Diplomarbeit
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Als bekannteste Puppenart gilt die Handpuppe, welche aus einem Kopf und der Kleidung der<br />
Puppe besteht 3 und durch die Hand des Puppenspielers zum Leben erweckt wird. Oft besitzt<br />
die Figur auch Beine, sodass es ihr möglich wird, sich zu setzen und diese über die Spielleiste<br />
schwingen zu lassen, was meist der Figur des Kasperl vorbehalten ist. 4 Diese<br />
Puppenspielform ist sehr direkt, die Figuren agieren unmittelbar und temperamentvoll 5 , da die<br />
Bewegung der Hand des Puppenspielers direkt und ohne Verzögerung auf die Figur<br />
übertragen wird. Ellwanger und Grömminger betonen, dass Handpuppenfiguren meist „derbdumme<br />
oder unheimlich-zaubermächtige“ 6 Gestalten sind, da sie durch ihr unmittelbares<br />
Agieren überzeugender sind als beispielsweise zierliche Marionetten.<br />
Marionetten sind Puppen mit beweglichen Gliedern, auch Gliederpuppen genannt, welche<br />
durch Fäden bewegt werden, die an einem Führungskreuz befestigt sind. 7 Im Gegensatz zur<br />
Handpuppe ist es nicht möglich, mit einer Marionette schnelle oder direkte Bewegungen<br />
auszuführen, jedoch hat sie den Vorteil, dass die Bewegungen der Figur viel exakter und<br />
genauer ausgeführt werden können als jene der Handpuppe. 8 Dies ist auch der Grund, warum<br />
im Marionettentheater die Sprache im Vordergrund steht, im Handpuppentheater dagegen<br />
aktionsreiches Spiel mit spektakulären Einlagen dominiert. 9<br />
Die Stab- oder Stockpuppe besteht aus einem drehbaren Stab, auf welchem ein Kopf<br />
angebracht ist, und darüber der Bekleidung der Figur. Bei komplexeren Stabpuppen können<br />
neben der Drehbewegung des Körpers auch die Arme bewegt werden. Die Stabpuppe ist in<br />
ihrer Bewegungsart zwischen der Handpuppe und der Marionette einzuordnen, da sie weder<br />
unmittelbare, hastige Bewegungen ausführen kann, noch die tänzerische Leichtigkeit der<br />
Marionette besitzt. 10<br />
3<br />
Vgl. Brigitte HANNEMANN (Hrsg.): Puppenspiel im Kindergarten. Berlin: Volk und Wissen 1989, S. 69.<br />
4 Vgl. Wolfram ELLWANGER / Alfred GRÖMMINGER: Das Puppenspiel. Psychologische Bedeutung und<br />
pädagogische Anwendung. Freiburg / Basel / Wien: Herder 1989, S. 19.<br />
5 Vgl. HANNEMANN, Puppenspiel im Kindergarten, S. 68.<br />
6 Vgl. ELLWANGER / GRÖMMINGER, Puppenspiel, S. 19.<br />
7 Vgl. HANNEMANN, Puppenspiel im Kindergarten, S. 78.<br />
8 Vgl. ELLWANGER / GRÖMMINGER, Puppenspiel, S. 21.<br />
9 Vgl. Johannes MINUTH: Das Kaspertheater und seine Entwicklungsgeschichte. Vom Possentreiben zur<br />
Puppenspielkunst. Frankfurt am Main: Puppen&Masken 1996. S. 40f.<br />
10 Vgl. ELLWANGER / GRÖMMINGER, Puppenspiel, S. 23f.<br />
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