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Natur<br />
Technik<br />
.<br />
Ethik<br />
Gesellschaft<br />
ein Leitbild<br />
Bewegung<br />
Gesundheit<br />
.<br />
Ästhetik<br />
Gestaltung<br />
Emotionen<br />
soziale<br />
Beziehungen<br />
Sprache<br />
Kommunikation<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 1
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 2
Impressum:<br />
Titel: Leitfaden des Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong>,<br />
ein offenes Haus<br />
Hauptverantwortung für die Inhalte: Michaela Spari<br />
in Zusammenarbeit mit dem Team des Kindergartens<br />
(Kathrin Ladenhaufen, Andrea Lach, Daniela Schmidbauer)<br />
und freundlicher Unterstützung des<br />
Teams der Gde. <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong><br />
Teilweise werden Textpassagen aus anerkannter Fachliteratur zitiert ( ),<br />
die Rechte dieser Aussagen, bleiben dem/r VerfasserIn vorbehalten.<br />
by Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong>-<strong>Köppling</strong><br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 3
Mit dem Leitfaden werden das Tun und Handeln, was für unsere<br />
Pädagoginnen und Betreuerinnen selbstverständlich ist, aber<br />
auch die Aufgaben und Ziele, schriftlich festgehalten. Es ist somit<br />
jederzeit nachvollzieh- und kontrollierbar.<br />
Im Jahr 1978 wurde in unserer <strong>Gemeinde</strong> der Kindergarten eröffnet.<br />
In der Zwischenzeit sind <strong>mehr</strong> als drei Jahrzehnte vergangen und<br />
vieles hat sich verändert, auch in unserer Gesellschaft.<br />
Es wurde eine zweite Gruppe installiert und im vorigen Jahr sind wir<br />
in die neuen, modernen, den heutigen Anforderungen<br />
entsprechenden, Kindergartenräumlichkeiten eingezogen.<br />
Ein Personalwechsel hat stattgefunden, da die Personen der ersten<br />
<strong>St</strong>unde in den beruflichen Ruhestand gegangen sind. Natürlich hat sich<br />
das Aufgabengebiet im Kindergarten wesentlich geändert und erweitert.<br />
Heute ist der Kindergarten eine unverzichtbare Bildungseinrichtung<br />
geworden, wobei neben dem Bildungsauftrag es ebenso wichtig ist,<br />
dass die Kinder sich bei uns wohl fühlen und den Kindergarten gerne<br />
besuchen.<br />
Wir die <strong>Gemeinde</strong>vertretung sind stolz darauf, dass für unsere Kleinsten<br />
solche Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt werden können, aber<br />
noch wichtiger ist, dass wir ein engagiertes und motiviertes Personal<br />
haben, welches mit Freude und Begeisterung ihre Berufung ausübt.<br />
Herzliche Grüße, Euer Bürgermeister<br />
Erwin Dirnberger<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 4
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 5
1.1………………..ei nl Ei tung / m oti v ation.. .... ... ... .... ... ... 7<br />
1.2 .... ... ... .... .i nd i vId u el l / t eam … …… … … …… … …... ... 9<br />
1.3….. or g ani sati o Nsst at ut en.. .... ... .. .... ... ... .... ... ... ... 1 0<br />
1.4.. ... .... ... .... r äum e/ O bjek t.. ... .... .... .... ... ... .... ... . 1 1/ 12<br />
2.1.. .... ... bil du n g sauF tr ag/ bild u ng sr ahm enpl an…. . 13<br />
2.2.. ... ... ..t ag esabl au F .... ... .... ... ... .... .... ... ... .... ... ... ... 1 4<br />
2.3.... ... ... .... ... .... . off E n e j ause / buf f et. ... .... ... ... .... . 15<br />
2.4... ... .... ... z u samm eN l eben / i nt egri ert sei n... ... ... 1 6<br />
2.5. ... .... ... .... ... ... ..fr E u nd sc h af t sr eg el n.. ... .... ... .... .. 16<br />
2.6….ent wi ckl u ng spS yc h ol o gi sc h er hi nt erg ru nd …. 1 7<br />
2.7.. .... ... ..m etHodi sc h e ansätz e / zi el e. .... ... .... ... ... . 1 8<br />
2.8... ... .... . päd Ag o gi sc h e ansätz e... ... .... ... ... .... ... ... ... 1 9<br />
3.9. ... .. .. .. ... .z U samm enar beit / in st it uti o n en…… ... 20<br />
4.1... ... .... ... .... Sc hl u ssg ed ank en. ... ... .... ... ... .... ... ... ...2 1<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 6
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 7
„Wie können wir den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden?“<br />
Diese Frage ist Motivation für unser tägliches Handeln im<br />
Kindergarten. Wir sind bedacht auf das Wohlergehen und<br />
Wohlfühlen jeden Kindes. Wir versuchen täglich den Ansprüchen<br />
der Kinder gerecht zu werden. Wir wissen um die Brisanz unseres<br />
Auftrages Bescheid und wollen mit diesem Schriftstück,<br />
interessierten und in unsere Arbeit involvierten, die Möglichkeit<br />
bieten, einen Einblick in unseren „Alltag“ im Kindergarten<br />
gewähren.<br />
Für uns im Kindergarten ist das Tun nicht Beruf – sondern<br />
Berufung.<br />
Wir erfüllen und bereichern dadurch unser Leben.<br />
Herzlichst<br />
das Team des Kindergartens<br />
<strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> - <strong>Köppling</strong><br />
„Glück, Freude und Danke sollen tägliche Begleiter sein, bei<br />
unserem Wirken und Tun.“ (H. <strong>St</strong>rommer)<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 8
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 9
Unser Team setzt sich aus Personal des pädagogischen Fachpersonals<br />
(2 Kindergartenpädagoginnen) und pädagogischen Hilfspersonals<br />
(2 Kinderbetreuerinnen, 1 ergänzende Tagesmutter am Nachmittag),<br />
zusammen. Wir betreuen bis zu 50 Kinder (in Ausnahmefällen sogar<br />
<strong>mehr</strong>) bei uns im Haus.<br />
Kinder zu begleiten, ist für uns eine Herzensangelegenheit. Einige<br />
Begrifflichkeiten, die uns als Team greifbar machen:<br />
Michaela Spari, Kathrin Ladenhaufen, Andrea Lach, Daniela<br />
Schmidbauer, Katja Müller<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 10
Kosten, die entstehen:<br />
Für die Verrechnung der anfallenden Elternbeiträge ist die <strong>Gemeinde</strong> zuständig.<br />
Alle dafür notwendigen Informationen werden aktuell weitergeleitet.<br />
Im Einzelnen richtet sich die Arbeit im Kindergarten nach dem <strong>St</strong>eirischen Kinderbildungs- und<br />
Betreuungsgesetz, den Interessen der Kinder/Eltern und der <strong>Gemeinde</strong> <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> - <strong>Köppling</strong>, als<br />
Erhalterin der Institution.<br />
Wir, als <strong>Gemeinde</strong>kindergarten, sehen uns als Familien ergänzende Bildungs- und<br />
Betreuungseinrichtung. Wir orientieren uns in unserer Tätigkeit einerseits am Bundesländer<br />
übergreifenden Bildungsrahmenplan des Bundesministerium für Unterricht und Kunst, andererseits<br />
an neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen, die Neurobiologie, Entwicklungspsychologie...<br />
betreffend.<br />
<strong>St</strong>ruktur der Einrichtung<br />
unsere Erhalter:<br />
Gde. <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> – <strong>Köppling</strong><br />
unsere Adresse:<br />
8565 <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> 23<br />
unsere Erreichbarkeit:<br />
Festnetz – 03143/20 283, Mobil – 0664/886 24 780<br />
email: kdg@st-johann-koeppling.at<br />
Homepage: www.st-johann-koeppling.at<br />
unsere Öffnungszeiten/Öffnungszeitraum:<br />
Mo – Fr von 7.00 Uhr bis 14.00 Uhr<br />
Jahresbetrieb in Anlehnung an die Schulzeit (September – Juli), bei Bedarf auch<br />
während der Ferien, schulfreien Tage geöffnet<br />
unsere Gruppen:<br />
Gr. I 7.00 Uhr – 17.00 Uhr (Pädagogin am Nachmittag, max. 7 Kinder)<br />
Gr. II 8.00 Uhr – 14.00 Uhr (auch mit Mittagessen)<br />
unsere Gruppenstruktur:<br />
Wir sind ein offenes Haus. Wir nehmen bis zu 50 Kinder (in Ausnahmefällen<br />
<strong>mehr</strong>) auf, die Kinder haben einen festen Garderobenplatz, wechseln aber intern<br />
im Haus, je nach ihren Bedürfnissen, die Räume und Angebote. Die Gruppen als<br />
solche sind im Alltag variabel und mischen sich durch.<br />
unsere Aufnahmemodalitäten:<br />
Die Aufnahme bei uns erfolgt über die Einschreibung (Termine werden in den<br />
Gde. Nachrichten bekannt gegeben), bei der Geburtsurkunde und<br />
Versicherungsnummer des Kindes mit zu bringen sind. Wir nehmen Kinder - ab<br />
dem vollendeten dritten Lebensjahr – bis zum Eintritt in die Schule, auf.<br />
Anwesenheitspflicht/Krankheit:<br />
· Sobald Ihr Kind im Kindergarten aufgenommen ist, tragen <strong>Sie</strong><br />
Verantwortung dafür, dass Ihr Kind die Institution regelmäßig besucht.<br />
· Jedes Kind, das, das laut Gesetz verpflichtende Kindergartenjahr<br />
absolviert (das letzte Jahr vor dem Schuleintritt), hat die Pflicht den<br />
Kindergarten regelmäßig zu besuchen.<br />
· Ausnahmen dieser Verpflichtung sind in jedem Fall Krankheiten, um<br />
eine Weiterverbreitung so minimal wie möglich zu halten, weisen wir<br />
darauf hin, dass ein krankes Kind nicht in den Kindergarten gehört –<br />
Kinder mit ansteckenden Krankheiten; Kinder mit Kopflausbefall;<br />
Kinder, die Erbrechen, Durchfall oder Fieber haben bzw. in der<br />
vorherigen Nacht hatten. Wir bitten die Erkrankung Ihres Kindes zu<br />
melden!<br />
· Es wird darauf hingewiesen, dass dem Kindergartenpersonal das<br />
Verabreichen von Medikamenten (auch Homöopathie) durch das Gesetz<br />
verboten ist.<br />
· Sollte es sich ergeben und Ihr Kind verlässt unsere Institution (vor<br />
Schuleintritt), sind <strong>Sie</strong> angehalten, dies im Kindergarten zu melden.<br />
Aufsichtspflicht:<br />
Wir, als Team des Kindergartens, haben während der Öffnungszeiten die<br />
Aufsichtspflicht, über die uns anvertrauten Kinder, zu erfüllen. Wir legen daher<br />
viel Wert darauf, bei Bringung und Abholen, das Kind persönlich zu begrüßen.<br />
Was braucht Ihr Kind für den Kindergartenalltag?<br />
Bequeme Kleidung, Hausschuhe, Kindergartentasche/Rucksack, den<br />
Jahreszeiten entsprechendes Reservegewandt benötigt Ihr Kind täglich,<br />
Gatsch/Schihose und (Gummi)<strong>St</strong>iefel je nach Witterung- bitte beschriften <strong>Sie</strong> die<br />
Utensilien Ihres Kindes.<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 11
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 12
Grundriss - Objektbeschreibung<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 13
Auszug aus dem:<br />
<strong>St</strong>eiermärkisches Kinderbildungs- und -betreuungsgesetz - <strong>St</strong>KBBG (3)<br />
§ 4 (3) Gemeinsame Aufgaben aller Kinderbetreuungseinrichtungen<br />
Alle Kinderbetreuungseinrichtungen haben:<br />
1. die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung jedes Kindes individuell zu<br />
unterstützen;<br />
2. nach den gesicherten Erkenntnissen und Methoden der Pädagogik unter<br />
besonderer Berücksichtigung einer altersgerechten Bildungsarbeit die<br />
Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit jedes Kindes und seine Fähigkeit zu einer<br />
eigenverantwortlichen, selbstständigen und mündigen Lebensführung in der<br />
Gemeinschaft zu fördern;<br />
3. auf die Bedürfnisse des einzelnen Kindes einzugehen, insbesondere auch die<br />
Familiensituation zu berücksichtigen;<br />
4. die Familienerziehung bis zur Beendigung der Schulpflicht zu unterstützen und<br />
zu ergänzen (Subsidiarität);<br />
5. Integrationsaufgaben im Hinblick auf Kinder mit besonderen<br />
Erziehungsansprüchen oder auf interkulturelle Aspekte zu übernehmen;<br />
6. zu einer grundlegenden religiösen und ethischen Bildung beizutragen;<br />
7. bei der Erfüllung ihrer Aufgaben mit den Eltern (Erziehungsberechtigten) bzw.<br />
den Lehrerinnen/Lehrern der Kinder in geeigneter Weise möglichst eng<br />
zusammenzuarbeiten."<br />
§ 25 Fortbildungsverpflichtung des Personals in den Kinderbetreuungseinrichtungen und<br />
Pflichten der Erhalter<br />
(1) Das Personal in den Kinderbetreuungseinrichtungen ist, ausgenommen das<br />
Grobreinigungs- und Hauspersonal, im Ausmaß bis zu acht Tagen pro<br />
Kinderbetreuungsjahr zur Fortbildung verpflichtet. Diese Verpflichtung kann durch den<br />
Besuch von Fortbildungsveranstaltungen während allfälliger Hauptferien im Ausmaß bis<br />
zu vier Tagen erfüllt werden. Die Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen während<br />
der übrigen Ferien im Sinne des § 11 ist nicht verpflichtend.<br />
MEHR INFORMATIONEN UNTER<br />
WWW.KINDERBETREUUNG.STEIERMARK.AT<br />
§ 40 Aufsicht, Fachberatung und Fortbildung<br />
(1) Die Kinderbetreuungseinrichtungen unterliegen der Aufsicht der Landesregierung.<br />
Die Aufsicht erstreckt sich über alle Belange der Kinderbetreuungseinrichtungen, soweit<br />
sie durch Landesgesetze, die Kinderbetreuungseinrichtungen betreffen, geregelt sind.<br />
(2) Die Landesregierung kann nähere Bestimmungen über die Aufgaben sowie die Organe<br />
der Aufsicht, der pädagogischen Fachberatung, der heilpädagogischen Fachberatung und<br />
der Fachberatung für die Fortbildung des Personals in den<br />
Kinderbetreuungseinrichtungen durch Verordnung erlassen.<br />
(3) Den Organen der Landesregierung gemäß Abs. 2 ist der Zutritt zu den Gebäuden,<br />
Räumen und sonstigen Liegenschaften der Kinderbetreuungseinrichtung zu gewähren<br />
und die Einsicht in die Aufzeichnungen über den Betrieb der<br />
Kinderbetreuungseinrichtung zu ermöglichen. Die erforderlichen Auskünfte sind zu<br />
erteilen.<br />
Auszug aus: „Bundesländer übergreifender Bildungsrahmenplan“<br />
Der BildungsRahmenPlan ist eine Maßnahme zur Sicherung der<br />
pädagogischenQualität.<br />
Der „Bundesländerübergreifende BildungsRahmenPlan für elementare<br />
Bildungseinrichtungen in Österreich“ ist ein Bekenntnis der Landesregierungen aller<br />
Bundesländer zum Bildungsauftrag dieser Institutionen und deren <strong>St</strong>ellenwert für<br />
die Bildungslaufbahn der Kinder. Der Begriff „elementare Bildungseinrichtungen“<br />
umfasst alle institutionellen Formen der Bildung und Betreuung von Kindern bis zum<br />
Schuleintritt.<br />
Der BildungsRahmenPlan ist eine Maßnahme der Sicherung der pädagogischen<br />
Qualität in Österreich und definiert in komprimierter Form die Grundlagen<br />
elementarer Bildungsprozesse.<br />
Bildungsprozesse betreffen stets <strong>mehr</strong>ere Bildungsbereiche. Aus der Tatsache,<br />
dass die einzelnen Bildungsbereiche einander überschneiden, ergibt sich eine<br />
ganzheitliche und vernetzte Bildungsarbeit.<br />
Diese ist im Sinne der Ko-Konstruktion an<br />
den Interessen und Bedürfnissen der einzelnen Kinder orientiert.<br />
einzelne Bildungsbereiche<br />
3.1 Emotionen und soziale Beziehungen<br />
3.2 Ethik und Gesellschaft<br />
3.3 Sprache und Kommunikation<br />
3.4 Bewegung und Gesundheit<br />
3.5 Ästhetik und Gestaltung<br />
3.6 Natur und Technik<br />
Wir, als Team, sehen diese Inhalte als nicht nur als Auftrag, sondern als Inspiration<br />
für unser tägliches Handeln.<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 14
ab<br />
11.45<br />
Uhr<br />
Sing- und Spielkreis,<br />
gemeinsamer Tagesausklang<br />
Während dieser Konzentrationsphasen ist<br />
Zeit für die angebotenen Aktivitäten, die<br />
geplanten Bildungsangebote. Die Kinder<br />
entscheiden meist frei, welche Art des<br />
Angebotes für sie passend ist.<br />
Bildungsangebote werden gezielt und<br />
zumeist in Klein/Teilgruppen aufgearbeitet.<br />
Tagesausklang <br />
Begonnenes wird fertig<br />
gestellt, Erlebtes wird<br />
ausgespielt, vertieft. Diese<br />
Zeit ist gekennzeichnet<br />
durch den Aufenthalt im<br />
Garten<br />
ab<br />
8.15<br />
Uhr<br />
Die Freispielphase ist gekennzeichnet, durch<br />
<strong>mehr</strong>ere Konzentrationsphasen. Das Kind<br />
befasst sich intensiv mit einer Arbeit und<br />
will nicht gestört werden. Es beschäftigt sich<br />
bei gelenkten Aktivitäten in der Kleingruppe<br />
mit unter in den Spielbereichen, sucht sich<br />
Bewegung draußen und drinnen. Bauen,<br />
Konstruieren, Kreativität, Rollenspiele,<br />
Experimente, Kochen, Gesellschaftsspiele,<br />
Jause dominieren diese Konzentrationsphasen.<br />
Um 8.15 Uhr ist Zeit für den Begrüßungskreis. Es wird<br />
festgestellt, welches Datum ist, wer da ist, was für den<br />
Tag/die Woche geplant ist. Es wird gesungen, getanzt,<br />
gereimt und besprochen.<br />
ab<br />
7.00<br />
Uhr<br />
...vom Zeitpunkt des Ankommens, bis<br />
zum Zeitpunkt des Angekommen-Seins,<br />
orientiert sich das Kind. Es wartet auf<br />
Freunde, entdeckt Neues und sucht<br />
sich eine Aktivität, bereitet die Jause.<br />
Diese Phase des Tages ist die<br />
Orientierungsphase.<br />
Bezeichnet man die innere <strong>St</strong>ruktur des<br />
Geschehens an einem Kindergartentag, so zeichnet<br />
sich ein dynamischer Prozess ab. Die Dynamik<br />
zeigt sich im Wechsel zwischen:<br />
drinnen draußen<br />
suchen verweilen<br />
Spannung Entspannung<br />
Individuum Gruppe<br />
Bekanntem Neuem<br />
Bewegung Ruhe<br />
Lärm <strong>St</strong>ille<br />
Bei näherer Betrachtung kann man feststellen,<br />
dass dieser Wechsel in einem deutlich erkennbaren<br />
Rhythmus vor sich geht, es zeigen sich<br />
charakteristische Phasen innerhalb des<br />
Tagesablaufes. Der Ausdruck Phasen scheint<br />
deshalb geeignet, weil es sich um einen nicht<br />
genau begrenzten Zeitraum handelt und seine<br />
Dauer nicht von der Uhr, sondern vom jeweiligen<br />
Interesse, der Gestimmtheit und der<br />
Konzentrationsfähigkeit der Kinder abhängt.<br />
Mittagessen Mittagsruhe<br />
Kinder, die länger im<br />
Kindergarten bleiben, essen<br />
gemeinsam und rasten sich aus.<br />
Die Nachmittage werden von den<br />
Kindern zum Relaxen oder zum<br />
Konzentriert-sein genutzt. Ihnen<br />
stehen sämtliche Möglichkeiten des<br />
Vormittages zur Verfügung und sie<br />
nutzen diese wieder nach ihren<br />
Bedürfnissen. Beispielsweise im<br />
Garten tätig sein, etwas Backen,<br />
Musik hören, gemeinsam Schmökern,<br />
Spiele spielen, Spaziergänge machen,...<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 15<br />
13.00<br />
Uhr<br />
bis<br />
17.00<br />
Uhr
FÜR DAS JAUSENBUFFET:<br />
Wir legen Wert auf Vollwertigkeit und Ausgewogenheit beim Angebot unseres Buffets.<br />
Die Kinder sind angeleitet, sich aus dem reichlichen Repertoire, die Dinge zu suchen und<br />
zu bereiten, die ihrem Geschmack entsprechen. Jeden Tag bringt ein anderes Kind<br />
Zutaten für unser Buffet. Das Jausenkind des Tages bereitet sorgsam - mit Hilfe einer<br />
Betreuerin und/oder eines Jausenhelfers/helferin (Elternteiles, auch Oma, Opa, Tante...)<br />
alles für das Buffet vor. Das Herrichten der Jause ist für Kinder ein Ritual, in dem die<br />
Übungen des praktischen Lebens vereint sind. Es wäscht, schneidet und richtet an. Als<br />
Zeichen dafür, dass die gleitende, offene Jause beginnen kann, entzündet das Kind die<br />
Kerzen am Jausenbuffet.<br />
Alle haben nun die Möglichkeit bis zum Erlöschen der Kerzen sämtliche, leckeren<br />
und gustiösen Lebensmittel zu probieren und satt zu werden. Den Kindern wird bei<br />
Bedarf Hilfe geleistet, sie sind aber motiviert, alles alleine und selbstständig an zu<br />
richten.<br />
Das Jausnen bietet Raum für Gespräche, Austausch und Pause. Diese notwendige und<br />
individuelle Erholungsphase wird von den Kindern frei bestimmt. Erst um 11.30 Uhr<br />
endet die offizielle Jausenzeit. Die Kinder haben aber auch nachher noch Zeit, Obst und<br />
Gemüse, Wasser und Saft zu sich zu nehmen.<br />
Alles was übrig bleibt, wird wieder sorgsam von uns eingepackt und mit nach Hause<br />
geschickt (auch mit dem Bus).<br />
Der Mittagstisch gestaltet sich ähnlich. Um ca. 13.00 Uhr wird der Tisch gemeinsam<br />
eingedeckt und alles für die Mahlzeit hergerichtet. Sämtliche Mahlzeiten werden von<br />
einem örtlichen Gastronom frisch zubereitet und die Anlieferung des Essens erfolgt in<br />
einer Warmhaltebox. Für die Verrechnung der Portionen ist die <strong>Gemeinde</strong> zuständig, es<br />
wird aber pro konsumierte Mahlzeit verrechnet. Schwerpunkte beim Mittagstisch sind<br />
Selbsteinschätzung/Selbstbestimmung, Hygieneerziehung, Benehmen bei Tisch.<br />
Bei Geburtstagsfeiern und anderen Festen wird auch gemeinsam gebacken und gekocht <br />
dies ergänzt unser Angebot an geschmacklichen Erlebnissen.<br />
BEIM EINKAUF FÜR DIE JAUSE SOLLTE DIES BERÜCKSICHTIGT WERDEN:<br />
regional – aus der Region<br />
saisonal – je nach Saison<br />
vom Bauern – aus der Gegend<br />
· Vollkornbrot: 2,5 kg aufgeschnitten<br />
· Butter: ¼ kg<br />
· Marmelade: selbst eingekocht wäre schön<br />
· Honig: aus Österreich<br />
· Aufstrich und/oder selbst zubereitet schmeckt viel besser!<br />
· <strong>St</strong>reichwurst/ <strong>St</strong>reichkäse: nach dem Geschmack des Kindes<br />
· Käse: 25 dag aufgeschnitten (mild – Gauda, Butterkäse,...)<br />
· Wurst: 50 dag aufgeschnitten (Speck, Würstl, Extrawurst...)<br />
· Gemüse: je nach Saison sollten mindestens zwei verschiedene Sorten mitgebracht werden<br />
(im Winter kann auch eingelegtes Gemüse – Essiggurken etc. mitgebracht werden.)<br />
· Obst: je nach Saison sollten mindestens zwei verschiedene Sorten mit gebracht werden (es kann<br />
auch auf Dörrobst zurückgegriffen werden, aber nicht ausschließlich)<br />
gesamt Obst und Gemüse 1,5 kg<br />
· Nüsse (je nach Geschmack Walnüsse, Haselnüsse, Mandeln....)<br />
· Joghurt- natur: wird mit Früchten selbst hergestellt;<br />
· Müsli: nur Getreideflocken... die Kinder richten sich das Müsli selbst (das Müsli kann auch am<br />
Vortag zu Hause mit Joghurt und Früchten angesetzt werden – schmeckt lecker!)<br />
· (Milch: bitte nur mitgeben, wenn es Getreideflocken, Kakao gibt)<br />
· (Eier: bitte nur gut durchgekocht)<br />
· Wie am Elternabend besprochen, sind selbst gemachte Säfte immer WILLKOMMEN – ansonsten<br />
wird er von uns (von unseren heimischen Betrieben) besorgt.<br />
Wer an welchem Tag die Jause bringt, können <strong>Sie</strong> der aktuellen „Jausenliste“ entnehmen – falls getauscht<br />
wird (Krankheit...),<br />
melden <strong>Sie</strong> sich bitte auch im Kindergarten<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 16
„Jeder Mensch ist einzigartig, in seinem Tun -<br />
dennoch leben wir Gemeinschaft“<br />
Jede/Jeder ist richtig und wichtig – so wie er ist und ist ein Teil unser<br />
Gemeinschaft, ein Teil unseres Lebens.<br />
Menschen brauchen Sozialgefüge, um sich ganzheitlich entwickeln zu können.<br />
<strong>Sie</strong> brauchen gemeinschaftliche Erlebnisse, um ihre eigen <strong>St</strong>ärken zu entdecken<br />
und sich zu etablieren. Alle Feste, Feiern und gemeinsamen Aktivitäten<br />
beinhalten Wertschätzung und Wertevermittlung. Dabei wird in den Kindern<br />
Freude und das wertvolle Miteinander gestärkt und trotzdem die Geborgenheit<br />
gegeben, die sie im Moment wollen oder brauchen – gemeinsam freuen, lachen,<br />
aber auch Halt und Anteilnahme spüren.<br />
Wir geben Zeit, bringen Geduld und Verständnis auf, für die Bedürfnisse des<br />
Kindes. <strong>Sie</strong> werden in ihrer besonderen Situation unterstützt und ihre<br />
Persönlichkeit ganz angenommen.<br />
Das Leben in der Gruppe benötigt auch klare und vor allem für alle<br />
nachvollziehbare Regeln und Vereinbarungen!<br />
Ich achte und respektiere mich und meine Mitmenschen!<br />
Alles was wir hernehmen, legen wir nach dem Spiel an den dafür vorhergesehen<br />
Platz zurück!<br />
Ich frage, ob ich mitspielen darf!<br />
Ich laufe (barfuß) nur im Bewegungsraum und im Garten!<br />
Ich benütze die Großgeräte im Garten nur nach Absprache mit Michaela, Kathi,<br />
Andrea, Dani und Katja!<br />
Ich gebe Bescheid, wenn ich in den Naschgarten möchte!<br />
Ich halte mich an Vereinbarungen!<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 17
„Kinder bestimmen die Schritte ihrer Entwicklung selbst – wir dürfen sie auf ihrem<br />
Weg begleiten.“<br />
Das Kindergartenkind tastet sich von einer sensiblen Phase, zur nächsten.<br />
Folgende Aspekte der kindlichen Entwicklung müssen berücksichtigt werden:<br />
Mit dem Kindergarteneintritt wird eine kritische Phase im Kind ausgelöst – man<br />
bezeichnet dies als „Transition“= Übergang.<br />
Es trennt sich (erstmalig) dauerhaft von den<br />
Bezugspersonen. Für viele Kinder und<br />
Eltern kann dies zu einem<br />
„Ausnahmezustand“ führen und birgt<br />
Szenen in sich, die so noch nicht erlebt<br />
wurden. Das Kindergartenkind setzt sich,<br />
erstmals allein, bewusst mit „dem Fremden“<br />
auseinander – neuen Bezugspersonen, neue<br />
Spielpartner, neue Umgebung. Es entwickelt<br />
neue soziale Kompetenzen, <strong>St</strong>rategien und<br />
ist Teil der Gruppe. Es erfasst das „ICH“<br />
(vgl. Mahler 1979) und wirkt als solches auf<br />
andere. Das Kind ist interessiert am Tun der<br />
anderen. Es kann sich durch die <strong>St</strong>abilität<br />
vertrauter Sozialgefüge (Familienverband,<br />
Freundeskreis) auf neue Freundschaften<br />
und Bezugspersonen einlassen.<br />
Die motorische Entwicklung umfasst die<br />
Bewegung eines Menschen. d.h.<br />
Gehen, Laufen, Klettern...sämtliche<br />
Grundfertigkeiten, die Grobmotorik betreffend, die ein Kind in diesem Alter<br />
differenziert. Es ist von sich aus motiviert, diese bereits erworbenen Fähigkeiten<br />
zu perfektionieren. Mit jedem Ausführen, trainiert sich das Kind und die<br />
Bewegungsabläufe werden genauer und ausdauernder. Es kombiniert<br />
verschiedene Bewegungsabläufe und übt sich darin, Bewegungen zu<br />
koordinieren. Feinmotorische Bewegungsabläufe z.B. der angemessene Umgang<br />
mit Werkzeug (Pinsel, Messer...), das Hantieren mit kleinen Teilen (Bügelperlen,<br />
<strong>St</strong>eckspiele...), benötigen als Basis grobmotorische Sicherheit. Dieser komplexe<br />
Zusammenhang erfordert vom Kind viel Übung, um in die nächste <strong>St</strong>ufe der<br />
Entwicklung zu gelangen. (vgl. J.Piaget)<br />
Sprache und Kommunikation sind Mittel für jede/jeden sich mit zu teilen.<br />
Bereits vor dem Kindergartenalter sind die Grundfesten der Sprache ausgeprägt.<br />
Laut Zollinger (Die Entdeckung der Sprache, 2007), ist das Kindergartenalter<br />
geprägt durch „ich verstehe und hinterfrage“. Das Kind setzt sich mit seiner<br />
Umwelt – auch über das Hier und Jetzt hinaus – sprachlich auseinander. Es ist<br />
sprechbereit und erzählt gerne. Es kann sich klar ausdrücken und begründen. Es<br />
hört genau hin und hinterfragt kritisch Inhalte und Erzählungen. Alle Bausteine<br />
zusammen sind Ergebnis von Basiserfahrungen (betrifft alle Bereiche).<br />
Wortschatz und Satzgliederung werden „spielend“ erworben und angewandt.<br />
„Sich auf die Denkweise eines Kindes ein zu<br />
lassen, bedeutet in eine freie Welt ein zu<br />
tauchen“ (Marie Diekhof)<br />
J. Piaget bezeichnet das Entwicklungsstadium<br />
im Kindergartenalter als präoperationales<br />
<strong>St</strong>adium. Das Kind setzt sich mit seiner<br />
Umwelt bewusst und vor allem im Geiste<br />
auseinander. Es macht sich Gedanken über<br />
das Vergangene und Zukünftige, reflektiert<br />
das Jetzt. Das Kind arbeitet über einen<br />
längeren Zeitraum konzentriert und ist fähig,<br />
die Arbeit auch nach einer längeren<br />
Unterbrechung fort zu führen. Logische<br />
Zusammenhänge kann es gut durch schauen<br />
und ist interessiert an der Funktion bzw.<br />
Wirkung von Dingen. Auch die Abstraktion ist für das Kind ansprechend. Es<br />
beginnt mit Symbolen und Gesetzmäßigkeiten u.a. der Naturwissenschaften zu<br />
spielen und zu experimentieren. Das Zählen, Erfassen von Mengen, Rechnen,<br />
Verwendung von Schriftzeichen, Bilden von Reihen, sind Schwerpunkte, die das<br />
Kind sucht und spielerisch übt. Symbol und Rollenspiele dominieren den Alltag<br />
des Kindes – es reflektiert dabei Erlebnisse und ahmt den Erwachsenen nach. Es<br />
merkt sich (<strong>mehr</strong>ere) Aufträge und will geistig heraus gefordert sein. Wortwitz<br />
und absurde Geschichten, durchschaut es und versucht selbst „Blödsinniges“ zu<br />
spinnen.<br />
Jedes Spiel ist für das Kind ein sinnliches Wahrnehmungserlebnis und erfordert<br />
Konzentration.<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 18
Die Schwerpunkte dieser Sinnes- und Wahrnehmungsentwicklung liegen in der<br />
Differenzierung. Die organische Ausbildung sollte abgeschlossen sein und es<br />
geht daran sie Sinne zu „schärfen“. Das Kind übt sich in Serialität (z.B.<br />
Geräusche/Bilder in einer vorgegebenen Reihe wahrnehmen und wiedergeben),<br />
Raumlage (z.B. wo befindet sich etwas in meiner Umgebung – Ding, Geräusch),<br />
Figur-Grundwahrnehmung (erkennen einzelner Figuren/Geräusche aus einer<br />
Mengen), um nur einige auf zu zählen. Das Kind holt sich bei jeder Aktivität die<br />
Reize, die es braucht – beim Balancieren, Gatschen und Kneten, Seilziehen,<br />
Malen mit Fingerfarbe, Schaukeln, Jausnen...<br />
„Das Kind bemüht sich um Kompetenz, das Bestreben nach Autonomie und<br />
Selbsttätigkeit ist offensichtlich ein wesentliches Motiv kindlicher Entwicklung<br />
(R. Zimmer)<br />
1. Jedes Kind ist ein für sich handelndes Subjekt. Es übernimmt<br />
Verantwortung und kann über sich selbst entscheiden. Es kann<br />
Situationen durch eigene Handlungskompetenz und selbst<br />
gefundene Lösungen, lösen. Es hat die Befähigung zur<br />
Eigenbestimmung und Eigenverantwortung. (R. Zimmer)<br />
unser Ziel ist… die „Lebenspraxis“ des Kindes zu stärken, fordern, an zu regen.<br />
2. Jedes Kind hat ein positives Selbstkonzept und<br />
Vertrauen in sich selbst. Es kann durch die positive<br />
Einstellung sich selbst gegenüber, auch andern<br />
gegenüber positives Verhalten zeigen. Es reagiert<br />
freudig, mitfühlend, tröstend und ehrlich auf seine<br />
Umgebung. Das Kind hat Vertrauen in sich und seine<br />
Mitmenschen.<br />
unser Ziel ist... dem Kind etwas zutrauen, es loben, es „an zu<br />
nehmen“<br />
3. Jedes Kind ist kreativ und sieht die Dinge von einem<br />
differenzierten, für uns manchmal nicht<br />
nachvollziehbaren, Blickwinkel. Es hat Phantasie und<br />
Vorstellungsvermögen und setzt beides auf genialindividuelle<br />
Weise um. Es ist gerne schöpferisch tätig<br />
und verknüpft damit eine Idee, mit der Umsetzung.<br />
Jedes geschaffene Produkt ist für das Kind sinnvoll und wirklich.<br />
unser Ziel ist... Zeit, um Kreativität und Ästhetik zu entwickeln, Vieles<br />
ausprobieren, experimentieren<br />
4. Jedes Kind hat das Bedürfnis, seine Sinne zu schärfen. Es holt sich<br />
Erlebnisse, um diese Reize <strong>erfahren</strong> zu können. Das Kind sucht sich<br />
selbst Aktivitäten, die Impulse, diese Sinne betreffend, gibt. Es gatscht,<br />
balanciert, schmeckt..., testet seine Sinne im Alltag.<br />
unser Ziel ist... Verschiedene sinnliche Erlebnisse bieten, Sensibilisierung.<br />
5. Jedes Kind will sich mitteilen und verstanden fühlen. Es gebraucht neben<br />
sprachlichen Mitteln – die <strong>St</strong>imme betreffend – den eigenen Körper<br />
ebenso, wie Papier und <strong>St</strong>ifte, Material und Werkzeug. Es ist<br />
Hilf mir es selbst zu tun.<br />
Zeig mir, wie es geht.<br />
Tu es nicht für mich.<br />
Ich kann und will es alleine<br />
tun.<br />
Hab Geduld, meine Wege<br />
zu begreifen. <strong>Sie</strong> sind<br />
vielleicht länger, vielleicht<br />
brauche ich <strong>mehr</strong> Zeit, weil<br />
ich <strong>mehr</strong>er Versuche<br />
machen will.<br />
Mute mir auch Fehler zu,<br />
denn aus ihnen kann ich<br />
lernen.“<br />
Maria Montessori<br />
kommunikativ seiner Umgebung gegenüber und<br />
kann sprachliche Mittel einsetzen. Es kann<br />
Bedürfnisse und Wünsche ausdrücken und hält sich<br />
an die Regeln der Kommunikation. (vgl. Schulz v.<br />
Thun) Es reagiert auf Gesprochenes und auf<br />
nonverbale Signale.<br />
unser Ziel ist... das Spielen mit Sprache, Sinnerfassung, der<br />
adäquate Einsatz von Sprache<br />
6. Jedes Kind will sein Recht wahren und hat Recht<br />
darauf. Es übt sich in demokratischen<br />
Verhaltensweisen und löst selbstständig Konflikte. Es<br />
achtet sein Gegenüber und respektiert seine<br />
Mitmenschen. Es toleriert andere Meinungen und<br />
verhandelt. Es ist kompromissbereit<br />
und verhält sich anderen gegenüber<br />
fair.<br />
unser Ziel ist... Demokratie, Konfliktfähigkeit leben,<br />
respektvolle und faire Begegnungen leben<br />
Methodische Ansätze dazu:<br />
Oberste Prinzipien unserer methodischen<br />
Arbeit sind<br />
Selbsttätigkeit – Kreativität – Selbststeuerung<br />
(vgl. Kiphard)<br />
Wir gestalten die Umgebung (Kindergarten)<br />
der Kinder anregungsreich und klar<br />
strukturiert. Die notwendigen Materialien, zur<br />
Verwirklichung der, durch das Kind geplanten<br />
Aktivität, stehen zu Verfügung.<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 19
Diese vorbereitete Umgebung ist Notwendigkeit für die Eigenaktivität und<br />
bringt Erfolgserlebnisse für das Kind.<br />
Wir reflektieren täglich, welche Impulse, von den Kindern kommen, die wir<br />
aufgreifen und so neue Aktionen für die Kinder möglich gemacht werden<br />
können.<br />
Grundsätzliche Überlegungen, die uns in unsere tägliche Planung einfließen:<br />
· Welche Umgebung müssen wir Kindern bieten, um ihre Selbsttätigkeit,<br />
Kreativität und Selbststeuerung zu aktivieren?<br />
· Welche Angebote und Materialien entsprechen dem Kind, um es<br />
einerseits zu fordern und andererseits zu stärken?<br />
· Welches ist das angemessene erzieherische Verhalten, um das Kind auf<br />
seinem eigenen Weg zu begleiten?<br />
· Welcher Rahmen, im Sinne von Grenzen und Regeln, wird gesetzt, damit<br />
das Kind sich frei und dennoch geschützt entwickeln kann?<br />
· Welche Erkenntnisse (der Entwicklungspsychologie, Neurobiologie,<br />
Pädagogik...) beeinflussen unser Handeln im Alltag?<br />
· Welchen zeitlichen Rahmen setzt sich das Kind für seine eigene<br />
Entwicklung?<br />
Unser Ziel ist das ganzheitliche Annehmendes Kindes. Es soll die Möglichkeit<br />
haben, all seine Fähigkeiten zu entdecken und Fertigkeiten weiter zu entwickeln.<br />
Dabei hilft dem Kind das (praktische) Leben in der Gemeinschaft und das<br />
vielfältige Spiel- und Lernangebot, das gezielt vorbereitet ist.<br />
„Ganz offen macht es Kindern <strong>mehr</strong> Spaß, Inhalte und Geschichten zu spielen, als<br />
trocken etwas zu üben. Das was sie tun, wird von ihnen selbst bestimmt und hat<br />
folglich mit ihnen etwas zu tun“ (Seewald, 1992)<br />
Leitfaden Kindergarten <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> <strong>Köppling</strong> 20
Unsere Arbeit wird von vielen Blickpunkten der Pädagogik beeinflusst. Wir<br />
versuchen, nach Aspekten unserer Persönlichkeit und Bedingungen für unsere<br />
Arbeit, ein breites Spektrum an pädagogischen Ansätzen einfließen zu lassen.<br />
Schlüsselsatz dabei ist: Die adäquate Lernform ist das Spiel.<br />
Bereits erwähnte Schwerpunkte – Selbsttätigkeit und Ganzheitlichkeit – ziehen<br />
sich wie ein roter Faden durch unser Dasein mit den Kindern. Die kindliche<br />
Lernform „Spiel“ ist oberste Prämisse für unser Tun – „es ist nicht einfach nur<br />
ein Spiel“.<br />
Kinder erwerben durch das Spiel, wie bereits festgehalten, sämtliche Fähig- und<br />
Fertigkeiten und fordern bzw. stärken sich dadurch selbst. Wichtig für das Spiel<br />
ist jedoch die Qualität, der Zweck, das was das Kind gerade braucht, weiter zu<br />
kommen.<br />
Unsere Aufgabe ist es, einerseits den passenden Rahmen zu schaffen und ebenso<br />
den Hintergrund für das vom Kind Gewählte zu kennen. Beobachten – Planen –<br />
Reflektieren bestimmt unser Tun. Das Bild vom Kind steht für unsere Arbeit im<br />
Mittelpunkt. Bedürfnisse, Fähig/Fertigkeiten, Entwicklung und sozioökonomische<br />
Faktoren, die das Kind mitbringt prägen sowohl die von uns<br />
vorbereitete Umgebung, als auch das differenzierte Angebot. Deshalb ist das<br />
Beobachten all gegenwärtig und betrifft den gesamten Kindergartenalltag.<br />
In unsere Planung fließen die beobachteten Erkenntnisse ein und Angebote<br />
werden bedürfnisgerecht umgesetzt. Aspekte die dabei wichtig sind:<br />
Ganzheitlichkeit, Sinnorientiertheit und die „<strong>St</strong>ufe“ auf der angesetzt wird.<br />
„Wir holen das Kind da ab, wo es steht.“<br />
Angebote und Umgebung müssen reflektiert sein, um das Kind zu erreichen.<br />
Unsere methodische Aufarbeitung wird dahingehend angepasst und aufgrund<br />
der pädagogischen Aspekte, verändert. Abschließend ist an zu führen, dass die<br />
pädagogische Arbeit im Kindergarten ein dynamischer Prozess ist, der in<br />
Wechselwirkung mit vielen Faktoren (Methode, Inhalte, Impulse...) steht, aber<br />
vor allem durch das Kind beeinflusst wird.<br />
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„... wir alle tragen dazu bei,<br />
denn Mitgetragen - Sein, das wollen wir alle...“<br />
Als Kindergarten haben wir einen festen <strong>St</strong>ellenwert in der Gesellschaft und<br />
<strong>Gemeinde</strong>. Für uns ist es wichtig, Transparenz und Offen-Sein zu transportieren<br />
und in unserer Arbeit zu leben.<br />
Das beinhaltet ehrliche Zusammenarbeit mit Eltern, der <strong>Gemeinde</strong> und anderen<br />
ansässigen Institutionen.<br />
Elternarbeit ist wichtig, da nur im Austausch ein gemeinsames Ziel, im Tun rund<br />
um das Kind, verfolgt werden kann. Wir bieten jedem Elternteil die Möglichkeit,<br />
den Kindergarten mit zu leben. Beispielsweise durch einen Vorlesevormittag,<br />
beim gemeinsamen Feiern von Festen, bei der Teilnahme an Ausflügen und<br />
Exkursionen. Außerdem werden Eltern, mittels Elternnachrichten (Zeitung), die<br />
Themenschwerpunkte, anstehende Termine, Lieder, Spruchgut... beinhaltet,<br />
informiert. Elternabende zum Kennenlernen sind Bestandteil des<br />
Kindergartenjahres und auch Elternbildungsabende. Dazu werden teilweise<br />
ProfessionistInnen auf verschiedensten Gebieten (LogopädInnen,<br />
TherapeutInnen, TrainerInnen...) eingeladen und klären über ihr Handlungsfeld<br />
und eventuelle Möglichkeiten, auf. Wir bieten im Rahmen einer kleinen, aber<br />
feinen Elternbibliothek, Fachliteratur zum Schmökern und Entlehnen an. Diese<br />
ausgewählte Literatur ist teilweise Kindergarteneigentum und teils unser<br />
Privatbesitz, den wir gerne für Interessierte zur Verfügung stellen.<br />
Elterngespräche sind notwendig und unerlässlich, als Basis unserer Arbeit. Dafür<br />
bieten wir vorab vereinbarte Termine an.<br />
Die <strong>Gemeinde</strong> als Trägerin und Erhalterin unseres Kindergartens, stützt uns nicht<br />
nur finanziell, sondern das Team der <strong>Gemeinde</strong> steht uns auch bei Vorhaben<br />
oder Klärung von Fragen zur Seite. Es werden Veranstaltungen(z.B. Mutterfeier)<br />
der <strong>Gemeinde</strong> gerne wahrgenommen und durch Beiträge unsererseits<br />
unterstützt.<br />
Trotz räumlicher Trennung, verbindet die Volksschule <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong> – <strong>Köppling</strong> und<br />
den Kindergarten ein gemeinsames Wirken. Im Mittelpunkt unserer<br />
Zusammenarbeit steht die gemeinsame Teilnahme an Veranstaltungen<br />
(Sportfest...) und der regelmäßige Besuch der öffentlichen Bibliothek (im<br />
Erdgeschoß der VS). Volksschulkinder und LehrerInnen lesen<br />
Kindergartenkindern vor, schmökern gemeinsam und geben Buchtips.<br />
Einen „etwas anderen“ Zugang zum Thema Ethik bietet uns die herzliche<br />
Zusammenführung mit unseren Nachbarn. Regelmäßig treffen wir uns mit den<br />
benachbarten Senioren der Seniorenpension Hohenburg, zum Spielen, Tanzen,<br />
Singen, Unterhalten, Zuschauen... Das schätzen alt und jung!<br />
Wir sind Teil <strong>St</strong>. <strong>Johann</strong>s und somit auch Teil der Pfarrgemeinde. Zu den Festen<br />
im Jahreskreis besuchen wir diese besonderen Feiern der Pfarre (Erntedank,<br />
Palmsonntag). Hr. Pfarrer Höfer besucht uns auch im Kindergarten und feiert<br />
mit uns z.B. bei der Adventkranzsegnung, Aschenkreuzsegnung.<br />
Für Kinder mit besonderen Erziehungsansprüchen unterstützt uns das Team der<br />
integrativen Zusatzbetreuung (IZB). Diese Zusammenarbeit liegt uns besonders am<br />
Herzen und ist eine Bereicherung für alle im Kindergarten.<br />
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Bei der Erziehung muss man etwas<br />
aus dem Menschen herausbringen<br />
und nicht in ihn hinein.<br />
Friedrich Fröbel (1782-1852) , dt.<br />
Pädagoge, 1837 Gründer des Kindergartens<br />
Wenn man genügend spielt solange man klein ist – dann trägt man<br />
Schätze mit sich herum, aus denen man später sein ganzes Leben lang<br />
schöpfen kann. Dann weiß man, was es heißt, in sich eine warme,<br />
geheime Welt zu haben, die Kraft gibt, wenn das Leben schwer wird.<br />
Astrid Lindgren<br />
Vieles von dem, was Kinder im Kindergarten lernen, tragen sie nicht<br />
vorzeigbar in der Hand mit nach Hause. Trotzdem haben sie dort eine Menge<br />
<strong>erfahren</strong> und gelernt –Qualitäten, die sie stark machen fürs Leben.<br />
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