in Scientia Halensis
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scientia halensis 4/2002<br />
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editorial<br />
EDITORIAL<br />
Rolf Gattermann<br />
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Biologie ist die Lehre vom Leben. Unser<br />
4<br />
Verständnis von den Strukturen und den<br />
Abläufen des Lebens wächst derzeit explosionsartig.<br />
Die Erkenntnisse der Biologie<br />
nehmen <strong>in</strong> der Öffentlichkeit e<strong>in</strong>en besonderen<br />
Stellenwert e<strong>in</strong>, sei es <strong>in</strong> gesellschaftlichen<br />
Debatten, politischen Diskussionen,<br />
rechtlichen Fragestellungen und<br />
nicht zuletzt im Zuwachs an Allgeme<strong>in</strong>wissen.<br />
Biologische Innovationen eröffnen<br />
neue Berufssparten, Technologien und<br />
Forschungsfelder. Das wiederum erfordert<br />
neue Methoden <strong>in</strong> der Lehre und Fortbildung,<br />
neue Organisationsformen und neue<br />
Dimensionen an Interdiszipl<strong>in</strong>arität. Nicht<br />
zu Unrecht s<strong>in</strong>d die Biowissenschaften –<br />
mit der Biologie im Zentrum – e<strong>in</strong> Forschungsschwerpunkt<br />
unserer Universität.<br />
Der Fachbereich Biologie kann auf e<strong>in</strong>e lange<br />
Tradition <strong>in</strong> Lehre und Forschung zurückblicken.<br />
Zu den ältesten E<strong>in</strong>richtungen<br />
gehören der 1698 gegründete Botanische<br />
Garten und das Institut für Zoologie mit<br />
se<strong>in</strong>en Zoologischen Sammlungen aus dem<br />
Jahr 1769. In den 50er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts g<strong>in</strong>gen aus den Botanischen<br />
Anstalten die Institute für Geobota-<br />
nik und Pflanzenphysiologie hervor. Ende<br />
der 60er wurde das Institut für Genetik<br />
und <strong>in</strong> den 80er Jahren das Institut für Mikrobiologie<br />
gegründet. Seit 1993 gehört die<br />
Abteilung Didaktik der Biologie zum Fachbereich.<br />
Die Institute s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> altehrwürdigen,<br />
aber dr<strong>in</strong>gend sanierungsbedürftigen<br />
Gebäuden <strong>in</strong> der Innenstadt und im »Biologicum<br />
I« am We<strong>in</strong>bergweg untergebracht.<br />
Das im Herbst 2000 fertig gestellte »Biologicum<br />
I« gehört weltweit zu den schönsten<br />
und komfortabelsten Biologie-Neubauten.<br />
Es bietet auf 3 700 m 2 exzellente Arbeitsmöglichkeiten<br />
für Pflanzenphysiologen,<br />
Genetiker und Biologie-Didaktiker.<br />
Am Fachbereich s<strong>in</strong>d seit der politischen<br />
Wende drei Professor<strong>in</strong>nen und zwölf Professoren<br />
berufen worden, zwei Berufungen<br />
stehen noch aus. Alle Berufenen s<strong>in</strong>d als<br />
wissenschaftliche Experten auf ihren Forschungsfeldern<br />
national und <strong>in</strong>ternational<br />
anerkannt.<br />
Bis zur Wende zählte die Universität 50<br />
bis 100 Biologie-Studenten. Danach gab es<br />
e<strong>in</strong>en kont<strong>in</strong>uierlichen Anstieg auf 500 bis<br />
600 Studierende. Die erfreuliche Entwicklung<br />
setzte sich auch <strong>in</strong> diesem Jahr fort.<br />
Zur Zeit bilden wir am Fachbereich über<br />
700 Student<strong>in</strong>nen und Studenten, darunter<br />
205 Erstsemester, aus. Dazu kommen Studierende<br />
der Fachrichtungen Biochemie,<br />
Bio<strong>in</strong>formatik, Agrarwissenschaften, Geowissenschaften,<br />
Lebensmittelchemie und<br />
Bio<strong>in</strong>genieurwesen sowie 65 PromotionsstudentInnen.<br />
Halle ist e<strong>in</strong> gefragter Studienstandort,<br />
der e<strong>in</strong>e wissenschaftsorientierte<br />
Ausbildung über die gesamte Biologie<br />
anbietet: von der subzellulären bis zur biozönotischen<br />
Ebene, von der Labor- bis zur<br />
Feldbiologie bzw. von der molekularen bis<br />
zur organismischen Biologie. Die Belastung<br />
ist enorm. Engpässe treten hauptsächlich<br />
im Grundstudium auf. Es fehlt an Lehrräumen<br />
mit moderner Ausstattung. Das<br />
versprochene »Biologicum II« würde die<br />
Probleme lösen. Investitionen <strong>in</strong> die Biologie<br />
befördern die Weiterentwicklung der<br />
Universität und des Landes.<br />
Die im Journal vorgestellten Beiträge beweisen,<br />
dass wir uns den Herausforderungen<br />
<strong>in</strong> breiter Front gestellt haben und über<br />
Forschung und Lehre das moderne Bild der<br />
Biologie mitprägen.