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ica_patiententreffen_2013_protokoll - ChronischKrank

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Protokoll

ICA –PATIENTENTREFFEN IN WIEN 13. 4. 2013

Eröffnung von Christa Rammerstorfer. Kurze Übersicht über den Verein. Zurzeit gibt es ca. 150

Mitglieder, alle mit der IC Diagnose.

Pro Monat gibt es ca. 35 000 Zugriffe auf unsere Homepage.

Danksagung an die unterstützenden Firmen und Vorstellung der Aussteller und Referenten.

TRIGGERPUNKTE – THERAPIE BEI IC

Priv.-Doz. Dr. Lukas K. Daha

Der Triggerpunkt selbst ist eine scharf begrenzte Stelle besonderer Empfindlichkeit =

Schmerzmaximalpunkt = Haupttrigger (stärkste Druckempfindlichkeit).

Ausgelöst werden diese aktiven myofascialen Triggerpunkte durch eine Störung( z.B.

Blasenentzündung) bei verstärkter Spannung eines Muskels dadurch entsteht mit der Zeit eine

schlechtere Durchblutung und Sauerstoffmangel umso stärker dann der Schmerz somit beginnt

der Kreislauf wieder von Neuem (wegen des Schmerzes, nimmt man eine verspannte Haltung ein,

usw.)

Bei der IC wird der Blasenmeridian Triggerpunkte = Akupunkturpunkte vom Kopf, ganzer

Rücken bis zum Bein behandelt.

Durch die muskuläre Verkettung bei einer Entzündung der Blase, ist es keine Seltenheit, das sich der

Schmerz (Übertragungsschmerz) vom Bereich des Beckens, Lendenwirbelsäule bis zur

Halswirbelsäule erstreckt.

Bei Beschwerden wie Tinitus, Taubheitsgefühl, Schwindel, Konzentrationsschwierigkeiten, Herzrasen,

usw. können ebenfalls aktive myofasciale Triggerpunkte verantwortlich sein.

Körperfaszien = Bindegewebshüllen

Reflektorik Störfelder (was ist gestört) durch die Muskelverspannungen treten in ganz anderen

Körperbereichen oder auch Organen Beschwerden auf.

Die Behandlung der IC soll wenn möglich beinhalten:

Triggerpunkttherapie/ Akupunktur

Instillationen, Beckenbodentherapie

Neuraltherapie, Ernährung

Am Ende des Referates steht Doz. DR. K. Daha noch für Fragen zur Verfügung.


Psychische Störungen und Stressfaktor haben einen sehr großen Einfluss auf die Schmerzintensität.

Die Kosten der Triggerpunkttherapie übernehmen nicht alle Kassen.

DER ENDOTRAINER – ein Therapiegerät bei Blasenbeschwerden, Inkontinenz und

Gebärmuttersenkung

Prof..Dr. Maria Hengstberger , FA für Gynäkologie und Geburtshilfe - Wien

Der Endotrainer wurde von der Fa. Rüsch entwickelt und ist ein Trainingsgerät zu Kräftigung der

Beckenbodenmuskulatur.

Der Endotrainer erzeugt einen Gegendruck auf die schlaffe Beckenbodenmuskulatur. Ein

Ballonkatheder wird in die Scheide eingeführt und Luft eingepumpt; der Muskel fasst den Ball. Die

richtige Atemtechnik wird unterstützt durch das Wort „HINAUF F F F „ .

In der Ordination von Frau Prof. Dr. Hengstberger stehen den Frauen zur Einschulung mit dem

Endotrainer Schwester Leopoldine Rauscher und die Gynäkologin Frau Dr. Jaroslava Salat beratend

zur Seite, kostenlose Probetherapie (1x 10 Min.) ist jeweils Dienstag oder Donnerstag in der gyn.

Praxis möglich.

Frau Prof. Hengstberger erklärt außerdem die von ihr gegründete „Aktion Regen“, Hilfe für die

Frauen in Äthiopien zur Selbstbestimmung ; www.aktionregen.at

Durch eine einfache Holzkette wird der Menstruationszyklus auch Analphabeten verständlich, - ein

Weg zur Geburtenkontrolle.

HILFE für CHRONISCH KRANKE MENSCHEN

Jürgen Holzinger - Vorsitzender der Organisation Chronisch Krank

Sie brauchen kein Mitleid -

Sie brauchen Hilfe und Lösungen !

Der Verein Chronisch Krank ist eine Interessensvertretung für chronisch Kranke und gibt Hilfestellung

bei medizinischen, sozialen und psychischen Problemen.

Durch die Kooperation mit Medien ( ORF, Kronenzeitung, News, Standard, Nachrichten u.a.) wird

Druck auf Politik und Ämter ausgeübt.

Die Interessenvertretung gibt Hilfestellung bei

Behördenangelegenheiten ( Bundessozialamt, Landesregierung, Magistrat,


Bezirkshauptmannschaft)

Vermittlung bei sozialen, medizinischen und psychischen Härtefällen

Private Meetings (persönliche Beratungsgespräche)

Case Management

Disease Management

Hilfe und Information im Sozialrecht

Die Mitarbeiter des Vereins sind ehrenamtlich im Dienst von Kranken und Schwachen,

haben Richtlinien verbessert und geschaffen.

Gesetze verändert und geschaffen.

Durch das Engagement für die IC-Betroffenen gibt es ab Jan. 2014 ein neues Gesetz für

Behindertenparkplätze.

Seit 8.1.2005 werden IC-Patienten mit 50-70% Behinderung eingestuft; Mindestgrad der

Behinderung ist 50%.

Für die Erteilung des Parkausweises ist im Behindertenausweis der Eintrag der Unzumutbarkeit der

Benützung öffentlicher Verkehrsmittel wegen dauernder Gesundheitsschädigung oder Blindheit

nötig.

Was sind die neuen Voraussetzungen?

- mind. 50 % Invalidität

- Unzumutbarkeit der Benützung öffentlicher Verkehrsmittel

- Gehbehinderung od. Gehunfähigkeit (bei Unzumutbarkeit der Benützung öffentl.

Verkehrsmittel nur eine Formsache)

Früher war der Amtsarzt für die Zuteilung des Parkausweises zuständig, in Zukunft nur das

Bundessozialamt.

Die Vignette ist beim BSA zu beantragen, wenn der Behinderte selbst der KFZ-Halter ist.

Weiter Infos zu diesem Thema unter: www.chronischkrank.at / kontakt@chronisch.krank.at

IC BEGLEITERKRANKUNG: Stuhlverstopfung und Stuhlverlust – Ursachen und

Behandlung

Dr. Michaela Abrahamowicz , Fachärztin für Chirurgie – Wien

Stuhlverstopfung = weniger als 2x in der Woche Entleerung


Stuhlverlust = der unfreiwillige Verlust von Stuhl.

Die automatische Entleerung erfolgt ab einem Inhalt von 70 ml im Dickdarm.

Es gibt 7 verschiedene Typen von Stuhlformen; normal ist Typ 3 und 4 (wurstförmiger Stuhl mit

glatter Oberfläche)

Die Stuhlkonsistenz ist beeinflussbar durch

Trinken: 1 – 2 Liter Wasser

Essen: faserreiche, ausgewogene Kost, mit Pausen von 3-4-Std. zwischen den Mahlzeiten

Gebiss: Speisen gut kauen, bis zu 30 x

Medikamente: zur Unterstützung bei Bedarf

Viel Bewegung.

Wichtig ist auch der ungehinderte Transport der Speise vom Mund bis zum Dickdarm. Bei

auftretenden Problemen sollte eine Anamnese erstellt werden .

Genaue Diagnose bei: Prolaps (anal und genital) ; Beckenbodensenkung ; Tumoren (Coloskopie) ;

Rektocele und Enterocele (Einstülpungen des Dickdarms oder Dünndarms).

Hämorrhoiden, die sich herausverlagern, rutschen anfangs wieder in den Darm zurück, sollte das

nicht mehr funktionieren, muss operiert werden.

Bei Mastdarmprolaps (ein Darmstück stülpt sich vor) hebt sich nach der operativen Entfernung des

Vorfalles der Beckenboden meistens wieder an.

Die Ordinationsadresse von Frau Dr. Abrahamowicz ist bei ICA zu erfragen.

ERNÄHRUNGSEMPFEHLUNGEN bei IC - Lebensmittelunverträglichkeiten / Allergien

Thomas Hermann, BSc

Symptomlinderung durch entsprechende

Ernährung

Verdauungsprobleme: Blähungen, Verstopfung, Bauchschmerz,

eventuell auch Sodbrennen, Übelkeit

Mögliche Auslöser sind: hastiges Essen, zu große Mengen, schlechtes Kauen,

säurereiche Ernährung, stopfende Lebensmittel,

Lebensmittelunverträglichkeit ( Allergien, Intoleranzen )

Die psychische Verfassung beeinflusst die Verdauungsleistung !


Säurereiche Ernährung wirkt sich auch auf den pH-Wert des Urins aus.

Ungünstige Lebensmittel sind: Fleisch, Wurst, Fisch, Eier, Käse (fettreiche Sorten sind besser, da sie

weniger Harnsäure bilden) ; Nudeln / Weißbrot, Zucker / Süßigkeiten, Alkohol / Kaffee / Limos

Alle diese Lebensmittel sollten nur in reduzierten Mengen aufgenommen werden.

Günstige Lebensmittel sind: Kartoffeln, Gemüse, Obst (Zitrusfrüchte wirken im Körper basisch),

Milch und Molkeprodukte, pflanzliche Öle, Mineralwässer (ohne Kohlensäure), Leitungswasser.

Ernährung bei Verstopfung

Verstopfung = < 1x Stuhl in 3 Tagen

Ungünstig bei Verstopfung sind: wenig Flüssigkeit (Richtwert: mind. 30 ml /kg Körpergewicht)

Ballaststoffarme Kost; stopfende Lebensmittel (Weißbrot, Zucker, Kakao Reis, Bananen,

Heidelbeeren); Stress, Ortswechsel

Günstig bei Verstopfung: 1 Glas Wasser auf nüchternen Magen; milchsäure-/ fruchtsäurehaltige

Lebensmittel; Speisekleie; Ballaststoffpulver; sehr wichtig: regelmäßige Bewegung.

Bei Lebensmittelunverträglichkeit und Allergien sind Kuhmilch, Hühnerfleisch, Nüsse (Haselnüsse),

Fische, Getreide (Weizen), Soja häufige Auslöser.

Beschwerdebilder: Sofortreaktion (meist reicht kleine Menge der Auslösersubstanz); Magen-

Darmbeschwerden, Hautreaktionen, Atemwegsprobleme (Asthma..)

Diagnose

1. Anamnese (Ernährungstagebuch führen)

2. Pricktest (Haut), RAST – Test (Blut) -> Antikörper

3. Eliminationsdiät bei spezifischem Verdacht, oligoallergene Basisdiät bei unspezifischem

Verdacht.

Intoleranzen

z.B. durch Enzymdefekt ; keine immunologische Reaktion

Es gibt Laktoseintoleranz, Fruktose- u. Sorbitmalabsorption, Histaminintoleranz.

Beschwerdebild: Magen-/Darmbeschwerden, Kopfschmerzen, Husten, Atemnot, Niesen,

Hautrötungen. Die Beschwerden sind mengenabhängig und treten sofort auf, verspätete Reaktionen

nach einer halben Stunde oder länger.


Diagnose: individuelle Verträglichkeit austesten lassen, laktosefreie Produkte zu sich nehmen,

Medikamente.

Ernährungstherapie:

° Bei Laktoseintoleranz auf Milchprodukte, Frischkäse und Mehlspeisen verzichten

° bei Fruktoseintoleranz auf Obst und Honig verzichten, Blähendes meiden

° bei Histaminintoleranz auf Tomaten, Nüsse, Schokolade, Hartkäse, Sekt, gereifte und

gegärte Produkte verzichten.

Tests nur bei Fachärzten durchführen lassen !

LEITLINIEN zur THERAPIE der IC

Prim. Univ. Doz. Dr. Claus Riedl - FA für Urologie – Landesklinikum Baden

Schmerz und Drang entstehen von der betroffenen Stelle über die Nerven geleitet, - eigentlich im

Gehirn.

Es kommt vor, wenn auch selten, dass der Nerv selber krank ist.

Auch besteht die Möglichkeit psychischer Schmerzen. Sie haben keine organische Ursache, der

Schmerz existiert nur im Gehirn. (Syndrom)

Bei IC kommen oft viele (5 und mehr) verschiedene Therapien oder Therapieversuche beim Patienten

in Anwendung.

1. Am Anfang der Beschwerden sollten Information, Selbstbeobachtung und

gegebenenfalls Physiotherapie stehen. Leichte Fälle können hier geheilt werden.

2. Bei weiterem Verlauf ist die ausreichende Schmerzbehandlung sehr wichtig. Bei

positivem Kaliumtest sollten jetzt auch Instillationen gegeben werden. Kaum mehr Heilung

möglich.

3. Vielfach kommen jetzt invasive Behandlungsformen zur Anwendung. Injektionen mit

Botox, Blasendehnungen, Neurostimulation, Verödung bestimmter Areale in der Blase

Mittels Laser uä.

Vor solchen Eingriffen sollten Risiko und Nutzen sehr genau abgewogen werden, hier sollte eine

Blasenentfernung angedacht werden.

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