Untitled - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn
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2/2006
Inhalt<br />
Im Blickpunkt 2<br />
Literaturhinweise 20<br />
Berichte und Nachrichten 34<br />
Termine 40<br />
Orgeln 68<br />
Anschriften 80<br />
1
Im Blickpunkt<br />
Paul Thissen<br />
Mozarts Religiosität und die „Würde“ seiner <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Will man über Mozarts Religiosität<br />
Klarheit gewinnen, dann sollte man<br />
von den zahlreichen Briefen und<br />
Gesprächsäußerungen des Komponisten<br />
ausgehen.<br />
Im Haus Mozarts war Religion nicht<br />
eine bloße Konvention, sondern Bürgschaft<br />
für sittliches Verhalten. Immer<br />
wieder erinnert Leopold seinen reisenden<br />
Sohn an die religiösen Pflichten.<br />
Dieser beteuert in zahlreichen<br />
Briefen, dass das nicht nötig sei und<br />
schreibt z. B.:<br />
[…] lebe der Papa unbesorgt. Ich habe<br />
Gott <strong>im</strong>mer vor Augen, ich erkenne<br />
seine Allmacht, ich fürchte seinen<br />
Zorn, ich erkenne aber auch seine Liebe,<br />
sein Mitleiden und Barmherzigkeit<br />
gegen seine Geschöpfe. Er wird seine<br />
Diener niemalen verlassen. Wenn es<br />
nach seinem Willen geht, so geht es<br />
auch nach meinem. Mithin kann es<br />
nicht fehlen, ich muss glücklich und<br />
zufrieden sein.<br />
Mozart weiß sich auf allen Wegen<br />
und in allen Lebenslagen von der Vorsehung<br />
umschlossen. In seinen Briefen<br />
gibt es ungezählte Stellen, die be-<br />
zeugen, dass er Zuflucht zu Gott<br />
sucht. Bei der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit,<br />
die Mozarts Wesen auszeichnen,<br />
sind diese Äußerungen sicherlich<br />
keine Phrasen. Im Blick auf ein Konzert<br />
in Paris heißt es z.B.: „Ich bat Gott<br />
um die Gnade, dass es gut gehen<br />
möchte.“ Und an einer anderen Stelle:<br />
„Ich habe etwas <strong>im</strong> Kopf, dafür ich<br />
Gott täglich bitte, ist es sein wörtlicher<br />
Wille, so wird es geschehen; wo<br />
nicht, so bin ich auch zufrieden.“<br />
Am 23. März 1779 reist Mozart mit seiner<br />
Mutter nach Paris, die zu Beginn<br />
des Sommers tödlich erkrankt. Während<br />
sie <strong>im</strong> Sterben liegt, schreibt Mozart:<br />
„Alles was ich mit gutem Gewissen<br />
tun konnte war, dass ich unaufhörlich<br />
zu Gott betete, dass er alles zu<br />
ihrem Besten anordnen möchte.“ Die<br />
Mutter starb am 03. 7. 1778 <strong>im</strong> Alter<br />
von 57 Jahren. Mozart verfasst am selben<br />
Tag zwei Briefe. Der eine Brief soll<br />
den Vater auf das bereits eingetretene<br />
Geschehnis schonend vorbereiten.<br />
Der andere Brief teilt dem seelsorglichen<br />
Freund des Hauses das traurige<br />
Ereignis bereits offen mit. An den Vater<br />
schreibt er:<br />
2
Ich habe Ihnen eine sehr unangenehme<br />
und traurige Nachricht zu geben;<br />
meine liebe Mutter ist sehr krank. Ich<br />
bin nun schon sehr lange Tag und<br />
Nacht zwischen Furcht und Hoffnung,<br />
ich habe mich aber ganz in den Willen<br />
Gottes gegeben und hoffe, Sie und<br />
meine liebe Schwester werden es<br />
auch tun; was ist denn sonst für ein<br />
Mittel um ruhig zu sein. Ich bin<br />
getröstet, es mag ausfallen wie es will,<br />
weil ich weiß, dass Gott, der alles<br />
(wenn es uns noch so quer vorkommt)<br />
zu unserem Besten anordnet, es so<br />
haben will; denn ich glaube (und dies<br />
lasse ich mir nicht ausreden), dass<br />
kein Doktor, kein Mensch, kein Unglück,<br />
kein Zufall einem Menschen das<br />
Leben geben, noch nehmen kann,<br />
sondern Gott allein. Ich mache mir,<br />
nachdem ich aus allen meinen<br />
Kräften um die Gesundheit und Leben<br />
meiner lieben Mutter zu meinem<br />
Gott gebetet habe, gerne solche<br />
Gedanken und Tröstungen, weil ich<br />
mich hernach mehr beherrscht,<br />
ruhiger und getröstet finde, denn sie<br />
werden sich leicht vorstellen, dass ich<br />
dies brauche.<br />
Daneben geht am gleichen Tag der<br />
andere Brief ab:<br />
Allerbester Freund! Für Sie ganz allein;<br />
trauern Sie mit mir, mein Freund.<br />
Dies war der traurigste Tag in meinem<br />
Leben. Dies schreibe ich um 2.00<br />
Uhr nachts. Ich muss Ihnen doch<br />
sagen, meine liebe Mutter ist nicht<br />
mehr. Gott hat sie zu sich berufen. Er<br />
wollte sie haben, das sah ich klar.<br />
Mithin habe ich mich in dem Willen<br />
Gottes gegeben. Er hatte sie mir<br />
gegeben, er konnte sie mir auch<br />
nehmen. Sie starb, ohne dass sie<br />
etwas von sich wusste, löschte aus<br />
wie ein Licht. Sie hat drei Tage vorher<br />
gebeichtet, ist kommuniziert worden<br />
und hat die heilige Ölung bekommen.<br />
Ich habe aus besonderer Gnade<br />
Gottes alles mit Standhaftigkeit und<br />
Gelassenheit übertragen. Wie es so<br />
gefährlich wurde, so bat ich Gott<br />
noch um zwei Dinge, nämlich um<br />
eine glückliche Sterbestunde für<br />
meine Mutter und dann für mich um<br />
Stärke und Mut, und der gütige Gott<br />
hat mich erhört und mir die zwei<br />
Gnaden <strong>im</strong> größten Maß verliehen.<br />
Einige Tage später bittet er den Vater,<br />
den<br />
kleinen und sehr notwendigen<br />
Betrug zu verzeihen, denn nachdem<br />
ich nach meinen Schmerzen und<br />
Traurigkeit auf die ihrige schloss, so<br />
konnte ich es unmöglich übers Herz<br />
Im Blickpunkt<br />
3
Im Blickpunkt<br />
bringen, Sie gleich mit dieser schrecklichen<br />
Nachricht zu überraschen. In<br />
den betrübten Umständen habe ich<br />
mich mit drei Sachen getröstet:<br />
nämlich durch meine gänzliche,<br />
vertrauensvolle Ergebung in den<br />
Willen Gottes; dann durch die Gegenwart<br />
ihres so leichten und schönen<br />
Todes, indem ich mir vorstellte, wie<br />
sie nun in einem Augenblick so<br />
glücklich wird – wie viel glücklicher<br />
das sie nun ist als wir – so, dass ich<br />
mir gewunschen hatte, in diesem<br />
Augenblick mir ihr zu reisen. Aus diesem<br />
Wunsch und aus dieser Begierde<br />
entwickelt sich endlich ein dritter<br />
Trost, nämlich, dass sie nicht auf ewig<br />
für uns verloren ist – dass wir sie wieder<br />
sehen werden, vergnügter und<br />
glücklicher beisammen sein werden<br />
als auf dieser Welt. Nur die Zeit ist<br />
uns unbekannt, das macht mir aber<br />
gar nicht bange. Beten wir also ein<br />
andächtiges Vaterunser für ihre Seele<br />
und schreiten wir zu anderen Sachen,<br />
es hat alles seine Zeit.<br />
Diese Sätze sind beredetes Zeugnis<br />
der Religiosität des Komponisten und<br />
bedürfen keines weiteren Kommentars.<br />
Wie steht es nun um Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong>,<br />
um ihre Echtheit, um ihre<br />
Kirchlichkeit, um ihre Katholizität?<br />
Während Mozart <strong>im</strong> Dienst des Salzburger<br />
Erzbischofs Hieronymus<br />
Colloredo stand, gehörte neben dem<br />
Orgeldienst auch das Komponieren<br />
von Kirchenwerken zu seinen Pflichten.<br />
So entstanden <strong>im</strong> Lauf der Jahre<br />
19 Messvertonungen, 8 Litaneien und<br />
zahlreiche Einzelsätze. Colloredo allerdings<br />
hielt nichts von langen Messen,<br />
besonders dann nicht, wenn er sie<br />
selbst zelebrieren musste. Mozart hat<br />
in einem Brief vom 4. 9. 1776 an Padre<br />
Martini den unter Colloredo herrschenden<br />
Salzburger Kirchenstil<br />
selbst charakterisiert:<br />
[…] unsere <strong>Kirchenmusik</strong> ist sehr<br />
verscheiden von der in Italien und<br />
das um so mehr als eine volle Messe<br />
mit dem Kyrie, Gloria, Credo, der<br />
Epistelsonate, dem Offertorium,<br />
Sanctus und Agnus Die, auch die<br />
feierlichste, nicht länger dauern darf,<br />
als höchstens dreiviertel Stunden. Es<br />
bedarf eines besonderen Studiums<br />
dieser Schreibart […].<br />
So tragen viele Messen Mozarts den<br />
Titel „Missa brevis“, und selbst manche<br />
der „Missae solemnes“ sind eher<br />
„Missae breves“. Jene unterscheiden<br />
sich von diesen eher durch eine rei-<br />
4
chere Besetzung als durch einen größeren<br />
Umfang.<br />
Es gab nun eine Richtung kirchenmusikalischen<br />
Purismus, die den<br />
größten Teil der <strong>Kirchenmusik</strong> des 17.<br />
und 18. Jahrhunderts verwarf und<br />
auch Mozarts und Haydns Messen,<br />
Litaneien und Motetten als<br />
unliturgisch ablehnte. Gemeint ist der<br />
Kreis um den Heidelberger Juristen<br />
Justus Thibaut und der daraus erwachsene<br />
Cäcilianismus, der sich<br />
die Pflege der „wahren“ <strong>Kirchenmusik</strong><br />
zur Aufgabe gemacht hatte. Man ließ<br />
nur liturgisch „einwandfreie“ Musik<br />
gelten und sieht das Ideal in der –<br />
scheinbar – leidenschaftslosen Polyphonie<br />
der A-cappella-Musik des 16.<br />
Jahrhunderts.<br />
Thibaut, ein evangelischer Christ, fordert<br />
1825 in seiner Schrift „Über Reinheit<br />
der Tonkunst“:<br />
Es ist notwendig, dass der Papst, der<br />
sichtbare Stellvertreter Christi, die<br />
Krämer und Bettler aus dem Tempel<br />
peitsche, denn der Verfall und die<br />
Vergemeinerung der katholischen<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> ist eine Schande und<br />
Schmutz für die katholische Kirche.<br />
Aller Greuel der gemeinen Weltlichkeit<br />
hat sich hier dem geheiligten<br />
Altar gegenübergestellt. Es fehlt nur<br />
noch der Tanz und das Ballett, um<br />
das krasseste Heidentum <strong>im</strong> christlichen<br />
Tempel nach der modernsten<br />
Art verwirklicht zu sehen. Alle Niederträchtigkeiten<br />
der modernen Opern,<br />
des modernen weltlichen Liedes treiben<br />
in unseren Kirchen den frechsten<br />
Spott mir der Allgegenwart Gottes<br />
[…] Allmählich gesellte sich aber der<br />
weltliche wilde gemeinsame Stil<br />
hinzu, griff <strong>im</strong>mer weiter um sich,<br />
bekam am Ende fast ganz die Oberhand<br />
… selbst die Kirchensachen von<br />
Mozart und Joseph Haydn verdienen<br />
jenen Tadel.<br />
Die Romantiker <strong>im</strong> Kreis um Thibaut,<br />
die in der altklassischen Polyphonie<br />
das Ideal der <strong>Kirchenmusik</strong> sahen,<br />
lehnten Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong> bei<br />
aller Begeisterung für seine weltliche<br />
Kunst ab. Mendelssohn und Richard<br />
Wagner fanden nur verächtliche Worte<br />
über die <strong>Kirchenmusik</strong> der Wiener<br />
Klassik. Mendelssohn schreibt am 26.<br />
Oktober 1833 an seine Schwester: „Die<br />
Messe von Haydn war skandalös lustig.“<br />
Franz Xaver Witt, der Begründer des<br />
„Cäcilienvereins für die Länder deut-<br />
Im Blickpunkt<br />
5
Im Blickpunkt<br />
scher Zunge“, widmete in mehreren<br />
Aufsätzen in denen „Fliegenden Blättern<br />
für kath. <strong>Kirchenmusik</strong>“ und in<br />
der „Musica sacra“ in den Jahren 1867<br />
bis 1876 der <strong>Kirchenmusik</strong> Mozart seine<br />
Aufmerksamkeit. Es kommt zu einer<br />
Ablehnung seiner kirchenmusikalischen<br />
Werke aufgrund ihres<br />
angeblich opernhaften Charakters.<br />
Die Verachtung der romantischen<br />
Puristen und Cäcilianer des 19. Jahrhunderts<br />
für den Haydnschen und<br />
Mozartschen Kirchenstil ist insofern<br />
sehr fragwürdig, als diese Bewunderung<br />
für die <strong>Kirchenmusik</strong> der<br />
Palestrinazeit auf einem historischen<br />
Irrtum beruhte. Hätten sie nämlich<br />
die weltliche Musik der franko-flämischen<br />
Schule besser gekannt, so hätten<br />
sie die <strong>Kirchenmusik</strong> den Komponisten<br />
dieser Epoche ebenfalls verwerfen<br />
müssen als der weltlichen nur<br />
allzu ähnlich. Sie hielten Werke für<br />
kirchlich, die in Wirklichkeit voll waren<br />
von einer eminent weltlichen<br />
Symoblik des Ausdrucks, was in den<br />
zahlreichen Madrigalismen seinen<br />
Niederschlag fand. Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong><br />
arbeitet eben mit den Stilmitteln<br />
ihrer Zeit, so wie auch<br />
Gabrielis und Josquins <strong>Kirchenmusik</strong><br />
mit den Stilmitteln der zeitgenössischen<br />
weltlichen Musik gearbeitet ist.<br />
Bei besserer Kenntnis und voller Konsequenz<br />
waren den Cäcilianern à la<br />
Thibaut nichts übrig geblieben, als bis<br />
zur Gregorianik und zu den Gesängen<br />
der Urchristen zurückzugehen.<br />
Welche Folge hätte eigentlich ein derartiger<br />
Purismus, wie er bei der Bewertung<br />
der <strong>Kirchenmusik</strong> des 18.<br />
Jahrhunderts zutage tritt, würde er<br />
auch bei der Architektur angewandt?<br />
Müssten dann nicht zahlreiche, <strong>im</strong> 18.<br />
Jahrhundert entstandene Kirchen in<br />
Süddeutschland und Österreich geschlossen<br />
werden, nur weil sie in Gold<br />
und Purpur prangen, weil bunte Dekkengemälde<br />
und Putten sie zieren?<br />
Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong> ist genauso<br />
wenig weltlich wie die Wieskirche<br />
oder die Basilika Vierzehnheiligen.<br />
Kennzeichen der „Kirchlichkeit“ von<br />
Kunst ist sicherlich nicht ihre äußerliche<br />
Erscheinung, ihre Faktur, sondern<br />
ihre innere geistige Haltung. Der<br />
Musikhistoriker August Wilhelm<br />
Ambros hat in den 1860 in Leipzig erschienenen<br />
„Culturhistorischen Bildern<br />
aus dem Musikleben der Gegenwart“<br />
geschrieben:<br />
So haben denn die Komponisten,<br />
welche ihre Kunst <strong>im</strong> Dienste der<br />
6
Kirche weihten, stets in der Weise der<br />
Kunstperiode geschrieben, der sie<br />
selbst angehörten. Gingen tüchtige<br />
Meister mit Glauben und Liebe, mit<br />
Ehrfurcht dem Heiligen und Hingabe<br />
eines Heiligen an die Arbeit, so durfte<br />
man stets ein Werk erwarten, das<br />
Mit- und Nachwelt zu erfreuen, zu<br />
erbauen und zu erheben <strong>im</strong>stande<br />
ist. Ob es dann reiner Vokalsatz ist<br />
oder Instrumente mitwirken, ob einer<br />
der acht Kirchentöne oder einer der<br />
neueren jonikus oder aeolikus, nicht<br />
<strong>im</strong> doppelten Kontrapunkt und was<br />
sonst die Kunst für Mittel in Bewegung<br />
setzt, sowenig wie die antike<br />
Säule, der romanische Rundbogen<br />
oder Spitzbogen der Gotik an und für<br />
sich entscheidet, ob ein Dom ein edel<br />
und erhaben zu nennender Bau sei.<br />
Der rechte Meister wirkt mit allem<br />
diesem das Rechte, der Pfuscher oder<br />
seelenlose Techniker mit allem<br />
diesem nichts. So ist es auch mit der<br />
Musik. Die Musiker werden entschieden<br />
Einspruch tun, sich einen<br />
Kunstkanon von diesem oder jenem<br />
vereinzelten Kunstaltertümler<br />
vorschreiben zu lassen, der sich in<br />
Ermangelung eigenen Urteils an das<br />
Thibauts und anderer einseitig<br />
befangener Liebhaber lehnt und<br />
allenfalls Schriftsteller des Mittelalters<br />
zur Entscheidung von Fragen<br />
zitiert, von denen jene Zeit noch gar<br />
keine Ahnung hatte.<br />
Dies ist ein deutliches Plädoyer für die<br />
Rechtmäßigkeit und Würde des jeweiligen<br />
Zeitstils.<br />
Aber lassen wir noch einmal Mozart<br />
zu Wort kommen. Welche Haltung<br />
nahm er nun hinsichtlich seiner<br />
Kirchenkompositionen ein? 1789<br />
kommt er auf der Reise nach Dresden<br />
und Berlin durch Leipzig. Er wird <strong>im</strong><br />
Haus des Kantors an der Thomas-<br />
Schule, Friedrich Doles, mit Begeisterung<br />
aufgenommen. Unter den anwesenden<br />
Gästen befindet sich auch<br />
Friedrich Rochlitz, dem folgende Überlieferung<br />
zu verdanken ist. Das Gespräch<br />
kam damals u. a. auch auf das<br />
Thema <strong>Kirchenmusik</strong>. Einer der Anwesenden<br />
äußerte die Meinung, es sei<br />
doch jammerschade, „dass es so vielen<br />
großen Musikern, besonders ihre ungeheuren<br />
Kräfte auf meistens nicht<br />
nur unfruchtbare, sondern auch geisttötende<br />
Sujets der Kirche wenden<br />
mussten“. Mozart soll darauf mit folgenden<br />
Worten geantwortet haben:<br />
Das ist mir auch einmal wieder so ein<br />
Kunstgeschwätz. Bei euch aufgeklär-<br />
Im Blickpunkt<br />
7
Im Blickpunkt<br />
ten Protestanten, die ihr euch nennt,<br />
wenn ihr eure Religion <strong>im</strong> Kopf habt,<br />
kann etwas Wahres daran sein, das<br />
weiß ich nicht, aber bei uns ist das<br />
anders, ihr fühlt gar nicht, was das<br />
will, Agnus die, qui tollis peccata<br />
mundi, dona nobis pacem, aber wenn<br />
man von frühester Kindheit in das<br />
mystische Heiligtum unserer Religion<br />
eingeführt ist, wenn man da, als man<br />
noch nicht wusste, wo man mit<br />
seinen dunklen, aber drängenden<br />
Gefühlen hin soll, in voller Inbrust des<br />
Herzens seinen Gottesdienst abwartete,<br />
ohne eigentlich zu wissen, was<br />
man wollte, und leichter und erhoben<br />
daraus wegging, ohne eigentlich<br />
zu wissen, was man gehabt habe,<br />
wenn man sie glücklich pries, die<br />
unter dem rührenden Agnus die<br />
hinknieten und das Abendmahl<br />
empfingen um be<strong>im</strong> Empfang die<br />
Musik in sanfter Freude aus dem<br />
Herzen der Knienden sprach Benedictus,<br />
qui venit, dann ist’s anders. Nun<br />
jah, das geht freilich dann durch das<br />
Leben in der Welt verloren, aber –<br />
wenigstens ist’s mir so – wenn man<br />
nun die tausendmal gehörten Worte<br />
nochmals vorn<strong>im</strong>mt, sie in Musik zu<br />
setzen, so kommt das alles wieder<br />
und steht vor einem und bewegt<br />
einem die Seele.<br />
Diese Äußerungen Mozarts stehen <strong>im</strong><br />
krassen Gegensatz zu der Feststellung<br />
Thibauts, Mozart selbst habe<br />
über seine Messen nur gelächelt.<br />
Als Beleg für die Argeligiosität Mozarts<br />
und die Unkirchlichkeit seiner<br />
Sakralmusik wird <strong>im</strong>mer wieder das<br />
Faktum angeführt, dass er nach seinem<br />
Scheiden aus dem Salzburger<br />
Hofdienst kaum noch <strong>Kirchenmusik</strong><br />
geschrieben habe. Sicherlich ist es<br />
richtig, dass Mozarts kirchenmusikalische<br />
Tätigkeit mit den<br />
„Vesperae solennes de Confessore“<br />
(KV 339) aus dem Jahr 1780 prinzipiell<br />
– neuere Forschungen konnten nachweisen,<br />
dass Mozart in den Jahren<br />
nach 1787, abgesehen von der großen<br />
c-Moll-Messe, sich wiederholt mit<br />
dem Ordinarium missae auseinandersetzte<br />
– abgeschlossen ist. Aber aus<br />
der Tatsache, dass ein Komponist, sobald<br />
er aus dem kirchlichen Dienst<br />
scheidet, keine <strong>Kirchenmusik</strong> mehr<br />
schreibt, zu folgern, er sei ein nicht<br />
religiöser Mensch, greift sicherlich zu<br />
kurz. Angesehen davon, dass die Frage,<br />
ob das Komponieren von kirchlicher<br />
Musik für Mozart eine „Herzensangelegenheit“<br />
war, prinzipiell unbeantwortbar<br />
ist, scheint es mir einsichtiger<br />
zu sein, dass Mozart sich<br />
8
ewusst war, dass der <strong>Kirchenmusik</strong><br />
aufgrund ihrer liturgischen Funktionen<br />
Grenzen auferlegt sind. Sein musikalischer<br />
Ausdruck, sein Stil war jedoch<br />
so frei, so persönlich geworden,<br />
dass er sich nicht mehr innerhalb dieser<br />
Grenzen bewegen konnte.<br />
In den letzten sechs Jahren seines Lebens<br />
hat Mozart seine religiöse He<strong>im</strong>at<br />
zu einem guten Teil <strong>im</strong><br />
Fre<strong>im</strong>aurertum gefunden. Er wurde<br />
<strong>im</strong> Dezember 1785 in die Loge „Zur<br />
Wohltätigkeit“ aufgenommen. Was<br />
mag Mozart zu diesem Schritt gewogen<br />
haben. Liegt in dieser Zugehörigkeit<br />
zum Fre<strong>im</strong>aurertum ein Widerspruch<br />
zu seinem Katholizismus?<br />
Eher nein. Ein guter Katholik konnte<br />
damals sehr wohl Maurer werden.<br />
Logentätigkeit war kein Glaubensersatz,<br />
vielmehr war es eine Form praktizierten<br />
christlichen Glaubens, und<br />
ihrem Selbstverständnis nach stand<br />
die Zugehörigkeit zur Loge auch nicht<br />
<strong>im</strong> Widerspruch zur Kirche. Ohne<br />
Übertreibung kann man sagen, der<br />
Logenbeitritt zeigt Mozarts christliche<br />
Haltung; er war überzeugt von der<br />
„Verbesserung des Menschengeschlechts“<br />
durch Selbstvervollkommnung,<br />
denn Fre<strong>im</strong>aurertum bedeutete<br />
praktizierte Humanität und Toleranz.<br />
In den Wiener Logen der<br />
josephinischen Zeit gab es eine Reihe<br />
von katholischen Priestern, die Mitglieder<br />
waren. In den habsburgischen<br />
Ländern gab es sogar Bischöfe, die<br />
dem Orden angehörten. Was Mozart<br />
in die Loge getrieben hat, war vielleicht<br />
auch das Gefühl seiner tiefen<br />
Vereinsamung als Künstler und das<br />
Bedürfnis nach rückhaltloser Freundschaft.<br />
Nach zahllosen Querelen (an<br />
denen Mozart sicherlich nicht ganz<br />
unschuldig war) kam es <strong>im</strong> Mai 1781<br />
zum Bruch mit dem Fürsterzbischof.<br />
Im Brief vom 17.03.1781 an den Vater<br />
beklagt Mozart sich über die Behandlung<br />
und schlechte Bezahlung. Am 9.<br />
Mai schreibt er: „Heute ward der<br />
glücklichste Tag für mich“ und teilt<br />
die Auseinandersetzung mit<br />
Colloredo und die Ausweisung aus<br />
der Unterkunft der Hofbediensteten<br />
mit (Graf Arno, ein Vertrauter<br />
Colloredo, aber auch der Familie Mozarts,<br />
hatte Mozart mit einem Tritt<br />
hinauskompl<strong>im</strong>entiert). Am 12. Mai<br />
folgte die Kündigung des Hofdienstes<br />
und die Nachricht „von allem Unrecht,<br />
welches mir der Erzbischof von<br />
an beginn seiner Regierung bis itzt<br />
angethan…“. Mozart siedelt endgültig<br />
nach Wien über und ist ein freier<br />
Künstler.<br />
Im Blickpunkt<br />
9
Im Blickpunkt<br />
In der Loge war Mozart dem Adel<br />
ebenbürtig und somit gleichberechtigt.<br />
Vermutlich ist es nun nicht ganz<br />
abwegig, dass Mozart mit dem Beitritt<br />
zur Loge die Hoffnung auf eine<br />
Verbesserung seiner wirtschaftlichen<br />
Situation verband. In den zahlreichen<br />
Logen, die es damals in Wien gab,<br />
herrschte ein überaus reges musikalisches<br />
Leben. Es gab Anlässe genug,<br />
für die Kompositionsaufträge vergeben<br />
wurden. Eine solche Auftragskomposition<br />
ist auch die „Maurische<br />
Trauermusik“ (KV 477) aus dem Jahr<br />
1785 zum Totengedächtnis von zwei<br />
angesehenen Logenbrüdern. Sie ist<br />
keine Kirchenkomposition, aber ein<br />
religiöses Werk, gleichsam das Band<br />
zwischen der c-Moll-Messe und dem<br />
Requiem.<br />
10
Konstanze Henrichs<br />
Michael Haydn (1737-1806)<br />
„...und ich müsste nicht hinter ihm zurückstehen“<br />
„...und ich müsste nicht hinter ihm<br />
zurückstehen“<br />
Michael Haydn über seinen Bruder<br />
Joseph<br />
Zeitlebens steht (Johann) Michael<br />
Haydn hinter seinem fünf Jahre älteren<br />
Bruder zurück, auch wenn sich<br />
seine mehr als 800 Kompositionen<br />
nahezu aller Gattungen <strong>im</strong> späten 18.<br />
und frühen 19. Jahrhundert einer verblüffend<br />
weiten Verbreitung erfreuen.<br />
Kaum ein größeres vorderösterreichisches<br />
oder siebenbürgisches<br />
Kloster, in dessen Archiv nicht<br />
auch Werke Michael Haydns aufbewahrt<br />
werden.<br />
In zeitgenössischen Wiener Statistiken<br />
rangiert seine Aufführungshäufigkeit<br />
deutlich vor der Mozarts und<br />
seines Bruders Joseph. Dieser schätzt<br />
seinerseits Michaels Werke höherwertig<br />
als die eigenen ein. Dennoch<br />
vermeidet der Jüngere allzu häufige<br />
Kontakte und setzt sich kompositorisch<br />
bewusst gegen den Bruder ab.<br />
Zunächst aber verläuft seine Kindheit<br />
in den Fußstapfen des Bruders als<br />
Sängerknabe <strong>im</strong> Kapellhaus St. Stephan<br />
in Wien. Der achtjährige Michael<br />
ersetzt den durch St<strong>im</strong>mbruch ausgefallenen<br />
Joseph und verblüfft durch<br />
seinen außerordentlichen St<strong>im</strong>mumfang<br />
von drei Oktaven. Ebenso offensichtlich<br />
sind seine Fortschritte <strong>im</strong><br />
Orgelspiel, welche ihm Vertretungsdienste<br />
in Frühmessen am Stephansdom<br />
einbringen.<br />
Im Wiener Kapellhaus erlebt er das<br />
Heranwachsen Wolfgang Amadeus<br />
Mozarts aus nächster Nähe.<br />
Ihn umgibt eine reiche barocke<br />
Musiktradition. Das Wiener Repertoire<br />
ist wesentlich von Domkapellmeister<br />
Georg Reutter d. J. best<strong>im</strong>mt.<br />
Aber auch Bach, Händel,<br />
Graun und Hasse werden gepflegt.<br />
Die für Reutter charakteristische Verbindung<br />
von barocker Tonsprache<br />
und auf Palestrina gründende Kontrapunktik<br />
wird auch für Michael Haydn<br />
stilprägend.<br />
Michael eignet sich in diesen Jahren<br />
Grundkenntnisse aller gängiger Instrumente,<br />
vorzüglich der Violine an.<br />
Im Blickpunkt<br />
11
Im Blickpunkt<br />
Der musiktheoretische Unterricht findet<br />
eher sporadisch statt. Michael ist<br />
weitgehend auf sein unermüdliches<br />
Selbststudium angewiesen. So<br />
schreibt er die Missa Canonica und<br />
die Kontrapunktlehre Gradus ad<br />
Parnassum von Fux vollständig ab<br />
und verfasst erste Kompositionsversuche<br />
in eben diesem Stil.<br />
Unüberhörbar nachzuweisen sind<br />
diese Einflüsse in der Trinitatis-Messe,<br />
der ersten erhaltenen Komposition<br />
des Siebzehnjährigen für die Einweihung<br />
des Domes von Temesvar.<br />
Bereits in den allerersten kompositorischen<br />
Anfängen ist Michael Haydn<br />
auf Originalität bedacht, was aus<br />
heutiger Sicht nur als Abgrenzung<br />
gegenüber seinem Bruder verstanden<br />
werden kann. Er bildet eine Untersuchungskommission<br />
aus Mitschülern,<br />
um sich selbst vor Plagiaten zu<br />
schützen. Das Tribunal fahndet unter<br />
seinem Vorsitz nach „Diebstählen“.<br />
Keine fremde Wendung, Harmonisierung<br />
oder Thematik soll ihm unterlaufen.<br />
„Dieses Verschmähen aller Aneignungen<br />
von fremder Kunst und Kraft, das<br />
sich schon in dem Knaben so lebendig<br />
aussprach, ist ein Charakterzug<br />
unseres großen Tonsetzers geblieben,<br />
den er nie in seinem Lebe aus sich zu<br />
tilgen <strong>im</strong> Stande war.“ (Biographische<br />
Skizzen von 1808)<br />
1760 tritt der Dreiundzwanzigjährige<br />
eine Stelle als bischöflicher Kapellmeister<br />
<strong>im</strong> äußersten Südosten des<br />
Habsburger Reiches, <strong>im</strong> heutigen Rumänien<br />
an. Hier bietet sich reichlich<br />
Gelegenheit für festliche Kantatenmessen<br />
und kirchenmusikalische Gebrauchsmusik<br />
aller Gattungen. Auch<br />
erste Symphonien entstehen. Eine<br />
gewisse Lust an originellen, unkonventionellen<br />
Mischbesetzungen in<br />
seiner Kammermusik zeigt Spuren<br />
von Skurrilität.<br />
Nur drei Jahre später hält sich Haydn<br />
kurz in Wien auf und folgt dann einer<br />
Empfehlung nach Salzburg. Die Fürsterzbischöfe<br />
Graf von Schrattenbach<br />
und später Graf Colloredo werden<br />
über 40 Jahre seine Vorgesetzten<br />
sein. Als Hofmusicus und<br />
Concertmeister ist „der fremde<br />
Componist von Wien“ (Hofdiarium<br />
1763) Kollege von Vizekapellmeister<br />
Leopold Mozart und dessen Sohn<br />
Wolfgang Amadeus.<br />
Mit dreißig Jahren heiratet der erklärte<br />
Wieland-Verehrer die in Italien ausgebildete<br />
Sängerin Magdalena Lipp,<br />
12
die bis zu den politischen Wirren von<br />
1803 als Hofsängerin tätig ist. Für sie<br />
schreibt Wolfgang Amadeus Mozart<br />
sein Regina coeli KV 127. Die einzige<br />
Tochter Aloisia stirbt, bevor sie ein<br />
Jahr alt ist.<br />
Michael Haydns Familie lebt in einer<br />
dem Kloster St. Peter gehörenden<br />
Wohnung. Das Mietverhältnis <strong>im</strong><br />
Haus an der heutigen Talstation der<br />
Festungsbahn besteht 40 Jahre zu<br />
größter Zufriedenheit.<br />
Haydn verspürt wenig Lust auf Reisen<br />
zu gehen. Seine gelegentlichen Aufenthalte<br />
in Wien, Kremsmünster oder<br />
Eisenstadt sind denkbar kurz. Sogar<br />
eine Einladung Mozarts nach Wien<br />
schlägt er aus. Mit den gastfreundlichen<br />
benediktinischen Vermietern<br />
verbinden ihn beste Beziehungen.<br />
„...es war ihm in der Welt nichts<br />
freudiger, als in Zirkel der Klosterpetrischen<br />
Konventualen sich aufzuhalten.“<br />
(Nachruf 1807)<br />
Für besondere kompositorische<br />
Schenkungen und gelegentliche<br />
Orgeldienste in St. Peter zeigt man<br />
sich erkenntlich und der Mietzins<br />
wird schon mal ermäßigt oder gar<br />
erlassen. Gerne hält sich Haydn <strong>im</strong><br />
Peterskeller auf. Hier trifft er seinen<br />
außerhöfischen Freundeskreis. Für<br />
diese Männerrunden „erfindet“ Michael<br />
Haydn neben Kanons eine neue<br />
musikalische Gattung: Vokalquartette,<br />
vornehmlich für Männerst<strong>im</strong>men,<br />
aber auch mit „Frauenz<strong>im</strong>mer-St<strong>im</strong>men“<br />
ausführbar.<br />
In den ersten Salzburger Anstellungjahren<br />
ist die Geige sein Dienstinstrument.<br />
Zu spielen und zu komponieren<br />
sind vornehmlich Tanzmusiken,<br />
ungeachtet dessen, dass der<br />
erzbischöfliche Arbeitgeber diese <strong>im</strong>mer<br />
mal wieder zu untersagen pflegte.<br />
In 30 Jahren entstehen so 200<br />
Orchestermenuette, von denen später<br />
einzelne fälschlicherweise Mozart<br />
zugeschrieben werden.<br />
In Symphonien, Serenaden und Konzerten<br />
baut Haydn Solostellen für die<br />
Virtuosen unter seinen Kollegen ein.<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> – (Sakraments-)Litaneien,<br />
Antiphonen und kurze Hymen –<br />
schreibt Michael Haydn jetzt nur gelegentlich.<br />
Neben den kurzen Gabriels-<br />
und Raphaels-Messen entsteht<br />
eine erste größere Messe für ein Kloster<br />
in Mülln, mit zunächst nur einem<br />
Sopran als Vokalst<strong>im</strong>me. Nebenbei<br />
entzerrt er die Polytextur un poco piu<br />
prolungato der Missa Joannis de Deo,<br />
der sog. Kleinen Orgelsolo-Messe seines<br />
Bruders Joseph Haydn.<br />
Im Blickpunkt<br />
13
Im Blickpunkt<br />
Mit der spätbarocken Salzburger<br />
Theaterkultur öffnet sich für Michael<br />
Haydn kompositorisches Neuland. Es<br />
ist Tradition in der Benediktiner Universität,<br />
das Schuljahr mit Finalkomödien<br />
zu beenden. Die vom Pater<br />
Comicus verfassten 5-aktigen Pietas-<br />
Dramen werden an mehreren Stellen<br />
von komischen populären Tänzen<br />
oder deutschen Vokaleinlagen unterbrochen.<br />
Solche Balli, Pantom<strong>im</strong>e oder Operetten<br />
haben klingende Titel: Der Traum,<br />
Die Hochzeit auf der Alm, Die Wahrheit<br />
der Natur, Der Bassgeiger von<br />
Wörgl oder Der büßende Sünder.<br />
In der Fastenzeit sind nur halbszenische<br />
Aufführungen <strong>im</strong> Rittersaal der<br />
Residenz oder <strong>im</strong> Dom erlaubt. Aber<br />
auch für diese sowie die zahlreichen<br />
festlichen Anlässe des Hofes und der<br />
Klöster werden ständig musikalische<br />
Intermezzi benötigt.<br />
Es entstehen Applausus genannte<br />
Festkantaten wie Rebecca als Braut<br />
zur Wahl der Äbtissin am Stift<br />
Nonnberg oder Amor subditorum als<br />
Huldigung an den Fürstprobst von<br />
Berchtesgaden.<br />
An diversen dreiteiligen, deutschsprachigen<br />
Auftrags-Oratorien beteiligen<br />
sich zuweilen mehrere Komponisten,<br />
u. a. auch der elfjährige Mozart.<br />
Einzelne Vokalnummern erscheinen<br />
später als Contrafaktur mit neuen<br />
Texten als Offertorium. Instrumentalsätze<br />
kehren in Symphonien, Notturni<br />
und Divert<strong>im</strong>enti wieder.<br />
Mit dem Tod von Fürsterzbischof Sigismund<br />
von Schrattenbach (1771) endet<br />
auch die Ära des geistlichen Theaters<br />
in Salzburg.<br />
Sein Nachfolger Graf Colloredo wird<br />
nicht nur eine volksnahe Gottesdienstmusik<br />
installieren. Im Sinne der<br />
Aufklärung soll das Theater öffentlich<br />
sein und der bürgerlichen Unterhaltung<br />
dienen. Wandernde Schauspieltruppen<br />
bedienen den Betrieb; die<br />
Homusici haben hier ausgedient.<br />
Das zum Tode von Fürsterzbischof<br />
von Schrattenbach abzuliefernde Requiem<br />
c-moll wird zu nachhaltiger<br />
Anerkennung und zahlreichen neuen<br />
Kompositionsgesuchen an ihn führen.<br />
Es entstehen eine Sakramentslitanei<br />
(1776) für das aufwendige 40-stündige<br />
Gebet <strong>im</strong> Dom, sowie die Hieronymus-<br />
und die Rupertus-Messe.<br />
Vater und Sohn Mozart sind gerade<br />
von einer ihrer zahlreichen Reisen zu-<br />
14
ückgekehrt und bei der Aufführung<br />
des Requiems dabei. (Anklänge aus<br />
diesem Werk finden sich zahlreich <strong>im</strong><br />
Requiemfragment Wolfgang Amadeus<br />
Mozarts.)<br />
Weil Leopold Mozart sich gerne als<br />
Mann der feinen Art verstanden wissen<br />
will, stößt er sich an Michael<br />
Haydns rustikalen Manieren. Was<br />
Fürsterzbischof Colloredo jedoch bekanntermaßen<br />
nicht daran hindert,<br />
seinen Sohn Wolfgang Amadeus (per<br />
Tritt in den Hintern?) hinauszuwerfen<br />
und dem weniger geschliffenen Michael<br />
Haydn dessen Stelle als 1. Hofund<br />
Domorganist anzubieten. Fünf<br />
Jahre zuvor war er zwischenzeitlich<br />
bereits Organist der Dreifaltigkeitskirche.<br />
Was man nach den schlechten Erfahrungen<br />
mit Mozart von ihm erwartet,<br />
liest sich wie folgt:<br />
„...benennen Wir ihne zu Unseren Hof<br />
und Domorganisten auf Art und<br />
Weise, wie diesen Dienst der junge<br />
Mozart zu versehen verbunden<br />
gewesen, mit der angehängten<br />
Bedingnisse, dass er mehr Fleiß<br />
bezeuge, die Kapellknaben instruiere,<br />
und für unsere Dom- und Kamer<br />
Music öfter etwas componiere, auch<br />
solchen Falls in dem Dom allzeit<br />
sebsten dirigiere.“ (Croll/Vössing<br />
1987,S. 66)<br />
Den Titel des Konzertmeisters darf er<br />
behalten, obwohl er das Geigenspiel<br />
aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />
mehr hauptberuflich ausführen kann.<br />
Dafür unterrichtet er nun, wenn er<br />
sich nicht von fortgeschrittenen<br />
Kapellknaben vertreten läßt, Theorie<br />
und Komposition, was sich jedoch<br />
eher in der Generalbasslehre und<br />
Choralbegleitung erschöpfte. Antonio<br />
Diabelli und Carl Maria von Weber,<br />
sowie Gaststudenten gehören zu seinen<br />
Schülern.<br />
Der dankbare Diabelli erweist dem<br />
Lehrer später die posthume Ehre der<br />
Aufnahme seines Gradualzyklus in<br />
seine Verlagsreihe „Ecclesiasticon“<br />
von 1826-35.<br />
Haydns Gehalt verbessert sich auf<br />
450 Gulden. Dazu kommen 100 Gulden<br />
Kostgeld, da er nun nicht mehr<br />
wie bisher an der Offizierstafel teiln<strong>im</strong>mt.<br />
Jetzt muss sich Michael Haydn vorrangig<br />
der <strong>Kirchenmusik</strong> zuwenden,<br />
was zunächst „ganz gegen seinen Geschmack“<br />
ist. (Brief von S. Neukomm,<br />
1809)<br />
Schon zuvor schreibt er zwei seiner<br />
Im Blickpunkt<br />
15
Im Blickpunkt<br />
wichtigsten Kirchenkompositionen:<br />
Das Offertorium Tres sunt und die Sequenz<br />
Lauda Sion. Mozart kennt und<br />
schätzt diese Stücke sehr.<br />
Dieser hilft ihm auch mit KV 423/24<br />
aus, als Colloredo – wie so oft – mehrere<br />
neue Duette für Geige und Bratsche<br />
zu verlangen beliebt.<br />
Im Zuge der Aufklärung verfügt<br />
Füsterzbischof Colloredo per Hirtenbrief<br />
eine einschneidende Liturgieform<br />
für den Dom und alle umliegenden<br />
Stadt- und Landpfarreien. Die<br />
Messen, sog. „Stille Messen“ und Vespern<br />
sind ab sofort in deutscher Sprache<br />
zu lesen. Die Gemeinden singen<br />
selbst deutsche Lieder aus dem<br />
Landshuter Gesangbuch von 1777.<br />
Haydn erhält den Auftrag, dieses zu<br />
überarbeiten und liefert mehrere<br />
Deutsche Messen (u. a. Hier liegt vor<br />
deiner Majestät <strong>im</strong> Staub die Christenheit)<br />
sowie deutsche Choralvespern.<br />
Allen gemeinsam sind der schlichte<br />
Satz, terzenbest<strong>im</strong>mte Melodien und<br />
die stereotype Besetzung mit zwei<br />
Oberst<strong>im</strong>men, Bass und Orgelbegleitung<br />
(2 Geigen, Hörner ad lib.).<br />
Ebenso spektakulär: Colloredo schafft<br />
mit der Restituierung des Meßpropriums<br />
die instrumentalen Epistelmusik<br />
(z. B. Wolfgang Amadeus Mozarts<br />
Kirchensonaten) ab, und Haydn erhält<br />
den Auftrag dieselben durch Vokalkompositionen<br />
zu ersetzen.<br />
„Bey dem schnellen Fortrücken kirchlicher<br />
Reformationen zu Salzburg<br />
...erhielt Haydn den Auftrag zur Verbannung<br />
der Symphonien, welche<br />
unter dem Hochamte unter der Epistel<br />
und dem Evangelium zum<br />
Aerger-niß andächtiger Seelen und<br />
musikalischer Ohren herabgeleyert<br />
wurden, etwas anders nach beliebigen<br />
Worttexte zu schreiben. Haydn<br />
gehorchte, nahm den Text aus dem<br />
römischen Missal, Graduale genannt,<br />
bearbeitete ihn für die gewöhnlichen<br />
4 Singst<strong>im</strong>men, 2 Violine (hie und da<br />
auch mit Blasinstrumenten) und<br />
Orgel.“ (Biographische Skizze 1808, S.<br />
18)<br />
1783-84 beginnt Michael Haydn mit<br />
einer Serie von 39 Kompositionen für<br />
die Hoch- und wichtigsten Heiligenfeste.<br />
Die Propriumstexte zu benutzen,<br />
ist seine eigene Entscheidung.<br />
1785 folgen weitere 11 Gradualia, die<br />
die Lücken der ersten Serie schließen.<br />
Nach zweijähriger Pause greift Haydn<br />
die Arbeit wieder auf und vervollständigt<br />
die Sammlung um die Sonntage<br />
<strong>im</strong> liturgischen Jahr. 1791 kann Haydn<br />
das Projekt abschließen. Wolfgang<br />
16
Amadeus Mozart leiht sich einzelne<br />
Stücke der beliebten Serie sehr bald<br />
nach Wien aus. Bis nach Bayern und<br />
in die Tschecheslowakei verdrängen<br />
sie zuverlässig die inzwischen nur<br />
noch geduldeten Epistelsonaten.<br />
Ein Teil des Gradualienzyklus ist <strong>im</strong><br />
Archiv von St. Peter vollständig mit<br />
416 Bogen zu 1664 Seiten erhalten.<br />
Die Handschriften sind von kalligraphischer<br />
Schönheit „fast ohne<br />
Correktur oder Radirung“ (Biographische<br />
Skizze 1808, S. 45). „Bevor Michael<br />
Haydn die Feder zur Hand nahm,<br />
durchdachte er den Gegenstand seiner<br />
Bearbeitung lange, betrachtete ihn<br />
von allen Seiten, besonders in Hinsicht<br />
auf Inhalt und Ausdruck des Textes...<br />
dann entwarf er die Skizze meißtens<br />
mit beziffertem Bass, und schritt endlich<br />
zur Ausarbeitung des Werkes<br />
selbst.“ (ebenda)<br />
Auch die Honorare für die Sammlung<br />
sind bekannt: Für den 2. Zyklus der<br />
Gradualia bekommt Haydn 65 Gulden,<br />
4 Kreuzer als Kompositions- und<br />
41 Gulden, 36 Kreuzer als Kopistenhonorar<br />
ausgezahlt.<br />
Den Besitz der Aufführungsmaterialien<br />
verdankt das Archiv von St. Peter<br />
dem ausdrücklichen Förderer Haydns<br />
Pater Marian Kaserer.<br />
Er regt auch die Festmusik (Te Deum)<br />
zur Abtsweihe des Mozart-Jugendfreundes<br />
Dominicus Hagenauer, sowie<br />
die Festkantate Der fröhliche<br />
Wiederschein für dessen Rückkehr von<br />
längerer Reise an.<br />
Michael Haydns einzige Oper in 2 Akten,<br />
Andromeda e Perseo, 1787 in Auftrag<br />
gegeben, reüssiert nicht sonderlich.<br />
Prompt fällt Leopold Mozart in<br />
einem Brief sein vernichtendes Urteil:<br />
Michael Haydn habe „zu einer<br />
Theatralmusik kein genie“. (MGG Michael<br />
Haydn, S. 1098)<br />
Neben der Anfertigung einer als<br />
Generalbass auszusetzenden Orgelbegleitung<br />
für alle gebräuchlichen<br />
Gregorianischen Gesänge (1792) widmet<br />
sich Michael Haydn Großaufträgen<br />
für eine Missa a due Chori (von<br />
Kaiserin Maria-Theresia bestellt?) und<br />
der sog. Theresienmesse. Beide Messen<br />
führen zu Begegnungen mit dem<br />
Kaiserpaar, sowohl in Salzburg als<br />
auch in Wien. Dort singt die Kaiserin<br />
„höchstselbst“ die Sopran-Soli der<br />
Theresienmesse. Die Wertschätzung<br />
von höchster Stelle bringt ihm schließlich<br />
den Auftrag zu einem weiteren<br />
Requiem ein, das jedoch unvollendet<br />
bleiben wird.<br />
Im Blickpunkt<br />
17
Im Blickpunkt<br />
1798 und 1801 besucht Michael den<br />
Bruder Joseph in Wien und Eisenstadt.<br />
Das Angebot, noch einmal als Kapellmeister<br />
am esterhazyschen Hof in<br />
Eisenstadt anzufangen, lehnt Michael<br />
<strong>im</strong> Jahr 1803 endgültig ab. Trotz mehr<br />
als verdoppeltem Jahresgehalt. Trotz<br />
der Tatsache, dass er jetzt nur noch<br />
Salzburger Domorganist ist und 1800<br />
be<strong>im</strong> Einfall plündernder französischer<br />
Truppen seine gesamte Habe<br />
verloren hat und vor allem – trotz der<br />
bekanntermaßen besonders günstigen<br />
Arbeitsbedingungen bei Hof:<br />
„Gebt mir den gleichen Gönner, wie<br />
ihn mein Bruder hat, und ich müsste<br />
nicht hinter ihm zurückstehen.“ (Propyläen,<br />
Welt der Musik, Bd 3, S. 48)<br />
Schon 19 Jahre davor wirkt Haydn<br />
müde. In einem Brief, datiert auf den<br />
3. Januar 1785, zögert Haydn einen<br />
Kompositionsauftrag des Fürstenhauses<br />
Donaueschingen anzunehmen:<br />
„Die Laufbahn ist vollendet“, etwas<br />
Neues sei „wegen meines Alters<br />
nicht zu hoffen.“ (MGG S. 1102) Es entstehen<br />
auch kaum noch Instrumentalwerke.<br />
Eine späte, wenn auch wenig einträgliche,<br />
dafür aber umso größere Ehre<br />
wird ihm 1804 mit der Ernennung<br />
zum auswärtigen Mitglied der Königlich-Schwedischen<br />
Musikakademie<br />
zuteil. Er schickt zum Dank seine<br />
Rupertus-Messe nach Stockholm.<br />
Mit ihr will er den Nachweis erbringen,<br />
dass ein repräsentativer Messstil<br />
trotz des von Colloredo geforderten<br />
konzisen Stils und der noch rigideren<br />
Reform Joseph II. von 1784 möglich<br />
ist.<br />
Von lähmender Caecilianismuskritik<br />
bleibt Michael Haydn verschont. Seine<br />
Vorliebe für den gregorianischen<br />
Choral und den von Fux übernommenen<br />
Contrapunctus s<strong>im</strong>plex nach dem<br />
Vorbild Palestrinas machen ihn weitgehend<br />
unverdächtig. Besonders gerne<br />
bedient er sich des 9. Tons (Tonus<br />
peregrinus), den er entweder kontrapunktisch<br />
verarbeitet oder in den<br />
„modernen“ barocken Instrumentalsatz<br />
einbaut. Prominente Beispiele<br />
dafür sind die beiden Choralzitate in<br />
seinen beiden Requiemvertonungen.<br />
(Im Introitus des Requiems von Mozart<br />
findet sich die auffallende Entsprechung.)<br />
Ein wesentliches Kriterium ist auch<br />
die unbedingte Textverständlichkeit<br />
seiner Vokalwerke. Die Solisten haben<br />
eher bescheidene Partien oder<br />
Ensembleaufgaben zu erfüllen, als<br />
18
dass sie sich mit virtuoser St<strong>im</strong>makrobatik<br />
produzieren dürften.<br />
Infolge der politischen Umstürze der<br />
ersten Jahre des 19. Jahrhunderts wird<br />
aus dem reichsunmittelbaren Salzburg<br />
nach dessen Abtretung an<br />
Österreich und der Flucht von Fürsterzbischof<br />
Colloredo eine unbedeutende<br />
Provinzstadt.<br />
Zwei Unfälle gehen voraus, als Michael<br />
Haydn bei der Arbeit an der Sequenz<br />
des bestellten Requiems stirbt.<br />
(Welch eine Parallele zu Mozart!)<br />
Auf dem Totenbett lässt er sich seine<br />
Lauda Sion vorsingen.<br />
seine Gefühle be<strong>im</strong> Anblick des Denkmals:<br />
„Es wehe auf mich, dachte ich mir,<br />
dein ruhiger, klarer Geist, du guter<br />
Haydn, und wenn ich auch nicht so<br />
ruhig und klar sein kann, so verehrt<br />
dich doch gewiß niemand auf Erden<br />
so innig als ich. (Eine schwere Thräne<br />
entfiel meinen Augen....)“<br />
(Carus online, Biographie)<br />
Aus: <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>im</strong> Bistum L<strong>im</strong>burg 1/2006<br />
Im Blickpunkt<br />
Während seiner Totenmesse führt<br />
man sein unvollendetes Requiem in B-<br />
Dur, ergänzt durch Sätze aus dem 1771<br />
entstandenen Requiem in c-moll auf.<br />
Mozarts Totenmesse erklingt später<br />
für ihn bei einem Gottesdienst in der<br />
Salzburger Universitätskirche. Seine<br />
letzte Ruhestätte findet er auf dem<br />
St.Peters-Friedhof, zu jenem Kloster<br />
gehörig, das ihm lebenslang als geistige<br />
und familiäre He<strong>im</strong>at galt. 1821<br />
wird ein Grabmonument in St. Peter<br />
zu seinen Ehren errichtet.<br />
Im August 1825 schildert Franz Schubert,<br />
aufgewachsen mit der Musik<br />
Michael Haydns <strong>im</strong> Ohr, tief bewegt<br />
19
Literaturhinweise<br />
Bücher<br />
Rupert Berger: Pastoralliturgisches<br />
Handlexikon<br />
Aktualisierte Sonderausgabe 2005<br />
Verlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau<br />
1999, 2005<br />
ISBN 3-451-28590-8<br />
Das Buch will dem tieferen Verständnis<br />
des Gottesdienstes dienen und<br />
mit Hilfen und Anregungen für seine<br />
tätige Mitfeier vermitteln. Es geht<br />
vorrangig darum, den Gottesdienst<br />
nach dem II. Vatikanum in gestraffter<br />
Form zu beschreiben, zu begründen<br />
und fruchtbar zu machen.<br />
Die aktualisierte Neuausgabe berücksichtigt<br />
zunächst die zahlreichen inzwischen<br />
eingetretenen Änderungen<br />
in den liturgischen Büchern und den<br />
Weitergang der liturgischen Erneuerung,<br />
sodann neue Problemstellungen<br />
und den Fortschritt der Forschung.<br />
Gründlich überarbeitet und<br />
auf den neuesten Stand gebracht<br />
wurden die Literaturhinweise, vor allem<br />
<strong>im</strong> Blick auf die Benutzer eines<br />
Handlexikons. Ein alphabetisches Verzeichnis<br />
der Artikel und ein Zusatzregister<br />
helfen, die Fülle des gebotenen<br />
Stoffes besser aufzuschließen.<br />
Den einzelnen Artikeln liegt in der Regel<br />
folgender Aufbau zugrunde:<br />
Wort- und Begriffserklärung<br />
Ursprung und geschichtliche Entfaltung,<br />
heutige Gestalt und Ordnung<br />
und gegebenenfalls pastorale Hinweise<br />
Gokus<br />
Dagmar Keck: Ideenwerkstatt<br />
Gottesdienste<br />
Bausteine und Modelle für das ganze<br />
Kirchenjahr / Serie 1<br />
Alle Lesejahre<br />
auf CD-Rom (auch als gedruckte<br />
„Loseblatt-Ausgabe“ erhältlich)<br />
Verlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau<br />
2003<br />
ISBN 3-451-00086-5<br />
Die umfassende Fundgrube für alle,<br />
die Gottesdienste gestalten. Ideale<br />
Materialsammlung zur Unterstützung<br />
ehrenamtlicher Mitarbeiter und<br />
Gruppen. Gottesdienstbausteine zu<br />
den Sonn- und Festtagen aller drei<br />
Lesejahre: Gebete, Kurzgeschichten,<br />
Fantasiereisen, Symbole, Lieder, Malerei,<br />
Spielszenen u. v. m. Ca. 1.900<br />
Druckseiten <strong>im</strong> PDF-Format, vollständig<br />
verlinkte Inhaltsverzeichnisse und<br />
Register, ausführliche Lesezeichen,<br />
komfortable Navigation. Einzelne<br />
20
Bausteine ausdruckbar. Weiterverarbeitung<br />
<strong>im</strong> eigenen Textprogramm.<br />
Gokus<br />
Gerhard Dietel: Wörterbuch Musik<br />
Bärenreiter Verlag, ISBN 3-7618-1471-2,<br />
13,50 €<br />
„Louis Vierne“ –<br />
Meine Erinnerungen“<br />
(Verlag Dohr; übersetzt und herausgegeben<br />
von Hans Steinhaus)<br />
Dieses Buch schildert viel Wissenswertes<br />
über die Lehrer-Schüler-<br />
Filiation, in die Louis Vierne hineinwuchs.<br />
Diese Lehrer-Schüler-Filiation<br />
wurde von Nicolas Lemmens am<br />
Brüsseler Konservatorium begründet<br />
und von Charles-Marie Widor, Alexander<br />
Guilmant und Louis Vierne bis<br />
hin zu Marcel Dupré tradiert.<br />
Hans Steinhaus hat diese bedeutende<br />
Schrift ins Deutsche übertragen; er<br />
ergänzt seine kommentierte Übersetzung<br />
um Auszüge aus Vierne´s Tagebuch.<br />
Vierne unternahm auch Konzertreisen<br />
nach Deutschland; er konzertierte<br />
u. a. <strong>im</strong> Jahre 1921 in der Christuskirche<br />
in Koblenz und <strong>im</strong> Jahre 1922 in<br />
der Marktkirche in Wiesbaden.<br />
Markus Breker<br />
Auch Musiklexika müssen von Zeit zu<br />
Zeit neu konzipiert werden, um jüngeren<br />
Erkenntnissen und aktuellen<br />
Entwicklungen des Musiklebens sowie<br />
Bedeutungsverschiebungen älterer<br />
Begriffe Rechnung zu tragen. Aus<br />
diesen Gründen ist als handliches Taschenbuch<br />
<strong>im</strong> Bärenreiter-Verlag das<br />
„Wörterbuch Musik“ erschienen: Im<br />
Verständnis eines reinen<br />
Sachlexikons erläutert Gerhard Dietel<br />
in diesem fundiert und breit angelegten<br />
Nachschlagewerk in kurzer, präziser<br />
und vor allem verständlicher Form<br />
über 6000 Begriffe zu den Themenbereichen<br />
Akustik, Formenlehre,<br />
Musiktheorie, Notationskunde, Musik-<br />
und Gattungsgeschichte,<br />
Instrumentenkunde, Aufführungspraxis,<br />
Musiktechnik und Fachtermini<br />
des heutigen Medienzeitalters. Hierbei<br />
sind auch die neuesten Strömungen<br />
in Jazz, Rock und Pop berücksichtigt,<br />
zahlreiche Notenbeispiele verdeutlichen<br />
den Text. In besonderer<br />
Weise findet auch die kirchenmusikalische<br />
Tätigkeit des Autors<br />
Niederschlag, indem auffallend viele<br />
Stichwörter zu den Themenkreisen<br />
Literaturhinweise<br />
21
Literaturhinweise<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> und Orgel anzutreffen<br />
sind.<br />
Peter Wagner M.A.<br />
Peter Calvocoressi: Who´s who in<br />
der Bibel<br />
Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN<br />
3-423-32536-4, 8,90 €<br />
„Wissen Sie, welche Rolle Ahija oder<br />
Hadad in der Bibel spielen, wie die<br />
Geschichte von Absolom war und<br />
was es mit Bileams Esel auf sich hatte?<br />
Wer kennt sich wirklich noch aus<br />
<strong>im</strong> „Buch der Bücher“ und in dieser<br />
Fülle von Menschen, mächtigen und<br />
geringen, weisen und närrischen, guten<br />
und bösen? Manche ihrer Namen<br />
sind uns noch vertraut, aber kaum<br />
noch ihre Taten. Gestalten wie Moses,<br />
David und Paulus waren so überragend,<br />
dass sie bis in unsere Tage <strong>im</strong><br />
Gedächtnis weiterleben und Maler,<br />
Musiker, Dichter und Bildhauer über<br />
Jahrhunderte inspiriert haben. Doch<br />
die vielen anderen, die unseren bibelfesten<br />
Vorfahren größtenteils noch<br />
geläufig waren, sind uns kaum noch<br />
bekannt.“ (Klappentext) Diesem Mangel<br />
hilft Peter Calvocoressi ab, indem<br />
er in seinem handlichen Lexikon<br />
„Who´s who in der Bibel“ von „Aaron“<br />
22<br />
bis „Zofar“ unter Angabe der zugehörigen<br />
Bibelstellen die Geschichte von<br />
450 Personen des Alten und Neuen<br />
Testaments sowie die Apokryphen<br />
auf unterhaltsame Weise erzählt und<br />
durch Hinweise auf ihr Nachleben in<br />
Werken der bildenden Kunst und Literatur<br />
deutlich macht, wie sehr diese<br />
Stoffe in unserer Kultur verwurzelt<br />
sind. Verschiedene Verzeichnisse und<br />
ein äußerst informativer Abriss über<br />
die Geschichte der Bibel runden dieses<br />
treffliche Nachschlagewerk inhaltlich<br />
ab.<br />
Peter Wagner M.A.<br />
Gregor Piatigorsky: Mein Cello<br />
und ich<br />
Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN<br />
3-423-20070-7, 8,– €<br />
Was hat dieses Taschenbuch mit <strong>Kirchenmusik</strong><br />
zu tun, werden Sie sich<br />
fragen. Nichts. Dennoch sei es nachdrücklich<br />
jedem <strong>Kirchenmusik</strong>er empfohlen,<br />
ist es doch möglich, auf diese<br />
Weise etwas am Leben einer großen<br />
Musikerpersönlichkeit teilzuhaben.<br />
Uneingeschränkt möchte ich der Besprechung<br />
Joach<strong>im</strong> Kaisers in der<br />
„Süddeutschen Zeitung“ folgen: „Das<br />
originellste und witzigste Musiker-
uch seit langer Zeit. Was dieser<br />
Piatigorsky über Rachmaninow, Richard<br />
Strauss, Schnabel, über seine<br />
Jugend in Russland, über Furtwängler<br />
und viele, viele andere zu berichten<br />
hat, ist so hinreißend originell und<br />
neu, dass man seitenlang zitieren<br />
könnte. Seit langem gab es nichts zu<br />
lesen, was auch nur annähernd so<br />
vergnüglich wäre.“ Ein Musikerleben<br />
voller skurriler Ereignisse und genialer<br />
Zeitgenossen.<br />
Peter Wagner M. A.<br />
Noten<br />
„Mitten wir <strong>im</strong> Leben sind von dem<br />
Tod umfangen“ - Orgelmusik für<br />
Trauer und Beerdigung aus dem 16.-<br />
20. Jahrhundert; zusammengestellt<br />
und herausgegeben von Prof. Dr.<br />
Wolfgang Bretschneider –<br />
Band I und II<br />
Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />
Verlagnr. 1597 (Band I) und 1678<br />
(Band II)<br />
Preis: je Band 24,– €<br />
Diese zweibändige Sammlung bietet<br />
nicht nur einen form- und<br />
farbreichen, wohl durchdachten und<br />
sorgfältig zusammengestellten Fundus<br />
an Orgelwerken aus 4 Jahrhunderten,<br />
welche mehr oder weniger<br />
direkt Exequien, Trauer und Hoffnung<br />
auf Erlösung thematisieren,<br />
sondern zudem einen auf insgesamt<br />
160 Seiten zu findenen Querschnitt<br />
durch die Orgelliteratur überhaupt.<br />
In den ersten drei Vierteln des Inhaltes<br />
von Band I werden Choralbearbeitungen<br />
von Komponisten der<br />
Renaissance (Balthasar Resinarius)<br />
über barocke (Pachelbel, Bach, Böhm,<br />
Zachow u. a.), frühromantische und<br />
romantische (u. a. Rinck, Flügel,<br />
Brosig, Forchhammer, Türke) bis hin<br />
zu Reger präsentiert; bei der Wahl der<br />
bearbeiteten Choräle tangieren sich<br />
hin und wieder die Themenbereiche<br />
Tod, Ewigkeit und Trauer mit Passion<br />
und Auferstehung. Zwischendurch<br />
erscheinen einige wenige Orgeltranskriptionen<br />
aus Arien und Kantaten<br />
Bachs. Das letzte Viertel dieses<br />
Bandes besteht aus st<strong>im</strong>mungsmäßig<br />
passenden Werken ohne Choralvorlage,<br />
die der Herausgeber für hinsichtlich<br />
der intendierten Thematik<br />
zuordnungswürdig befunden hat;<br />
interessanterweise erscheinen in diesem<br />
Teil das Praeludium h-moll aus<br />
Bachs Wohltemperiertem Klavier<br />
(Bd.I); ansonsten meditative Werke<br />
von Marcello, Lemmens, Mendels-<br />
Literaturhinweise<br />
23
Literaturhinweise<br />
sohn, Hesse, vier kleinere Stücke von<br />
Gu<strong>im</strong>ant sowie die Aria op. 51 a von<br />
Flor Peeters.<br />
Im zweiten, ein Jahr später erschienenen<br />
Band dieser Sammlung finden<br />
sich entsprechende Choralbearbeitungen<br />
von Scheidt bis zum<br />
frühen 20. Jahrhundert sowie ein Teil<br />
mit choralfreien, für passend erachteten<br />
Stücken und Transkriptionen. Auf<br />
den letztgenannten Teil wurde in diesem<br />
Band allerdings mehr Gewicht<br />
verwendet; auch er enthält wieder ein<br />
Praeludium aus Bachs Wohltemperiertem<br />
Klavier (Bd. I) – diesmal<br />
jenes in a-moll, das ganz von der<br />
Chromatik lebt – ansonsten erscheinen<br />
vermehrt Transkriptionen (Bach:<br />
Sinfonia aus der Kantae BWV 106;<br />
Schlusschoral der Matthäus-Passion;<br />
Händel: Aria „Lascia ch’io pianga“ aus<br />
„Rinaldo“; aus Pergolesis „Stabat<br />
mater“; Sätze aus den Requien<br />
Brahms´und Saint-Saéns’ u. a.; daneben<br />
ausgewählte Werke von<br />
Fescobaldi, Sweelinck, Zipoli,<br />
Telemann sowie Werke romantischer<br />
Komponisten bis hin zum abschließenden<br />
Lamento von Albert de Klerk.<br />
Knapp gehaltene Vorworte in beiden<br />
Bänden gemahnen zu einer sorgfältigen,<br />
feinfühligen Zusammenstellung<br />
hinsichtlich der Auswahl von Musikstücken<br />
und Textmaterial bei<br />
Beerdigungs- und anderen Trauerveranstaltungen.<br />
Über die vielen verschiedenen Komponisten<br />
werden in diesen Bänden<br />
nicht, wie sonst manchmal in ähnlichen<br />
thematischen Sammelbänden<br />
des Butz-Verlages, mit einer<br />
Kurzbiografie versehen, stattdessen<br />
aber werden von den Chorälen, deren<br />
Bearbeitungen jeweils in den Bänden<br />
zu finden sind, die Texte der jeweiligen<br />
ersten Strophe abgedruckt –<br />
eventuell als Vorlage oder gedankliche<br />
Anregung für die Textauswahl<br />
einer Trauerfeierlichkeit.<br />
Wie oben schon vermerkt, stellt dieses<br />
zweibändige Kompendium eine<br />
lohnenswerte Auswahl an Orgelliteratur,<br />
die trotz ihrer epochalen<br />
Verteilung auf vier Jahrhunderte auch<br />
durchweg auf kleineren Instrumenten<br />
schlüssig darstellbar ist – nicht<br />
nur für Beerdigungen und Trauergottesdienste,<br />
sondern auch für das<br />
mittlerweile <strong>im</strong>mer mehr Beachtung<br />
findende Genre des „In Memorian“-<br />
Konzertes -, auch für alle erdenklichen<br />
Gottesdienst- und Andachtformen<br />
bspw. <strong>im</strong> Monat November – dar.<br />
Auch für Gelegenheiten während der<br />
Passions- und Osterzeit kann man<br />
diese beiden Bände zum Teil „belei-<br />
24
hen“. Die Schwierigkeitsgrade reichen<br />
von leicht bis mittelschwer; eine<br />
grundsätzliche Basiskenntnis <strong>im</strong> Hinblick<br />
auf gängige Interpretationsansätze<br />
und Registrierung innerhalb der<br />
jeweiligen Epochen muss vorausgesetzt<br />
werden.<br />
Krahforst<br />
„Der leuchtende Morgen der<br />
Ewigkeit“ - Orgelmusik zur<br />
Osterzeit des 16.-20. Jahrhundert;<br />
zusammengestellt und<br />
herausgegeben von Prof. Dr.<br />
Wolfgang Bretschneider – Band II<br />
Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />
Verlagnr. 1917, erschienen 2005, Preis:<br />
24,– €<br />
Nachdem der erste Band zu diesem<br />
Thema „Zum Leben erstanden“ mit<br />
seiner Auswahl die vorösterliche<br />
Bußzeit sowie die Osterzeit in ungefähr<br />
gleichrangiger Gewichtung behandelt<br />
hat, widmet sich nun der<br />
zweite Band „Der leuchtende Morgen<br />
der Ewigkeit“ ganz dem Thema<br />
Ostern: wie sehr richtig am Anfang<br />
des Vorwortes bemerkt, gibt es eine<br />
große Diskrepanz zwischen der Tatsache,<br />
dass das Osterfest die Mitte des<br />
christlich-katholischen Glaubens darstellt<br />
und dem übergewichtigen Verhältnis<br />
des Orgelrepertoires zum Thema<br />
„Passion“ gegenüber dem Thema<br />
„Ostern“. Österliche Orgelliteratur ist<br />
gegenüber solcher zur vorösterlichen<br />
Bußzeit und Passion erheblich dünner<br />
gesät, vergleichbar mit dem großen<br />
Fundus weihnachtlicher Orgelmusik<br />
gegenüber adventlicher.<br />
Der hier kurz beschriebene Band will<br />
dazu beitragen, diese Lücke ein wenig<br />
aufzufüllen, dem Desiderat entgegenzukommen.<br />
Die Sammlung gliedert sich in drei<br />
Teile: Österliche Choralbearbeitungen<br />
vom Buxhe<strong>im</strong>er Orgelbuch und Hans<br />
Buchner bis hin zu Karg-Elert; dieser<br />
Teil n<strong>im</strong>mt in etwa die Hälfte des<br />
Bandes ein – Bearbeitungen und<br />
Paraphrasen zu lateinischen Ostergesängen<br />
von Albrechtsberger (18.<br />
Jhdt.) bis zum späten 20. Jahrhundert<br />
(ein Viertel dieses Bandes) – sowie<br />
freie, für der Osterzeit adäquat erachtete<br />
Stücke von Zelenka, Stanford und<br />
Hoyer und eine Transkription aus<br />
Bachs Osteroratorium (ebenfalls etwa<br />
ein Viertel).<br />
Dieser interessante Band bemüht<br />
sich, der allgemeinen Forderung nach<br />
mehr rein österlicher Orgelliteratur<br />
beizukommen, auch wenn dass Missverhältnis<br />
gegenüber anderen Zeiten<br />
Literaturhinweise<br />
25
Literaturhinweise<br />
des Kirchenjahres weiterhin besteht.<br />
Kurzbiographien informieren über die<br />
ausgewählten Komponisten und tragen<br />
dadurch auch zur Weiterbildung<br />
und Einordnungsmöglichkeit vor allem<br />
weniger bekannter Orgelkomponisten<br />
bei.<br />
Im Vorwort empfiehlt der Herausgeber,<br />
nachdem er die bereits oben angeführte<br />
zu füllende Lücke beschreibt,<br />
die sorgfältige Verwendung<br />
der Literatur vor allem <strong>im</strong> Gottesdienst,<br />
stellt danach jedoch auch lohnende<br />
Vorschläge für österliche<br />
Meditations- und Konzertveranstaltungen<br />
bereit.<br />
Krahforst<br />
Vesper Melody – Meditative Stücke<br />
aus der englischen Romantik<br />
zusammengestellt und<br />
herausgegeben von Hans Dieter<br />
Bähr<br />
Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />
Verlagnr. 1900, Preis: 18,– €<br />
Dieser Sammelband stellt, wenn man<br />
ihn in der be<strong>im</strong> Verlag herausgegebenen<br />
Reihe „Orgelmusik aus England<br />
und Amerika“ <strong>im</strong> Zusammenhang<br />
sieht, eine Art Antwort auf einen vorher<br />
erschienenen Band mit englischen<br />
Prae- und Postludien dar. Er<br />
vereinigt 20 meditative, eher kurze<br />
und durchweg mit geringem Aufwand<br />
für nebenamtliche<br />
OrganistInnen einstudierbare Orgelstücke<br />
verschiedener bekannter und<br />
teilweise auch ganz unbekannter<br />
englischer Komponisten.<br />
Trotz der vielen unterschiedlichen<br />
Komponisten zieht sich die englische<br />
„kantable Linearität“ und der typische<br />
„britische Wohlklang“ wie ein roter<br />
Faden durch den Band. Er bildet eine<br />
willkommene Abwechslung für die<br />
gottesdienstliche Literaturauswahl zu<br />
Offertorium, Kommunion oder<br />
Abendmahl genauso wie für Stellen,<br />
an denen man meditatives einplant.<br />
Ein zwe<strong>im</strong>anualiges kleineres Instrument<br />
reicht für sämtliche Stücke dieses<br />
Bandes völlig aus.<br />
Nähere Angaben zu den einzelnen<br />
Komponisten fehlen; in einem Glossar<br />
werden sämtliche englische<br />
Registrier- und Vortragsanweisungen<br />
ins Deutsche übersetzt.<br />
Krahforst<br />
26
Karl Hoyer (1891 – 1936) – „Memento<br />
Mori!“ op. 22 für Orgel<br />
Herausgegeben von Jörg Strodthoff<br />
Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />
Verlagnr. 1881, Preis: 10,– €<br />
Dieses Werk stellt einen relativ hohen<br />
technischen und künstlerischen, gestalterischen<br />
Anspruch an den ausführenden<br />
Organisten, bietet daneben<br />
aber ein hochinteressantes Zeugnis<br />
originärer Orgelliteratur in einer<br />
Umbruchzeit zwischen vielen Einflüssen;<br />
Spät- und Neoromantik, langsam<br />
aufkommende Rückbesinnung auf<br />
barocke Satztechniken, frühes Entwicklungsstadium<br />
der ersten sog.<br />
„Orgelbewegung“.<br />
Das viersätzige Werk, bestehend aus<br />
den Sätzen „Trauerzug“, „Totentanz“,<br />
„Totenklage“ und „Verklärung“,<br />
durchweg von dichter, spannungsgeladener<br />
Atmosphäre, dabei in einer<br />
Tonsprache „auf dem Scheideweg“<br />
zwischen all den oben genannten Einflüssen<br />
verfasst, gerät in den ersten<br />
Sätzen stellenweise in die Nähe<br />
Mahlerscher Orchester-Trauermärsche<br />
(„einzigartig für einen deutschen<br />
Orgelkomponisten der 1920er-Jahre“<br />
(Vorwort)); der technisch anspruchsvollere<br />
Totentanz lebt von einer ihm<br />
angepassten Verwendung von Chromatik,<br />
während der letzte Satz eine<br />
Steigerung von leisen, mystischen<br />
Klängen bis hin zu vollgriffigen Tutti-<br />
Akkorden unter Einbeziehung des<br />
österlichen Graduales „Haec Dies“<br />
darstellt.<br />
Innerhalb der einzelnen Sätze werden<br />
nebeneinander spätromantische und<br />
französich-symphonische<br />
grundtönige Registrierungen sowie<br />
„hellere“, schon leicht „orgelbewegte“<br />
und Spalt- sowie Lückenregistrierungen<br />
(etwa 16', 4') verlangt.<br />
Das Suchen nach einer Synthese und<br />
die stilistische Grenzziehung machen<br />
das Werk als „Stil- und Zeitzeugen“<br />
interessant; die Thematik wiederum<br />
macht es für Gedenkgottesdienste<br />
und ähnliches attraktiv.<br />
Ein ausführliches, hoch informatives<br />
Vorwort gibt Aufschluss über Hoyers<br />
Leben und Werk <strong>im</strong> allgemeinen und<br />
dem herausgegebenen Werk <strong>im</strong> besonderen;<br />
auch die Disposition von<br />
Hoyers Ladegast-Orgel ist als Anhaltspunkt<br />
für adäquate Registrierungen<br />
beigefügt. Ideal ist ein mittelgroßes<br />
dre<strong>im</strong>anualiges Instrument; mit viel<br />
Geschick <strong>im</strong> Registrieren und tw. Um-<br />
Oktavieren ist auch eine Darstellung<br />
auf einer zwe<strong>im</strong>anualigen Orgel<br />
möglich.<br />
Krahforst<br />
Literaturhinweise<br />
27
Literaturhinweise<br />
Gustav Adolf Merkel (1827 – 1885) –<br />
Zwei leichte Orgelzyklen:<br />
12 Orgelstücke op. 102<br />
sowie 16 Orgelstücke „von mäßiger<br />
Schwierigkeit“ op. 179<br />
Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />
Verlagnr. 1878<br />
Preis: 16,– €<br />
Alternativ zu den 9 dreisätzigen<br />
Orgelsonaten sowie den zwar einzeln<br />
stehenden, dafür aber etwas längeren<br />
Orgelfantasien Merkels sind in<br />
dieser Ausgabe meist leicht ausführbare<br />
Stücke kürzerer Spieldauer in<br />
zwei Zyklen zusammengefasst.<br />
Innerhalb ihres einheitlichen, durchweg<br />
romantischen Stiles vereinigen<br />
die Stücke verschiedene Charaktere<br />
bei verschieder lauter bzw. leiser Registrierung,<br />
so dass sie besonders für<br />
die Verwendung als Gebrauchsmusik<br />
(<strong>im</strong> edelsten Sinne) <strong>im</strong> Gottesdienst<br />
(Ein- und Auszug, Kommunion u. a.)<br />
geeignet sind und dazu durch ihre<br />
Einfachheit und Klarheit (ebenfalls <strong>im</strong><br />
edelsten Sinne) als Anregung zum<br />
Improvisieren <strong>im</strong> romantischen Stil<br />
(Frühstadium) verwendet werden<br />
können.<br />
Krahforst<br />
CDs<br />
J. S. Bach: Matthäus-Passion, BWV<br />
244 (Dir. Paul McCreesh)<br />
Archiv Produktion (Universal)<br />
Die Aufführungspraxis der geistlichen<br />
Vokalwerke Johann Sebastian Bachs<br />
hat sich <strong>im</strong> Laufe der vergangenen<br />
Jahrzehnte <strong>im</strong>mer wieder neuen Strömungen<br />
und Erkenntnissen unterworfen.<br />
Besonders jene Werke mit<br />
der Popularität der Matthäus-Passion<br />
sind in vielfältigster Weise interpretiert<br />
und eingespielt worden. Neben<br />
Faktoren wie Artikulation, Phrasierung,<br />
Dynamik und Agogik besteht<br />
der Hauptunterschied in der Größe<br />
der Chor- und Orchesterbesetzung,<br />
der Verwendung des Instrumentariums<br />
und der Auswahl der Solisten.<br />
Nikolaus Harnoncourt war es, der die<br />
Matthäus-Passion vor drei Jahrzehnten<br />
erstmalig unter Verwendung von<br />
Originalinstrumenten einspielte und<br />
so das Werk- und Klangverständnis<br />
nachhaltig beeinflusste. Bei der Frage<br />
um die Größe des Chores sind sich die<br />
meisten berühmten Bach-Interpreten<br />
heute zugunsten einer kleinen,<br />
kammermusikalischen Besetzung mit<br />
wenigen Sängern pro St<strong>im</strong>me erstaunlich<br />
einig.<br />
28
Joshua Rifkin und Andrew Parrott hingegen<br />
vertreten die These der solistischen<br />
Besetzung der St<strong>im</strong>men und<br />
argumentieren anhand von<br />
Notationsbefunden und diversen<br />
Aussagen Bachs. Diese Ausführungen<br />
stoßen in musikwissenschaftlichen<br />
Kreisen jedoch auf geteilte Meinungen.<br />
Hält die eine Seite diese These<br />
für haltlos und jeglicher historischer<br />
Realität entbehrend, so möchte die<br />
andere Seite den Argumentationsgang<br />
nachvollziehen können und<br />
sieht die historisch informierte Aufführungspraxis<br />
nun ein Stück näher<br />
am Ideal angekommen.<br />
Paul McCreesh, zum letzteren Kreis<br />
zählend, ist nun der erste und bislang<br />
einzige Dirigent, der sich <strong>im</strong> März<br />
2003 an die Einspielung der Matthäus-Passion<br />
in solistischer Chorbesetzung<br />
wagte. Das Projekt wurde<br />
in der Kathedrale von Roskilde (Dänemark)<br />
gemeinsam mit den Gabrieli<br />
Players und acht hervorragenden Solisten<br />
wie z. B. Deborah York, Magdalena<br />
Kozená, Mark Padmore und Peter<br />
Harvey verwirklicht.<br />
Die Resultate dieser Entscheidung<br />
sind beachtlich. Nicht nur die <strong>im</strong> liturgischen<br />
Kontext wichtige Textverständlichkeit<br />
erhöht sich, überhaupt<br />
wird der Gesamtklang der Passion<br />
transparenter und musikalisch<br />
differenzierter. Die solistische Besetzung<br />
der St<strong>im</strong>men spiegelt sich auch<br />
in der Wahl der Tempi wider. Die<br />
st<strong>im</strong>mliche Qualität der Solisten mit<br />
den damit verbundenen technischen<br />
Möglichkeiten erlaubt eine virtuosere<br />
Interpretation als man sie bislang<br />
hörte.<br />
Als weiteres Novum darf die Verwendung<br />
der großen historischen Barockorgel<br />
der Kathedrale von Roskilde als<br />
Continuo-Instrument erwähnt werden.<br />
So konnte die Dramaturgie zeitweise<br />
erheblich gesteigert werden. In<br />
besonderer Erinnerung ist dem Rezensenten<br />
das Organo Pleno des<br />
Orgelcontinuo bei dem<br />
doppelchörigen Stück Sind Blitze, sind<br />
Donner geblieben. Auch der Inhalt der<br />
Evangelisten-Rezitative konnte durch<br />
unterschiedliche Registrierungen in<br />
seiner Aussage hervorgehoben werden.<br />
Nun ist ja bekanntlich (fast) alles in<br />
der Musik eine Frage der persönlichen<br />
Empfindung und des Geschmacks.<br />
Der Eingangschor Kommt, ihr Töchter,<br />
helft mir klagen hat ein sehr beherztes,<br />
ja sogar tänzerisches Tempo; der<br />
darin verarbeitete Choral O Lamm<br />
Gottes, unschuldig mit der aufführungspraktischen<br />
Angabe Bachs<br />
Literaturhinweise<br />
29
Literaturhinweise<br />
„Sopr. In ripieno“ wird nur durch eine<br />
Sopranistin ausgeführt. Die Turbae-<br />
Chöre haben in solistischer Besetzung<br />
weniger Durchschlagskraft und verlieren<br />
etwas an Intensität, was aber<br />
durch genaue und wohlüberlegte Artikulationen<br />
wieder wettgemacht<br />
wird. Die Choräle sind meist sehr<br />
schnell musiziert, den Fermaten wird<br />
keine musikalische Relevanz zugesprochen.<br />
Etwas störend ist die nicht<br />
ganz akzentfreie Aussprache des<br />
deutschen Textes durch die Solisten<br />
und der Titel „St. Matthew Passion“<br />
auf dem Cover der CD.<br />
Alles in allem hat Paul McCreesh mit<br />
seiner Einspielung der Matthäus-Passion<br />
aber eine interessante, noch<br />
nicht da gewesene Interpretation aufgezeigt,<br />
die durchaus überzeugend<br />
erscheint. McCreesh sagt selbst:<br />
„Zweck der Übung ist nicht, eine wissenschaftliche<br />
Theorie zu beweisen,<br />
sondern den Leuten die Ohren zu öffnen<br />
für die fantastischen Möglichkeiten,<br />
die diese Art der Aufführung von<br />
Bachs Musik eröffnet.“ Bei dieser Aufnahme<br />
kommen viele positive Faktoren<br />
zusammen: ein Raum mit hervorragender<br />
Akustik, ein authentisches<br />
Instrumentarium, ausgezeichnete<br />
Solisten und eine beeindruckende<br />
Aufnahmetechnik, gepaart mit einer<br />
musikalisch durchgestalteten Interpretation<br />
bis ins kleinste – in dieser<br />
solistischen Besetzung auch hörbare-<br />
Detail.<br />
Daniel Beckmann<br />
Joseph Eybler: Die vier letzten Dinge<br />
Elisabeth Scholl – Markus Schäfer –<br />
Peter Kooij<br />
Rheinische Kantorei – Das kleine Konzert<br />
Hermann Max<br />
cpo 777 024-2<br />
LC 8492<br />
In einem Jubiläumsjahr ist es sicherlich<br />
angebracht, sich auch einmal mit<br />
dem kompositorischen Umfeld des<br />
gefeierten Meisters zu beschäftigen.<br />
Einer der engsten Freunde von W. A.<br />
Mozart war Joseph Ebyler, der in Wien<br />
als Kirchen- und Hofkapellmeister<br />
wirkte und dort sehr angesehen und<br />
erfolgreich war. Constanze Mozart<br />
hatte zunächst ihn mit der Vollendung<br />
des Requiems beauftragt, eine<br />
Arbeit, die vermutlich aus Respekt vor<br />
dem Werk nach anfänglichen Versuchen<br />
wieder abbrach. Mit dem Oratorium<br />
„Die vier letzten Dinge“, das in<br />
drei Teilen den Untergang der Welt,<br />
die Wiedererweckung der Toten, das<br />
30
Jüngste Gericht und die Errettung der<br />
Seligen schildert, vertonte er einen<br />
Stoff, mit dem sich bereits sein Lehrer<br />
Joseph Haydn, dem er ebenfalls<br />
freundschaftlich sehr eng verbunden<br />
war, beschäftigt hatte. Haydn hätte<br />
mit dieser Komposition einen Gegenpol<br />
zur Schöpfung gesetzt und sein<br />
oratorisches Schaffen zu einem Dreiklang<br />
aus Anfang, Schilderung des<br />
Lebens (Jahreszeiten) und Ende der<br />
Welt ergänzt, wenn er dazu noch gekommen<br />
wäre.<br />
Diese Aufgabe übernahm ein Jahr<br />
nach Haydns Tod Joseph Ebyler, ob<br />
aus eigenem Antrieb oder von anderen,<br />
vielleicht sogar von Haydn selbst<br />
dazu angeregt, ist unbekannt. Formale<br />
Parallelen zur Schöpfung sind die<br />
dreiteilige Anlage, eine fast identische<br />
zeitliche Ausdehnung, die lediglich<br />
um zwei zusätzliche Trompeten erweiterte<br />
Orchesterbesetzung und vor<br />
allem die gleichen drei Solost<strong>im</strong>men,<br />
die als handlungstragende Erzengel<br />
bzw. schuldbekennende Adam und<br />
Eva eingesetzt werden. Die lyrischen<br />
Arien und Duette stehen denen aus<br />
Haydns Oratorien noch sehr nahe.<br />
Dagegen entwickelt Eybler in den dramatischen<br />
Teilen (Rezitative, Chöre)<br />
eine deutlich in Richtung Romantik<br />
zeigende Ton- und Klangsprache, die<br />
in den reinen Orchestersätzen auch<br />
an Beethovens Symphonik erinnert.<br />
„Die vier letzten Dinge“ sind ein äußerst<br />
beeindruckendes Beispiel<br />
deutschsprachiger Oratorienkunst<br />
des 18./19. Jahrhunderts, das man den<br />
berühmten Vorgängerwerken<br />
Haydns durchaus an die Seite stellen<br />
sollte. Es ist der Komposition zu wünschen,<br />
dass sich ihr Bekanntheitsgrad<br />
bei Musikern und Publikum erheblich<br />
steigert, wozu die hervorragende Aufnahme<br />
von Hermann Max mit den<br />
Solisten Elisabeth Scholl, Sopran, Markus<br />
Schäfer, Tenor, Peter Kooij, Bass,<br />
der Rheinischen Kantorei und dem<br />
Orchester „Das kleine Konzert“ sicherlich<br />
ihren Beitrag leisten wird. Respektvolle<br />
Auseinandersetzung mit<br />
den Quellen sowie den klanglichen<br />
und musikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />
der jeweiligen Entstehungszeit<br />
sind bei Hermann Max die gewohnten<br />
Voraussetzungen für lebendige<br />
Interpretationen alter Musik.<br />
Bei der Wiedergabe des Eybler-Oratoriums<br />
beeindruckt besonders die sehr<br />
ausgeprägte sprachliche Diktion, die<br />
von Solisten und Chor gleichermaßen<br />
gepflegt und vom Orchester adäquat<br />
unterstützt wird. Dies gibt vor allem<br />
Literaturhinweise<br />
31
Literaturhinweise<br />
den dramatischen Passagen ihren<br />
einzigartigen Ausdruck, ohne dass die<br />
tiefverwurzelte, manchmal beneidenswert<br />
kindliche Gläubigkeit, die<br />
aus dem ganzen Werk spricht und die<br />
Ebyler wohl mit Haydn gemeinsam<br />
hatte, verleugnet wird.<br />
Roland Krane<br />
W. A. Mozart<br />
Organ Works<br />
Martin Sander an der Metzler Orgel,<br />
Hopfgarten<br />
audite 97.484<br />
LC 04480<br />
Diese CD sammelt nicht nur die echten<br />
Orgelwerke Mozarts (zwei extrem<br />
kurze Versetten) und die Flötenuhrstücke,<br />
die sich einer recht großen Bekanntheit<br />
erfreuen, sondern auch einige<br />
Rekonstruktionen aus Werkfassungen<br />
anderer Besetzungen.<br />
Mit der 1998 gebauten Metzler-Orgel<br />
wählte Martin Sander eine Orgel, die<br />
wohl dem süddeutschen/österreichischen<br />
Klang entspricht aber auch die<br />
Erweiterungen insbesondere des<br />
Silbermann´schen Orgelbaustils beinhaltet.<br />
Mit ihrer leicht ungleichschwebenden<br />
Temperierung und ihrem<br />
atmenden Wind sorgt sie für<br />
sehr gute Bedingungen für Mozarts<br />
Musik.<br />
Dem Interpreten gelingt es, eine hervorragende<br />
Mischung als Virtuosität<br />
und österreichischem Charme zu finden,<br />
so daß jedes kleine und große<br />
Orgelwerk lebendig, abwechlungsreich<br />
und von mozartischer Spielfreude<br />
gezeichnet ist. Auch die Registrierungen<br />
(die <strong>im</strong> Booklet für jedes Stück<br />
einzeln aufgeführt sind) wirken absolut<br />
überzeugend.<br />
Die Aufnahme zeichnet sich durch<br />
große Durchsichtigkeit und ein ausgewogenes,<br />
rundes Klangbild aus, die<br />
sowohl die Orgel als auch die Musik<br />
von Mozart hervorragend zur Geltung<br />
bringt.<br />
Wer also noch keine Mozart-Orgelwerke<br />
<strong>im</strong> Schrank stehen hat, bekommt<br />
mit dieser CD technisch und<br />
interpretatorisch eine tolle Aufnahme.<br />
Gregor Schwarz<br />
Wurlitzer – Legende in Dur und Moll<br />
Bernd Wurzenrainer an der Fleiter-<br />
Wurlitzerorgel<br />
Psallite CD 60471<br />
LC 00698<br />
Wer sich brennend auch für kuriose<br />
Randgebiete des Orgelbaus interes-<br />
32
siert oder einfach nur mal ausspannen<br />
möchte, ohne dabei auf echten<br />
Orgelklang zu verzichten, ist mit dieser<br />
CD bestens bedient. Die Wurlitzer<br />
Unit-Organ, Style D, 2/6, wurde 1924<br />
erbaut und zunächst in einem vornehmen<br />
Restaurant in Los Angeles<br />
aufgestellt, Später ging sie in Privatbesitz<br />
über und fand, nachdem in 75<br />
Jahren ihres Bestehens keinerlei Änderungen<br />
an der Disposition vorgenommen<br />
wurden, ihren jetzigen<br />
Standort in der Orgelbauwerkstatt<br />
Friedrich Fleiter in Münster. Hier ist<br />
sie nicht nur optischer Anziehungspunkt<br />
für alle Kunden und Besucher<br />
der Firma, sondern wird auch in regelmäßigen<br />
Konzerten einem breiten<br />
Publikum vorgeführt. Die Multiplex-<br />
Orgel enthält neben Registern, die<br />
aus romantischen Dispositionen bekannt<br />
sind, ein reichhaltiges melodisches<br />
Schlagwerk sowie spezielle<br />
Spielhilfen und Effekte (Pferdehufe,<br />
Wellenschlag, Alarmglocke u. v. m.),<br />
die den ursprünglichen Zweck der Serienproduktion<br />
als Begleitinstrument<br />
zu Stummfilm-Vorführungen erkennen<br />
lassen.<br />
Bernd Wurzenrainer hat sich neben<br />
seiner Tätigkeit als Jazz-Musiker auf<br />
das Spielen von Theater-Pfeifen-Orgeln<br />
spezialisiert und u. a. weltweit<br />
an den bedeutendsten erhaltenen<br />
Wurlitzer-Orgeln konzertiert. In der<br />
vorliegenden Aufnahme bietet er einen<br />
Querschnitt aus Operette, Musical<br />
und Schlager, der von Johann<br />
Strauß bis Andrew Lloyd-Webber<br />
reicht und den speziellen Charme dieses<br />
Instrumentes sehr gut zur Geltung<br />
bringt.<br />
Roland Krane<br />
Literaturhinweise<br />
33
Berichte und Nachrichten<br />
Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Die Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />
standen in diesem Jahr ganz <strong>im</strong> Zeichen<br />
des 250. Geburtstages von Wolfgang<br />
Amadeus Mozart. Die ca. 30<br />
Teilnehmer, die sich Anfang Januar in<br />
der katholischen Akademie Schwerte<br />
zusammen gefunden hatten, studierten<br />
in vielen intensiven Chorproben<br />
unter der Leitung der RKM Franz-Josef<br />
Breuer, Hartwig Diehl und Gregor<br />
Schwarz die Missa brevis F-Dur, KV<br />
192, und das Offertorium<br />
„Misericordias domini“ aus der Salzburger<br />
Zeit des Jubilars ein. Erstmals<br />
mündete die Chorarbeit der Bildungstage<br />
in eine öffentliche Aufführung,<br />
die am Vorabend von „Erscheinung<br />
des Herrn“ <strong>im</strong> Rahmen einer<br />
Eucharistiefeier in der Schwerter<br />
Pfarrkirche St. Marien stattfand. Hierbei<br />
wirkten die Solisten Dorothée<br />
Burkert, Sopran, Beat Duddeck, Altus,<br />
Nils Giebelhausen, Tenor und Olaf<br />
Tetampel, Bass mit, das Ensemble Le<br />
nuove musiche (Detmold) musizierte<br />
auf historischen Instrumenten.<br />
Historische Aufführungspraxis stand<br />
auch <strong>im</strong> Mittelpunkt eines Vortrages<br />
von RKM Johannes Krutmann, der<br />
sich vor allem mit Besetzungs- und<br />
Aufstellungsfragen <strong>im</strong> Salzburger<br />
Dom z. Zt. Mozarts beschäftigte.<br />
Entstehungs- und Aufführungsgeschichte<br />
der der bekannten Werke<br />
Mozarts für automatisch spielende<br />
Orgeln waren das Thema von RKM<br />
Jörg Kraemer. Eindrucksvolle Hörbeispiele<br />
bot er nicht nur aus der CD-<br />
Konserve sondern auch live auf einigen<br />
Exemplaren aus „seinem“ Orgelmuseum<br />
in Borgentreich dar.<br />
Darüberhinaus gab er wertvolle Tipps<br />
für die Interpretation der besprochenen<br />
Werke auf modernen Orgeln.<br />
Hartwig Diehl und Gregor Schwarz<br />
stellten in ihren Vorträgen eine Übersicht<br />
über die Klaviersonaten und die<br />
Symphonien Mozarts vor.<br />
Eine Vorführung des Filmes „Amadeus“<br />
und die gut auf das Tagungsthema<br />
und allgemeine Interessen der<br />
anwesenden <strong>Kirchenmusik</strong>er-Kundschaft<br />
abgest<strong>im</strong>mte Notenausstellung<br />
des Pr organo – Verlages rundeten<br />
das Programm ab. Dessen<br />
Reichhaltigkeit hinderte viele Unentwegte<br />
nicht daran, auch noch die langen<br />
Abende in der Akademie musikalisch<br />
zu gestalten und sich mit Hilfe<br />
einer – ganz <strong>im</strong> Sinne der Tagung –<br />
aufführungspraktisch korrekten<br />
34
Gitarrenbegleitung sängerisch zu betätigen.<br />
Roland Krane<br />
kirchenmusikalische Ausbildung am<br />
Dortmunder Konservatorium mit<br />
dem A-Examen ab.<br />
1. Preis für Maryam Haiawi bei<br />
„Jugend musiziert“<br />
Die junge Organistin Maryam Haiawi<br />
aus Siegen hat <strong>im</strong> Bundeswettbewerb<br />
„Jugend musiziert“ in der<br />
Kategorie Orgel, Altersgruppe V (Jahrgang<br />
1989) mit 23 Punkten einen 1.<br />
Preis erspielt. Sie n<strong>im</strong>mt zur Zeit am<br />
C-Kurs in der Region Siegerland-Südsauerland<br />
teil. Orgellehrer ist Franz-<br />
Josef Breuer. In der Kategorie Klavier<br />
vierhändig wurde sie gemeinsam mit<br />
Marie Karoline Bahrendt aus<br />
Niederdielfen mit 20 Punkten und<br />
einem 3. Preis ausgezeichnet.<br />
Chorleiter und Organist Josef<br />
Hoffmann feierte 90. Geburtstag<br />
Der Dortmunder Chorleiter und Organist<br />
Josef Hoffmann hat vor wenigen<br />
Tagen seinen 90. Geburtstag gefeiert.<br />
Geboren in Peckelshe<strong>im</strong> bei Warburg<br />
in einem musikalischen Elternhaus,<br />
begann Josef Hoffmann 1932 das Studium<br />
der <strong>Kirchenmusik</strong> in Aachen.<br />
Sechs Jahre später schloss er seine<br />
Schon 1936 versah er in Dortmund<br />
den Organistendienst in St. Antonius<br />
und Herz Jesu (Hörde). Für fünf<br />
Sonntagsmessen und zwei Andachten<br />
erhielt er damals in St. Antonius<br />
monatlich 60 Mark, in Hörde aufgrund<br />
der zahlenmäßig geringer<br />
Dienste <strong>im</strong>merhin 16 Mark. Mit diesem<br />
Gehalt mussten Wohnung, Lebensunterhalt<br />
und Studium finanziert<br />
werden.<br />
Nach der Rückkehr aus dem Krieg<br />
wurde er 1946 hauptamtlicher Chorleiter<br />
und Organist an der Dortmunder<br />
Liebfrauenkirche. Dort stellte er<br />
einen Chor zusammen, der zunächst<br />
nur aus Frauen bestand. Später kamen<br />
auch Herren dazu. Jetzt konnten<br />
in der Kapelle des Johannes-Hospitals<br />
Gregorianik, vierst<strong>im</strong>mige Motetten<br />
und Messen erklingen. Gemeinsam<br />
mit dem damaligen Pfarrer der Gemeinde<br />
stand Josef Hoffmann als<br />
Handlanger be<strong>im</strong> Wiederaufbau der<br />
Liebfrauenkirche auf dem Baugerüst.<br />
Im Rahmen des in Dortmund seit<br />
1904 bestehenden<br />
Dekanatsverbandes entwickelte Josef<br />
Hoffmann eine rege Arbeit in der<br />
Berichte und Nachrichten<br />
35
Berichte und Nachrichten<br />
Weiterbildung und Betreuung der<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>er. Das erste große<br />
Dekanatsfest der Kirchenchöre des<br />
Dekanatsverbandes Dortmund-Mitte<br />
fand 1951 unter seiner Leitung statt,<br />
weitere große Chortreffen folgten.<br />
1968 wurde Josef Hoffmann in die<br />
<strong>Kirchenmusik</strong>kommission des <strong>Erzbistum</strong>s<br />
<strong>Paderborn</strong> berufen; er leitete sie<br />
von 1973 bis 1980.<br />
Josef Hoffmann war auch als Komponist<br />
tätig. Neben vielen Chorsätzen,<br />
die er für seinen Liebfrauenchor<br />
schrieb, sind die Motetten „Assumpta<br />
est Maria“ und der „Lobgesang des<br />
S<strong>im</strong>eon“ sowie die „Messe zu Ehren<br />
der Gottesmutter“ für Chor und<br />
Streichquartett zu erwähnen; für den<br />
„<strong>Paderborn</strong>er Anhang“ zum „Gotteslob“<br />
schrieb er einige Begleitsätze mit<br />
Vor- und Nachspielen.<br />
Schwerpunkte seiner Konzerttätigkeit<br />
an der Orgel waren die Werke von<br />
Buxtehude, Böhm, Bach, Mendelssohn,<br />
Reger und französischer Komponisten.<br />
Zuhörer schätzten an seinen<br />
Interpretationen „Präzision,<br />
Werktreue, Zurückhaltung und Ehrfurcht<br />
vor den Komponisten“. Sie<br />
standen <strong>im</strong> Mittelpunkt seines Vortrags,<br />
niemals aufdringliche Individualität.<br />
„Josef Hoffmann hat sich um<br />
die <strong>Kirchenmusik</strong> in Dortmund und<br />
<strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong> sehr verdient<br />
gemacht“, heißt es von Seiten des<br />
Dekanatsverbandes der katholischen<br />
Kirchenchöre Dortmund-Mitte zum<br />
Wirken Josef Hoffmanns.<br />
Neuer Dekanatskirchenmusiker für<br />
das Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />
Daniel Beckmann (*1980) studierte<br />
bei Gerhard Weinberger (Orgel) und<br />
Tomasz A. Nowak (Improvisation) an<br />
der Hochschule für Musik in Detmold.<br />
2005 legte er dort die Diplomprüfung<br />
<strong>im</strong> Konzertfach Orgel mit Auszeichnung<br />
und das A-Examen für <strong>Kirchenmusik</strong><br />
mit Auszeichnungen in Orgel<br />
und Orgel<strong>im</strong>provisation ab. Anschließend<br />
wurde er in den Aufbaustudiengang<br />
„Konzertexamen“ aufgenommen,<br />
den er voraussichtlich <strong>im</strong><br />
kommenden Jahr abschließen wird.<br />
Zahlreiche Meisterkurse ergänzen<br />
diese Ausbildung.<br />
Nach frühen Erfolgen bei „Jugend<br />
musiziert“ auf Landes- und Bundesebene<br />
wurde Beckmann 2005 als Finalist<br />
des 30. Deutschen Musikwettbewerbs<br />
in Berlin mit einem Stipendium<br />
des Deutschen Musikrats ausgezeichnet.<br />
Seitdem ist er Mitglied der<br />
36
„Bundesauswahl Konzerte Junger<br />
Künstler“ und verfolgt eine rege<br />
Konzerttätigkeit <strong>im</strong> In- und Ausland.<br />
Sein breit gefächertes Repertoire<br />
umfasst Werke aller Stilepochen vom<br />
Frühbarock bis hin zur Moderne. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt liegt dabei<br />
auf der Interpretation der Werke Joh.<br />
Seb. Bachs und dessen Zeitgenossen.<br />
Diese Arbeit wird auch durch die<br />
Gründung und künstlerische Leitung<br />
des Vokalensembles „Deutsche Vocal-<br />
Concertisten“ dokumentiert.<br />
Darüber hinaus unterrichtet<br />
Beckmann künstlerisches Orgelspiel<br />
als Assistent von Prof. Weinberger an<br />
der Hochschule für Musik in Detmold.<br />
Seit Januar 2006 ist er<br />
Dekanatsmusiker für das Dekanat<br />
<strong>Paderborn</strong> mit Dienstsitz an Sankt<br />
Johannes Baptist in <strong>Paderborn</strong>-<br />
Wewer. Gleichzeitig wurde ihm die<br />
künstlerische Leitung des Orgelzyklus<br />
an der dortigen neuen Rieger-Orgel<br />
übertragen. In dieser Funktion löst er<br />
Herrn Dr. Paul Thissen ab, unter dessen<br />
Leitung bereits zahlreiche international<br />
gefeierte Organisten wie z. B.<br />
Olivier Latry, Edgar Krapp, Ben van<br />
Oosten und Wolfgang Seifen zu hören<br />
waren.<br />
Neuer Dekanatskirchenmusiker für<br />
das Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />
Mark Ehlert wurde 1973 in Arnsberg<br />
geboren. Nach dem Ablegen des C-<br />
Examens <strong>im</strong> Jahr 1990 bei Gustav<br />
Biener und Heinz Niehaus und des<br />
Abiturs am Gymnasium der Stadt<br />
Meschede (1992) begann er 1993 in<br />
Regensburg das Studium der <strong>Kirchenmusik</strong><br />
an der „Fachakademie für katholische<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> und Musikerziehung“,<br />
das er 1997 mit der mit der<br />
„Staatlichen Musikreifeprüfung in<br />
katholischer <strong>Kirchenmusik</strong> B“<br />
abschloss.<br />
Während der Studienzeit in Regensburg<br />
leitete er den „Liederverein Regensburg-Stadtamhof<br />
von 1848“ und<br />
war außerdem Organist und Chorregent<br />
an St. Johann in Diesenbach/<br />
Opf. Dazu kam die Mitwirkung in der<br />
„Domkapelle Stuttgart“.<br />
Von 1998 bis 2000 studierte er an der<br />
„Hochschule für Künste Bremen“ <strong>im</strong><br />
Fachbereich „Alte Musik“ mit dem<br />
Hauptfach Orgel bei Harald Vogel.<br />
Hieran schloss sich seit 2001 das Aufbaustudium<br />
<strong>Kirchenmusik</strong> A an<br />
(Künstlerisches Orgelspiel bei Hans<br />
Ola Ericsson, Chorleitung Friederike<br />
Woebcken, Liturgisches Orgelspiel bei<br />
Berichte und Nachrichten<br />
37
Berichte und Nachrichten<br />
Martin Böcker), das 2004 beendet<br />
wurde. Es folgten noch vier Semester<br />
<strong>im</strong> Studiengang „Generalbass“ bei<br />
Carsten Lohff.<br />
Seit dem Jahr 2004 ist er <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />
der Gemeinden Mariä H<strong>im</strong>melfahrt<br />
und St. Walburga in Meschede.<br />
Darüber hinaus arbeitet er als<br />
Continuo-Spieler mit der „Capella<br />
Cantorum Berlin“, dem „Sächsischen<br />
Vokalensemble Dresden“, dem<br />
„Tölzer Knabenchor“ und am Bremer<br />
Dom bei zahlreichen Konzerten und<br />
Aufnahmen zusammen.<br />
4. Orgel-Exkursion „Kevelaer“<br />
am 22. 4. 2006<br />
Am 22. April war es wieder so weit:<br />
Unter Schirmherrschaft der Propstei-<br />
Gemeinde Dortmund startete unter<br />
der Leitung von Ernst Haubner die 4.<br />
Orgel-Excursion in folge, diesmal<br />
nach Kevelaer, dem grössten Wallfahrtsort<br />
Nordeuropas.<br />
50 Orgelfreunde jeden Alters waren<br />
auf der seit Monaten ausverkauften<br />
Reise mit von der Partie.<br />
Der Besuch zur Einst<strong>im</strong>mung begann<br />
in der Beichtkapelle des Wallfahrtortes<br />
bei einem Choralamt. (Instrument<br />
Seifert II/12/P von 1984).<br />
Der offizielle Beginn war in der<br />
Kerzenkapelle. Nach der Erklärung<br />
des Instruments, Seifert (II/35/P von<br />
1843/1190), brachte Herr Lehnen Bach<br />
und französische Literatur zu Gehör.<br />
Schön zu hören, wie der Interpret das<br />
Instrument mit Leon Boellmann´s<br />
„Suite gothique“ op. 25 vorstellte.<br />
Kevelaer ist und bleibt ein Schmuckstück<br />
romantischer Klangkunst mit<br />
seinen Seifert-Orgeln am Niederrhein.<br />
Immer wieder interessant war zu hören,<br />
als Herr Lehnen über die Geschichte<br />
und die Möglichkeiten der<br />
Orgeln sprach.<br />
Das dritte Instrument des Tages war<br />
in der St. Antonius-Kapelle die kleine<br />
Orgel Seifert (II/13/P) von 1987. Passend<br />
zum Instrument hörten wir hier<br />
das Concerto d-moll BWV 596 (nach<br />
Vivaldi).<br />
Polnische Orgelmusik auf der grossen<br />
Orgel in St. Antonius, Seifert (III/24/P)<br />
stellte der junge Warschauer Künstler<br />
Michal Markuszewski vor.<br />
„Fast 2 Generationen einer künstlichen<br />
Aufteilung Europas in 2<br />
Hemisphären und ihre gewaltsame,<br />
nahezu totale Trennung durch den<br />
„eisernen Vorhang“ haben genügt,<br />
um eine über Jahrhunderte gewach-<br />
38
sene Einheit in den verschiedensten<br />
Lebensbereichen nachhaltig zu stören<br />
oder gar zu zerstören. In Bezug auf<br />
die Orgelmusik hat diese Teilung<br />
dazu geführt, dass etwa ein Komponist<br />
und Orgelvirtuose wie Felix<br />
Nowowiejski, der zu seiner zeit in<br />
ganz Europa bekannt war, dessen<br />
Werke in den Zentren des Musiklebens<br />
wie Paris, London oder Berlin<br />
gedruckt und aufgeführt wurden, <strong>im</strong><br />
ehemaligen Westen heute nahezu<br />
vergessen ist. Der „eiserne Vorhang“<br />
war ja nicht nur eine politisch-geographische<br />
Grenze, sondern auch<br />
eine sprachliche und kulturelle Barriere<br />
schlechthin. Am Beispiel der polnischen<br />
und auch der übrigen osteuropäischen<br />
Orgelmusik wird konkret<br />
erkennbar, was das bedeutet: Musik,<br />
die nicht gedruckt wird und damit<br />
nicht gespielt wird, existiert praktisch<br />
nicht, weder <strong>im</strong> Gedächtnis noch in<br />
den Herzen der Menschen.<br />
(Quelle: Handbuch Orgelmusik,<br />
Bärenreiter-Verlag, Kassel)“<br />
Viele namhafte Organisten sind von<br />
den beiden Seifert-Orgeln in St. Antonius<br />
begeistert. Der nächste<br />
Besichtigungspunkt des ereignisreichen<br />
Tages war der Besuch der Orgelbau-Werkstatt<br />
Romanus Seifert. Der<br />
Intonateur des Hauses, Herr Sage, hat<br />
es gekonnt verstanden, in humorvoller<br />
Weise die Entstehung einer<br />
Seifert-Orgel zu schildern.<br />
Als kleines „Danke schön“ gab es CDs<br />
der Seifert-Orgel von 1915 aus St. Paul<br />
in Köln.<br />
Dieses Instrument stand ursprünglich<br />
in St. Aposteln und war lange in Köln<br />
neben der Domorgel das zweitgrösste<br />
in der Stadt. Die Einspielung entstand<br />
anlässlich der Hundertjahr-Feier von<br />
St. Paul 2006, an der Orgel Frau Aya<br />
Yoshida. Abschluss und Höhepunkt<br />
der Exkursion war natürlich in der<br />
Marien-Basilika mit der grossen<br />
Seifert-Orgel (IX/124/P) von 1904 plus<br />
Fernwerk.<br />
Ein eindrucksvolles Improvisationskonzert<br />
vom Basilika-Organisten,<br />
Herrn Lehnen verabschiedete die Gesellschaft.<br />
10 000 Pfeifen versetzen den weiten<br />
und hohen Raum in Schwingung <strong>im</strong><br />
Pianiss<strong>im</strong>obereich sowie <strong>im</strong> Fortiss<strong>im</strong>o.<br />
Gutgelaunt ging es zurück nach Dortmund<br />
mit der Erinnerung an einen<br />
großen „kirchenmusikalischen“ Tag.<br />
Ernst Haubner<br />
Berichte und Nachrichten<br />
39
Weiterbildungsveranstaltungen<br />
Liturgiegesang: „Sieben mal am Tag singe ich dein Lob“ (Psalm 119) – ein Tag<br />
<strong>im</strong> Wechsel von gesungenem Gebet und musikalischer Arbeit<br />
Zielgruppe: Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />
Ort: Marienkirche Witten<br />
Zeit: Samstag, 23.09.2006, 09.30 bis 17.00 Uhr<br />
Thematik: Theorie und Praxis des Stundengebetes<br />
Referenten: Franz-Josef Breuer, Wolfgang Hohmann, Roland Krane, Christian<br />
Vorbeck<br />
Termine<br />
Erneuerte Tageszeitenliturgie<br />
Zielgruppe: –Priester, die über wichtige und inzwischen vielfach bewährte Impulse<br />
zu einer erneuerten Tageszeitenliturgie informiert werden<br />
möchten.<br />
–Nebenberuflich kirchenmusikalisch tätige Personen, die an den<br />
vielfältigen musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten einer erneuerten<br />
Tageszeitenliturgie interessiert sind.<br />
Ort: Erzbischöfliches Priesterseminar, <strong>Paderborn</strong><br />
Zeit: Donnerstag, 12. Oktober 2006, 9.30 Uhr bis<br />
Samstag, 14. Oktober 2006, 14.00 Uhr<br />
Thematik: Der Kurs bietet Priestern gleichermaßen wie kirchenmusikalisch tätigen<br />
Personen ohne entsprechenden berufsqualifizierenden<br />
Abschluss grundsätzliche Informationen, praktische Anregungen<br />
und sehr konkrete Übungsmöglichkeiten. Praxisnahe Materialien,<br />
welche die Umsetzung in der Gemeinde erleichtern, liegen bereit.<br />
Da gerade die Musik, d. h. Unterstützung durch die Orgel und die<br />
Beteiligung von Männern und Frauen als Kantoren in diesen Gottesdiensten<br />
eine große Bedeutung hat, liegt eine gemeinsame Beschäftigung<br />
von Priestern und Musikern mit dieser Thematik nahe.<br />
Leitung: Pfr. Dr. Dr. Markus Jacobs, Bielefeld<br />
40
Referenten: Prof. Dr. Markus Eham, Gröbenzell<br />
Lehrstuhl für Liturgik (Universität Eichstätt)<br />
Dr. Paul Thissen, <strong>Paderborn</strong><br />
Leiter des Referats <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>im</strong> Erzbischöflichen Generalvikariat,<br />
<strong>Paderborn</strong> und Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft und<br />
Deutschen Liturgiegesang an der Universität <strong>Paderborn</strong>/Musikhochschule<br />
Detmold<br />
Workshop für Chorleiter/innen<br />
St<strong>im</strong>mbildung und Körperarbeit mit Alexandertechnik<br />
Zielgruppe: Chorleiter/innen und alle Interessierten<br />
Ort: Propstei Clarholz, Propsteihof 24, 33442 Herzebrock-Clarholz (Infos<br />
über Anfahrt etc. Unter www.propstei-clarholz.de)<br />
Zeit: Samstag, 16. September 2006, 10.00 – 18.00 Uhr<br />
Thematik: Praktische Übungen für sich und den Chor; Funktionalität des Instruments<br />
„St<strong>im</strong>me“; Möglichkeiten der Alexandertechnik für Gesang<br />
und Dirigieren; weitere Infos über Alexandertechnik unter<br />
www.alexander-technik.biz<br />
Referenten: Dorothée Burkert, Mezzosopranistin, freischaffende Gesangspädagogin,<br />
www.d-burkert.de , Annette Brockgreitens, Studium der<br />
Theaterwissenschaft, Alexandertechnik-Ausbildung u. a. in San<br />
Francisco, Wirkungskreis in Berlin und OWL<br />
Kosten: 10,00 € (für Mittagessen; Kaffee und Instrumentenversicherung)<br />
Termine<br />
Interpretationskurs an der neuen Goll-Orgel in Hamm<br />
Zielgruppe: Haupt- und nebenberufliche <strong>Kirchenmusik</strong>er/innen, Studierende<br />
Ort: Liebfrauenkirche Hamm<br />
Zeit: Dienstag, 3. Oktober 2006, 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />
Thematik: Werke von Mendelssohn, Karg-Elert und Vierne<br />
Die neue Goll-Orgel (III/52) bildet eine hervorragende Grundlage, die<br />
Werke der o. a. Komponisten zu interpretieren. Zu den Kompositio-<br />
41
Referent:<br />
Kosten:<br />
nen Karg-Elerts gibt es eine Werkauswahl des Referenten, die bei<br />
Interesse zugeschickt wird. Vor allem die Orgelwerke Viernes bieten<br />
mit den 24 Stücken <strong>im</strong> freien Stil, der Messe basse, den Symphonien<br />
und den Fantasiestücken eine reiche Auswahl unterschiedlichster<br />
Schwierigkeitsstufen. Im Referentenkonzert um 20.00 Uhr gibt es<br />
zudem die Möglichkeit, die gewonnenen Eindrücke zu intensivieren.<br />
Prof. Stefan Engels (Leipzig)<br />
10,– Euro<br />
Termine<br />
Forum Kinderchor<br />
Zielgruppe: Interessierte Chorleiterinnen und Chorleiter (auch angehende) mit<br />
ausgewählten Sängerinnen und Sängern (3-5 pro Chor), Teilnehmer/innen<br />
der C-Kurse der Erzdiözese <strong>Paderborn</strong>.<br />
Marlies Buchmann, Aachen, Chor- und Gesangspädagogin leitet<br />
unter Assistenz der <strong>Kirchenmusik</strong>erin Helga Lange und der <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />
Dieter Moers und Hartwig Diehl das chorpraktische Seminar.<br />
Ein Kinderchor aus ausgewählten Sängerinnen und Sängern<br />
sowie der Kinderchor PIKKOLO der St. Johannesgemeinde, Nehe<strong>im</strong><br />
stehen für die praktische Arbeit bereit.<br />
Ort: Arnsberg-Nehe<strong>im</strong>, St. Johannes<br />
Zeit: Samstag, 9. September 2006, 10.00 – 18.30 Uhr<br />
Kosten: 10,00 € (incl. Mittagessen und Kaffee)<br />
Orgelbau<br />
Zielgruppe: Alle Interessierten<br />
Ort: St. Andreas, Soest-Ostönnen<br />
Zeit: Samstag, 28. Oktober 2006, 10.00 – 13.00 Uhr<br />
Thematik: Die gotische Orgel in der St. Andreas Kirche in Soest-Ostönnen. Unter<br />
dem Titel „Historische Orgeln in der Erzdiözese <strong>Paderborn</strong>“ werden<br />
ausgewählte charakteristische Instrumente aus verschiedenen<br />
Epochen <strong>im</strong> Rahmen eines Workshops vorgestellt, ihre Besonder-<br />
42
heiten erläutert und ihre Handhabung anhand praktischer Beispiele<br />
veranschaulicht. Als nächstes Instrument steht die Gotische Orgel<br />
in Soest-Ostönnen auf dem Programm, deren Restaurierung Ende<br />
2003 durch die Firma Rowan West (Altenahr) fertiggestellt wurde.<br />
Auf dem Programm stehen neben der klanglichen Vorführung einige<br />
Fragen zur Restaurierungsproblematik aber auch praktische Problemstellungen<br />
bezüglich der Verwendung einer historischen Orgel<br />
mit angehängtem Pedal <strong>im</strong> liturgischen Alltag.<br />
Referenten: Jörg Kraemer und Johannes Krutmann<br />
Orgel<strong>im</strong>provisation <strong>im</strong> Gottesdienst<br />
Zielgruppe: C-Kurs-Teilnehmer und -absolventen, alle Interessierten<br />
Termin: Freitag, 8. September 2006 (17.00) – Sonntag, 10. September 2006<br />
(13.00 Uhr)<br />
Ort: Witten, St. Franziskus<br />
Referenten: Peter Wagner, Christian Vorbeck, Markus Breker<br />
Themen:<br />
Architektur und Formen in der Improvisation<br />
Concerto, Rondo, Ostinato<br />
Concerto: Prinzip des alternierenden Tutti und Ripieno, thematisch-motivische<br />
Arbeit mit der musikalischen Idee; Rondo: Prinzip des wiederkehrenden Themas,<br />
freie Weiterentwicklung der musikalischen Idee; Ostinato: Prinzip des sich wiederholenden<br />
Motivs, Fortführung der darüber liegenden musikalischen Idee<br />
Termine<br />
Gemeindebegleitung<br />
Choräle, Gesänge, Kehrverse, Psalmen,<br />
erweiterte Satztechniken<br />
Choräle, Gesänge: Einführung in stilistische Merkmale der jeweiligen Epochen;<br />
Kehrverse, Psalmen: Einführung in verschiedene Begleitmodelle; erweiterte<br />
Satztechniken; Loslösung vom Prinzip des Generalbasses (Chromatik, Diatonik,<br />
Mixturklänge, Modi nach Messiaen)<br />
43
Mozart goes organ<br />
„Von“ und „Wie“ Mozart<br />
Verwendung mozartscher Themen, Stilkopien alla Mozart<br />
Die wunderbare Welt der Akkorde<br />
Aufbau von Akkorden, Akkordfamilien, Kadenzen und Trugschlüsse, harmonische<br />
Ostinati und Akkordpatterns, Mixturklänge und Klangflächen, „Messiaen“,<br />
Harmonik crossover<br />
Anmeldungen zu allen Veranstaltungen<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>, Domplatz 3,<br />
33098 <strong>Paderborn</strong>, Tel. 05251/125-1455;<br />
eMail: rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Termine<br />
Neue C-Kurse<br />
Im Herbst beginnen wieder neue C-Kurse. Info-Material ist über das Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />
und die Dekanatskirchenmusiker erhältlich. Die Termine für die Aufnahmeprüfungen<br />
erfragen Sie bitte bei den Dekanatskirchenmusikern.<br />
Geistliche Musik <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
Hoher Dom<br />
Domkonzerte mit Chormusik<br />
Freitag, 15. September 19.30 Uhr Antonin Dvorak (1841 – 1904)<br />
Stabat Mater<br />
Ingrid Schmidthüsen, Sopran<br />
Annette Markert, Alt<br />
Stefan Rügamer, Tenor<br />
Klaus Mertens, Bass<br />
Domkantorei <strong>Paderborn</strong> und Herren des<br />
Domchores <strong>Paderborn</strong><br />
Kammerphilharmonie Kaiserpfalz<br />
Leitung: Domkapellmeister Theodor Holthoff<br />
44
Sonntag, 12. November, 16.00 Uhr<br />
Der Gregorianische Choral und seine<br />
mehrst<strong>im</strong>migen Vertonungen <strong>im</strong> Kirchenjahr<br />
Domchor <strong>Paderborn</strong><br />
Leitung: Domkapellmeister<br />
Theodor Holthoff<br />
Donnerstag, 7. November, 16.30 Uhr Das <strong>Paderborn</strong>er Gesangbuch von 1609<br />
Präsentationskonzert<br />
Choralschola der Abteien Marienmünster<br />
und Corvey<br />
Domchor <strong>Paderborn</strong><br />
Leitung: Hans Hermann Jansen und<br />
Theodor Holthoff<br />
Dienstag, 19. Dezember<br />
25 Jahre Domkantorei<br />
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)<br />
Weihnachtsoratorium BWV 248<br />
Kantaten IV-VI<br />
Domkantorei <strong>Paderborn</strong> und Herren des<br />
Domchores <strong>Paderborn</strong><br />
Kammerphilharmonie Kaiserpfalz<br />
Leitung: Domkapellmeister<br />
Theodor Holthoff<br />
Termine<br />
Angelus-Matinéen<br />
30 Minuten Orgelmusik an den Domorgeln – Eintritt frei<br />
Jeden Samstag (Ausnahme: NRW-Sommerferien) findet <strong>im</strong> Hohen Dom ein<br />
Mittagsgebet (Angelus) mit einem Domkapitular statt; anschließend wird 30<br />
Minuten Orgelmusik an den Domorgeln angeboten. Interpret ist bis auf wenige<br />
Ausnahmen Gereon Krahforst. Der Eintritt ist frei.<br />
45
Orgelkonzerte <strong>im</strong> Hohen Dom zu <strong>Paderborn</strong> während des 2. Halbjahres 2006<br />
Montag, 10. Juli, 19.30 Uhr<br />
216. Orgelkonzert<br />
Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
Montag, 7. August, 19.30 Uhr<br />
217. Orgelkonzert<br />
Domorganist Norbert Richtsteig, Aachen<br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
Termine<br />
Montag, 11. September, 19.30 Uhr<br />
218. Orgelkonzert<br />
Studierende der Orgelklasse von Gereon Krahforst der Hochschule für Musik<br />
und Theater in Hannover<br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
Montag, 9. Oktober, 19.30 Uhr<br />
220. Orgelkonzert<br />
Prof. Daniel Roth, Paris<br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
Freitag, 27. Oktober, 19.30 Uhr<br />
Konzert mit Trompete und Orgel<br />
Innerhalb des Internationalen Orgelfestivals Westfalen-Lippe<br />
Künstlerische Leitung: Prof. Tomasz Adam Nowak, Detmold/Münster<br />
Peter Mönkediek, Köln, Trompete<br />
Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong>, Orgel<br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
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Montag, 6. November, 19.30 Uhr<br />
221. Orgelkonzert<br />
Kathedralmusiker Matthias Mück, Magdeburg<br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
Montag, 4. Dezember, 19.30 Uhr<br />
222. Orgelkonzert<br />
Domorganist Albert Schönberger, Mainz<br />
Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />
Sonntag, 31. Dezember, 19.30 Uhr<br />
Silvesterkonzert mit Gereon Krahforst<br />
„Weihnachtliche Orgelmusik deutscher Domorganisten“<br />
Eintritt frei<br />
Dom zu Minden<br />
Bach-Zyklus: Das Orgelwerk<br />
jeweils 18.00 Uhr<br />
6. Juli 2006 Orgelmesse<br />
3. August 2006 Lob und Dank I<br />
7. September 2006 Lob und Dank II<br />
5. Oktober 2006 Bitte und Vertrauen<br />
2. November 2006 Sterben und Ewiges Leben<br />
7. Dezember 2006 Advent<br />
Christian Vorbeck, Witten<br />
Eintritt frei<br />
Termine<br />
Samstag, 9. September 2006, 21.00 und 23.00 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Rendevouz francaise<br />
Domorganist Peter Wagner<br />
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Samstag, 4. November 2006, 18.15 Uhr<br />
Instrumentalkonzert Horn und Orgel<br />
Armin Schmack – Solohornist des Sinfonieorchesters Koblenz<br />
Gisberg Wüst, Neuwied – Orgel<br />
Eintritt 10,00 € / erm. 7,00 €<br />
Freitag, 30. Dezember 2006, 18.00 Uhr<br />
Weihnachtskonzert<br />
Domchor Minden, Jugendkantorei am Dom<br />
Chor St. Paulus (Ltg. Günter Brummundt)<br />
Chor St. Ansgar (Ltg. Gabriele Kubetzki)<br />
Mindener Posaunenquartett (Ltg. Ulrich Hempen)<br />
Gesamtleitung und Orgel: Peter Wagner<br />
Eintritt: 5,00 € / erm. 3,00 €<br />
Termine<br />
Samstag, 31. Dezember 2006, 22.30 Uhr<br />
Festliches Silvesterkonzert<br />
Stefan Ruf – Solotrompeter der Staatsoper Bremen<br />
Peter Wagner – Orgel<br />
Eintritt: 10,00 € / erm. 7,00 €<br />
MUSIK IM ADVENT<br />
Dienstag, 5. Dezember 2006, 19.30 – 21.00 Uhr<br />
Haus am Dom<br />
Vortrag<br />
„Was Sie noch nicht über unsere Adventlieder wussten...II“<br />
Referent: Peter Wagner<br />
Eintritt frei<br />
48
Samstag, 9. Dezember 2006, 17-18.00 Uhr, Haus am Dom<br />
Offenes Adventssingen<br />
für jung und alt, groß und klein<br />
Leitung: Peter Wagner<br />
Eintritt frei<br />
Samstag, 16. Dezember 2006, 17.00 Uhr, Dom<br />
Adventskonzert<br />
Christiane Pesendorfer – Gesang<br />
Annette Hempen – Querflöte<br />
Peter Wagner – Orgel<br />
Eintritt: 10,00 € / erm. 7,00 €<br />
16. Internationaler Orgelzyklus<br />
Samstag, 7. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />
Gereon Krahforst<br />
Samstag, 14. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />
Rut Alexandru, Bukarest<br />
Samstag, 21. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />
Peter Wagner, Minden<br />
Termine<br />
Samstag, 28. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />
Prof. Elisabeth Ullmann, Wien<br />
Eintritt: 7,00 € / erm. 4,00 €<br />
Orgeltage in Lippstadt<br />
Sonntag, 20.08.2006, 19.30 Uhr<br />
St.. Josef Bad Waldliesborn<br />
Die Orgelwelt um W. A. Mozart<br />
An der Orgel: Johannes Tusch<br />
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Montag, 28.08.2006, 19.30 Uhr<br />
Hoher Dom zu <strong>Paderborn</strong><br />
Faszination Orgel<br />
Orgelvorführung durch Domorganist Gereon Krahforst<br />
Sonntag, 03.09.2006, 20.00 Uhr<br />
St. Ida Herzfeld<br />
Orgelkonzert<br />
Michael Markuszewski, Warschau<br />
Mittwoch, 06.09.2006, 16.30 Uhr<br />
St. Marien Lippstadt<br />
Pachelbel, Grünberger, Alcock<br />
An der Orgel: Johannes Tusch<br />
Termine<br />
Sonntag, 10.09.2006, 9.00 Uhr<br />
St. Martinus Hörste<br />
125 Jahre: Gemeinde Hörste<br />
Festgottesdienst<br />
Michael Haydn: Missa brevis<br />
Capella vocalis Lippstadt<br />
Mittwoch, 13.09.2006, 16.30 Uhr<br />
St. Marien Lippstadt<br />
Buxtehude, J. G. Walter, Mendelssohn<br />
An der Orgel; Thomas Beile, Lippetal<br />
Sonntag, 17.09.2006, 20.00 Uhr<br />
St. Martinus Hörste<br />
Jubiläen zum Jubiläum<br />
Komponisten mit runden Gedenktagen zum 125jährigen Ortsjubiläum<br />
Sonntag, 24.09.2006, 16.00 Uhr<br />
St. Joh. Evangelist Bad Westernkotten<br />
aus Anlass der Orgelweihe vor 10 Jahren<br />
Musik für Orgel solo und Orgel plus<br />
50
Propsteikirche Dortmund<br />
Sonntag, 10. September, 19.30 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
DKM Roland Krane (Soest)<br />
(u. a. M. Reger; „Halleluja, Gott zu loben“)<br />
Sonntag, 08. Oktober, 19.30 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Prof. Dr. Eva-Maria Houben (Krefeld)<br />
Freitag, 03. November, 19.30 Uhr<br />
5. Dortmunder <strong>Kirchenmusik</strong>tage<br />
Mozart-Konzert<br />
(u. a. „Missa brevis et solemnis in C“, KV 220 („Spatzenmesse“)<br />
Propsteikirchenchor,<br />
Elisabeth Wilfart, Sopran<br />
Propsteiensemble<br />
Ltg. RKM Wolfgang Hohmann<br />
Mittwoch, 06. Dezember, 19.30 Uhr<br />
Chorkonzert<br />
Das <strong>Paderborn</strong>er Gesangbuch von 1609<br />
Ltg. Hans-Hermann Jansen,<br />
Termine<br />
Sonntag, 17. Dezember<br />
Orgelkonzert<br />
DKM Wolfgang Hohmann<br />
(u. a. Pierre Cochereau „Improvisierte Symphonie“ 1963)<br />
St. Johannes Baptist, Attendorn<br />
Samstag, 25. November, 19.00 Uhr<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem<br />
Mit dem Kammerchor Plettenberg<br />
Leitung: Gerhard Strub<br />
51
Sonntag, 3. Dezember, 16.30 Uhr<br />
Konzert mit dem Mainzer Domchor<br />
Leitung: Prof: Breitschaft<br />
Sonntag, 10. Dezember, 16.30 Uhr<br />
Adventskonzert mit dem Franziskus-Chor und dem Kinderchor Piccolino<br />
Leitung: Helga Lange<br />
St. Joseph, Siegen-Weidenau<br />
Sonntag, 10. September, 18.00 Uhr<br />
„Siegener Orgelwochen 2006“<br />
Eröffnungskonzert<br />
Termine<br />
Freitag, 15. September, 19.30 Uhr<br />
„Siegener Orgelwochen 2006“<br />
„Mozart und die <strong>Kirchenmusik</strong>“<br />
Vortrag von Dr. Paul Thissen, <strong>Paderborn</strong><br />
Montag, 2. Oktober, 20.00 Uhr<br />
Siegener Orgelnacht<br />
Es musizieren Organisten aus der Region<br />
Sonntag, 5. November, 18.00 Uhr<br />
Chor- und Orgelkonzert<br />
Requiem für Chor, Solisten und Orgel<br />
von Malcom Archer (*1952)<br />
Kammerchor Weidenau<br />
Sonntag, 10. Dezember, 18.00 Uhr<br />
Adventskonzert<br />
Kammerchor Weidenau<br />
Gabriel Isenberg und Franz-Josef Breuer, Orgel<br />
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1. Orgelherbst <strong>im</strong> Dekanat Sundern<br />
Montag, 16. 10. 2006, 19.00 Uhr<br />
St. Johannes Kirche Sundern<br />
An der Sauer-Orgel: Andreas Liesbald, Arnsberg<br />
Montag, 06. 11. 2006, 19.00 Uhr<br />
St. Martinuskirche Sundern-Hellefeld<br />
An der Wiggering-Orgel: Wolfgang Blome, Sundern<br />
Montag, 20. 11. 2006, 19.00 Uhr<br />
Christkönigkirche Sundern<br />
An der Klais-Orgel: Gerd We<strong>im</strong>ar, Arnsberg<br />
Montag, 27. 11. 2006, 19.00 Uhr<br />
St. Nikolaus Sundern-Hagen<br />
An der Bensmann-Orgel: Organisten aus dem Dekanat Sundern<br />
Freitag, 01. 12. 2006, 19.00 Uhr<br />
St. Marien, Sundern-Hachen<br />
An der Wiggering-Orgel: Daniel Beckmann, <strong>Paderborn</strong><br />
Termine<br />
Liebfrauenkirche Hamm<br />
Sonntag, 27. August 2006, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse<br />
Kirchensonaten von W. A. Mozart<br />
Ensemble „La Finetta“<br />
Donnerstag, 28. September 2006, 19.00 Uhr<br />
Festmesse zur Ewigen Anbetung<br />
Motetten von Michael Haydn und W. A. Mozart<br />
Kirchenchor Liebfrauen<br />
53
Sonntag, 01. Oktober 2006, 11.00 Uhr<br />
Orgelweihe<br />
Werke von J. S. Bach, Mendelssohn, Vierne u. a.<br />
An der neuen Goll-Orgel: Johannes Krutmann<br />
15.00Uhr: Orgelführung durch die Orgelbauer der Fa. Goll<br />
17.00Uhr: Orgelkonzert mit Domorganist Gereon Krahforst<br />
19.00Uhr: Orgelmesse mit DKM Johannes Krutmann<br />
Dienstag, 3. Oktober 2006, 19.30 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Termine<br />
Samstag, 7. Oktober 2006, 18.00 bis 23.00 Uhr<br />
Orgelnacht: „...in organo et choro“<br />
18.00 Uhr: Henri Nibelle: „Messe héroique de Jeanne d’Arc“<br />
für Bariton, Chor, Trompeten und Orgel<br />
Kirchenchor Liebfrauen, Mendener Kantorei<br />
Leitung: Johannes Krutmann<br />
19.30 Uhr: Orgelpunkt<br />
Gerhard Blum (Köln)<br />
20.30 Uhr: Felix Mendelssohn-Bartholdy: „Te Deum“<br />
Vokalsolisten, Mendener Kantorei, Bach-Chor Hagen<br />
Leitung: Johannes Krutmann<br />
21.15 Uhr: Orgelpunkt<br />
Ansgar Wallenhorst (Ratingen)<br />
22.15 Uhr: Orgelpunkt<br />
Gianluca Libertucci (Rom)<br />
Sonntag, 29. Oktober 2006, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse<br />
Samstag, 25. November 2006, 18.00 Uhr<br />
W. A. Mozart: Missa C-Dur<br />
Verica Smolenicki (Sopran), Wolfgang S<strong>im</strong>ons (Altus), Nils Giebelshausen<br />
(Tenor), Markus Knoblauch (Bass), Kirchenchor Liebfrauen<br />
54
Sonntag, 26. November 2006, 19.00 Uhr<br />
Orgelmesse zum Christkönigsfest<br />
Donnerstag, 30. November 2006, 19.00 Uhr<br />
Rorate-Messe bei Kerzenlicht<br />
Kirchensonaten von W. A. Mozart<br />
Ensemble „La Finetta“<br />
Donnerstag, 07. Dezember 2006, 19.00 Uhr<br />
Rorate-Messe zum Hochfest „Mariä Empfängnis“<br />
Petr Eben: Proprium „Gaudens gaudebo“<br />
Cappella vocale Liebfrauen<br />
Donnerstag, 14. Dezember 2006, 19.00 Uhr<br />
Rorate-Messe<br />
Ensemble „Hoquetus“<br />
Donnerstag, 21. Dezember 2006, 19.00 Uhr<br />
Rorate-Messe<br />
Kirchenchor Liebfrauen<br />
Cappella instrumentale Liebfrauen<br />
Sonntag, 24. Dezember 2006, 18.00 Uhr<br />
Christmette<br />
Kirchenchor Liebfrauen und seine Solisten<br />
Weihnachtsresponsorien von Michael Haydn<br />
Sonntag, 31. Dezember 2006, 23.15 Uhr<br />
Nocturne zum Jahreswechsel<br />
Cappella vocale Liebfrauen<br />
Termine<br />
St. Johannes Baptist, Nehe<strong>im</strong><br />
Sonntag, 11. Juni 2006, 17.00 Uhr<br />
„Singet dem Herrn ein neues Lied“<br />
Lutz Czech, Obertongesang<br />
55
Freitag, 1. September 2006, 20.00 Uhr<br />
Toccata Open Air, II<br />
Kantor Hartwig Diehl an der Sauer-Orgel der St. Johanneskirche<br />
Blechbläser der Bremer Philharmoniker<br />
Sonntag, 17. September 2006, 16.30 Uhr<br />
Der Dom zu Nehe<strong>im</strong> – Kultur- und Baugeschichte<br />
Ausstellung und Wandelkonzert mit „epoca Barocca“<br />
Sonntag, 5. November 2006, 16.30 Uhr<br />
Chorkonzert<br />
mit dem Forum Vocale, Köln<br />
Sonntag, 26. November 2006, 16.30 Uhr<br />
Konzert zum Abschluss des Kirchenjahres<br />
Kantorei an St. Johannes Baptist, Solisten<br />
Termine<br />
Alle Konzerttermine sind <strong>im</strong> Jahresprogramm Resonanz 2006 ausgedruckt.<br />
Aktuell informiert Sie auch das Internet: www.st-johannes.nehe<strong>im</strong>.de<br />
St. Martinus, Bigge<br />
Alle Termine der „Geistlichen Musik an St. Martinus“ können Sie <strong>im</strong> Internet<br />
nachlesen: www.geistliche-abendmusik-bigge.de<br />
(Programm, Wissenswertes über die Künstler, Kritiken der vergangenen<br />
Konzerte).<br />
56
St. Nicolai Lippstadt<br />
Freitag, 8. September 2006, 20.00 Uhr<br />
„Crossover Bach und Mozart“<br />
Saxophon- und Orgelkonzert<br />
Bearbeitung von Werken von J. S. Bach und W. A. Mozart<br />
„Quintessence“, Saxophon-Quintett<br />
Harduin Boeven, Orgel<br />
Freitag, 24. November 2006, 20.00 Uhr (Probensaal)<br />
„Let´s praise the Lord!“<br />
Gospelkonzert<br />
Bernadette Grawe, Gesang<br />
Ekkehard Schoeps, Klavier<br />
Wolfgang Brosche, Sprecher<br />
Freitag, 8. Dezember 2006, 20.00 Uhr<br />
Adventlich-weihnachtliches Konzert<br />
Vokal- und Orgelkonzert<br />
SMS – Soester Madrigal Syndikat<br />
Ensemble Cadenza<br />
Harduin Boeven, Orgel<br />
Termine<br />
Dienstag, 12. Dezember 2006, 20.00 Uhr<br />
„Bereite dich Zion...“<br />
Vokal- und Orgelkonzert<br />
Schüler der Gesangsklasse von Friederike Vomhof-Surrey<br />
Harduin Boeven, Orgel<br />
Nähere Informationen zu diesen Konzerten und über<br />
Gottesdienstgestaltungen finden Sie unter www.musik-in-st-nicolailippstadt.de<br />
57
St. Clemens, Rheda-Wiedenbrück<br />
Freitag, 07. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Emy Abo (Osaka/Berlin), Sopran<br />
Kumiko Yamada (Kyoto/Berlin), Trompete<br />
Florian Wilkes (Berlin), Orgel<br />
Freitag, 14. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Andreas Schneider (Herford), Oboe<br />
N. N., Orgel<br />
Freitag, 21. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Daniel Schmahl (Berlin), Corno da Caccia, Flügelhorn, Trompete<br />
Tobias Berndt (Berlin), Orgel<br />
Termine<br />
Freitag, 28. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Allessandro Bianchi (Lugano), Orgel<br />
Freitag, 04. August 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Roland Muhr (Fürstenfeldbruck), Orgel<br />
Freitag, 11. August 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Polina Balva (St. Petersburg), Sopran<br />
Emanuele Cardi (Salerno), Orgel<br />
Freitag, 18. August 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Henrik Alinder (Leksand/Schweden), Orgel<br />
58
Freitag, 25. August 2006, 18.30 Uhr<br />
Orgelmusik zum Feierabend<br />
Adalbert Walczak (Stadtlohn), Saxophon<br />
Christoph Grohmann (Rheda-Wiedenbrück), Orgel<br />
Geistliche Abendmusik<br />
Jeweils am ersten Freitag <strong>im</strong> Monat um 18.30 Uhr in den Monaten September<br />
2006 bis Mai 2007<br />
Rhedaer Orgeltage<br />
In der Woche vom 21. bis 29. Oktober 2006<br />
St. Martinus, Olpe<br />
Samstag, 23. September 2006, 18 Uhr<br />
Festmesse mit dem Quartettverein Hünsborn, Leitg. Kunibert Koch<br />
Sonntag, 12. November 2006, 16.30 Uhr<br />
Oratorium „Elias“ (Mendelssohn-Bartholdy)<br />
Junge Sinfonie Köln<br />
Chor Cantamus, Kierspe<br />
Termine<br />
Sonntag, 12. November 2006, 9.30 Uhr<br />
Orgelsolomesse B-Dur (Haydn)<br />
Sonntag, 03. Dezember 2006, 16.30 Uhr<br />
Weihnachtsoratorium (Bach)<br />
Kammerchor Olpe, Ltg. Dietmar Schneider<br />
Samstag, 16. Dezember 2006, 18 Uhr<br />
Gregorianischer Choral und Motetten zur Adventszeit<br />
mit dem Amsterdamer „Ensemble Raphael“<br />
Silvester, 31. Dezember 2006, 18 Uhr<br />
Musik für 2 Trompeten und Orgel<br />
von Vivaldi u. a.<br />
59
Sonntag, 28. Januar 2007, 17 Uhr<br />
Geistliches Konzert<br />
„Voices St. Martinus“, St. Martinus-Chor<br />
Leitung Dieter Moers<br />
St. Lambertus, Castr0p<br />
Johann Sebastian Bach:<br />
Das Orgelwerk 2006 – geordnet nach dem Kirchenjahr<br />
Christian Vorbeck (Witten) an der Eisenbarth-Orgel<br />
www.christianvorbeck.de<br />
Alle Konzerte um 19 Uhr<br />
Termine<br />
6. August - Lob & Dank I<br />
3. September - Lob & Dank II<br />
1. Oktober - Vertrauen & Bitte<br />
5. November - Sterben & Ewiges Leben<br />
3. Dezember - Advent<br />
Johanniskirche, Witten<br />
Johann Sebastian Bach:<br />
Das Orgelwerk 2006 – geordnet nach dem Kirchenjahr<br />
Christian Vorbeck (Witten) an der Paschen-Orgel<br />
www.christianvorbeck.de<br />
Alle Konzerte um 16 Uhr<br />
6. August - Lob & Dank I<br />
3. September - Lob & Dank II<br />
1. Oktober - Vertrauen & Bitte<br />
5. November - Sterben & Ewiges Leben<br />
3. Dezember - Advent<br />
60
St. Marien, Hagen<br />
Donnerstag, 06. Juli 2006, 18.00 Uhr<br />
Messe a 4 voci da cappella, M xv, 59<br />
von Claudio Monteverdi (1567-1643)<br />
Donnerstag, 03. August 2006, 18.00 Uhr<br />
Geistliche Arien von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />
Donnerstag, 31. August 2006, 18.00 Uhr<br />
Messe á la Congréation des Dames auxiliatrices de l’Immaculée Conception von<br />
Charles Gounod (1818-1893) für Chor und Orgel<br />
Donnerstag, 05. Oktober 2006, 18.00 Uhr<br />
Windhaager Messe von Anton Bruckner (1824-1896)<br />
für Chor, zwei Hörner und Orgel<br />
Donnerstag, 02. November 2006, 18.00 Uhr<br />
Mass for Five Voices (1594)<br />
von William Byrd (1543-1623)<br />
Donnerstag, 30. November 2006, 18.00 Uhr<br />
Missa brevis in G, KV 140<br />
von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />
für Chor, Soli und Orchester<br />
Termine<br />
Termine und Informationen: www.st-marien-hagen-mitte.de<br />
St. Patrokli, Soest<br />
Sonntag, 09. Juli 2006, 17.00 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Roland Krane spielt Werke von Johann Pachelbel, Wolfgang Amadeus Mozart<br />
und Robert Schumann<br />
61
Sonntag, 06. August 2006, 12.00 Uhr<br />
Orgelmatinee<br />
Peter Huneke<br />
Sonntag, 17. September 2006, 17.00 Uhr<br />
Chor-Orchesterkonzert<br />
Wolfgang Amadeus Mozart: Missa Solemnis in C, KV 337,<br />
Vesperae solennes de Confessore, KV 339, u. a.<br />
Gerburg Krapf-Lumpe, Sopran<br />
Birgit Görgner, Alt<br />
Martin B. Müller, Tenor<br />
Dieter Mohme, Bass<br />
St. Patrokli-Domchor<br />
Soester Kammerorchester<br />
Leitung: Roland Krane<br />
Termine<br />
Sonntag, 05. November 2006<br />
Matinee in der Krypta<br />
Nadja Dust, Sopran<br />
Roland Krane, Truhenorgel<br />
Sonntag, 26. November 2006, 11.00 Uhr<br />
Hochamt am Christkönigssonntag<br />
Wolfgang Amadeus Mozart; Missa in C – Krönungsmesse – KV 317<br />
Gerburg Krapf-Lumpe, Sopran<br />
Birgit Görgner, Alt<br />
Martin B. Müller, Tenor<br />
Dieter Mohme, Bass<br />
St. Patrokli-Domchor<br />
Soester Kammerorchester<br />
Leitung: Roland Krane<br />
62
Heilig Kreuz, Soest<br />
Sonntag, 01. Oktober 2006, 10.45 Uhr<br />
Orgelmatinee<br />
Absolventen des C-Kurses spielen ihr Prüfungsprogramm<br />
St. Johannes Baptist, <strong>Paderborn</strong>-Wewer<br />
Dienstag, 12. September 2006<br />
Benefizkonzert zugunsten eines Brasilien-Projekts<br />
Klaus Mertens, Bass<br />
N.N., Orgel<br />
10. ORGELZYKLUS<br />
Sonntag, 22. Oktober 2006, 17.00 Uhr<br />
Beatrice-Maria und Gerhard Weinberger, Orgel<br />
Symphonische Tänze bearbeitet für vier Hände und vier Füße<br />
Sonntag, 29. Oktober 2006, 17.00 Uhr<br />
Daniel Beckmann, <strong>Paderborn</strong><br />
Sonntag, 05. November 2006, 17.00 Uhr<br />
Johannes Tusch, Lippstadt<br />
Termine<br />
Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />
Hans-Eberhard Roß, Memmingen<br />
Dritter Adventssonntag, 17. Dezember 2006, 17.00 Uhr<br />
Chor- und Orchesterkonzert<br />
Kirchenchor Wewer, ein Projektorchester und Solisten<br />
Leitung: Daniel Beckmann<br />
Zweiter Weihnachtstag, 26. Dezember 2006, 10.00 Uhr<br />
Kirchenchor Wewer<br />
Leitung: Daniel Beckmann<br />
63
Heilig Geist, Bielefeld<br />
Sonntag, 03. September 2006, 17.00 Uhr<br />
Orgelkonzert mit Angela Amodio, Bari, Italien<br />
Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />
Geistlich festliches Konzert<br />
Bläserquintett mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters der<br />
Stadt Bielefeld<br />
Werke von J. S. Bach, Händel, Purcell u. a.<br />
Abtei, Marienmünster<br />
Termine<br />
Sonntag, 23. Juli 2006, 16 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Prof. Martin Lücker, Frankfurt/M.<br />
Zum Abschluss des Interpretationskurses „Forum Abtei“ zu Bach´s Orgelmusik<br />
und der französischen Schule<br />
Kursgebühr: 50,– € zzgl. ÜN und Verpflegung<br />
Anmeldungen bitte <strong>im</strong> Büro der Musikfreunde<br />
Freitag, 28. Juli 2006, 20 Uhr<br />
Die Bach-Nacht 2006<br />
Gustav Leonhardt, Amsterdam<br />
Innerhalb des Internationalen Orgelfestivals (IOF) der Stiftung Westfalen-<br />
Initiative<br />
Frank Löhr, Klavier<br />
Sonntag, 13. August 2006, 16 Uhr<br />
zum 878. Weihetag der Kirche und des Klosters am 15. 08. 2006<br />
Ave Maria<br />
Geistliche Musik von Dietrich Buxtehude<br />
Eranos-Ensemble für Alte Musik<br />
64
Sonntag, 17. September 2006, 16 Uhr<br />
Chor- und Orchesterkonzert<br />
Werke von Jan Dismas Zelenka<br />
Vokalensemble Brakel<br />
Kammerorchester<br />
Leitung: Matthias Koch<br />
29. September – 03. Oktober 2006<br />
Gregorianik-Seminar<br />
Humilitas – Von der Demut<br />
Leitung: Hans Hermann Jansen<br />
Kursgebühr: 150,– € zzgl. ÜN und Verpflegung<br />
Anmeldungen bitte <strong>im</strong> Büro der Musikfreunde<br />
Für die folgenden zwei Konzerte gelten andere Eintrittspreise: 20,– €,<br />
erm. 15,– €<br />
Samstag, 11. November 2006, 20 Uhr<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Hohe Messe in h-moll<br />
Vokalsolisten<br />
Bergedorfer Kammerchor<br />
Ahrensburger Kammerorchester<br />
Leitung: Frank Löhr<br />
Termine<br />
Freitag, 08. Dezember 2006, 20 Uhr<br />
Johann Sebastian Bach<br />
Weihnachtsoratorium Teil I-III<br />
Vokalsolisten<br />
Vokalensemble Südniedersachsen<br />
Barockorchester „Le nuove musiche“<br />
Leitung: KMD Friedhelm Flamme<br />
65
Dienstag, 26. Dezember 2006 , 15 Uhr<br />
Das traditionelle Weihnachtskonzert<br />
Gregorianik-Schola Marienmünster-Corvey<br />
Vokal- und Instrumentalsolisten<br />
Chor und Orchester der Abteikirche<br />
Leitung: Hans Hermann Jansen<br />
Sonntag, 31. Dezember 2006, 20 Uhr<br />
Silvesterkonzert<br />
Texte und Musik zum Jahresausklang<br />
Termine<br />
Infos und Reservierungen:<br />
Gesellschaft der Musikfreunde<br />
der Abtei Marienmünster e. V.<br />
St.-Omer-Str. 50, D-32756 Detmold<br />
Tel.: +49 (0) 5231 23493<br />
Fax.: +49 (0) 5231 6166032<br />
e-mail: info@musikfreunde.org<br />
www.musikfreunde.org<br />
Die Konzerte werden in Zusammenarbeit mit der Kath. Kirchengemeinde<br />
St. Jakobus von Marienmünster veranstaltet.<br />
Der Eintritt beträgt 12,– € (mit Ermäßigung) und für Mitglieder der<br />
Musikfreunde 10,– €.<br />
St. Martinus, Olsberg Bigge<br />
Sonntag, 03. September 2006, 17.00 Uhr<br />
Konzert für Trompete und Orgel<br />
Peter Mönkediek, Trompete, Gijsbert van Schoonhoven, Orgel<br />
Sonntag, 01. Oktober 2006, 17.00 Uhr<br />
Orgelkonzert<br />
Etienne Walhain, Belgien<br />
66
Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />
Chorkonzert zum Patrozinium<br />
Vokalensemble „pro musica“<br />
Sonntag, 10. Dezember 2006<br />
Konzert für Tenor und Orgel<br />
Martin Bastian, Tenor, Klaus Stehling, Bass<br />
Weitere Informationen unter http://www.geistliche-abendmusik-bigge.de<br />
Termine<br />
67
Neue Orgeln <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />
St. Lambertus, Castrup-Rauxel<br />
Im großen Kirchenraum der St. Lambertus Kirche in Castrop-Rauxel stand bis<br />
zum Orgelneubau lediglich eine Chororgel mit 13 Registern zur Verfügung, die<br />
1987 von der Fa. Stockmann gebaut wurde.<br />
Im September 2005 konnte eine neue Orgel auf der großen Westempore verwirklicht<br />
werden. Der Klang dieser Orgel sollte an die französische Romantik angelehnt<br />
sein. Dazu trägt die reichhaltige Palette der Grundst<strong>im</strong>men und Zungen<br />
bei. Die französischen Registerbezeichnungen suggerieren jedoch stärker den<br />
Typus einer symphonisch-romantischen Orgel, als er tatsächlich vorhanden ist.<br />
Die stilistische Anlehnung geht hier nicht den Weg der Stilkopie, sondern möchte<br />
eine vielfältige und modulationsfähige Klanggestaltung verwirklicht wissen.<br />
So steht dem Spieler eine ausdrucksvolle, moderne Orgel zur Verfügung, die in<br />
der Mehrschichtigkeit der Klänge jedoch nicht eklektizistisch wirkt.<br />
Auffallend ist die Charakteristik der horizontalen Trompete, die vom zweiten<br />
Manual angespielt wird und sich mild in den Gesamtklang integriert.<br />
Disposition:<br />
Orgeln<br />
1. MANUAL: Hauptwerk (C-a’’’)<br />
Bourdon 16'<br />
Principal 8'<br />
Flûte harmonique 8'<br />
Cor de nuit 8'<br />
Prestant 4'<br />
Flûte conique 4'<br />
Doublette 2'<br />
Mixtur 5f 2'<br />
Trompette 8'<br />
Z<strong>im</strong>belstern<br />
2. MANUAL: Positiv (C-a’’’)<br />
Bourdon 8'<br />
Salicional 8'<br />
Prestant 4'<br />
Flûte douce 4'<br />
Nazard<br />
2 2 /3'<br />
Flageolett 2'<br />
Tierce<br />
1 3 /5'<br />
Plein jeu 3-4f<br />
1 1 /3'<br />
Trompette en chamade 8'<br />
Cromorne 8'<br />
Tremplant<br />
68
3. MANUAL: Schwellwerk (C-a’’’)<br />
Corno dolce 16'<br />
Diapason 8'<br />
Flûte traversière 8'<br />
Gambe 8'<br />
Voix céleste 8'<br />
Flûte octaviante 4'<br />
Octavin 2'<br />
Plein jeu 3-4f<br />
2 2 /3'<br />
Cor anglais 16'<br />
Trompette harmonique 8'<br />
Hautbois 8'<br />
Clairon 4'<br />
Tremplant<br />
PEDAL (C-f’):<br />
Kontrabaß 16'<br />
Subbaß 16'<br />
Quinte<br />
10 2 /3'<br />
Octavbaß 8'<br />
Flûte 8'<br />
Suavial 4'<br />
Bombarde 16'<br />
Trompete 8'<br />
Koppeln: II-I, III-I, III-II, I-P, II-P, III-P<br />
mechanische Spieltraktur,<br />
elektrische Registertraktur mit Setzerkombination<br />
Erbaut 2005 von der Firma Eisenbarth, Passau<br />
Sachberatung:<br />
RKM Johannes Krutmann, Hamm<br />
(Beauftragter für den Orgelbau)<br />
RKM Dieter Moers, Olpe<br />
Orgeln<br />
Herz-Jesu Kirche, Iserlohn-Grüne<br />
Die neugotische Herz-Jesu Kirche in Grüne verfügt über zwei Emporen. Während<br />
die Vorgängerorgel bis 2005 auf der rechten Seitenempore stand, konnte<br />
<strong>im</strong> Jahr des 100-jährigen Bestehens der Kirche auf der großen rückwärtigen Empore<br />
die neue Orgel geweiht werden. Dabei wurden einige Register der alten<br />
Orgel übernommen (gekenntzeichnet durch *). Bemerkenswert an der neuen<br />
69
Orgel ist die exzellente Wirkung des Schwellwerkes, die durch die Wirkung der<br />
durchkoppelnden Subkoppel noch erheblich verstärkt wird und dem Instrument<br />
mit 23 Registern trotz seiner mittleren Größe eine große Klanglichkeit <strong>im</strong><br />
grundtönigen Bereich verleiht.<br />
Disposition:<br />
Orgeln<br />
1. MANUAL: Hauptwerk (C-g’’’)<br />
Bordun 16'<br />
Prinzipal 8'<br />
Gedackt 8' *<br />
Oktave 4'<br />
Koppelflöte 4'<br />
Quinte<br />
2 2 /3'<br />
Superoktave 2'<br />
Mixtur 4f<br />
1 1 /3'<br />
Trompete 8'<br />
PEDAL (C-f’):<br />
Subbass 16' *<br />
Oktavbass 8'<br />
Gedacktbass 8'<br />
Choralbass 4'<br />
Posaune 16'<br />
2. MANUAL: Schwellwerk (C-g’’’)<br />
Rohrbordun 8'<br />
Gamba 8'<br />
Prinzipal 4'<br />
Traversflöte 4'<br />
Nasard<br />
2 2 /3'<br />
Waldflöte 2' *<br />
Terz 1 3 /5' *<br />
Sifflöte 1'<br />
Oboe 8'<br />
Tremulant<br />
Manualkoppel II-I, Subkoppel II-II (durchkoppelnd), Pedalkoppel I, Pedalkoppel II<br />
Feste Kombination: Choralforte (als Tritt)<br />
Mechanische Schleifladen, mechanische Registertraktur<br />
Erbaut 2005 von der Fa. Stockmann, Werl<br />
Sachberatung:<br />
RKM Johannes Krutmann, Hamm (Beauftragter für den Orgelbau)<br />
70
St. Petrus, Schwerte-Westhofen<br />
Der Besucher, der die St. Petrus Kirche in Westhofen zum ersten Mal betritt,<br />
wird überrascht sein, denn statt eines konventionellen Kirchenraumes, den man<br />
von der Außensicht der Kirche erwartet, empfängt ihn ein sehr individuell und<br />
modern gestalteter Innenraum. Der 1955 begonnene Kirchbau wurde 1972 nach<br />
Entwürfen des Aachener Architekten Prof. Dr. Haas (der auch die Kath. Akademie<br />
in Schwerte entworfen hat) neu gestaltet. Nach einer provisorischen<br />
Walcker-Serienorgel, die bis zum Orgelneubau auf der Empore stand, fand die<br />
neue Orgel ihren Platz ebenerdig vor der eigentlichen Empore. Neben dem<br />
Hauptprospekt besitzt sie auch einen rückwärtigen Prospekt aus Holzpfeifen<br />
und überbrückt durch den neuen Standort besser den bislang zu weiten Abstand<br />
zu den hinteren Sitzreihen. Zudem ist durch diese freie Aufstellung die<br />
klangliche und optische Ausstrahlung des Instrumentes ungleich präsenter.<br />
Der Charakter der Windversorgung des neuen Instrumentes ist relativ deutlich<br />
durch den <strong>im</strong> Untergehäuse untergebrachten Keilbalg gekenntzeichnet, der bei<br />
größerem Windverbrauch zuerst nachgibt und dann verstärkend wirkt. Dies verlangt<br />
vom Spieler eine gewisse Sensibilität, die jedoch keineswegs als Mangel zu<br />
bewerten ist, sondern einen sinnvollen Zustand von in sich stabiler und lebendiger<br />
Windversorgung darstellt. Konzeptionell korrespondierend mit der handwerklichen<br />
und klanglichen Charakteristik der Orgel wurde die Temperierung<br />
nach Valotti vorgenommen.<br />
Disposition:<br />
1./2. MANUAL (Wechselschleife):<br />
Prinzipal 8'<br />
Rohrflöte 8'<br />
Octave 4'<br />
Gedecktflöte 4'<br />
Superoctave 2'<br />
Sesquialter 2 2 /3'<br />
Mixtur II<br />
1 1 /3'<br />
Trompete 8'<br />
PEDAL:<br />
Subbass 16'<br />
Manualkoppel, I – Pedal, II – Pedal<br />
(Koppeln als Tritte)<br />
Erbaut 2005 von der Firma Orgelbau<br />
Romanus Seifert, Kevelaer<br />
Sachberatung:<br />
RKM Johannes Krutmann, Hamm<br />
(Beauftragter für den Orgelbau)<br />
Orgeln<br />
71
Herz-Jesu, Halle<br />
Das konventionslose Konzept dieser Orgel beinhaltet eine Fülle von Ideen, die<br />
der relativ kleinen Disposition viele, zum Teil überraschende Klangmöglichkeiten<br />
entlocken. So dient das Hauptwerk gleichzeitig als Schwellwerk und ist<br />
mit dementsprechenden Registern samt Schwebung, Zungen und überblasender<br />
Flöte ausgestattet, eine Suboktavkoppel verleiht dem Rückpositiv gravitätische<br />
Anwandlungen und ein ständiges Koppelmanual ermöglicht den<br />
Wechsel von drei unterschiedlich starken Klangabstufungen. Im Pedal stehen<br />
keine selbständigen Register zur Verfügung, sämtliche Register werden hier aus<br />
dem Hauptwerk transmittiert. Dadurch konnte auf der räumlich stark eingrenzenden<br />
Empore wertvoller Platz zugunsten des „Haupt-/schwellwerkes“ gespart<br />
werden. Eine Anlehnung an die französische Romantik ist nicht zu übersehen,<br />
birgt aber einige Kompromisse in sich.<br />
Orgeln<br />
Die Qualitäten der neuen Register werden deutlich, wenn einige übernommene<br />
alte Register (gekenntzeichnet durch *), sich an diesen messen müssen. Hier fällt<br />
(noch?) die hinfällige Drehdeckel-Oboe aus dem klanglichen Rahmen, die das<br />
Versprechen der <strong>im</strong> Registerzug bezeichneten Hautbois 8' nicht halten kann.<br />
Auch das ungleichstufige St<strong>im</strong>mungssystem schränkt die Möglichkeiten in Bezug<br />
auf den in der Disposition angedachten Weg der französischen Sypmphonik<br />
ein.<br />
Wenn ein Spieler die vorhandenen Möglichkeiten dieses individuellen Konzeptes<br />
mit Kreativität und Fantasie nutzt, stehen ihm klangliche Kombinationen<br />
zur Verfügung, welche die auch räumlich gesehen übersichtliche Größe dieses<br />
Instrumentes fast vergessen lassen.<br />
Ein Wunsch bleibt noch offen: Die vakante Schleife des Basson 16' möge nicht<br />
lange leer bleiben...<br />
Disposition:<br />
1. MANUAL (C-g’’’)<br />
permanentes Koppelmanual<br />
72
2. MANUAL (C-g’’’)<br />
(schwellbar außer Bourdon 16' und<br />
Principal 8')<br />
Bourdon 16' *<br />
Principal 8'<br />
Bourdon 8'<br />
Gambe 8'<br />
Voix céleste 8'<br />
Prestant 4'<br />
Flûte octaviante 4'<br />
Octave 2'<br />
Plein jeu 4 rgs.<br />
Basson 16'<br />
(vakant)<br />
Trompette harmonique 8'<br />
Hautbois 8' *<br />
Tremulant<br />
3. MANUAL: Rückpositiv (C-g’’’)<br />
Rohrflöte 8' *<br />
Principal 4'<br />
Koppelflöte 4' *<br />
Nasard<br />
2 2 /3'<br />
Flageolet 2'<br />
Terz<br />
1 3 /5'<br />
Quinte<br />
1 1 /3' (Vorabzug)<br />
Scharff 3f 1'<br />
Cromorne 8'<br />
Tremulant<br />
Z<strong>im</strong>belstern<br />
PEDAL (C-f’):<br />
(Transmission aus dem Hauptwerk)<br />
Subbaß 16'<br />
Octavbaß 8'<br />
Bourdon 8'<br />
Prestant 4'<br />
Basson<br />
16' (vakant s. o.)<br />
Trompette 8'<br />
Koppeln: II-I, III-I, III-I 16' (Suboktavkoppel), II-P, III-P, II-P 4' (Superoktavkoppel)<br />
mechanische Schleifladen, elektrische Registertraktur mit Setzerkombination<br />
Orgeln<br />
Erbaut 2005 von der Fa. Jäger und Brommer, Waldkirch<br />
Sachberatung:<br />
RKM Johannes Krutmann, Hamm<br />
(Beauftragter für den Orgelbau)<br />
Domorganist a. D. Helmut Peters, <strong>Paderborn</strong><br />
Markus Stein, Halle (Disposition)<br />
73
Die Barockorgel in Borgentreich II. Teil<br />
Um 1750 hatte die große Klosterorgel in Dalhe<strong>im</strong> mit 45 Registern auf drei Manualen<br />
und Pedal ihre letztendliche Gestalt erhalten (siehe KMM 1/2006). Ein<br />
folgenschwerer Einschnitt für das gesamte geistige und geistliche Leben und<br />
somit auch für die Orgel stellte das Jahr 1803 dar, dem Jahr der Enteignung der<br />
Kirche durch den preußischen Staat.<br />
Orgeln<br />
Eine neue He<strong>im</strong>at für die Dalhe<strong>im</strong>er Klosterorgel<br />
Für die Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch französische Truppen <strong>im</strong><br />
Zuge der französischen Revolutionskriege (ab 1792) sicherte Napoleon Bonaparte<br />
den deutschen Fürsten bei den Friedensverhandlungen entsprechende Entschädigungen<br />
zu. Diese waren nur durch die Verstaatlichung von Klöstern und<br />
geistlichen Herrschaftsgebieten rechts des Rheins möglich. Voraussetzung hierfür<br />
war der neue Zeitgeist der Aufklärung mit seinen Ursprüngen in der Französischen<br />
Revolution. Dessen gesellschaftliche Kritik richtete sich auch gegen die<br />
Klöster und die weltliche Herrschaft von Geistlichen. Durch den<br />
Reichsdeputationshauptschluss (1803) wurden die deutschen Fürsten nicht nur<br />
zu Landesherren über die bisher von Bischöfen und anderen Prälaten regierten<br />
Länder, sondern ergriffen zugleich auch Besitz von den in diesen Gebieten gelegenen<br />
Ordensniederlassungen.<br />
Im Rahmen der Säkularisation, d. h. der Einziehung und Verstaatlichung kirchlichen<br />
Besitzes, folgte eine systematische Erfassung der Klöster und ihres Vermögens.<br />
In diesem Zusammenhang werden die Orgeln in Kloster Dalhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> „Verzeichnis<br />
der <strong>im</strong> Augustiner Kloster Dalhe<strong>im</strong> enthaltenen Gebäude, Gärten, Vieh,<br />
Effecten, Mobilien und Vorräte etc.“ 1803 wie folgt beschrieben:<br />
„Im Chore befindet sich ein Hauptaltare von Sandsteinen, dessen hintere erhöhte<br />
Wand vier sandsteinernde Säulen und ein großes Gemälde enthält. Außerdem<br />
befinden sich <strong>im</strong> Chore zu beiden seiten des Altares an den Wänden hölzerne<br />
Stalla, deren hintere Reihe über die vordere hervorragt, und eine kleine<br />
Orgel in den Stallis. Im Schiffe der Kirche ist eine hölzerne Kanzel, zwei hölzerne<br />
74
Altäre, jedes mit einem Gemälde in der Rückwand, zwei steinerne Altäre, jedes<br />
mit zwei Gemählden und zwei alabasternen Säulen in der Rückwand, hölzerne<br />
Kirchenstände für das Gesinde und der schöne große Orgel mit dem Rückpositiv...“<br />
Bei der Verwertung des Inventars durch die neuen Eigentümer, wurden grundsätzlich<br />
die kostbaren Kirchengeräte, Kunstwerke und liturgischen Gewänder<br />
sowie sämtliches Inventar versilbert, oftmals auch zweckentfremdet oder sogar<br />
„verschrottet“. Beispielsweise ist die große John-Orgel des Klosters<br />
Hardehausen auf diesem Weg der Nachwelt verloren gegangen. Aus Kloster<br />
Dalhe<strong>im</strong> gelangten die Beichtstühle nach Willebadessen-Fölsen, die<br />
Kommunionbänke als Emporenbrüstung nach Lichtenau-Husen sowie die Orgel<br />
nach Borgentreich.<br />
Der damalige Borgentreicher Bürgermeister Stamm versuchte bereits <strong>im</strong> Frühjahr<br />
1803 die Orgel für seine Stadt zu gewinnen. Sein Ende Mai geschriebenes<br />
Gesuch befürwortete der <strong>Paderborn</strong>er Generalvikar innerhalb weniger Tage.<br />
Auch der preußische König stand dem Ansinnen aufgeschlossen gegenüber, allerdings<br />
erlies er die Auflage zu prüfen, ob das Instrument für die Borgentreicher<br />
Pfarrkirche geeignet sei.<br />
Im Rechnungsbuch ist bezüglich der Umsetzung der Orgel von Dalhe<strong>im</strong> nach<br />
Borgentreich unter dem Datum 5. Juli 1803 die Ausgabe für den Dringenberger<br />
Orgelbauer Isfording wegen des Aufmaßes der Orgel in Dalhe<strong>im</strong> mit 4 Thalern<br />
und 24 Groschen vermerkt:<br />
Orgeln<br />
„5. July auf höchste Ordre Königl. Organisations-Commission hat der Orgelbauer<br />
Isfording die Orgel zu Dalhe<strong>im</strong> und die Kirche zu Borgentreich ausmessen<br />
und berichten müssen, ob solche ohne Verstümmelung anhero versetzt werden<br />
könne.<br />
Demselben pro via et labore 4 24“<br />
Isvording hatte attestiert,<br />
75
„das die Orgel selbst und alles was Eigentlich Zur Orgel gehöret, daselbst<br />
fueglich angebraucht werden kan, die strucktur oder verZierungen des<br />
prospekts aber welche ohnehin beym abbrechen gar leicht schaden leiden können<br />
dürfen des raumes halber wol hin und wider in etwa, weggelassen, oder ver<br />
endert werden müssen.“<br />
Am 28. Juli 1803 erteilte daraufhin der preußische König die Genehmigung zur<br />
Übergabe der Orgel an die Stadt Borgentreich.<br />
Orgeln<br />
Nach Abriss der alten Orgel sowie der Orgelbühne wurde mit Bauholz, das zum<br />
Teil aus Beverungen von Flößern übernommen und zum Teil <strong>im</strong> „Natzunger<br />
Holtze“ geschlagen wurde, eine neue Empore errichtet.<br />
Unter Mithilfe der Borgentreicher Bürger wurde die Orgel in Dalhe<strong>im</strong> abgebaut<br />
und mit 32 Bürgerwagen nach Borgentreich transportiert. In Kleinenberg wurden<br />
3 Rt. Weg-Geld entrichtet. Nach dem Abladen der Orgelteile am gleichen<br />
Abend erhielten alle Helfer Brandwein auf Kosten der Stadt ausgeschenkt.<br />
Es ist festgehalten, dass der Calcant Johannes Mencken bei der abschließenden<br />
St<strong>im</strong>mung 22 _ Tage die Blasebälge treten musste, bevor die Orgel ihren alten<br />
Klang wieder hatte.<br />
Die Gesamtkosten für Abbau, Transport und Wiederaufbau inklusive der Nebenarbeiten<br />
wird in den erhaltenen Dokumenten mit 798 Reichstaler und 20 Silbergroschen<br />
angegeben.<br />
Auf diesem Weg war die größte Barockorgel Westfalens nun in ihrer zweiten<br />
Kirche angekommen. Diese Kirche, die bereits 30 Jahre später dem heutigen<br />
neugotischen Gotteshaus weichen musste, war wesentliche kleiner als die Klosterkirche<br />
in Dalhe<strong>im</strong>. Da die Maße der alten Borgentreicher Kirche überliefert<br />
sind, wurde <strong>im</strong> Zug der heutigen Restaurierungsplanung eine Projektion der<br />
heutigen Gehäusemaße in diese Kirche vorgenommen mit dem Ergebnis, dass<br />
die Kirche – trotz positiven Votums Isfordings – eigentlich viel zu klein für die<br />
große Klosterorgel war. In Dalhe<strong>im</strong> hatte sie üppigste Ausdehnungsmöglichkeiten<br />
in Breite und Höhe, für den viel kleineren Borgentreicher Kirchenraum<br />
musste sie regelrecht zurechtgestutzt werden. Beispielsweise ist sichtbar, dass<br />
76
der rechte Pedalturm <strong>im</strong> Oberbereich massiv eingekürzt wurde. Zudem ist überliefert,<br />
dass die Höhe zwischen Rückpositiv und Kirchenfußboden nur etwa 2 m<br />
betrug.<br />
Die dritte Kirche<br />
Im Jahr 1831 wurde mit demselben Orgelbauer Isfording aus Dringenberg ein<br />
erneuter Vertrag geschlossen, der den erneuten Abbruch der Orgel beinhaltete.<br />
Dieser Abbau wurde erforderlich, weil die Kirche wegen Baufälligkeit einem<br />
Neubau zu weichen hatte. In diesem Vertrag wird erstmalig die Registerzahl der<br />
Orgel benannt:<br />
„Copia Contractus mit Hr. Isfording, Borgentreich 21.3.1831.<br />
Die hiesige Orgel, 45 Register groß, in vier Abteilungen, welche besteht in drei<br />
Klaviaturen und einem freien Pedal, abzubrechen und wieder so zu verpacken,<br />
dass sie – soviel möglich ist – unbeschädigt bleibt und dereinst nach vollbrachtem<br />
Kirchenbau wieder vollständig aufgeschlagen werden könne...“<br />
Die Orgel wurde <strong>im</strong> alten Turm der Kirche aus dem 13. Jahrhundert, welcher erhalten<br />
blieb, eingelagert.<br />
Nach dem Tode Isfordings <strong>im</strong> Jahre 1834/35 (?) wandte sich die Gemeinde <strong>im</strong><br />
Februar 1836 an den Orgelbauer Figgemeier in Delbrück und bat ihn um einen<br />
Plan zur Aufstellung der Orgel in ihre neue Kirche, übrigens der ersten neugotischen<br />
Kirche Westfalens.<br />
Figgemeier stützte sich bei seinem Plan vom 6. März 1836, in dem er die Anzahl<br />
der Register mit 46 angibt, auf seine Erinnerung an das Instrument, welches er<br />
in den Jahren 1827 bis 1831 unter Anleitung von Isfording gest<strong>im</strong>mt habe, da die<br />
Orgel in verpacktem Zustand unmöglich vollständig untersucht werden könne.<br />
Neben den üblichen Reparaturarbeiten an Windladen, Klaviaturen, Regierwerk<br />
und Bälgen benannte Figgemeier erstens, dass die Windlade des Rückpositives<br />
an einen anderen Platz (als in der Emporenbrüstung) gelegt werden soll und<br />
deshalb „ein ganz neues Regierwerk nach einer guten Methode eingerichtet,<br />
gefertigt werden“ muss. Außerdem stellte er fest, dass für die Orgel „4 große<br />
Orgeln<br />
77
Blasebälge vorhanden“ sind, deren genaue Maße er aber nicht nennen konnte.<br />
Des Weiteren präzisiert er seine Vorstellungen für die Größe einer neuen Orgelbühne.<br />
Um die etwa vage erscheinenden Kosten des Wiederaufbaues genauer kalkulieren<br />
zu können, entschloss man sich, Figgemeier zu einer genaueren Untersuchung<br />
aufzufordern. Figgemeier überreichte daraufhin mit Datum vom 1.7.1836<br />
einen detaillierten Kostenvoranschlag zum Wiederaufbau der Orgel. Hierin vermerkt<br />
er eine Disposition der Orgel, so dass zu diesem Zeitpunkt erstmals in der<br />
Geschichte des Instrumentes ein schriftliches Zeugnis seiner mutmaßlichen<br />
Klanggestalt überliefert ist. Zu berücksichtigen ist, dass die Orgel verpackt <strong>im</strong><br />
Turm lag, weswegen Figgemeyers Angaben keineswegs unreflektiert übernommen<br />
werden dürfen.<br />
Disposition nach Figgemeyer (1836)<br />
Orgeln<br />
HAUPTMANUAL<br />
1 Prinzipal 8 Fuß, Metall, steht <strong>im</strong> Prospekt<br />
2 Bourdon 16' Ton Metall<br />
3 Viola die Gamba 8' M.<br />
4 Holflöte 8' Ton M.<br />
5 Quinta 6' M.<br />
6 Octav 4' M.<br />
7 Cornet 3 fach<br />
8 Sexquialter 3 fach<br />
9 Mixtur 4 fach<br />
10 C<strong>im</strong>bel 4 fach<br />
11 Trompet 8' Ton M.<br />
12 Voxumana 8' Ton M.<br />
78
UNTERMANUAL/RÜCKPOSITIV<br />
1 Principal 8' Metall<br />
2 Rohrflöte 8' Ton M.<br />
3 Quinte 3' M.<br />
4 Dousflöte 4' Ton M.<br />
5 Waldflöte 2' Ton M.<br />
6 Gedact 4' Ton M.<br />
7 Octav 2'<br />
8 Tertzian 2 fach<br />
9 Quinte 1 1/2’<br />
10 Mixtur 4<br />
11 C<strong>im</strong>bel 3 fach<br />
12 Naßartquinte 3' Ton M.<br />
13 Ranquet 8' Ton M.<br />
14 Hoboe 4' Ton M.<br />
OBERMANUAL/BRUSTPOSITIV<br />
1 Quintatöna 8' Ton M.<br />
2 Flautetraverse 8' Ton M.<br />
3 Principal 4' Ton M.<br />
4 Nachthorn 4' Ton M.<br />
5 Octav 2' M.<br />
6 Quinte 1 1 /2’ M.<br />
7 Detz<strong>im</strong>a 1 1 /4’ M.<br />
8 Mixtur 4 fach<br />
9 Ranquet 16' Ton M. M<br />
10 Krummhorn 8' Ton<br />
11 C<strong>im</strong>belstern ——<br />
PEDAL<br />
1 Principal 16' Metal,<br />
steht <strong>im</strong> Prospekt<br />
2 Subbaß 16' Ton,<br />
von Eichenholz<br />
3 Octav 8' M.<br />
4 Waldflöte 2<br />
5 Mixtur 6fach<br />
6 Posaune 16' Ton M.<br />
7 Trompet 8' Ton<br />
8 Cornet 2' Ton<br />
Orgeln<br />
Fortsetzung folgt!<br />
Besuchen Sie uns auch <strong>im</strong> Internet: www.barockorgel-borgentreich.de<br />
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Anschriften<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />
Domplatz 3, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Leiter: Dr. Paul Thissen<br />
Telefon: 0 52 51/125-13 55<br />
Sekretariat: Rita Kramer<br />
Telefon: 0 52 51/125-14 55<br />
Web: www.kirchenmusik-erzbistumpaderborn.de<br />
paul.thissen@erzbistum-paderborn.de<br />
rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />
Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />
DKM Daniel Beckmann<br />
Bruchgarten 25<br />
33106 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: 0 52 51/8 71 96 13<br />
info@danielbeckmann.de<br />
Dekanat Büren-Delbrück<br />
vak.<br />
Dekanat Höxter<br />
DKM Jörg Kraemer<br />
Holtrupper Weg 20<br />
34434 Borgentreich<br />
Tel.: 0 56 43/339; Fax: 0 56 43/637<br />
Kraemer-Borgentreich@t-online.de<br />
Dekanat Rietberg - Wiedenbrück<br />
DKM Harald Gokus<br />
Glatzerstraße 10<br />
33378 Rheda-Wiedenbrück<br />
Tel. 0 52 42/40 88 43;<br />
Fax: 0 52 42/40 88 45<br />
Harald.Gokus@web.de<br />
Dekanat Bielefeld – Lippe<br />
DKM Georg Gusia<br />
Georgstr. 13<br />
33649 Bielefeld<br />
Tel. 05 21/45 29 49; Fax. 05 21/17 23 91<br />
gusia@jodokus.de<br />
DKM Gregor Schwarz<br />
Hardisser Straße 8<br />
32791 Lage<br />
Tel. 0 52 32/92 18 99;<br />
Fax: 0 52 32/92 19 62<br />
GregorSchwarz@gmx.de<br />
Dekanat Herford – Minden<br />
DKM Peter Wagner<br />
Besselstr. 15<br />
32427 Minden<br />
Tel. 05 71/4 04 15 97<br />
Kontakt@PeterWagner.com<br />
Dekanat Hellweg<br />
DKM Johannes Krutmann<br />
Wichernstr. 1<br />
59063 Hamm 1<br />
Tel. und Fax: 0 23 81/5 35 40<br />
Krutmann@web.de<br />
DKM Roland Krane<br />
Lindenhof 1<br />
80
59505 Bad Sassendorf<br />
Tel. 0 29 27/10 39;<br />
Fax: 0 12 12-5-01 96 23 15<br />
rolandkrane@gmx.de<br />
Dekanat Lippstadt – Rüthen<br />
DKM Johannes Tusch<br />
Nußbaumallee 29<br />
59557 Lippstadt<br />
Tel. und Fax: 0 29 41/ 132 93<br />
joeltusch@aol.com<br />
Dekanat Hochsauerland –West<br />
DKM Hartwig Diehl<br />
Allensteinweg 29a<br />
59755 Arnsberg 1<br />
Tel. 0 29 32/73 34 o. 0 29 32/44 58 30<br />
Fax: 0 29 32/44 58 29<br />
diehlmusic@t-online.de<br />
Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />
DKM Mark Ehlert<br />
Freiligrathstraße 3<br />
59872 Meschede<br />
Tel.: 02 91/9 5 2 84 61<br />
markehlert@web.de<br />
Dekanat Hochsauerland-Ost<br />
DKM Werner Komischke<br />
Am Krämershagen 1<br />
59964 Medebach<br />
Tel. 0 29 82/92 17 87<br />
m<strong>im</strong>i@franzlundber.de<br />
Dekanat Südsauerland<br />
DKM Helga Lange<br />
Münchener Str. 92<br />
57439 Attendorn<br />
Tel. und Fax: 0 27 22/47 29<br />
Helga.Maria.Lange@t-online.de<br />
DKM Dieter Moers<br />
Maria-Theresia-Str. 9<br />
57462 Olpe<br />
Tel. 0 27 61/46 95<br />
Fax: 0 27 61/82 53 56<br />
dieter.moers@gmx.de<br />
Dekanat Siegen<br />
DKM Franz-Josef Breuer<br />
Stormstr. 19 b<br />
57078 Siegen<br />
Tel. 02 71/8 47 24<br />
Fax: 02 71/2 38 74 99<br />
breuer-siegen@t-online.de<br />
Dekanat Dortmund<br />
DKM Wolfgang Hohmann<br />
Varziner Str. 5<br />
44369 Dortmund<br />
Tel. und Fax:02 31/31 23 81<br />
W.Hohmann.Orgue@gmx.de<br />
Anschriften<br />
81
Dekanat Unna<br />
DKM Michael Störmer<br />
Sigridstr. 21<br />
58239 Schwerte<br />
Tel. 0 23 04/89 81 20<br />
stoermer@schwerterkirchen.de<br />
Dekanat Emschertal<br />
DKM Markus Breker<br />
Haldenstr. 12<br />
44629 Herne<br />
Tel. 0 23 23/5 15 85<br />
Faxnr.: 0 52 51/8 76 97 01<br />
mailto@gereonkrahforst.com<br />
Domkapellmeister Theodor Holthoff<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Domplatz 3<br />
33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel.: (Büro) 0 52 51/125 – 13 46;<br />
privat: 0 52 54/8 63 20<br />
Dekanat Hagen – Witten<br />
DKM Georg Hellebrandt<br />
Hoffnungstaler Straße 37<br />
58091 Hagen<br />
Tel. 0 23 37/47 45 19<br />
ghellebrandt@t-online.de<br />
Anschriften<br />
DKM Christian Vorbeck<br />
Körnerstr. 4<br />
58452 Witten<br />
Tel. 0 23 02/2 77 82 50<br />
webmaster@christianvorbeck.de<br />
Dommusik<br />
Domorganist Gereon Krahforst<br />
Erzbischöfliches Generalvikariat<br />
Domplatz 3<br />
33098 <strong>Paderborn</strong><br />
Tel. (Büro) 0 52 51/125 - 16 58;<br />
privat: 0 52 51/8 76 97 00<br />
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