Diplomarbeit

Darauf folgt eine Analyse der Formen der Komik in den Kasperlstücken, die in Sprach-,
Situations- und Typenkomik gegliedert werden. Mit welchen Mitteln wird in den Stücken
gearbeitet, um die Kinder zum Lachen zu bringen?
Zunächst sollen jedoch noch einige zentrale Begriffe, welche in den folgenden Ausführungen
von Bedeutung sind, näher erklärt werden. Konkret handelt es sich hierbei um die Begriffe
Puppenspiel und Puppentheater. Weiters sollen die wichtigsten Puppenspielformen kurz
erläutert werden.
Der Begriff Puppenspiel wird von Purschke wie folgt definiert: „Puppenspiel ist eine zur
Unterhaltung des Publikums dienende Zurschaustellung von Puppen, die sich durch
menschliche Einwirkung bewegen (und agieren).“ 1 Durch diese Einwirkung wird beim
Publikum der Anschein des Belebtseins erweckt.
Zum Puppentheater sagt Purschke Folgendes:
Puppentheater ist eine zur Unterhaltung von Publikum dienende Zurschaustellung von
Puppen, die sich durch direktes menschliches Einwirken sowohl selbst als auch frei im
Raum bewegen, dadurch den Anschein des Belebtseins erwecken und dramatisch agieren.
Die Kriterien sind also freie Aktion der Puppen, dramatische Handlung und
Dialogführung. 2
Das Puppentheater ist demnach eine Form des Puppenspiels, es ist der engere Begriff,
während das Puppenspiel ein weiteres Bedeutungsfeld hat, und sozusagen den Überbegriff
darstellt.
Diese Definition Purschkes ist in der vorliegenden Arbeit vor allem für den geschichtlichen
Abriss von Bedeutung, da hier diese genaue Unterscheidung von historischer Bedeutung ist.
Für den Analyseteil werden die beiden Begriffe jedoch synonym verwendet. Eine derart feine
Differenzierung ist hier nicht mehr nötig, da es sich bei den Kasperlstücken Karl
Springenschmids aufgrund der dramatischen Handlung und Dialogführung eindeutig um
Puppentheater handelt.
Als wichtigste Puppenspielformen sollen nun die Funktionsweisen von Handpuppen,
Marionetten und Stabpuppen kurz erklärt werden.
1 Hans Richard PURSCHKE: Die Entwicklung des Puppenspiels in den klassischen Ursprungsländern Europas.
Ein historischer Überblick. Frankfurt am Main: Eigenverlag 1984, S. 8.
2 Ebda.
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