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Erweiterungsinveslitionen. Doch diese globalen<br />

Entscheidungsregeln können bei im allgemeinen<br />

knappen Investitionsmitteln eine intensive Investitionsrechnung<br />

nicht ersetzen, um das Risiko<br />

und die Wirtschaftlichkeit von Investitionen näher<br />

zu untersuchen bzw. zu bestimmen.<br />

Gegenstand <strong>de</strong>r Investitionsplanung bei Filialorganisationen<br />

ist zunächst die Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit<br />

<strong>de</strong>m Umfeld und <strong>de</strong>n Faktoren, die die Wirtschaftlichkeit<br />

<strong>de</strong>r Investition unmittelbar <strong>de</strong>terminieren.<br />

Bei Han<strong>de</strong>lsbetrieben gehören zu <strong>de</strong>n externen<br />

Faktoren, z. B. Standortanalyse inklusive Marktund<br />

Wettbewerbsanalysen (Marktforschung) und<br />

die internen Faktoren, z. B. personenbezogene<br />

Wertfaktoren (Akquisition o<strong>de</strong>r Bestellung <strong>de</strong>s<br />

Filialmanagements). Bei <strong>de</strong>r Beurteilung <strong>de</strong>r Wirtschaftlichkeit<br />

einer Investition ist zu differenzieren<br />

zwischen <strong>de</strong>r Errichtung eines Betriebes auf<br />

"grijner Wiese", <strong>de</strong>r Übernahme eines bestehen<strong>de</strong>n<br />

Betriebes (Kauf/Miete) o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Beteiligung an<br />

einem bestehen<strong>de</strong>n Betrieb. Speziell in Han<strong>de</strong>lsbetrieben<br />

stellt sich bei Ketten oft die Frage<br />

nach <strong>de</strong>r Investition in Immobilien o<strong>de</strong>r Baulichkeiten<br />

o<strong>de</strong>r die Miete/Leasing von einem Bauträger.<br />

3. 2. MettxKten <strong>de</strong>r Investitionsrectmunq<br />

Bei <strong>de</strong>n Verfahren <strong>de</strong>r Investitionsrechnung wer<strong>de</strong>n<br />

grundsätzlich zwei Metho<strong>de</strong>n unterschie<strong>de</strong>n:<br />

Statische und dynamische Investitionsrechnungen.<br />

Statische Investitionsrechnungen haben <strong>de</strong>n Nachteil,<br />

daO sie nicht die Auswirkungen <strong>de</strong>s unterschiedlichen<br />

Zeitverlaufs <strong>de</strong>r Einnahmen und Ausgaben<br />

von Investitionen auf die Verzinsung berücksichtigen.<br />

Bei solchen Rechnungen wer<strong>de</strong>n<br />

dann durchschnittliche o<strong>de</strong>r normale Jahreswerte<br />

zugrun<strong>de</strong> gelegt. Im Gegensatz dazu stellen die<br />

dynamischen Investitionsrechnungen auf die Zahlungsströme<br />

aus Investitionsvorhaben ab und Zinsen<br />

die erwarteten o<strong>de</strong>r geplanten Jahreswerte<br />

(Einnahmen - Ausgaben) mit Barwertfaktoren auf<br />

<strong>de</strong>n Investitionszeitpunkt ab. Die dynamischen<br />

Verfahren <strong>de</strong>r Investitionsrechnungen umfassen<br />

u. a. Kapitalwertrechnung, Interne Zinsfußrechnung<br />

und Annuitätsrechnung. In <strong>de</strong>r Praxis wird<br />

sehr häufig die Interne Zinsfußrechnung eingesetzt<br />

und zwar in <strong>de</strong>r Form <strong>de</strong>s Discounted Cash Flow<br />

(DCF). Der Interne Zinsfuß ist <strong>de</strong>r Zinssatz bzw.<br />

DCF-Satz, bei <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Kapitalwerl <strong>de</strong>r Investitionen<br />

(z. B. bei Erweiterungsinvestitionen <strong>de</strong>r<br />

Barwert <strong>de</strong>r Erträge o<strong>de</strong>r Einnahmen) mit <strong>de</strong>m<br />

Kapilaleinsatz i<strong>de</strong>ntisch ist o<strong>de</strong>r bei <strong>de</strong>m DCF-<br />

Verfahren <strong>de</strong>r Barwert <strong>de</strong>s Einnahmeüberschusses<br />

über die Investitionen gleich Null ist. Der Abzinsungsfaktor<br />

errechnet sich wie folgt:<br />

1<br />

(1+p) n , n = Jahre<br />

Bei Investitionen in das Filialnetz von Han<strong>de</strong>lsorganisationen<br />

besteht die "Einnahme" aus <strong>de</strong>r<br />

Differenz von Erlösen, besser Roherträgen o<strong>de</strong>r<br />

Deckungsbeiträgen und ausgabewirksamen Kosten.<br />

Die kalkulatorischen Kosten (Abschreibungen und<br />

Zinsen) durch die Investitionen wer<strong>de</strong>n dabei<br />

eliminiert, da sie für die DCF-Rechnung nicht als<br />

zusätzliche Kosten gelten.<br />

Die ausgabewirksamen Kosten einer Filiale beinhalten<br />

die Personalkosten, Mieten für Grundstücke<br />

und Gebäu<strong>de</strong> und sonstige Anlagen, Energiekosten<br />

und sonstige Betriebskosten, Werbung und Verkaufsför<strong>de</strong>rung<br />

(Promotion), Logistik und Akquisition.<br />

Bei vorgegebenem Gesamt-Investitionsbudget und<br />

einer zu errechnen<strong>de</strong>n Min<strong>de</strong>strendite (DCF-Satz-<br />

Vorgabe) kann durch Vergleich mit <strong>de</strong>m sich<br />

effektiv ergebenen DCF-Satz auch hinsichtlich<br />

alternativer Investitionsverwendungen über o. k.<br />

o<strong>de</strong>r nicht o. k. eines Vorhabens entschie<strong>de</strong>n<br />

wer<strong>de</strong>n. Die bei Investitionsanalysen zu berücksichtigen<strong>de</strong><br />

Nutzungszeit <strong>de</strong>r Investition wird sich<br />

z. B. bei gemieteten Objekten an <strong>de</strong>r Laufzeit <strong>de</strong>s<br />

Mietvertrages<br />

orientieren.<br />

Rechentechnisch etwas komplizierter ist die Ermittlung<br />

<strong>de</strong>s DCF-Satzes, wenn die jährlichen<br />

Einnahmeüberschüsse während <strong>de</strong>r Nutzungszeit<br />

schwanken, d. h. diskontinuierlich anfallen. Ebenso<br />

können die Investitionen gestreckt sein. Bei manueller<br />

Ermittlung ist <strong>de</strong>r DCF-Satz durch Probieren<br />

und Interpolieren festzustellen. Um dieses zu umgehen,<br />

verwen<strong>de</strong>n wir für die DCF-Ermittlung<br />

ein BASIC-Proqramm, das wir üt>er <strong>de</strong>n Personal-<br />

ComFHJter einsetzen (vgl. Abb.). Wer<strong>de</strong>n für die<br />

Filialen Ergebnisrechnungen erstellt, so kann periodisch<br />

für je<strong>de</strong>n Betrieb festgestellt wer<strong>de</strong>n, ob er<br />

die von <strong>de</strong>r Verbundleitung festgesetzten Ziele<br />

(Markt- und Ergebnisziele) erfüllt bzw. ob er das<br />

Investitionsziel erreicht hat. Die Zeitpunkte <strong>de</strong>r<br />

Zielfestlegung und/o<strong>de</strong>r -Vereinbarung sind dabei<br />

unterschiedlich. Es han<strong>de</strong>lt sich einmal um die<br />

konventionelle Investitions- o<strong>de</strong>r Objektplanung<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Eröffnung eines Outlets, zum an<strong>de</strong>ren<br />

um die regelmäßig durchgeführten Jahresplanungen<br />

Z usammenf assung<br />

(Budgetierung).<br />

Eine Wirtschaftlichkeitsrechnung für Investitionen,<br />

wie sie oben beschrieben wur<strong>de</strong>n, ist zweifellos<br />

multifunktional. Einerseits soll <strong>de</strong>r sich für eine<br />

Investition ergeben<strong>de</strong> DCF-Satz etwas über die<br />

Rentabilität aussagen, die man erwarten "darf".<br />

An<strong>de</strong>rerseits ist dieser DCF-Satz im Vergleich<br />

zum vorgegebenen DCF-Satz eine wichtig zu<br />

nehmen<strong>de</strong> Hür<strong>de</strong> im Genehmigungsverfahren <strong>de</strong>r<br />

Investition.<br />

p = Zinssatz<br />

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