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Frakturen obere Extremität PD Dr. Thomas Mückley - Klinik für Unfall ...

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<strong>Frakturen</strong> <strong>obere</strong> <strong>Extremität</strong><br />

<strong>PD</strong> <strong>Dr</strong>. <strong>Thomas</strong> <strong>Mückley</strong><br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Unfall</strong>-, , Hand- und Wiederherstellungschirurgie<br />

Friedrich-Schiller<br />

Schiller-Universität Jena<br />

<strong>Klinik</strong> <strong>für</strong> <strong>Unfall</strong>- und Wiederherstellungschirurgie<br />

BG-<strong>Klinik</strong>en Bergmannstrost Halle


1. Claviculafraktur<br />

• Kein diagnostisches Problem<br />

• Großteil heilt unter konservativer Therapie<br />

• Häufig bleibende Deformität<br />

• Therapiebedürftige Begleitverletzungen und<br />

<strong>Frakturen</strong> mit Operationsindikation zu erkennen


Einleitung<br />

• Wenig Verletzungen mit so großer Kontroverse<br />

bezüglich Therapie (200 Behandlungsformen)<br />

Lester, Ann Surg 1929<br />

• Verkürzung, Beeinträchtigung der Funktion,<br />

Kosmetik, Aktivitätslevel und Zufriedenheit ist nicht<br />

so minimal wie ursprünglich eingestuft<br />

Eskola, Arch Orthop Trauma Surg 1986; Hill, JBJS 1995; McKee, JBJS 2003<br />

• J. Jupiter:<br />

„we<br />

are not meeting our patient expectations with<br />

current nonoperative treatment“


Anatomie<br />

• Längenwachstum 80% med. Epiphyse<br />

• Verknöchert erst nach dem 20. Lebensjahr<br />

• Über gesamte Länge direkt unter der Haut<br />

• Nur periostale Blutversorgung


Anatomie<br />

• Von oben S-förmig S<br />

• Von vorne gerade<br />

• Medial groß röhrenförmig<br />

• Mittleres 1/3 Übergang<br />

• Lateral dünner flach oval


Anatomie<br />

• Weak spot:<br />

Übergang der unterschiedlichen Querschnitte<br />

nicht durch Muskeln/Bänder verstärkt<br />

distal M. subclavius Ansatz<br />

• Neurovaskuläre Strukturen<br />

1. Rippe<br />

med. 1/3 Klavikula


Funktion<br />

• Kraft & Stabilität Arm<br />

• Beweglichkeit des Schultergürtels<br />

rtels<br />

bessere Positionierung der Hand im 3-dimensionalen 3<br />

Raum<br />

• Ursprung/Ansatz <strong>für</strong> Muskeln<br />

• Schutz<br />

• Atemfunktion<br />

• Kosmetik


Pathoanatomie


Epidemiologie<br />

• Häufigkeit:<br />

10-15 15 % beim Erwachsenen<br />

20-25 25 % beim Kind<br />

eine der häufigsten h<br />

<strong>Frakturen</strong><br />

44% der Verletzungen des Schultergürtels<br />

rtels<br />

Rowe, Clin Orthop 1968; Klonz, <strong>Unfall</strong>chirurg 2001


<strong>Unfall</strong>mechanismus<br />

• Mechanismus:<br />

Sturz auf ausgestreckte Hand<br />

Fallstudie & Biomechanik<br />

94% direkte Kraft gegen Schulter<br />

• Zunahme der Inzidenz:<br />

high-energy<br />

trauma<br />

Kontaktsportarten<br />

Stanley, JBJS 1988


• Klinische Untersuchung<br />

DMS<br />

Lungenauskultation<br />

Diagnostik<br />

• Röntgen<br />

ap, , 45° kranial gekippt<br />

evtl. AC-Gelenk<br />

ap/unter Zug<br />

Thorax<br />

• CT<br />

Sternoklavikular-Gelenk<br />

• Angio-CT<br />

CT, Angio


• Längenbestimmung<br />

Diagnostik


Begleitverletzungen<br />

Selten, aber potentiell lebensbedrohlich<br />

• V.a. . bei Rasanzverletzung<br />

• Hämato-Pneumothorax<br />

ca. 3%<br />

• Zusätzliche knöcherne Verletzungen<br />

• Gefäßverletzung<br />

• Affektion des Plexus<br />

Rowe, Clin Orthop 1968<br />

Klonz, <strong>Unfall</strong>chirurg 2001


Klassifikation Allman<br />

nach Häufigkeiten<br />

Gruppe II<br />

Gruppe I<br />

Gruppe III


Therapieentscheidung<br />

• Lebensalter, Vorerkrankungen,<br />

Fraktur, Begleitverletzungen


Konservative Behandlung<br />

• Verzicht auf anatomische Reposition<br />

• V.a Ruhigstellung/Schmerzlinderung<br />

• Starke Kallusbildung<br />

• Standard: RV 3 – 6 Wochen<br />

• Kein Unterschied zwischen RV / Schlinge<br />

Anderson, Acta Orthop Scand 1987<br />

McCandless, Practitioner 1979


Konservative Behandlung


Ergebnisse konservativ<br />

• 95-98% 98% gutes funktionelles Ergebnis<br />

• 15% radiologische Fehlstellungen<br />

• 1-3%<br />

Pseudarthrosenrate (Gruppe, Typ)<br />

• laterale <strong>Frakturen</strong> bis 30%<br />

Brunner, Orthopäde 1992


Operationsprinzip<br />

• Übungsstabile Osteosynthese<br />

• Stabile Kleinfragment Platte<br />

• Lateral: Zuggurt., T-Platte, T<br />

Hakenplatte<br />

• (ESIN)


Hakenplatte<br />

laterale Claviculafraktur<br />

postop.<br />

nach IE


Ungeeignete Osteosynthese<br />

• Spickdraht


Therapieentscheidung<br />

• OP-Indikation:<br />

bestimmte laterale #<br />

floating shoulder<br />

instabiler Thorax


Therapieentscheidung<br />

• OP-Indikation<br />

Kompression der neurovaskulären Strukturen


Risiko Pseudarthrose<br />

• C.M. Court-Brown<br />

Brown:<br />

2003 OTA Highlight Paper<br />

868 Patienten konservativ<br />

Risikoanalyse Pseudarthrose nach Klavikula #<br />

Diaphyse:<br />

Alter, Frauen, Dislokation, Trümmerzone<br />

⇒ Risikopatienten herausfiltern


Therapieentscheidung


Therapieentscheidung


Therapieentscheidung<br />

Jubel, BJSM 2003


2. AC-Gelenksprengung<br />

• Genese<br />

- meist: direkter Sturz auf die Schulter/adduziertem<br />

Arm<br />

- selten: Sturz auf den gestreckten Arm (indirekt)<br />

• Häufigkeit<br />

- 12% aller Verletzungen des Schultergürtels<br />

- Verhältnis Männer – Frauen 10 : 1<br />

- 4-mal häufiger als Lux. im Sternoklavikulargelenk


AC-Gelenksprengung<br />

• Einteilung<br />

am gebräuchlichsten nach<br />

TOSSY<br />

seltener nach<br />

ROCKWOOD


Klassifikation TOSSY/ROCKWOOD<br />

T/R I<br />

• Distorsion des AC-<br />

Gelenkes mit Zerrung des<br />

Lig. acromioclaviculare<br />

• Lig. coracoclaviculare<br />

intakt<br />

• Ansätze des M. deltoideus<br />

und trapezius intakt


Klassifikation TOSSY/ROCKWOOD<br />

T/R II<br />

• Zerreißen der<br />

akromioklavikulären<br />

Bänder<br />

• Elongation der<br />

korakoklavikulären<br />

Bänder<br />

• Partielle<br />

Muskelansatzeinrisse


Klassifikation TOSSY/ROCKWOOD<br />

T/R III<br />

• Ruptur der akromioklavikulären u.<br />

korakoklavikulären Bänder<br />

• Abrisse der Muskelansätze<br />

• Stressradiographie zeigt Zunahme<br />

des korakoklavikulären Abstandes<br />

um 30 – 100%<br />

• Herabhängende Schulter<br />

(Klaviertastenphänomen)


Klassifikation nach ROCKWOOD<br />

ROCKWOOD IV<br />

• Dorsale Luxation der<br />

lateralen Klavikula in den<br />

M. trapezius<br />

• Horizontale Instabilität


Klassifikation nach ROCKWOOD<br />

ROCKWOOD V<br />

• Korakoklavikulärer Abstand<br />

in der Belastungsaufnahme<br />

um 100 – 300% vergrößert<br />

• Muskelansätze von<br />

Deltoideus und Trapezius<br />

weit abgerissen<br />

(Skelettierung)


Pat. S.A.<br />

männlich<br />

41J


Pat. K.P.<br />

weiblich<br />

49J<br />

Rockwood V


Klassifikation nach ROCKWOOD<br />

ROOCKWOOD VI<br />

• Seltene Dislokation der<br />

lateralen Klavikula<br />

unter den Proc.<br />

coracoideus oder das<br />

Akromion<br />

• bei gleichzeitigem<br />

Abriss der Bänder und<br />

Muskeln (wie bei R V)


Diagnostik<br />

• Anamnese<br />

• <strong>Klinik</strong>:<br />

schmerzhaftes AC-Gelenk, schmerzhafte<br />

Abduktion, mehr oder weniger<br />

ausgeprägter Klavikulahochstand,<br />

• Röntgen: ap, , Belastungsaufnahme<br />

• Sonographie?


Konservative Therapie<br />

• Kurze schmerzorientierte Ruhigstellung,<br />

dann früh-funktionelle funktionelle Behandlung<br />

• Schmerztherapie, sofortige Bewegung<br />

• Tapeverbände


Operative Therapie<br />

• Hakenplatte<br />

• Korakoklavikuläre Schraubenosteosynthese<br />

(Bosworth)<br />

• Korakoklavikuläre Cerclage<br />

Insgesamt >60 (!) verschiedene Verfahren<br />

angegeben


3. Scapulafrakturen<br />

Lokale Begleitverletzungen:<br />

• Claviculafrakturen<br />

• ACG – Sprengungen<br />

• Gefäß- / Nervenläsionen (axillär)<br />

• Brustwandläsionen /<br />

Rippenfrakturen<br />

• Haematopneumothorax /<br />

Lungenkontusionen<br />

meist konservativ-funktionelle Therapie da gute Führung<br />

durch umgebende Muskulatur


Scapulafrakturen<br />

Klassifikation nach Euler und Rüedi (1996)<br />

A<br />

B<br />

C<br />

D<br />

E<br />

Korpusfrakturen<br />

Fortsatzfrakturen<br />

Collumfrakturen<br />

Gelenk-(Glenoid)frakturen<br />

Kombination mit<br />

Humeruskopffraktur<br />

B1<br />

B3<br />

B2<br />

A<br />

C<br />

C<br />

C<br />

Collum<br />

anatomicum<br />

Collum<br />

chirurgicum


Op-Indikationen<br />

- Korpusfrakturen mit Dislok. > 1 cm ?<br />

- „Kollaps“ der Scapula bei Trümmerfraktur ?<br />

- Collumfraktur mit > 1cm oder 40° Dislokation<br />

- Glenoidfraktkur mit Dislokation<br />

- <strong>Frakturen</strong> von Acromion oder Coracoid mit<br />

> 5-8 mm Dislokation / starker Abkippung<br />

- Begleitverletzung an Schultergürtel u./o. Brustwand


vordere-untere<br />

Glenoid-# # (Bankart)


4. Humeruskopffrakturen<br />

4-5% aller <strong>Frakturen</strong><br />

53 <strong>Frakturen</strong> 100.000 Männer/Jahr<br />

174 <strong>Frakturen</strong> 100.000 Frauen/Jahr<br />

90000 <strong>Frakturen</strong> bei 80 Mio Einwohnern<br />

Inzidenz zunehmend<br />

80% der # bei Patienten über 65Lj<br />

Ratio 1:3 (/)


Codman 1934<br />

Anatomie


Durchblutung


Diagnostik<br />

• Anamnese: <strong>Unfall</strong>mechanismus,<br />

Begleiterkrankungen, , etc.<br />

• <strong>Klinik</strong>:<br />

Schonhaltung des Arm, DMS, offene#<br />

• Röntgen:<br />

• CT:<br />

Serie mit 2 bzw. . 3 Bildern<br />

bei komplexen #, Impressionen,<br />

mehreren Kalottenfragmenten, , Head-split<br />

• DSA: bei entspr. Indikation (Gefäßverletzung, pathol. . #)


Klassifikation<br />

bis 1 cm oder 45°<br />

„one-part<br />

fractures“


Entscheidungs-Algorithmus<br />

Fraktur<br />

konservativ<br />

operativ<br />

Minimale Verfahren<br />

K-<strong>Dr</strong>aht<br />

Schrauben<br />

intramedullär<br />

Platte<br />

intramedullär<br />

Offene Verfahren<br />

Endoprothese<br />

Hemiprothese<br />

TEP


Konservativ - Behandlungsziele<br />

Untersuchung<br />

Palpation unter Rotation<br />

BV<br />

primär<br />

• frühfunktionelle<br />

Nachbehandlung<br />

• anatomiegerechte Stellung<br />

tuberculum majus<br />

tuberculum minus<br />

• Vitalität des Caput humeri<br />

sekundär<br />

• Stellung<br />

ad latum<br />

ad axim<br />

ad rotationem<br />

• hohe mechanische Stabilität


Repositionstechnik


Konservative Therapie<br />

Stabile Fraktur („one<br />

part fracture“)<br />

Gilchristverband<br />

Physiotherapie ab 3. bis 7.Tag<br />

Isometrie, Pendelübungen, passive, assistive BÜ


Konservativ - Behandlungsziele


Komplikationen<br />

• Repositionsverlust<br />

• Fragmentdislokation<br />

• Bewegungseinschränkung<br />

• Humeruskopfnekrose<br />

• Pseudarthrose


Abwägung OP<br />

Alter<br />

Allgemeinzustand<br />

Verletzungsmechanismus (high/low energy)<br />

Frakturtyp/-schwere<br />

Weichteilschaden<br />

Beruf<br />

Erwartungen des Patienten<br />

Osteoporose<br />

Frühere Schulterverletzung<br />

.<br />

.<br />

.


Konventionelle Operative Therapie


Osteoporose – Implantate - Platten


Winkelstabilität -Platten


Osteoporose – Implantate - Nägel<br />

zentraler Kraftträger<br />

Stellschraubenfixation<br />

Winkelstabilität<br />

Transfixation der Metaphyse


Osteoporose – Implantate - Nägel<br />

A<br />

B


Gutes Outcome bei früher funktioneller Nachbehandlung


Indikation primäre Prothese<br />

Humeruskopf-<br />

Zertrümmerung<br />

Humeruskopf-Prothese !<br />

'Head Splitting Fracture'


Primäre Endoprothese<br />

Bewegungseinschränkung, RM-Fixation schwierig, gut gegen Schmerz


5. Humerusschaftfrakturen<br />

L. Böhler: „gutmütigste aller Schaftfrakturen der langen Röhrenknochen<br />

„Paradebeispiel“ <strong>für</strong> die funktionelle Therapie mit Brace


OP-Indikationen:<br />

- instabile <strong>Frakturen</strong><br />

- Patientenwunsch<br />

- rasche Reha<br />

- beidseitige <strong>Frakturen</strong><br />

- beim Polytrauma<br />

- offene <strong>Frakturen</strong><br />

- Nervenläsionen ?<br />

OP-Methode:<br />

postop.<br />

- Platte (Großfragment, winkelstabile)<br />

- Verriegelungsnagel (ante-, retrograd)<br />

- Fixateur externe


Retrograder Marknagel


N. Radialis!!<br />

• immer Status erheben<br />

• nach Repo kontrollieren<br />

• N. radialis-Läsion<br />

Exploration!


6. Unterarmschaftfrakturen<br />

OP-Indikation: - Instabile <strong>Frakturen</strong>, offene#<br />

OP-Methoden: - KFI-Platten<br />

- intramedulläre Implantate (TENS)<br />

- ev. Spongiosaplastik (nicht an Membrana interossea)<br />

n. 6 Wo.<br />

Traum Jena


Olekranonfrakturen<br />

Anatomie: Ulna proximal, Radius distal tragender Knochen<br />

Rotation umeinander (Pro-, Supination) geschwungene Radiusform<br />

häufig „einfache“ <strong>Frakturen</strong>, aber Dislokation!!<br />

OP-Methode: - Zuggurtung (Umwandlung von Zug- in <strong>Dr</strong>uckkräfte)


Olekranonfrakturen


Sonderform Monteggia-Verletzung<br />

Ulnaschaftfraktur mit Radiusköpfchenluxation<br />

Exakte<br />

Länge der<br />

Ulna !!!<br />

<br />

(Spontan-)<br />

Reposition<br />

des Radiusköpfchens


Sonderform Galeazzi-Verletzung<br />

Radiusschaftfraktur mit distaler Ulnaluxation<br />

Exakte<br />

Länge des<br />

Radius!!!<br />

<br />

(Spontan-)<br />

Reposition<br />

des Ulnaköpfchens


7. distale Radiusfrakturen<br />

Häufigkeit:<br />

häufigste Fraktur<br />

ca. 2 Mill. / Jahr weltweit<br />

Altersverteilung: Fraktur d. alten Menschen<br />

Zunahme bei jungen Erwachsenen<br />

im Rahmen von Rasanztraumen (Auto, Sport, Arbeit)<br />

Schwerpunkt der Behandlung hat sich zur operativen Therapie verschoben<br />

60% operativ / 40% konservativ<br />

komplexe Verletzung des Handgelenkes, Begleitverletzungen insbes.<br />

der Weichteile werden häufig übersehen<br />

Fehlbehandlung, verbleibende Fehlstellungen sowie übersehene<br />

Begleitverletzungen können zu gravierenden Funktionsdefiziten der Hand<br />

und des Unterarmes (... bis zur dauerhaften Berufsunfähigkeit!) führen


Anatomie<br />

Normalwerte der Gelenkflächenneigung am distalen Radius<br />

(Böhler-Winkel)<br />

5° - 10°<br />

23° - 30°<br />

a.-p..<br />

seitlich


dorsalextendierte Hand<br />

Extensionsfraktur (Colles)<br />

<strong>Unfall</strong>mechanismus<br />

Sturz<br />

volarflektierte Hand<br />

Flexionsfraktur (Smith)<br />

Bruchform abhängig von Art, Stärke und Richtung der Gewalteinwirkung,<br />

Stellung der Hand zum Handgelenk und der Knochenqualität


Klinischer Befund<br />

Extensionsfraktur / Colles-Fraktur / Fraktur loco typico<br />

Bajonett-Stellung<br />

Fourchette-(Gabel-) Stellung<br />

- schmerzhaft aufgehobene Beweglichkeit, Schwellung, ggf. Krepitation<br />

- Prüfung: Fingermotorik<br />

Durchblutung der Hand<br />

Sensibilität Hand / Finger (akute Nervenkompression ?)<br />

- Diagnostik: Röntgen Handgelenk 2 Ebenen, (ggf. CT)


Behandlungsziel<br />

Anatomische Reposition<br />

Grundlage der Funktionalität


Geschlossene Reposition und Gipsruhigsstellung<br />

Indikationen<br />

nicht dislozierte extra und intraartikuläre <strong>Frakturen</strong><br />

dislozierte <strong>Frakturen</strong> die nach der Reposition stabil sind<br />

Kontraindikationen<br />

alle instabilen <strong>Frakturen</strong>


Instabilitätskriterien - Radiusfraktur<br />

Eine distale Radiusfraktur ist dann instabil,<br />

wenn sie nach anatomischer Reposition<br />

erneut disloziert.<br />

Slutsky D. Hand Clin 21 (2005) 289-294<br />

294


Instabilitätskriterien<br />

- Repositionsverlust nach geschlossener<br />

Einrichtung primär oder sekundär<br />

- > 20° Dorsalverkippung des Gelenkfragmentes<br />

- metaphysäre Trümmerzone<br />

- intraartikuläre Fraktur<br />

- > 2 mm Verkürzung des Radius<br />

- basisnahe Fraktur des Proc. styloideus ulnae<br />

- DRUG-Instabilität<br />

- Alter > 60 Jahre (Osteoporose!)<br />

- dorsale oder palmare dislozierte Kantenfragmente


Klassifikationen<br />

AO!<br />

OK!?<br />

A2-A3?<br />

A3?<br />

C1-C2?<br />

C2?<br />

C2-C3?<br />

C3?


Reposition + Gipsruhigstellung<br />

Vorgehen:<br />

- Bruchspaltanästhesie, z.T. auch Narkose (Kinder)<br />

- geschlossene Reposition durch Zug, Gegenzug und manuellen <strong>Dr</strong>uck<br />

- Halten des Repositionserbnisses im Gipsverband, i.d.R. dorsale UA-Gipslonguette


volar<br />

Ligamentotaxis


Röntgenkontrollen 1 - 4 - 7 - 11


Behandlungsschema<br />

- distale Radiusfrakturen -<br />

stabil<br />

Reposition + Gips<br />

Rö - Kontrollen<br />

stabil<br />

konservative<br />

Ausbehandlung<br />

instabil<br />

Osteosynthese<br />

volare Plattenosteosynthese<br />

dorsale Plattenosteosynthese<br />

Fixateur externe + K-<strong>Dr</strong>ähteK<br />

Sonstiges z.B. Schrauben


Osteosyntheseverfahren<br />

K-<strong>Dr</strong>ahtung<br />

Fixateur externe<br />

Plattenosteosynthese<br />

dorsal volar<br />

Schrauben-<br />

osteosynthese<br />

Kombinationen

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