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Die seltenen und unbekannten FFH-Käfer

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<strong>Die</strong> <strong>seltenen</strong> <strong>und</strong> <strong>unbekannten</strong> <strong>FFH</strong>-<strong>Käfer</strong><br />

Mag. Wolfgang Paill<br />

Mag. Christian Mairhuber<br />

ÖKOTEAM<br />

Institut für Faunistik & Tierökologie, Graz


Inhalt<br />

• (Carabus variolosus (Carabidae) – seit 1.5.2004)<br />

• Rhysodes sulcatus (Rhysodidae) – 1.5.2004<br />

• Buprestis splendens (Buprestidae)<br />

• Limoniscus violaceus (Elateridae)<br />

• Stephanopachys substriatus (Bostrichidae)<br />

• Stephanopachys linearis (Bostrichidae)<br />

• Phyrganophilus ruficollis (Melandryidae)* – 1.5.2004<br />

• ((Bolbelasmus unicornis (Geotrupidae) – 1.5.2004)


Carabus variolosus (nodulosus)<br />

Schwarzer Grubenlaufkäfer<br />

Verbreitung: zentraleuropäisches Element, in Österreich weit<br />

verbreitet, Lebensräume jedoch sehr kleinflächig<br />

Ökologie: Feuchtwälder (Bruchwälder, Schluchtwälder, Bach-<br />

Auwälder) mit überrieselten Rohböden<br />

Biologie: überwintert überwiegend in nassem Totholz<br />

Gefährdung: hoch<br />

Verantwortlichkeit: in besond. Maße; > 33 % Arealanteil in Österreich<br />

(Schutz &) Maßnahmen: Basiserhebung, Einrichtung von Gebieten


Rhysodes sulcatus<br />

Ungleicher Furchenwalzenkäfer<br />

Verbreitung: paläarktisches Element, in Ö nur von einer Lokalität in<br />

Südkärnten bekannt, auch in angrenzenden Ländern s. selten<br />

Ökologie & Biologie: Urwaldreliktart i. e. S., lebt in altem, verotteten<br />

Totholz von Laub- <strong>und</strong> Nadelhölzern (Buche, Eiche, Pappel,<br />

Fichte, Tanne)<br />

Gefährdung: vom Aussterben bedroht<br />

Schutz & Maßnahmen: Abgrenzung des einzigen Vorkommens,<br />

Einrichtung eines Schutzgebiets<br />

• Foto:<br />

Andrej<br />

Kapla


Buprestis splendens<br />

Goldstreifiger Prachtkäfer<br />

Verbreitung: eurosibirisches Element mit diskontinuierlicher<br />

Verbreitung; in Ö extrem selten, vereinzelte historische F<strong>und</strong>e<br />

(Schneeberg, Bärental, Arnoldstein, Leibnitz), nur ein aktueller<br />

Ökologie & Biologie: Urwaldreliktart i. e. S., lebt bzw. fliegt in der<br />

Baumwipfelregion <strong>und</strong> entwickelt sich in frisch abgestorbenen<br />

oder absterbenden Starkästen oder Stämmen von Pinus sp.<br />

Gefährdung: vom Aussterben bedroht; starke Verantwortlichkeit<br />

Schutz & Maßnahmen: Räumliche Ausdehnung des<br />

bekannten Vorkommens durch Außer Nutzung


Limoniscus violaceus<br />

Veilchenblauer Wurzelhalsschnellkäfer<br />

Verbreitung: zentral-westeuropäisches Element mit diskontinuierlicher<br />

Verbreitung; in Ö extrem selten, vereinzelte historische<br />

F<strong>und</strong>e (Purkersdorf, Laxenburg, Reutte), nur einzelne aktuelle<br />

(Lainzer Tiergarten, Kremstal, Wachau)<br />

Ökologie & Biologie: Urwaldreliktart i. e. S., lebt im humisierten,<br />

mäßig feuchten Mulm alter hohler Laubbäume (Buche, Eiche,<br />

Esche) in erdbodennahen Höhlen<br />

Gefährdung: vom Aussterben bedroht<br />

Schutz & Maßnahmen: siehe gesonderter Vortrag<br />

Foto: Martin<br />

Pollheimer


Stephanopachys substriatus<br />

Gekörnter Bergwald-Bohrkäfer<br />

Verbreitung: holarktisches, in Europa arktoalpines Element;<br />

in Ö selten, einige historische F<strong>und</strong>e (aus allen gebirgigen<br />

Regionen), wenige aktuelle Nachweise<br />

Ökologie & Biologie: Nadelholzdominierte Wälder der montansubalpinen<br />

Höhenstufe. Bevorzugt wird stehendes stärkeres Totholz<br />

in sonniger Lage; Entwicklung in der Rinde bzw. im Holz<br />

Gefährdung: ? - unzureichender Datenstand<br />

Verantwortlichkeit: in besonderem Maße; isolierter Vorposten in Ö<br />

(Schutz &) Maßnahmen: Basiserhebung


Stephanopachys linearis<br />

Glatter Bergwald-Bohrkäfer<br />

Verbreitung: paläarktisches, in Europa arktoalpines Element; in Ö<br />

einzelne reliktäre, historische Vorkommen (Wechsel, Hochlantsch)<br />

Ökologie & Biologie: Bewohner von Bergwäldern ohne klare<br />

Bevorzugung von Nadelwäldern. <strong>Die</strong> gut dokumentierten F<strong>und</strong>e<br />

vom Hochlantsch stammen aus Ahorn; in <strong>und</strong> unter der Rinde<br />

Gefährdung: verschollen bzw. ausgestorben<br />

Verantwortlichkeit: in besonderem Maße; isolierter Vorposten in Ö<br />

(Schutz &) Maßnahmen: Basiserhebung


Phryganophilus ruficollis<br />

Rothalsige Düsterkäfer<br />

Verbreitung: westpaläarktisches Element, in Ö vereinzelte hist. F<strong>und</strong>e,<br />

aktuell nur aus Hall i. Tirol, auch aus angrenzenden Gebieten in<br />

Bayern: Wettersteingebirge <strong>und</strong> Donauleiten bei Passau (?)<br />

Ökologie & Biologie: Urwaldreliktart i. w. S., Entwicklung im verpilztem<br />

Totholz von Eiche <strong>und</strong> Rotbuche<br />

Gefährdung: vom Aussterben bedroht<br />

(Schutz &) Maßnahmen: Basiserhebung<br />

• Foto:<br />

Oleg<br />

Berlov


Übersicht Erhaltungszustände<br />

U2 = bad


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