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Wellness im Stress - Schreibgarten.ch

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14 Erlebnis S<strong>ch</strong>weiz 15<br />

Mit allen Wassern gewas<strong>ch</strong>en<br />

«via» hat seinen Reporter mit Bus und Bahn auf einem 24-h-Marathon dur<strong>ch</strong> fünf Bündner <strong>Wellness</strong>-<br />

Destinationen ges<strong>ch</strong>ickt. Herausgekommen ist eine rasante Tour d’horizon mit knappen Zwis<strong>ch</strong>enstopps in<br />

Spa-Tempeln von Scuol, Lenzerheide, Vals, Fl<strong>im</strong>s und Bad Ragaz. Na<strong>ch</strong> allen Regeln der Kunst eingeseift,<br />

gebürstet, und dur<strong>ch</strong>geknetet lautet sein Rat: «Weniger ist mehr, lassen Sie die Finger von Speed-<strong>Wellness</strong>!»<br />

Text: Claudio Zemp; Fotos: Esther Mi<strong>ch</strong>el<br />

Verlockend tönte es ja, das Angebot,<br />

in einem Tag fünf <strong>Wellness</strong>-Destinationen<br />

zu testen. Do<strong>ch</strong> weil si<strong>ch</strong><br />

die ausgesu<strong>ch</strong>ten Wohlfühloasen gemeinerweise<br />

quer übers Bündnerland verteilt in ganz<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Tälern verstecken, wurde<br />

mir die gewüns<strong>ch</strong>te «Ents<strong>ch</strong>leunigung»<br />

vom Marathon-Konzept der «via»-Ma<strong>ch</strong>er<br />

gehörig versalzen. Aber man wird ja au<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t zum Ausspannen bezahlt ...<br />

Römis<strong>ch</strong>-iris<strong>ch</strong>es Warm-up<br />

Der Auftakt am Vorabend des Speed-<strong>Wellness</strong>-Marathons<br />

lässt si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> gnädig an:<br />

Im «Engadin Bad Scuol» befindet si<strong>ch</strong> das<br />

erste römis<strong>ch</strong>-iris<strong>ch</strong>e Bad der S<strong>ch</strong>weiz. Na<strong>ch</strong><br />

kurzem Aufwei<strong>ch</strong>en <strong>im</strong> Solebad und ein paar<br />

Runden in der Sprudelspirale unter freiem<br />

H<strong>im</strong>mel bin i<strong>ch</strong> bereit für meine erste «Anwendung».<br />

Suso Bu<strong>ch</strong>er öffnet die Pforte zu<br />

seinem römis<strong>ch</strong>-iris<strong>ch</strong>en Rei<strong>ch</strong>. «Wir bieten<br />

antiken Genuss. Dazu brau<strong>ch</strong>t es Zeit und<br />

Ruhe», betont der sanftmütige Zür<strong>ch</strong>er. –<br />

Seine Worte in Gottes Ohr! Na<strong>ch</strong> dreissig<br />

Künstlerjahren auf den Äolis<strong>ch</strong>en Inseln<br />

hat er si<strong>ch</strong> <strong>im</strong> Unterengadin niedergelassen<br />

und begleitet heute die Gäste auf den fünf-<br />

zehn Stationen des Badezyklus. Von Suso<br />

abgesehen, gilt das römis<strong>ch</strong>-iris<strong>ch</strong>e Bad als<br />

Nacktzone für alle.<br />

Los gehts mit einer leisen Enttäus<strong>ch</strong>ung:<br />

Die ersten zwei Räume bieten ni<strong>ch</strong>ts als heisse<br />

Luft. Na<strong>ch</strong> zwe<strong>im</strong>al zehn Minuten gerate i<strong>ch</strong><br />

allerdings tü<strong>ch</strong>tig ins S<strong>ch</strong>witzen. Die Poren<br />

sind nun offen für den ersten Höhepunkt:<br />

die Seifenbürstenmassage. Suso s<strong>ch</strong>rubbt<br />

meine Energiebahnen in S<strong>ch</strong>wung. An<br />

meinem Körper werden längst vergessene<br />

Zonen geweckt. Derart dur<strong>ch</strong>blutet dampfe<br />

i<strong>ch</strong> weiter in die Dampfkammern. Die Uhr<br />

vers<strong>ch</strong>windet <strong>im</strong> Nebel, und au<strong>ch</strong> mein Hirn<br />

droht zu verdunsten, sodass i<strong>ch</strong> mi<strong>ch</strong> gerade<br />

no<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>tzeitig ins kühlende Mineralwasserbad<br />

flü<strong>ch</strong>ten kann. Na<strong>ch</strong> der folgenden Abkühlung<br />

unter der «sibiris<strong>ch</strong>en Dus<strong>ch</strong>e» bin<br />

i<strong>ch</strong> dann definitiv aktiviert. Die vorges<strong>ch</strong>riebene<br />

halbe Stunde <strong>im</strong> Ruheraum kürze i<strong>ch</strong><br />

ab. Es ist mir etwas ungeheuer, wie drei andere<br />

Gäste regungslos in warme Leintü<strong>ch</strong>er gewickelt<br />

auf dem S<strong>ch</strong>ragen liegen. I<strong>ch</strong> fühle<br />

mi<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> so bereit für die anstehenden Anwendungen<br />

der morgigen Spa-Safari.<br />

Von Feen eingeseift<br />

Die mä<strong>ch</strong>tigen S<strong>ch</strong>atten des Lis<strong>ch</strong>ana-Massivs<br />

stehen in der Dunkelheit Spalier, als i<strong>ch</strong><br />

«Einer vierhändigen Harems-Massage kann man in Gedanken<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr folgen»: Die weissen Feen Sarah von Arx und Barbara Aebli<br />

<strong>im</strong> grössten Hamam der Alpen, Lenzerheide.<br />

Scuol, 18:45 Uhr:<br />

Seifenbürstenmassage <strong>im</strong><br />

«Engadin Bad Scuol».<br />

Lenzerheide, 10:50 Uhr:<br />

<strong>Wellness</strong>-Apotheke <strong>im</strong><br />

«BergSpa».


16<br />

Erlebnis S<strong>ch</strong>weiz<br />

17<br />

«Wir bieten antiken Genuss»: Suso Bu<strong>ch</strong>er<br />

begleitet die Gäste auf den fünfzehn Stationen des Badezyklus<br />

<strong>im</strong> römis<strong>ch</strong>-iris<strong>ch</strong>en Bad von Scuol.<br />

«Hier n<strong>im</strong>mt man si<strong>ch</strong> Zeit für si<strong>ch</strong> selber»: Sarah<br />

von Arx und Barbara Aebli, <strong>Wellness</strong>leiterin <strong>im</strong> Alpen-<br />

Hamam «BergSpa», Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof, Lenzerheide.<br />

mi<strong>ch</strong> um halb sieben zum Bahnhof von Scuol<br />

begebe. I<strong>ch</strong> nehme einen tiefen Zug Engadiner<br />

Luft auf den Weg und besteige die Rhätis<strong>ch</strong>e<br />

Bahn, die mi<strong>ch</strong> via Saglians und Klosters na<strong>ch</strong><br />

Davos befördert. Von dort geht es weiter<br />

mit dem Postauto auf einer abenteurli<strong>ch</strong>en<br />

Passfahrt dur<strong>ch</strong> die prä<strong>ch</strong>tige Wanderwildnis<br />

na<strong>ch</strong> Lenzerheide: Die erste Station meines<br />

<strong>Wellness</strong>-Marathons ist der 2006 neu eröffnete<br />

Alpen-Hamam <strong>im</strong> Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof.<br />

Punkt 10 Uhr 39 setzt mi<strong>ch</strong> das Postauto<br />

vor dem Hotel S<strong>ch</strong>weizerhof ab. Strahlend<br />

empfängt mi<strong>ch</strong> <strong>Wellness</strong>leiterin Barbara Aebli<br />

am edlen Empfang des neuen BergSpa. Hinter<br />

ihr reihen si<strong>ch</strong> wie in einer Apotheke bunte<br />

Vals, 14:30 Uhr:<br />

<strong>Wellness</strong> pur <strong>im</strong><br />

ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>teten Gneis.<br />

Fl<strong>im</strong>s, 15:20 Uhr:<br />

Wohlfühllands<strong>ch</strong>aft mit<br />

allen S<strong>ch</strong>ikanen.<br />

Fläs<strong>ch</strong><strong>ch</strong>en mit Pflegeölen und Cremes aus<br />

Honig, Bergamotte oder Vanille. Die zur<br />

Entspannung geda<strong>ch</strong>te Harfe mit Flöten<br />

ma<strong>ch</strong>t mi<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t nervös. Oder ist es viellei<strong>ch</strong>t<br />

eher die Aussi<strong>ch</strong>t auf den fulminanten Auftakt<br />

meines Marathons, den mir Aebli in den<br />

s<strong>ch</strong>önsten Farben ausmalt: «Einer vierhändigen<br />

Harems-Massage kann man in Gedanken<br />

ni<strong>ch</strong>t mehr folgen, sodass man alles<br />

vergisst und auss<strong>ch</strong>altet.» Dieses Bedürfnis<br />

hätten etwa Manager in Zeitnot. Also genau<br />

das Ri<strong>ch</strong>tige für mi<strong>ch</strong>.<br />

In der warmen, türkis<strong>ch</strong>en Dampfoase<br />

wartet eine zweite Fee in Weiss, Sarah von<br />

Arx. Die Masseurin bittet mi<strong>ch</strong> auf den<br />

Bad Ragaz, 19:45 Uhr:<br />

Mittelalterli<strong>ch</strong>e Badetradition<br />

wiederbelebt.<br />

warmen Steintis<strong>ch</strong>, wo i<strong>ch</strong> mit no<strong>ch</strong> wärmerem<br />

Wasser übergossen werde. Dana<strong>ch</strong><br />

vers<strong>ch</strong>winde i<strong>ch</strong> in einer Wolke aus S<strong>ch</strong>aum.<br />

Während die beiden Damen mi<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>rubben<br />

und kneten, lösen si<strong>ch</strong> die letzten Knöpf<strong>ch</strong>en<br />

<strong>im</strong> Gewebe. «Gehts mit dem Druck?»,<br />

fragt eine St<strong>im</strong>me aus der Ferne. H<strong>im</strong>mlis<strong>ch</strong>!<br />

Wenn nur der vermaledeite Zeitdruck<br />

ni<strong>ch</strong>t wäre. Hamam basiert <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zur finnis<strong>ch</strong>en Sauna auf einem langsamen<br />

Prozess des Aufwärmens und Abkühlens,<br />

bei dem man <strong>im</strong>mer wieder am warmen<br />

«Nabelstein» <strong>im</strong> Zentrum des Bads Ruhe<br />

su<strong>ch</strong>t. «Hier n<strong>im</strong>mt man si<strong>ch</strong> Zeit für si<strong>ch</strong><br />

selber», höre i<strong>ch</strong> Barbara Aeblis St<strong>im</strong>me.<br />

Es sei wi<strong>ch</strong>tig, «ni<strong>ch</strong>t hereinzuplatzen und<br />

glei<strong>ch</strong> wieder herauszuhetzen». A<strong>ch</strong>, wie<br />

s<strong>ch</strong>ön wäre es, in diesem Pardies liegen zu<br />

bleiben. Das Postauto aus dem Paradies fährt<br />

gemäss um 11 Uhr 23. Unerbittli<strong>ch</strong>er Fahrplan!<br />

Draussen empfängt mi<strong>ch</strong> kalter Nebel<br />

– ein unwirtli<strong>ch</strong>er Kontrast zur dampfenden<br />

Wärme <strong>im</strong> Hamam. Zum Trost überrei<strong>ch</strong>t mir<br />

Barbara Aebli ein liebevoll assortiertes Lun<strong>ch</strong>-<br />

Paket aus der S<strong>ch</strong>weizerhofkü<strong>ch</strong>e mit <strong>Wellness</strong>-Clubsandwi<strong>ch</strong><br />

und hausgema<strong>ch</strong>ter<br />

S<strong>ch</strong>oggi als Wegzehrung. Es enthält au<strong>ch</strong> einen<br />

Vorges<strong>ch</strong>mack auf die nä<strong>ch</strong>ste Etappe: Valser<br />

Wasser.<br />

Paartanz <strong>im</strong> Wasser<br />

Im Postauto ist mir no<strong>ch</strong> etwas s<strong>ch</strong>windlig<br />

vom Abste<strong>ch</strong>er in den Alpenorient. Via Chur<br />

geht es mit dem Regio Express na<strong>ch</strong> Illanz<br />

und von dort erneut <strong>im</strong> Postauto weiter. Die<br />

atemberaubenden S<strong>ch</strong>lu<strong>ch</strong>ten des Valsertals<br />

geben mir den Rest. Erst nickt mein Bein<br />

ein, dann fallen mir die Augen zu. Das<br />

«Tütato» weckt mi<strong>ch</strong>. Na<strong>ch</strong> exakt zwei<br />

Stunden und 46 Minuten halten wir vor der<br />

Therme Vals, dem ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>en Meisterwerk<br />

von Peter Zumthor aus ges<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tetem<br />

Valser Gneis. Die Zeit rei<strong>ch</strong>t nur für eine<br />

Trockenbesi<strong>ch</strong>tigung. Gerne hätte i<strong>ch</strong> <strong>im</strong><br />

Klangraum über das Los meiner Rastlosig-<br />

«Loslassen!»: Die gebürtige Valserin<br />

Monika Loretz bietet in der Therme Vals mit «Aqua Motion»<br />

einen Tau<strong>ch</strong>gang in emotionale Tiefen.<br />

via 9 | 2007<br />

via 9 | 2007


Erlebnis S<strong>ch</strong>weiz 19<br />

Ohrkerzenbehandlung:<br />

Corina Cavegn, versierte Masseurin<br />

<strong>im</strong> Parkhotel Waldhaus, Fl<strong>im</strong>s.<br />

keit geseufzt. Was be<strong>im</strong> Dur<strong>ch</strong>rennen des<br />

Bads auffällt: Das Steinbad lebt, hier herrs<strong>ch</strong>t<br />

Betrieb. Keine Harfe ab CD, sondern unbekümmertes<br />

La<strong>ch</strong>en und Geplans<strong>ch</strong>te sind<br />

zu hören. Na also, <strong>Wellness</strong> muss ni<strong>ch</strong>t steif<br />

sein.<br />

Im geräumigen Therapiebassin eines<br />

roten Saals erwartet mi<strong>ch</strong> Monika Loretz.<br />

Die gebürtige Valserin will mi<strong>ch</strong> mit einer<br />

Lektion «Aqua Motion» zur Tiefenentspannung<br />

führen. Gespannt steige i<strong>ch</strong> ins<br />

Becken und lehne mit dem Rücken zur Wand.<br />

Nun n<strong>im</strong>mt die Valserin meinen Kopf<br />

auf den Arm. In ihrer mütterli<strong>ch</strong>en Umarmung<br />

komme i<strong>ch</strong> mir vor wie ein Baby.<br />

«Loslassen!» Wie ein Syn<strong>ch</strong>rons<strong>ch</strong>w<strong>im</strong>mer<br />

werde i<strong>ch</strong> <strong>im</strong> Wasser gedreht und gewendet.<br />

Ein Unterwassertanz, bei dem die Dame<br />

führt. «S<strong>ch</strong>liessen Sie die Augen», sagt sie.<br />

I<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>webe in eine andere Welt. Bin i<strong>ch</strong><br />

eine Seerose <strong>im</strong> All? Der irre Tau<strong>ch</strong>gang<br />

in emotionale Tiefen dauert normalerweise<br />

45 Minuten. Oft gäbe es Gefühlsausbrü<strong>ch</strong>e<br />

bei den Gästen, sagt Loretz: «Es geht tief!»<br />

Do<strong>ch</strong> meine gnadenlose Mars<strong>ch</strong>tabelle<br />

s<strong>ch</strong>leudert mi<strong>ch</strong> brutal aus dem S<strong>ch</strong>webezustand.<br />

Draussen regnet es, als um halb<br />

vier der Bus vorfährt. Er wiegt mi<strong>ch</strong> zurück<br />

na<strong>ch</strong> Illanz. 101 Minuten später heisst es:<br />

«Pross<strong>im</strong>a Fermada Fl<strong>im</strong>s.»<br />

Alpenkräuterstempel-<br />

Massage <strong>im</strong> «Spahouse» Bad Ragaz:<br />

Irina S<strong>ch</strong>mid.<br />

Si<strong>ch</strong>tbare Resultate<br />

Das Parkhotel Waldhaus befindet si<strong>ch</strong> tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong><br />

in einem Park <strong>im</strong> Wald. Das Luxushotel<br />

verfügt über eine exquisite Wohlfühllands<strong>ch</strong>aft<br />

mit allen S<strong>ch</strong>ikanen namens «delight<br />

spa & beauty». Neben dem Biotei<strong>ch</strong> lädt ein<br />

riesiges Aquarium zum S<strong>ch</strong>w<strong>im</strong>men ein,<br />

unterirdis<strong>ch</strong>e Räumli<strong>ch</strong>keiten beherbergen<br />

reihenweise Dampfstuben, Saunas und<br />

Aromabäder. In der sinnli<strong>ch</strong> dekorierten<br />

«<strong>Wellness</strong>-Suite LaCresta» lassen si<strong>ch</strong> die<br />

Gäste gern mal eine Moorpackung anlegen<br />

oder zu einem Mil<strong>ch</strong>bad verführen. Hier<br />

erwartet mi<strong>ch</strong> Corina Cavegn. Die Masseurin<br />

aus Illanz ist versiert in «Thai Massage Lanna<br />

Style», «Lomi Lomi Nui» und «LaStone<br />

Therapy». Eigentli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ade, dass i<strong>ch</strong> von<br />

ihr nur eine s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>te Ohrkerzenbehandlung<br />

bekomme. Es knistert, als die in meinem<br />

Ohr steckende Hopi-Kerze zu rau<strong>ch</strong>en beginnt.<br />

Wenigstens sind so die übli<strong>ch</strong>en Harfen<br />

und Flöten ab Band ni<strong>ch</strong>t mehr zu hören.<br />

Das Resultat der Behandlung ist spektakulär:<br />

Bei der Autopsie der abgebrannten hohlen<br />

Kerze kommt ein halber Teelöffel S<strong>ch</strong>malz<br />

– wohl Salz aus Scuol und Vals – zu Tage.<br />

Ringelblumen und Blutegel<br />

Es ist bereits Na<strong>ch</strong>t, als i<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> exakt einer<br />

Stunde via Chur auf St. Galler Boden mit<br />

Bad Ragaz endli<strong>ch</strong> das Ziel meines Marathons<br />

errei<strong>ch</strong>e. Vor dem Dorfbad – das heute<br />

«Spahouse» genannt wird, pläts<strong>ch</strong>ert der Heilwasserbrunnen.<br />

Badmeister Stefan S<strong>ch</strong>aub<br />

führt mi<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> das letzte existierende<br />

S<strong>ch</strong>weizer Badehaus, in dem einst die Dorfbewohner<br />

ihr wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>es Bad teilten. «Wir<br />

haben die mittelalterli<strong>ch</strong>e Badetradition<br />

wiederbelebt», sagt der Naturheilpraktiker.<br />

Der alte Charme des 140-jährigen Hauses<br />

blieb bei der Renovation erhalten. Stefan rührt<br />

mit einem Kayakpaddel mein Bad an. Alles<br />

sei hier hausgema<strong>ch</strong>t, betont er: Der Aufguss<br />

aus fris<strong>ch</strong>en Ringelblumen, die Bademil<strong>ch</strong><br />

aus Geranium, Honig, Ilang-Ilang und<br />

Jasmin. Im Bad wird mir eine fürstli<strong>ch</strong>e Häpp<strong>ch</strong>enplatte<br />

serviert. Mit einem Glas Sekt stosse<br />

i<strong>ch</strong> mit mir selbst auf mein Wohlbefinden<br />

an. Von Irina S<strong>ch</strong>mid erhalte i<strong>ch</strong> zum Abs<strong>ch</strong>luss<br />

eine Alpenkräuterstempel-Massage.<br />

«Wir drücken Ihnen den Stempel auf, dass Sie<br />

hier waren», s<strong>ch</strong>erzt die fröhli<strong>ch</strong>e Russin.<br />

I<strong>ch</strong> hab es also ges<strong>ch</strong>afft. – Ein guter Rat:<br />

Lassen Sie die Finger von Speed-<strong>Wellness</strong>,<br />

ma<strong>ch</strong>en Sie das Programm in fünf Tagen!<br />

Moment mal,<br />

Hans-Kaspar S<strong>ch</strong>warzenba<strong>ch</strong><br />

Vor einem Jahr wurde<br />

in Arosa mit der «Botta<br />

Berg-Oase» auf dem<br />

Ts<strong>ch</strong>uggen ein spektakuläres<br />

<strong>Wellness</strong>-<br />

Monument eröffnet.<br />

Dieses Jahr folgt die Einweihung<br />

der Privatbahn<br />

«Ts<strong>ch</strong>uggen-Coaster».<br />

Tourismusdirektor<br />

Hans-Kaspar<br />

S<strong>ch</strong>warzenba<strong>ch</strong> (40)<br />

freut es.<br />

Wie steht es um Ihre <strong>Wellness</strong>?<br />

Sehr gut. Dabei erlebe<br />

i<strong>ch</strong> den Begriff <strong>Wellness</strong><br />

umfassender: Gesunde Luft,<br />

erholsame und fris<strong>ch</strong>e<br />

Nä<strong>ch</strong>te, viel Bewegung und<br />

«heile Welt» fördern das<br />

Wohlbefinden. Aber wenn<br />

es s<strong>ch</strong>neit, ist ein Saunabesu<strong>ch</strong><br />

natürli<strong>ch</strong> unübertreffli<strong>ch</strong>.<br />

Wenn i<strong>ch</strong> dann no<strong>ch</strong><br />

Zeit für eine Massage habe,<br />

kann der Tag kaum besser<br />

werden.<br />

Geht es Arosa seit der Eröffnung<br />

der «Botta Berg-<br />

Oase» besser? Unser Angebot<br />

wurde dadur<strong>ch</strong> <strong>im</strong><br />

obersten Segment massiv<br />

erweitert. Wir bieten in Arosa<br />

nun vom einfa<strong>ch</strong>en Hallenbad<br />

bis zur <strong>Wellness</strong>oase<br />

alles an.<br />

Jetzt wartet Arosa mit einer<br />

weiteren Weltneuheit auf:<br />

Der «Ts<strong>ch</strong>uggen-Coaster».<br />

Was erhoffen Sie si<strong>ch</strong> von<br />

dieser futuristis<strong>ch</strong>en Privatbahn?<br />

Zunä<strong>ch</strong>st einmal<br />

mehr Komfort für die Gäste<br />

des Hotels. Das Ts<strong>ch</strong>uggen<br />

Grand Hotel liegt ja mitten<br />

<strong>im</strong> Skigebiet, direkt an der<br />

Skipiste. Au<strong>ch</strong> vom Umweltgedanken<br />

her ist diese Bahn<br />

zukunftsweisend: Unzählige<br />

Taxifahrten werden so eingespart<br />

– ganz <strong>im</strong> Sinne von<br />

Arosa, das als erste Feriendestination<br />

überhaupt kl<strong>im</strong>aneutrale<br />

Ferien anbietet.<br />

Hans-Kaspar<br />

S<strong>ch</strong>warzenba<strong>ch</strong><br />

Neu: Die Hotel-Privatbahn<br />

«Ts<strong>ch</strong>uggen-Coaster».<br />

via 9 | 2007

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