Ausgabe 6
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Seite 43<br />
DYNAMIC SUPPORTERS BERLIN 2005<br />
14.07.09| Ferencvaros Budapest – Hertha BSC 0:2 (Zuschauer: 5 000; ca.50 Berliner)<br />
Tore: 0:1 Cicero (16.), 0:2 Kacar (24.)<br />
Nach der Bekanntgabe, dass Hertha in der Sommerpause in Budapest bei Ferencvaros spielt, begann bei<br />
vielen die hektische Suche nach günstigen Anreisemöglichkeiten. Im Endeffekt wählten die Leute, die<br />
nicht ins Trainingslager gefahren sind, die Flugroute Berlin-Budapest. Obwohl es sich bei dieser<br />
Begegnung nur um ein Testspiel handelte, waren die meisten trotzdem sehr gespannt, denn nicht wenige<br />
erwarteten einen heißen Tag, bei diesem Namenhaften Gegner.<br />
Los ging es am Dienstagmorgen mit einer 10 köpfigen Reisegruppe, die sich einen ersten Vorgeschmack<br />
auf die kommenden Spiele in Europa mit unserer Hertha machen wollte. In Ungarn, empfangen von<br />
strahlendem Sonnenschein, machte man sich zunächst auf die Suche nach dem Hostel in der Innenstadt.<br />
Sobald die Sachen verstaut waren ging es dann gleich in einem einstündigen Fußmarsch durch Budapest<br />
weiter zum Albert Florian Stadion, dem Heimstadion von Ferencvaros. Schon von außen machte das 1974<br />
erbaute Rund, welches eine Kapazität von 18000 Zuschauern hat, einen schicken Eindruck. Der Blick nach<br />
Innen wurde uns zu der frühen Uhrzeit leider noch verwehrt. In der leeren Stadiongegend waren somit<br />
die Ankündigungsplakate am Kassenhäuschen das Einzige, was auf das Spiel am Abend hindeutete.<br />
Da man noch viel Zeit bis zum Spielbeginn hatte und auf den Bus mit den Leuten aus dem Trainingslager<br />
warten musste, vertrieb man sich die Zeit in einer nahe gelegenen Kneipe. Kurze Zeit später traf auch<br />
schon der besagte Bus ein und man einigte sich, die restliche Zeit in einem Biergarten in den schönen<br />
Gassen der Budapester Innenstadt zu verbringen. Trotz mancher Bedenken verlief die Zeit dort sehr<br />
entspannt und man hatte reichlich Spaß. Irgendwann war jedoch auch dort die Zeit gekommen und man<br />
machte sich mit der U-Bahn geschlossen auf den Weg zum „Fradi“ Stadion. Ähnlich wie in Piräus<br />
erwartete uns Vorort zunächst außer einigen erstaunten Blicken nicht viel und man verbrachte die Zeit<br />
vor Öffnung der Stadiontore vor dem Gästeblock. Dadurch geriet man auch ins Gespräch mit einem<br />
älteren Hool von Ferencvaros, welcher uns dann informierte, dass es am heutigen Tag zu einem Protest<br />
gegen die neue Security-Firma kommen wird und auch gegen die hohen Eintrittspreise zu diesem<br />
Testspiel. Denn auch wir staunten nicht schlecht, als wir hörten, dass es die Gästeblockkarten für 18€ zu<br />
erwerben gibt, was auch die billigste Preiskategorie am heutigen Tag war.<br />
Als es dann eine Stunde vor Spielbeginn durch die Einlasstore in das Innere des Stadions ging, erfolgte der<br />
erste Aufreger am heutigen Tag. Eine Gruppe von ca. 20 älteren Ferencvaros-Hools griff unsere kleine<br />
Gästemeute mit Flaschen und „Sieg Heil“ Rufen an. Die Bilanz aus dieser Aktion waren paar Verletzte auf<br />
unserer Seite, die jedoch das Spiel nach kurzer Behandlung im Gästeblock verfolgen konnten.<br />
Doch an das Spiels, welches wohl verdient 2:0 durch unsere Hertha gewonnen wurde, dachten nur die<br />
wenigsten, denn auch über die komplette Spielzeit blieb die Lage im Stadion angespannt. Hier konnte<br />
man auch die Auswirkungen des Boykotts sehen, von denen uns vor dem Spiel berichtet wurde. Die<br />
ersten Reihen der Fankurve, im kleinen aber sehr schönen Stadion, blieben unbesetzt und auch der<br />
komplette Zaun war frei, dadurch vermisste man vor allem die Fahnen der Hauptgruppen „Stormy<br />
Scamps“ und „Green Monsters“. Die Zuschauerzahl am heutigen Tag überschritt, trotz der Ankündigung<br />
auf der FTC-Seite das Spiel werde am Ende ausverkauft sein, nicht die 5000er Marke. Von diesen 5 000<br />
befanden sich ca. 50 Berliner und 1 Karlsruher (Danke für die Unterstützung!) im Gästesektor.<br />
Unterstützung von den Rängen gab es nur durch sporadische Anfeuerungsrufe, bei uns dagegen schwieg<br />
man über die komplette Spielzeit!<br />
Während des Spiels kam es dann von der Seite der Ungarn zur mehrmaligen Erstürmung des Stadion,<br />
auch über den Weg des Gästeblocks, was uns diverse Male in Spannung geraten lies. Doch war der<br />
Hauptgrund dafür schlicht die Empörung über die hohen Ticketpreise, wodurch man sich den Weg ins<br />
Stadion lieber kostenneutral beschaffen hat. Im Laufe des Spiels konnte man auch kleinere<br />
Auseinandersetzungen zwischen Ferencvaros Fans und Polizei/Ordnungskraft beobachten, dies<br />
unterstrich das sehr angespannte Verhältnis zwischen den beiden Parteien.<br />
Nach dem Spiel ging es dann zunächst mit dem Bus der Trainingslagermeute in die Innenstadt, wo die<br />
Fliegerbesatzung sich von dem Rest verabschiedete und zum Teil noch in das sehr aktive Nachtleben von<br />
Budapest stürzte.