrenäenstädtchen mit<br />

seiner schönen, mittelalterlichen Brücke. Unter<br />

den noch heute erhaltenen, ursprünglichen<br />

Brückenbögen kann man alljährlich am Tag<br />

der Floße die Fahrt der Flößer bewundern, die<br />

diese in Erinnerung an das, was noch bis vor<br />

wenigen Jahrzehnten ihr Alltag war,<br />

durchführen. Die Kirche San Pedro beherbergt<br />

die alte Orgel des Klosters von Leyre.<br />

Weiter geht es nach Roncal. In diesem<br />

wunderschönen Städtchen stand die Wiege des<br />

•roncal •isaba •ochagavía<br />

DIE täLER VON<br />

RONcAL UND SALAZAR<br />

R<br />

RONCAL<br />

Roncal lebt eingebettet in den Bergen.<br />

Seine wappengeschmückten Häuser zieren<br />

die engen und kopfsteingepflasterten<br />

Sträßchen, über die die Wallfahrtskirche<br />

Nuestra Señora del Castillo herausragt.<br />

Von hier aus hat man einen herrlichen<br />

Blick auf Roncal und den Esca-Fluss.<br />

In diesem Pyrenäenstädtchen krönen die<br />

mit Hohlpfannenziegeln gedeckten<br />

Walmdächer die zum Teil herrschaftlichen<br />

Häuser aus dem 17. und 18. Jahrhundert;<br />

auch Kirche San Esteban aus<br />

dem 16. Jahrhundert ist hier zu erwähnen.<br />

Das gesamte Städtchen bietet ein<br />

Szenarium für eine mittelalterliche Geschichte,<br />

jeder versteckte Winkel hat seinen<br />

ganz eigenen Reiz. Man spürt hier<br />

ein Leben, das mit der Weidewirtschaft<br />

und dem Wald verknüpft ist, man erfährt<br />

großen Tenors Julián Gayarre. Bekannt ist es<br />

darüber hinaus für seinen schmackhaften Käse.<br />

Nach weiteren vier Kilometern erreicht man<br />

Isaba, ein Städtchem mit Ambiente. Seine<br />

Nähe zu den Langlauf-Loipen und den<br />

französischen Skipisten tragen dazu bei, dass<br />

man in den netten Gäßchen Isabas immer auf<br />

Besucher trifft. Ganz in der Nähe wird zudem<br />

alljährlich der Tribut der drei Kühe gezahlt.<br />

Auf der NA-140 überquert man den Laza-Paß<br />

und erreicht Ochagavía. Dieser Ort lädt zu<br />

einem Rundgang und einem Besuch des<br />

Informationszentrum Natur ein.<br />

Für den Rückweg kann man bis Navascués der<br />

NA-178 folgen und von dort auf einer<br />

ausgebauteren, wenn auch im Bereich des<br />

Iso-Passes kurvenreichen Straße bis Lumbier<br />

weiterfahren. Über die A-21 kommt man<br />

von hier direkt nach <strong>Pamplona</strong>.<br />

9 Ausflüge<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

NA-178<br />

Lumbier<br />

die Freundlichkeit und Einfachheit der<br />

Menschen.<br />

Neben dem Spaziergang durch die Sträßchen<br />

und den Ortsteil Castillo, sollte man<br />

sich in Roncal auch der Geschichte des<br />

großen, universalen Tenors Julián Gayarre<br />

nähern. Gayarre (1844-1890) war in<br />

seiner Jugend Schafhirte. Später konnte<br />

er in <strong>Pamplona</strong>, Madrid und Italien Musik<br />

studieren und die bekanntesten Opernbühnen<br />

der Welt erobern. Die Erinnerung<br />

an ihn lebt in unzähligen Dokumenten der<br />

Epoche weiter, in denen die herrliche<br />

Stimme Gayarres gelobt wird. Sogar<br />

Komponisten wie Wagner oder Gounod<br />

priesen seinen Gesang. Es ist wahrhaft<br />

zu bedauern, dass keine Aufzeichnungen<br />

seiner Stimme vorhanden sind, um ihm<br />

auch heute noch lauschen zu können. Wir<br />

Liédena<br />

Abodi<br />

Der Wald von Irati<br />

NA-2012<br />

Ezcároz<br />

NA-178<br />

Güesa<br />

Kloster von<br />

Leyre<br />

R7 täler von roncal und salazar<br />

46<br />

Muskilda<br />

Ochagavía<br />

Uztárroz<br />

Isaba<br />

Navascués<br />

Salvatierra<br />

NA-240<br />

NA-140<br />

Roncal<br />

Jaca<br />

Burgui<br />

A-137<br />

BELAGUA<br />

NA-137


es lohnt sich zu eRfoRschen, wAs uns<br />

dieseR teil nAvARRAs zu bieten hAt<br />

können jedoch das von Benlliure geschaffene<br />

Mausoleum Gayarres auf<br />

dem Friedhof besuchen, der 600 Meter<br />

außerhalb der Ortschaft liegt. Gayarre<br />

starb an einer schweren Kehlkopfentzündung,<br />

die es ihm während seiner<br />

letzten Jahre unmöglich machte zu singen,<br />

wie es diesem großen Künstler<br />

zukam. Das Museum in seinem Geburtshaus<br />

bringt uns einen Teil seines<br />

Lebens durch persönliche Gegenstände<br />

und Erinnerungen des Tenors näher.<br />

Natürlich verfügt Roncal, das derart<br />

eng mit der Natur verbunden ist, auch<br />

I ISABA<br />

Isaba ist der nördlichste Ort des Tales von Roncal. Er liegt<br />

unterhalb des Felsens von Ezkaurre, am Zusammenfluss<br />

über ein Informationszentrum Natur.<br />

Dieses befindet sich am Ortsausgang<br />

und hilft uns, die herrliche Landschaft<br />

um uns herum zu verstehen.<br />

Auf keinen Fall sollte man es versäumen,<br />

den Käse von Roncal zu kosten.<br />

Dieser ausgereifte, herzhafte Käse aus<br />

der Milch von Schafen, die auf den Weiden<br />

der Pyrenäen grasen, wird in einem<br />

sehr komplizierten Verfahren hergestellt.<br />

Seine Qualität wird durch die<br />

Ursprungsbezeichnung Roncal garantiert.<br />

Erstehen kann man ihn vielerorts<br />

entlang des Weges.<br />

R7<br />

täler von roncal und salazar 9 Ausflüge<br />

47<br />

käse von RoncAl<br />

RoncAl<br />

von Belagua und Ustárroz. Von hier aus führt die Straße<br />

nach Belagua, durch ein beeindruckendes, ehemaliges<br />

Gletschertal. Hier werden Wintersportarten wie Langlauf<br />

praktiziert oder in Arette, bereits auf französischer Seite,<br />

alpiner Abfahrtsski. Aufgrund dieser Gegebenheiten bietet<br />

Isaba dem Besucher ein reichhaltiges touristisches An-<br />

isAbA


R<br />

7die täler von roncal und salazar<br />

oute<br />

tribut der<br />

Drei Kühe<br />

In 1375 setzte ein Gerichtsurteil den ewigen Auseinandersetzungen<br />

zwischen den Tälern um die Nutzung von Wasser und Weiden ein Ende.<br />

Das, was einst der Zahltag des festgelegten Steuertributs war, ist heute<br />

eine schöne Tradition. Auf der einen Seite der Grenze stehen die<br />

Bürgermeister des Tales von Roncal in ihrer traditionellen Kleidung: Hut,<br />

Überrock und breiter Kragen. Auf der anderen Seite, die Bürgermeister von<br />

Baretous in der typischen französischen Tracht und dem umgehängten<br />

Trikoloreband mit den Farben der Republik. Der Bürgermeister von Isaba<br />

fragt seine französischen Amtskollegen drei Mal, ob sie bereit sind den<br />

Tribut der drei Kühe “gleichen Gebisses und gleichen Fells” als<br />

Gegenleistung für die Nutzung des Wassers und der Weide während 28<br />

Tagen im Jahr zu zahlen. Die Franzosen bejahen diese Frage und der<br />

Bürgermeister von Isaba verspricht, dass zukünftig Friede herrsche.<br />

lAkARtxelA (Rechte) und mesA de<br />

los tRes Reyes in belAguA (unten)<br />

9 Ausflüge<br />

R7 täler von roncal und salazar<br />

48<br />

gebot. In dem malerischen Ort mit seinen<br />

wappengeschmückten Häuschen,<br />

den gotischen Bögen und rustikalen<br />

Brücken sticht besonders die Kirche<br />

San Cipriano (16. Jahrhundert) mit ihrem<br />

Festungscharakter und dem eigentümlichen,<br />

rötlichen Dach hervor.<br />

Im Innern finden wir einen plateresken<br />

Hochaltar, eine herrliche barocke Orgel<br />

aus dem Jahre 1751 und ein<br />

Standbild der Jungfrau von Idoya mit<br />

dem dem Kinde. Dieser Jungfrau ist<br />

auch eine Wallfahrtskapelle außerhalb<br />

des Ortes gewidmet, ein herrliches<br />

Zeugnis der Renaissance.<br />

Von den umliegenen Aussichtspunkten<br />

hat man einen wunderbaren Blick auf<br />

diese einzigartige Landschaft mit den<br />

mehr als 2000 Meter hohen Gipfeln<br />

des Anie, des Mesa de los Tres Reyes,<br />

dem Txamantxoia, dem Lakartxela<br />

oder dem beeindruckenden Karstmassiv<br />

des Larra.<br />

Ein schönes Panorama bietet sich von<br />

dem berühmten Gasthof Juan Pito.<br />

Ganz in der Nähe, am Grenzstein 262<br />

von La Piedra de San Martín, wird alljährlich<br />

am 13. Juli der Tribut der Drei<br />

Kühe gezahlt.


O<br />

Viele behaupten, dass Ochagavía eines<br />

der schönsten Städtchen Navarras ist.<br />

Unterhalb des Hügels von Muskilda entstand<br />

Ochagavía dort, wo Anduña und<br />

Zatoya zusammenfließen, um den Salazar<br />

zu bilden. Die Häuser von Ochagavía<br />

drängen sich in ihrem typischen Pyrenäenstil<br />

entlang des Anduña, über den vier<br />

Brücken die beiden Teile der Ortschaft<br />

verbinden. Zwei weitere Bücken führen<br />

über den Zatoya, der rund um das Städtchen<br />

fließt.<br />

Seine schönen Gäßchen aus Geröllsteinen<br />

sind aufgrund des kalten Klimas, das<br />

im Winter im Salazartal herrscht, sehr<br />

eng bebaut. Ochagavía schätzt und<br />

pflegt seine Steinhäuser, respektiert das<br />

Fachwerk und die alten Flachziegeln, aus<br />

denen die Dächer und die Traufen bestehen.<br />

Viele der Häuser, einige davon gotische,<br />

renaissancistische und barocke<br />

Herrenhäuser, tragen eigene Namen.<br />

OCHAGAVÍA<br />

Inmitten einer Landschaft, in die man<br />

sich sofort verliebt, ist Ochagavía die<br />

einwohnerreichste Ortschaft des Salazartals.<br />

Auf den Plätzen dieses wirtschaftlichen<br />

Zentrums des Tals finden<br />

Vieh- und Jahrmärkte statt. Aber nicht<br />

nur die Vieh- und Forstwirtschaft sind<br />

hier von Bedeutung, sondern auch der<br />

Tourismus. Aufgrund ihrer Lage ist die<br />

Ortschaft Ausgangspunkt für Wintersportaktivitäten<br />

und sommerliche Bergwanderungen.<br />

Direkt am Eingang von Ochagavía trifft<br />

man auf ein herrliches Plateresker-<br />

Kreuz. Ein steiles Gäßchen führt uns zur<br />

Kirche San Juan Evangelista, mit einem<br />

sehenswerten Altarbild im Renaissancestil,<br />

ein Werk Migel Espinals, Schüler von<br />

Anchieta.<br />

Rund um Ochagavía findet man sehenswerte<br />

Fleckchen, die von den Bewohner<br />

dieses Städtchen aufs Wärmste empfoh-<br />

R7<br />

täler von roncal und salazar 9 Ausflüge<br />

49<br />

route 7<br />

ochAgAvíA<br />

len werden. Ganz in der Nähe, der Wald<br />

von Irati. Und unweit auch der Abzweig<br />

von der Straße Ochagavía-Isaba, der<br />

uns zu der Wallfahrtskapelle der Jungfrau<br />

von Muskilda führt. In ihrer fast<br />

schmucklosen Schlichtheit ist diese<br />

kleine Kirche ein klares Zeugnis der romanischen<br />

Baukunst. Alljährlich, am<br />

8.September, kommen hier die Anwohner<br />

des Salazartales zur Wallfahrt zusammen.<br />

Acht örtliche Tänzer, mit<br />

Glöckchen, bunten Bändern und konischen<br />

Hüten geschmückt, bieten die typischen<br />

Tänze dieser Gegend dar: Vier<br />

Stocktänze, einer mit Halstüchern, eine<br />

traditionelle Jota und eine Passacaglia<br />

mit Kastagnetten. Begleitet werden sie<br />

von Gaiteros, einer Art Dudelsackspieler,<br />

und einer typischen Figur, dem bobo,<br />

der sich mit einer Maske mit doppeltem<br />

Gesicht unter die Tänzer<br />

mischt.<br />

R7


R 8 oute<br />

SANGÜESA<br />

Sangüesa la Vieylla, das ursprüngliche<br />

Sangüesa, befand sich auf einem Hügel<br />

mit dem Namen Rocaforte. Es sollte<br />

<strong>Pamplona</strong> vor den Einfällen der Muselmanen<br />

zu schützen und diente später<br />

als Verteidungsfestung gegen das Königreich<br />

Aragon. Im Jahre 1121 verlagerte<br />

Alfons I. der Krieger die Stadt an<br />

die Stelle, wo sie sich heute befindet.<br />

An diesem Durchgangsort flossen die<br />

vier Römerstraßen aus Zaragoza, Jaca,<br />

<strong>Pamplona</strong> und Dax zusammen. Sangüesa<br />

liegt zudem am Jakobsweg.<br />

Dank der wichtigen Verteidigungsaufgaben,<br />

die Sangüesa zukamen, kam die<br />

Stadt bald in den Genuss königlicher<br />

Privilegien, die ihr die Schaffung eines<br />

•sangüesa •javier •yesa •das kloster von leyre<br />

DIE mIttLERE<br />

ÖStLIchE REGION<br />

In dieser Gegend befinden sich die meisten der von der<br />

Europäischen Gemeinschaft zu Naturschutzgebieten erklärten<br />

Gebiete Navarras. Hier mischt sich die Natur mit der durch<br />

Menschenhand geprägten Geschichte, Baukunst und Architektur,<br />

die man in den Dörfern, und natürlich auch an dem Stausee von<br />

Yesa, auch das Meer der Pyrenäen genannt, spüren kann.<br />

künstlerischen Erbes sowohl im Rahmen<br />

der kirchlichen als auch der bürgerlichen<br />

Kultur ermöglichte, das man<br />

noch heute bei jedem Schritt spüren<br />

kann.<br />

Das vielleicht größte Juwel dieser Vergangenheit<br />

ist die zum Nationaldenkmal<br />

erklärte Kirche Santa María la Real<br />

und hier insbesondere der bildhauerische<br />

Komplex ihres wunderschönen<br />

Portals mit Bildsäulen und feinster Ikonographie.<br />

Beachtenswert sind darüberhinaus<br />

der achteckige gotische<br />

Glockenturm, die drei Apsiden an der<br />

Stirnseite aus dem 13. Jahrhundert,<br />

der Hochaltar im Platereskstil mit dem<br />

gotischen Standbild der Jungfrau von<br />

9 Ausflüge<br />

R8 die mittlere östliche region<br />

50<br />

Rocamador, sowie eine gotische Monstranz.<br />

Folgt man der Hauptstraße, der Calle<br />

Mayor, so trifft man auf den Palast der<br />

Herzöge von Granada aus dem 15.<br />

Jahrhundert und den Palast der Grafen<br />

von Guenduláin aus dem 17. Jahrhundert.<br />

In der Straße Alfons I der Krieger<br />

befindet sich der Vallesantoro-Palast<br />

mit seiner herrlichen Fassade im<br />

Schnörkelbarockstil des 17. Jahrhunderts<br />

und einer monumentalen, holzgeschnitzten<br />

Dachtraufe. Der Palast<br />

beherbergt heute das Kulturzentrum.<br />

Über die gleiche Straße erreicht man<br />

die gotische Kirche San Salvador, deren<br />

Portal das Jüngste Gericht darstellt.<br />

Sehenswert ist ebenfalls das<br />

sAngüesA:<br />

sAntA-mARíA-kiRche<br />

Wir verlassen <strong>Pamplona</strong> über die<br />

Straße Zaragoza-Madrid. Bei Km 6,8<br />

biegen wir Richtung Huesca und Jaca<br />

ab (A-21). Sobald man die Erhebung<br />

des Higa de Monreal hinter sich<br />

gelassen hat, zeigt sich auf der linken<br />

Seite unserer Route das beeindrukkende<br />

Schauspiel einer wilden, rohen<br />

Natur, die Klamm von Lumbier mit<br />

ihren umliegenden Tälern, die<br />

Schlucht, die der Irati-Fluss in die<br />

Landschaft zeichnet, das wilde Grün,<br />

das einen Gegensatz zu dem gräulichen<br />

Kalkstein bildet, und an klaren<br />

Wintertagen im Hintergrund, die<br />

Pyrenäen Aragons mit ihren ver-


Rathaus mit seiner Renaissancefassade.<br />

Dieses Gebäude ist eine Erweiterung<br />

des Festungspalastes des Prinzen<br />

von Viana, der hier residierte, als<br />

sich der Hof der Könige von Navarra in<br />

Sangüesa befand. Der Palast bewahrt<br />

noch zwei Zinnentürme und einen Innengraben.<br />

Besuchen sollte man auch die romanisch-gotische<br />

Jakobuskirche, die Iglesia<br />

de Santiago, hinter deren Vertäfelung<br />

sich eine Kolossalstatue des Apostels<br />

Jakobus verstecke, die 1965<br />

entdeckt wurde.<br />

Erwähnenswert sind auch die Konvente<br />

des Heiligen Franziskus von Assisi<br />

und Nuestra Señora del Carmen. In<br />

diesem Kloster findet man neben einer<br />

schönen Kirche und einem gotischen<br />

Kreuzgang ein ganz besonderes Museum:<br />

antike Turmuhren von 1546 bis<br />

in unsere Tage.<br />

schneiten Gipfeln.<br />

Weiter geht es nach Liédena, wo wir auf<br />

die NA-127 abbiegen, bis wir das<br />

Städtchen Sangüesa erreichen, das der<br />

Merindad, einem historischen<br />

Gemeindeverbund, den Namen gibt und<br />

unzählige, geschichtsträchtige Bauwerke<br />

aufweist.<br />

Hier überschreiten wir jene Grenze, die<br />

viele Jahrhunderte lang Grund für<br />

Auseinandersetzungen zwischen den<br />

Königreichen von Navarra und Aragon<br />

waren. Sos del Rey Católico, das zuletzt<br />

im 12. Jahrhundert zu Navarra gehörte,<br />

ist wahrlich sehenswert: seine engen<br />

Sträßchen, die zahlreichen Zeugnisse sei-<br />

die buRg von JAvieR<br />

Der Heilige Francisco Javier, der Schutzheilige von Navarra, zieht alljährlich im März Tausende<br />

Einwohner Navarras an, die die Wallfahrt, die Javierada nicht versäumen wollen (einige<br />

nehmen schon seit 40 Jahren daran teil). Aus der ganzen Provinz kommen die Menschen<br />

nach Sangüesa gepilgert. Am nächsten Morgen legen die Pilger die 8 Kilometer der<br />

Via Crucis von Sangüesa bis nach Javier zu Fuss zurück. Dort, in Javier wurde im Jahre 1506<br />

der Heilige geboren, der als unermüdlicher Missionar so weit entfernte Länder wir z.B. Japan<br />

bereiste.<br />

Die Burg wurde im 10. Jahrhundert um einen Turm erreichtet, der zur Bewachung der Grenze<br />

auf einem Felsen errichtet worden war, von dem aus man das Tal von Aragon beobachten<br />

konnte. Im Jahre 1223 erhielt Sancho VII. der Starke diese Festung von dem Prinzen von<br />

Aragon als Pfand für ein Darlehen von 9.000 Sold. Dieser Betrag wurde nicht zurückgezahlt,<br />

so dass die Burg an Navarra überging.<br />

Rund um diesen Turm bauten die Herren dieser Burg Verteidigungsanlagen, bis eine Burg<br />

entstand. Der Bergfried ist San Miguel gewidmet und ist daher auch unter dem Namen San<br />

Miguel Turm oder Torraza bekannt.<br />

Bei der Burg die wir heute vorfinden, handelt es sich um eine Restaurierung aus dem 19.<br />

Jahrhundert, da der Kardinal Cisneros nach dem Anschluss Navarras an Kastillien die fast<br />

vollständige Zerstörung der Burg anordnete. Er befahl den Einriss der Außenmauern und der<br />

Türme, das Zuschütten der Gräben und die Unbrauchbarmachung der Schießscharten. Nach<br />

dieser Zerstörung wurden an der Burg zahlreiche Restaurationen vorgenommen. Das Bauwerk<br />

besteht aus kräftigen, mit Zinnen geschmückten Türmen und neben seiner Mauer erhebt<br />

sich die Basilika, in der sich das Taufbecken befindet, in dem der Heilige San Franciso<br />

Javier getauft wurde. Durch die Räume der Burg finden Führungen statt, bei denen man viel<br />

über das Leben des Heiligen in diesen Gemäuern erfahren kann. So erklären die Fremdenführer<br />

das Bildnis des lächelnden Christus, der, aus Nussbaumholz gearbeitet, eine Kapelle<br />

beherrscht, in der auf Wandgemälden mit gelben Skeletten auf schwarzem Untergrund der<br />

Tanz des Todes dargestellt ist.<br />

ner mittelalterliche Vergangenheit, die<br />

Stadtmauern, sein Schloss, sein wunderschönes<br />

Rathaus im Renaissance-Stil und<br />

die nicht weniger schöne romanische<br />

Kirche San Esteban. Nicht alle Tage hat<br />

man Gelegenheit durch die Straßen einer<br />

Stadt zu spazieren, in der der König<br />

Ferdinand der Katholische geboren wurde.<br />

Auf der etwas kurvenreichen NA-127 fahren<br />

wir zurück nach Sangüesa, von wo aus<br />

es dann Richtung Javier weitergeht. Nach<br />

knapp 8 Kilometern erreichen wir die<br />

Burg, in der die Wiege San Francisco<br />

Javier, des Schutzheiligen von Navarras,<br />

stand, und die alljährlich während der traditionellen<br />

Javieradas Ziel Tausender<br />

Pilger aus Navarra ist.<br />

R8<br />

die mittlere östliche region 9 Ausflüge<br />

51<br />

ANREISEINFORMATION<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

A-21<br />

Sangüesa<br />

Das Kloster<br />

von Leyre<br />

Lumbier<br />

N-240<br />

Jaca<br />

NA-127<br />

Javier<br />

A-127<br />

Embalse<br />

de Yesa<br />

Sos del Rey<br />

Católico


R 8 oute<br />

die mittlere östliche region<br />

D<br />

DAS KLOSTER VON LEYRE<br />

Das Kloster San Salvador de Leyre liegt letzte Ruhestätte. Heute noch wird hier<br />

inmitten der reizvollen Landschaft der am 3. Dezember feierlich der Tag Na-<br />

gleichnamigen Bergkette, deren schrofvarras und des Heiligen Francisco Jafe<br />

Felswände durch rötliche Felsen und vier begangen.<br />

Wälder unterbrochen werden; schaut Leyre ist eines der ersten romanischen<br />

man nach unten, überblickt man den Bauwerke der Iberischen Halbinsel.<br />

Stausee von Yesa, mit seiner 74 m ho- Wenn man durch das Kloster wandelt,<br />

hen und 411 m langen Talsperre und kann man das Leben der Geistlichen in<br />

seinem blauen Wasser.<br />

diesen Gemäuern nachvollziehen. Auf<br />

Mitten in dieser Landschaft liegt dieses die Benediktinermönche folgten nach<br />

Kloster voller Geschichte, Schönheit 75 Jahren Streitigkeiten die Mönche<br />

und Legenden, wie die des Heiligen Viri- des Zisterzienserordens. Das klösterlila,<br />

Abt des Klosters, der einmal, von che Leben verschwand aus Leyre mit<br />

dem Gesang eines Vogels verzaubert, der Reform von Mendizábal im Jahre<br />

einen Moment an einem Brunnen ver- 1836 und erst 1954 zogen erneut<br />

weilte um der Melodie zu lauschen. Als Mönche in Leyre ein, in diesem Falle<br />

er zurückkehrte entdeckte er erstaunt, Benediktiner.<br />

dass 300 Jahre vergangen waren. Leyre umfasst die Krypta, die Apsiden,<br />

Die ersten Zeugnisse des Klosters drei romanische Kirchenschiffe und ei-<br />

stammen aus dem Jahre 848. Während nen schmalen Vierecksturm. Die Kryp-<br />

der ersten Jahrhunderte war es das ta ist ein wahrer Schatz: ein ursprüng-<br />

große religiöse und kulturelle Zentrum licher und archaischer Raum voller ro-<br />

des Königreichs von <strong>Pamplona</strong> und viebuster Säulen mit ungleichen Kapitelle<br />

le Könige wählten diesen Ort als ihre mit rustikalen Ornamenten aus dem<br />

yesA<br />

9 Ausflüge<br />

gewölbe<br />

R8 die mittlere östliche region<br />

52<br />

mittelAlteRliches<br />

kästchen


11. Jahrhundert. Selbst das kleinste<br />

Teil an diesem Ort ist durch Genügsamkeit<br />

gekennzeichnet. Auch in der Kirche<br />

ist das große gotische Kirchenschiff<br />

fast schmucklos. Wenn wir den<br />

Gekreuzigten Christus betrachten werden<br />

wir feststellen, dass es sich um<br />

niemand anderen als den Heiligen Salvador<br />

von Leyre handelt. Hinter einem<br />

wunderschönen gotischen Gitter befindet<br />

sich der neugotische Reliquienschrein<br />

mit den Überresten der ältesten<br />

Monarchen.<br />

Ein herrliches Altarbild stellt das Martyrium<br />

der Heiligen Nunilo und Alodia in<br />

den Händen der Muselmanen dar.<br />

Sehenswert ist auch das Hauptportal<br />

der Kirche, die Porta Speciosa, im romanischen<br />

Stil des 12. Jahrhunderts,<br />

R8<br />

die mittlere östliche region 9 Ausflüge<br />

53<br />

route 8<br />

dAs klosteR von leyRe<br />

in dem jedes Detail der reichhaltigen<br />

Dekoration ein Meisterwerk an Schönheit<br />

ist.<br />

die kRyptA<br />

R8


R 9 oute<br />

Die mittlere region... Weder<br />

Norden, noch die Fluss land -<br />

schaft der Ribera. Es ist die<br />

Kraft, die aus der Vereinigung<br />

der Gegensätze entsteht, aus<br />

dem Streit ungleicher Gesch -<br />

wis ter, die am Ende doch<br />

zusammenkommen. Ver sch -<br />

wun den sind hier die Wälder<br />

des Nordens und an ihre Stelle<br />

treten Felder und Weinberge.<br />

Die hier sanfteren Hügel sind<br />

stets von Ebenen umgeben; in<br />

den Ödgebieten findet man<br />

überall Tupfer aus Hecken und<br />

verstreutem Baumbestand.<br />

•mendigorria •artajona •olite •san martín de unx •olite<br />

•windenergie-park von guerinda •ujué<br />

DIE mIttLERE REGION<br />

Wenn wir uns voll und ganz ins Mittelalter<br />

begeben wollen, bietet sich hier eine gute<br />

Gelegenheit. Der Stadtwall von Artajona<br />

aus dem 11. Jahrhundert mit der Stadtmauer<br />

und ihren zwölf viereckigen Festungstürmen<br />

versetzen uns in eine<br />

Traumwelt. Diese Türme verleihen der<br />

Stadtmauer ein herrschaftliches Aussehen.<br />

Über die Mauer ragt eine Kirche, die<br />

Festungskirche San Saturnino, beeindrukkend,<br />

solide und einfach, die im 13. Jahrhundert<br />

auf den Ruinen eines romanischen<br />

Tempels errichtet wurde. Die Fassade<br />

ziert ein sorgfältig gearbeiteter gotischer<br />

Tympanon. In der Kirche findet man Bildnisse<br />

von San Saturnino, der Königin Johanna<br />

von Navarra und ihrem Gatten, Phillip<br />

des Schönen. Aus ihrer Struktur erkennt<br />

man, dass die Kirche in Kriegszeiten<br />

erbaut wurde. Um das Gewölbe des<br />

Schiffs, das als Kerker benutzt wurde, ist<br />

noch ein Rundgang erhalten. Im Kircheninnern<br />

zeigt der Hochalter mit gotischen Zügen<br />

ein Gemälde im Stil der Frührenaissance.<br />

Daneben findet man zwei barocke<br />

Altarbilder und mehrere Tafelgemälde.<br />

9 Ausflüge<br />

ARTAJONA<br />

Stadtmauer<br />

Route die Dolmen<br />

R9 die mittlere region<br />

54<br />

Wem es nicht ausreicht, die Zeit bis ins Mittelalter<br />

zurückzudrehen, der kann auf der<br />

Route der Dolmen eine Reise bis fast zu unseren<br />

Ursprüngen unternehmen. Hier treffen<br />

wir auf die Dolmen von Portillo de Enériz<br />

und Mina de Farangortea, Erinnerungen<br />

an die römische Megalithkultur. In beiden<br />

findet man eine Steinplatte, die als Trennelement<br />

dient. Sie befinden sich auf Grabhügeln<br />

mit einem Durchmesser von 20 m<br />

und einer Höhe von 2,5 m. Die Überreste<br />

der jungsteinzeitlichen Hütten von Farangortea<br />

und Dorre führen uns bis in das erste<br />

Jahrtausend vor Christus zurück.<br />

Genannt werden muss hier auch die gotische<br />

Kirche San Pedro, ihr Tryptichon mit<br />

der Darstellung des Dreikönigsfests im Stil<br />

der flandrischen Schule und die Kuppel in<br />

Form einer halben Orange. In der Nähe des<br />

Ortes befindet sich die Basilika der Jungfrau<br />

von Jerusalem. Hier finden wir eine 30<br />

cm hohe romanische Goldschmiedearbeit<br />

aus emailliertem Kupfer, die der Legende<br />

zufolge, ein Einwohner Artajonas von den<br />

Kreuzzügen aus dem Heiligen Land mitgebracht<br />

haben soll.<br />

In Artajona sollte man auf einem Rundgang<br />

durch das Städtchen den Anblick der mit<br />

Giebeln, Wappen und Bogengängen geschmückten<br />

Häuser genießen.


die hieR sAnfteRen hügel sind stets von<br />

ebenen umgeben; in den ödgebieten findet<br />

mAn übeRAll tupfeR Aus hecken und veRstReutem<br />

bAumbestAnd.<br />

OLITE<br />

Ein Rundgang durch Olite führt uns in vergangene<br />

Zeiten zurück. In seinen<br />

Straßen, Palästen und Plätzchen spiegelt<br />

sich das Mittelalter wider. Das Schloss<br />

wacht unerschütterlich über das Leben<br />

ANREISEINFORMATION<br />

Für diese Route verlassen wir<br />

<strong>Pamplona</strong> über die A-12 in Richtung<br />

Estella-Logroño, über die wir<br />

schließlich Puente de Reina<br />

erreichen. Hier wählen wir die NA-<br />

6030 in Richtung Tafalla und<br />

kommen nach Mendigorría und zu<br />

den Ruinen von Andelos,<br />

Erinnerungen an eine römische Stadt,<br />

die uns ihre Geschichte erzählt.<br />

Weiter fahren wir nach Artajona mit<br />

seiner beeindruckenden Stadtmauer<br />

und der Route der Dolmen.<br />

Wir setzen die Fahrt fort nach<br />

Tafalla, der Hauptstadt des<br />

Zentrums. Über die N-121 erreichen<br />

wir von hier aus das mittelalterliche<br />

Städtchen Olite, das man unbedingt<br />

besuchen sollte. Die Kreisstraße NA-<br />

5300 bringt uns nach San Martín de<br />

Unx: wappengeschmückte Häuser,<br />

die Reste der Stadtmauer und<br />

emblematische Gebäude. Die Kirche<br />

der Bewohner des Städtchens. Olite,<br />

seinerzeit Königssitz, ist zudem Heimat<br />

bekannter Kellereien und hervorragender<br />

Weine.<br />

Ds Schloss von Olite ist eines der repräsentativsten<br />

und meist geliebten Bauwerke<br />

Navarras. Es wurde während des 13.,<br />

14. und 15. Jahrhunderts und insbesondere<br />

unter Karl III von Navarra auf römischen<br />

Mauern errichtet. In jenen Jahren<br />

San Martín weckt unsere<br />

Aufmerksamkeit durch ihre<br />

schmucklose Schlichtheit und ihre<br />

zwei Portale und die Krypta (die man<br />

über eine Wendeltreppe erreicht).<br />

Auch die gotische Festungskirche<br />

Santa María del Pópolo und die<br />

Wallfahrtskirche von San Miguel darf<br />

man sich nicht entgehen lassen.<br />

Anschließend nehmen wir die NA-<br />

5310, die sich nach Ujué schlängelt,<br />

einem kleinen Ort, der eher einer<br />

Legende als der Realität<br />

entsprungen zu sein scheint.<br />

Schmale, gepflasterte Gäßchen,<br />

malerische Ecken und Winkel, eine<br />

herrliche Aussicht...<br />

Wenn wir mit einem gewagten<br />

Sprung ins 21. Jahrhundert<br />

zurückkehren wollen, dann ist die<br />

Windenergie-Anlage von Guerinda,<br />

eine der größten in Europa, unser<br />

nächstes Ziel. Was würde hier wohl<br />

A-12<br />

Puente<br />

la Reina<br />

Mendigorría<br />

Andelos<br />

R9<br />

die mittlere region 9 Ausflüge<br />

55<br />

die buRg von olite<br />

herrschte Pracht und Herrlichkeit. Mit<br />

dem Anschluss Navarras an die Kastillische<br />

Krone begann der Niedergang. Nun<br />

gab es keinen König Navarras mehr, der<br />

in ihm hätte wohnen können. Zwei Brände<br />

und eine Plünderung zerstörten das<br />

Schloss bis zur Unkenntlichkeit. 1925<br />

wurde es zum Nationaldenkmal erklärt<br />

und kürzlich renoviert. Von dem alten Palast,<br />

der heute staatliches Touristenhotel<br />

Obanos<br />

NA-601<br />

Artajona<br />

NA-6030<br />

Tafalla<br />

Don Quijote sagen? Modernste<br />

Aerogeneratoren, die die Höhe<br />

eines achtzehnstöckigen Gebäudes<br />

erreichen, verschmelzen hier mit<br />

dem einzigartigen Panorama der<br />

Pyrenäen.<br />

<strong>Pamplona</strong><br />

NA-6020<br />

N-121<br />

Olite<br />

Tudela<br />

AP-15<br />

NA-5110<br />

Lerga<br />

NA-132<br />

NA-5300<br />

NA-5310<br />

Ujué


R 9 oute<br />

die mittlere region<br />

(Parador Nacional) ist, sind noch einige<br />

Türme erhalten geblieben, wie der Turm<br />

San Jorge, der Storchenturm und der<br />

Gefängnisturm. Das neue Schloss, mit<br />

seinen fünfzehn Türmen, von denen keiner<br />

dem anderen gleicht, erregt die uneingeschränkte<br />

Aufmerksamkeit. Der<br />

Bergfried, der Wartturm, der Turm der<br />

Drei Kronen und der der Vier Winde, sowie<br />

der Runde Ausguck überragen alles.<br />

Zweifelsohne handelte es sich hier um<br />

ein besonders luxuriöses Schloss: es<br />

wies feine Stuck- und Kachelarbeiten,<br />

bunte Glasfenster, vergoldetes Dachwerk<br />

und Wasserspeier auf. Zu den ungewöhnlichen<br />

Nebengebäuden, über die<br />

die Könige verfügten (Löwenzwinger,<br />

Taubenschlag, Vogelhaus, Bäder - und<br />

das zu jenen Zeiten!) gehört ein eingen-<br />

lA vAldoRbA<br />

williger Kühlschrank: eine Konstruktion<br />

aus Stein in Form eines Eies, in dem Eis<br />

9 Ausflüge<br />

R9 die mittlere region<br />

56<br />

gelagert wurde).<br />

Olite beherbergt außerdem die gotische<br />

Kirche Santa María mit einem herrlichen<br />

Kreuzgang, einem eindrucksvollen Portal<br />

und einem Hochaltar von Pedro de Aponte.<br />

Ein weiteres Kunstwerk ist die Kirche<br />

San Pedro, eine harmonische Stilmischung:<br />

der gotische Turm mit der stolzen,<br />

achteckigen Spitze und das Portal<br />

und der Kreuzgang im romanischen Stil.<br />

Im Innern finden wir ein herrliches Altarbild<br />

und die Kapelle der Jungfrau von<br />

Campanal, mit einer wunderschönen, gotischen<br />

Bildhauerarbeit. Und nicht zu vergessen<br />

das Franziskaner- und das Klarissenkloster,<br />

beide mit Altären im Rokokostil,<br />

sowie der Uhrturm auf dem Platz<br />

Carlos III und die unterirdischen Gänge<br />

aus dem Mittelalter.<br />

uJué


UJUÉ<br />

Ujué scheint der Phantasie eines Zeichners entsprungen,<br />

dessen Absicht es war, ein imaginäres, märchenhaftes<br />

Dorf zu schaffen: seine engen Gäßchen, die<br />

sich in ständigem Auf- und Ab und mit Treppen gespickt<br />

um den Hügel winden, seine Häuser, versteckte<br />

Eckchen und Winkel,... All dies ist wahrhaft atemberaubend.<br />

Und als ob es damit dem Guten noch nicht genug<br />

sei, bietet sich von Ujué aus, ganz gleich in welche<br />

Richtung man sich wendet, ein unvergleichlicher Blick.<br />

Zu seinen Füßen liegt die sanft geneigte Ebene von Tafalla<br />

und Olite, das Flusstal Ribera, der Moncayo und<br />

die Pyrenäen mit den Gipfeln des Anie oder des Mesa<br />

de los Tres Reyes.<br />

Für den Besuch von Ujué empfehlen wir Ihnen, dem<br />

Wagen direkt am Ortseingang oder auf dem Platz vor<br />

dem Heiligtum abzustellen, da das Ortszentrum für<br />

Fahrzeuge gesperrt ist.<br />

In Ujué findet eines der beeindruckendsten Wallfahrtsfeste<br />

Navarras statt. Am Sonntag nach San Marcos,<br />

dem 25. April, ziehen die Wallfahrer mit Tunikas bekleidet,<br />

Kreuze tragend und manchmal sogar barfuß und<br />

mit Ketten, zu Ehren der Jungfrau Maria nach Ujué. Am<br />

Kreuz, dem Cruz del Saludo versammeln sie sich, um<br />

von dort zum Heiligtum weiterzuziehen und zu der<br />

Jungfrau zu beten.<br />

uJué<br />

Wallfahrt<br />

R9<br />

die mittlere region 9 Ausflüge<br />

57<br />

route 9<br />

R9<br />

Ujué enstand als Festungsplatz zur Verteidigung<br />

Navarras, zunächst gegen die Muselmanen und später<br />

gegen Aragon. Am höchsten Punkt des Ortes steht die<br />

romanische Kirche Santa María, in ihrer<br />

überwältigenden Erhabenheit und Schlichtheit. Sie<br />

wurde im Laufe des 11. und 12. Jahrhunderts auf den<br />

Resten einer preromanischen Kirche errichtet, wobei ihr<br />

Bau insbesondere von König Karl II. dem Bösen<br />

gefördert wurde. Er ließ das gotische<br />

Kirchenschiff, einen herrlichen Rundlauf<br />

und mit Zinnen besetzte Türme<br />

errichten. Im Innern befindet<br />

sich die herrliche Statue der<br />

Jungfrau Maria mit dem Kind,<br />

eine wahre Perle der romanischen<br />

Bildhauerei in Navarra. Sie stammt<br />

aus dem 12. Jahrhundert und ist mit<br />

Silber überzogen. Karl II. liebte diesen<br />

Ort so sehr, dass er vor seinem Tode<br />

verfügte, dass sein Herz hier ruhen<br />

solle. Es wird noch heute in einer<br />

kleinen Truhe in der Kirche<br />

aufbewahrt.


centRAles on line ReseRvieRung

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