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Subjekt als System

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Einleitung:<br />

<strong>Subjekt</strong>begriffes dienen. Daher wird in dieser Arbeit immer wenn von der<br />

<strong>System</strong>theorie die Rede ist, die funktional-strukturelle <strong>System</strong>theorie Bielefelder<br />

Schule gemeint sein, deren prominentester Vertreter Niklas Luhmann ist.<br />

In der Sozialen Arbeit ist die Rezeption des <strong>System</strong>theorie anhand von zwei<br />

grundsätzlichen Richtungen zu unterscheiden, einmal die Rezeption der<br />

<strong>System</strong>theorie Bielefelder Schule (Kleve 1999, Merten 2000, Fuchs 2000) in der<br />

Sozialen Arbeit und zum anderen die in Abgrenzung eben zu dieser<br />

Ausrichtung geführten Diskurse (Staub-Bernasconi 1995, Obrecht 2002, 2005;<br />

Heiner 1994), die der <strong>System</strong>theorie Bielefelder Schule kritisch gegenüber<br />

stehen.<br />

Die <strong>System</strong>theorie ist eine soziologische Theorie, d.h. sie formuliert eine<br />

Betrachtung des Menschen aus der Perspektive der Gesellschaft. Dies schließt<br />

eine Beobachtung subjektiver Bewusstseinsprozesse zunächst aus.<br />

Gleichzeitig ist die <strong>System</strong>theorie jedoch eine Theorie, die universellen<br />

Anspruch erhebt. Daher liegen auch ausformulierte Überlegungen zur Natur<br />

psychischer <strong>System</strong>e vor (vgl. Luhmann 1995,a,b,c; Fuchs 2003, 2005).<br />

Die <strong>System</strong>theorie unterscheidet zwischen physikalischen, biologischen,<br />

psychischen und sozialen <strong>System</strong>en, wobei nur die letzten beiden auf Sinn <strong>als</strong><br />

Medium operieren. Psychische und soziale <strong>System</strong>e sind kategorial<br />

unterschieden und bilden füreinander jeweils Umwelt. Während soziale<br />

<strong>System</strong>e auf Kommunikationen <strong>als</strong> Letztelementen operieren, <strong>als</strong>o in der<br />

<strong>System</strong>theorie auch <strong>als</strong> Kommunikationssysteme aufgefasst werden, handelt es<br />

sich in der Betrachtungsweise der <strong>System</strong>theorie bei psychischen <strong>System</strong>en<br />

um Gedanken- und Vorstellungssysteme, d.h. sie operieren auf Gedanken <strong>als</strong><br />

Letztelementen.<br />

Die <strong>System</strong>theorie arbeitet mit der Konstruktion der Beobachtung bzw. des<br />

Beobachters, sie ist <strong>als</strong>o auch Beobachtungstheorie. Beobachtung wird dabei<br />

<strong>als</strong> Bezeichnung anhand einer Unterscheidung verstanden, die ihre<br />

Unterscheidung bereits voraussetzt. Beobachtung erfolgt anhand der<br />

grundlegenden <strong>System</strong>unterscheidung Selbst/Fremd. Diese Unterscheidung<br />

spielt weiter eine Rolle bei der Abgrenzung von <strong>System</strong> und Umwelt. Die<br />

<strong>System</strong>theorie misst der <strong>System</strong>grenze eine wichtige Rolle zu und behandelt<br />

letztlich alle <strong>System</strong>prozesse auf diese Grenze <strong>als</strong> Differenz von <strong>System</strong> und<br />

Umwelt bezogen.<br />

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