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GL 3-2011 - der Lorber-Gesellschaft eV

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34 Die endliche Vereinigung des Menschen mit Gott <strong>GL</strong> 3/<strong>2011</strong><br />

schließlich ein Zustand erreicht wird, in dem eine weitere Reinigung nicht<br />

mehr vonnöten ist. Es ist dann für die feinste Goldschmiedearbeit geeignet.<br />

Erscheint es später verdunkelt und unrein, so stammt dies von <strong>der</strong><br />

zufälligen Berührung mit einem unreinen Körper, was nichts mit <strong>der</strong><br />

früheren inneren Ver<strong>der</strong>btheit zu tun hat. Wer nichts von diesem Vorgang<br />

versteht, ist geneigt, ein goldenes Gefäß zu verachten, weil es äußerlich<br />

nicht immer glänzend erscheint. Er zieht ein unreines, grobes Metall oft<br />

vor, weil seine Oberfläche glänzend und poliert ist.<br />

Paulus spricht auch von dem reinigenden, prüfenden Feuer (1. Kor.<br />

3,13): „Welcherlei eines jeglichen Werk ist, wird das Feuer bewahren“,<br />

und er fügt hinzu (V.15) „Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird<br />

er Schaden leiden, er selbst aber wird gerettet werden, doch so wie durchs<br />

Feuer hindurch.“ Er deutet damit an, dass es Werke gibt, die durch<br />

unreines Gemisch so ver<strong>der</strong>bt sind, dass sie erst durch das Feuer<br />

hindurchgehen müssen, um von aller Befleckung des Selbstlebens<br />

gereinigt zu werden, wenn auch Gott die Seele in Gnaden annimmt.<br />

Diese Läuterung <strong>der</strong> Seele kann nie durch die Anstrengung des<br />

gefallenen Menschen erreicht werden. Im Gegenteil unterwirft er sich ihr<br />

nur zögernd. Er trägt noch so viel Liebe zu dem eigenen Ich, dass wenn<br />

Gott nicht machtvoll eingriffe, er immer wi<strong>der</strong>stehen würde.<br />

Man konnte einwenden, dass Gott niemals etwas gegen den freien<br />

Willen des Menschen tut, aber wenn die Seele am Anfang ihre volle<br />

Einwilligung gibt, so hat sie damit Gott das Recht gegeben, zu tun mit ihr,<br />

wie es Ihm gefällt. Fängt Gott nun an, zu zerstören, zu verbrennen, zu<br />

reinigen, so schrickt die Seele meistens zurück, weil sie die heilsamen<br />

Absichten Gottes nicht erkennt und ebenso wie das Gold zuerst schwarz<br />

wird, wenn es in den Ofen geworfen wird. So spürt die Seele zuerst, dass<br />

ihre scheinbare Reinheit verloren geht. Wenn dann <strong>der</strong> Mensch erst seine<br />

Einwilligung geben sollte, würde er es kaum tun. Das einzige, was er jetzt<br />

zu tun imstande ist, heißt treu auszuhalten in allem, was <strong>der</strong> göttliche<br />

Liebeswille über ihn verhängt.<br />

Die Seele wird jetzt von aller eigenen, wahrnehmbaren, vielfältigen<br />

Tätigkeit gereinigt, die in so scharfem Gegensatz zu Gott steht. Die<br />

Aufnahmefähigkeit des Geschöpfes wird erhöht, erweitert, veredelt, aber<br />

es geschieht dies in einer verborgenen Weise. In diesem Werdegang muss<br />

sich die Seele untätig verhalten. Wohl ist im Anfang eine Mittätigkeit<br />

notwendig, die aber in dem Maße abnimmt, als das göttliche Eingreifen<br />

stärker wird, bis endlich <strong>der</strong> Punkt erreicht ist, wo die Seele völlig mit Gott<br />

vereinigt wird. Doch ist dies oft ein langwieriger Prozess, <strong>der</strong> mutiges<br />

Ausharren for<strong>der</strong>t.

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