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Fraktion Aktuell, Ausgabe März 2007 (PDF) - SPD-Landtagsfraktion ...

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fraktionaktuell<br />

INFORMATION DER <strong>SPD</strong>-LANDTAGSFRAKTION BRANDENBURG | NR. 104 | MÄRZ <strong>2007</strong><br />

Klausur der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong> in Cottbus Ende Januar: Abgeordnete beim Besuch im neuen Informations-, Kommunikations- und<br />

Medienzentrum (IKMZ) der BTU auf der magenta-grünen Spirale der Wendeltreppe. Die farbenfrohe Treppe des transparenten<br />

Gebäudes schraubt sich durch das siebenstöckige Gebäude und verbindet 7.630 Quadtratmeter Medien- und Wissenslandschaft. Sie<br />

steht als Metapher für Fortschritt, Wachstum und Globalisierung von Wissen. Das 2005 eingeweihte IKMZ ist eine der architektonischen<br />

Highlights in Brandenburg. Mehr Informationen: www.tu-cottbus.de/ikmz<br />

Foto: <strong>Fraktion</strong><br />

340 mio. euro für<br />

langzeitarbeitslose<br />

„Die Arbeitslosigkeit in<br />

Brandenburg ist zwar zurückgegangen,<br />

doch Langzeitarbeitslose<br />

profitieren<br />

noch nicht ausreichend von<br />

diesem positiven Trend“, so<br />

die sozialpolitische Sprecherin<br />

der <strong>Fraktion</strong>, Sylvia<br />

Lehmann. „Noch immer<br />

sind 200.000 Brandenburger<br />

ohne Arbeit.“<br />

Der Antrag fordert die<br />

Landesregierung auf, beim<br />

Bund Einfluss darauf zu<br />

nehmen, dass die kommunalen<br />

Träger der Grundsicherung<br />

ausreichend Mittel<br />

für die Integrationsarbeit<br />

erhalten. Dieses Budget<br />

für Langzeitarbeitslose<br />

in Brandenburg betrug im<br />

vergangenen Jahr planmämehr<br />

arbeitsplätze<br />

in brandenburg<br />

Die Zukunftsagentur Brandenburg<br />

(ZAB), die zentrale<br />

Anlaufstelle für Wirtschaftsförderung<br />

und Technologieberatung,<br />

hat im<br />

vergangenen Jahr so viele<br />

Arbeitsplätze akquiriert wie<br />

nie zuvor. 3.568 Jobs konnten<br />

geschaffen werden, weil<br />

sich das Wirtschaftsklima in<br />

Brandenburg deutlich verbessert<br />

hat.<br />

ZAB-Geschäftsführer Detlef<br />

Stronk erklärt: „Wir<br />

ernten die ersten Früchte<br />

der neuen Förderpolitik des<br />

Landes.“ Die Konzentration<br />

auf Regionale Wachstumskerne<br />

und Schwerpunktbranchen<br />

wird zu<br />

einem großen Bedarf an<br />

jungen gut ausgebildeten<br />

Fachkräften und Spezialisten<br />

führen. Ältere Langzeitarbeitslose<br />

dürfen dabei<br />

aber nicht aus dem Blick<br />

geraten. Deshalb verabschiedete<br />

die <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong><br />

auf ihrer Klausurtagung<br />

Anfang Februar<br />

in Cottbus einen Antrag<br />

zur Reduzierung der<br />

Langzeitarbeitslosigkeit.<br />

ßig 340 Mio. Euro. Die<br />

<strong>SPD</strong> hat die Bekämpfung<br />

der Arbeitslosigkeit zum<br />

Schwerpunkt der Klausur<br />

gemacht. Als Ehrengast<br />

konnte Bundesarbeitsminister<br />

Franz Müntefering<br />

dazu detailliert Stellung<br />

nehmen. Er berichtete, dass<br />

der Bund seine Anstrengungen<br />

verstärkt, insbesondere<br />

ältere Arbeitslose wieder<br />

in Beschäftigung zu<br />

bringen. So werde in diesem<br />

Jahr u.a. auch die<br />

„Initiative 50 plus“ umgesetzt.<br />

Dabei erhalten Unternehmen<br />

drei Jahre lang<br />

Lohnzuschüsse, wenn sie<br />

einen Arbeitslosen über 50<br />

Jahre einstellen. Bei den<br />

Arbeitslosen über 50, die<br />

einen schlechter bezahlten<br />

Job annehmen, überweist<br />

die Arbeitsagentur 50 Prozent<br />

des Lohnunterschiedes,<br />

im zweiten Jahr 30<br />

Prozent. Der Bund werde<br />

außerdem die Kosten der<br />

Weiterbildung älterer Arbeitnehmer<br />

in Betrieben<br />

mit mehr als 250 Beschäftigten<br />

übernehmen.<br />

halbzeitbilanz 3<br />

In zweieinhalb Jahren sind<br />

Landtagswahlen. Matthias<br />

Platzeck und Günter Baaske<br />

über Erfolge und anstehende<br />

Aufgaben.<br />

generationen 4<br />

In Bergholz-Rehbrücke<br />

(Potsdam-Mittelmark) soll<br />

ein Mehrgenerationenhaus<br />

entstehen.<br />

nichtraucherschutz 7<br />

Gegenseitige Rücksichtnahme<br />

reicht nicht aus. Die <strong>SPD</strong> will<br />

einen besseren Nichtraucherschutz.<br />

www.spd-fraktion.brandenburg.de


fraktionaktuell MÄRZ <strong>2007</strong><br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

am 5. <strong>März</strong> haben wir die Halbzeitbilanz<br />

dieser Wahlperiode<br />

vorgestellt. Das Ergebnis kann<br />

sich sehen lassen: Gut zwei<br />

Drittel der Aufgaben aus unserem<br />

Wahlprogramm von 2004<br />

sind erledigt oder werden derzeit<br />

bearbeitet. Das bisher Erreichte<br />

ist Ansporn, die weiteren<br />

Aufgaben mit Ideenreichtum<br />

anzupacken. Im Vordergrund<br />

bleibt die Bekämpfung<br />

der Arbeitslosigkeit.Wir brauchen<br />

eine aktive Arbeitsmarktförderung<br />

auch mit öffentlich<br />

finanzierten festen Arbeitsplätzen.<br />

Kinderbetreuung, Familie<br />

und Beruf sind unser zweites<br />

wichtiges Thema. Bei der guten<br />

und wichtigen Diskussion über<br />

Kinder und Familie dürfen wir<br />

aber nicht vergessen: Dabei<br />

geht es um Lebensglück, Kinderlachen<br />

und Familiensinn.<br />

Das muss in unseren Gedanken<br />

und Herzen stets im Mittelpunkt<br />

stehen.<br />

Noch ein Punkt: Unsere Abgeordnete<br />

Britta Stark hat sich<br />

für die Führung des Rechnungshofes<br />

beworben. Die<br />

<strong>Fraktion</strong> steht hinter dieser<br />

Bewerbung, weil Britta für<br />

diese Aufgabe hervorragend<br />

geeignet ist – auch wenn sie<br />

keine Juristin ist. Diese Position<br />

wird vom früheren<br />

Justizminister Dr. Hans Otto<br />

Bräutigam gestützt (s. S. 7). Er<br />

stellt klar: Das Rechnungshofgesetz<br />

wurde 1997 geändert,<br />

gerade um Bewerbern aus Ostdeutschland<br />

– zwangsläufig<br />

ohne ausreichende Abschlüsse<br />

in Jura – die Chance auf eine<br />

Führungsposition am Rechnungshof<br />

zu geben. Und genau<br />

das wollen wir machen.<br />

weniger schulden<br />

Finanzminister Rainer<br />

Speer hat während der<br />

zweitägigen <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>sklausur<br />

Anfang Februar<br />

in Cottbus die Konzeption<br />

der Landesregierung<br />

zum Haushalt 2008/2009<br />

vorgestellt. Ziel ist es, die<br />

Neuverschuldung weiter zu<br />

reduzieren. Geplant sind<br />

neue Kredite für 2008 in<br />

Höhe von 475 Mio. Euro<br />

und 300 Mio. Euro in<br />

2009. Für <strong>2007</strong> waren noch<br />

560 Mio. Euro vorgesehen.<br />

Dennoch bleiben die drei<br />

politischen Schwerpunkte<br />

von Kürzungen ausgenommen.<br />

Erstens: Die Kindertagesstätten<br />

und die Schulen<br />

erhalten mehr Geld.<br />

Zweitens bleiben die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

für Wissenschaft<br />

und Forschung konstant.<br />

Drittens genießt auch 2008<br />

und 2009 die Wirtschaftsförderung<br />

hohe Priorität.<br />

„Ohne die Schulden aus<br />

den frühen neunziger Jahren<br />

könnten wir heute eine<br />

stärkere Sozial- und Bildungspolitik<br />

gestalten“, so<br />

Mike Bischoff, finanzpolitischer<br />

Sprecher der <strong>Fraktion</strong>.<br />

solide<br />

finanzpolitik<br />

Unabhängig davon weist<br />

Bischoff auf einige absehbare<br />

Entwicklungen hin.<br />

So würden die Zuschüsse<br />

des Bundes in der nächsten<br />

Wahlperiode von 2009 bis<br />

2014 spürbar sinken. Hinzu<br />

komme, dass heute bereits<br />

absehbar sei, wie die<br />

<strong>Ausgabe</strong>n für die Pensionen<br />

der Landesbeamten<br />

beständig ansteigen werden.<br />

„Wir stehen insgesamt<br />

vor großen Herausforderungen“,<br />

so Bischoff. Eine<br />

solide Finanzpolitik sei<br />

jedoch die Grundlage für<br />

eine gesicherte Zukunft.<br />

„Im heutigen Sparzwang<br />

liegen unsere Zukunftschancen<br />

von morgen. Ich<br />

möchte, dass Eltern auch<br />

noch in zehn Jahren ihre<br />

Kinder in eine Brandenburger<br />

Kita bringen können“,<br />

so Bischoff.<br />

arbeit statt grundsicherung<br />

in spree-neiße<br />

Zum Beginn ihrer <strong>Fraktion</strong>sklausur<br />

am 31. Januar<br />

besuchten die <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordneten<br />

die<br />

Kreisverwaltung des<br />

Landkreises Spree-Neiße.<br />

Dort informierten sie sich<br />

über den Stand der Umsetzung<br />

der Arbeitsmarktreform.<br />

Ebenso wie vier<br />

weitere Landkreise in<br />

Brandenburg hat Spree-<br />

Neiße die Grundsicherung<br />

für Arbeitsuchende<br />

in Eigenregie ohne die<br />

Arbeitsagentur übernommen.<br />

positive ergebnisse<br />

Hermann Kostrewa, der<br />

Leiter des zuständigen Eigenbetriebs:<br />

„Trotz<br />

schwieriger Rahmenbedingungen,<br />

wie einem<br />

kontinuierlichen Bevölkerungsrückgang<br />

und einer<br />

geringen Dichte regionaler<br />

Wirtschaft, können wir<br />

insgesamt auf positive Ergebnisse<br />

zurückblicken.“<br />

Es gebe zurzeit 7.500 Arbeitslose<br />

im Landkreis<br />

nach dem SGB II (Hartz<br />

IV) und 1.900 Menschen<br />

in Beschäftigungs- und<br />

Qualifizierungsmaßnahmen.<br />

2006 wurden insgesamt<br />

etwa 2.500 reguläre<br />

Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt<br />

vermittelt. Mit<br />

dem Instrument „Arbeit<br />

statt Grundsicherung“ hat<br />

Spree-Neiße für derzeit<br />

gut 500 Arbeitslose mit so<br />

genannten Vermittlungshemmnissen<br />

sozialversicherungspflichtige<br />

Beschäftigungsmaßnahmen<br />

Sylvia<br />

Lehmann<br />

ist sozialpolitische<br />

Sprecherin<br />

der <strong>SPD</strong>-<br />

<strong>Fraktion</strong>.<br />

3 fragen 3 antworten<br />

Was passiert <strong>2007</strong> auf<br />

dem Arbeitsmarkt?<br />

Die Arbeitslosigkeit sinkt<br />

weiter. Unsere Quote<br />

liegt jetzt bei 16,7 Prozent,<br />

das sind bereits 2,5<br />

Prozent weniger als vor<br />

einem Jahr! Besonders<br />

erfreulich ist, dass die<br />

Zahl der älteren Arbeitslosen<br />

um 6.000 Menschen<br />

zurückging. Für<br />

Langzeitarbeitslose wollen<br />

wir öffentlich finanzierte<br />

Jobs anbieten.<br />

Welche Leute werden<br />

gebraucht?<br />

Gute ausgebildete Fachkräfte,<br />

z.B. für unseren<br />

neuen Flughafen BBI in<br />

Schönefeld! Wichtig ist<br />

die frühe Berufsorientierung<br />

Jugendlicher, denn<br />

bis 2013 werden 100.000<br />

anspruchsvolle Jobs neu<br />

besetzt.<br />

Was halten Sie von<br />

einem gesetzlichen Mindestlohn?<br />

Ich habe eine klare Haltung:<br />

Er muss kommen!<br />

Dafür arbeite ich! Denn<br />

die Bezahlung vieler Jobs<br />

ist Menschen verachtend<br />

niedrig und nicht länger<br />

tragbar.<br />

geschaffen, die ein Jahr<br />

dauern. Neben älteren<br />

Arbeitslosen liegt das<br />

besondere Augenmerk der<br />

Arbeit auch auf alleinerziehenden<br />

Arbeitslosen,<br />

jungen Erwerbslosen<br />

sowie Familien, in denen<br />

beide Elternteile ohne<br />

Arbeit sind. In einem<br />

intensiven Jugendfallmanagement<br />

(Betreuungsschlüssel<br />

1:6) werden<br />

junge Erwachsene betreut,<br />

die besondere Unterstützung<br />

benötigen.<br />

Schwerpunkt Halbzeitbilanz 2


MÄRZ <strong>2007</strong><br />

versprochen und gehalten:<br />

die halbzeitbilanz<br />

Im Herbst 2004 wurde Ministerpräsident<br />

Matthias<br />

Platzeck im Amt bestätigt<br />

und die <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong> wieder<br />

stärkste Kraft im Landtag.<br />

Die <strong>SPD</strong> hat damals<br />

die Erneuerung des Landes<br />

versprochen – und eingehalten.<br />

Nach der Hälfte der<br />

Wahlperiode lässt sich eine<br />

positive Zwischenbilanz<br />

ziehen. Brandenburg ist in<br />

Bewegung – und zwar in<br />

Bewegung nach vorn.<br />

Brandenburg führt eine<br />

intensive Debatte über die<br />

Zukunftschancen des Landes<br />

und erneuert sich aus<br />

eigener Kraft. Die neue<br />

Wirtschaftsförderung hat<br />

große Potentiale freigesetzt<br />

und baut Stärken aus. Das<br />

Wirtschaftswachstum ist so<br />

hoch wie zuletzt vor fünf<br />

Jahren; die Arbeitslosigkeit<br />

von 276.000 (Januar 2005)<br />

auf 220.000 (Januar <strong>2007</strong>)<br />

Menschen gesunken.<br />

modern und<br />

tolerant<br />

Die <strong>SPD</strong> hat die sechsjährige<br />

Grundschule erhalten,<br />

die Oberschule eingeführt<br />

und das Abitur nach<br />

12 Jahren ermöglicht.<br />

Viele Schulstandorte in<br />

dünn besiedelten Gebieten<br />

konnten gesichert<br />

werden. Brandenburgs<br />

gute Kita-Versorgung<br />

wird noch weiter ausgebaut:<br />

Die <strong>Ausgabe</strong>n des<br />

Landes stiegen von 120<br />

Mio. Euro (2004) auf 137<br />

Mio. (<strong>2007</strong>).<br />

Sprachstandsmessungen<br />

und Sprachförderung in<br />

der Kita werden eingeführt.<br />

Ministerpräsident<br />

stark und zukunftsträchtig:<br />

matthias platzeck und<br />

günter baaske im gespräch<br />

Sind Sie zufrieden mit der<br />

ersten Hälfte der Legislaturperiode?<br />

Baaske: Wir haben eine<br />

Menge geschafft, aber es<br />

bleibt noch viel zu tun.<br />

Platzeck: Untersuchungen<br />

zeigen, Brandenburg<br />

gehört zu den Regionen in<br />

Deutschland mit den besten<br />

Zukunftsaussichten.<br />

Wir müssen diese Chancen<br />

nutzen.<br />

Baaske: Deshalb haben wir<br />

auch die Wirtschaftsförderung<br />

umgestellt. Wir<br />

mussten überlegen: Sollen<br />

wir das weniger werdende<br />

Geld weiterhin überall<br />

ausgeben – so dass halt<br />

jeder ein bisschen weniger<br />

kriegt. Oder sollen wir das<br />

Geld so konzentrieren<br />

und investieren, dass echte<br />

Eigendynamik entstehen<br />

kann.<br />

Sie haben sich für letzteres<br />

entschieden – und<br />

dabei auch viel Widerstand<br />

geerntet.<br />

Baaske: Ja, aber mittlerweile<br />

wächst das Verständnis<br />

und die Unterstützung.<br />

Mittlerweile kriegen<br />

wir für die Strategie des<br />

„Stärken stärken“ auch<br />

Lob aus dem In- und Ausland.<br />

Hat sich die Stimmung im<br />

Vergleich zu 2004 geändert?<br />

Platzeck: Auf jeden Fall.<br />

Man kann fast schon mit<br />

Händen greifen, dass<br />

unser Land in Bewegung<br />

ist. Aber es ist nicht nur<br />

die Stimmung, die sich<br />

geändert hat. Es sind vor<br />

allem die Fakten.<br />

Baaske: Wir wollen aber,<br />

dass die Leute verstehen,<br />

was passiert. Wir wollen<br />

mit ihnen darüber reden,<br />

wie die besten Wege aussehen,<br />

um unser Land<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Herr Platzeck, in Ihrer Zeit<br />

als Bundesvorsitzender<br />

der <strong>SPD</strong> haben Sie das<br />

Leitbild des „vorsorgenden<br />

Sozialstaates“ entwickelt.<br />

Was heißt das?<br />

Platzeck: Der Sozialstaat<br />

ist eine große historische<br />

Errungenschaft. Aber der<br />

fraktionaktuell<br />

Matthias Platzeck hat versprochen,<br />

die <strong>Ausgabe</strong>n<br />

für Wissenschaft und Forschung<br />

konstant zu halten:<br />

392 Millionen Euro<br />

(2005), 389 Millionen<br />

Euro (2006) und 395 Millionen<br />

Euro (<strong>2007</strong> und<br />

2008) sind eine wesentliche<br />

Voraussetzung für<br />

eine zukunftsfähige Wirtschaft.<br />

Gleichzeitig wird der<br />

Haushalt konsolidiert. Die<br />

Neuverschuldung sank<br />

von 700 Mio. Euro (2004)<br />

auf 350 Mio. Euro (2006)<br />

– aber die <strong>Ausgabe</strong>n für<br />

Bildung, Wissenschaft und<br />

Wirtschaftsförderung bleiben<br />

konstant.<br />

tatsächlich bestehende<br />

Sozialstaat ist nicht gut<br />

genug. Wir müssen mehr<br />

als bislang in die Menschen<br />

und ihre Potenziale<br />

investieren. Heute leistet<br />

der Sozialstaat vor allem<br />

„Nachsorge“, wenn das<br />

Kind schon in den Brunnen<br />

gefallen ist. Deshalb<br />

ist Bildungspolitik heute<br />

die wichtigste vorsorgende<br />

Sozial- und Arbeitsmarktpolitik<br />

überhaupt.<br />

Das gesamte Gespräch von<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>schef Günter<br />

Baaske und Ministerpräsident<br />

Matthias Platzeck sowie<br />

weitere Informationen zur<br />

Halbzeitbilanz sind im<br />

Märkischen Heft 8<br />

„Erneuerung aus eigener<br />

Kraft“ erschienen.<br />

www.spd-fraktion.<br />

brandenburg.de<br />

3 Schwerpunkt Halbzeitbilanz


fraktionaktuell MÄRZ <strong>2007</strong><br />

meldungen<br />

jüterboger tafel<br />

überrascht<br />

Neue Kühleinrichtungen<br />

bekamen die Luckenwalder<br />

und Jüterboger Tafel<br />

dank des Engagements der<br />

Mittelbrandenburgischen<br />

Sparkasse und der <strong>SPD</strong>-<br />

Landtagsabgeordneten<br />

Sieglinde Heppener und<br />

Klaus Bochow. Heppener<br />

pflegt seit mehreren Jahren<br />

den Kontakt zur Tafel. Sie<br />

überraschte mit einer privaten<br />

Spende und hat dazu<br />

beigetragen, dass die Leiterin<br />

der Tafel, Ursula Gohla,<br />

mit dem Teltow-Fläming-Preis<br />

ausgezeichnet<br />

wurde.<br />

planspiel<br />

kommunalpolitik<br />

Der <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete<br />

Andreas Kuhnert<br />

lud Schülerinnen und<br />

Schüler zum „Planspiel<br />

Kommunalpolitik – ohne<br />

Jugend ist kein Staat zu<br />

machen“ nach Kloster Lehnin<br />

ein. In einer gespielten<br />

Gemeindevertretersitzung<br />

setzten sich die Jugendlichen<br />

insbesondere für den<br />

Erhalt ihrer Gesamtschule<br />

ein. Dem in Verbindung<br />

mit der Friedrich-Ebert-<br />

Stiftung realisierten Planspiel<br />

folgten zwei weitere<br />

Treffen mit der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong><br />

in der Gemeindevertretung<br />

Lehnin.<br />

gleichstellung aller<br />

partnerschaften<br />

„Wir leben ja nicht mehr<br />

in der Steinzeit!“ Mit dieser<br />

Aussage begründet die<br />

familienpolitische Sprecherin<br />

der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong> Elisabeth<br />

Alter eine von der<br />

<strong>SPD</strong> eingebrachte Änderung<br />

des Lebenspartnerschaftsgesetzes.<br />

Homosexuelle<br />

Paare sollen künftig<br />

unabhängig von ihrem<br />

Wohnort heiraten dürfen.<br />

Das heißt, auch Berliner<br />

dürfen demnächst in Brandenburg<br />

heiraten. Auf<br />

Landesebene gründete sich<br />

gleichzeitig eine Arbeitsgemeinschaft<br />

der Lesben und<br />

Schwulen in der <strong>SPD</strong>.<br />

treffpunkt kita-schule in<br />

michendorf und bad freienwalde<br />

Die Kinderbetreuung im<br />

Landkreis und die Notwendigkeit<br />

der Förderung körperlicher,<br />

geistiger und<br />

sprachlicher Entwicklung<br />

von Kindern im Kita- und<br />

Grundschulbereich war<br />

Thema der Reihe „Treffpunkt<br />

Kita-Schule“ der<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong>. Sie<br />

machte Station in Michendorf<br />

(Potsdam-Mittelmark)<br />

und Bad Freienwalde (Märkisch-Oderland).<br />

Jeweils<br />

weit über hundert Gäste<br />

kamen zu den zwei Veranstaltungen<br />

der <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordneten<br />

Susanne<br />

Melior und Jutta Lieske,<br />

darunter zahlreiche Schulleiter,<br />

Lehrkräfte und Erzieher,<br />

Eltern und Kommunalpolitiker<br />

sowie Brandenburgs<br />

Bildungsminister Holger<br />

Rupprecht.<br />

„Die große Resonanz freut<br />

mich sehr“, so Susanne<br />

Melior, die auf ihrer gemeinsam<br />

mit dem <strong>SPD</strong>-<br />

<strong>Fraktion</strong>schef Günter<br />

Baaske durchgeführten Veranstaltung<br />

auch den Erziehungswissenschaftler<br />

Prof.<br />

Jörg Ramseger von der FU<br />

Berlin begrüßte. „Die frühkindliche<br />

Förderung ist ganz<br />

entscheidend“, so Ramseger<br />

in Michendorf.<br />

„Das Vorlesen und Ansehen<br />

von Büchern fördert das<br />

Begreifen der Sprache bereits<br />

im ersten Lebensjahr.“<br />

Auch in Märkisch-Oderland<br />

war man sich darin einig,<br />

Susanne Melior, <strong>SPD</strong>-<br />

Abgeordnete aus Potsdam-Mittelmark,<br />

setzt<br />

sich für ein generationenübergreifendes<br />

Begegnungshaus<br />

in Nuthetal<br />

ein. Vorbilder dafür gibt<br />

es in Nauen und Neuruppin.<br />

Die 100 Jahre alte<br />

denkmalgeschützte „Alte<br />

Schule“ im vormaligen<br />

Ortsteil Bergholz-Rehbrücke<br />

(Bild) soll ein<br />

„Mehrgenerationenhaus“<br />

werden, ein Ort des generationenübergreifenden<br />

Zusammenhalts, der<br />

Kommunikation und<br />

Identifikation aller Bürgerinnen<br />

und Bürger. Bisher<br />

nutzt schon der Jugendclub<br />

„Brücke e.V.“ die<br />

Räume im Erdgeschoss.<br />

Ein Mehrgenerationenhaus<br />

ist ein offener Tagestreffpunkt,<br />

in dem sich die<br />

dass Sprachstandmessung<br />

und -förderung Sinn machen<br />

und sich zukünftig vermehrt<br />

Erzieherinnen entsprechend<br />

ausbilden lassen.<br />

Jutta Lieske setzt sich seit<br />

Jahren für einen hohen<br />

Qualitätsstandard in den<br />

Kitas ein. Sie forderte, dass<br />

endlich Schluss sein müsse<br />

mit der Defizitdiskussion.<br />

Das, was bisher schon vorbildlich<br />

in den Einrichtungen<br />

praktiziert werde, müsse<br />

öffentlichkeitswirksamer<br />

gemacht werden. Auch das<br />

Image der Erzieher solle<br />

verbessert werden, weil es<br />

nicht irgendwelche „Tanten“<br />

seien, die die Kinder betreuen,<br />

sondern regelrechte<br />

Kleinkindpädagogen.<br />

ein pulsierendes herz der gemeinde<br />

Generationen wieder<br />

selbstverständlich begegnen<br />

und sich gegenseitig<br />

helfen. Die gegenseitige<br />

Unterstützung von Jung<br />

und Alt soll neu be- und<br />

gelebt wird. In Nuthetal<br />

ist an die Einrichtung<br />

einer Kinderbetreuung,<br />

eines Bistros und eines<br />

Veranstaltungssaals für<br />

Gemeindefeste, Vorträge<br />

und Lesungen gedacht.<br />

Melior: „Wenn das Projekt<br />

gelingt, dann erhält<br />

Nuthetal ein pulsierendes<br />

Herz, das Kraftquell für<br />

alle 9.000 Einwohner sein<br />

soll.“ Ein Verein zur Umsetzung<br />

dieser Vision hat<br />

sich bereits gegründet.<br />

Aus den Wahlkreisen 4


uckermark<br />

überzeugt<br />

MÄRZ <strong>2007</strong><br />

neuer landtag<br />

im porträt<br />

fraktionaktuell<br />

Beim Neujahresempfang<br />

der uckermärkischen <strong>SPD</strong><br />

standen Fragen der Bildungs-<br />

und Wirtschaftspolitik<br />

im Vordergrund. Dem<br />

Schwedter <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordneten<br />

Mike Bischoff<br />

sind gute Lernbedingungen<br />

an den Schulen<br />

besonders wichtig. Bis zum<br />

Sommer diesen Jahres sollen<br />

für alle Schulen in Trägerschaft<br />

des Kreises 16<br />

Mio. Euro Investitionen<br />

bereitgestellt werden. Als<br />

Ehrengast begrüßten der<br />

Unterbezirksvorsitzende<br />

Frank Bretsch und die<br />

<strong>SPD</strong>-Kreistagsfraktion<br />

Infrastrukturminister<br />

Reinhold Dellmann. Er<br />

lobte die neue Förderpolitik<br />

des Landes mit ihrer<br />

Konzentration auf die Regionalen<br />

Wachstumskerne.<br />

In Schwedt stünden mittlerweile<br />

nicht nur eine moderne<br />

Chemieraffinerie<br />

und vier große Papierfabriken,<br />

sondern auch die<br />

größte Biogasproduktionsanlage<br />

Europas. Einigkeit<br />

herrschte im Prenzlauer<br />

Dominikanerkloster, dass<br />

die Uckermark mit einer<br />

Stimme sprechen müsse,<br />

um Gehör zu finden. In<br />

Potsdam schaue man nicht<br />

nur, wo die Not am größten<br />

sei, sondern auch und<br />

insbesondere, wo es die<br />

überzeugendsten Konzepte<br />

gäbe.<br />

„Die Entscheidung über<br />

einen Landtagsneubau in<br />

der Potsdamer Mitte ist gefallen“,<br />

schrieb eine Potsdamer<br />

Tageszeitung bereits im<br />

Mai vergangenen Jahres und<br />

irrte sich gewaltig. Drei Abstimmungen<br />

über die Auslegung<br />

des B-Planes „Landtagsneubau“<br />

und eine Bürgerbefragung<br />

waren letztendlich<br />

von Nöten, damit<br />

das Landesparlament ein<br />

neues Haus erhält. Die Bürger<br />

unterstützten dabei mit<br />

großer Mehrheit die Position<br />

der <strong>SPD</strong> und demonstrierten<br />

für den Standort (im<br />

Bild mit dem Fortunaportal)<br />

. „Nun wird auf dem Alten<br />

Markt in der Kubatur des<br />

Das Land fördert ab sofort<br />

den Einbau von Aufzügen in<br />

bestehende Wohnhäuser.<br />

Bauminister Reinhold<br />

Dellmann gab dafür den<br />

Startschuss im Potsdamer<br />

Neubaugebiet ,Am Stern‘.<br />

Daran nahm auch der wohnungspolitische<br />

Sprecher<br />

der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>, Thomas<br />

Günther, teil. Er hatte sich<br />

im Landtag für das Programm<br />

eingesetzt. Günther:<br />

„Die Wohnraumförderung<br />

muss neu ausgerichtet weraufzugprogramm<br />

für<br />

besseres wohnen<br />

Die Landtagsabgeordnete Martina Gregor (Oberspreewald-Lausitz)<br />

war Jury-Mitgied beim Mal- und Zeichenwettbewerb „Wie<br />

soll unsere Erde aussehen“, an dem sich rund 90 Kinder aus neun<br />

Kitas in Senftenberg, Großkoschen und Großräschen beteiligten.<br />

„Die Bilder sind alle eingerahmt worden und werden bei uns im<br />

Haus ausgestellt“, berichtet Holger Nachtigall von der Gebäudeservice<br />

Dietrich GmbH, die den Wettbewerb veranstaltete.<br />

den; das verlangt schon<br />

allein der demografische<br />

Wandel. Mit dem Programm<br />

werden Wohnungen<br />

erheblich aufgewertet und<br />

familien- und seniorengerechter.<br />

Es wird vor allem<br />

DDR-Neubausiedlungen zu<br />

Gute kommen. Durch die<br />

Förderung sind erhebliche<br />

Qualitätsverbesserungen<br />

möglich, die sonst unterbleiben<br />

würden.“ Bis zum Jahr<br />

2013 stehen landesweit insgesamt<br />

36 Mio. Euro für das<br />

früheren Stadtschlosses gebaut“,<br />

erklärt die Potsdamer<br />

<strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete<br />

Klara Geywitz. Am 31.<br />

Januar stimmten 29 von 51<br />

Stadtverordneten für den<br />

Antrag, auch viele Abgeordnete<br />

der Linkspartei.PDS,<br />

die sich anfangs gegen die<br />

Bebauung des Alten Marktes<br />

ausgesprochen hatten.<br />

Reinhold Dellmann und<br />

Thomas Günther (re.)<br />

Programm zur Verfügung,<br />

davon etwa 6 Mio. Euro in<br />

diesem Jahr. Damit sollen<br />

insgesamt rund 600 Aufzüge<br />

gebaut und 6.000 Wohnungen<br />

deutlich besser erreichbar<br />

werden.<br />

Der Diplom-Pädagoge<br />

Wolfgang Pohl war von<br />

1992 bis 2002 Oberbürgermeister<br />

der Stadt<br />

Frankfurt (Oder) und ist<br />

seit 2004 <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordneter<br />

für seine<br />

Heimatstadt und technologiepolitischer<br />

Sprecher<br />

der <strong>Fraktion</strong>.<br />

In die <strong>SPD</strong> bin ich eingetreten,<br />

weil…<br />

… sie meinen politischen<br />

Idealen am nächsten<br />

kommt. Sie bietet ein<br />

breites politisches Meinungsspektrum,<br />

greift die<br />

Probleme der Menschen<br />

auf und erreicht breite<br />

Bevölkerungsschichten.<br />

Wenn ich König von<br />

Deutschland wäre,<br />

würde ich…<br />

… Frankfurt (Oder) zur<br />

Solarhauptstadt<br />

Deutschlands machen.<br />

Meine politischen Vorbilder<br />

sind …<br />

… Willy Brandt und Helmut<br />

Schmidt, weil sich bei<br />

ihnen Menschennähe und<br />

politische Kompetenz<br />

wunderbar verbinden.<br />

Vom Alltag entspanne<br />

ich mich gerne…<br />

… im Konzert bei klassischer<br />

Musik oder bei<br />

einem Spaziergang auf der<br />

Oderinsel Ziegenwerder.<br />

Am liebsten höre ich<br />

Musik von…<br />

… Bach und Beethoven,<br />

zum Beispiel in der<br />

Konzerthalle Frankfurt<br />

(Oder).<br />

5 Aus den Wahlkreisen


fraktionaktuell MÄRZ <strong>2007</strong><br />

meldungen<br />

jetzt lehrer werden<br />

Das von der Landesregierung<br />

in den Landtag eingebrachte<br />

Gesetz zur Reform<br />

der Lehrerbildung ist nach<br />

Ansicht der stellvertretenden<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>svorsitzende<br />

Klara Geywitz<br />

„dringend notwendig“. Das<br />

Gesetz sieht die Entwicklung<br />

von Bachelor- und<br />

Masterstudiengängen für<br />

die Lehrerbildung und<br />

einen stärkeren Praxisbezug<br />

während des Studiums vor.<br />

Ab dem Jahre 2010 braucht<br />

Brandenburg jährlich ca.<br />

350 neue Lehrer. Geywitz:<br />

„Die jungen Lehrer müssen<br />

jetzt ausgebildet werden.<br />

Sie haben künftig hervorragende<br />

Berufschancen.“<br />

die brandenburger sind die<br />

fleissigsten deutschen<br />

Aufs Jahr hochgerechnet<br />

arbeiten die Brandenburgerinnen<br />

und Brandenburger<br />

57 Stunden mehr als die<br />

Bayern. Anderthalb Arbeitswochen<br />

mache das<br />

aus, so der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>schef<br />

Günter Baaske. Angesichts<br />

der vom Amt für<br />

Statistik vorgelegten Zahlen<br />

zur Arbeitszeit könne<br />

Geleistete Arbeitszeit in Stunden je Erwerbstätigen 2006<br />

man mit allem Recht davon<br />

sprechen, dass die Brandenburger<br />

die „fleißigsten<br />

Deutschen“ seien. „Wer<br />

hart arbeitet, der soll auch<br />

gut verdienen“, so Baaske.<br />

„Die gute Konjunktur sollten<br />

Gewerkschaften und<br />

Arbeitgeber jetzt auch nutzen,<br />

um höhere Löhne zu<br />

vereinbaren. Eine Perspektive<br />

für die Angleichung<br />

der Ost-Löhne an das<br />

Westniveau wäre ein guter<br />

Ansporn für die Erwerbstätigen,<br />

auch <strong>2007</strong> wieder beruflich<br />

Vollgas zu geben.“<br />

Nach seiner Ansicht lassen<br />

sich Fachkräfte mit niedrigen<br />

Löhnen weder in<br />

Brandenburg halten noch<br />

hierher locken.<br />

einbürgerungsfest<br />

Mit einem feierlichen Willkommensfest<br />

im Landtag<br />

werden künftig neu eingebürgerte<br />

Brandenburger<br />

begrüßt. Britta Stark, innenpolitische<br />

Sprecherin der<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>: „Mit dem<br />

Fest zeigen wir den Eingebürgerten,<br />

dass sie bei uns<br />

herzlich willkommen sind.<br />

Gleichzeitig kann Brandenburg<br />

zeigen, das es ein tolerantes<br />

und weltoffenes Land<br />

ist.“ Etwa 350 Menschen<br />

werden jährlich in Brandenburg<br />

eingebürgert.<br />

zusammenarbeit<br />

ausgebaut<br />

Der Landtag debattierte<br />

über den Fortschrittbericht<br />

zur Zusammenarbeit zwischen<br />

Berlin und Brandenburg.<br />

Dazu erklärte der<br />

wirtschaftspolitische Sprecher<br />

der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong><br />

Heiko Müller: „Die beiden<br />

Länder sind so gut ineinander<br />

verschränkt wie<br />

keine andere Zwei-Länder-<br />

Region in Deutschland.“<br />

Gemeinsame Gerichte und<br />

Landesplanung, Flughafen-<br />

Bau in Schönefeld und die<br />

Zusammenarbeit in der<br />

Wirtschaftsförderung<br />

machten sich bezahlt. An<br />

der Fusion der Einrichtungen<br />

zur Wirtschaftsförderung<br />

müssen wir festhalten.<br />

cdu-führungswechsel:<br />

spd steht klar zur koalition<br />

Am Rande der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>sklausur<br />

in Cottbus<br />

war auch der Führungswechsel<br />

bei der märkischen<br />

CDU Gesprächsthema.<br />

Übereinstimmende Meinung:<br />

Die <strong>SPD</strong> steht klar<br />

zur Koalition mit der<br />

CDU unter Führung des<br />

neuen Parteichefs Ulrich<br />

Junghanns. Die Union<br />

müsse sich jetzt wieder stabilisieren.<br />

Bisher läuft die<br />

Arbeit im Kabinett und<br />

zwischen den Koalitionsfraktionen<br />

gut. Alle wissen:<br />

Brandenburg braucht<br />

keine Koalitionsspiele und<br />

Kaffeesatz-Leserei, sondern<br />

konkrete Arbeit an<br />

den Aufgaben: Arbeitslosigkeit,<br />

Bildung, Familie<br />

Ulrich Junghanns (li.) und Matthias Platzeck (re.) sind auch<br />

im Umgang mit Journalisten Partner.<br />

sind dabei die Schwerpunkte.<br />

Ministerpräsident<br />

Matthias Platzeck während<br />

der Klausur: „Die<br />

Menschen erwarten zu<br />

Recht vor allem eines von<br />

uns: Dass wir gute Arbeit<br />

für das Land leisten und<br />

parteiinterner Streit beendet<br />

wird.“ Der CDU-<br />

Vorsitzende Junghanns ist<br />

sich sicher: „Platzeck und<br />

ich, wir können uns aufeinander<br />

verlassen.“<br />

<strong>Aktuell</strong>es 6


MÄRZ <strong>2007</strong><br />

fraktionaktuell<br />

Bildungsminister Holger Rupprecht und die Abgeordneten Jutta Lieske, Udo Folgart und Thomas<br />

Günther (v.l.n.r.) im Gespräch mit Anja Laurisch von der Jugendhilfe Cottbus e.V.<br />

regeln zur eingliederung:<br />

die jugendhilfe in cottbus<br />

ostdeutsche für<br />

rechnungshof<br />

Die Wahl einer neuen Führung<br />

des Rechnungshofs<br />

sollte nach Auffassung der<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong> möglichst<br />

schnell erfolgen. Zugleich<br />

stellt sich die <strong>Fraktion</strong> hinter<br />

die Bewerbung von Britta<br />

Stark, der innenpolitischen<br />

Sprecherin der <strong>Fraktion</strong>.<br />

Die Forderung, dass nur ein<br />

Jurist mit 2. Staatsexamen<br />

(Befähigung zum Richteramt)<br />

die Leitung des Landesrechnungshofes<br />

übernehmen<br />

könne, ist nach Auffassung<br />

der <strong>Fraktion</strong> falsch:<br />

Das Rechnungshofgesetz<br />

wurde 1997 geändert, um<br />

auch Nicht-Juristen - und<br />

damit Ostdeutschen! - die<br />

Chance für diesen Führungsposten<br />

zu geben. Bezogen<br />

auf die Befähigung zum<br />

Richteramt wurde damals<br />

„muss“ wurde durch „soll“<br />

ersetzt. Den Grundgedanken<br />

der Gesetzesänderung<br />

Sich früh um sechs für einen<br />

Job aus dem Bett quälen<br />

oder doch lieber wieder alles<br />

auf die anderen schieben<br />

und liegen bleiben? „Das“,<br />

so Susanne Riepe, Fachbereichsleiterin<br />

Jugendsozialarbeit<br />

bei der Jugendhilfe<br />

Cottbus e. V., „geht bei uns<br />

nicht. Wer hier mit dabei<br />

sein will, muss sich überwinden.“<br />

Das Beschäftigungsprojekt<br />

am alten Strombad<br />

in Cottbus bringt junge<br />

Menschen mit so genannten<br />

„psychosozialen Problemlagen“<br />

wieder zurück in den<br />

Arbeitsprozess. Auch diejenigen,<br />

die Schwierigkeiten<br />

mit den einfachsten Regeln<br />

des normalen Arbeitsalltags,<br />

wie Pünktlichkeit, der notwendigen<br />

Meldung im<br />

Krankheitsfall oder dem<br />

erklärte der damalige Justiminister<br />

Dr. Hans Otto<br />

Bräutigam im Landtag:<br />

„Nach meiner Auffassung ist<br />

das Juristenmonopol hier<br />

wie auch an anderen Stellen<br />

nicht mehr zeitgemäß. …<br />

Die Änderung verbessert<br />

gerade für Bewerber aus<br />

Brandenburg und den anderen<br />

neuen Ländern die<br />

Chancen, weil hierzulande<br />

unter den Juristen weitaus<br />

weniger Personen als in den<br />

alten Ländern die Befähigung<br />

zum Richteramt haben.“<br />

Bräutigam hält die<br />

Kandidatur von Britta Stark<br />

für rechtlich unbedenklich<br />

und erachtet sie für das Amt<br />

geeignet. Sie leitete bereits<br />

große Behörden, hat umfangreiche<br />

politische Erfahrung<br />

und war Mitglied des<br />

für den Rechnungshof zuständigen<br />

Haushaltskontrollausschusses.<br />

Einhalten von Pausenzeiten<br />

haben. Die <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordneten<br />

waren im<br />

Rahmen ihrer Klausur vor<br />

Ort in der Wagenburg am<br />

Strombad in Cottbus und<br />

machten sich selbst ein Bild.<br />

„Wir dürfen nichts unversucht<br />

lassen, arbeitslosen Jugendlichen<br />

hier in der Region<br />

eine Perspektive anzubieten<br />

und sinnvoll zu beschäftigen“,<br />

so die Cottbusser<br />

Abgeordnete Kerstin<br />

Kircheis. „Der hier eingeschlagene<br />

Weg bringt die<br />

Jugendlichen nach vorne.“<br />

spielplätze und holzbänke<br />

„Wir haben derzeit drei<br />

Maßnahmen für arbeitslose<br />

Jugendliche zwischen 16<br />

und 25 Jahren im Angebot,<br />

die von Arbeitslosengeld II<br />

leben“, so Riepe. Die wöchentliche<br />

Arbeitszeit beträgt<br />

– je nach Maßnahme –<br />

20 bis 25 Stunden. Sie wird<br />

in Form eines „1-Euro-<br />

Jobs“ vergütet. Riepe:„Konkret<br />

ist das eine Mehraufwandsentschädigung<br />

in<br />

Höhe von 1,50 Euro für<br />

jeden Jugendlichen. Sie wird<br />

nicht auf das Arbeitslosengeld<br />

II angerechnet.“ Die<br />

Jugendlichen bearbeiten insbesondere<br />

Holz, stellen rustikale<br />

Bänke her oder helfen<br />

beim Ausbau des vereinseigenen<br />

Spielplatzes in Cottbus.<br />

Mehr Informationen:<br />

www.jugendhilfe-cottbus.de<br />

kein flickenteppich beim<br />

nichtraucherschutz<br />

„Vorbeugender Gesundheitsschutz<br />

gehört zu den<br />

wichtigsten politischen<br />

Aufgaben“, betont die gesundheitspolitische<br />

Sprecherin<br />

der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>,<br />

Dr. Martina Münch.<br />

Beim Thema „Nichtraucherschutz“<br />

strebt die<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> deshalb<br />

klare bundeseinheitliche<br />

Regelungen an. Bereits<br />

im Dezember vergangenen<br />

Jahres hatte die <strong>Fraktion</strong><br />

ein vollständiges Rauchverbot<br />

in Schulen und Kindergärten,<br />

im öffentlichen<br />

Nahverkehr und Krankenhäusern<br />

angeregt. In Restaurants<br />

und Kneipen mit<br />

Speiseangebot solle das<br />

Rauchen künftig nur noch<br />

in abgeschlossenen Räumen<br />

möglich sein. Die<br />

Gesundheitsminister der<br />

Länder einigten sich am<br />

24. Februar auf diese Position.<br />

Am 23. <strong>März</strong> werden<br />

die Ministerpräsidenten<br />

darüber beraten.<br />

7 <strong>Aktuell</strong>es


fraktionaktuell<br />

seniorenpolitische<br />

leitlinien im dialog<br />

<strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> Brandenburg<br />

Am Havelblick 8 | 14473 Potsdam<br />

Postvertriebsstück | DPAG | Entgelt bezahlt | VKZ A 13964<br />

Ein „Treffpunkt Landtag“ bot am 28. Februar Gelegenheit, sich<br />

über die von der Landesregierung beschlossenen Seniorenpolitischen<br />

Leitlinien zu informieren und auszutauschen. Die Leitlinien<br />

erklärte Sozialministerin Dagmar Ziegler (Bild). Sie benennen<br />

Handlungsfelder und -ansätze für alle Lebenslagen und Bedürfnisse<br />

älterer Menschen in Brandenburg. Etwa 60 seniorenpolitisch<br />

Aktive und Interessierte waren der Einladung gefolgt.<br />

Begrüßt wurden sie von Sieglinde Heppener, <strong>SPD</strong>-Landtagsabgeordnete<br />

für Teltow-Fläming und Vorsitzende des Brandenburger<br />

Seniorenrates. Martin Wille, Landrat des Kreises Dahme-Spreewald<br />

informierte über die Seniorenpolitischen Leitlinien für seinen<br />

Landkreis, der damit eine Vorreiterrolle einnimt. Eberhard<br />

Karwinski von Karwin berichtete von seiner Arbeit als Vorsitzender<br />

des Seniorenbeirates in Cottbus. Kerstin Leutert-Glasche<br />

schilderte Erfahrungen aus ihrem Engagement im generationenübergreifend<br />

angelegten „Lokalen Bündnis für Familie“ in<br />

Guben. Heppener: „Wir Senioren wollen mitmachen und mitgestalten.<br />

Die Leitlinien sind dabei eine gute Hilfe.“<br />

willy-brandt-ausstellung<br />

Der <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>schef Günter Baaske und Potsdams Oberbürgermeister<br />

Jann Jakobs (re.) eröffneten am 27. Februar die<br />

Ausstellung „Willy Brandt - Ein politisches Leben 1913-1992“<br />

der Friedrich-Ebert-Stiftung. Sie würdigt das Leben und Wirken<br />

des Friedensnobelpreisträgers, Bundeskanzlers und langjährigen<br />

<strong>SPD</strong>-Parteivorsitzenden. Bis zum 21. <strong>März</strong> ist die umfangreiche<br />

Ausstellung täglich außer Montags von 10 bis 17<br />

Uhr im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte am<br />

Neuen Markt in Potsdam zu sehen. Weitere Informationen<br />

unter Telefon 0331/ 620 85 50 oder www.hbpg.de<br />

Liane Woellner ist neue <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>sreferentin für Innen-,<br />

Kommunal- und Rechtspolitik und Andreas Mühlberg neuer<br />

Referent für Infrastruktur, Landwirtschaft und Umwelt. Die<br />

gebürtige Kyritzerin Woellner war zuvor in der Landtagsverwaltung<br />

tätig und der Potsdamer Mühlberg im Ministerium<br />

für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Verbraucherschutz.<br />

Sie wollen, dass Brandenburg seine erfolgreiche Arbeit gegen Rechts<br />

fortsetzt: Winfriede Schreiber, Verfassungsschutzchefin Brandenburgs<br />

und der Vorsitzende des Vereins „Gesicht zeigen! Aktion<br />

weltoffenes Deutschland“, Uwe-Karsten Heye (siehe Bild). Sie diskutierten<br />

mit weiteren Gästen am 26.2. bei einem Treffpunkt<br />

Landtag die Gefährdungen der Zivilgesellschaft durch den Rechtsextremismus.<br />

„Die Bekämpfung des Rechtsextremismus muss eine<br />

Querschnitssaufgabe sein“, forderte <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong>schef Günter<br />

Baaske.<br />

Wo es in Brandenburg voran<br />

geht, zeigt eine Landkarte mit<br />

den wichtigsten Investitionen<br />

seit 2004. Die Karte ist kostenfrei<br />

zu bestellen über post@spdfraktion.brandenburg.de<br />

oder Telefon 0331/ 966.13.50.<br />

Sie kann auch unter www.spdfraktion.brandenburg.de<br />

heruntergeladen werden.<br />

impressum<br />

Herausgeber: <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong> Brandenburg | Am Havelblick 8 | 14473 Potsdam<br />

Telefon: 0331-966 1361 | post@spd-fraktion.brandenburg.de<br />

Verantwortlich: Christoph Schulze, Parlamentarischer Geschäftsführer<br />

Redaktion:Till Meyer, Jens Baron, Florian Engels<br />

Fotos: Paul Glaser, Andreas Klaer, Tina Merkau, Marcus Weber, <strong>SPD</strong>-<strong>Fraktion</strong><br />

Satz&Layout: weberpress. Daniela Weber, Potsdam<br />

Druck: Druck- und Medienhaus H. Gieselmann<br />

fraktion aktuell ist Teil der Öffentlichkeitsarbeit der <strong>SPD</strong>-<strong>Landtagsfraktion</strong>. Die Abgabe<br />

erfolgt kostenlos.<br />

Vermischtes 8

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