Nr. 16 - Mai 2008 - Arbeitsstelle Weltkirche
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12 Rundbrief <strong>Weltkirche</strong><br />
FIDEI DONUM PRIESTER IN SÜDAFRIKA<br />
menten der Taufe und Firmung die Berufung<br />
zur eigenständigen und authentischen Auferbauung<br />
der Kirche im Glauben und Handeln<br />
und konstituieren auf diese Weise zusammen<br />
mit den kirchlichen Ämtern das Volk Gottes. Es<br />
geht also um eine partizipatorische Kirche, die<br />
in den so genannten Small Christian Communities<br />
(Kleine Christlichen Gemeinschaften) als<br />
Substruktur von Pfarrgemeinde ihren Ausdruck<br />
findet. Im afrikanischen Kontext haben sich diese<br />
ziemlich schnell verbreitet. Auslöser dafür<br />
war nicht der Priestermangel, der die Kirchen<br />
Afrikas von Anfang an prägte, sondern eine veränderte<br />
theologische Sichtweise von Kirche.“<br />
Kößmeier, 35<br />
Auch die Idee der Kleinen christlichen Gemeinschaften<br />
machte Schule. In Asien wurde das Modell als AsIPA<br />
(Asian Integral Pastoral Approach) adaptiert. Auch in<br />
Lateinamerika und in Europa suchen viele Diözesen,<br />
das Modell der Kleinen Christlichen Gemeinschaften<br />
für ihre jeweilige Situation anzupassen und so den<br />
Aufbau lebendiger Glaubensgemeinschaften zu<br />
intensivieren.<br />
Drei Regensburger Bischöfe<br />
Als erster der 3 Regensburger Missionare wurde am<br />
9. Dezember 1976 Dr. Hubert Bucher zum Bischof der<br />
Diözese Bethlehem ernannt, wo er am 27. März 1977<br />
die Bischofsweihe empfing – 20 Jahre nach seiner Ausreise<br />
nach Südafrika. Seinen bischöflichen Dienst hat<br />
er unten den Wahlspruch „propter nos homines – Für<br />
uns Menschen“ gestellt. Im März 2007 konnte er sein<br />
30-jähriges Bischofsjubiläum feiern. In einer Ansprache<br />
würdigte der Erzbischof von Pretoria George Francis<br />
Daniel Bischof Bucher als einen „wahrhaftigen Missionar<br />
mit Herz“, der nicht nur seine Diözese im Blick<br />
hat: „Bischof Bucher ist ein wichtiger Pfeiler in der südafrikanischen<br />
Bischofskonferenz (SACBC) und im Rat<br />
der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar<br />
(SECAM). Darüber hinaus übernahm er Verantwortung<br />
für die <strong>Weltkirche</strong> als Mitglied des Päpstlichen<br />
Rates für Interreligiösen Dialog.“ Auch der Päpstliche<br />
Nuntius für Südafrika, Erzbischof James Patrick Green,<br />
beschrieb Bischof Hubert Bucher als „... einen Missionar,<br />
der mit einer Vision einer einheimischen Kirche<br />
in das Land gekommen ist“. Wie sehr er diesem Ziel<br />
nahe gekommen ist, zeigten die vielen einheimischen<br />
Priester, die „Ihren“ Bischof hochleben ließen und den<br />
Gottesdienst mitfeierten.<br />
Mitten hinein in die immer stärker werdenden Proteste<br />
gegen das Apartheid-Regime erfolgte 1986 die<br />
Ernennung von Dr. Fritz Lobinger zum Apostolischen<br />
Administrator für die Diözese Aliwal und seine Weihe<br />
zum Bischof von Aliwal am 27. Februar 1987. Wichtige<br />
Etappen sind die Verabschiedung eines Pastoralplans<br />
für die Diözese (1990) und die Bildung verschiedener<br />
Einrichtungen, die die Selbständigkeit einer einheimischen<br />
Kirche in Aliwal stärken sollen. Mit dem<br />
Erreichen der Altersgrenze wurde Bischof Lobinger<br />
2004 emeritiert. Zum Administrator wurde Oswald Hirmer<br />
bestellt. Er beauftragte Fritz Lobinger „in seinem<br />
Namen“ weiter den Dienst als Bischof zu verrichten bis<br />
ein neuer Bischof für Aliwal ernannt wird. Erst 4 Jahre<br />
später, am 24. Februar <strong>2008</strong>, wurde schließlich der<br />
Fidei Donum-Priester Michael Wüstenberg (Diözese<br />
Hildesheim) zum Bischof von Aliwal und damit zum<br />
Nachfolger von Bischof Dr. Fritz Lobinger geweiht.<br />
Dr. Oswald Hirmer war von 1992 – 1996 zusammen mit<br />
der Föderation der Asiatischen Bischofskonferenzen<br />
für eine Adaption des LUMKO-Programms auf die<br />
asiatische Situation verantwortlich. Am 28. April 1997<br />
wurde er zum Bischof von Umtata ernannt, wo er am<br />
28. Juni 1997 die Bischofsweihe empfing. Sein bischöfliches<br />
Wirken hat er unter das Motto „ich bin mit euch“<br />
gestellt. Als Bischof ist es ihm ein besonderes Anliegen,<br />
dass die von LUMKO ausgegangenen Impulse vertieft<br />
werden. „Die Gläubigen sollen von der Christusmitte<br />
her Gemeinde werden, um gemeinsam die Sendung<br />
Jesu unerschrocken fortzusetzen“, sagte er einmal.<br />
Am 8. Februar <strong>2008</strong> wurde auch für ihn ein Nachfolger,<br />
Sithembele Anton Sipuka, ernannt und sein Rücktritt<br />
aufgrund des Erreichens der Altersgrenze vom Papst<br />
angenommen.<br />
Pfarrer Willibald Tratz ist der letzte Regensburger<br />
Fidei Donum-Priester, der in der Diözese Aliwal als<br />
Missionar arbeitet. Ein Kapitel der Missionsgeschichte<br />
neigt sich damit ihrem Ende, doch die Folgen, die<br />
durch das missionarische Engagement Regensburger<br />
Missionare entstanden sind, wirken weiter und<br />
beeinflussen die Kirche – nicht nur in den jeweiligen<br />
Diözesen, nicht nur in Südafrika, sondern weltweit.<br />
Literatur: Norbert Kössmeier, Eine neue Weise, Kirche zu<br />
sein. In: Freiburger Materialdienst für die Gemeindepastoral,<br />
Freiburg 2004, 33-37. – Klaus Velguth, Eine neue Art, Kirche<br />
zu sein; Entstehung und Verbreitung der Kleinen Christlichen<br />
Gemeinschaften und des Bibel-Teilens in Afrika und Asien;<br />
Freiburger theologische Studien <strong>16</strong>9; Freiburg 2005.<br />
>><br />
Die Fidei-Donum-<br />
Priester aus Regensburg<br />
sind das Fundament unserer<br />
Kirche hier vor Ort.<br />
Ohne sie würden wir nicht<br />