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Jahrgang 86 Nr. 6 - Reformierte Siebenten-Tags-Adventisten in ...

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Der<br />

S ABBAT WÄCHTER<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong> Nummer 6 - 11/2011<br />

Endzeit-<br />

Ängste?<br />

Umgewandelt durch Gnade<br />

Ernten im Segen<br />

E<strong>in</strong>ladungen<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 1


EINLADUNGEN<br />

JUGENDF R EIZEIT<br />

Orientierung für das Leben<br />

Wann? - vom 27.12. 2011 - 1.1.2012<br />

Wo? - Neuhaus am Rennweg (Thür<strong>in</strong>gen)<br />

Kosten? - ca. 150 Euro <strong>in</strong>cl. veget. Vollverpflegung<br />

zzgl. Kosten für W<strong>in</strong>tersportaktivitäten<br />

Infos/Anmeldung bis zum 6.12.2011<br />

Ines Müller, Schulstr. 30, 06618 Naumburg<br />

Tel.: 03445 792922<br />

E-Mail: <strong>in</strong>es.mueller@reform-adventisten.net<br />

Bibelwoche im Kurhaus Elim<br />

vom 25. Dezember 2011 bis 1. Januar 2012<br />

„De<strong>in</strong> Wort ward me<strong>in</strong>e Speise,<br />

da ich´s empf<strong>in</strong>g; und de<strong>in</strong> Wort ist me<strong>in</strong>es<br />

Herzens Freude und Trost; denn ich b<strong>in</strong> ja nach<br />

de<strong>in</strong>em Namen genannt.“ Jeremia 15, 16<br />

Kosten: 24 € Pro Tag<br />

Anmeldung: Gerhard Köbele, Heidestraße 28<br />

71665 Vaih<strong>in</strong>gen/Enz, Tel. 07042 77324<br />

E-Mail: gerhard.koebele@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Inhalt<br />

Bibelstudium<br />

Umgewandelt durch Gnade ........................................ 9<br />

Aktuelles<br />

Endzeit-Ängste ........................................................... 3<br />

Ernten im Segen ....................................................... 6<br />

Lebenshilfe<br />

Die Macht des Willens ..............................................12<br />

Die Behandlung Gottes an unserem Herzen ........... 14<br />

Jugend<br />

Wer b<strong>in</strong> ich? ............................................................. 17<br />

Anders se<strong>in</strong> .............................................................. 24<br />

Gemischtes<br />

E<strong>in</strong>ladungen ............................................................ 2<br />

Aus dem Geme<strong>in</strong>delben ..........................................21<br />

AKABELE-Tagung 2012<br />

im Kurhaus Elim, Mühlenweg 14, 66620<br />

Nonnweiler<br />

vom 30.3.-1.4.2012<br />

Thema: „Herr, verlass mich nicht,<br />

wenn ich alt werde.“ Psalm 71,9<br />

Anmeldung: Mart<strong>in</strong> Jeltsch,<br />

Leck<strong>in</strong>gser Str. 127, 5<strong>86</strong>40 Iserlohn,<br />

Tel.: 02371 41296<br />

E-Mail: mjeltsch@t-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Der<br />

S abbat<br />

Wächter<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 Leuchtturm der Hoffnung, des Glaubens und der Wahrheit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verworrenen Welt.<br />

Unser Glaube:<br />

• Der allweise, liebende Gott schuf alle D<strong>in</strong>ge des Universums durch se<strong>in</strong>en<br />

Sohn, Jesus Christus; er ist der Eigentümer und Erhalter.<br />

• Er begegnete der Herausforderung se<strong>in</strong>er liebenden Führung und Autorität,<br />

<strong>in</strong>dem er die Welt mit sich versöhnte durch das Leben, den Tod und die<br />

Auferstehung se<strong>in</strong>es Sohnes, das Wort, das Fleisch wurde.<br />

• Der Heilige Geist, Jesu Stellvertreter auf Erden, überzeugt von der Sünde,<br />

führt zur Wahrheit und überw<strong>in</strong>det, wenn er im Menschen wohnt, alle Ungerechtigkeit.<br />

• Die Bibel ist der Bericht über das Handeln Gottes mit der Menschheit und der<br />

Maßstab jeglicher Lehre; die Zehn Gebote s<strong>in</strong>d die Abschrift se<strong>in</strong>es Charakters<br />

und die Grundlage aller dauernden Reform.<br />

• Se<strong>in</strong> Volk, <strong>in</strong> Übere<strong>in</strong>stimmung mit Gottes Wort und unter der Leitung des<br />

Heiligen Geistes, ruft alle Menschen auf, durch den Glauben an Jesus mit<br />

Gott versöhnt zu werden.<br />

• Die Prophetie der Bibel offenbart, dass die Weltgeschichte bald mit der sichtbaren<br />

Wiederkunft Jesu als König, ihren Abschluss f<strong>in</strong>den wird. Alle, die ihn<br />

als Erlöser der Welt und ihren Herrn angenommen haben, werden von ihm<br />

aus Gnaden aufgenommen.<br />

Geme<strong>in</strong>deschrift der Internationalen Missions gesellschaft<br />

der <strong>Siebenten</strong>-<strong>Tags</strong>-<strong>Adventisten</strong>, Reformations bewegung, Deutsche Ausgabe<br />

2<br />

Redaktion und Versandadresse:<br />

Interna tionale Missionsgesellschaft der <strong>Siebenten</strong>-<strong>Tags</strong>-<strong>Adventisten</strong>,<br />

Reformationsbewegung - Versandstelle -<br />

Schul straße 30, D-06618 Naumburg, Germany.<br />

Tel.: 03445-792922 Fax: 03445-792923<br />

eMail: <strong>in</strong>fo@reform-adventisten.net<br />

Internet: www.reform-adventisten.net (deutsch)<br />

Das Heft wird durch Spenden f<strong>in</strong>anziert.<br />

Gestaltung/Layout: I. Müller<br />

Bilder: E. Heß, Fam. Müller, Fam. Barath, St. Holzer, Fam. Sperlich,<br />

Der Redaktionsausschuss behält sich Kürzungen e<strong>in</strong>gesandter Beiträge vor.<br />

Druck: Saaledruck Naumburg GmbH (1111)<br />

Spendenkonten:<br />

Postbank Stuttgart, Kto-<strong>Nr</strong>. 20 034 705, BLZ 600 100 70;<br />

Volksbank Überl<strong>in</strong>gen, Kto-<strong>Nr</strong>. 32 100 104, BLZ 690 618 00.<br />

IBAN: DE06690618000032100104<br />

BIC: GENODE61UBE<br />

Der Sabbatwächter


Kriege und Gewalt – Eurokrise – Inflation – Arbeitslosigkeit<br />

Klimaerwärmung – Naturkatastrophen – Welthunger<br />

Verbrechen und Unglücke – Krankheiten …<br />

Endzeit-Ängste?<br />

„… die ganze Welt liegt im Argen.“ (1. Johannes 5,19)<br />

Das zu Ende gehende Jahr 2011 bestätigt diese biblische Aussage.<br />

Von 33 Kriegen lesen wir<br />

im Internet. (Wikipedia)<br />

Bereits 2009 sagte der Präsident<br />

der Bundespolizei, Matthias<br />

Seeger: „Die Gewaltbereitschaft<br />

ist auf breiter Ebene, <strong>in</strong> vielen<br />

Bereichen der Gesellschaft gestiegen.“<br />

(www.welt.de/politik)<br />

Der Bericht des Worldwatch Institutes<br />

beschäftigt sich mit der Ernährungssituation<br />

2011: „Noch immer<br />

hungert jeder sechste Mensch<br />

auf der Welt und die Preise für<br />

Nahrungsmittel s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren rasant angestiegen.“<br />

(www.oekom.de)<br />

Aber auch die Natur ist aus den Fugen geraten. „Wir hatten<br />

2011 e<strong>in</strong>e außergewöhnliche Häufung von Naturkatastrophen.<br />

Bis jetzt war es e<strong>in</strong> extremes Jahr mit unglaublich viel<br />

menschlichem Leid.“ lesen wir bei www.tagesspiegel.de.<br />

„2010 starben <strong>in</strong> Deutschland<br />

rund 33.000 Personen e<strong>in</strong>es nichtnatürlichen<br />

Todes. Davon beg<strong>in</strong>gen<br />

10.000 Menschen Selbstmord.“<br />

(www.krankenkassen.de)<br />

Die Wohlstandsländer kämpfen mit Zivilisationskrankheiten.<br />

„41 Prozent der rund <strong>86</strong>0.000<br />

Todesfälle des Jahres 2010 <strong>in</strong> Deutschland gehen<br />

auf Erkrankungen von Herz und Kreislauf<br />

zurück. 225.141 Menschen starben an Krebs.“<br />

(www.krankenkassen.de)<br />

„US-Präsident Barack Obama<br />

hat sich tief besorgt über mögliche<br />

globale Folgen der Euro-<br />

Krise geäußert.“ (www.stern.de)<br />

„Der Frühl<strong>in</strong>g 2011 hat wieder gezeigt, dass auch <strong>in</strong><br />

Deutschland Wetterextreme zunehmen. Nach Angaben<br />

des Deutschen Wetterdienstes war dieses Frühjahr das<br />

wärmste seit Beg<strong>in</strong>n der Messungen und brachte die meisten<br />

Sonnenstunden. Gleichzeitig jedoch waren die Niederschläge<br />

so ger<strong>in</strong>g wie seit 1893 nicht mehr. …<br />

Nicht nur der subjektive E<strong>in</strong>druck zeigt, dass die Wetterextreme<br />

zunehmen: Der deutsche Wetterdienst und das<br />

Umweltbundesamt bestätigten schon im vergangenen<br />

Jahr, dass extreme Wetterereignisse zugenommen haben<br />

und voraussichtlich auch weiter steigen werden.“<br />

(www.oekolandbau.de)<br />

Wir könnten mit ähnlichen traurigen Meldungen<br />

noch seitenweise fortfahren. Jeder Tag br<strong>in</strong>gt neue<br />

Hiobsbotschaften. Was würde E.G. White zur heutigen<br />

Situation sagen, denn schon vor über 100<br />

Jahren schrieb sie: „Jeder Tag br<strong>in</strong>gt neue Ause<strong>in</strong>andersetzungen,<br />

Bestechungen und Betrug ans<br />

Licht; jeder Tag weist e<strong>in</strong>e betrübliche Liste auf voller<br />

Gewalttaten und Gesetzesübertretungen, voller<br />

Gleichgültigkeit gegenüber menschlichem Leid<br />

sowie voller brutaler und satanischer Vernichtung<br />

von Menschenleben. Jeder Tag zeigt, dass Wahns<strong>in</strong>n,<br />

Mord und Selbstmord zunehmen.“<br />

(Propheten und Könige, S. 194)<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 3


Wie gehen wir mit<br />

diesen Tatsachen um?<br />

Was bewirken sie <strong>in</strong> uns<br />

und unserem Leben?<br />

Die Zeit, <strong>in</strong> der wir heute leben, wird<br />

die Endzeit genannt. Jeder mag andere<br />

Inhalte mit diesem Begriff verb<strong>in</strong>den.<br />

Für die E<strong>in</strong>en bedeutet es: „Jetzt<br />

ist alles aus!“. Andere denken an gruselige,<br />

actionreiche Thriller im K<strong>in</strong>o.<br />

Die Liste der Endzeit-Filme ersche<strong>in</strong>t<br />

endlos. Wieder andere blenden das<br />

Thema völlig aus oder amüsieren sich<br />

über „Weltuntergangsprediger“. Vielen<br />

aber fällt es immer schwerer, mit ihrem<br />

Leben zurecht zu kommen. Angesichts<br />

all des Leids und der Probleme um<br />

uns, mehren sich auch die Menschen<br />

mit psychischen Erkrankungen.<br />

Haben wir Christen<br />

e<strong>in</strong> Rezept für unsere Zeit,<br />

für die Endzeit?<br />

Die Endzeit wird uns <strong>in</strong> der Bibel<br />

beschrieben (Matthäus 24, 1-22; Lukas<br />

21, 25.26.). Warum stehen diese<br />

dramatischen Ereignisse schon <strong>in</strong> der<br />

Bibel? Es ist die Ankündigung für das<br />

baldige Kommen Jesu! Demnach haben<br />

wir jetzt nicht e<strong>in</strong>e Zeit, um „den<br />

Kopf <strong>in</strong> den Sand zu stecken“, sondern<br />

aufzublicken: „ …erhebt eure<br />

Häupter, weil sich eure Erlösung<br />

naht.“ (Lukas 21,28)<br />

Wenn wir uns auch jetzt manchmal<br />

wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em schwarzen Tunnel<br />

fühlen, so ist doch Licht am Ende<br />

des Tunnels! Die Wiederkunft Jesu<br />

ist dieses wunderbare Ereignis, auf<br />

das se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der seit se<strong>in</strong>er Himmelfahrt<br />

warten. Unzählige evangelische<br />

Christen beten <strong>in</strong> ihrem Glaubensbekenntnis<br />

„… aufgefahren <strong>in</strong> den Himmel.<br />

Von dort wird er kommen zu richten<br />

die Lebenden und die Toten.“ Wer<br />

br<strong>in</strong>gt die Schlagzeilen des Jahres<br />

2011 mit se<strong>in</strong>em Glaubensbekenntnis<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung? Passiert es uns nicht<br />

manchmal auch, dass wir über dem<br />

Gartenzaum <strong>in</strong> das Wehklagen des<br />

Nachbarn e<strong>in</strong>stimmen – ohne auf die<br />

biblische Freudenbotschaft zu verweisen?<br />

Wenn wir <strong>in</strong> Gottes Hand s<strong>in</strong>d,<br />

brauchen wir uns nicht zu fürchten:<br />

„Wer <strong>in</strong> Gerechtigkeit wandelt und<br />

redet, was recht ist, wer schändlichen<br />

Gew<strong>in</strong>n hasst und se<strong>in</strong>e<br />

Hände bewahrt, dass er nicht Geschenke<br />

nehme; wer se<strong>in</strong>e Ohren<br />

zustopft, dass er nichts von Blutschuld<br />

höre, und se<strong>in</strong>e Augen zuhält,<br />

dass er nichts Arges sehe: der<br />

wird <strong>in</strong> der Höhe wohnen, und Felsen<br />

werden se<strong>in</strong>e Feste und Schutz<br />

se<strong>in</strong>. Se<strong>in</strong> Brot wird ihm gegeben,<br />

se<strong>in</strong> Wasser hat er gewiss.“<br />

Jesaja 33,14-16.<br />

Gewiss s<strong>in</strong>d wir traurig angesichts<br />

des menschlichen Leids, doch wir<br />

brauchen nicht <strong>in</strong> der gleichen Art trauern,<br />

„wie die, die ke<strong>in</strong>e Hoffnung<br />

haben.“ (1. Thessalonicher 4,13) Die<br />

Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu<br />

und damit dem Ende allen Leides trägt<br />

uns auch durch traurigste Zeiten.<br />

Doch Trauer ist meist nicht das stärkste<br />

Gefühl im Blick auf die Endzeitereignisse,<br />

sondern die Angst. „Experten<br />

schätzen, dass etwa jeder sechste<br />

Bundesbürger m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em Leben Zustände derartiger<br />

krankhafter, behandlungsbedürftiger<br />

Ängste erlebte. Und die Zahl sche<strong>in</strong>t<br />

zuzunehmen, auch wegen der aktuellen<br />

terroristischen Ereignisse.“<br />

(www.gesundheit.de)<br />

Gott hat es uns <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Barmherzigkeit<br />

verborgen, was im Detail jedem<br />

persönlich <strong>in</strong> der Zukunft bevorsteht.<br />

Was uns alle<strong>in</strong> trösten kann, ist das<br />

Wissen: Jesus kennt unsere Angst.<br />

„In der Welt habt ihr Angst,“ stellt<br />

Jesus fest und dann legt er se<strong>in</strong>en<br />

Arm um unsere Schultern: „aber seid<br />

getrost, ich habe die Welt überwunden.“<br />

(Johannes 16,33)<br />

Wir kennen alle das Lied von Dietrich<br />

Bonhoeffer, das er kurz vor se<strong>in</strong>er<br />

H<strong>in</strong>richtung im Konzentrationslager<br />

dichtete: „Von guten Mächten wunderbar<br />

geborgen“. Ich habe etwas<br />

Sorge mit der dritten Strophe. „Und<br />

reichst du uns den schweren Kelch<br />

den bittern, des Leids gefüllt bis an<br />

den höchsten Rand, so nehmen wir<br />

ihn dankbar ohne Zittern aus de<strong>in</strong>er<br />

guten und geliebten Hand.“ (www.<br />

ekd.de) Viele von uns werden das<br />

schon gesungen haben, doch s<strong>in</strong>d wir<br />

uns so sicher, dass wir e<strong>in</strong>en Leidenskelch<br />

klaglos, sogar dankbar, annehmen?<br />

Als Selbsttest können wir uns<br />

fragen, über welche Kle<strong>in</strong>igkeiten wir<br />

<strong>in</strong> letzter Zeit geklagt haben oder was<br />

uns aufregte. Bonhoeffer hatte den sicheren<br />

Tod vor Augen – und wir? Wir<br />

jammern über den Verlust von Zeit,<br />

Geld, Ansehen, Plänen und Wünschen.<br />

Ich würde die dritte Strophe<br />

gern als Gebet formulieren, denn ich<br />

werde viel Kraft von Gott brauchen,<br />

falls mir e<strong>in</strong> Leid begegnet, das ich<br />

mir jetzt noch gar nicht vorzustellen<br />

vermag:<br />

„Und reichst du mir<br />

den schweren Kelch den bittern,<br />

des Leids gefüllt<br />

bis an den höchsten Rand,<br />

so gib mir Kraft<br />

und nehme mir das Zittern<br />

und halte mich ganz fest<br />

<strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Hand.“<br />

Endzeit ist Vorbereitungszeit<br />

Wenn wir e<strong>in</strong> Haus gebaut haben,<br />

stellen wir uns se<strong>in</strong>en langen Bestand<br />

vor. Wir leben und arbeiten, als wäre<br />

es für die Ewigkeit. Dabei wissen wir<br />

schon lange, dass diese Welt vergehen<br />

wird: „Die Welt vergeht …“ steht<br />

<strong>in</strong> der Bibel und es ist jetzt für jeden<br />

persönlich die Zeit, darüber nachzudenken,<br />

wo er se<strong>in</strong> möchte, wenn diese<br />

Welt vergeht! Der obige Vers geht<br />

wie e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>ladung weiter: „wer aber<br />

den Willen Gottes tut, der bleibt <strong>in</strong><br />

Ewigkeit.“ 1. Johannes 2,17<br />

Das Vergehen der Welt wird durch<br />

die Endzeitereignisse e<strong>in</strong>geläutet und<br />

mit der Wiederkunft Jesu besiegelt.<br />

Wenn sich Besuch anmeldet, heißt<br />

es, sich vorzubereiten. Wenn wir wissen,<br />

dass Jesus bald zur Erde niederkommt,<br />

was bewirkt das dann <strong>in</strong> uns?<br />

Müssen wir für Jesus e<strong>in</strong> Gästezimmer<br />

herrichten? – Ja! Jesus möchte<br />

<strong>in</strong> uns wohnen, ab sofort!<br />

Wie sieht es mit dem Hausputz für<br />

Jesus aus? - Jesus kann nur <strong>in</strong> uns<br />

se<strong>in</strong>, wenn wir e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Herz und aufgeräumt<br />

haben mit allem, was uns von<br />

ihm trennt. Früher haben kle<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

e<strong>in</strong> Gebet gelernt: „Ich b<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>, me<strong>in</strong><br />

Herz mach re<strong>in</strong>. Soll niemand dr<strong>in</strong><br />

wohnen, als Jesus alle<strong>in</strong>.“ Wenn wir <strong>in</strong><br />

heutigen K<strong>in</strong>dergärten fragen würden,<br />

wer würde das Gebet noch kennen?<br />

S<strong>in</strong>d für Jesus unsere Vorräte zu<br />

überprüfen? - Ja! Jesus freut sich auf<br />

die Frucht des Geistes Gottes <strong>in</strong> unserem<br />

Leben! (Galater 5,22.23.)<br />

Was dürfen wir für die Ankunft Jesu<br />

noch vorbereiten? - Jesus freut sich,<br />

wenn er nicht nur zu uns kommt, sondern<br />

wenn wir mit all unseren Lieben<br />

und der ganzen Geme<strong>in</strong>de ihn begrüßen.<br />

„Jetzt ist die Vorbereitungszeit für<br />

den Himmel, wo wir <strong>in</strong> völligem Gehorsam<br />

zu allen Geboten Gottes wandeln<br />

müssen. Brief 30, 1907.“<br />

(Ausgewählte Botschaften 1, S. 113)<br />

4<br />

Der Sabbatwächter


Wir leben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zeit voller Sorgen.<br />

Wann <strong>in</strong> der Menschheitsgeschichte<br />

war es überhaupt anders? Schon immer<br />

haben alte Leute gesagt: „Früher<br />

war alles besser.“ Wann genau war<br />

denn alles besser? Nur <strong>in</strong> der Zeit vor<br />

dem Sündenfall, denn mit diesem f<strong>in</strong>g<br />

das Elend auf dieser Erde an.<br />

Zu all unseren Gründen besorgt zu<br />

se<strong>in</strong>, sollte unsere Hauptsorge die<br />

se<strong>in</strong>, bei Jesu Wiederkunft auf der<br />

Seite Gottes zu stehen! Vieles von<br />

dem, was uns jetzt so wichtig und<br />

dr<strong>in</strong>gend ersche<strong>in</strong>t, wird nichtig se<strong>in</strong>,<br />

wenn es darum geht, zu den Erlösten<br />

zu gehören oder nicht. Diese Frage<br />

muss unsere erste Priorität haben.<br />

Die Ewigkeit beg<strong>in</strong>nt heute<br />

Gern wird Christen vorgeworfen, sie<br />

lebten nur im Jenseits. Vielleicht denkt<br />

mancher wirklich so, doch Gott hat<br />

uns hier und heute <strong>in</strong> dieses Leben<br />

gerufen. Wenn unser Dase<strong>in</strong> jetzt ke<strong>in</strong>en<br />

S<strong>in</strong>n hätte und wir ke<strong>in</strong>e Aufgabe<br />

hätten, hätte Gott sich dann nicht<br />

zeitlich geirrt, uns gerade jetzt leben<br />

zu lassen? Nun, das kl<strong>in</strong>gt absurd und<br />

ist es auch. Gott macht ke<strong>in</strong>e Fehler.<br />

Wir s<strong>in</strong>d jetzt hier, um uns von Gott<br />

mit se<strong>in</strong>em Segen beschenken zu<br />

lassen, den wir wiederum an unsere<br />

Nächsten weitergeben dürfen.<br />

„Helft der Jugend, den S<strong>in</strong>n des Lebens<br />

zu verstehen, nämlich Gott zu<br />

ehren und segensreich für ihre Mitmenschen<br />

zu se<strong>in</strong>. Zeigt ihnen die besorgte<br />

Liebe des himmlischen Vaters<br />

und die hohe Bestimmung, auf die sie<br />

<strong>in</strong> der Lebensschule vorbereitet werden<br />

sollen. Macht ihnen deutlich, dass<br />

sie zur Gottesk<strong>in</strong>dschaft berufen s<strong>in</strong>d<br />

und dass das e<strong>in</strong>e Auszeichnung ist.“<br />

(Patriarchen und Propheten, S. 582)<br />

E<strong>in</strong> Blick auf die Statistik 2012<br />

Ne<strong>in</strong>, das ist ke<strong>in</strong> Druckfehler! Jeder von uns kann an der Statistik von 2012<br />

jetzt zu arbeiten beg<strong>in</strong>nen:<br />

E<strong>in</strong>e friedliche Familie mehr, weil du zum Frieden wirkst!<br />

E<strong>in</strong>e Gewaltattacke ohne Schwerverletzte, weil du nicht weggesehen hast!<br />

E<strong>in</strong> gerettetes Unfallopfer, weil du geholfen hast.<br />

E<strong>in</strong> Mensch mehr, der gesund lebt, weil du ihn ermutigt hast!<br />

E<strong>in</strong>e Mutter mehr, die ihre K<strong>in</strong>der liebt, weil du ihr zur Seite stehst!<br />

E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d weniger auf der Straße, weil du ihm die Tür aufgemacht hast!<br />

E<strong>in</strong> trauriger Altersheimbewohner weniger, weil du ihn besuchst!<br />

E<strong>in</strong> Mensch mehr, der se<strong>in</strong>en Heiland gefunden hat, weil du ihm<br />

den Weg zu Gott gezeigt hast!<br />

Unzähliger Segen, durch de<strong>in</strong>e Gebete, de<strong>in</strong> freundliches Lächeln,<br />

de<strong>in</strong> ermutigendes Wort, de<strong>in</strong>e tatkräftige Hilfe, de<strong>in</strong> Verständnis,<br />

de<strong>in</strong>e Geduld, de<strong>in</strong>e Vergebungsbereitschaft!<br />

„… Hoffnung lässt nicht zuschanden werden…“ (Römer 5,5)<br />

Angst und Trauer lähmen. Die Hoffnung aber lässt uns aktiv werden. Wenn die<br />

Welt um uns herum auch im Argen liegt, so kann doch jeder von uns <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Wirkungsbereich den Vorgeschmack des Himmels Wirklichkeit werden lassen.<br />

Wir wollen nicht zu den Menschen gehören, die W<strong>in</strong>ston Churchill beschrieb:<br />

„Es gibt drei Sorten von Menschen: solche, die sich zu Tode sorgen;<br />

solche, die sich zu Tode arbeiten; und solche, die sich zu Tode langweilen.“<br />

(zitate.net)<br />

Lasst uns nicht traurig se<strong>in</strong>, dass wir die Welt nicht im Großen verbessern<br />

oder gar retten können. Lasst uns vielmehr den Segen der kle<strong>in</strong>en Schritte<br />

verstehen und nach Möglichkeiten Ausschau halten, unseren Nächsten <strong>in</strong><br />

vielfältiger Form den Himmel näher zu br<strong>in</strong>gen.<br />

„Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller Freude und Frieden<br />

im Glauben, dass ihr immer reicher werdet an Hoffnung durch die Kraft<br />

des Heiligen Geistes.“ (Römer 15,13)<br />

Amen.<br />

Ines Müller<br />

Wenn Sie den Sabbatwächter noch nicht regelmäßig bekommen, können Sie gern für sich oder Ihre Freunde e<strong>in</strong><br />

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Wir versenden die Zeitschrift kostenlos - freuen uns aber über jede Spende zur Kostendeckung.<br />

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E-Mail: <strong>in</strong>es.mueller@reform-adventisten.net<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 5


Ernten im Segen<br />

Die Erntezeit für das Jahr 2011<br />

geht <strong>in</strong> unseren Breiten zu Ende. Bauern<br />

und Statistiker haben schon lange<br />

damit begonnen, die Erträge nach Gew<strong>in</strong>n<br />

und Verlust zu analysieren. Der<br />

Verlust wird der Trockenheit im Frühjahr<br />

und dann dem kühlen und nassen<br />

Sommer zugeschrieben. Tatsächlich<br />

ist es auch uns <strong>in</strong> unserem Garten<br />

passiert, dass wir manche Pflanzen<br />

drei oder gar viermal säen mussten,<br />

und dennoch ke<strong>in</strong>e gute Ernte damit<br />

erzielen konnten. Das Wetter, Ungeziefer,<br />

Schnecken oder auch schlechter<br />

Samen mögen die Ursache dafür<br />

se<strong>in</strong>. Nach mehrmaligem Säen ist<br />

aber dann doch e<strong>in</strong>iges gediehen.<br />

Der weise Salomo gibt daher den Rat:<br />

„Säe am Morgen de<strong>in</strong>e Saat aus,<br />

leg aber auch am Abend die Hände<br />

nicht <strong>in</strong> den Schoß! Denn du weißt<br />

nicht ob das e<strong>in</strong>e oder das andere<br />

gedeiht – oder vielleicht beides zusammen.“<br />

Pred. 11,6. Hfa.<br />

Überrascht war ich kürzlich über die<br />

Fülle verschiedener Pflanzen, die mir<br />

e<strong>in</strong> Mitarbeiter vom Altenheim <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Garten zeigte. Da wuchsen nicht<br />

nur Erdbeeren, Himbeeren und verschiedene<br />

Sorten We<strong>in</strong>trauben, die<br />

auch schmeckten – e<strong>in</strong>e Seltenheit<br />

<strong>in</strong> unserer Gegend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sonnigen<br />

Ecke stand sogar e<strong>in</strong> Feigenbaum.<br />

Bee<strong>in</strong>druckend waren auch se<strong>in</strong>e<br />

Bohnen, an Größe und Fülle. Womit<br />

düngt er sie? Daran liegt es nicht, er<br />

hat 50 Sorten ausprobiert. Ich habe<br />

nicht gewusst, dass es bei uns so<br />

viele Sorten davon gibt, aber er hat<br />

probiert, was auf se<strong>in</strong>em Boden am<br />

besten gedeiht. Schließlich ist er auch<br />

im ersten Beruf Gärtner. Als ihm aber<br />

dieser Beruf ke<strong>in</strong>e Perspektive mehr<br />

bot, hat er sich nicht gescheut, zum<br />

Kranken- und Altenpfleger umzuschulen,<br />

und sich dar<strong>in</strong> fortzubilden.<br />

Auch wir haben trotz der Witterungskapriolen<br />

dieses Jahr, <strong>in</strong> unserem<br />

Garten e<strong>in</strong>e so reichliche Ernte erzielt,<br />

wie noch nie seit wir hier wohnen.<br />

Zwar haben Salat, Radieschen<br />

und Indianerkörner (Mais) lange auf<br />

sich warten lassen, aber es kam uns<br />

zugut, dass wir vor 20 Jahren, als wir<br />

hierher zogen, den Rat Mart<strong>in</strong> Luthers<br />

befolgt haben. Er sagte doch: „Wenn<br />

ich wüsste, dass morgen das Ende<br />

der Welt kommt, würde ich heute<br />

noch e<strong>in</strong> Apfelbäumchen pflanzen.“<br />

Das war bei uns nicht ganz e<strong>in</strong>fach,<br />

denn der Vorbesitzer hatte aus dem<br />

Wald Tannen, Fichten, Eiben, Wacholder<br />

und andere zierliche Bäume<br />

gepflanzt. Wie auch wir, liebte er<br />

den Wald und der gedieh prächtig.<br />

Als aber diese Bäume allzu großen<br />

Schatten auf die Nutzpflanzen warfen,<br />

mussten wir uns für diese, oder<br />

den Wald entscheiden. Weil aber das<br />

Holz für Baumaterial oder Heizung,<br />

die ja für Heizöl ausgelegt war, nicht<br />

mehr gebraucht wurde, entschieden<br />

wir uns für den Nutzgarten. Nach Jahren<br />

des Wartens hatten wir heuer unsere<br />

wahre Freude daran. Zum ersten<br />

mal trugen die Kirschbäumchen reichlich<br />

Früchte, von den Pflaumen essen<br />

wir täglich reichlich, und mit Äpfeln<br />

s<strong>in</strong>d wir wohl für den ganzen W<strong>in</strong>ter<br />

versorgt.<br />

Apropos Äpfel; als damals die römischen<br />

Legionen <strong>in</strong> Germanien<br />

wohnten, waren sie über die kle<strong>in</strong>en<br />

sauren „Pomum“ (Äpfel), e<strong>in</strong>e der<br />

wenigen Früchte <strong>in</strong> dieser Gegend,<br />

sehr enttäuscht. Bei ihnen wuchsen<br />

doch die saftigen Zitrusfrüchte, die<br />

herrlichen We<strong>in</strong>trauben und die süßen<br />

Feigen. Durch beharrliche Züchtung<br />

und gezielte Veredelung ist es<br />

den Bauern und Gärtnern <strong>in</strong>zwischen<br />

gelungen, den Apfel zum König der<br />

Früchte zu machen. Weltweit soll es<br />

heute etwa 25.000 Apfelsorten geben.<br />

Für den Handel s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs „nur“<br />

35 Sorten relevant. Aber immerh<strong>in</strong><br />

kauft jeder Deutsche durchschnittlich<br />

25 kg pro Jahr. Also e<strong>in</strong> bedeutender<br />

Handelsfaktor, und der Saft des Apfels<br />

macht sogar der süßen Traube<br />

6<br />

Der Sabbatwächter


Konkurrenz. Was doch durch beharrlichen<br />

Fleiß aus e<strong>in</strong>em sauren Früchtchen<br />

werden kann!<br />

Die Ernte ist groß<br />

Als Jesus die hoffnungsvolle Feststellung<br />

machte, „die Ernte ist groß“<br />

zog er predigend und heilend durch<br />

das jüdische Land. Dabei widerstanden<br />

ihm die Pharisäer und Schriftgelehrten,<br />

und das Volk war von<br />

Krankheiten und Gebrechen geplagt.<br />

Der Chronist berichtet von dieser Erfahrung:<br />

„Und als er das Volk sah,<br />

jammerte es ihn; denn sie waren<br />

verschmachtet und zerstreut wie<br />

Schafe, die ke<strong>in</strong>en Hirten haben.<br />

Da sprach er zu se<strong>in</strong>en Jüngern:<br />

Die Ernte ist groß, aber wenige<br />

s<strong>in</strong>d der Arbeiter. Darum bittet den<br />

Herrn der Ernte, dass er Arbeiter <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>e Ernte sende.“ Matth. 9,35-38.<br />

Die damalige Zeit unterschied sich<br />

also <strong>in</strong> dem, was Nöte, Ereignisse und<br />

Kummer betrifft, wenig von unseren<br />

Tagen. Gewiss, wenn damals e<strong>in</strong><br />

Dorf von e<strong>in</strong>er Seuche befallen war,<br />

e<strong>in</strong>e Stadt von e<strong>in</strong>em Erdbeben heimgesucht<br />

wurde, oder e<strong>in</strong> Landstrich<br />

durch Trockenheit von Hungersnot<br />

bedroht war, traf es im Verhältnis zu<br />

heute wegen der Überbevölkerung,<br />

e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Zahl von Menschen. Mit<br />

unseren Augen gesehen, war die damalige<br />

Welt eben kle<strong>in</strong>er. Jesus aber<br />

sah sie mit se<strong>in</strong>en göttlichen Augen<br />

und verbreitete Hoffnung: „Die Ernte<br />

ist groß“. Dabei sah er schon die Tausende,<br />

die durch Ihn und se<strong>in</strong> Evangelium<br />

als Erlöste <strong>in</strong> Gottes Reich<br />

e<strong>in</strong>zogen.<br />

Damit auch wir die Ereignisse unserer<br />

Zeit im rechten Licht sehen,<br />

bittet Paulus: „Und er gebe euch<br />

erleuchtete Augen des Herzens,<br />

damit ihr erkennt, zu welcher Hoffnung<br />

ihr von ihm berufen seid, wie<br />

reich die Herrlichkeit se<strong>in</strong>es Erbes<br />

für die Heiligen ist und wie überschwänglich<br />

groß se<strong>in</strong>e Kraft an<br />

uns, die wir glauben, weil die Macht<br />

se<strong>in</strong>er Stärke bei uns wirksam wurde,<br />

mit der er <strong>in</strong> Christus gewirkt<br />

hat“. Epheser 1,18-20.<br />

Geführt vom Heiligen Geist werden<br />

auch wir die Zeichen der Zeit recht<br />

deuten können. Auch wenn die Katastrophen<br />

sich wie dieses Jahr wieder<br />

häufen, werden wir dar<strong>in</strong> nicht<br />

nur Horrorszenarien sehen, die auf<br />

uns zukommen, sondern Zeichen der<br />

Hoffnung. Das furchtbare Erdbeben <strong>in</strong><br />

Haiti konnte die Menschen dort aus ihrem<br />

Aberglauben und okkulten Praktiken<br />

aufrütteln, ihnen zeigen, dass<br />

wer sich auf Erdgeister und Dämonen<br />

verlässt, verlassen ist. Hilfe und Orientierung<br />

gibt es beim Gott des Himmels.<br />

Das Beben <strong>in</strong> Japan mit nachfolgender<br />

Überschwemmung und<br />

Atomreaktor-Unglück hat die Technik-<br />

Gläubigen weltweit zum Nach- und<br />

Umdenken veranlasst, um größeres<br />

Unheil zu verh<strong>in</strong>dern. Die furchtbare<br />

Hungersnot <strong>in</strong> den ohneh<strong>in</strong> von Krieg<br />

und Unruhen heimgesuchten Ländern<br />

Afrikas fordert die Solidarität der<br />

Begüterten, die ihrerseits durch Wirtschafts-<br />

und F<strong>in</strong>anzkrisen zu der Erkenntnis<br />

kommen sollten, dass man<br />

auf Geld und Güter nicht bauen soll.<br />

Wenn die Betroffenen <strong>in</strong> Notgebieten<br />

um Hilfe rufen, soll ihnen gleichzeitig<br />

gezeigt werden, dass man nur im<br />

E<strong>in</strong>klang mit den Gesetzen der Natur<br />

und dem höheren Gesetz Gottes die<br />

Lebensgrundlagen und Zukunftsperspektiven<br />

erhalten kann. Als Zeichen<br />

der Zeit zeigen uns die gewaltigen<br />

Naturkatastrophen und die Entwicklung<br />

der Weltlage, dass die Welt reif<br />

für die Ernte ist. Wenn es auch die<br />

Geme<strong>in</strong>de Gottes ist, und sie ihre Aufgaben<br />

erfüllt hat, wird die Ernte e<strong>in</strong>gebracht<br />

werden.<br />

„Darum bittet den<br />

Herrn der Ernte,<br />

dass er Arbeiter <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>e Ernte sende!“<br />

Diese Schlussfolgerung zog der<br />

Herr aus den Beobachtungen se<strong>in</strong>er<br />

Zeit, die <strong>in</strong> der Feststellung gipfelte,<br />

dass die Ernte groß ist. „Bittet den<br />

Herrn der Ernte, dass er Arbeiter<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Ernte sende.“ Der Herr<br />

selbst ist dar<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Vorbild. Er hat<br />

se<strong>in</strong>en Herrschaftsbereich, den Himmel,<br />

verlassen, um als e<strong>in</strong>facher Arbeiter<br />

<strong>in</strong> Gottes Erntefeld, der Welt,<br />

mit sündigen Menschen zu arbeiten.<br />

Damit hat er für uns das alte Sprichwort<br />

bestätigt: „Willst du den Himmel<br />

gewiss haben, so tauge etwas für die<br />

Erde“. Der Herr hat etwa fünfmal so<br />

lang als Zimmermann gearbeitet, wie<br />

er als Wanderprediger durchs Land<br />

gezogen ist. Das tat er jedoch nicht,<br />

weil er das Leben und die Bedürfnisse<br />

der Menschen kennen lernen musste,<br />

sondern weil er uns <strong>in</strong> allen D<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong> Vorbild se<strong>in</strong> wollte. Später hat er<br />

die Arbeiter für Gottes Erntefeld, die<br />

Apostel, bei ihrer beruflichen Arbeit erwählt<br />

und zu ihrer höheren Berufung<br />

geführt. Dreie<strong>in</strong>halb Jahre wurden<br />

sie <strong>in</strong> Theorie und Praxis vom Herrn<br />

selbst, dem großen Meisterlehrer unterrichtet.<br />

Nach ihrer Bekehrung wurden<br />

sie mit dem Heiligen Geist ausgerüstet.<br />

Jetzt konnten sie aus den<br />

Erfahrungen früherer Zeiten schöpfen<br />

und zeigen wie Gott vor Alters gewirkt<br />

hatte. Durch die Verheißungen Gottes<br />

konnten sie auch den Weg <strong>in</strong> die Zukunft<br />

weisen. Damit aber nicht jemand<br />

Gefahr läuft, <strong>in</strong> der Vergangenheit zu<br />

leben, oder wirklichkeitsfremd <strong>in</strong> die<br />

Zukunft schaut, mahnt Paulus:<br />

„Schicket euch <strong>in</strong> die Zeit!“<br />

Römer 12,11.<br />

Paulus und auch die Boten Gottes<br />

späterer Zeiten verstanden das. Als<br />

Paulus <strong>in</strong> Kor<strong>in</strong>th war, hat er se<strong>in</strong>en<br />

Lebensunterhalt durch se<strong>in</strong>e handwerkliche<br />

Arbeit als Zeltmacher bestritten.<br />

(siehe Apg. 16,1-4). Wenn <strong>in</strong><br />

den Anfängen der Adventbotschaft<br />

das Geld fehlte, hat sich Br. James<br />

White, der von Beruf Lehrer war, nicht<br />

abhalten lassen, für Bauern mit der<br />

Sense Gras zu mähen oder andere<br />

gewöhnliche Arbeiten zu verrichten.<br />

In gewissen christlichen Kreisen<br />

wurde damals darüber diskutiert, ob<br />

man mit der Eisenbahn fahren sollte.<br />

Sie wurde als Teufelswerk betrachtet,<br />

wegen ihrer unnatürlichen Geschw<strong>in</strong>digkeit<br />

von fast 30 Km. pro Stunde,<br />

und dem höllischen Rauch aus ihrer<br />

Nase. Als dann <strong>in</strong> Amerika die historische<br />

Eisenbahnl<strong>in</strong>ie zwischen<br />

Atlantik und Pazifik gebaut wurde,<br />

ließen sich die Adventpioniere nicht<br />

abschrecken, bei dieser sklavischen<br />

Arbeit gutes Geld zu verdienen. Als<br />

noch mehr Lastenträger gebraucht<br />

wurden, hatte James White entdeckt,<br />

dass es im Süden billige Esel gab, die<br />

beim Bau e<strong>in</strong>gesetzt werden konnten.<br />

Als nüchterner Geschäftsmann kaufte<br />

er e<strong>in</strong>e ganze Herde auf, die er mit<br />

Gew<strong>in</strong>n verkaufte. Auf diese Weise<br />

konnten Bücher gedruckt, Reisen f<strong>in</strong>anziert<br />

und Versammlungshäuser<br />

unterstützt werden.<br />

Ja, bittet den Herrn der Ernte, dass<br />

er „Arbeiter“ <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e Ernte sende,<br />

welche die Nöte ihrer Zeit erkennen,<br />

und fähig und willig s<strong>in</strong>d, Abhilfe zu<br />

schaffen.<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 7


In der Gegenwart<br />

leben<br />

Das Thema e<strong>in</strong>er kürzlich <strong>in</strong> der<br />

Schweiz abgehaltenen Bezirkskonferenz,<br />

hatte das Thema: „Leben <strong>in</strong> der<br />

Gegenwart: Gestern ist vorbei – Morgen<br />

ist noch nicht angekommen.“<br />

Das ist doch auch das Anliegen der<br />

Apostel, wenn sie mahnen: „Seid<br />

nüchtern und wacht; denn euer Widersacher<br />

der Teufel, geht umher<br />

wie e<strong>in</strong> brüllender Löwe und sucht,<br />

wen er verschl<strong>in</strong>ge. Dem widersteht<br />

fest im Glauben…“ 1. Petrus 5,8.9.<br />

„So lasst uns nun nicht schlafen<br />

wie die andern, sondern lasst uns<br />

wachen und nüchtern se<strong>in</strong>.“<br />

1. Thess. 5,6.<br />

Leben <strong>in</strong> der Gegenwart, oder nüchtern<br />

se<strong>in</strong>, bedeutet für die Gläubigen,<br />

vor allem aber für jene, die Gottes<br />

Botschaft weiter geben, „<strong>in</strong> Christus<br />

zu se<strong>in</strong>“. (Joh. 15,4) Damit me<strong>in</strong>te<br />

der Herr, nicht nachlässig, aber auch<br />

ohne falschen Eifer oder gar Fanatismus<br />

se<strong>in</strong>e Anweisungen auszuführen.<br />

Das ist oft missverstanden worden.<br />

Als der Herr se<strong>in</strong>e Jünger zuerst aussandte<br />

um zu predigen, hatte er ihnen<br />

gesagt: „Ich habe noch andere<br />

Schafe, die s<strong>in</strong>d nicht von diesem<br />

Stall; auch sie muss ich herführen;<br />

und sie werden me<strong>in</strong>e Stimme hören…“<br />

Joh. 10,16. Dann wird aber<br />

berichtet: „Johannes sprach zu ihm:<br />

Meister, wir sahen e<strong>in</strong>en, der trieb<br />

böse Geister <strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Namen aus,<br />

und wir verboten’s ihm, weil er uns<br />

nicht nachfolgt. Jesus aber sprach:<br />

Ihr sollt’s ihm nicht verbieten…<br />

Denn wer nicht gegen uns ist, der<br />

ist für uns.“ Mark. 9,38-40.<br />

In späteren Zeiten haben sich solche<br />

Verbote oft zu grausamen Verfolgungen<br />

gesteigert. Erst vor Kurzem<br />

hat sich die evangelische Kirche<br />

dazu aufgerafft und hat sich bei den<br />

Baptisten für die brutalen Ausschreitungen<br />

entschuldigt, an denen sich<br />

auch die Reformatoren gegen die sog.<br />

Wiedertäufer schuldig gemacht haben.<br />

Oft wurde e<strong>in</strong>e Wahrheit, die zu<br />

ihrer Zeit wiederentdeckt wurde, auch<br />

von den Hütern des Glaubens nicht<br />

erkannt. Statt unter Gebet demütig zu<br />

forschen, wird sie und ihre Träger im<br />

Übereifer bekämpft. So machten es<br />

die Pharisäer zur Zeit Jesu. Sie waren<br />

von ihrer Rechtgläubigkeit überzeugt,<br />

und wachten mit Adleraugen auf die<br />

verme<strong>in</strong>tlichen Fehler anderer. Dabei<br />

verloren sie die Wahrheit für ihre Zeit<br />

aus den Augen.<br />

Diese Art von<br />

G l ä u b i g e n ,<br />

die immer die<br />

verme<strong>in</strong>tlichen<br />

Fehler der Anderen<br />

sehen,<br />

gab es zu allen<br />

Zeiten und gibt<br />

es <strong>in</strong> fast allen<br />

G e m e i n d e n .<br />

Durch ihre Art<br />

des Umgangs<br />

verlieren sie<br />

den Kontakt<br />

mit ihren Mitmenschen<br />

und<br />

oft jede Beziehung<br />

zur Wirklichkeit.<br />

Weil sie missverstehen und<br />

me<strong>in</strong>en, missverstanden zu werden,<br />

ziehen sie sich total zurück und vere<strong>in</strong>samen.<br />

Oft ist dann die Psychiatrie<br />

ihre Endstation. Vorher kann es<br />

aber manchmal recht skurrile Formen<br />

annehmen. Als wir dieser Tage<br />

den wöchentlichen E<strong>in</strong>kauf machten,<br />

hörten wir plötzlich e<strong>in</strong>e laute Stimme<br />

durch die große E<strong>in</strong>kaufshalle schallen.<br />

Sie kam mir bekannt vor. Als sie<br />

näher kam, erkannten wir den Sprecher.<br />

Lautstark schimpfend g<strong>in</strong>g er an<br />

den Regalen vorbei. Schließlich g<strong>in</strong>g<br />

ich auf ihn zu und fragte, ob ich ihm<br />

helfen könne. „So e<strong>in</strong> großer Laden“,<br />

schimpfte er weiter, „alles bieten sie<br />

feil, nur nicht das was man braucht.“<br />

„Was suchst Du denn“, fragte ich weiter.<br />

„Der W<strong>in</strong>ter kommt doch bald.“<br />

Er zeigte auf se<strong>in</strong>e Füße, die noch<br />

barfuss <strong>in</strong> den Sandalen waren. „Ich<br />

brauche Stiefel, und ke<strong>in</strong>er zeigt mir,<br />

wo ich Stiefel f<strong>in</strong>de.“ „Stiefel f<strong>in</strong>dest<br />

du im Schuhgeschäft. Hier s<strong>in</strong>d wir im<br />

Lebensmittel- und Haushaltswahrengeschäft.“<br />

„Aber ich brauche Stiefel!“<br />

„Jede Woche gibt’s doch e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kaufsfahrt.<br />

Da wird jeder dah<strong>in</strong> gebracht,<br />

wo er etwas zu besorgen hat.“<br />

Im gegebenen Fall auch mit Begleitung.<br />

Als er dann endlich unzufrieden<br />

und noch immer schimpfend heimkommt,<br />

tut mir die junge Pfleger<strong>in</strong><br />

leid, die ihn versorgen und beruhigen<br />

soll. Sie geht freundlich auf ihn zu, obwohl<br />

man ihr ansieht, dass es ihr nicht<br />

ganz leicht fällt.<br />

Ja, „was der Mensch sät, das wird<br />

er ernten“. Gal. 6,7. Deshalb, was<br />

immer De<strong>in</strong>e Arbeit ist, erfülle sie<br />

<strong>in</strong> festem Glauben, säe freundliche<br />

Worte und gute Taten, dann wirst<br />

auch Du mit allen Erlösten e<strong>in</strong>e hoffnungsvolle<br />

segensreiche Ernte e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

dürfen.<br />

William Carey<br />

1761-1834, Indienmissionar<br />

E<strong>in</strong> Schuhmacher <strong>in</strong> England hörte<br />

Berichte über die Menschen <strong>in</strong> Indien.<br />

Das g<strong>in</strong>g ihm so zu Herzen, dass er<br />

immer wieder daran denken musste.<br />

Er f<strong>in</strong>g an, für die Inder zu beten. Zuletzt<br />

wurde <strong>in</strong> ihm das Verlangen sehr<br />

stark, selbst nach Indien zu gehen, zu<br />

denen, die Christus noch nicht kannten.<br />

Er f<strong>in</strong>g an, neben se<strong>in</strong>er Arbeit<br />

vier Sprachen zu lernen. Dann erbat<br />

er sich von Freunden und Bekannten<br />

Geld für die Fahrt nach Indien mit se<strong>in</strong>er<br />

Familie. Ke<strong>in</strong> Spott konnte ihn davon<br />

abbr<strong>in</strong>gen.<br />

E<strong>in</strong>undvierzig Jahre lang stand er <strong>in</strong><br />

Bengalen <strong>in</strong> eifriger Missionsarbeit.<br />

Dieser ehemalige Schuster ist der<br />

später berühmt gewordene Professor<br />

Dr. William Carey, der 1834 <strong>in</strong> Serampore<br />

im Alter von 71 Jahren starb.<br />

24 Bibelübersetzungen <strong>in</strong> <strong>in</strong>dische<br />

Sprachen s<strong>in</strong>d aus se<strong>in</strong>en Anstalten<br />

hervorgegangen. Er selbst war bei<br />

der Übersetzung des Neuen Testaments<br />

<strong>in</strong> 40 Sprachen tätig. Er wurde<br />

das Werkzeug, durch dessen Dienst<br />

fünfundzwanzig christliche Geme<strong>in</strong>den<br />

entstanden. An diesem Mann mit<br />

großer Geisteskraft und Geduld ist zu<br />

sehen, wie Gottes Macht durch e<strong>in</strong>en<br />

schwachen Menschen e<strong>in</strong>e große<br />

Seelenernte hervorbr<strong>in</strong>gen kann,<br />

wenn er sich ganz Gott weiht.<br />

F. Herbolsheimer<br />

8<br />

Der Sabbatwächter


Umgewandelt<br />

durch Gnade<br />

Der Herr Jesus hat e<strong>in</strong>mal gesagt:<br />

„Wenn ihr nicht von neuem geboren<br />

werdet, könnt ihr nicht selig<br />

werden.“ (Johannes 3,3)<br />

E<strong>in</strong>e Neugeburt muss stattf<strong>in</strong>den.<br />

E<strong>in</strong>e Wiedergeburt, der alte Mensch<br />

muss sterben. E<strong>in</strong> Mensch mit neuen<br />

Zielen muss auferstehen. Es ist nicht<br />

de<strong>in</strong> Verdienst, wenn du es erreichst.<br />

Es ist Gottes Gnade.<br />

Paulus<br />

Ich möchte e<strong>in</strong>en Mann der Bibel <strong>in</strong><br />

die Mitte stellen, den wir studieren wollen:<br />

Paulus, der zuerst Saulus genannt<br />

wurde. Er ist e<strong>in</strong> Mann, der sich selbst<br />

betrachtet hat. Wir wollen sehen, zu<br />

welchem Ergebnis er bei der Betrachtung<br />

se<strong>in</strong>er selbst gekommen ist.<br />

„obwohl ich mich auch des<br />

Fleisches rühmen könnte. Wenn<br />

e<strong>in</strong> anderer me<strong>in</strong>t, er könne sich<br />

auf Fleisch verlassen, so könnte<br />

ich es viel mehr, der ich am achten<br />

Tag beschnitten b<strong>in</strong>, aus dem Volk<br />

Israel, vom Stamm Benjam<strong>in</strong>, e<strong>in</strong><br />

Hebräer von Hebräern, nach dem<br />

Gesetz e<strong>in</strong> Pharisäer, nach dem<br />

Eifer e<strong>in</strong> Verfolger der Geme<strong>in</strong>de,<br />

nach der Gerechtigkeit, die das Gesetz<br />

fordert, untadelig gewesen.“<br />

(Philipper 3,4-6)<br />

Oh, er könnte sich rühmen. In Vers 7<br />

sagt er, dass er alles als großen Gew<strong>in</strong>n<br />

betrachtet hat. Dessen er sich<br />

rühmen konnte, begann schon bei<br />

se<strong>in</strong>er Herkunft, schon bei se<strong>in</strong>er Abstammung.<br />

Paulus betrachtete sich<br />

von diesem Standpunkt aus. „Ich b<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> Hebräer von Hebräern.“ (Vers<br />

5) Ja, wunderbar! E<strong>in</strong> Mitglied des<br />

Volkes, das Gott erwählt hatte.<br />

Schwester White schreibt: „Die Juden<br />

waren der Me<strong>in</strong>ung, Günstl<strong>in</strong>ge<br />

des Himmels zu se<strong>in</strong> …“ (Christi<br />

Gleichnisse, S. 209). Von diesem Volk<br />

stammte Paulus ab.<br />

Wenn Paulus zu dieser Zeit dem<br />

Timotheus begegnet wäre, dann hätte<br />

er ihn mit Verachtung betrachtet. Dieser<br />

Mann hatte e<strong>in</strong>e jüdische Mutter<br />

und e<strong>in</strong>en griechischen Vater. Paulus<br />

aber ist e<strong>in</strong> Vollbluthebräer und wurde<br />

am 8. Tag beschnitten, genau wie es<br />

das Gesetz vorschreibt. Wieder e<strong>in</strong><br />

Grund mehr, um auf der Leiter höher<br />

zu kommen. Er war stolz auf se<strong>in</strong>e<br />

K<strong>in</strong>dheit und se<strong>in</strong>e Jugendzeit. Wir<br />

müssen e<strong>in</strong>ige se<strong>in</strong>er Aussprüche lesen,<br />

<strong>in</strong> Apostelgeschichte 22,3:<br />

„Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> jüdischer Mann, geboren<br />

<strong>in</strong> Tarsus <strong>in</strong> Zilizien und erzogen<br />

<strong>in</strong> dieser Stadt zu den Füßen<br />

Gamaliels, gelehrt mit allem Fleiß<br />

im väterlichen Gesetz, und war e<strong>in</strong><br />

Eiferer um Gott, gleichwie ihr heute<br />

alle seid.“ Was ließ ihn noch stolz<br />

werden? E<strong>in</strong>e wunderbare Bildung zu<br />

den Füßen Gamaliels. Gamaliel war<br />

e<strong>in</strong> berühmter Lehrer. In se<strong>in</strong>er Schule<br />

gewesen zu se<strong>in</strong>, ist wieder e<strong>in</strong><br />

Grund etwas Besonderes zu se<strong>in</strong>. Es<br />

gibt immer wieder Menschen, die s<strong>in</strong>d<br />

stolz auf ihre Ausbildung und wenn<br />

sie sich sogar auf e<strong>in</strong>e berühmte Universität<br />

berufen können, dann fühlen<br />

sie sich besonders gehoben.<br />

Paulus hat noch mehr von sich zu<br />

sagen: „Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Pharisäer und<br />

e<strong>in</strong> Sohn von Pharisäern. Ich werde<br />

angeklagt um der Hoffnung und um<br />

der Auferstehung der Toten willen.“<br />

(Apostelgeschichte 23,6) Was ließ ihn<br />

se<strong>in</strong> Haupt weiter stolz tragen?<br />

„Ich b<strong>in</strong> nicht nur der Sohn e<strong>in</strong>es<br />

Pharisäers, sondern ich b<strong>in</strong> selbst<br />

Pharisäer.“ Pharisäer waren e<strong>in</strong>e<br />

gläubige Partei, die auf strengste Gesetzeserfüllung<br />

achtete.<br />

E<strong>in</strong>e andere Partei waren die Sadduzäer.<br />

„Denn die Sadduzäer sagen,<br />

es gebe ke<strong>in</strong>e Auferstehung<br />

noch Engel und Geister; die Pharisäer<br />

aber lehren beides.“ (Apostelgeschichte<br />

23,8) Sie waren mehr vom<br />

hellenistischen Denken bee<strong>in</strong>flusst.<br />

Pharisäer bedeutet schon: Das Gesetz<br />

geht mit über alles. Paulus nennt<br />

sich Eiferer. Menschen, die <strong>in</strong> der Politik<br />

Eifer haben, haben auch gute Aufstiegschancen.<br />

„Die Rabb<strong>in</strong>er hielten ihn für e<strong>in</strong>en<br />

viel versprechenden jungen Mann.<br />

Sie setzten hohe Erwartungen <strong>in</strong> ihn<br />

als e<strong>in</strong>en befähigten und zielstrebigen<br />

Verfechter des alten Glaubens. Se<strong>in</strong>e<br />

Aufnahme <strong>in</strong> den hohen Rat brachte<br />

ihn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e machtvolle Stellung“<br />

(Das Wirken der Apostel, S. 195)<br />

Hatte Saulus e<strong>in</strong>en<br />

Grund, stolz zu se<strong>in</strong>?<br />

E<strong>in</strong> junger Mann – schon <strong>in</strong> dem<br />

höchsten Gremium – e<strong>in</strong>e steile Karriere<br />

nach oben. Er war Mitglied im Hohen<br />

Rat. Saulus betrachtete alles als<br />

e<strong>in</strong>en Gew<strong>in</strong>n.<br />

Nun kam <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Zeit e<strong>in</strong>e eigene<br />

Bewegung auf. Da gab es Leute, die<br />

rüttelten an se<strong>in</strong>em alten Glauben,<br />

der ihm so viel bedeutete und ihm<br />

so viele Vorteile brachte. Jene Leute<br />

verkündigten, e<strong>in</strong> Messias sei gekommen.<br />

Sie zogen viele Leute an und<br />

schon Tausende liefen ihnen nach.<br />

Was waren das aber für Leute?<br />

Konnten sie sich mit Saulus messen?<br />

„Sie sahen aber den Freimut des<br />

Petrus und Johannes und wunderten<br />

sich; denn sie merkten, dass<br />

sie ungelehrte und e<strong>in</strong>fache Leute<br />

waren …“ (Apostelgeschichte 4,13)<br />

Ungelehrte Leute - ke<strong>in</strong>er hatte solch<br />

hohe Ausbildung wie Paulus. Diese<br />

Laien hatten im politischen Leben ke<strong>in</strong>e<br />

Bedeutung. Was wollen die schon<br />

sagen! Hören wir nicht auch heute<br />

ähnliche D<strong>in</strong>ge? Hören wir nicht auch:<br />

„Der Herr Pfarrer hat Theologie studiert.<br />

Der muss es ja wissen.“?<br />

E<strong>in</strong> Blick auf den Messias<br />

Kann sich Jesus mit Saulus messen<br />

von se<strong>in</strong>em Standpunkt aus? Wie war<br />

se<strong>in</strong>e Abstammung? Woher kam er?<br />

„Er ist e<strong>in</strong>es Zimmermanns<br />

Sohn.“ (Matthäus 13,55) Bei der Darstellung<br />

des Erstgeborenen sollten<br />

Opfer gebracht werden. Es sollte e<strong>in</strong><br />

Lamm geopfert werden. Was haben<br />

die Eltern von Jesus geopfert? E<strong>in</strong><br />

Schaf? Zwei Tauben sagt die Bibel.<br />

(Lukas 2,24).<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 9


Was bedeuten die Tauben? Die Armut.<br />

Im Gesetz Mose war gesagt,<br />

dass arme Leute zwei Tauben opfern<br />

können. (3. Mose 12,8) Also kommt<br />

der Messias aus e<strong>in</strong>er armen Familie.<br />

Ke<strong>in</strong>e hohe Bildung konnten ihm die<br />

Eltern gewähren; ke<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

von dem weisen Gamaliel. Ke<strong>in</strong> Mitglied<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Partei ist er gewesen. Als<br />

der Hohe Rat Jesu Fall untersuchte,<br />

haben sie ihn sogar des Todes schuldig<br />

erklärt.<br />

Gegen diese neue Strömung setzte<br />

Saulus se<strong>in</strong>e ganze Kraft e<strong>in</strong>. Lassen<br />

wir ihn e<strong>in</strong>mal selbst sagen, wie er<br />

sich e<strong>in</strong>gesetzt hat:<br />

„Denn ihr habt ja gehört von<br />

me<strong>in</strong>em Leben früher im Judentum,<br />

wie ich über die Maßen die<br />

Geme<strong>in</strong>de Gottes verfolgte und sie<br />

zu zerstören suchte und übertraf<br />

im Judentum viele me<strong>in</strong>er Altersgenossen<br />

<strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Volke weit und<br />

eiferte über die Maßen für die Satzungen<br />

der Väter.“ (Galater 1,13.14.)<br />

Paulus spricht zuerst von se<strong>in</strong>em<br />

politischen Aufstieg, dass er sich mit<br />

überdurchschnittlichem Eifer für die<br />

Verfolgung e<strong>in</strong>gesetzt hat. Der Kampf<br />

se<strong>in</strong>es Wesens bestand gegen diesen<br />

neuen Glauben. „Ich verfolgte<br />

und zerstörte die Geme<strong>in</strong>de Gottes.“<br />

Wir fragen uns jetzt: Wie oft s<strong>in</strong>d<br />

Christen Saulus begegnet? Oder besser<br />

gesagt: Wie oft mussten sie ihn<br />

sehen? Nicht nur e<strong>in</strong>mal. Wir lassen<br />

ihn selbst berichten:<br />

„Das habe ich <strong>in</strong> Jerusalem auch<br />

getan; dort brachte ich viele Heilige<br />

<strong>in</strong>s Gefängnis, wozu ich Vollmacht<br />

von den Hohenpriestern empfangen<br />

hatte.“ (Apostelgeschichte 26,10)<br />

Wann war die erste Begegnung<br />

mit diesen Menschen? Wenn er die<br />

Christen verhaftet hatte. Saulus hatte<br />

Vollmachtsbriefe von den Hohenpriestern.<br />

Er brachte diese Menschen,<br />

die an Jesus glaubten, <strong>in</strong>s Gefängnis.<br />

Wenn Paulus sagt „über die Maßen<br />

getan“, können wir uns vorstellen, wie<br />

er umgegangen ist.<br />

Wann hatten die Christen die zweite<br />

Begegnung mit Saulus?<br />

„Und <strong>in</strong> allen Synagogen zwang<br />

ich sie oft durch Strafen zur Lästerung,<br />

und ich wütete maßlos gegen<br />

sie …“ (Apostelgeschichte 26,11)<br />

Wovor ist Saulus nicht zurückgeschreckt,<br />

um die Christen zum Abfall<br />

zu br<strong>in</strong>gen? Er pe<strong>in</strong>igte sie. Also<br />

hat Saulus die Folter e<strong>in</strong>gesetzt, so<br />

dass die Gequälten vor Schmerzen<br />

schrieen. Saulus wollte sie so weit<br />

10<br />

br<strong>in</strong>gen, dass sie den Namen Jesu<br />

lästerten. Aus der Bibel können wir<br />

lesen, dass nicht alle die Kraft hatten,<br />

dieser Folterung standzuhalten.<br />

Hätten wir Lust, so e<strong>in</strong>em Menschen<br />

wie Saulus zu begegnen, e<strong>in</strong>em Gewaltmenschen,<br />

der gegen K<strong>in</strong>der<br />

Gottes vorgeht?<br />

Wann hatten die Christen damals die<br />

nächste Begegnung mit diesem Wolf<br />

– möchte ich sagen? „… Und wenn<br />

sie getötet werden sollten, gab ich<br />

me<strong>in</strong>e Stimme dazu.“ (Apostelgeschichte<br />

26,10b) – Im Gerichtssaal.<br />

Saulus gehörte zu diesem Richtergremium.<br />

Er fragte die Christen: Glaubst<br />

du an Jesus? Ja, dann bist du des<br />

Todes schuldig.<br />

Es gibt schlimme Menschen, die zu<br />

so etwas fähig s<strong>in</strong>d. Es gibt ke<strong>in</strong>e Bibelstelle,<br />

die die Zahl der Opfer nennt,<br />

ke<strong>in</strong>e Zahl, die die Leiden nennt, ke<strong>in</strong>e<br />

Zahl von Menschen, die den Märtyrertod<br />

erlitten haben.<br />

Das Temperament<br />

des Saulus<br />

Saulus betrachtet se<strong>in</strong>en Glauben<br />

als den alle<strong>in</strong> richtigen und lehnt alles<br />

kategorisch ab, was nicht se<strong>in</strong>er<br />

Überzeugung entspricht. Er ist unduldsam<br />

gegen andere, die se<strong>in</strong>en<br />

Glauben nicht teilen.<br />

Man hat früher versucht, Menschen<br />

<strong>in</strong> vier Temperamente e<strong>in</strong>zuteilen:<br />

1. Heißblütig- Cholerische<br />

2. Leichtblütig – Sangu<strong>in</strong>ische<br />

3. Schwerblütig – Melancholische<br />

4. Kaltblütig – Phlegmatische<br />

Aber es gibt kaum e<strong>in</strong>en Menschen,<br />

<strong>in</strong> dem ausschließlich e<strong>in</strong> Temperament<br />

vorhanden ist. Meistens s<strong>in</strong>d es<br />

Mischformen und sogar Teile von allen<br />

vier können <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Person se<strong>in</strong>.<br />

Aber bei Saulus ist e<strong>in</strong> Temperament<br />

hervorstechend: das cholerische<br />

Temperament. Heißblütig, so sagt<br />

man doch. So war Saulus.<br />

Kann e<strong>in</strong> Mensch mit solch e<strong>in</strong>er<br />

Anlage selig werden? Ne<strong>in</strong>, so nicht.<br />

Denn zum Seligwerden nützt es nicht,<br />

wenn man das Schwert gegen andere<br />

gebraucht. An solch e<strong>in</strong>em Temperament<br />

musste der Erlöser arbeiten.<br />

Die Erlöserhand<br />

Nicht jeder Weg wirkt bei jedem. Ich<br />

nehme e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> leichtblütiges Temperament<br />

aus der Bibel: Petrus. Jesus<br />

sagte zu ihm: „Folge mir nach!“<br />

(Matthäus 4,19)<br />

Und was machte Petrus? Er ließ das<br />

Schiff stehen, die Netze hängen, verlässt<br />

Vater und Mutter und folgt Jesus<br />

nach. (Matthäus 4,20.22.) Er konnte<br />

sagen: Herr, wir haben alles verlassen.<br />

Nur auf e<strong>in</strong>en Ruf h<strong>in</strong>. Der Leichblütige.<br />

Wäre e<strong>in</strong> Heißblütiger so zu gew<strong>in</strong>nen?<br />

Wäre e<strong>in</strong> Saulus so zu gew<strong>in</strong>nen?<br />

„Komm, folge mir nach!“<br />

Wäre Saulus gefolgt, so wie wir ihn<br />

kennen gelernt haben? Da hätte der<br />

Herr Jesus hundertmal rufen können,<br />

er wäre geblieben wo er war. E<strong>in</strong> solches<br />

Temperament braucht e<strong>in</strong>e ganz<br />

andere Behandlung. E<strong>in</strong> solches<br />

Temperament muss eigentlich e<strong>in</strong>en<br />

Schock erleben. E<strong>in</strong> Schock, der ihn<br />

zerbricht.<br />

Hat Saulus e<strong>in</strong>en Schock erlebt?<br />

Bitte Apostelgeschichte 9,1-6 lesen!<br />

Ke<strong>in</strong> Weg war Saulus zu weit. Nach<br />

Damaskus zog es ihn. Wir lesen <strong>in</strong><br />

Das Wirken der Apostel, S. 120: „ Am<br />

Morgen jenes ereignisreichen Tages<br />

hatte sich Saulus der Stadt Damaskus<br />

voller Genugtuung darüber genähert,<br />

dass der Hohepriester se<strong>in</strong> ganzes<br />

Vertrauen auf ihn gesetzt hatte.<br />

Dieser Auftrag machte Saulus stolz.<br />

Es heißt weiter: „so hatte er den Erfahrungen,<br />

die ihm bevorstanden, erwartungsvoll<br />

entgegengeblickt.“<br />

Dort erlebte Saulus jenen Schock,<br />

den der Herr ihm versetzen muss.<br />

Am Höhepunkt se<strong>in</strong>er Karriere – so<br />

e<strong>in</strong> starker Schock, dass der Mann,<br />

der über die Maßen tobte, jetzt mit<br />

Zittern und Zagen sprach: „Herr, was<br />

willst du, dass ich tun soll?“ „Steh<br />

auf und geh <strong>in</strong> die Stadt; da wird<br />

man dir sagen, was du tun sollst.“<br />

(Apostelgeschichte 9,6)<br />

E<strong>in</strong>e wichtige Wahrheit liegt <strong>in</strong> diesem<br />

Auftrag, denn <strong>in</strong> der Stadt befand<br />

sich e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de. Jesus hätte Saulus<br />

selbst unterrichten können, aber er<br />

hat im Erlösungsplan die Geme<strong>in</strong>de<br />

mit e<strong>in</strong>em Auftrag betraut. „Ihr seid<br />

das Licht der Welt.“ (Matthäus 5,14)<br />

Die Geme<strong>in</strong>de ist als Lichtträger von<br />

Jesus e<strong>in</strong>gesetzt. Man hört immer<br />

wieder die Me<strong>in</strong>ung, man könne auch<br />

als E<strong>in</strong>zelner selig werden, ohne die<br />

Geme<strong>in</strong>de. E<strong>in</strong>zelne wollen sich nicht<br />

e<strong>in</strong>ordnen, haben andere Vorstellungen<br />

und me<strong>in</strong>en, sie bräuchten die<br />

Geme<strong>in</strong>de nicht.<br />

Der Herr hat nicht e<strong>in</strong> Volk mit versprengten<br />

E<strong>in</strong>zelnen. Er hat e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de<br />

<strong>in</strong> die Welt gesetzt. Diese hat<br />

die Aufgabe und ist der Ort, an dem<br />

Der Sabbatwächter


wir zubereitet werden sollen für die<br />

Ewigkeit. Wenn wir hier schon nicht<br />

im Frieden leben können, wie können<br />

wir die Ewigkeit <strong>in</strong> Frieden leben?<br />

Paulus wurde gezügelt. Nach der<br />

Begegnung mit Jesus hat er sich aufs<br />

neue betrachtet. Vorher: „Ich b<strong>in</strong> unsträflich<br />

im Gesetz gewesen.“ Auf<br />

e<strong>in</strong>mal war er sehend geworden. Was<br />

sah er jetzt an sich?<br />

„Das ist gewisslich wahr und e<strong>in</strong><br />

Wort, des Glaubens wert, dass<br />

Christus Jesus <strong>in</strong> die Welt gekommen<br />

ist, die Sünder selig zu machen,<br />

unter denen ich der erste<br />

b<strong>in</strong>.“ (1. Timotheus 1,15) Andere<br />

Übersetzungen sagen: „unter welchen<br />

ich der Größte b<strong>in</strong>.“<br />

Wir wissen nicht, wie oft Paulus vor<br />

se<strong>in</strong>em geistigen Auge die Menschen<br />

gesehen hat, die er gefoltert und zum<br />

Tode gebracht hat. Aber ich kann mir<br />

vorstellen, dass diese Bilder ihm immer<br />

vor Augen waren. Immer wieder<br />

berichtete er davon, was beweist,<br />

dass er sich viel mit se<strong>in</strong>er Vergangenheit<br />

beschäftigte. Dann kommt<br />

Paulus zu e<strong>in</strong>er Erkenntnis: „Ich b<strong>in</strong><br />

der Erste der Sünder. Was mir Gew<strong>in</strong>n<br />

war, habe ich als Schaden erachtet.“<br />

So sah er sich jetzt. Ist se<strong>in</strong> Temperament<br />

geblieben? E<strong>in</strong> Choleriker bleibt<br />

e<strong>in</strong> Choleriker. Es treten nur unter dem<br />

E<strong>in</strong>fluss der Wahrheit die Schattenseiten<br />

zurück. Die positiven Seiten treten<br />

umso besser hervor. E<strong>in</strong> Beispiel:<br />

„Wir leiden Verfolgung, aber wir<br />

werden nicht verlassen; wir werden<br />

unterdrückt, aber wir kommen<br />

nicht um.“ (2. Kor<strong>in</strong>ther 4,9)<br />

Aus e<strong>in</strong>em Verfolger wurde e<strong>in</strong> Verfolgter.<br />

War ihm als Saulus e<strong>in</strong> Weg zu weit?<br />

War ihm als Apostel Paulus e<strong>in</strong> Weg<br />

zu weit? Er wurde zum Welteneroberer.<br />

Im heiligen Eifer durchzog er<br />

Länder und Meere, um das Kreuz zu<br />

erhöhen. Es gab nichts, das ihn von<br />

se<strong>in</strong>em Ziel abhalten konnte – als<br />

Saulus wie auch als Paulus.<br />

E<strong>in</strong>mal hatte man ihn geste<strong>in</strong>igt. Er<br />

lag da wie tot. „Es kamen aber dah<strong>in</strong><br />

Juden von Antiochien und Ikonien<br />

und überredeten das Volk und<br />

ste<strong>in</strong>igten Paulus und schleiften<br />

ihn zur Stadt h<strong>in</strong>aus, me<strong>in</strong>ten, er<br />

wäre gestorben.“ (Apostelgeschichte<br />

14,19) Paulus erlangte wieder das Bewusstse<strong>in</strong>,<br />

stand auf, g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Stadt<br />

und predigte. Nichts konnte ihn abhalten,<br />

selbst Freunde nicht. Als Paulus<br />

plante, nach Jerusalem zu gehen,<br />

warnten sie ihn.<br />

„Und als wir mehrere Tage dablieben,<br />

kam e<strong>in</strong> Prophet mit Namen<br />

Agabus aus Judäa herab. Und als<br />

er zu uns kam, nahm er den Gürtel<br />

des Paulus und band sich die<br />

Hände und Füße und sprach: Das<br />

sagt der Heilige Geist: Den Mann,<br />

dem dieser Gürtel gehört, werden<br />

die Juden <strong>in</strong> Jerusalem so b<strong>in</strong>den<br />

und überantworten <strong>in</strong> die Hände<br />

der Heiden. Als wir das aber hörten,<br />

baten wir und die aus dem Ort,<br />

dass er nicht h<strong>in</strong>auf nach Jerusalem<br />

zöge. Paulus aber antwortete:<br />

Was macht ihr, dass ihr we<strong>in</strong>t und<br />

brecht mir me<strong>in</strong> Herz? Denn ich b<strong>in</strong><br />

bereit, nicht alle<strong>in</strong> mich b<strong>in</strong>den zu<br />

lassen, sondern auch zu sterben <strong>in</strong><br />

Jerusalem für den Namen des Herrn<br />

Jesus.“ (Apostelgeschichte 21,10-13)<br />

Die positiven Seiten waren stark hervorgetreten.<br />

E<strong>in</strong>st hat er gebunden,<br />

jetzt ließ er sich b<strong>in</strong>den. E<strong>in</strong>st brachte<br />

er Menschen den Tod, aber jetzt würde<br />

er se<strong>in</strong> ewiges Leben opfern, wenn<br />

er se<strong>in</strong>e Brüder aus dem Judentum<br />

gew<strong>in</strong>nen könnte.<br />

Paulus hat sich noch e<strong>in</strong>mal betrachtet.<br />

Er sieht sich nicht mehr nur<br />

als den größten Sünder.<br />

„Aber von Gottes Gnade b<strong>in</strong> ich,<br />

was ich b<strong>in</strong>. Und se<strong>in</strong>e Gnade an<br />

mir ist nicht vergeblich gewesen.“<br />

(1. Kor<strong>in</strong>ther 15,10) Ist das nicht e<strong>in</strong><br />

schönes Bekenntnis!<br />

Das, was ich b<strong>in</strong>, b<strong>in</strong> ich nur durch<br />

Gottes Gnade geworden. Es ist nicht<br />

vergeblich gewesen. Welches Temperament<br />

wir auch haben, wir bedürfen<br />

alle der umwandelnden Gnade<br />

Gottes.<br />

Was ist notwendig?<br />

„Ich lebe, doch nun nicht ich,<br />

sondern Christus lebt <strong>in</strong> mir. Denn<br />

was ich jetzt lebe im Fleisch, das<br />

lebe ich im Glauben an den Sohn<br />

Gottes, der mich geliebt hat und<br />

sich selbst für mich dah<strong>in</strong>gegeben.“<br />

(Galater 2,20)<br />

Wie kann Christus <strong>in</strong> uns wohnen?<br />

Es würde gut für uns se<strong>in</strong>, täglich<br />

e<strong>in</strong>e stille Stunde über das Leben<br />

Jesu nachzudenken.<br />

Ich denke an die Geschichte e<strong>in</strong>es<br />

französischen Malers, der <strong>in</strong> der Zeit<br />

des gottlosen Königs Ludwig lebte.<br />

Dieser Maler versuchte, Jesus <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em Bild darzustellen. Über e<strong>in</strong><br />

Jahr arbeitete er an diesem Bild, um<br />

das Gesicht Jesu zu zeichnen, Er<br />

versuchte alles h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>zulegen, was er<br />

über Jesus <strong>in</strong> der Bibel lesen konnte:<br />

Jesu Sanftmut, se<strong>in</strong>e Demut, se<strong>in</strong> liebevoller<br />

Blick. Als das Bild fertig war,<br />

kamen die Leute von nah und fern,<br />

um es zu betrachten.<br />

Charles Spurgeon, e<strong>in</strong>er der größten<br />

Prediger Englands, er<strong>in</strong>nert sich<br />

an den Wendepunkt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben:<br />

Als junger Mann wurde er auf dem<br />

Weg zu se<strong>in</strong>er Kirche <strong>in</strong> London von<br />

e<strong>in</strong>em Schneesturm überrascht und<br />

suchte Zuflucht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Methodistenkapelle.<br />

Dort waren nur wenige<br />

Menschen versammelt, der reguläre<br />

Prediger war nicht da. In dieser<br />

kle<strong>in</strong>en Kapelle begann e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher<br />

ungebildeter Laie zu predigen. Er<br />

sprach über Jesaja 45,22: „Schaut<br />

auf mich und lasst euch retten, alle<br />

Enden der Erde!“ Der Mann begann<br />

se<strong>in</strong>e Predigt mit den Worten: „Me<strong>in</strong>e<br />

lieben Freunde, das ist wirklich e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>facher Text. Es heißt hier „Schau!“<br />

Nun, Schauen ist etwas, das ke<strong>in</strong>e<br />

große Mühe macht. Dazu muss man<br />

ke<strong>in</strong>en Fuß bewegen, ke<strong>in</strong>en F<strong>in</strong>ger<br />

krümmen, nur schauen. Man muss<br />

nicht studieren, um schauen zu lernen.<br />

Man kann der größte Dummkopf<br />

se<strong>in</strong> und doch schauen können. Jeder<br />

kann schauen, sogar e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d.“<br />

Dann fuhr der e<strong>in</strong>fache Mann fort:<br />

„Jesus sagt: Schau auf mich – ich<br />

schwitze große Blutstropfen. Schau<br />

auf mich – ich hänge am Kreuz. Schau<br />

auf mich – ich b<strong>in</strong> tot und begraben.<br />

Schau auf mich – ich stehe vom Tod<br />

auf. Schau auf mich – ich fahre <strong>in</strong> den<br />

Himmel auf. Schau auf mich – ich sitze<br />

zur Rechten des Vaters. O, armer Sünder,<br />

schau auf mich. Schau auf mich!“<br />

Plötzlich sprach er Spurgeon direkt<br />

an: „Junger Mann, sie sehen sehr unglücklich<br />

aus. Schauen sie auf Jesus<br />

Christus! Schauen sie!“<br />

Diesem ungebildeten Laien schreibt<br />

Spurgeon die Umkehr se<strong>in</strong>es Lebens<br />

zu. Er sagte: „O, und wie ich schaute!<br />

Ich schaute, bis ich mir be<strong>in</strong>ahe<br />

me<strong>in</strong>e Augen ausgeschaut hatte. Die<br />

Wolken verschwanden, als ich von<br />

mir weg auf me<strong>in</strong>en Retter sah.“ Und<br />

aus Spurgeon wurde der große Prediger<br />

für Jesus Christus, als den wir<br />

ihn kennen.<br />

Schau auf Jesus und „verlass dich<br />

auf den Herrn von ganzem Herzen.“<br />

(Sprüche 3,5)<br />

Lasst uns <strong>in</strong> das Gesicht Jesu schauen,<br />

damit auch wir e<strong>in</strong>mal sagen dürfen:<br />

Se<strong>in</strong>e Gnade ist nicht vergeblich<br />

an mir gewesen. Amen.<br />

Kurt Barath<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 11


Die Macht des Willens<br />

Wer kennt nicht auch den Kampf<br />

mit Sünden, die immer wieder <strong>in</strong> unserem<br />

Leben die Oberhand gew<strong>in</strong>nen<br />

wollen. Wie oft geben wir ihnen nach<br />

oder lassen uns e<strong>in</strong>fach gehen und<br />

warten auf e<strong>in</strong> Wunder der Veränderung<br />

unserer Lebensgewohnheiten.<br />

Doch dieses Wunder will e<strong>in</strong>fach nicht<br />

passieren. So vergehen Tage, Wochen,<br />

Monate…. Wie lange hat der<br />

Herr wohl noch Geduld mit uns?<br />

Bei me<strong>in</strong>er morgendlichen Andacht<br />

b<strong>in</strong> ich bei me<strong>in</strong>er „Schatzsuche“ vor<br />

kurzem auf e<strong>in</strong>en sehr ermutigenden<br />

Text gestoßen, den ich heute gern<br />

e<strong>in</strong>mal mit euch teilen möchte. Er soll<br />

euch anspornen, „nicht die Fl<strong>in</strong>te <strong>in</strong>s<br />

Korn zu werfen“ wie man so schön<br />

sagt, sondern Kraft zu schöpfen von<br />

der Quelle allen Lebens, die niemals<br />

versiegt. – Oder hat Er vielleicht gerade<br />

de<strong>in</strong> Gebet erhört und schenkt dir<br />

jetzt e<strong>in</strong>e Antwort?<br />

„Re<strong>in</strong>e Religion ist e<strong>in</strong>e Sache des<br />

Willens. Der Wille ist die beherrschende<br />

Macht <strong>in</strong> der menschlichen<br />

Natur, der alle anderen Fähigkeiten<br />

unter Kontrolle hält. Der Wille ist weder<br />

Geschmack noch Neigung, sondern<br />

die entscheidende Macht, die<br />

im Menschen entweder Gehorsam zu<br />

Gott oder Ungehorsam bewirkt.<br />

Du bist oft entmutigt, wenn du erkennst,<br />

wie schwach du an moralischer<br />

Kraft bist, e<strong>in</strong> Sklave des Zweifels<br />

und von den Gewohnheiten und<br />

Sitten de<strong>in</strong>es früheren Sündenlebens<br />

beherrscht. Du f<strong>in</strong>dest, dass de<strong>in</strong>e<br />

Gefühlswelt im Widerspruch zu dir<br />

selbst, zu de<strong>in</strong>en besten Beschlüssen<br />

und de<strong>in</strong>en feierlichsten Gelübden<br />

steht. Alles ersche<strong>in</strong>t so unwirklich.<br />

De<strong>in</strong>e eigene Wankelmütigkeit veranlasst<br />

dich, die Aufrichtigkeit derer zu<br />

bezweifeln, die de<strong>in</strong> Bestes wollen.<br />

Je mehr du dich im Zweifel abmühst,<br />

desto unwirklicher wird alles, bis es<br />

dir sche<strong>in</strong>t, als gäbe es ke<strong>in</strong>en festen<br />

Grund für de<strong>in</strong>e Füße. De<strong>in</strong>e Versprechungen<br />

gleichen losem Sand, und<br />

im gleichen unwirklichen Licht betrachtest<br />

du die Worte und Taten derer,<br />

denen du vertrauen solltest.<br />

Du wirst dich so lange <strong>in</strong> Gefahr bef<strong>in</strong>den,<br />

bis du die wahre Stärke des<br />

Willens verstanden hast. Du magst<br />

alles glauben und versprechen, aber<br />

de<strong>in</strong>e Versprechungen und de<strong>in</strong> Glaube<br />

haben ke<strong>in</strong>en Wert, bis du de<strong>in</strong>en<br />

Willen auf die Seite des Glaubens und<br />

Handelns stellst.<br />

Wirst du den Glaubenskampf<br />

mit de<strong>in</strong>er ganzen Willenskraft<br />

führen, dann wirst du siegen!<br />

De<strong>in</strong>en Gefühlen, de<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>drücken<br />

und de<strong>in</strong>em Empf<strong>in</strong>den kann nicht<br />

vertraut werden, denn sie s<strong>in</strong>d nicht<br />

zuverlässig. Die Erkenntnis de<strong>in</strong>er<br />

gebrochenen Versprechungen und<br />

verwirkten Gelübde schwächt de<strong>in</strong><br />

Vertrauen <strong>in</strong> dich selbst, aber auch<br />

den Glauben anderer an dich. DU<br />

BRAUCHST ABER NICHT ZU VER-<br />

ZWEIFELN. Du musst entschlossen<br />

se<strong>in</strong> zu glauben, wenn dir auch nicht<br />

alles wahr und wirklich ersche<strong>in</strong>t.<br />

Es ist de<strong>in</strong>e Aufgabe,<br />

de<strong>in</strong>en Willen dem Willen<br />

Jesu Christi unterzuordnen.<br />

Tust du es, so wird Gott dich<br />

sofort <strong>in</strong> Besitz nehmen und <strong>in</strong> dir<br />

das Wollen und Vollbr<strong>in</strong>gen nach<br />

se<strong>in</strong>em Wohlgefallen wirken.<br />

De<strong>in</strong>e ganze Natur wird dann der<br />

Herrschaft des Geistes Christi unterstellt.<br />

Sogar de<strong>in</strong>e Gedanken werden<br />

ihm untertänig se<strong>in</strong>. Du kannst de<strong>in</strong>e<br />

Antriebe und Gefühle nicht unter<br />

Kontrolle halten, wie du es wünschen<br />

magst, aber du kannst de<strong>in</strong>en Willen<br />

beherrschen und e<strong>in</strong>e völlige Veränderung<br />

<strong>in</strong> de<strong>in</strong>em Leben vornehmen.<br />

Wenn du de<strong>in</strong>en Willen Christus unterordnest,<br />

wirst du durch Christus<br />

<strong>in</strong> Gott geborgen se<strong>in</strong>. Dann bist du<br />

mit der Kraft verbunden, die über<br />

allen Fürstentümern und Gewalten<br />

12<br />

Der Sabbatwächter


steht. Du wirst Kraft von Gott haben,<br />

die dich an se<strong>in</strong>e Stärke b<strong>in</strong>det. E<strong>in</strong><br />

neues Licht – das Licht lebendigen<br />

Glaubens – wird von dir Besitz ergreifen.<br />

Um dies zu ermöglichen, musst<br />

du mit Gottes Willen zusammenarbeiten…<br />

Willst du dich nicht ohne Zaudern <strong>in</strong><br />

die richtige Beziehung mit Gott br<strong>in</strong>gen?<br />

Möchtest du nicht sagen: „Ich<br />

will me<strong>in</strong>en Willen Jesu unterstellen,<br />

und zwar sofort“ und von diesem Augenblick<br />

an völlig auf des Herrn Seite<br />

stehen? Lass Gewohnheiten und die<br />

laute Forderung des Appetits und der<br />

Leidenschaften außer acht. Gib Satan<br />

ke<strong>in</strong>e Gelegenheit zu sagen: „Du bist<br />

e<strong>in</strong> elender Heuchler.“ Schließe die<br />

Türe zu, damit Satan dich nicht verklagen<br />

und entmutigen kann. Sage:<br />

„Ich will glauben, und ich glaube, dass<br />

Gott me<strong>in</strong> Helfer ist“, und du wirst sehen,<br />

dass du mit Gott siegen wirst. Indem<br />

du de<strong>in</strong>en Willen unentwegt auf<br />

des Herrn Seite stellst, wird jede Regung<br />

dem Willen Jesu untertan se<strong>in</strong>.<br />

Dann stehen de<strong>in</strong>e Füße auf festem<br />

Grund.<br />

Manchmal wirst du alle Willenskraft<br />

aufbieten müssen, die dir zur Verfügung<br />

steht. Aber es ist Gott, der für<br />

dich wirkt, und du wirst aus diesem<br />

Umgestaltungsprozess als e<strong>in</strong> Gefäß<br />

zu Ehren hervorgehen.<br />

Du solltest täglich von der Quelle der<br />

Wahrheit tr<strong>in</strong>ken, um das Geheimnis<br />

des Vergnügens und der Freude im<br />

Herrn kennen zu lernen. Du musst jedoch<br />

bedenken, dass de<strong>in</strong> Wille der<br />

Ursprung aller de<strong>in</strong>er Handlungen ist.<br />

Dieser Wille, der e<strong>in</strong>e so wichtige Rolle<br />

im Wesen e<strong>in</strong>en Menschen spielt,<br />

wurde beim Sündenfall Satans Herrschaft<br />

übergeben. Seither hat er im<br />

Menschen Wollen und Vollbr<strong>in</strong>gen<br />

nach se<strong>in</strong>em Wohlgefallen gewirkt,<br />

aber zu äußerstem Ru<strong>in</strong> und Elend<br />

für den Menschen. Das unendliche<br />

Opfer h<strong>in</strong>gegen, das Gott <strong>in</strong> Jesu,<br />

se<strong>in</strong>em geliebten Sohn, darbrachte,<br />

der als Opfer für die Sünde starb,<br />

befähigt ihn, ohne e<strong>in</strong>en Grundsatz<br />

se<strong>in</strong>er Regierung zu verletzen, sagen<br />

zu können: „Übergib dich mir, gib mir<br />

de<strong>in</strong>en Willen. Entzieh ihn der Kontrolle<br />

Satans, und ich werde ihn <strong>in</strong> Besitz<br />

nehmen. Dann kann ich <strong>in</strong> dir das<br />

Wollen und Vollbr<strong>in</strong>gen schaffen nach<br />

me<strong>in</strong>em Wohlgefallen.<br />

Du kannst Christus nicht folgen, solange<br />

du dich nicht weigerst, de<strong>in</strong>e<br />

Neigungen zu befriedigen, und entschlossen<br />

bist, Gott zu gehorchen.<br />

Nicht de<strong>in</strong>e Gefühle<br />

und Anregungen<br />

machen dich zu e<strong>in</strong>em Gottesk<strong>in</strong>d,<br />

sondern die Ausführung<br />

des Willens Gottes.<br />

Vor dir liegt e<strong>in</strong> Leben der Brauchbarkeit,<br />

wenn Gottes Wille de<strong>in</strong> Wille<br />

wird. Dann wirst du wahre Manneswürde<br />

besitzen und e<strong>in</strong> Vorbild <strong>in</strong> guten<br />

Werken se<strong>in</strong>. Du wirst dann mithelfen,<br />

Zucht und Diszipl<strong>in</strong> aufrecht zu<br />

erhalten, anstatt sie nieder zu reißen.<br />

Du wirst dann helfen, Ordnung e<strong>in</strong>zuhalten,<br />

anstatt sie zu missachten und<br />

durch de<strong>in</strong> Verhalten andere zu unordentlichen<br />

Lebenswandel anzustiften.<br />

Willst du es versuchen? Willst du<br />

e<strong>in</strong>e völlige Umkehr vornehmen? Du<br />

bist der Gegenstand von Christi Liebe<br />

und Vermittlung.“<br />

(Zeugnisse Band 5, S.540-543)<br />

Mag dieser wunderbare Text, der<br />

e<strong>in</strong> so kostbarer Edelste<strong>in</strong> aus der<br />

Schatzkammer unserer Prophet<strong>in</strong> ist<br />

und e<strong>in</strong> wertvoller Schlüssel <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />

Hand für die Tür zum Paradies, dich<br />

auf die Gew<strong>in</strong>nerseite des Glaubens<br />

führen. Übergib de<strong>in</strong>en Willen täglich<br />

Jesus. Das möge der Herr dir schenken.<br />

Amen<br />

Gabriele Rögl<strong>in</strong><br />

Müssen wir uns vor der Sonne schützen?<br />

Ja und ne<strong>in</strong>. Als vor etwa 20 Jahren e<strong>in</strong> Professor <strong>in</strong> Hamburg feststellte, dass immer mehr Menschen an Melanomen<br />

erkrankten, g<strong>in</strong>g e<strong>in</strong> Rauschen durch den Blätterwald: „Vorsicht - Sonne – gefährlich!“<br />

Als ich diese Artikel las, dachte ich bei mir: „Wie kann das, was uns als Heilfaktor von Gott gegeben ist, gefährlich<br />

se<strong>in</strong>?“ Ich habe weiterh<strong>in</strong> diese Warnung <strong>in</strong> Frage gestellt. Wohl wusste ich durch persönliche Beobachtung,<br />

dass die Sonne aggressiver geworden ist. Wir kennen alle das Problem mit der Ozonschicht, die teils<br />

sehr dünn geworden ist, und deshalb nicht mehr so viele aggressive Strahlen zurückhält.<br />

Durch e<strong>in</strong>en öffentlichen Vortrag von Jörg Spitz lernte ich das Buch kennen „Krebszellen mögen ke<strong>in</strong>e Sonne.“<br />

Hier habe ich des Rätsels Lösung gefunden. Ich werde dieses Buch auf unser nächsten AKABELE-Tagung<br />

vorstellen. Nicht nur die Knochen brauchen das Vitam<strong>in</strong> D, auch unser Stoffwechsel.<br />

Ohne Sonne wäre ke<strong>in</strong> Leben auf dieser Erde möglich. Die Dosis macht es, dass es Gift ist. Nachdem ich<br />

dieses gelesen habe, versuche ich jeden Tag etwas Sonne aufzufangen. Wenn ich im Garten arbeite, und das<br />

Wetter erlaubt es, ziehe ich das Oberhemd aus, für wenige M<strong>in</strong>uten auch das Unterhemd. 15 M<strong>in</strong>. am Tag würden<br />

schon reichen, um den Vitam<strong>in</strong> D-Spiegel zu erhöhen.<br />

Mart<strong>in</strong> Jeltsch<br />

13<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 13


Seelsorge - Sem<strong>in</strong>ar<br />

Dieses Seelsorge-Sem<strong>in</strong>ar möge allen Geschwistern helfen, die ihren Nächsten noch besser,<br />

hilfreicher und fachlich <strong>in</strong>formierter zur Seite stehen wollen.<br />

Teil 4<br />

Die Behandlung Gottes an unserem Herzen<br />

Ob als ausgebildeter Seelsorger oder<br />

jemand, der sich um die Seele se<strong>in</strong>es<br />

Nächsten sorgt, also auch e<strong>in</strong> Seelsorger,<br />

stets werden wir <strong>in</strong> Kontakt mit problembeladenen<br />

Menschen kommen.<br />

E<strong>in</strong>fühlungsvermögen, Taktgefühl<br />

und der Grundsatz „Der Ton macht die<br />

Musik“ zeichnen e<strong>in</strong>en guten Seelsorger<br />

aus. Lieblose Kritik ohne Hilfs- und<br />

Lösungsangebote ist ebenso unerfreulich<br />

wie permanente Nörgelei oder Abwertung<br />

der Person.<br />

Andererseits haben wir sicher schon<br />

alle Situationen erlebt, wo wir über e<strong>in</strong>en<br />

diskreten oder auch direkten H<strong>in</strong>weis<br />

dankbar waren. Von e<strong>in</strong>fachen<br />

Pe<strong>in</strong>lichkeiten bis h<strong>in</strong> zu fatalen Fehlentscheidungen<br />

reicht die Palette der<br />

Fehler, Unwissenheiten und Missgeschicke<br />

unsererseits. Wie dankbar s<strong>in</strong>d<br />

wir dann, wenn uns jemand aufmerksam<br />

macht und somit vor Schaden bewahrt.<br />

Der solche H<strong>in</strong>weise gibt, zeigt<br />

damit: Du bist mir nicht gleichgültig! Ich<br />

möchte dich schützen! Lass dir helfen!<br />

Das s<strong>in</strong>d die Gedanken Gottes, wenn<br />

er uns ansieht! Gott sieht viel tiefer als<br />

nur auf die unkorrekt sitzende oder beschmutzte<br />

Kleidung. Gott sieht unser<br />

Herz! „Ich, der Herr, kann das Herz<br />

ergründen …“ (Jeremia 17,10) Damit<br />

hat unser Schöpfer nicht nur E<strong>in</strong>blicke<br />

<strong>in</strong> unser Denken, Fühlen und Handeln,<br />

sondern er sieht auch h<strong>in</strong>ter dem allen<br />

unsere Motivation, Absicht, Berechnung<br />

oder Unaufrichtigkeit. Das genau<br />

ist der Punkt, an dem wir Gott nichts<br />

vormachen können. Wir Menschen<br />

irren uns <strong>in</strong> Herzensangelegenheiten<br />

<strong>in</strong> all ihren Facetten. Von dem wir e<strong>in</strong>st<br />

dachten, er hätte „e<strong>in</strong> gutes Herz“, s<strong>in</strong>d<br />

wir mitunter enttäuscht und manchmal<br />

ist unserer eigenes Herz für uns unergründlich.<br />

„Es ist das Herz e<strong>in</strong> trotzig<br />

und verzagt D<strong>in</strong>g; wer kann es ergründen?“<br />

(Jeremia 17, 9)<br />

Das war nicht immer so. Das menschliche<br />

Herz ist ke<strong>in</strong>e schöpferische<br />

Fehlkonstruktion, sondern von Sünde<br />

beschmutzt. „Gott hat den Menschen<br />

aufrichtig gemacht…“ (Prediger 7,29),<br />

also auch mit e<strong>in</strong>em re<strong>in</strong>en Herzen.<br />

Wir wissen und erleben, wie weit wir<br />

von diesem wunderbaren Zustand zur<br />

Zeit der Schöpfung entfernt s<strong>in</strong>d. Niemand<br />

ist davon ausgenommen. Wir<br />

Menschen sortieren so gern <strong>in</strong> große<br />

und kle<strong>in</strong>e Sünder, suchen nette Worte<br />

wie „Unzulänglichkeiten“, „Schwächen“<br />

oder „Charakterfehler“. Doch<br />

wie wir es auch umschreiben, die Bibel<br />

sagt, dass wir Menschen böse s<strong>in</strong>d;<br />

<strong>in</strong> uns wohnt nichts Gutes. (nach Römer<br />

7,18) Unser Trachten ist böse von<br />

Jugend auf. (nach 1. Mose 8,21) „Von<br />

Natur aus folgen wir unseren bösen<br />

Trieben und Gedanken und s<strong>in</strong>d von<br />

Natur aus dem Zorn Gottes verfallen<br />

wie die anderen auch.“ (Epheser 2,3),<br />

doch „der Herr möchte uns zum vollkommenen<br />

Menschen werden lassen,<br />

die das Maß der Fülle Christi erreichen.“<br />

(Epheser 4,13)<br />

Die frohe Botschaft<br />

der Herzensre<strong>in</strong>igung<br />

Das Gute an jeglichem Schmutz ist:<br />

Er muss nicht dort bleiben! Wer e<strong>in</strong>en<br />

großen Hausputz vor sich hat, kann<br />

es nachempf<strong>in</strong>den: Das geht nicht so<br />

leicht. Das ist wirklich anstrengend.<br />

Das braucht Zeit. Aber die Vorfreude<br />

lässt uns kraftvoll beg<strong>in</strong>nen, denn<br />

das Ergebnis wird wunderbar se<strong>in</strong>.<br />

Wie glücklich s<strong>in</strong>d wir, wenn wir Helfer<br />

haben, die uns zur Seite stehen.<br />

Dieses Bild vom Hausputz können wir<br />

auf die Herzensre<strong>in</strong>igung übertragen.<br />

In e<strong>in</strong>em völlig verschmutzten und vermüllten<br />

Haus können wir nicht gesund<br />

und froh leben. Noch nötiger aber<br />

brauchen wir e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Herz. In e<strong>in</strong>em<br />

bekannten Lied heiß es: „E<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es<br />

Herz, Herr, schaff <strong>in</strong> mir, schließ zu der<br />

Sünde Tor und Tür; vertreibe sie und<br />

lass nicht zu, dass sie <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Herzen<br />

ruh.“ (Text: He<strong>in</strong>rich Georg Neuß)<br />

1. E<strong>in</strong> unre<strong>in</strong>es Herz<br />

trennt uns von Gott.<br />

„Die Sünde trennt nicht nur von Gott,<br />

sondern zerstört <strong>in</strong> der menschlichen<br />

Seele sowohl das Verlangen als auch<br />

die Fähigkeit, ihn zu erkennen. Durch<br />

die Sünde wird der gesamte Organismus<br />

zerrüttet, der Geist geschwächt,<br />

alles Dichten und Trachten verderbt<br />

und die seelischen Fähigkeiten bee<strong>in</strong>trächtigt.<br />

Es fehlt an echter Religiosität<br />

und Herzensfrömmigkeit.“<br />

(Propheten und Könige, S. 165)<br />

Wir können uns das Szenario am<br />

Tag des Gerichtes vorstellen, wenn<br />

die Bücher aufgetan werden, und Gott<br />

den Menschen ihre Beweggründe für<br />

ihre Lebensentscheidungen zeigen<br />

wird, das heißt, er wird sie überführen<br />

von ihren eigenen Motiven. „Kommt,<br />

lasst uns mite<strong>in</strong>ander rechten.“ (Jesaja<br />

1,18), so fordert der Richter und<br />

Schöpfer die Menschen auf, und wird<br />

die Unerlösten von ihren Sünden überführen<br />

<strong>in</strong> jeder kle<strong>in</strong>sten Herzensregung.<br />

2. Die Herzensre<strong>in</strong>igung<br />

ist allgeme<strong>in</strong> notwendig.<br />

In Markus 7,20-23 hören wir vom<br />

Schmutz, den der Herr Jesus aufzählt.:<br />

„… denn von <strong>in</strong>nen, aus dem Herzen<br />

der Menschen, kommen heraus böse<br />

Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord,<br />

Ehebruch, Habgier, Bosheit, Arglist,<br />

Ausschweifung, Missgunst, Lästerung,<br />

Hochmut, Unvernunft.“ Jeder Mensch<br />

14<br />

Der Sabbatwächter


hat grundsätzlich diese Neigung zur<br />

Sünde. „In dem verderbten Herzen<br />

herrscht Liebe zur Sünde und e<strong>in</strong>e Neigung,<br />

sie zu pflegen und zu entschuldigen.“<br />

(Der große Konflikt, S. 511)<br />

3. Ich brauche e<strong>in</strong>e persönliche<br />

Erkenntnis me<strong>in</strong>es eigenen<br />

Herzenszustandes und den<br />

Wunsch, e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Herz zu haben.<br />

Die Aufgabe des Seelsorgers möge<br />

es se<strong>in</strong>, Menschen zu Gott zu br<strong>in</strong>gen.<br />

Niemand kann e<strong>in</strong>em Menschen se<strong>in</strong>en<br />

Herzenszustand besser zeigen,<br />

als Gott selbst. Wir Menschen schlüpfen<br />

gern <strong>in</strong> diese Rolle, was erfahrungsgemäß<br />

oft ke<strong>in</strong>e guten Früchte<br />

trägt. Vielmehr sollten wir den Menschen<br />

ermutigen, ihr Anliegen im Gebet<br />

Gott vorzutragen und um die Offenbarung<br />

se<strong>in</strong>es Herzenszustandes<br />

zu bitten. Wir dürfen begleiten, ermutigen,<br />

auch tragen und trösten, denn<br />

es können schwerwiegende Nöte offenbar<br />

werden. Mit David mögen wir<br />

beten: „Prüfe mich, Herr, und erprobe<br />

mich, erforsche me<strong>in</strong>e Nieren und<br />

me<strong>in</strong> Herz!“ (Psalm 26,2)<br />

Die Regel ist die, dass der Herr unseren<br />

Schmutz im Herzen kennt, wir<br />

jedoch nicht. Also muss er uns diesen<br />

Schmutz ganz konkret zeigen.<br />

Wer e<strong>in</strong>mal die Schlechtigkeit se<strong>in</strong>es<br />

eigenen Herzens vom Herrn gezeigt<br />

bekommen hat, wird e<strong>in</strong>e andere<br />

Qualität im Glaubensleben erfahren.<br />

Dieses wird Petrus erfahren haben,<br />

denn er rief aus: „Herr, geh weg von<br />

mir! Ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> sündiger Mensch.“ (Lukas<br />

5,8) Nach dieser Erfahrung, nach<br />

diesem Erkennen der eigenen Person<br />

wird sich e<strong>in</strong> Gläubiger nach dem Reich<br />

Gottes ausrichten, wie Jesus es bereits<br />

se<strong>in</strong>en Jüngern empfahl. „Trachtet zuerst<br />

nach dem Reich Gottes und nach<br />

se<strong>in</strong>er Gerechtigkeit und alles andere<br />

wird euch zufallen.“ (Matthäus 6,33),<br />

denn er hat erkannt, wie sehr er Jesus<br />

<strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Leben braucht (Johannes<br />

15,5), und wie unnütz er selbst ist.<br />

Die oft erwähnten Textstellen von mir<br />

<strong>in</strong> diesem Zusammenhang möge der<br />

Leser selbst noch e<strong>in</strong>mal nachlesen<br />

<strong>in</strong> Hesekiel 36,31-32. Nur angerissen<br />

sei hier Hesekiel 20,43 erwähnt: „Dort<br />

werdet ihr gedenken an eure Wege<br />

und an all eure Taten, mit denen ihr<br />

euch unre<strong>in</strong> gemacht habt, und werdet<br />

vor euch selbst Abscheu haben, wegen<br />

all der bösen Taten, die ihr getan<br />

habt.“<br />

Wie würden wir uns fühlen, wenn uns<br />

jemand im Brustton der Überzeugung<br />

sagen würde. „Du weißt schon, dass du<br />

e<strong>in</strong> böses Herz hast?“- dann wäre der<br />

beste Indikator dafür, dass wir uns mit<br />

dieser Thematik ause<strong>in</strong>andergesetzt<br />

haben, die unerschrockene Antwort:<br />

„Ja, du hast recht. Der Herr hat mir<br />

auch gezeigt, welche Eigenschaften<br />

das <strong>in</strong> mir s<strong>in</strong>d. Er arbeitet daran.“<br />

„Erforsche de<strong>in</strong> eigenes Herz gründlich,<br />

als stündest du im Licht der Ewigkeit.<br />

Verbirg nichts, untersuche alles.<br />

Suche, ja suche, als g<strong>in</strong>ge es um de<strong>in</strong><br />

Leben, und verurteile dich selbst, gehe<br />

mit dir selbst <strong>in</strong>s Gericht. Und dann beanspruche<br />

im Glauben das re<strong>in</strong>igende<br />

Blut Christi, um die Flecken von de<strong>in</strong>em<br />

christlichen Charakter zu entfernen.“<br />

(Maranatha, S. 57)<br />

4. Ich muss die Herzensre<strong>in</strong>igung<br />

durch Gott zulassen, unterstützen<br />

und selbst aktiv werden.<br />

Der Wunsch, von Gott gere<strong>in</strong>igt zu<br />

werden, br<strong>in</strong>gt uns nicht <strong>in</strong> die völlige<br />

Passivität. Wenn auch alle Re<strong>in</strong>igung<br />

durch und <strong>in</strong> Gott geschieht, so schaltet<br />

Gott weder unseren freien Willen aus,<br />

noch nimmt er uns Verstand und Kraft.<br />

Wäre das nicht so, wären wir ohne<br />

persönliche Verantwortung für unser<br />

unre<strong>in</strong>es Herz. Gott wäre dann sozusagen<br />

noch nicht bei uns angelangt,<br />

den „Herzensputz“ zu vollziehen. Zwei<br />

biblische Aspekte gehören hier unbed<strong>in</strong>gt<br />

zusammen: „Schaffe <strong>in</strong> mir, Gott,<br />

e<strong>in</strong> re<strong>in</strong>es Herz …“ (Psalm 51, 12) und<br />

„Legt von euch ab den alten Menschen<br />

mit se<strong>in</strong>em früheren Wandel … Erneuert<br />

euch aber <strong>in</strong> eurem Geist und S<strong>in</strong>n<br />

und zieht den neuen Menschen an,<br />

der nach Gott geschaffen ist <strong>in</strong> wahrer<br />

Gerechtigkeit und Heiligkeit.“<br />

(Epheser 4,22-24)<br />

5. Die Bibel vergleicht<br />

die Herzensre<strong>in</strong>igung<br />

mit der Arbeit e<strong>in</strong>es Schmelzers.<br />

Wenn wir Gottes K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d, werden<br />

wir vom Herrn e<strong>in</strong>er Re<strong>in</strong>igung des<br />

Herzens unterzogen.<br />

Wir alle kennen diese Stelle aus Maleachi,<br />

die von dieser Re<strong>in</strong>igung des<br />

Herzens spricht, und zwar derer, die<br />

dem Herrn angehören. „Gott re<strong>in</strong>igt<br />

sich e<strong>in</strong> abgesondertes Volk, das fleißig<br />

ist zu guten Werken. ‚Er wird sitzen<br />

und schmelzen und das Silber re<strong>in</strong>igen.‘<br />

(Maleachi 3,2) Wenn die Schlacken<br />

und das Flittergold entfernt s<strong>in</strong>d,<br />

wird se<strong>in</strong> Ebenbild aus uns hervorleuchten.<br />

Dann wird Christi Gebet für<br />

se<strong>in</strong>e Jünger <strong>in</strong> uns verwirklicht: ,Heilige<br />

sie <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Wahrheit; de<strong>in</strong> Wort<br />

ist die Wahrheit.‘ (Johannes 17,17)<br />

Wenn die Wahrheit e<strong>in</strong>en heiligenden<br />

E<strong>in</strong>fluss auf unsere Herzen und unser<br />

Leben hat, können wir Gott e<strong>in</strong>en annehmbaren<br />

Dienst erweisen. Wir werden<br />

ihn auf Erden verherrlichen, <strong>in</strong>dem<br />

wir zu Teilhabern se<strong>in</strong>er Natur werden,<br />

nachdem wir der vergänglichen Lust<br />

der Welt entflohen s<strong>in</strong>d.“<br />

(Zeugnisse Band 2, S. 314)<br />

Der himmlische Vater vollzieht die<br />

Re<strong>in</strong>igung wie e<strong>in</strong> Schmelzer und wie<br />

e<strong>in</strong> Wäscher. Diese Re<strong>in</strong>igung ist e<strong>in</strong>e<br />

Grund-, Oberflächen- und Tiefenre<strong>in</strong>igung<br />

und ist eigentlich e<strong>in</strong> Prozess,<br />

der unser ganzes langes Christenleben<br />

dauert, was die Tiefen- und Fe<strong>in</strong>re<strong>in</strong>igung<br />

des Herzens betrifft. Auf die<br />

Grundre<strong>in</strong>igung unseres Herzens, die<br />

es dem Herrn ermöglicht <strong>in</strong> uns zu wohnen,<br />

geht der Herr Jesus <strong>in</strong> Matthäus<br />

12,43-45 e<strong>in</strong>: „Wenn der unre<strong>in</strong>e Geist<br />

von e<strong>in</strong>em Menschen ausgefahren ist,<br />

so durchstreift er öde Stätten, sucht<br />

Ruhe und f<strong>in</strong>det sie nicht. Dann sagt<br />

er: Ich will wieder <strong>in</strong> me<strong>in</strong> Haus zurückkehren,<br />

aus dem ich fortgegangen b<strong>in</strong>.<br />

Und wenn er zurückkommt, so f<strong>in</strong>det<br />

er es unbenutzt, gekehrt und aufgeräumt.<br />

Dann geht er h<strong>in</strong> und nimmt<br />

sieben andere Geister mit sich, die<br />

schlimmer s<strong>in</strong>d als er selbst, und wenn<br />

sie h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>kommen, wohnen sie dar<strong>in</strong>,<br />

und es wird mit diesem Menschen<br />

schlimmer als es vorher war. So wird<br />

es auch mit diesem bösen Geschlecht<br />

ergehen.“ Diese erfolgt während und<br />

gleich nach der Bekehrung zum Herrn.<br />

Der Herr spricht hier von e<strong>in</strong>em wichtigen<br />

Pr<strong>in</strong>zip, es ist das Pr<strong>in</strong>zip der<br />

Wiederholungssünden, die <strong>in</strong> der Tat<br />

noch andere Geister wiederum nach<br />

sich ziehen und es zeigt uns auch,<br />

dass unser Herz zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

grundgere<strong>in</strong>igt werden muss, bevor<br />

der Herr Raum nehmen kann <strong>in</strong> uns.<br />

Das Pr<strong>in</strong>zip spricht auch davon, dass<br />

wir <strong>in</strong> diese sündige Welt h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>geboren<br />

s<strong>in</strong>d - <strong>in</strong> Sünden geboren, wie<br />

es David formuliert (vgl. Psalm 51,7).<br />

Dieses Gleichnis spricht von der Notwendigkeit<br />

e<strong>in</strong>er totalen Kehrtwende,<br />

von dem Bruch mit dem Bösen.<br />

Gläubige, die sich durch Wiederholungssünden<br />

Geister aufgeladen haben,<br />

wissen um die Dr<strong>in</strong>glichkeit des<br />

konsequenten Bruches mit alten Gewohnheiten,<br />

um dem Fe<strong>in</strong>d die Tür zu<br />

versperren <strong>in</strong> der Kraft unseres mächtigen<br />

Herrn Jesus. Dieses Thema ist<br />

e<strong>in</strong> <strong>in</strong> sich umfangreiches Thema, auf<br />

welches <strong>in</strong> diesem Rahmen nicht e<strong>in</strong>gegangen<br />

werden kann.<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 15


6. Beachte wie der Herr die<br />

Schlacken e<strong>in</strong>es Herzens entfernt<br />

Paulus spricht von verschiedenen<br />

Gefäßen, die wir im Reich Gottes vorf<strong>in</strong>den.<br />

Es s<strong>in</strong>d dies goldene, silberne,<br />

hölzerne, irdene Gefäße. vgl. 2.Timotheus<br />

2, 20. In Sprüche 25,4 f<strong>in</strong>den<br />

wir das Geheimnis der Behandlung<br />

Gottes an unserem Herzen: „Man tue<br />

die Schlacken vom Silber, so gel<strong>in</strong>gt<br />

dem Schmied das Gefäß; (…).“<br />

Der Herr zeigt e<strong>in</strong>em jeden Menschen<br />

die speziellen Akzente, die er<br />

<strong>in</strong> sich hat. Um es an e<strong>in</strong>em Beispiel<br />

zu sagen: Jemand, der zur Kleptomanie<br />

neigt, mag sicherlich auch e<strong>in</strong>en<br />

Lügengeist haben, aber muss nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt e<strong>in</strong>en Hang zur sexuellen<br />

Ausschweifung haben. Verstehen wir,<br />

worum es geht? Jeder Charakter hat<br />

bestimmte Neigungen, die sich stets<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em wiederkehrenden Verhaltensmuster<br />

zeigen, und diese Muster<br />

möchte der Herr verändern, <strong>in</strong>dem er<br />

an unserem Herzen arbeitet.<br />

Auch Paulus wusste von diesem Prozess,<br />

der Behandlung Gottes an unserem<br />

Herzen, denn er schrieb: „Wir<br />

sehen jetzt nur undeutlich wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

trüben Spiegel; dann aber von Angesicht<br />

zu Angesicht. Jetzt erkenne ich<br />

stückweise, dann aber werde ich erkennen,<br />

wie ich erkannt b<strong>in</strong>.“ (1.Kor<strong>in</strong>ther<br />

13,12) E<strong>in</strong> wunderbares Wort für<br />

die Beschreibung dieses Vorganges.<br />

Wir erkennen, wie Gott uns sieht. In<br />

der Klarheit unserer Sünde und natürlich<br />

mit den Augen der Vergebung<br />

durch das Blut Jesu. Zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

wird der Herr uns jedoch zeigen, wie<br />

es mit unseren Herzenshaltungen und<br />

Charaktersünden aussieht.<br />

Paulus hatte diesen Vorgang <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

gänzlichen Tiefe erfahren, denn<br />

er spürte nicht nur, dass der Herr an<br />

se<strong>in</strong>em Herzen und Charakter Schleifarbeiten<br />

vornimmt, sondern dass er alles<br />

irdisch Ges<strong>in</strong>nte <strong>in</strong> ihm und natürlich<br />

auch <strong>in</strong> uns sterben lässt. Wir alle<br />

kennen den berühmten Ausruf: „Ich<br />

sterbe täglich.“ (1.Kor<strong>in</strong>ther 15,31). Alles,<br />

was den Herrn nicht me<strong>in</strong>t, eben<br />

weil es irdisch ges<strong>in</strong>nt ist, wird <strong>in</strong> uns<br />

sterben müssen, und wie gut, dass<br />

der Herr daran arbeitet, denn es gibt<br />

ke<strong>in</strong>en anderen Weg als se<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der<br />

von dieser Welt zu lösen. So sterben <strong>in</strong><br />

uns sogar Vorstellungen und Ideen, <strong>in</strong><br />

welcher Art und Weise w i r das Reich<br />

Gottes bauen wollen, Haltungen und<br />

E<strong>in</strong>stellungen, Profilierungssucht und<br />

Manipulationsversuche, ja selbst irdisch<br />

ges<strong>in</strong>nte Gefühle werden e<strong>in</strong>st<br />

den Platz <strong>in</strong> uns e<strong>in</strong>nehmen, den der<br />

Herr für uns vorgesehen hat. Selbst<br />

die Gefühle, so sehen wir gerade <strong>in</strong><br />

der Person Paulus, wird der Herr <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>e Hände nehmen, sodass uns das<br />

betrübt, was den Herrn betrübt, dass<br />

uns das freuen wird, was den Herrn<br />

freut.<br />

7. Der Schmutz ist weg – die Folgen<br />

können dennoch nachwirken.<br />

Wenn ich wegen e<strong>in</strong>er völlig verschmutzten<br />

Frontscheibe me<strong>in</strong> Auto<br />

gegen e<strong>in</strong>en Baum setze, bleibt das<br />

Auto verbeult, auch wenn ich die<br />

Scheibe h<strong>in</strong>terher putze. So ist es<br />

auch <strong>in</strong> unserem Leben. Das gere<strong>in</strong>igte,<br />

geheiligte und Gott zugewandte<br />

Herz hat mit den Auswirkungen des<br />

zuvor unre<strong>in</strong>en Herzens zu kämpfen.<br />

Das heißt im Klartext: Gott lässt uns<br />

nicht im Unklaren über die Motive unserer<br />

Lebensentscheidungen und deren<br />

Auswirkungen. Wir erfahren also,<br />

warum wir welche Entscheidung wann<br />

getroffen haben, und welche Auswirkungen<br />

diese <strong>in</strong> unserem Leben hatte.<br />

Seelsorger haben nicht selten mit<br />

dieser Thematik zu tun. Wie oft sitzen<br />

Menschen we<strong>in</strong>end vor dem Trümmerhaufen<br />

ihres Lebens und bedauern<br />

zutiefst, dass sie dieses und jenes<br />

gemacht haben, um dann zu erkennen,<br />

dass sie dieses aus unlauteren<br />

Motiven taten. Am schlimmsten ist es,<br />

wenn andere Personen <strong>in</strong> diese Dynamik<br />

mit verwickelt wurden und die<br />

Leidtragenden s<strong>in</strong>d, und wenn diese<br />

Entscheidungen Konsequenzen für<br />

e<strong>in</strong> ganzes Leben hatten.<br />

Hier ist es wichtig, diese Nöte Gott zu<br />

br<strong>in</strong>gen, bei Gott und Leidtragenden<br />

um Vergebung zu bitten und angerichteten<br />

Schaden möglichst wieder<br />

gutzumachen. Wenn e<strong>in</strong> Mensch e<strong>in</strong>en<br />

Neuanfang mit Gott macht, löscht<br />

er damit se<strong>in</strong>e Vergangenheit nicht<br />

aus, aber er <strong>in</strong>terpretiert sie ganz anders.<br />

Niemand kann die vertane Zeit,<br />

die unglücklichen Umstände zurückholen.<br />

Aber wir dürfen aus Gottes Gnade<br />

und Vergebung nach vorn blicken – bis<br />

h<strong>in</strong> zur Ewigkeit. Gott bietet uns se<strong>in</strong>en<br />

Frieden an, damit wir Menschen<br />

als Friedensstifter wirken können. Wer<br />

die Herzensre<strong>in</strong>igung und damit verbundene<br />

völlige Umgestaltung des<br />

ganzen Lebens erfahren hat, kann e<strong>in</strong><br />

Segen se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem er von se<strong>in</strong>en Erfahrungen<br />

erzählt. Ob e<strong>in</strong> frei gewordener<br />

Alkoholiker, e<strong>in</strong> Friedvoller e<strong>in</strong>st<br />

Jähzorniger, e<strong>in</strong>e fröhliche Mutter, die<br />

früher ihre K<strong>in</strong>der als Last empfand<br />

oder was auch immer der Schmutzfleck<br />

auf dem Herzen war, wir können<br />

andere warnen, unsere Fehler nicht zu<br />

begehen.<br />

8. Achtung: Es kann sich<br />

wieder Schmutz ansammeln!<br />

Wie freuen wir uns, wenn wir endlich<br />

alle Fenster im Haus geputzt haben.<br />

Doch nach e<strong>in</strong>iger Zeit fehlt uns schon<br />

wieder der fleckenlose Durchblick. Mit<br />

unserem Herzen ist es nicht anders.<br />

Auch hier gibt es nicht das Motto „E<strong>in</strong>mal<br />

sauber – immer sauber“. Salomo<br />

rät uns: „Behüte de<strong>in</strong> Herz mit allem<br />

Fleiß, denn daraus quillt das Leben.“<br />

(Sprüche 4,23)<br />

Es gibt e<strong>in</strong>en wunderbaren Selbsterkennungstest,<br />

der uns <strong>in</strong> Johannes<br />

13,10.11 beschrieben wird. Im Bibelkommentar<br />

lesen wir dazu auf der Seite<br />

324:<br />

„Die Prüfung der Herzensre<strong>in</strong>igung.<br />

Christus gab se<strong>in</strong>en Jüngern zu verstehen,<br />

dass die Fußwaschung sie<br />

nicht von ihren Sünden re<strong>in</strong>igte, sondern<br />

dass die Re<strong>in</strong>igung ihres Herzens<br />

durch diesen demütigen Dienst geprüft<br />

wurde. Wenn das Herz gere<strong>in</strong>igt war,<br />

genügte diese Handlung (der Fußwaschung)<br />

vollauf, diese Tatsache zu offenbaren.“<br />

Unser Gericht beg<strong>in</strong>nt bereits auf Erden<br />

mit der Buße über unsere Sünden.<br />

Das ist unsere Seelenarbeit, dass wir<br />

den Herrn unser Herz durchforschen<br />

lassen, auf dass der Herr erkenne,<br />

wie wir es me<strong>in</strong>en (Psalm 139, 23).<br />

Als Gottesk<strong>in</strong>der haben wir e<strong>in</strong>en großen<br />

Vorsprung zu anderen Menschen.<br />

Wir dürfen all diese Inhalte mit dem<br />

Herrn, der unser bester Seelsorger<br />

ist, bere<strong>in</strong>igen. Der Herr arbeitet an<br />

den Schlacken e<strong>in</strong>es Gottesk<strong>in</strong>des,<br />

die Qualitäten aber wird Er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Reich gebrauchen. E<strong>in</strong>e völlige Tiefenre<strong>in</strong>igung<br />

ist die, dass wir alle W<strong>in</strong>kel<br />

unseres Herzens beleuchtet bekommen,<br />

so wie wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Haus auch<br />

die Ecken h<strong>in</strong>ter den Schränken und<br />

h<strong>in</strong>ter den Sofas re<strong>in</strong>igen würden.<br />

Wie der Herr an uns Menschen arbeitet,<br />

zeigt uns das Alte Testament.<br />

Wir wissen, es ist uns zum Vorbild, zur<br />

Erziehung geschrieben (2. Timotheus<br />

3,16) und so haben wir auch e<strong>in</strong> wenig<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> die Vorgehensweise Gottes.<br />

Dieses Thema wird <strong>in</strong> der Fortsetzung<br />

beleuchtet.<br />

S. Kohagen<br />

16<br />

Der Sabbatwächter


J U G E N D S E I T E N<br />

Wer b<strong>in</strong> ich?<br />

Wer b<strong>in</strong> ich?<br />

Unter der Überschrift „Psychische<br />

Probleme bei Jugendlichen“ las ich<br />

e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>teressanten Beitrag im Internet:<br />

„»Wer b<strong>in</strong> ich? Wofür braucht mich<br />

die Welt?« Jugendliche bef<strong>in</strong>den sich<br />

auf der Suche nach der eigenen Identität.<br />

Diese Zeit ist sehr schwierig.<br />

Viele Jugendliche entwickeln <strong>in</strong> dieser<br />

Zeit psychische Probleme. Sie f<strong>in</strong>den<br />

nur schwer zu sich selbst. Doch<br />

woran liegt das?“<br />

(www.gesundheitsseiten24.de)<br />

Wenn du, lieber Leser, jung bist oder<br />

mit Jugendlichen zu tun hast, lade ich<br />

dich e<strong>in</strong>, dich näher mit diesem Thema<br />

zu beschäftigen!<br />

Wenn behauptet wird, viele Jugendliche<br />

fänden nur schwer zu sich<br />

selbst, stehen wir dann nicht gleich<br />

da und me<strong>in</strong>en: „Selbstf<strong>in</strong>dung gehört<br />

nicht zum christlichen Verständnis.“?<br />

Wir belächeln entsprechende Veranstaltungen<br />

und persönliches Bemühen,<br />

das sich mit der eigenen Person<br />

beschäftigt, als Selbstf<strong>in</strong>dungstrips,<br />

die das Ego hochheben und skurrile<br />

Früchte tragen.<br />

Der erwähnte Internetartikel geht<br />

von der Tatsache aus, dass es wichtig<br />

sei, zu sich selbst zu f<strong>in</strong>den. Ist dem<br />

so? Was können wir als Christen dazu<br />

sagen, die doch das Motto: „Das Ich<br />

muss sterben“ häufig gebrauchen?<br />

Jugendzeit ist<br />

Entscheidungszeit<br />

„Denk an de<strong>in</strong>en Schöpfer <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er<br />

Jugend …“ (Prediger 12,1)<br />

Die Bibel rät gerade jungen<br />

Menschen, sich mit Gott<br />

zu beschäftigen und ihr Leben<br />

nach se<strong>in</strong>em Willen und Plan auszurichten.<br />

Diesen biblischen Aufruf<br />

können wir <strong>in</strong> direktem Zusammenhang<br />

mit der Fortführung des Internetbeitrages<br />

setzen:<br />

„Sie [die Jugendlichen] bilden eigene<br />

Normen und Werte und bauen<br />

e<strong>in</strong> neues Selbstbild auf. »Wer b<strong>in</strong><br />

ich, wo gehöre ich h<strong>in</strong>, wo ist me<strong>in</strong><br />

Platz <strong>in</strong> dieser Familie und der Gesellschaft?<br />

Welchen Weg soll ich e<strong>in</strong>schlagen,<br />

was soll aus mir werden?«<br />

Dies s<strong>in</strong>d Fragen, die sich Jugendliche<br />

stellen, um sich e<strong>in</strong> eigenes<br />

Lebensmuster zu weben. Ihre Antworten<br />

f<strong>in</strong>den sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em festen<br />

gesellschaftlichen Umfeld mit festen<br />

Lebensentwürfen und positiven Bildern<br />

von der Zukunft.“<br />

Das kl<strong>in</strong>gt sehr positiv und ist es<br />

auch. Aber dann greifen die Autoren<br />

dieses Jugendartikels das eigentliche<br />

Problem auf: Jugendliche, die sich<br />

nicht f<strong>in</strong>den.<br />

„Denn leider gibt es immer weniger<br />

Gewissheiten und Selbstverständlichkeiten,<br />

auf die Jugendliche bauen können.<br />

Deshalb s<strong>in</strong>d die Jugendjahre für<br />

viele e<strong>in</strong>e Zeit der Selbstzweifel,<br />

Ängste und Frustrationen. Woran sollen<br />

sie sich orientieren?“<br />

Immer mehr Jugendliche erleben<br />

ke<strong>in</strong> glückliches, wegweisendes<br />

Elternhaus, haben Probleme <strong>in</strong> der<br />

Schule, f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>e Perspektive<br />

im Beruf und ihrer persönlichen<br />

Zukunftsgestaltung. Wie kann man<br />

dastehen als junger Mensch – ohne<br />

festes Fundament und sicheren Halt?<br />

Manche heben ab, haben die Bodenhaftung<br />

verloren, wie es so schön<br />

heißt. Andere schwanken h<strong>in</strong> und her.<br />

E<strong>in</strong> viel zu großer Teil liegt sogar am<br />

Boden. Ich muss das nicht weiter ausmalen.<br />

Wir kennen die Probleme aus<br />

den Medien oder vielleicht auch von<br />

pöbelnden, randalierenden Jugendlichen<br />

im Park. Unter den K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen <strong>in</strong> Deutschland s<strong>in</strong>d<br />

21,9 Prozent psychisch auffällig und<br />

9,7 Prozent psychisch krank. Dabei<br />

sehen die häufigsten Diagnosen so<br />

aus: Angststörung - 10,0 Prozent,<br />

Störung des Sozialverhaltens - 7,6<br />

Prozent, Depression - 5,4 Prozent,<br />

ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung)<br />

- 2,2 Prozent.<br />

(Ergebnisse der Studie zur Gesundheit<br />

von K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen<br />

<strong>in</strong> Deutschland KiGGS, 2006, nach<br />

www.bptk.de)<br />

Können wir die Nöte dieser Jugendlichen<br />

verstehen? Denken wir wieder an<br />

das Fundament und den Halt. Wenn<br />

das fehlt, fehlt jegliche Orientierung.<br />

Wie soll sich e<strong>in</strong> junger Mensch da<br />

f<strong>in</strong>den und zum Guten orientieren?<br />

Warum suchen gerade junge Menschen<br />

Halt <strong>in</strong> der Gruppe? Sie s<strong>in</strong>d<br />

alle<strong>in</strong> haltlos. Sich angenommen,<br />

ernst genommen und wertgeschätzt<br />

wissen, um se<strong>in</strong>er Selbst willen, s<strong>in</strong>d<br />

Grundvoraussetzungen für die psychische<br />

Gesundheit. Wer möchte<br />

nicht geliebt und beachtet werden<br />

oder Hilfe und Trost erfahren?<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 17


Wer b<strong>in</strong> ich?<br />

Fromme<br />

Missverständnisse<br />

Wir kennen schöne Redewendungen,<br />

mit denen wir manchmal um<br />

uns werfen, und die gründlich missverstanden<br />

werden können. „Das Ich<br />

muss sterben!“ ist so e<strong>in</strong> Satz. Stellt<br />

euch vor, wir sagen das zu e<strong>in</strong>em<br />

haltlosen, suchenden Jugendlichen.<br />

Er hat se<strong>in</strong> „Ich“ noch gar nicht entdeckt.<br />

Im Gegenteil, irgendwie fühlt er<br />

sich leer, wie tot. Er wüsste so gern,<br />

wer er ist und warum er lebt. S<strong>in</strong>d<br />

das schon egoistische Gedanken?<br />

Sucht er etwas, von dem wir sagen:<br />

E<strong>in</strong> Christ darf so nicht denken und<br />

suchen? S<strong>in</strong>d das eventuell Tendenzen<br />

<strong>in</strong> Richtung Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

und Selbstverwirklichung, vor deren<br />

biblischer Def<strong>in</strong>ition wir uns manchmal<br />

zu fürchten sche<strong>in</strong>en?<br />

Das Ich sterben zu lassen, bedeutet<br />

nicht, sich selbst zu vergessen und<br />

aufzugeben, wertlos oder nutzlos zu<br />

se<strong>in</strong>. Es heißt auch nicht, dass man<br />

ke<strong>in</strong>e Wünsche, Pläne und Ziele mehr<br />

haben darf. Nicht auf sich zu achten,<br />

se<strong>in</strong>e Bedürfnisse zu verleugnen, ke<strong>in</strong>e<br />

Lebensfreude zu empf<strong>in</strong>den oder<br />

se<strong>in</strong>en Pflichten und Aufgaben nicht<br />

verantwortungsbewusst nachzukommen,<br />

ist nicht gleichbedeutend mit e<strong>in</strong>em<br />

gestorbenen Ich!<br />

Es kann <strong>in</strong> der Tat alles <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

falsche Richtung laufen, wenn wir<br />

Gott nicht e<strong>in</strong>beziehen. Wenn wir uns<br />

aber die Mühe machen, diese Selbstf<strong>in</strong>dung<br />

von der Bibel<br />

her zu betrachten,<br />

kommen wir zu<br />

w u n d e r b a r e n<br />

Ergebnissen.<br />

In den Zeugnissen<br />

lesen<br />

wir: „Das Leben<br />

des Christen ist<br />

ke<strong>in</strong>e Veränderung<br />

oder<br />

Verbesserung<br />

des alten Lebens,<br />

sondern<br />

e<strong>in</strong>e Umwandlung<br />

der Natur. Das Ich<br />

und die Sünde sterben,<br />

und es beg<strong>in</strong>nt e<strong>in</strong><br />

völlig neues Leben. Dieser<br />

Wechsel kann nur durch<br />

das kräftige Wirken des Heiligen<br />

Geistes geschehen.“<br />

(Das Leben Jesu, S. 155)<br />

„Das eigene Ich muss sterben.<br />

Christus muss <strong>in</strong> dir leben und <strong>in</strong> dir<br />

e<strong>in</strong>e Quelle se<strong>in</strong>, die <strong>in</strong>s ewige Leben<br />

quillt.“ (Zeugnisse Band 2, S. 91)<br />

Obwohl diese Aussagen e<strong>in</strong>deutig<br />

s<strong>in</strong>d, wird es manchmal so verstanden,<br />

als hätten wir ke<strong>in</strong>e Persönlichkeit<br />

mehr. Dem ist nicht so. Auch<br />

darüber schreibt E.G. White:<br />

„Gott wünscht, dass <strong>in</strong> unserem<br />

Lob, das zu ihm emporsteigt, unsere<br />

eigene Persönlichkeit mitschw<strong>in</strong>gt.“<br />

(Das Leben Jesu, S. 337)<br />

„Die H<strong>in</strong>gabe des Ichs, die Unterstellung<br />

der ganzen Persönlichkeit<br />

unter den Willen Gottes erfordert<br />

große Anstrengungen; aber der<br />

Mensch muss sich vor dem Herrn<br />

demütigen, ehe er <strong>in</strong> Heiligkeit wiedergeboren<br />

werden kann.“<br />

(Der Weg zu Christus, S. 30)<br />

Das gestorbene Ich sollte Platz machen<br />

für Gott – nicht um uns menschlichen<br />

Ansichten zu unterwerfen:<br />

„Niemand darf se<strong>in</strong>e eigene Persönlichkeit<br />

<strong>in</strong> der e<strong>in</strong>es andern Menschen<br />

aufgehen lassen.“<br />

(Das Leben Jesu, S. 542)<br />

„In unserem Dienst müssen wir die<br />

Menschen direkt zu Christus br<strong>in</strong>gen.<br />

Sie s<strong>in</strong>d Christi Eigentum und ihm alle<strong>in</strong><br />

verantwortlich unterstellt. Jeder<br />

Mensch hat e<strong>in</strong>e eigene Persönlichkeit,<br />

die ke<strong>in</strong> anderer für sich<br />

beanspruchen darf.“<br />

(Evangelisation, S. 307)<br />

Schon <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>dererziehung müssen<br />

wir den Grundste<strong>in</strong> legen, damit<br />

sich unsere K<strong>in</strong>der später als eigenständige<br />

Wesen <strong>in</strong> ihrer Individualität<br />

von Gott geliebt, angenommen und<br />

geführt wissen. „Erlaubt den euch<br />

anvertrauten K<strong>in</strong>dern, e<strong>in</strong>e eigene<br />

Persönlichkeit zu haben, wie auch ihr<br />

e<strong>in</strong>e habt.“<br />

(Wie führe ich me<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d, S. 129)<br />

Reizwort<br />

Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

Allgeme<strong>in</strong> wird Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

als das überhebliche auf sich selbst<br />

Vertrauen und Bauen verstanden –<br />

vor allem <strong>in</strong> christlichen Kreisen. Sicher<br />

ist es auch oft so. Aber es gibt<br />

auch e<strong>in</strong>e andere Seite, die mich fragen<br />

lässt: Wie kann Selbstbewusstse<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> jedem Falle negative<br />

Eigenschaft se<strong>in</strong>, wenn Jesus sogar<br />

selbstbewusst war? Von ihm lesen<br />

wir <strong>in</strong> Die Leiden Christi: „Der Engel<br />

zog sich zurück; Jesus blieb ruhig<br />

und selbstbewusst stehen …“ (S. 31)<br />

Jesus war sich se<strong>in</strong>er selbst, se<strong>in</strong>er<br />

engen Verb<strong>in</strong>dung zum Vater, se<strong>in</strong>er<br />

Mission bewusst. Verschiedene<br />

Zeugnisse bestätigen das:<br />

„In der Antwort an se<strong>in</strong>e Mutter zeigte<br />

Jesus zum ersten Mal, dass ihm<br />

se<strong>in</strong>e enge Beziehung zu Gott bewusst<br />

war.“ (Das Leben Jesu, S. 65)<br />

„Er [Jesus] war sich se<strong>in</strong>er Göttlichkeit<br />

völlig bewusst …“ (ebd. S. 644)<br />

„Jesus … g<strong>in</strong>g <strong>in</strong> die Wüste, … um<br />

über se<strong>in</strong>e Aufgabe, se<strong>in</strong>e Mission,<br />

nachzudenken und um sich für den<br />

Dornenweg, der vor ihm lag, durch<br />

Beten und Fasten Kraft und Stärke zu<br />

holen.“ (ebd. S. 97)<br />

Zum Begriff Selbstbewusstse<strong>in</strong> f<strong>in</strong>den<br />

wir folgende Def<strong>in</strong>ition:<br />

„Zum e<strong>in</strong>en wird darunter das aktive<br />

durch <strong>in</strong>nere Denkvorgänge herbeigeführte<br />

Erkennen der eigenen<br />

Persönlichkeit verstanden (englisch<br />

„self-awareness“). Die Frage: „Wer<br />

oder was b<strong>in</strong> ich?“ kann als Ergebnis<br />

dieses Denkvorgangs beantwortet<br />

werden.“ (Wikipedia)<br />

Dieser Erkenntnisprozess über unser<br />

Verhältnis zu Gott ist zw<strong>in</strong>gend<br />

erforderlich, um überhaupt den Weg<br />

18<br />

Der Sabbatwächter


der Erlösung zu f<strong>in</strong>den. Sich selbst<br />

als Sünder und erlösungsbedürftig<br />

zu erkennen, ist ebenso notwendig,<br />

wie die Erkenntnis e<strong>in</strong> geliebtes Geschöpf<br />

Gottes zu se<strong>in</strong>. „Jesus will<br />

den Hilflosen helfen und diejenigen<br />

aufbauen, die sich ihrer Schwachheit<br />

voll bewusst s<strong>in</strong>d.“<br />

(Zeugnisse Band 2, S. 101)<br />

Weiter lesen wir die Wikipedia-Def<strong>in</strong>ition:<br />

„Zum anderen beschreibt „Selbstbewusstse<strong>in</strong>“<br />

etwas, was im Englischen<br />

„self-confidence” oder „self-assurance“<br />

heißt. „confidence“ heißt „Vertrauen,<br />

Zuversicht“; „assurance“ heißt<br />

„Gewissheit, Sicherheit, Vertrauen“.<br />

E<strong>in</strong> selbstbewusster Mensch verspürt<br />

diese vier D<strong>in</strong>ge <strong>in</strong> so starkem Maße,<br />

dass er se<strong>in</strong>er Zukunft relativ optimistisch,<br />

angstfrei, sorglos und unbekümmert<br />

entgegengeht.“ Wenn wir all diese<br />

wunderbaren Begriffe (Vertrauen, Zuversicht,<br />

Gewissheit, Sicherheit und<br />

Vertrauen) mit Gott <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung br<strong>in</strong>gen,<br />

können wir wirklich optimistisch,<br />

angstfrei, sorglos und unbekümmert<br />

<strong>in</strong> die Zukunft gehen. Diese <strong>in</strong>nere<br />

Stärke, die selbstbewusst wirkt, ist e<strong>in</strong><br />

Ruhen <strong>in</strong> Gott, das e<strong>in</strong>em lebendigen<br />

Glauben und festem Vertrauen zu Gott<br />

entspr<strong>in</strong>gt.<br />

„Glauben und Heilsgewissheit zu besitzen,<br />

ist unser Vorrecht. ...<br />

Immer mehr schw<strong>in</strong>det der beharrliche<br />

Glaube. Dieser muss <strong>in</strong> den<br />

Herzen der K<strong>in</strong>der Gottes neu belebt<br />

werden. Wir müssen die Segnungen<br />

Gottes beanspruchen. Glaube, lebendiger<br />

Glaube, führt uns allezeit zu<br />

Gott und se<strong>in</strong>er Herrlichkeit empor,<br />

während uns der Unglaube <strong>in</strong> F<strong>in</strong>sternis<br />

und Tod vers<strong>in</strong>ken lässt.“<br />

(Zeugnisse Band 1, S. 163)<br />

F<strong>in</strong>de dich selbst,<br />

denn du bist schon<br />

längst gefunden!<br />

Jedes K<strong>in</strong>d, das geboren wird, ist e<strong>in</strong><br />

wunderbarer Gedanke Gottes.<br />

Der Bibelvers „Denk an de<strong>in</strong>en<br />

Schöpfer <strong>in</strong> de<strong>in</strong>er Jugend“ wird<br />

meist nur als Lebensplanungsaufruf<br />

verstanden. Er kann e<strong>in</strong>em suchenden<br />

Menschen aber auch sagen:<br />

F<strong>in</strong>de dich selbst, denn du bist<br />

schon längst gefunden!<br />

1. Du hast e<strong>in</strong>en Schöpfer! Ob Menschen dich ablehnen, de<strong>in</strong>e Familie<br />

schwierig ist oder du noch ke<strong>in</strong>en rechten Platz im Leben gefunden hast:<br />

Gott hat dich gewollt! Du bist weder e<strong>in</strong> Zufall noch e<strong>in</strong> „Unfall“! Der Schöpfer<br />

des Himmels und der Erde hat dich <strong>in</strong>s Leben gerufen!<br />

2. Du hast e<strong>in</strong>en Schöpfer, der dich kennt und liebt! Du bist persönlich von<br />

Gott erdacht. De<strong>in</strong>e Individualität ist ke<strong>in</strong>e Laune der Natur. Gott kennt dich<br />

mit Namen und weiß alles über dich. Sogar die Anzahl de<strong>in</strong>er Haare ist ihm<br />

bekannt. Du bist wertvoll, weil Gott dich als wert erachtet. Du trägst die<br />

Handschrift Gottes <strong>in</strong> dir, auch wenn sie tief verschüttet se<strong>in</strong> mag. Du kannst<br />

sie ans Licht holen!<br />

3. Gott ist traurig, weil du de<strong>in</strong> Leben bisher geführt hast, ohne nach ihm zu<br />

fragen. De<strong>in</strong>e Lebensweise, die vielen D<strong>in</strong>ge, die du gegen Gottes Willen<br />

getan hast, trennen dich von ihm. Gott ruft dich zur Umkehr <strong>in</strong> e<strong>in</strong> neues<br />

Leben mit ihm!<br />

4. De<strong>in</strong> Schöpfer sieht de<strong>in</strong>e Not, kennt de<strong>in</strong>e Probleme und möchte dir<br />

helfen.<br />

5. Gott hat dich nicht für die Vergänglichkeit geschaffen. Er möchte, dass<br />

du ewig mit ihm leben kannst! Um dir die Brücke zu ihm zu bauen, gab er<br />

se<strong>in</strong>en e<strong>in</strong>zigen Sohn Jesus Christus an de<strong>in</strong>er Stelle. Er starb für dich, für<br />

de<strong>in</strong>e Schuld, damit du ewig leben darfst – wenn du es möchtest! Nimm das<br />

Opfer Jesu an, frage nach Gottes Willen und lebe als Christ! Sei das, wozu<br />

Gott dich schuf: se<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d!<br />

Sich selbst f<strong>in</strong>den, heißt sich als K<strong>in</strong>d Gottes f<strong>in</strong>den!<br />

6. Die psychischen Nöte vieler Jugendlicher kann Gott wunderbar lösen:<br />

„Ich kenne nicht mal me<strong>in</strong>en Vater!“<br />

– Du hast e<strong>in</strong>en Vater im Himmel! (Matthäus 6,9)<br />

„Me<strong>in</strong>e Mutter hat nur den Term<strong>in</strong> zur Abtreibung verpasst!“<br />

– Gott hat dich gewollt! (Psalm 139)<br />

„Ich b<strong>in</strong> nicht liebenswert!“<br />

– Gott hat dich wunderbar gemacht! (Psalm 139,14)<br />

„Ich habe ke<strong>in</strong>e Familie!“<br />

– Gott möchte, dass du zu se<strong>in</strong>er Familie gehörst! (1. Joh. 3,1)<br />

„Ich habe ke<strong>in</strong>e Freunde!“<br />

– Jesus Christus möchte de<strong>in</strong> Freund se<strong>in</strong>! (Johannes 15,14)<br />

„Mich liebt ke<strong>in</strong>er!“<br />

– Du bist von Gott geliebt! (1. Johannes 4,10)<br />

„Ke<strong>in</strong>er versteht mich!“<br />

– Gott kennt und versteht dich! (Jesaja 43,1)<br />

„Ke<strong>in</strong>er hört mir zu!“<br />

– Gott erhört Gebet! (Psalm 50,15)<br />

„Ke<strong>in</strong>er braucht mich!“<br />

– Gott braucht dich! (Matthäus 28,19.20.; 1. Petrus 4,10)<br />

„Mir hilft ke<strong>in</strong>er!“<br />

– Gott möchte dir helfen! (Psalm 46,2)<br />

„Es hat alles ke<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n!“<br />

– Gott gibt de<strong>in</strong>em Leben e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>n! (Johannes 3,16)<br />

„Ich habe Angst!“<br />

– Gott ist bei dir! (Psalm 23)<br />

„Ich habe ke<strong>in</strong>e Freude!“<br />

– Gott möchte dir Freude schenken! (Psalm73,28)<br />

„Ke<strong>in</strong>er tritt für mich e<strong>in</strong>!“<br />

– Jesus ist für dich persönlich gestorben! (Psalm 73,23-26)<br />

„Ich habe ke<strong>in</strong>e Zukunft!“<br />

– Gott bietet dir das ewige Leben an! (Johannes 10,27.28.)<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 19


Wer b<strong>in</strong> ich?<br />

Das kl<strong>in</strong>gt zunächst wie e<strong>in</strong>e unglaubliche<br />

Theorie. Gott kennenlernen<br />

braucht Zeit. Erfahrungen<br />

machen braucht Zeit. Wer schon e<strong>in</strong><br />

K<strong>in</strong>d Gottes ist, darf e<strong>in</strong>e Brücke für<br />

Suchende und Verirrte se<strong>in</strong>. An uns<br />

Christen sehen Außenstehende, ob<br />

da etwas dran ist am Glauben, ob es<br />

sich lohnt, sich auf Gott e<strong>in</strong>zulassen.<br />

„Es gibt viele, die wenig Frieden und<br />

Freude haben, obwohl sie den Geboten<br />

Gottes zu gehorchen trachten.<br />

Diese mangelnde Erfahrung liegt <strong>in</strong><br />

der ungenügenden Ausübung ihres<br />

Glaubens begründet. Sie gehen, als<br />

befänden sie sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em salzigen<br />

Land, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er verdorrten E<strong>in</strong>öde. Sie<br />

beanspruchen wenig für sich, während<br />

sie viel anfordern könnten, denn<br />

Gottes Verheißungen s<strong>in</strong>d unbegrenzt.<br />

Sie vermitteln ke<strong>in</strong> zuverlässiges<br />

Bild von der Heiligung, die durch Gehorsam<br />

der Wahrheit gegenüber erlangt<br />

wird. Der Herr möchte, dass alle<br />

se<strong>in</strong>e Söhne und Töchter glücklich,<br />

friedfertig und gehorsam s<strong>in</strong>d. Diese<br />

Segnungen erlangt der Gläubige dadurch,<br />

dass er sich <strong>in</strong> der Treue übt.<br />

Durch die Glaubenstreue kann jeder<br />

charakterliche Mangel ausgeglichen,<br />

jede Verunre<strong>in</strong>igung beseitigt, jeder<br />

Fehler behoben und jede Tugend entwickelt<br />

werden.“<br />

(Wirken der Apostel, S. 561)<br />

Also ke<strong>in</strong> totes Ich?<br />

Der selbstsüchtige Wille, der nicht<br />

nach Gott und dem Nächsten fragt,<br />

ist das Ich, das aufgegeben werden<br />

muss. Das zuvor sündige Ich wird<br />

e<strong>in</strong>gebunden <strong>in</strong> die Liebe Gottes und<br />

dadurch völlig neu. E<strong>in</strong> Ich im S<strong>in</strong>ne<br />

der <strong>in</strong>dividuellen Persönlichkeit des<br />

gesamten Menschen ist nicht tot.<br />

Im Gegenteil! Der Mensch kann erst<br />

wahrhaft lebendig se<strong>in</strong>, wenn er durch<br />

Christus e<strong>in</strong> Leben annimmt, das bis<br />

<strong>in</strong> die Ewigkeit reicht.<br />

Wir werden aufgerufen, unser neues<br />

Ich zu entdecken, das alles andere als<br />

tot ist! Der neue Mensch <strong>in</strong> Christus<br />

ist lebendig und aktiv <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Leben,<br />

das von der Liebe zu Gott und den<br />

Mitmenschen geprägt ist. Wir s<strong>in</strong>d<br />

aufgerufen, dass wir uns Gott h<strong>in</strong>geben,<br />

nicht aber als Tote, sondern<br />

Lebendige. (Römer 12,1)<br />

E<strong>in</strong> Leben, das Gott gefällt, nach se<strong>in</strong>em<br />

Willen fragt und handelt, strahlt<br />

e<strong>in</strong>e Lebensfreude aus, die weit über<br />

e<strong>in</strong>e augenblickliche Freude h<strong>in</strong>ausgeht.<br />

Während empfundene Freude <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em gottlosen Leben stets um ihre<br />

Vergänglichkeit weiß und nur schnell<br />

genießen will, weil der Tod nur zu eilend<br />

e<strong>in</strong> ewiges Stoppschild setzt, ist<br />

die Freude e<strong>in</strong>es Christen grenzenlos.<br />

Darum sagt der Bibelvers: „Auch<br />

ihr ward tot durch eure Übertretungen<br />

und Sünden“ (Epheser 2,1). Doch<br />

nun s<strong>in</strong>d wir „mit Christus lebendig<br />

gemacht!“ (Vers 5).<br />

Das Gebot „Liebe de<strong>in</strong>en Nächsten<br />

wie dich selbst!“ lässt uns wissen,<br />

dass wir uns selbst annehmen dürfen.<br />

Was wir anderen Gutes tun wollen,<br />

dürfen wir auch uns selbst tun. Es<br />

ist ke<strong>in</strong> Egoismus, für sich zu sorgen,<br />

auf sich zu achten und sich um se<strong>in</strong>e<br />

Bedürfnisse zu kümmern. Warum<br />

sollte uns e<strong>in</strong>e gesunde Lebensweise<br />

wichtig se<strong>in</strong>, wenn unsere Person unwichtig<br />

ist? Wenn Gott <strong>in</strong> uns wohnen<br />

möchte, dann möchte er nicht auf e<strong>in</strong>em<br />

Friedhof e<strong>in</strong>ziehen. Gott liebt lebendige<br />

Menschen! Ansonsten wäre<br />

es ihm gleichgültig, wenn wir sterben<br />

und auf ewig tot s<strong>in</strong>d. Jesus sagt: „Ich<br />

lebe und ihr sollt auch leben!“<br />

(Johannes 14,19)<br />

„Nur wenn wir Gott über alles lieben,<br />

vermögen wir auch unseren Nächsten<br />

rückhaltlos zu lieben.“ schreibt E.G.<br />

White <strong>in</strong> Das Leben Jesu, S. 600. Ich<br />

möchte es zusätzlich so formulieren:<br />

Nur wenn wir Gott über alles lieben,<br />

können wir auch uns selbst im rechten<br />

S<strong>in</strong>ne lieben. Wenn wir uns nicht annehmen<br />

können, uns wertlos fühlen,<br />

vielleicht als misslungenes Zufallsprodukt<br />

der Natur betrachten, dann<br />

beleidigen wir Gott, der uns schuf!<br />

„Der Schöpfer aller Welten liebt<br />

diejenigen, die sich se<strong>in</strong>em Dienst<br />

weihen, so wie er se<strong>in</strong>en Sohn liebt.<br />

… Er wünscht, dass wir als Wesen se<strong>in</strong>er<br />

Gnade uns alles dessen erfreuen,<br />

was unseren Charakter veredeln, erweitern<br />

und erheben wird. Er wartet<br />

darauf, dass er die Jugend mit Kraft<br />

von oben erfüllen kann, damit sie unter<br />

dem blutbefleckten Banner Christi<br />

stehen mögen, zu wirken, wie er wirkte,<br />

Seelen auf rechte Pfade zu leiten<br />

und die Füße vieler auf den ewigen<br />

Felsen zu stellen.“<br />

(Fußspuren, S. 411)<br />

„Helft der Jugend, den S<strong>in</strong>n des Lebens<br />

zu verstehen, nämlich Gott zu<br />

ehren und segensreich für ihre Mitmenschen<br />

zu se<strong>in</strong>. Zeigt ihnen die besorgte<br />

Liebe des himmlischen Vaters<br />

und die hohe Bestimmung, auf die<br />

sie <strong>in</strong> der Lebensschule vorbereitet<br />

werden sollen. Macht ihnen deutlich,<br />

dass sie zur Gottesk<strong>in</strong>dschaft berufen<br />

s<strong>in</strong>d und dass das e<strong>in</strong>e Auszeichnung<br />

ist.“ (Patriarchen u. Propheten, S. 582)<br />

Wer bist du? Du bist<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d Gottes!<br />

Arno Backhaus br<strong>in</strong>gt es <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Lied zum Ausdruck, <strong>in</strong> dem er<br />

zunächst alles beschreibt, was er<br />

nicht ist. Das s<strong>in</strong>d angesehene Karriereziele<br />

<strong>in</strong> der Welt. Doch dann s<strong>in</strong>gt<br />

er froh: „Aber ich b<strong>in</strong> e<strong>in</strong> Diener des<br />

Schöpfers dieser Welt!“ Seid euch<br />

der Freude bewusst, dass Gott euch<br />

liebt und e<strong>in</strong>en wunderbaren Plan für<br />

euer Leben hat, der bis <strong>in</strong> die Ewigkeit<br />

reicht!<br />

Gerade war e<strong>in</strong> Vertreter e<strong>in</strong>es<br />

christlichen Verlages bei uns. Er<br />

schenkte uns e<strong>in</strong> Teelicht mit der<br />

Aufschrift „Lass ke<strong>in</strong>en Tag ohne<br />

Freude vergehen!“ Das wünsche ich<br />

euch allen!<br />

Ines Müller<br />

20<br />

Der Sabbatwächter


Süddeutsche Vere<strong>in</strong>igungskonferenz 2011<br />

Der Bericht der Hilfswerke war <strong>in</strong>formativ<br />

und bewegend. Schwester<br />

Laugallies berichtete von der Arbeit<br />

im Hilfswerk „Guter Samariter“.<br />

Über das Hilfswerk „Brücke zum<br />

Leben e.V.“ berichteten Geschwister<br />

Köbele. Bei ihren Erzählungen und<br />

Erfahrungen <strong>in</strong> Afrika bewegte sie besonders<br />

e<strong>in</strong> schwer verbanntes K<strong>in</strong>d,<br />

für das weiterführende Operationen<br />

benötigt werden. Die Bilder berührten<br />

Herzen, die weiterh<strong>in</strong> offen se<strong>in</strong> mögen,<br />

die Geschwister <strong>in</strong> anderen Ländern<br />

zu unterstützen.<br />

Die Süddeutsche Vere<strong>in</strong>igungskonferenz<br />

<strong>in</strong> Mosbach, welche unter dem<br />

Motto:<br />

„Mit Jesus neu anfangen“<br />

stand, war auch dieses Jahr e<strong>in</strong>e<br />

aufbauende Veranstaltung für Geist<br />

und Seele. Bei der Begrüßung am<br />

Sabbat konnten wir feststellen, dass<br />

Nationalitäten wie Portugal, Spanien,<br />

Australien und England vertreten<br />

waren. Wie wir hörten, konnten die<br />

italienischen Geschwister bedauerlicherweise<br />

aufgrund e<strong>in</strong>es Todesfalles<br />

nicht kommen. Den Geschwistern<br />

und Angehörigen gilt unser ganzes<br />

Mitgefühl.<br />

Bruder Serban eröffnete die Konferenz<br />

mit e<strong>in</strong>er Predigt über die Freiheit.<br />

Die Freiheit im Herrn bedeutet,<br />

Gottes Liebe zu erfahren und weiterzugeben.<br />

Bruder Laugallies sprach darüber,<br />

dass man die Vergangenheit nur<br />

mit Jesus Christus völlig bewältigen<br />

kann, da nur unser Herr als Schöpfer<br />

der Menschen uns tiefgreifend heilen<br />

kann.<br />

Der Sabbat begann mit dem Wort<br />

aus Psalm 139,23-24: „Erforsche<br />

mich Gott und prüfe mich, wie ich es<br />

me<strong>in</strong>e.“<br />

Bruder Köbele, der uns durch die<br />

Sabbatschule führte, er<strong>in</strong>nerte an<br />

das Wort von Schwester White: „Es<br />

ist schwerer verloren zu gehen, als<br />

gerettet zu werden, wenn wir gerettet<br />

werden wollen“. Die Lektion führte uns<br />

zur Verfolgungszeit der Christenheit.<br />

Die Beiträge er<strong>in</strong>nerten uns daran, <strong>in</strong><br />

aller Kraft für unseren Herrn <strong>in</strong> dieser<br />

Welt zu zeugen und uns vom Herrn<br />

zubereiten zu lassen. Es war Bruder<br />

Köbele sehr wichtig mit Nachdruck zu<br />

ermutigen: Es gibt ke<strong>in</strong>en Anlass zur<br />

Furcht, denn all diese D<strong>in</strong>ge s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong><br />

Zeichen dafür, dass unser Herr bald<br />

kommt.<br />

Die Predigt von Bruder Castellanos<br />

vermittelte uns das Pr<strong>in</strong>zip der ewigen<br />

und der gegenwärtigen Wahrheit. Wir<br />

müssen erkennen, dass wir alle e<strong>in</strong>en<br />

neuen Anfang mit Jesus brauchen.<br />

Wollen wir die Geme<strong>in</strong>de aufbauen,<br />

so sollten wir ermutigt se<strong>in</strong> und uns<br />

auch aufbauend verhalten. Wir sollten<br />

stets nach vorne schauen. Der Herr<br />

möchte, dass wir jetzt neu mit Ihm anfangen.<br />

Die Jugend hat sich wahrlich <strong>in</strong>s<br />

Zeug gelegt, um uns zu zeigen,<br />

worum es im Glaubensleben geht.<br />

Sie s<strong>in</strong>d „Aufgestanden zum Lauf,<br />

den wir hier zu vollenden haben“. In<br />

Form von Rollenspielen wurde das<br />

Thema anschaulich dargestellt. Der<br />

Moderator Nico Sperlich versicherte<br />

uns, dass hier alle<strong>in</strong> die Ehre Gottes<br />

zählt, und dass die Jugend von heute<br />

die Erwachsenen von morgen <strong>in</strong> unseren<br />

Reihen s<strong>in</strong>d. Recht haben sie,<br />

die jungen Geschwister. Das mögen<br />

wir niemals vergessen im Umgang mit<br />

ihren Fragen, die sie an uns haben.<br />

Mit wunderbaren Liedern und musikalischen<br />

Darbietungen wurde der<br />

Jugendnachmittag umrahmt. Es war<br />

e<strong>in</strong>e Freude so e<strong>in</strong>e blühende Jugendarbeit<br />

sehen zu können! Weiter so!<br />

Mögen wir beten für alle Jugendleiter<br />

und die Jugendlichen, die stets unserer<br />

Unterstützung bedürfen.<br />

Schwester Kohagen berichtete <strong>in</strong> der<br />

Gesundheitsstunde ausführlich über<br />

den Weg, den der Herr mit uns geht,<br />

wenn Beziehungen heilen sollen, und<br />

Bruder Gessner rundete das Thema<br />

„Mite<strong>in</strong>ander neu anfangen“ mit Überlegungen<br />

zu unserer Beziehung zu<br />

unserem Herrn ab. „E<strong>in</strong> E<strong>in</strong>zelner“,<br />

so zitierte Bruder Gessner die Worte<br />

von Ellen White, „der Gottes Segen<br />

ernsthaft erfleht, reicht aus, um etwas<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de zu bewegen“.<br />

Der Sonntagmorgen wurde e<strong>in</strong>geleitet<br />

mit e<strong>in</strong>er wunderbaren Predigt von<br />

Bruder Laugallies zum Thema „Hoffnung<br />

haben“ .<br />

Unser Vorsteher Bruder Castellanos<br />

nimmt zwei D<strong>in</strong>ge von dieser Konfernz<br />

mit:<br />

1. Der Anfang der Freiheit ist, Gottes<br />

Liebe zu erfahren,<br />

2. Jesus kann entwirren, was verstrickt<br />

ist.<br />

Bruder Castellanos wünscht allen<br />

Geschwistern, dass sie neu mit Jesus<br />

starten, egal wo sie sich <strong>in</strong>nerlich<br />

gerade bef<strong>in</strong>den, denn „unsere Verlegenheit<br />

ist Gottes Gelegenheit“.<br />

In diesem S<strong>in</strong>ne und mit dieser Ermutigung<br />

grüßen wir alle Geschwister,<br />

die nicht vor Ort se<strong>in</strong> konnten,<br />

derer wir <strong>in</strong> unseren Gebeten auf der<br />

Konferenz gedachten, und freuen uns<br />

auf e<strong>in</strong> baldiges Wiedersehen bei e<strong>in</strong>er<br />

nächsten stärkenden Konferenz.<br />

Die Juden sagen: „Bis nächstes Jahr<br />

<strong>in</strong> Jerusalem“ - die Mosbacher rufen<br />

zum Abschied: „Bis nächstes Jahr <strong>in</strong><br />

Mosbach“.<br />

Herzliche Grüße aus Mosbach<br />

S. Kohagen<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 21


Jugendwochenende <strong>in</strong> Emskirchen<br />

vom 25.08. bis 28.08.2011<br />

Im Rahmen e<strong>in</strong>es verlängerten Jugendwochenendes<br />

hatten wir die Gelegenheit,<br />

uns im fränkischen Emskirchen<br />

zu treffen und uns mit dem<br />

Bibeltext aus Römer 15 "...dass ihr<br />

e<strong>in</strong>erlei ges<strong>in</strong>nt seid untere<strong>in</strong>ander<br />

nach Jesu Christo, auf dass ihr e<strong>in</strong>mütig<br />

mit e<strong>in</strong>em Munde lobet Gott..."<br />

näher zu beschäftigen.<br />

Nicht nur Spaß und Erholung waren<br />

geplant, sondern auch missionarische<br />

Aktivitäten ergänzten das Programm.<br />

Aus diesem Grund g<strong>in</strong>gen<br />

wir am Donnerstagvormittag <strong>in</strong> die<br />

Nürnberger Innenstadt und verteilten<br />

dort Flugblätter an Passanten. Nach<br />

e<strong>in</strong>em Stadtbummel durften wir uns<br />

im Freibad „Fürthermare“ im kühlen<br />

Nass erfrischen. Auch am Freitag<br />

f<strong>in</strong>gen wir unseren Tag mit e<strong>in</strong>er<br />

Verteilaktion <strong>in</strong> Emskirchen an und<br />

konnten dann <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Klettergarten<br />

<strong>in</strong> der Nähe von Zirndorf unsere<br />

Kletterkünste unter Beweis stellen.<br />

Geme<strong>in</strong>sam bereiteten wir uns dann<br />

auf den heiligen Ruhetag vor. Mario<br />

Di Franca eröffnete den Sabbat mit<br />

e<strong>in</strong>igen Gedanken zum Umgang Jesu<br />

mit se<strong>in</strong>en Mitmenschen.<br />

Am Sabbat hatten wir die Freude,<br />

Geschwister aus verschiedenen Geme<strong>in</strong>den<br />

begrüßen zu dürfen und<br />

konnten so den besonderen Sabbatsegen<br />

verspüren. Die Brüder<br />

Ruben und Daniel Ilk führten das jeweilige<br />

Bibelgespräch. In der Predigt<br />

betonte Herbert Sperlich die Wichtigkeit<br />

der Geme<strong>in</strong>schaft und der E<strong>in</strong>heit<br />

zwischen Brüdern und Schwestern.<br />

Diese E<strong>in</strong>igkeit beruht<br />

auf dem geme<strong>in</strong>samen<br />

Ziel,<br />

die Ewigkeit mit<br />

Gott zu verbr<strong>in</strong>gen.<br />

Jesus verbrachte schon <strong>in</strong> jungen<br />

Jahren viel Zeit mit se<strong>in</strong>en Altersgenossen<br />

und hatte e<strong>in</strong>e enge Beziehung<br />

zu se<strong>in</strong>em himmlischen Vater.<br />

Die E<strong>in</strong>heit <strong>in</strong> der frühchristlichen Geme<strong>in</strong>de<br />

ermöglichte es, das mächtige<br />

Wirken des Heiligen Geistes zu erfahren<br />

und große Glaubensprüfungen zu<br />

bestehen. Auch <strong>in</strong> unserer Zeit sollte<br />

durch die E<strong>in</strong>heit untere<strong>in</strong>ander Jesus<br />

<strong>in</strong> unserem täglichen Leben zu<br />

sehen se<strong>in</strong> und unser Glaube an die<br />

Mitmenschen weitergegeben<br />

werden.<br />

Auf e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Spaziergang<br />

erfreuten wir uns<br />

an Gottes schöner<br />

Natur. In e<strong>in</strong>em<br />

a n s c h l i e ß e n d e n<br />

Bibelquiz testete<br />

Benjam<strong>in</strong> Sperlich<br />

unsere Bibelkenntnisse.<br />

Mit dem Sabbatschluss<br />

an e<strong>in</strong>em<br />

Lagerfeuer ließen<br />

wir diesen wunderschönen Ruhetag<br />

auskl<strong>in</strong>gen.<br />

Am letzten Tag des Jugendwochenendes<br />

flogen wir buchstäblich durch<br />

die Lüfte: Bruder Siegfried Matzner<br />

nahm uns <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Piper auf e<strong>in</strong>em<br />

kle<strong>in</strong>en Rundflug mit.<br />

Wir danken allen Mitarbeitern und<br />

Verantwortlichen für ihre Bemühungen<br />

und Anstrengungen!<br />

Mario Di Franca<br />

22<br />

Der Sabbatwächter


Nachruf<br />

Niemals alle<strong>in</strong><br />

Siegmund Gutknecht<br />

Se<strong>in</strong> Stoßgebet <strong>in</strong> der Not<br />

war der Anfang e<strong>in</strong>es erfüllten<br />

Lebens mit Gott. Durch e<strong>in</strong>e<br />

Krankheit fand er zum Glauben<br />

an Jesus. Bald darauf<br />

<strong>in</strong> Mai 1936 sollte er e<strong>in</strong> weiteres<br />

Wunder Gottes erleben.<br />

Während Siegmund Gutknecht<br />

an e<strong>in</strong>er Bibelstunde<br />

mit e<strong>in</strong>em <strong>Adventisten</strong>prediger<br />

und anderen Interessierten<br />

teilnahm, kam e<strong>in</strong>e aufgebrachte<br />

Menge und wollte<br />

den Prediger und andere<br />

Gläubige umbr<strong>in</strong>gen. Durch<br />

e<strong>in</strong> Wunder brachte Gott die<br />

Menge durche<strong>in</strong>ander und<br />

der Aufruhr löste sich auf.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg<br />

schloss er sich der Reformationsbewegung<br />

an. Er<br />

besuchte die Missionsschule<br />

und wurde 1949 als Prediger<br />

e<strong>in</strong>gesegnet. Bereits 1950<br />

wählten ihn die Delegaten zum Vorsteher<br />

der Süddeutschen Vere<strong>in</strong>igung<br />

und 1956 zum Vorsteher der Deutschen<br />

Union. Im Jahr 1958 kam der<br />

Ruf an ihn, als Missionar <strong>in</strong> Afrika zu<br />

dienen. 1961 wurde er zum Dienst <strong>in</strong><br />

der Generalkonferenz berufen, wo er<br />

während vieler Jahre das Vorsteheramt<br />

bekleidete.<br />

Der Schwerpunkt se<strong>in</strong>es Wirkens <strong>in</strong><br />

der Geme<strong>in</strong>schaft lag bei der Ausbildung<br />

der Jugend und der Förderung<br />

der Mission <strong>in</strong> neuen Gebieten. Er<br />

prägte Generationen von Mitarbeitern<br />

und h<strong>in</strong>terließ dadurch bleibende<br />

Spuren. Er war authentisch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em<br />

Handeln und bedacht <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en<br />

Worten. Se<strong>in</strong>en Schülern gab er das<br />

Sprichwort zu bedenken: „So lange<br />

das Wort <strong>in</strong> dir ist, hast du Macht<br />

darüber. Sobald du das Wort ausgesprochen<br />

hast, dann hat es Macht<br />

über dich.“<br />

Als Christ und Privatmensch war<br />

Siegmund Gutknecht e<strong>in</strong> Vorbild <strong>in</strong><br />

der Liebe zu se<strong>in</strong>er Familie. Zu se<strong>in</strong>em<br />

Sohn Norbert hatte er e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>nige<br />

Beziehung. Diese Freundschaft<br />

konnte nicht durch die vielen Missionsreisen<br />

des Vaters gestört werden.<br />

Jeder Abschied verstärkte das Band<br />

der Liebe und die Sehnsucht des Wiedersehens.<br />

Geboren wurde er am 15. September<br />

1918. Am 9.September 2011 geleitete<br />

ihn e<strong>in</strong>e große Trauergeme<strong>in</strong>de<br />

zu se<strong>in</strong>er letzten Ruhestätte. 93 Jahre<br />

erfüllten Lebens lagen h<strong>in</strong>ter ihm.<br />

Norbert Gutknecht sagte,<br />

dass er oft als K<strong>in</strong>d und Jugendlicher<br />

se<strong>in</strong>en Vater zum<br />

Bahnhof begleitete und w<strong>in</strong>kend<br />

zusah, bis der Zug se<strong>in</strong>em<br />

Blick entschwand. Als<br />

Br. Siegmund Gutknecht älter<br />

wurde, dann war es umgekehrt.<br />

Norbert verabschiedete<br />

sich und der Vater wartete<br />

sehnsüchtig auf ihn. Der<br />

Abschied am Grab war der<br />

schwerste von allen.<br />

Die Trennung schmerzt.<br />

Doch die Dankbarkeit und die<br />

Hoffnung der Auferstehung<br />

geben Kraft. Aus diesem<br />

Grund wurde geme<strong>in</strong>sam<br />

mit Norbert, Edith, Nora und<br />

Mara Gutknecht am 10. September<br />

e<strong>in</strong> Lob- und Dankgottesdienst<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de<br />

Sol<strong>in</strong>gen gefeiert. „E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d<br />

Gottes, das se<strong>in</strong> Leben Gott<br />

geweiht hat, darf <strong>in</strong> guten wie <strong>in</strong> bösen<br />

Tagen die schöne Erfahrung machen,<br />

dass es <strong>in</strong> der Blüte des Lebens, im<br />

Alter und selbst im Sterben NIEMALS<br />

ALLEIN ist.“<br />

(Siegmund Gutknecht, Niemals Alle<strong>in</strong>,<br />

S. 414)<br />

Internationale Missionsgesellschaft<br />

der <strong>Siebenten</strong>-<strong>Tags</strong>-<strong>Adventisten</strong>,<br />

Reformationsbewegung<br />

Süddeutsche Vere<strong>in</strong>igung<br />

Deutsche Union<br />

Generalkonferenz<br />

<strong>Jahrgang</strong> <strong>86</strong>, <strong>Nr</strong>. 6 23


Sommer-Sabbat <strong>in</strong> Niethen<br />

Während der Ausschusssitzung der<br />

ODV im Frühjahr 2011 hat Bruder Adrian<br />

D<strong>in</strong>ut vorgeschlagen, dass wir doch<br />

außer der Konferenz im Frühjahr und<br />

dem Bezirksgottesdienst im Herbst<br />

noch e<strong>in</strong>mal im Sommer e<strong>in</strong>en Sabbat<br />

mite<strong>in</strong>ander verbr<strong>in</strong>gen könnten.<br />

So war die Idee vom Sommer-Sabbat<br />

geboren und sie wurde <strong>in</strong> den Geme<strong>in</strong>den<br />

mit Freude begrüßt. Bald war<br />

auch e<strong>in</strong> passender Term<strong>in</strong> gefunden.<br />

Am 13. August war es dann soweit<br />

und wir konnten unsere Gäste aus<br />

Nauen und Naumburg willkommen<br />

heißen. Obwohl alle um schönes Wetter<br />

gebetet hatten, kamen wir am Sabbatmorgen<br />

bei strömendem Regen<br />

<strong>in</strong> Niethen an. Doch die Freude über<br />

das Wiedersehen ließ das Wetter zur<br />

Nebensache werden. Mit Dankbarkeit<br />

im Herzen, dass alle wohlbehalten angekommen<br />

waren, begannen wir unseren<br />

Gottesdienst.<br />

Bruder Thomas Lorenz und Bruder<br />

Werner Pelz betrachteten mit uns die<br />

Lektionen.<br />

Bruder Adrian D<strong>in</strong>ut hatte für se<strong>in</strong>e<br />

Predigt das Thema: "Die Ersten werden<br />

die Letzten se<strong>in</strong>" gewählt. Am<br />

Beispiel der Salbung Davids zum König<br />

stellte er dar, wie unterschiedlich<br />

doch Gottes und unsere menschlichen<br />

Vorstellungen s<strong>in</strong>d. Als Isai se<strong>in</strong>e Söhne<br />

kommen ließ, damit Samuel e<strong>in</strong>en<br />

von ihnen zum König salben konnte,<br />

wurde dieses ganz deutlich. Samuel<br />

war schon vom Aussehen des ersten<br />

Sohnes begeistert und sah ihn als<br />

den künftigen König. Aber Gott dachte<br />

anders. Siebenmal<br />

musste Samuel<br />

sagen: Ne<strong>in</strong>, den hat<br />

der Herr auch nicht<br />

erwählt. Dann wurde<br />

zum Schluss noch der<br />

jüngste Sohn David<br />

von den Weiden geholt,<br />

von dem eigentlich<br />

niemand gedacht<br />

hätte, dass er für<br />

dieses hohe Amt <strong>in</strong> Frage kam. Aber<br />

gerade ihn hatte Gott ausgesucht,<br />

denn er sieht <strong>in</strong> das Herz und nicht auf<br />

das Äußere wie wir Menschen.<br />

Inzwischen hatten sich die Regenwolken<br />

verzogen und die Sonne lachte<br />

vom Himmel, sodass wir unser reichhaltiges<br />

Mittagessen <strong>in</strong> froher Runde<br />

im Freien e<strong>in</strong>nehmen konnten.<br />

Am Nachmittag kamen wir noch e<strong>in</strong>mal<br />

zusammen, um Gottes Wort zu<br />

hören. Bruder Krause sprach <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Betrachtung besonders die Jugendlichen<br />

an. Er machte deutlich, wie<br />

wichtig das Lesen und Studieren <strong>in</strong><br />

der Bibel ist. Je besser wir Gottes kennen,<br />

um so besser kann es uns Hilfe<br />

<strong>in</strong> unserem Leben se<strong>in</strong>. Wenn wir Gott<br />

und se<strong>in</strong>en Verheißungen vertrauen,<br />

wird er uns auch durch Prüfungen und<br />

Schwierigkeiten helfen und e<strong>in</strong>mal sicher<br />

an das ersehnte Ziel br<strong>in</strong>gen.<br />

Nach e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Pause hat Bruder<br />

Jens Müller mit uns die Zehn Gebote<br />

betrachtet unter dem Gesichtspunkt:<br />

"Der Sabbat <strong>in</strong> allen 10 Geboten" Dazu<br />

wurden wir <strong>in</strong> zehn Gruppen aufgeteilt.<br />

Jede Gruppe bekam e<strong>in</strong> Gebot zugeteilt,<br />

um dieses zu analysieren und<br />

mit dem Sabbatgebot <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung zu<br />

br<strong>in</strong>gen. Anschließend wurden die Resultate<br />

von den Gruppen vorgetragen.<br />

Wir waren erstaunt, wie viele <strong>in</strong>teressante<br />

und wichtige Gedanken dabei<br />

zusammengetragen wurden. Jens hatte<br />

noch für alle e<strong>in</strong> Schriftstück vorbereitet,<br />

wo alle Gebote aufgeführt s<strong>in</strong>d<br />

und dazu jeweils e<strong>in</strong>e Aufstellung, wie<br />

sie von der Kirche abgeändert wurden<br />

bzw. wie leichtfertig mit vielen Geboten<br />

umgegangen wird.<br />

Nach e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen Abendbrot<br />

haben sich unsere Gäste dann auf<br />

den Heimweg gemacht.<br />

Von ganzem Herzen möchten wir<br />

unserem Vater im Himmel für diesen<br />

schönen und gesegneten Sabbat danken.<br />

So er Gnade schenkt war es der<br />

erste, aber nicht der letzte Sommer-<br />

Sabbat. Wir konnten uns an Gottes<br />

Wort erfreuen und im Glauben stärken,<br />

aber auch unsere Verbundenheit<br />

mite<strong>in</strong>ander vertiefen. Allen Helfern sei<br />

ganz herzlich gedankt.<br />

Heidi Pelz<br />

Taufe <strong>in</strong> Osnabrück<br />

24<br />

Am 3.9.2011 durften wir an e<strong>in</strong>er wunderschönen<br />

Taufe teilnehmen, die mit Sonne reich gesegnet<br />

war. Paula Gerlach und Moritz Barath haben, mit<br />

e<strong>in</strong>em bewegenden Glaubensbekenntnis „ja“ gesagt<br />

zum Herrn und e<strong>in</strong>em neuen Leben mit ihm.<br />

Bruder Blum nahm die Taufhandlung vor und es war<br />

e<strong>in</strong> wunderschöner Gottesdienst mit sehr viel Musik<br />

und Erfahrungen. Viele Österreicher und Süddeutsche<br />

haben den weiten Weg auf sich genommen,<br />

um bei der Schließung des Bundes mit Gott dabei<br />

se<strong>in</strong> zu können. E<strong>in</strong> großes Lob auch an die Familie<br />

Barath, die alles wunderbar gestaltet hat und für<br />

Kost und Unterkunft aller sorgte. Es war rundum e<strong>in</strong><br />

sehr schöner Sabbat, den wir mit e<strong>in</strong>em Lagerfeuer<br />

schließen durften. Wir freuen uns sehr, dass wir<br />

Paula und Moritz <strong>in</strong> unserer Familie willkommen heißen<br />

dürfen und wünschen ihnen Gottes reichsten<br />

Segen für ihren weiteren Lebensweg. Amen<br />

Rebekka Sonnenberg<br />

Der Sabbatwächter

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