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Untitled - Kirchenmusik im Erzbistum Paderborn

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2/2006


Inhalt<br />

Im Blickpunkt 2<br />

Literaturhinweise 20<br />

Berichte und Nachrichten 34<br />

Termine 40<br />

Orgeln 68<br />

Anschriften 80<br />

1


Im Blickpunkt<br />

Paul Thissen<br />

Mozarts Religiosität und die „Würde“ seiner <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Will man über Mozarts Religiosität<br />

Klarheit gewinnen, dann sollte man<br />

von den zahlreichen Briefen und<br />

Gesprächsäußerungen des Komponisten<br />

ausgehen.<br />

Im Haus Mozarts war Religion nicht<br />

eine bloße Konvention, sondern Bürgschaft<br />

für sittliches Verhalten. Immer<br />

wieder erinnert Leopold seinen reisenden<br />

Sohn an die religiösen Pflichten.<br />

Dieser beteuert in zahlreichen<br />

Briefen, dass das nicht nötig sei und<br />

schreibt z. B.:<br />

[…] lebe der Papa unbesorgt. Ich habe<br />

Gott <strong>im</strong>mer vor Augen, ich erkenne<br />

seine Allmacht, ich fürchte seinen<br />

Zorn, ich erkenne aber auch seine Liebe,<br />

sein Mitleiden und Barmherzigkeit<br />

gegen seine Geschöpfe. Er wird seine<br />

Diener niemalen verlassen. Wenn es<br />

nach seinem Willen geht, so geht es<br />

auch nach meinem. Mithin kann es<br />

nicht fehlen, ich muss glücklich und<br />

zufrieden sein.<br />

Mozart weiß sich auf allen Wegen<br />

und in allen Lebenslagen von der Vorsehung<br />

umschlossen. In seinen Briefen<br />

gibt es ungezählte Stellen, die be-<br />

zeugen, dass er Zuflucht zu Gott<br />

sucht. Bei der Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit,<br />

die Mozarts Wesen auszeichnen,<br />

sind diese Äußerungen sicherlich<br />

keine Phrasen. Im Blick auf ein Konzert<br />

in Paris heißt es z.B.: „Ich bat Gott<br />

um die Gnade, dass es gut gehen<br />

möchte.“ Und an einer anderen Stelle:<br />

„Ich habe etwas <strong>im</strong> Kopf, dafür ich<br />

Gott täglich bitte, ist es sein wörtlicher<br />

Wille, so wird es geschehen; wo<br />

nicht, so bin ich auch zufrieden.“<br />

Am 23. März 1779 reist Mozart mit seiner<br />

Mutter nach Paris, die zu Beginn<br />

des Sommers tödlich erkrankt. Während<br />

sie <strong>im</strong> Sterben liegt, schreibt Mozart:<br />

„Alles was ich mit gutem Gewissen<br />

tun konnte war, dass ich unaufhörlich<br />

zu Gott betete, dass er alles zu<br />

ihrem Besten anordnen möchte.“ Die<br />

Mutter starb am 03. 7. 1778 <strong>im</strong> Alter<br />

von 57 Jahren. Mozart verfasst am selben<br />

Tag zwei Briefe. Der eine Brief soll<br />

den Vater auf das bereits eingetretene<br />

Geschehnis schonend vorbereiten.<br />

Der andere Brief teilt dem seelsorglichen<br />

Freund des Hauses das traurige<br />

Ereignis bereits offen mit. An den Vater<br />

schreibt er:<br />

2


Ich habe Ihnen eine sehr unangenehme<br />

und traurige Nachricht zu geben;<br />

meine liebe Mutter ist sehr krank. Ich<br />

bin nun schon sehr lange Tag und<br />

Nacht zwischen Furcht und Hoffnung,<br />

ich habe mich aber ganz in den Willen<br />

Gottes gegeben und hoffe, Sie und<br />

meine liebe Schwester werden es<br />

auch tun; was ist denn sonst für ein<br />

Mittel um ruhig zu sein. Ich bin<br />

getröstet, es mag ausfallen wie es will,<br />

weil ich weiß, dass Gott, der alles<br />

(wenn es uns noch so quer vorkommt)<br />

zu unserem Besten anordnet, es so<br />

haben will; denn ich glaube (und dies<br />

lasse ich mir nicht ausreden), dass<br />

kein Doktor, kein Mensch, kein Unglück,<br />

kein Zufall einem Menschen das<br />

Leben geben, noch nehmen kann,<br />

sondern Gott allein. Ich mache mir,<br />

nachdem ich aus allen meinen<br />

Kräften um die Gesundheit und Leben<br />

meiner lieben Mutter zu meinem<br />

Gott gebetet habe, gerne solche<br />

Gedanken und Tröstungen, weil ich<br />

mich hernach mehr beherrscht,<br />

ruhiger und getröstet finde, denn sie<br />

werden sich leicht vorstellen, dass ich<br />

dies brauche.<br />

Daneben geht am gleichen Tag der<br />

andere Brief ab:<br />

Allerbester Freund! Für Sie ganz allein;<br />

trauern Sie mit mir, mein Freund.<br />

Dies war der traurigste Tag in meinem<br />

Leben. Dies schreibe ich um 2.00<br />

Uhr nachts. Ich muss Ihnen doch<br />

sagen, meine liebe Mutter ist nicht<br />

mehr. Gott hat sie zu sich berufen. Er<br />

wollte sie haben, das sah ich klar.<br />

Mithin habe ich mich in dem Willen<br />

Gottes gegeben. Er hatte sie mir<br />

gegeben, er konnte sie mir auch<br />

nehmen. Sie starb, ohne dass sie<br />

etwas von sich wusste, löschte aus<br />

wie ein Licht. Sie hat drei Tage vorher<br />

gebeichtet, ist kommuniziert worden<br />

und hat die heilige Ölung bekommen.<br />

Ich habe aus besonderer Gnade<br />

Gottes alles mit Standhaftigkeit und<br />

Gelassenheit übertragen. Wie es so<br />

gefährlich wurde, so bat ich Gott<br />

noch um zwei Dinge, nämlich um<br />

eine glückliche Sterbestunde für<br />

meine Mutter und dann für mich um<br />

Stärke und Mut, und der gütige Gott<br />

hat mich erhört und mir die zwei<br />

Gnaden <strong>im</strong> größten Maß verliehen.<br />

Einige Tage später bittet er den Vater,<br />

den<br />

kleinen und sehr notwendigen<br />

Betrug zu verzeihen, denn nachdem<br />

ich nach meinen Schmerzen und<br />

Traurigkeit auf die ihrige schloss, so<br />

konnte ich es unmöglich übers Herz<br />

Im Blickpunkt<br />

3


Im Blickpunkt<br />

bringen, Sie gleich mit dieser schrecklichen<br />

Nachricht zu überraschen. In<br />

den betrübten Umständen habe ich<br />

mich mit drei Sachen getröstet:<br />

nämlich durch meine gänzliche,<br />

vertrauensvolle Ergebung in den<br />

Willen Gottes; dann durch die Gegenwart<br />

ihres so leichten und schönen<br />

Todes, indem ich mir vorstellte, wie<br />

sie nun in einem Augenblick so<br />

glücklich wird – wie viel glücklicher<br />

das sie nun ist als wir – so, dass ich<br />

mir gewunschen hatte, in diesem<br />

Augenblick mir ihr zu reisen. Aus diesem<br />

Wunsch und aus dieser Begierde<br />

entwickelt sich endlich ein dritter<br />

Trost, nämlich, dass sie nicht auf ewig<br />

für uns verloren ist – dass wir sie wieder<br />

sehen werden, vergnügter und<br />

glücklicher beisammen sein werden<br />

als auf dieser Welt. Nur die Zeit ist<br />

uns unbekannt, das macht mir aber<br />

gar nicht bange. Beten wir also ein<br />

andächtiges Vaterunser für ihre Seele<br />

und schreiten wir zu anderen Sachen,<br />

es hat alles seine Zeit.<br />

Diese Sätze sind beredetes Zeugnis<br />

der Religiosität des Komponisten und<br />

bedürfen keines weiteren Kommentars.<br />

Wie steht es nun um Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong>,<br />

um ihre Echtheit, um ihre<br />

Kirchlichkeit, um ihre Katholizität?<br />

Während Mozart <strong>im</strong> Dienst des Salzburger<br />

Erzbischofs Hieronymus<br />

Colloredo stand, gehörte neben dem<br />

Orgeldienst auch das Komponieren<br />

von Kirchenwerken zu seinen Pflichten.<br />

So entstanden <strong>im</strong> Lauf der Jahre<br />

19 Messvertonungen, 8 Litaneien und<br />

zahlreiche Einzelsätze. Colloredo allerdings<br />

hielt nichts von langen Messen,<br />

besonders dann nicht, wenn er sie<br />

selbst zelebrieren musste. Mozart hat<br />

in einem Brief vom 4. 9. 1776 an Padre<br />

Martini den unter Colloredo herrschenden<br />

Salzburger Kirchenstil<br />

selbst charakterisiert:<br />

[…] unsere <strong>Kirchenmusik</strong> ist sehr<br />

verscheiden von der in Italien und<br />

das um so mehr als eine volle Messe<br />

mit dem Kyrie, Gloria, Credo, der<br />

Epistelsonate, dem Offertorium,<br />

Sanctus und Agnus Die, auch die<br />

feierlichste, nicht länger dauern darf,<br />

als höchstens dreiviertel Stunden. Es<br />

bedarf eines besonderen Studiums<br />

dieser Schreibart […].<br />

So tragen viele Messen Mozarts den<br />

Titel „Missa brevis“, und selbst manche<br />

der „Missae solemnes“ sind eher<br />

„Missae breves“. Jene unterscheiden<br />

sich von diesen eher durch eine rei-<br />

4


chere Besetzung als durch einen größeren<br />

Umfang.<br />

Es gab nun eine Richtung kirchenmusikalischen<br />

Purismus, die den<br />

größten Teil der <strong>Kirchenmusik</strong> des 17.<br />

und 18. Jahrhunderts verwarf und<br />

auch Mozarts und Haydns Messen,<br />

Litaneien und Motetten als<br />

unliturgisch ablehnte. Gemeint ist der<br />

Kreis um den Heidelberger Juristen<br />

Justus Thibaut und der daraus erwachsene<br />

Cäcilianismus, der sich<br />

die Pflege der „wahren“ <strong>Kirchenmusik</strong><br />

zur Aufgabe gemacht hatte. Man ließ<br />

nur liturgisch „einwandfreie“ Musik<br />

gelten und sieht das Ideal in der –<br />

scheinbar – leidenschaftslosen Polyphonie<br />

der A-cappella-Musik des 16.<br />

Jahrhunderts.<br />

Thibaut, ein evangelischer Christ, fordert<br />

1825 in seiner Schrift „Über Reinheit<br />

der Tonkunst“:<br />

Es ist notwendig, dass der Papst, der<br />

sichtbare Stellvertreter Christi, die<br />

Krämer und Bettler aus dem Tempel<br />

peitsche, denn der Verfall und die<br />

Vergemeinerung der katholischen<br />

<strong>Kirchenmusik</strong> ist eine Schande und<br />

Schmutz für die katholische Kirche.<br />

Aller Greuel der gemeinen Weltlichkeit<br />

hat sich hier dem geheiligten<br />

Altar gegenübergestellt. Es fehlt nur<br />

noch der Tanz und das Ballett, um<br />

das krasseste Heidentum <strong>im</strong> christlichen<br />

Tempel nach der modernsten<br />

Art verwirklicht zu sehen. Alle Niederträchtigkeiten<br />

der modernen Opern,<br />

des modernen weltlichen Liedes treiben<br />

in unseren Kirchen den frechsten<br />

Spott mir der Allgegenwart Gottes<br />

[…] Allmählich gesellte sich aber der<br />

weltliche wilde gemeinsame Stil<br />

hinzu, griff <strong>im</strong>mer weiter um sich,<br />

bekam am Ende fast ganz die Oberhand<br />

… selbst die Kirchensachen von<br />

Mozart und Joseph Haydn verdienen<br />

jenen Tadel.<br />

Die Romantiker <strong>im</strong> Kreis um Thibaut,<br />

die in der altklassischen Polyphonie<br />

das Ideal der <strong>Kirchenmusik</strong> sahen,<br />

lehnten Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong> bei<br />

aller Begeisterung für seine weltliche<br />

Kunst ab. Mendelssohn und Richard<br />

Wagner fanden nur verächtliche Worte<br />

über die <strong>Kirchenmusik</strong> der Wiener<br />

Klassik. Mendelssohn schreibt am 26.<br />

Oktober 1833 an seine Schwester: „Die<br />

Messe von Haydn war skandalös lustig.“<br />

Franz Xaver Witt, der Begründer des<br />

„Cäcilienvereins für die Länder deut-<br />

Im Blickpunkt<br />

5


Im Blickpunkt<br />

scher Zunge“, widmete in mehreren<br />

Aufsätzen in denen „Fliegenden Blättern<br />

für kath. <strong>Kirchenmusik</strong>“ und in<br />

der „Musica sacra“ in den Jahren 1867<br />

bis 1876 der <strong>Kirchenmusik</strong> Mozart seine<br />

Aufmerksamkeit. Es kommt zu einer<br />

Ablehnung seiner kirchenmusikalischen<br />

Werke aufgrund ihres<br />

angeblich opernhaften Charakters.<br />

Die Verachtung der romantischen<br />

Puristen und Cäcilianer des 19. Jahrhunderts<br />

für den Haydnschen und<br />

Mozartschen Kirchenstil ist insofern<br />

sehr fragwürdig, als diese Bewunderung<br />

für die <strong>Kirchenmusik</strong> der<br />

Palestrinazeit auf einem historischen<br />

Irrtum beruhte. Hätten sie nämlich<br />

die weltliche Musik der franko-flämischen<br />

Schule besser gekannt, so hätten<br />

sie die <strong>Kirchenmusik</strong> den Komponisten<br />

dieser Epoche ebenfalls verwerfen<br />

müssen als der weltlichen nur<br />

allzu ähnlich. Sie hielten Werke für<br />

kirchlich, die in Wirklichkeit voll waren<br />

von einer eminent weltlichen<br />

Symoblik des Ausdrucks, was in den<br />

zahlreichen Madrigalismen seinen<br />

Niederschlag fand. Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong><br />

arbeitet eben mit den Stilmitteln<br />

ihrer Zeit, so wie auch<br />

Gabrielis und Josquins <strong>Kirchenmusik</strong><br />

mit den Stilmitteln der zeitgenössischen<br />

weltlichen Musik gearbeitet ist.<br />

Bei besserer Kenntnis und voller Konsequenz<br />

waren den Cäcilianern à la<br />

Thibaut nichts übrig geblieben, als bis<br />

zur Gregorianik und zu den Gesängen<br />

der Urchristen zurückzugehen.<br />

Welche Folge hätte eigentlich ein derartiger<br />

Purismus, wie er bei der Bewertung<br />

der <strong>Kirchenmusik</strong> des 18.<br />

Jahrhunderts zutage tritt, würde er<br />

auch bei der Architektur angewandt?<br />

Müssten dann nicht zahlreiche, <strong>im</strong> 18.<br />

Jahrhundert entstandene Kirchen in<br />

Süddeutschland und Österreich geschlossen<br />

werden, nur weil sie in Gold<br />

und Purpur prangen, weil bunte Dekkengemälde<br />

und Putten sie zieren?<br />

Mozarts <strong>Kirchenmusik</strong> ist genauso<br />

wenig weltlich wie die Wieskirche<br />

oder die Basilika Vierzehnheiligen.<br />

Kennzeichen der „Kirchlichkeit“ von<br />

Kunst ist sicherlich nicht ihre äußerliche<br />

Erscheinung, ihre Faktur, sondern<br />

ihre innere geistige Haltung. Der<br />

Musikhistoriker August Wilhelm<br />

Ambros hat in den 1860 in Leipzig erschienenen<br />

„Culturhistorischen Bildern<br />

aus dem Musikleben der Gegenwart“<br />

geschrieben:<br />

So haben denn die Komponisten,<br />

welche ihre Kunst <strong>im</strong> Dienste der<br />

6


Kirche weihten, stets in der Weise der<br />

Kunstperiode geschrieben, der sie<br />

selbst angehörten. Gingen tüchtige<br />

Meister mit Glauben und Liebe, mit<br />

Ehrfurcht dem Heiligen und Hingabe<br />

eines Heiligen an die Arbeit, so durfte<br />

man stets ein Werk erwarten, das<br />

Mit- und Nachwelt zu erfreuen, zu<br />

erbauen und zu erheben <strong>im</strong>stande<br />

ist. Ob es dann reiner Vokalsatz ist<br />

oder Instrumente mitwirken, ob einer<br />

der acht Kirchentöne oder einer der<br />

neueren jonikus oder aeolikus, nicht<br />

<strong>im</strong> doppelten Kontrapunkt und was<br />

sonst die Kunst für Mittel in Bewegung<br />

setzt, sowenig wie die antike<br />

Säule, der romanische Rundbogen<br />

oder Spitzbogen der Gotik an und für<br />

sich entscheidet, ob ein Dom ein edel<br />

und erhaben zu nennender Bau sei.<br />

Der rechte Meister wirkt mit allem<br />

diesem das Rechte, der Pfuscher oder<br />

seelenlose Techniker mit allem<br />

diesem nichts. So ist es auch mit der<br />

Musik. Die Musiker werden entschieden<br />

Einspruch tun, sich einen<br />

Kunstkanon von diesem oder jenem<br />

vereinzelten Kunstaltertümler<br />

vorschreiben zu lassen, der sich in<br />

Ermangelung eigenen Urteils an das<br />

Thibauts und anderer einseitig<br />

befangener Liebhaber lehnt und<br />

allenfalls Schriftsteller des Mittelalters<br />

zur Entscheidung von Fragen<br />

zitiert, von denen jene Zeit noch gar<br />

keine Ahnung hatte.<br />

Dies ist ein deutliches Plädoyer für die<br />

Rechtmäßigkeit und Würde des jeweiligen<br />

Zeitstils.<br />

Aber lassen wir noch einmal Mozart<br />

zu Wort kommen. Welche Haltung<br />

nahm er nun hinsichtlich seiner<br />

Kirchenkompositionen ein? 1789<br />

kommt er auf der Reise nach Dresden<br />

und Berlin durch Leipzig. Er wird <strong>im</strong><br />

Haus des Kantors an der Thomas-<br />

Schule, Friedrich Doles, mit Begeisterung<br />

aufgenommen. Unter den anwesenden<br />

Gästen befindet sich auch<br />

Friedrich Rochlitz, dem folgende Überlieferung<br />

zu verdanken ist. Das Gespräch<br />

kam damals u. a. auch auf das<br />

Thema <strong>Kirchenmusik</strong>. Einer der Anwesenden<br />

äußerte die Meinung, es sei<br />

doch jammerschade, „dass es so vielen<br />

großen Musikern, besonders ihre ungeheuren<br />

Kräfte auf meistens nicht<br />

nur unfruchtbare, sondern auch geisttötende<br />

Sujets der Kirche wenden<br />

mussten“. Mozart soll darauf mit folgenden<br />

Worten geantwortet haben:<br />

Das ist mir auch einmal wieder so ein<br />

Kunstgeschwätz. Bei euch aufgeklär-<br />

Im Blickpunkt<br />

7


Im Blickpunkt<br />

ten Protestanten, die ihr euch nennt,<br />

wenn ihr eure Religion <strong>im</strong> Kopf habt,<br />

kann etwas Wahres daran sein, das<br />

weiß ich nicht, aber bei uns ist das<br />

anders, ihr fühlt gar nicht, was das<br />

will, Agnus die, qui tollis peccata<br />

mundi, dona nobis pacem, aber wenn<br />

man von frühester Kindheit in das<br />

mystische Heiligtum unserer Religion<br />

eingeführt ist, wenn man da, als man<br />

noch nicht wusste, wo man mit<br />

seinen dunklen, aber drängenden<br />

Gefühlen hin soll, in voller Inbrust des<br />

Herzens seinen Gottesdienst abwartete,<br />

ohne eigentlich zu wissen, was<br />

man wollte, und leichter und erhoben<br />

daraus wegging, ohne eigentlich<br />

zu wissen, was man gehabt habe,<br />

wenn man sie glücklich pries, die<br />

unter dem rührenden Agnus die<br />

hinknieten und das Abendmahl<br />

empfingen um be<strong>im</strong> Empfang die<br />

Musik in sanfter Freude aus dem<br />

Herzen der Knienden sprach Benedictus,<br />

qui venit, dann ist’s anders. Nun<br />

jah, das geht freilich dann durch das<br />

Leben in der Welt verloren, aber –<br />

wenigstens ist’s mir so – wenn man<br />

nun die tausendmal gehörten Worte<br />

nochmals vorn<strong>im</strong>mt, sie in Musik zu<br />

setzen, so kommt das alles wieder<br />

und steht vor einem und bewegt<br />

einem die Seele.<br />

Diese Äußerungen Mozarts stehen <strong>im</strong><br />

krassen Gegensatz zu der Feststellung<br />

Thibauts, Mozart selbst habe<br />

über seine Messen nur gelächelt.<br />

Als Beleg für die Argeligiosität Mozarts<br />

und die Unkirchlichkeit seiner<br />

Sakralmusik wird <strong>im</strong>mer wieder das<br />

Faktum angeführt, dass er nach seinem<br />

Scheiden aus dem Salzburger<br />

Hofdienst kaum noch <strong>Kirchenmusik</strong><br />

geschrieben habe. Sicherlich ist es<br />

richtig, dass Mozarts kirchenmusikalische<br />

Tätigkeit mit den<br />

„Vesperae solennes de Confessore“<br />

(KV 339) aus dem Jahr 1780 prinzipiell<br />

– neuere Forschungen konnten nachweisen,<br />

dass Mozart in den Jahren<br />

nach 1787, abgesehen von der großen<br />

c-Moll-Messe, sich wiederholt mit<br />

dem Ordinarium missae auseinandersetzte<br />

– abgeschlossen ist. Aber aus<br />

der Tatsache, dass ein Komponist, sobald<br />

er aus dem kirchlichen Dienst<br />

scheidet, keine <strong>Kirchenmusik</strong> mehr<br />

schreibt, zu folgern, er sei ein nicht<br />

religiöser Mensch, greift sicherlich zu<br />

kurz. Angesehen davon, dass die Frage,<br />

ob das Komponieren von kirchlicher<br />

Musik für Mozart eine „Herzensangelegenheit“<br />

war, prinzipiell unbeantwortbar<br />

ist, scheint es mir einsichtiger<br />

zu sein, dass Mozart sich<br />

8


ewusst war, dass der <strong>Kirchenmusik</strong><br />

aufgrund ihrer liturgischen Funktionen<br />

Grenzen auferlegt sind. Sein musikalischer<br />

Ausdruck, sein Stil war jedoch<br />

so frei, so persönlich geworden,<br />

dass er sich nicht mehr innerhalb dieser<br />

Grenzen bewegen konnte.<br />

In den letzten sechs Jahren seines Lebens<br />

hat Mozart seine religiöse He<strong>im</strong>at<br />

zu einem guten Teil <strong>im</strong><br />

Fre<strong>im</strong>aurertum gefunden. Er wurde<br />

<strong>im</strong> Dezember 1785 in die Loge „Zur<br />

Wohltätigkeit“ aufgenommen. Was<br />

mag Mozart zu diesem Schritt gewogen<br />

haben. Liegt in dieser Zugehörigkeit<br />

zum Fre<strong>im</strong>aurertum ein Widerspruch<br />

zu seinem Katholizismus?<br />

Eher nein. Ein guter Katholik konnte<br />

damals sehr wohl Maurer werden.<br />

Logentätigkeit war kein Glaubensersatz,<br />

vielmehr war es eine Form praktizierten<br />

christlichen Glaubens, und<br />

ihrem Selbstverständnis nach stand<br />

die Zugehörigkeit zur Loge auch nicht<br />

<strong>im</strong> Widerspruch zur Kirche. Ohne<br />

Übertreibung kann man sagen, der<br />

Logenbeitritt zeigt Mozarts christliche<br />

Haltung; er war überzeugt von der<br />

„Verbesserung des Menschengeschlechts“<br />

durch Selbstvervollkommnung,<br />

denn Fre<strong>im</strong>aurertum bedeutete<br />

praktizierte Humanität und Toleranz.<br />

In den Wiener Logen der<br />

josephinischen Zeit gab es eine Reihe<br />

von katholischen Priestern, die Mitglieder<br />

waren. In den habsburgischen<br />

Ländern gab es sogar Bischöfe, die<br />

dem Orden angehörten. Was Mozart<br />

in die Loge getrieben hat, war vielleicht<br />

auch das Gefühl seiner tiefen<br />

Vereinsamung als Künstler und das<br />

Bedürfnis nach rückhaltloser Freundschaft.<br />

Nach zahllosen Querelen (an<br />

denen Mozart sicherlich nicht ganz<br />

unschuldig war) kam es <strong>im</strong> Mai 1781<br />

zum Bruch mit dem Fürsterzbischof.<br />

Im Brief vom 17.03.1781 an den Vater<br />

beklagt Mozart sich über die Behandlung<br />

und schlechte Bezahlung. Am 9.<br />

Mai schreibt er: „Heute ward der<br />

glücklichste Tag für mich“ und teilt<br />

die Auseinandersetzung mit<br />

Colloredo und die Ausweisung aus<br />

der Unterkunft der Hofbediensteten<br />

mit (Graf Arno, ein Vertrauter<br />

Colloredo, aber auch der Familie Mozarts,<br />

hatte Mozart mit einem Tritt<br />

hinauskompl<strong>im</strong>entiert). Am 12. Mai<br />

folgte die Kündigung des Hofdienstes<br />

und die Nachricht „von allem Unrecht,<br />

welches mir der Erzbischof von<br />

an beginn seiner Regierung bis itzt<br />

angethan…“. Mozart siedelt endgültig<br />

nach Wien über und ist ein freier<br />

Künstler.<br />

Im Blickpunkt<br />

9


Im Blickpunkt<br />

In der Loge war Mozart dem Adel<br />

ebenbürtig und somit gleichberechtigt.<br />

Vermutlich ist es nun nicht ganz<br />

abwegig, dass Mozart mit dem Beitritt<br />

zur Loge die Hoffnung auf eine<br />

Verbesserung seiner wirtschaftlichen<br />

Situation verband. In den zahlreichen<br />

Logen, die es damals in Wien gab,<br />

herrschte ein überaus reges musikalisches<br />

Leben. Es gab Anlässe genug,<br />

für die Kompositionsaufträge vergeben<br />

wurden. Eine solche Auftragskomposition<br />

ist auch die „Maurische<br />

Trauermusik“ (KV 477) aus dem Jahr<br />

1785 zum Totengedächtnis von zwei<br />

angesehenen Logenbrüdern. Sie ist<br />

keine Kirchenkomposition, aber ein<br />

religiöses Werk, gleichsam das Band<br />

zwischen der c-Moll-Messe und dem<br />

Requiem.<br />

10


Konstanze Henrichs<br />

Michael Haydn (1737-1806)<br />

„...und ich müsste nicht hinter ihm zurückstehen“<br />

„...und ich müsste nicht hinter ihm<br />

zurückstehen“<br />

Michael Haydn über seinen Bruder<br />

Joseph<br />

Zeitlebens steht (Johann) Michael<br />

Haydn hinter seinem fünf Jahre älteren<br />

Bruder zurück, auch wenn sich<br />

seine mehr als 800 Kompositionen<br />

nahezu aller Gattungen <strong>im</strong> späten 18.<br />

und frühen 19. Jahrhundert einer verblüffend<br />

weiten Verbreitung erfreuen.<br />

Kaum ein größeres vorderösterreichisches<br />

oder siebenbürgisches<br />

Kloster, in dessen Archiv nicht<br />

auch Werke Michael Haydns aufbewahrt<br />

werden.<br />

In zeitgenössischen Wiener Statistiken<br />

rangiert seine Aufführungshäufigkeit<br />

deutlich vor der Mozarts und<br />

seines Bruders Joseph. Dieser schätzt<br />

seinerseits Michaels Werke höherwertig<br />

als die eigenen ein. Dennoch<br />

vermeidet der Jüngere allzu häufige<br />

Kontakte und setzt sich kompositorisch<br />

bewusst gegen den Bruder ab.<br />

Zunächst aber verläuft seine Kindheit<br />

in den Fußstapfen des Bruders als<br />

Sängerknabe <strong>im</strong> Kapellhaus St. Stephan<br />

in Wien. Der achtjährige Michael<br />

ersetzt den durch St<strong>im</strong>mbruch ausgefallenen<br />

Joseph und verblüfft durch<br />

seinen außerordentlichen St<strong>im</strong>mumfang<br />

von drei Oktaven. Ebenso offensichtlich<br />

sind seine Fortschritte <strong>im</strong><br />

Orgelspiel, welche ihm Vertretungsdienste<br />

in Frühmessen am Stephansdom<br />

einbringen.<br />

Im Wiener Kapellhaus erlebt er das<br />

Heranwachsen Wolfgang Amadeus<br />

Mozarts aus nächster Nähe.<br />

Ihn umgibt eine reiche barocke<br />

Musiktradition. Das Wiener Repertoire<br />

ist wesentlich von Domkapellmeister<br />

Georg Reutter d. J. best<strong>im</strong>mt.<br />

Aber auch Bach, Händel,<br />

Graun und Hasse werden gepflegt.<br />

Die für Reutter charakteristische Verbindung<br />

von barocker Tonsprache<br />

und auf Palestrina gründende Kontrapunktik<br />

wird auch für Michael Haydn<br />

stilprägend.<br />

Michael eignet sich in diesen Jahren<br />

Grundkenntnisse aller gängiger Instrumente,<br />

vorzüglich der Violine an.<br />

Im Blickpunkt<br />

11


Im Blickpunkt<br />

Der musiktheoretische Unterricht findet<br />

eher sporadisch statt. Michael ist<br />

weitgehend auf sein unermüdliches<br />

Selbststudium angewiesen. So<br />

schreibt er die Missa Canonica und<br />

die Kontrapunktlehre Gradus ad<br />

Parnassum von Fux vollständig ab<br />

und verfasst erste Kompositionsversuche<br />

in eben diesem Stil.<br />

Unüberhörbar nachzuweisen sind<br />

diese Einflüsse in der Trinitatis-Messe,<br />

der ersten erhaltenen Komposition<br />

des Siebzehnjährigen für die Einweihung<br />

des Domes von Temesvar.<br />

Bereits in den allerersten kompositorischen<br />

Anfängen ist Michael Haydn<br />

auf Originalität bedacht, was aus<br />

heutiger Sicht nur als Abgrenzung<br />

gegenüber seinem Bruder verstanden<br />

werden kann. Er bildet eine Untersuchungskommission<br />

aus Mitschülern,<br />

um sich selbst vor Plagiaten zu<br />

schützen. Das Tribunal fahndet unter<br />

seinem Vorsitz nach „Diebstählen“.<br />

Keine fremde Wendung, Harmonisierung<br />

oder Thematik soll ihm unterlaufen.<br />

„Dieses Verschmähen aller Aneignungen<br />

von fremder Kunst und Kraft, das<br />

sich schon in dem Knaben so lebendig<br />

aussprach, ist ein Charakterzug<br />

unseres großen Tonsetzers geblieben,<br />

den er nie in seinem Lebe aus sich zu<br />

tilgen <strong>im</strong> Stande war.“ (Biographische<br />

Skizzen von 1808)<br />

1760 tritt der Dreiundzwanzigjährige<br />

eine Stelle als bischöflicher Kapellmeister<br />

<strong>im</strong> äußersten Südosten des<br />

Habsburger Reiches, <strong>im</strong> heutigen Rumänien<br />

an. Hier bietet sich reichlich<br />

Gelegenheit für festliche Kantatenmessen<br />

und kirchenmusikalische Gebrauchsmusik<br />

aller Gattungen. Auch<br />

erste Symphonien entstehen. Eine<br />

gewisse Lust an originellen, unkonventionellen<br />

Mischbesetzungen in<br />

seiner Kammermusik zeigt Spuren<br />

von Skurrilität.<br />

Nur drei Jahre später hält sich Haydn<br />

kurz in Wien auf und folgt dann einer<br />

Empfehlung nach Salzburg. Die Fürsterzbischöfe<br />

Graf von Schrattenbach<br />

und später Graf Colloredo werden<br />

über 40 Jahre seine Vorgesetzten<br />

sein. Als Hofmusicus und<br />

Concertmeister ist „der fremde<br />

Componist von Wien“ (Hofdiarium<br />

1763) Kollege von Vizekapellmeister<br />

Leopold Mozart und dessen Sohn<br />

Wolfgang Amadeus.<br />

Mit dreißig Jahren heiratet der erklärte<br />

Wieland-Verehrer die in Italien ausgebildete<br />

Sängerin Magdalena Lipp,<br />

12


die bis zu den politischen Wirren von<br />

1803 als Hofsängerin tätig ist. Für sie<br />

schreibt Wolfgang Amadeus Mozart<br />

sein Regina coeli KV 127. Die einzige<br />

Tochter Aloisia stirbt, bevor sie ein<br />

Jahr alt ist.<br />

Michael Haydns Familie lebt in einer<br />

dem Kloster St. Peter gehörenden<br />

Wohnung. Das Mietverhältnis <strong>im</strong><br />

Haus an der heutigen Talstation der<br />

Festungsbahn besteht 40 Jahre zu<br />

größter Zufriedenheit.<br />

Haydn verspürt wenig Lust auf Reisen<br />

zu gehen. Seine gelegentlichen Aufenthalte<br />

in Wien, Kremsmünster oder<br />

Eisenstadt sind denkbar kurz. Sogar<br />

eine Einladung Mozarts nach Wien<br />

schlägt er aus. Mit den gastfreundlichen<br />

benediktinischen Vermietern<br />

verbinden ihn beste Beziehungen.<br />

„...es war ihm in der Welt nichts<br />

freudiger, als in Zirkel der Klosterpetrischen<br />

Konventualen sich aufzuhalten.“<br />

(Nachruf 1807)<br />

Für besondere kompositorische<br />

Schenkungen und gelegentliche<br />

Orgeldienste in St. Peter zeigt man<br />

sich erkenntlich und der Mietzins<br />

wird schon mal ermäßigt oder gar<br />

erlassen. Gerne hält sich Haydn <strong>im</strong><br />

Peterskeller auf. Hier trifft er seinen<br />

außerhöfischen Freundeskreis. Für<br />

diese Männerrunden „erfindet“ Michael<br />

Haydn neben Kanons eine neue<br />

musikalische Gattung: Vokalquartette,<br />

vornehmlich für Männerst<strong>im</strong>men,<br />

aber auch mit „Frauenz<strong>im</strong>mer-St<strong>im</strong>men“<br />

ausführbar.<br />

In den ersten Salzburger Anstellungjahren<br />

ist die Geige sein Dienstinstrument.<br />

Zu spielen und zu komponieren<br />

sind vornehmlich Tanzmusiken,<br />

ungeachtet dessen, dass der<br />

erzbischöfliche Arbeitgeber diese <strong>im</strong>mer<br />

mal wieder zu untersagen pflegte.<br />

In 30 Jahren entstehen so 200<br />

Orchestermenuette, von denen später<br />

einzelne fälschlicherweise Mozart<br />

zugeschrieben werden.<br />

In Symphonien, Serenaden und Konzerten<br />

baut Haydn Solostellen für die<br />

Virtuosen unter seinen Kollegen ein.<br />

<strong>Kirchenmusik</strong> – (Sakraments-)Litaneien,<br />

Antiphonen und kurze Hymen –<br />

schreibt Michael Haydn jetzt nur gelegentlich.<br />

Neben den kurzen Gabriels-<br />

und Raphaels-Messen entsteht<br />

eine erste größere Messe für ein Kloster<br />

in Mülln, mit zunächst nur einem<br />

Sopran als Vokalst<strong>im</strong>me. Nebenbei<br />

entzerrt er die Polytextur un poco piu<br />

prolungato der Missa Joannis de Deo,<br />

der sog. Kleinen Orgelsolo-Messe seines<br />

Bruders Joseph Haydn.<br />

Im Blickpunkt<br />

13


Im Blickpunkt<br />

Mit der spätbarocken Salzburger<br />

Theaterkultur öffnet sich für Michael<br />

Haydn kompositorisches Neuland. Es<br />

ist Tradition in der Benediktiner Universität,<br />

das Schuljahr mit Finalkomödien<br />

zu beenden. Die vom Pater<br />

Comicus verfassten 5-aktigen Pietas-<br />

Dramen werden an mehreren Stellen<br />

von komischen populären Tänzen<br />

oder deutschen Vokaleinlagen unterbrochen.<br />

Solche Balli, Pantom<strong>im</strong>e oder Operetten<br />

haben klingende Titel: Der Traum,<br />

Die Hochzeit auf der Alm, Die Wahrheit<br />

der Natur, Der Bassgeiger von<br />

Wörgl oder Der büßende Sünder.<br />

In der Fastenzeit sind nur halbszenische<br />

Aufführungen <strong>im</strong> Rittersaal der<br />

Residenz oder <strong>im</strong> Dom erlaubt. Aber<br />

auch für diese sowie die zahlreichen<br />

festlichen Anlässe des Hofes und der<br />

Klöster werden ständig musikalische<br />

Intermezzi benötigt.<br />

Es entstehen Applausus genannte<br />

Festkantaten wie Rebecca als Braut<br />

zur Wahl der Äbtissin am Stift<br />

Nonnberg oder Amor subditorum als<br />

Huldigung an den Fürstprobst von<br />

Berchtesgaden.<br />

An diversen dreiteiligen, deutschsprachigen<br />

Auftrags-Oratorien beteiligen<br />

sich zuweilen mehrere Komponisten,<br />

u. a. auch der elfjährige Mozart.<br />

Einzelne Vokalnummern erscheinen<br />

später als Contrafaktur mit neuen<br />

Texten als Offertorium. Instrumentalsätze<br />

kehren in Symphonien, Notturni<br />

und Divert<strong>im</strong>enti wieder.<br />

Mit dem Tod von Fürsterzbischof Sigismund<br />

von Schrattenbach (1771) endet<br />

auch die Ära des geistlichen Theaters<br />

in Salzburg.<br />

Sein Nachfolger Graf Colloredo wird<br />

nicht nur eine volksnahe Gottesdienstmusik<br />

installieren. Im Sinne der<br />

Aufklärung soll das Theater öffentlich<br />

sein und der bürgerlichen Unterhaltung<br />

dienen. Wandernde Schauspieltruppen<br />

bedienen den Betrieb; die<br />

Homusici haben hier ausgedient.<br />

Das zum Tode von Fürsterzbischof<br />

von Schrattenbach abzuliefernde Requiem<br />

c-moll wird zu nachhaltiger<br />

Anerkennung und zahlreichen neuen<br />

Kompositionsgesuchen an ihn führen.<br />

Es entstehen eine Sakramentslitanei<br />

(1776) für das aufwendige 40-stündige<br />

Gebet <strong>im</strong> Dom, sowie die Hieronymus-<br />

und die Rupertus-Messe.<br />

Vater und Sohn Mozart sind gerade<br />

von einer ihrer zahlreichen Reisen zu-<br />

14


ückgekehrt und bei der Aufführung<br />

des Requiems dabei. (Anklänge aus<br />

diesem Werk finden sich zahlreich <strong>im</strong><br />

Requiemfragment Wolfgang Amadeus<br />

Mozarts.)<br />

Weil Leopold Mozart sich gerne als<br />

Mann der feinen Art verstanden wissen<br />

will, stößt er sich an Michael<br />

Haydns rustikalen Manieren. Was<br />

Fürsterzbischof Colloredo jedoch bekanntermaßen<br />

nicht daran hindert,<br />

seinen Sohn Wolfgang Amadeus (per<br />

Tritt in den Hintern?) hinauszuwerfen<br />

und dem weniger geschliffenen Michael<br />

Haydn dessen Stelle als 1. Hofund<br />

Domorganist anzubieten. Fünf<br />

Jahre zuvor war er zwischenzeitlich<br />

bereits Organist der Dreifaltigkeitskirche.<br />

Was man nach den schlechten Erfahrungen<br />

mit Mozart von ihm erwartet,<br />

liest sich wie folgt:<br />

„...benennen Wir ihne zu Unseren Hof<br />

und Domorganisten auf Art und<br />

Weise, wie diesen Dienst der junge<br />

Mozart zu versehen verbunden<br />

gewesen, mit der angehängten<br />

Bedingnisse, dass er mehr Fleiß<br />

bezeuge, die Kapellknaben instruiere,<br />

und für unsere Dom- und Kamer<br />

Music öfter etwas componiere, auch<br />

solchen Falls in dem Dom allzeit<br />

sebsten dirigiere.“ (Croll/Vössing<br />

1987,S. 66)<br />

Den Titel des Konzertmeisters darf er<br />

behalten, obwohl er das Geigenspiel<br />

aus gesundheitlichen Gründen nicht<br />

mehr hauptberuflich ausführen kann.<br />

Dafür unterrichtet er nun, wenn er<br />

sich nicht von fortgeschrittenen<br />

Kapellknaben vertreten läßt, Theorie<br />

und Komposition, was sich jedoch<br />

eher in der Generalbasslehre und<br />

Choralbegleitung erschöpfte. Antonio<br />

Diabelli und Carl Maria von Weber,<br />

sowie Gaststudenten gehören zu seinen<br />

Schülern.<br />

Der dankbare Diabelli erweist dem<br />

Lehrer später die posthume Ehre der<br />

Aufnahme seines Gradualzyklus in<br />

seine Verlagsreihe „Ecclesiasticon“<br />

von 1826-35.<br />

Haydns Gehalt verbessert sich auf<br />

450 Gulden. Dazu kommen 100 Gulden<br />

Kostgeld, da er nun nicht mehr<br />

wie bisher an der Offizierstafel teiln<strong>im</strong>mt.<br />

Jetzt muss sich Michael Haydn vorrangig<br />

der <strong>Kirchenmusik</strong> zuwenden,<br />

was zunächst „ganz gegen seinen Geschmack“<br />

ist. (Brief von S. Neukomm,<br />

1809)<br />

Schon zuvor schreibt er zwei seiner<br />

Im Blickpunkt<br />

15


Im Blickpunkt<br />

wichtigsten Kirchenkompositionen:<br />

Das Offertorium Tres sunt und die Sequenz<br />

Lauda Sion. Mozart kennt und<br />

schätzt diese Stücke sehr.<br />

Dieser hilft ihm auch mit KV 423/24<br />

aus, als Colloredo – wie so oft – mehrere<br />

neue Duette für Geige und Bratsche<br />

zu verlangen beliebt.<br />

Im Zuge der Aufklärung verfügt<br />

Füsterzbischof Colloredo per Hirtenbrief<br />

eine einschneidende Liturgieform<br />

für den Dom und alle umliegenden<br />

Stadt- und Landpfarreien. Die<br />

Messen, sog. „Stille Messen“ und Vespern<br />

sind ab sofort in deutscher Sprache<br />

zu lesen. Die Gemeinden singen<br />

selbst deutsche Lieder aus dem<br />

Landshuter Gesangbuch von 1777.<br />

Haydn erhält den Auftrag, dieses zu<br />

überarbeiten und liefert mehrere<br />

Deutsche Messen (u. a. Hier liegt vor<br />

deiner Majestät <strong>im</strong> Staub die Christenheit)<br />

sowie deutsche Choralvespern.<br />

Allen gemeinsam sind der schlichte<br />

Satz, terzenbest<strong>im</strong>mte Melodien und<br />

die stereotype Besetzung mit zwei<br />

Oberst<strong>im</strong>men, Bass und Orgelbegleitung<br />

(2 Geigen, Hörner ad lib.).<br />

Ebenso spektakulär: Colloredo schafft<br />

mit der Restituierung des Meßpropriums<br />

die instrumentalen Epistelmusik<br />

(z. B. Wolfgang Amadeus Mozarts<br />

Kirchensonaten) ab, und Haydn erhält<br />

den Auftrag dieselben durch Vokalkompositionen<br />

zu ersetzen.<br />

„Bey dem schnellen Fortrücken kirchlicher<br />

Reformationen zu Salzburg<br />

...erhielt Haydn den Auftrag zur Verbannung<br />

der Symphonien, welche<br />

unter dem Hochamte unter der Epistel<br />

und dem Evangelium zum<br />

Aerger-niß andächtiger Seelen und<br />

musikalischer Ohren herabgeleyert<br />

wurden, etwas anders nach beliebigen<br />

Worttexte zu schreiben. Haydn<br />

gehorchte, nahm den Text aus dem<br />

römischen Missal, Graduale genannt,<br />

bearbeitete ihn für die gewöhnlichen<br />

4 Singst<strong>im</strong>men, 2 Violine (hie und da<br />

auch mit Blasinstrumenten) und<br />

Orgel.“ (Biographische Skizze 1808, S.<br />

18)<br />

1783-84 beginnt Michael Haydn mit<br />

einer Serie von 39 Kompositionen für<br />

die Hoch- und wichtigsten Heiligenfeste.<br />

Die Propriumstexte zu benutzen,<br />

ist seine eigene Entscheidung.<br />

1785 folgen weitere 11 Gradualia, die<br />

die Lücken der ersten Serie schließen.<br />

Nach zweijähriger Pause greift Haydn<br />

die Arbeit wieder auf und vervollständigt<br />

die Sammlung um die Sonntage<br />

<strong>im</strong> liturgischen Jahr. 1791 kann Haydn<br />

das Projekt abschließen. Wolfgang<br />

16


Amadeus Mozart leiht sich einzelne<br />

Stücke der beliebten Serie sehr bald<br />

nach Wien aus. Bis nach Bayern und<br />

in die Tschecheslowakei verdrängen<br />

sie zuverlässig die inzwischen nur<br />

noch geduldeten Epistelsonaten.<br />

Ein Teil des Gradualienzyklus ist <strong>im</strong><br />

Archiv von St. Peter vollständig mit<br />

416 Bogen zu 1664 Seiten erhalten.<br />

Die Handschriften sind von kalligraphischer<br />

Schönheit „fast ohne<br />

Correktur oder Radirung“ (Biographische<br />

Skizze 1808, S. 45). „Bevor Michael<br />

Haydn die Feder zur Hand nahm,<br />

durchdachte er den Gegenstand seiner<br />

Bearbeitung lange, betrachtete ihn<br />

von allen Seiten, besonders in Hinsicht<br />

auf Inhalt und Ausdruck des Textes...<br />

dann entwarf er die Skizze meißtens<br />

mit beziffertem Bass, und schritt endlich<br />

zur Ausarbeitung des Werkes<br />

selbst.“ (ebenda)<br />

Auch die Honorare für die Sammlung<br />

sind bekannt: Für den 2. Zyklus der<br />

Gradualia bekommt Haydn 65 Gulden,<br />

4 Kreuzer als Kompositions- und<br />

41 Gulden, 36 Kreuzer als Kopistenhonorar<br />

ausgezahlt.<br />

Den Besitz der Aufführungsmaterialien<br />

verdankt das Archiv von St. Peter<br />

dem ausdrücklichen Förderer Haydns<br />

Pater Marian Kaserer.<br />

Er regt auch die Festmusik (Te Deum)<br />

zur Abtsweihe des Mozart-Jugendfreundes<br />

Dominicus Hagenauer, sowie<br />

die Festkantate Der fröhliche<br />

Wiederschein für dessen Rückkehr von<br />

längerer Reise an.<br />

Michael Haydns einzige Oper in 2 Akten,<br />

Andromeda e Perseo, 1787 in Auftrag<br />

gegeben, reüssiert nicht sonderlich.<br />

Prompt fällt Leopold Mozart in<br />

einem Brief sein vernichtendes Urteil:<br />

Michael Haydn habe „zu einer<br />

Theatralmusik kein genie“. (MGG Michael<br />

Haydn, S. 1098)<br />

Neben der Anfertigung einer als<br />

Generalbass auszusetzenden Orgelbegleitung<br />

für alle gebräuchlichen<br />

Gregorianischen Gesänge (1792) widmet<br />

sich Michael Haydn Großaufträgen<br />

für eine Missa a due Chori (von<br />

Kaiserin Maria-Theresia bestellt?) und<br />

der sog. Theresienmesse. Beide Messen<br />

führen zu Begegnungen mit dem<br />

Kaiserpaar, sowohl in Salzburg als<br />

auch in Wien. Dort singt die Kaiserin<br />

„höchstselbst“ die Sopran-Soli der<br />

Theresienmesse. Die Wertschätzung<br />

von höchster Stelle bringt ihm schließlich<br />

den Auftrag zu einem weiteren<br />

Requiem ein, das jedoch unvollendet<br />

bleiben wird.<br />

Im Blickpunkt<br />

17


Im Blickpunkt<br />

1798 und 1801 besucht Michael den<br />

Bruder Joseph in Wien und Eisenstadt.<br />

Das Angebot, noch einmal als Kapellmeister<br />

am esterhazyschen Hof in<br />

Eisenstadt anzufangen, lehnt Michael<br />

<strong>im</strong> Jahr 1803 endgültig ab. Trotz mehr<br />

als verdoppeltem Jahresgehalt. Trotz<br />

der Tatsache, dass er jetzt nur noch<br />

Salzburger Domorganist ist und 1800<br />

be<strong>im</strong> Einfall plündernder französischer<br />

Truppen seine gesamte Habe<br />

verloren hat und vor allem – trotz der<br />

bekanntermaßen besonders günstigen<br />

Arbeitsbedingungen bei Hof:<br />

„Gebt mir den gleichen Gönner, wie<br />

ihn mein Bruder hat, und ich müsste<br />

nicht hinter ihm zurückstehen.“ (Propyläen,<br />

Welt der Musik, Bd 3, S. 48)<br />

Schon 19 Jahre davor wirkt Haydn<br />

müde. In einem Brief, datiert auf den<br />

3. Januar 1785, zögert Haydn einen<br />

Kompositionsauftrag des Fürstenhauses<br />

Donaueschingen anzunehmen:<br />

„Die Laufbahn ist vollendet“, etwas<br />

Neues sei „wegen meines Alters<br />

nicht zu hoffen.“ (MGG S. 1102) Es entstehen<br />

auch kaum noch Instrumentalwerke.<br />

Eine späte, wenn auch wenig einträgliche,<br />

dafür aber umso größere Ehre<br />

wird ihm 1804 mit der Ernennung<br />

zum auswärtigen Mitglied der Königlich-Schwedischen<br />

Musikakademie<br />

zuteil. Er schickt zum Dank seine<br />

Rupertus-Messe nach Stockholm.<br />

Mit ihr will er den Nachweis erbringen,<br />

dass ein repräsentativer Messstil<br />

trotz des von Colloredo geforderten<br />

konzisen Stils und der noch rigideren<br />

Reform Joseph II. von 1784 möglich<br />

ist.<br />

Von lähmender Caecilianismuskritik<br />

bleibt Michael Haydn verschont. Seine<br />

Vorliebe für den gregorianischen<br />

Choral und den von Fux übernommenen<br />

Contrapunctus s<strong>im</strong>plex nach dem<br />

Vorbild Palestrinas machen ihn weitgehend<br />

unverdächtig. Besonders gerne<br />

bedient er sich des 9. Tons (Tonus<br />

peregrinus), den er entweder kontrapunktisch<br />

verarbeitet oder in den<br />

„modernen“ barocken Instrumentalsatz<br />

einbaut. Prominente Beispiele<br />

dafür sind die beiden Choralzitate in<br />

seinen beiden Requiemvertonungen.<br />

(Im Introitus des Requiems von Mozart<br />

findet sich die auffallende Entsprechung.)<br />

Ein wesentliches Kriterium ist auch<br />

die unbedingte Textverständlichkeit<br />

seiner Vokalwerke. Die Solisten haben<br />

eher bescheidene Partien oder<br />

Ensembleaufgaben zu erfüllen, als<br />

18


dass sie sich mit virtuoser St<strong>im</strong>makrobatik<br />

produzieren dürften.<br />

Infolge der politischen Umstürze der<br />

ersten Jahre des 19. Jahrhunderts wird<br />

aus dem reichsunmittelbaren Salzburg<br />

nach dessen Abtretung an<br />

Österreich und der Flucht von Fürsterzbischof<br />

Colloredo eine unbedeutende<br />

Provinzstadt.<br />

Zwei Unfälle gehen voraus, als Michael<br />

Haydn bei der Arbeit an der Sequenz<br />

des bestellten Requiems stirbt.<br />

(Welch eine Parallele zu Mozart!)<br />

Auf dem Totenbett lässt er sich seine<br />

Lauda Sion vorsingen.<br />

seine Gefühle be<strong>im</strong> Anblick des Denkmals:<br />

„Es wehe auf mich, dachte ich mir,<br />

dein ruhiger, klarer Geist, du guter<br />

Haydn, und wenn ich auch nicht so<br />

ruhig und klar sein kann, so verehrt<br />

dich doch gewiß niemand auf Erden<br />

so innig als ich. (Eine schwere Thräne<br />

entfiel meinen Augen....)“<br />

(Carus online, Biographie)<br />

Aus: <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>im</strong> Bistum L<strong>im</strong>burg 1/2006<br />

Im Blickpunkt<br />

Während seiner Totenmesse führt<br />

man sein unvollendetes Requiem in B-<br />

Dur, ergänzt durch Sätze aus dem 1771<br />

entstandenen Requiem in c-moll auf.<br />

Mozarts Totenmesse erklingt später<br />

für ihn bei einem Gottesdienst in der<br />

Salzburger Universitätskirche. Seine<br />

letzte Ruhestätte findet er auf dem<br />

St.Peters-Friedhof, zu jenem Kloster<br />

gehörig, das ihm lebenslang als geistige<br />

und familiäre He<strong>im</strong>at galt. 1821<br />

wird ein Grabmonument in St. Peter<br />

zu seinen Ehren errichtet.<br />

Im August 1825 schildert Franz Schubert,<br />

aufgewachsen mit der Musik<br />

Michael Haydns <strong>im</strong> Ohr, tief bewegt<br />

19


Literaturhinweise<br />

Bücher<br />

Rupert Berger: Pastoralliturgisches<br />

Handlexikon<br />

Aktualisierte Sonderausgabe 2005<br />

Verlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau<br />

1999, 2005<br />

ISBN 3-451-28590-8<br />

Das Buch will dem tieferen Verständnis<br />

des Gottesdienstes dienen und<br />

mit Hilfen und Anregungen für seine<br />

tätige Mitfeier vermitteln. Es geht<br />

vorrangig darum, den Gottesdienst<br />

nach dem II. Vatikanum in gestraffter<br />

Form zu beschreiben, zu begründen<br />

und fruchtbar zu machen.<br />

Die aktualisierte Neuausgabe berücksichtigt<br />

zunächst die zahlreichen inzwischen<br />

eingetretenen Änderungen<br />

in den liturgischen Büchern und den<br />

Weitergang der liturgischen Erneuerung,<br />

sodann neue Problemstellungen<br />

und den Fortschritt der Forschung.<br />

Gründlich überarbeitet und<br />

auf den neuesten Stand gebracht<br />

wurden die Literaturhinweise, vor allem<br />

<strong>im</strong> Blick auf die Benutzer eines<br />

Handlexikons. Ein alphabetisches Verzeichnis<br />

der Artikel und ein Zusatzregister<br />

helfen, die Fülle des gebotenen<br />

Stoffes besser aufzuschließen.<br />

Den einzelnen Artikeln liegt in der Regel<br />

folgender Aufbau zugrunde:<br />

Wort- und Begriffserklärung<br />

Ursprung und geschichtliche Entfaltung,<br />

heutige Gestalt und Ordnung<br />

und gegebenenfalls pastorale Hinweise<br />

Gokus<br />

Dagmar Keck: Ideenwerkstatt<br />

Gottesdienste<br />

Bausteine und Modelle für das ganze<br />

Kirchenjahr / Serie 1<br />

Alle Lesejahre<br />

auf CD-Rom (auch als gedruckte<br />

„Loseblatt-Ausgabe“ erhältlich)<br />

Verlag Herder Freiburg <strong>im</strong> Breisgau<br />

2003<br />

ISBN 3-451-00086-5<br />

Die umfassende Fundgrube für alle,<br />

die Gottesdienste gestalten. Ideale<br />

Materialsammlung zur Unterstützung<br />

ehrenamtlicher Mitarbeiter und<br />

Gruppen. Gottesdienstbausteine zu<br />

den Sonn- und Festtagen aller drei<br />

Lesejahre: Gebete, Kurzgeschichten,<br />

Fantasiereisen, Symbole, Lieder, Malerei,<br />

Spielszenen u. v. m. Ca. 1.900<br />

Druckseiten <strong>im</strong> PDF-Format, vollständig<br />

verlinkte Inhaltsverzeichnisse und<br />

Register, ausführliche Lesezeichen,<br />

komfortable Navigation. Einzelne<br />

20


Bausteine ausdruckbar. Weiterverarbeitung<br />

<strong>im</strong> eigenen Textprogramm.<br />

Gokus<br />

Gerhard Dietel: Wörterbuch Musik<br />

Bärenreiter Verlag, ISBN 3-7618-1471-2,<br />

13,50 €<br />

„Louis Vierne“ –<br />

Meine Erinnerungen“<br />

(Verlag Dohr; übersetzt und herausgegeben<br />

von Hans Steinhaus)<br />

Dieses Buch schildert viel Wissenswertes<br />

über die Lehrer-Schüler-<br />

Filiation, in die Louis Vierne hineinwuchs.<br />

Diese Lehrer-Schüler-Filiation<br />

wurde von Nicolas Lemmens am<br />

Brüsseler Konservatorium begründet<br />

und von Charles-Marie Widor, Alexander<br />

Guilmant und Louis Vierne bis<br />

hin zu Marcel Dupré tradiert.<br />

Hans Steinhaus hat diese bedeutende<br />

Schrift ins Deutsche übertragen; er<br />

ergänzt seine kommentierte Übersetzung<br />

um Auszüge aus Vierne´s Tagebuch.<br />

Vierne unternahm auch Konzertreisen<br />

nach Deutschland; er konzertierte<br />

u. a. <strong>im</strong> Jahre 1921 in der Christuskirche<br />

in Koblenz und <strong>im</strong> Jahre 1922 in<br />

der Marktkirche in Wiesbaden.<br />

Markus Breker<br />

Auch Musiklexika müssen von Zeit zu<br />

Zeit neu konzipiert werden, um jüngeren<br />

Erkenntnissen und aktuellen<br />

Entwicklungen des Musiklebens sowie<br />

Bedeutungsverschiebungen älterer<br />

Begriffe Rechnung zu tragen. Aus<br />

diesen Gründen ist als handliches Taschenbuch<br />

<strong>im</strong> Bärenreiter-Verlag das<br />

„Wörterbuch Musik“ erschienen: Im<br />

Verständnis eines reinen<br />

Sachlexikons erläutert Gerhard Dietel<br />

in diesem fundiert und breit angelegten<br />

Nachschlagewerk in kurzer, präziser<br />

und vor allem verständlicher Form<br />

über 6000 Begriffe zu den Themenbereichen<br />

Akustik, Formenlehre,<br />

Musiktheorie, Notationskunde, Musik-<br />

und Gattungsgeschichte,<br />

Instrumentenkunde, Aufführungspraxis,<br />

Musiktechnik und Fachtermini<br />

des heutigen Medienzeitalters. Hierbei<br />

sind auch die neuesten Strömungen<br />

in Jazz, Rock und Pop berücksichtigt,<br />

zahlreiche Notenbeispiele verdeutlichen<br />

den Text. In besonderer<br />

Weise findet auch die kirchenmusikalische<br />

Tätigkeit des Autors<br />

Niederschlag, indem auffallend viele<br />

Stichwörter zu den Themenkreisen<br />

Literaturhinweise<br />

21


Literaturhinweise<br />

<strong>Kirchenmusik</strong> und Orgel anzutreffen<br />

sind.<br />

Peter Wagner M.A.<br />

Peter Calvocoressi: Who´s who in<br />

der Bibel<br />

Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN<br />

3-423-32536-4, 8,90 €<br />

„Wissen Sie, welche Rolle Ahija oder<br />

Hadad in der Bibel spielen, wie die<br />

Geschichte von Absolom war und<br />

was es mit Bileams Esel auf sich hatte?<br />

Wer kennt sich wirklich noch aus<br />

<strong>im</strong> „Buch der Bücher“ und in dieser<br />

Fülle von Menschen, mächtigen und<br />

geringen, weisen und närrischen, guten<br />

und bösen? Manche ihrer Namen<br />

sind uns noch vertraut, aber kaum<br />

noch ihre Taten. Gestalten wie Moses,<br />

David und Paulus waren so überragend,<br />

dass sie bis in unsere Tage <strong>im</strong><br />

Gedächtnis weiterleben und Maler,<br />

Musiker, Dichter und Bildhauer über<br />

Jahrhunderte inspiriert haben. Doch<br />

die vielen anderen, die unseren bibelfesten<br />

Vorfahren größtenteils noch<br />

geläufig waren, sind uns kaum noch<br />

bekannt.“ (Klappentext) Diesem Mangel<br />

hilft Peter Calvocoressi ab, indem<br />

er in seinem handlichen Lexikon<br />

„Who´s who in der Bibel“ von „Aaron“<br />

22<br />

bis „Zofar“ unter Angabe der zugehörigen<br />

Bibelstellen die Geschichte von<br />

450 Personen des Alten und Neuen<br />

Testaments sowie die Apokryphen<br />

auf unterhaltsame Weise erzählt und<br />

durch Hinweise auf ihr Nachleben in<br />

Werken der bildenden Kunst und Literatur<br />

deutlich macht, wie sehr diese<br />

Stoffe in unserer Kultur verwurzelt<br />

sind. Verschiedene Verzeichnisse und<br />

ein äußerst informativer Abriss über<br />

die Geschichte der Bibel runden dieses<br />

treffliche Nachschlagewerk inhaltlich<br />

ab.<br />

Peter Wagner M.A.<br />

Gregor Piatigorsky: Mein Cello<br />

und ich<br />

Deutscher Taschenbuch Verlag, ISBN<br />

3-423-20070-7, 8,– €<br />

Was hat dieses Taschenbuch mit <strong>Kirchenmusik</strong><br />

zu tun, werden Sie sich<br />

fragen. Nichts. Dennoch sei es nachdrücklich<br />

jedem <strong>Kirchenmusik</strong>er empfohlen,<br />

ist es doch möglich, auf diese<br />

Weise etwas am Leben einer großen<br />

Musikerpersönlichkeit teilzuhaben.<br />

Uneingeschränkt möchte ich der Besprechung<br />

Joach<strong>im</strong> Kaisers in der<br />

„Süddeutschen Zeitung“ folgen: „Das<br />

originellste und witzigste Musiker-


uch seit langer Zeit. Was dieser<br />

Piatigorsky über Rachmaninow, Richard<br />

Strauss, Schnabel, über seine<br />

Jugend in Russland, über Furtwängler<br />

und viele, viele andere zu berichten<br />

hat, ist so hinreißend originell und<br />

neu, dass man seitenlang zitieren<br />

könnte. Seit langem gab es nichts zu<br />

lesen, was auch nur annähernd so<br />

vergnüglich wäre.“ Ein Musikerleben<br />

voller skurriler Ereignisse und genialer<br />

Zeitgenossen.<br />

Peter Wagner M. A.<br />

Noten<br />

„Mitten wir <strong>im</strong> Leben sind von dem<br />

Tod umfangen“ - Orgelmusik für<br />

Trauer und Beerdigung aus dem 16.-<br />

20. Jahrhundert; zusammengestellt<br />

und herausgegeben von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Bretschneider –<br />

Band I und II<br />

Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />

Verlagnr. 1597 (Band I) und 1678<br />

(Band II)<br />

Preis: je Band 24,– €<br />

Diese zweibändige Sammlung bietet<br />

nicht nur einen form- und<br />

farbreichen, wohl durchdachten und<br />

sorgfältig zusammengestellten Fundus<br />

an Orgelwerken aus 4 Jahrhunderten,<br />

welche mehr oder weniger<br />

direkt Exequien, Trauer und Hoffnung<br />

auf Erlösung thematisieren,<br />

sondern zudem einen auf insgesamt<br />

160 Seiten zu findenen Querschnitt<br />

durch die Orgelliteratur überhaupt.<br />

In den ersten drei Vierteln des Inhaltes<br />

von Band I werden Choralbearbeitungen<br />

von Komponisten der<br />

Renaissance (Balthasar Resinarius)<br />

über barocke (Pachelbel, Bach, Böhm,<br />

Zachow u. a.), frühromantische und<br />

romantische (u. a. Rinck, Flügel,<br />

Brosig, Forchhammer, Türke) bis hin<br />

zu Reger präsentiert; bei der Wahl der<br />

bearbeiteten Choräle tangieren sich<br />

hin und wieder die Themenbereiche<br />

Tod, Ewigkeit und Trauer mit Passion<br />

und Auferstehung. Zwischendurch<br />

erscheinen einige wenige Orgeltranskriptionen<br />

aus Arien und Kantaten<br />

Bachs. Das letzte Viertel dieses<br />

Bandes besteht aus st<strong>im</strong>mungsmäßig<br />

passenden Werken ohne Choralvorlage,<br />

die der Herausgeber für hinsichtlich<br />

der intendierten Thematik<br />

zuordnungswürdig befunden hat;<br />

interessanterweise erscheinen in diesem<br />

Teil das Praeludium h-moll aus<br />

Bachs Wohltemperiertem Klavier<br />

(Bd.I); ansonsten meditative Werke<br />

von Marcello, Lemmens, Mendels-<br />

Literaturhinweise<br />

23


Literaturhinweise<br />

sohn, Hesse, vier kleinere Stücke von<br />

Gu<strong>im</strong>ant sowie die Aria op. 51 a von<br />

Flor Peeters.<br />

Im zweiten, ein Jahr später erschienenen<br />

Band dieser Sammlung finden<br />

sich entsprechende Choralbearbeitungen<br />

von Scheidt bis zum<br />

frühen 20. Jahrhundert sowie ein Teil<br />

mit choralfreien, für passend erachteten<br />

Stücken und Transkriptionen. Auf<br />

den letztgenannten Teil wurde in diesem<br />

Band allerdings mehr Gewicht<br />

verwendet; auch er enthält wieder ein<br />

Praeludium aus Bachs Wohltemperiertem<br />

Klavier (Bd. I) – diesmal<br />

jenes in a-moll, das ganz von der<br />

Chromatik lebt – ansonsten erscheinen<br />

vermehrt Transkriptionen (Bach:<br />

Sinfonia aus der Kantae BWV 106;<br />

Schlusschoral der Matthäus-Passion;<br />

Händel: Aria „Lascia ch’io pianga“ aus<br />

„Rinaldo“; aus Pergolesis „Stabat<br />

mater“; Sätze aus den Requien<br />

Brahms´und Saint-Saéns’ u. a.; daneben<br />

ausgewählte Werke von<br />

Fescobaldi, Sweelinck, Zipoli,<br />

Telemann sowie Werke romantischer<br />

Komponisten bis hin zum abschließenden<br />

Lamento von Albert de Klerk.<br />

Knapp gehaltene Vorworte in beiden<br />

Bänden gemahnen zu einer sorgfältigen,<br />

feinfühligen Zusammenstellung<br />

hinsichtlich der Auswahl von Musikstücken<br />

und Textmaterial bei<br />

Beerdigungs- und anderen Trauerveranstaltungen.<br />

Über die vielen verschiedenen Komponisten<br />

werden in diesen Bänden<br />

nicht, wie sonst manchmal in ähnlichen<br />

thematischen Sammelbänden<br />

des Butz-Verlages, mit einer<br />

Kurzbiografie versehen, stattdessen<br />

aber werden von den Chorälen, deren<br />

Bearbeitungen jeweils in den Bänden<br />

zu finden sind, die Texte der jeweiligen<br />

ersten Strophe abgedruckt –<br />

eventuell als Vorlage oder gedankliche<br />

Anregung für die Textauswahl<br />

einer Trauerfeierlichkeit.<br />

Wie oben schon vermerkt, stellt dieses<br />

zweibändige Kompendium eine<br />

lohnenswerte Auswahl an Orgelliteratur,<br />

die trotz ihrer epochalen<br />

Verteilung auf vier Jahrhunderte auch<br />

durchweg auf kleineren Instrumenten<br />

schlüssig darstellbar ist – nicht<br />

nur für Beerdigungen und Trauergottesdienste,<br />

sondern auch für das<br />

mittlerweile <strong>im</strong>mer mehr Beachtung<br />

findende Genre des „In Memorian“-<br />

Konzertes -, auch für alle erdenklichen<br />

Gottesdienst- und Andachtformen<br />

bspw. <strong>im</strong> Monat November – dar.<br />

Auch für Gelegenheiten während der<br />

Passions- und Osterzeit kann man<br />

diese beiden Bände zum Teil „belei-<br />

24


hen“. Die Schwierigkeitsgrade reichen<br />

von leicht bis mittelschwer; eine<br />

grundsätzliche Basiskenntnis <strong>im</strong> Hinblick<br />

auf gängige Interpretationsansätze<br />

und Registrierung innerhalb der<br />

jeweiligen Epochen muss vorausgesetzt<br />

werden.<br />

Krahforst<br />

„Der leuchtende Morgen der<br />

Ewigkeit“ - Orgelmusik zur<br />

Osterzeit des 16.-20. Jahrhundert;<br />

zusammengestellt und<br />

herausgegeben von Prof. Dr.<br />

Wolfgang Bretschneider – Band II<br />

Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />

Verlagnr. 1917, erschienen 2005, Preis:<br />

24,– €<br />

Nachdem der erste Band zu diesem<br />

Thema „Zum Leben erstanden“ mit<br />

seiner Auswahl die vorösterliche<br />

Bußzeit sowie die Osterzeit in ungefähr<br />

gleichrangiger Gewichtung behandelt<br />

hat, widmet sich nun der<br />

zweite Band „Der leuchtende Morgen<br />

der Ewigkeit“ ganz dem Thema<br />

Ostern: wie sehr richtig am Anfang<br />

des Vorwortes bemerkt, gibt es eine<br />

große Diskrepanz zwischen der Tatsache,<br />

dass das Osterfest die Mitte des<br />

christlich-katholischen Glaubens darstellt<br />

und dem übergewichtigen Verhältnis<br />

des Orgelrepertoires zum Thema<br />

„Passion“ gegenüber dem Thema<br />

„Ostern“. Österliche Orgelliteratur ist<br />

gegenüber solcher zur vorösterlichen<br />

Bußzeit und Passion erheblich dünner<br />

gesät, vergleichbar mit dem großen<br />

Fundus weihnachtlicher Orgelmusik<br />

gegenüber adventlicher.<br />

Der hier kurz beschriebene Band will<br />

dazu beitragen, diese Lücke ein wenig<br />

aufzufüllen, dem Desiderat entgegenzukommen.<br />

Die Sammlung gliedert sich in drei<br />

Teile: Österliche Choralbearbeitungen<br />

vom Buxhe<strong>im</strong>er Orgelbuch und Hans<br />

Buchner bis hin zu Karg-Elert; dieser<br />

Teil n<strong>im</strong>mt in etwa die Hälfte des<br />

Bandes ein – Bearbeitungen und<br />

Paraphrasen zu lateinischen Ostergesängen<br />

von Albrechtsberger (18.<br />

Jhdt.) bis zum späten 20. Jahrhundert<br />

(ein Viertel dieses Bandes) – sowie<br />

freie, für der Osterzeit adäquat erachtete<br />

Stücke von Zelenka, Stanford und<br />

Hoyer und eine Transkription aus<br />

Bachs Osteroratorium (ebenfalls etwa<br />

ein Viertel).<br />

Dieser interessante Band bemüht<br />

sich, der allgemeinen Forderung nach<br />

mehr rein österlicher Orgelliteratur<br />

beizukommen, auch wenn dass Missverhältnis<br />

gegenüber anderen Zeiten<br />

Literaturhinweise<br />

25


Literaturhinweise<br />

des Kirchenjahres weiterhin besteht.<br />

Kurzbiographien informieren über die<br />

ausgewählten Komponisten und tragen<br />

dadurch auch zur Weiterbildung<br />

und Einordnungsmöglichkeit vor allem<br />

weniger bekannter Orgelkomponisten<br />

bei.<br />

Im Vorwort empfiehlt der Herausgeber,<br />

nachdem er die bereits oben angeführte<br />

zu füllende Lücke beschreibt,<br />

die sorgfältige Verwendung<br />

der Literatur vor allem <strong>im</strong> Gottesdienst,<br />

stellt danach jedoch auch lohnende<br />

Vorschläge für österliche<br />

Meditations- und Konzertveranstaltungen<br />

bereit.<br />

Krahforst<br />

Vesper Melody – Meditative Stücke<br />

aus der englischen Romantik<br />

zusammengestellt und<br />

herausgegeben von Hans Dieter<br />

Bähr<br />

Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />

Verlagnr. 1900, Preis: 18,– €<br />

Dieser Sammelband stellt, wenn man<br />

ihn in der be<strong>im</strong> Verlag herausgegebenen<br />

Reihe „Orgelmusik aus England<br />

und Amerika“ <strong>im</strong> Zusammenhang<br />

sieht, eine Art Antwort auf einen vorher<br />

erschienenen Band mit englischen<br />

Prae- und Postludien dar. Er<br />

vereinigt 20 meditative, eher kurze<br />

und durchweg mit geringem Aufwand<br />

für nebenamtliche<br />

OrganistInnen einstudierbare Orgelstücke<br />

verschiedener bekannter und<br />

teilweise auch ganz unbekannter<br />

englischer Komponisten.<br />

Trotz der vielen unterschiedlichen<br />

Komponisten zieht sich die englische<br />

„kantable Linearität“ und der typische<br />

„britische Wohlklang“ wie ein roter<br />

Faden durch den Band. Er bildet eine<br />

willkommene Abwechslung für die<br />

gottesdienstliche Literaturauswahl zu<br />

Offertorium, Kommunion oder<br />

Abendmahl genauso wie für Stellen,<br />

an denen man meditatives einplant.<br />

Ein zwe<strong>im</strong>anualiges kleineres Instrument<br />

reicht für sämtliche Stücke dieses<br />

Bandes völlig aus.<br />

Nähere Angaben zu den einzelnen<br />

Komponisten fehlen; in einem Glossar<br />

werden sämtliche englische<br />

Registrier- und Vortragsanweisungen<br />

ins Deutsche übersetzt.<br />

Krahforst<br />

26


Karl Hoyer (1891 – 1936) – „Memento<br />

Mori!“ op. 22 für Orgel<br />

Herausgegeben von Jörg Strodthoff<br />

Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />

Verlagnr. 1881, Preis: 10,– €<br />

Dieses Werk stellt einen relativ hohen<br />

technischen und künstlerischen, gestalterischen<br />

Anspruch an den ausführenden<br />

Organisten, bietet daneben<br />

aber ein hochinteressantes Zeugnis<br />

originärer Orgelliteratur in einer<br />

Umbruchzeit zwischen vielen Einflüssen;<br />

Spät- und Neoromantik, langsam<br />

aufkommende Rückbesinnung auf<br />

barocke Satztechniken, frühes Entwicklungsstadium<br />

der ersten sog.<br />

„Orgelbewegung“.<br />

Das viersätzige Werk, bestehend aus<br />

den Sätzen „Trauerzug“, „Totentanz“,<br />

„Totenklage“ und „Verklärung“,<br />

durchweg von dichter, spannungsgeladener<br />

Atmosphäre, dabei in einer<br />

Tonsprache „auf dem Scheideweg“<br />

zwischen all den oben genannten Einflüssen<br />

verfasst, gerät in den ersten<br />

Sätzen stellenweise in die Nähe<br />

Mahlerscher Orchester-Trauermärsche<br />

(„einzigartig für einen deutschen<br />

Orgelkomponisten der 1920er-Jahre“<br />

(Vorwort)); der technisch anspruchsvollere<br />

Totentanz lebt von einer ihm<br />

angepassten Verwendung von Chromatik,<br />

während der letzte Satz eine<br />

Steigerung von leisen, mystischen<br />

Klängen bis hin zu vollgriffigen Tutti-<br />

Akkorden unter Einbeziehung des<br />

österlichen Graduales „Haec Dies“<br />

darstellt.<br />

Innerhalb der einzelnen Sätze werden<br />

nebeneinander spätromantische und<br />

französich-symphonische<br />

grundtönige Registrierungen sowie<br />

„hellere“, schon leicht „orgelbewegte“<br />

und Spalt- sowie Lückenregistrierungen<br />

(etwa 16', 4') verlangt.<br />

Das Suchen nach einer Synthese und<br />

die stilistische Grenzziehung machen<br />

das Werk als „Stil- und Zeitzeugen“<br />

interessant; die Thematik wiederum<br />

macht es für Gedenkgottesdienste<br />

und ähnliches attraktiv.<br />

Ein ausführliches, hoch informatives<br />

Vorwort gibt Aufschluss über Hoyers<br />

Leben und Werk <strong>im</strong> allgemeinen und<br />

dem herausgegebenen Werk <strong>im</strong> besonderen;<br />

auch die Disposition von<br />

Hoyers Ladegast-Orgel ist als Anhaltspunkt<br />

für adäquate Registrierungen<br />

beigefügt. Ideal ist ein mittelgroßes<br />

dre<strong>im</strong>anualiges Instrument; mit viel<br />

Geschick <strong>im</strong> Registrieren und tw. Um-<br />

Oktavieren ist auch eine Darstellung<br />

auf einer zwe<strong>im</strong>anualigen Orgel<br />

möglich.<br />

Krahforst<br />

Literaturhinweise<br />

27


Literaturhinweise<br />

Gustav Adolf Merkel (1827 – 1885) –<br />

Zwei leichte Orgelzyklen:<br />

12 Orgelstücke op. 102<br />

sowie 16 Orgelstücke „von mäßiger<br />

Schwierigkeit“ op. 179<br />

Dr. J. Butz-Verlag St. Augustin,<br />

Verlagnr. 1878<br />

Preis: 16,– €<br />

Alternativ zu den 9 dreisätzigen<br />

Orgelsonaten sowie den zwar einzeln<br />

stehenden, dafür aber etwas längeren<br />

Orgelfantasien Merkels sind in<br />

dieser Ausgabe meist leicht ausführbare<br />

Stücke kürzerer Spieldauer in<br />

zwei Zyklen zusammengefasst.<br />

Innerhalb ihres einheitlichen, durchweg<br />

romantischen Stiles vereinigen<br />

die Stücke verschiedene Charaktere<br />

bei verschieder lauter bzw. leiser Registrierung,<br />

so dass sie besonders für<br />

die Verwendung als Gebrauchsmusik<br />

(<strong>im</strong> edelsten Sinne) <strong>im</strong> Gottesdienst<br />

(Ein- und Auszug, Kommunion u. a.)<br />

geeignet sind und dazu durch ihre<br />

Einfachheit und Klarheit (ebenfalls <strong>im</strong><br />

edelsten Sinne) als Anregung zum<br />

Improvisieren <strong>im</strong> romantischen Stil<br />

(Frühstadium) verwendet werden<br />

können.<br />

Krahforst<br />

CDs<br />

J. S. Bach: Matthäus-Passion, BWV<br />

244 (Dir. Paul McCreesh)<br />

Archiv Produktion (Universal)<br />

Die Aufführungspraxis der geistlichen<br />

Vokalwerke Johann Sebastian Bachs<br />

hat sich <strong>im</strong> Laufe der vergangenen<br />

Jahrzehnte <strong>im</strong>mer wieder neuen Strömungen<br />

und Erkenntnissen unterworfen.<br />

Besonders jene Werke mit<br />

der Popularität der Matthäus-Passion<br />

sind in vielfältigster Weise interpretiert<br />

und eingespielt worden. Neben<br />

Faktoren wie Artikulation, Phrasierung,<br />

Dynamik und Agogik besteht<br />

der Hauptunterschied in der Größe<br />

der Chor- und Orchesterbesetzung,<br />

der Verwendung des Instrumentariums<br />

und der Auswahl der Solisten.<br />

Nikolaus Harnoncourt war es, der die<br />

Matthäus-Passion vor drei Jahrzehnten<br />

erstmalig unter Verwendung von<br />

Originalinstrumenten einspielte und<br />

so das Werk- und Klangverständnis<br />

nachhaltig beeinflusste. Bei der Frage<br />

um die Größe des Chores sind sich die<br />

meisten berühmten Bach-Interpreten<br />

heute zugunsten einer kleinen,<br />

kammermusikalischen Besetzung mit<br />

wenigen Sängern pro St<strong>im</strong>me erstaunlich<br />

einig.<br />

28


Joshua Rifkin und Andrew Parrott hingegen<br />

vertreten die These der solistischen<br />

Besetzung der St<strong>im</strong>men und<br />

argumentieren anhand von<br />

Notationsbefunden und diversen<br />

Aussagen Bachs. Diese Ausführungen<br />

stoßen in musikwissenschaftlichen<br />

Kreisen jedoch auf geteilte Meinungen.<br />

Hält die eine Seite diese These<br />

für haltlos und jeglicher historischer<br />

Realität entbehrend, so möchte die<br />

andere Seite den Argumentationsgang<br />

nachvollziehen können und<br />

sieht die historisch informierte Aufführungspraxis<br />

nun ein Stück näher<br />

am Ideal angekommen.<br />

Paul McCreesh, zum letzteren Kreis<br />

zählend, ist nun der erste und bislang<br />

einzige Dirigent, der sich <strong>im</strong> März<br />

2003 an die Einspielung der Matthäus-Passion<br />

in solistischer Chorbesetzung<br />

wagte. Das Projekt wurde<br />

in der Kathedrale von Roskilde (Dänemark)<br />

gemeinsam mit den Gabrieli<br />

Players und acht hervorragenden Solisten<br />

wie z. B. Deborah York, Magdalena<br />

Kozená, Mark Padmore und Peter<br />

Harvey verwirklicht.<br />

Die Resultate dieser Entscheidung<br />

sind beachtlich. Nicht nur die <strong>im</strong> liturgischen<br />

Kontext wichtige Textverständlichkeit<br />

erhöht sich, überhaupt<br />

wird der Gesamtklang der Passion<br />

transparenter und musikalisch<br />

differenzierter. Die solistische Besetzung<br />

der St<strong>im</strong>men spiegelt sich auch<br />

in der Wahl der Tempi wider. Die<br />

st<strong>im</strong>mliche Qualität der Solisten mit<br />

den damit verbundenen technischen<br />

Möglichkeiten erlaubt eine virtuosere<br />

Interpretation als man sie bislang<br />

hörte.<br />

Als weiteres Novum darf die Verwendung<br />

der großen historischen Barockorgel<br />

der Kathedrale von Roskilde als<br />

Continuo-Instrument erwähnt werden.<br />

So konnte die Dramaturgie zeitweise<br />

erheblich gesteigert werden. In<br />

besonderer Erinnerung ist dem Rezensenten<br />

das Organo Pleno des<br />

Orgelcontinuo bei dem<br />

doppelchörigen Stück Sind Blitze, sind<br />

Donner geblieben. Auch der Inhalt der<br />

Evangelisten-Rezitative konnte durch<br />

unterschiedliche Registrierungen in<br />

seiner Aussage hervorgehoben werden.<br />

Nun ist ja bekanntlich (fast) alles in<br />

der Musik eine Frage der persönlichen<br />

Empfindung und des Geschmacks.<br />

Der Eingangschor Kommt, ihr Töchter,<br />

helft mir klagen hat ein sehr beherztes,<br />

ja sogar tänzerisches Tempo; der<br />

darin verarbeitete Choral O Lamm<br />

Gottes, unschuldig mit der aufführungspraktischen<br />

Angabe Bachs<br />

Literaturhinweise<br />

29


Literaturhinweise<br />

„Sopr. In ripieno“ wird nur durch eine<br />

Sopranistin ausgeführt. Die Turbae-<br />

Chöre haben in solistischer Besetzung<br />

weniger Durchschlagskraft und verlieren<br />

etwas an Intensität, was aber<br />

durch genaue und wohlüberlegte Artikulationen<br />

wieder wettgemacht<br />

wird. Die Choräle sind meist sehr<br />

schnell musiziert, den Fermaten wird<br />

keine musikalische Relevanz zugesprochen.<br />

Etwas störend ist die nicht<br />

ganz akzentfreie Aussprache des<br />

deutschen Textes durch die Solisten<br />

und der Titel „St. Matthew Passion“<br />

auf dem Cover der CD.<br />

Alles in allem hat Paul McCreesh mit<br />

seiner Einspielung der Matthäus-Passion<br />

aber eine interessante, noch<br />

nicht da gewesene Interpretation aufgezeigt,<br />

die durchaus überzeugend<br />

erscheint. McCreesh sagt selbst:<br />

„Zweck der Übung ist nicht, eine wissenschaftliche<br />

Theorie zu beweisen,<br />

sondern den Leuten die Ohren zu öffnen<br />

für die fantastischen Möglichkeiten,<br />

die diese Art der Aufführung von<br />

Bachs Musik eröffnet.“ Bei dieser Aufnahme<br />

kommen viele positive Faktoren<br />

zusammen: ein Raum mit hervorragender<br />

Akustik, ein authentisches<br />

Instrumentarium, ausgezeichnete<br />

Solisten und eine beeindruckende<br />

Aufnahmetechnik, gepaart mit einer<br />

musikalisch durchgestalteten Interpretation<br />

bis ins kleinste – in dieser<br />

solistischen Besetzung auch hörbare-<br />

Detail.<br />

Daniel Beckmann<br />

Joseph Eybler: Die vier letzten Dinge<br />

Elisabeth Scholl – Markus Schäfer –<br />

Peter Kooij<br />

Rheinische Kantorei – Das kleine Konzert<br />

Hermann Max<br />

cpo 777 024-2<br />

LC 8492<br />

In einem Jubiläumsjahr ist es sicherlich<br />

angebracht, sich auch einmal mit<br />

dem kompositorischen Umfeld des<br />

gefeierten Meisters zu beschäftigen.<br />

Einer der engsten Freunde von W. A.<br />

Mozart war Joseph Ebyler, der in Wien<br />

als Kirchen- und Hofkapellmeister<br />

wirkte und dort sehr angesehen und<br />

erfolgreich war. Constanze Mozart<br />

hatte zunächst ihn mit der Vollendung<br />

des Requiems beauftragt, eine<br />

Arbeit, die vermutlich aus Respekt vor<br />

dem Werk nach anfänglichen Versuchen<br />

wieder abbrach. Mit dem Oratorium<br />

„Die vier letzten Dinge“, das in<br />

drei Teilen den Untergang der Welt,<br />

die Wiedererweckung der Toten, das<br />

30


Jüngste Gericht und die Errettung der<br />

Seligen schildert, vertonte er einen<br />

Stoff, mit dem sich bereits sein Lehrer<br />

Joseph Haydn, dem er ebenfalls<br />

freundschaftlich sehr eng verbunden<br />

war, beschäftigt hatte. Haydn hätte<br />

mit dieser Komposition einen Gegenpol<br />

zur Schöpfung gesetzt und sein<br />

oratorisches Schaffen zu einem Dreiklang<br />

aus Anfang, Schilderung des<br />

Lebens (Jahreszeiten) und Ende der<br />

Welt ergänzt, wenn er dazu noch gekommen<br />

wäre.<br />

Diese Aufgabe übernahm ein Jahr<br />

nach Haydns Tod Joseph Ebyler, ob<br />

aus eigenem Antrieb oder von anderen,<br />

vielleicht sogar von Haydn selbst<br />

dazu angeregt, ist unbekannt. Formale<br />

Parallelen zur Schöpfung sind die<br />

dreiteilige Anlage, eine fast identische<br />

zeitliche Ausdehnung, die lediglich<br />

um zwei zusätzliche Trompeten erweiterte<br />

Orchesterbesetzung und vor<br />

allem die gleichen drei Solost<strong>im</strong>men,<br />

die als handlungstragende Erzengel<br />

bzw. schuldbekennende Adam und<br />

Eva eingesetzt werden. Die lyrischen<br />

Arien und Duette stehen denen aus<br />

Haydns Oratorien noch sehr nahe.<br />

Dagegen entwickelt Eybler in den dramatischen<br />

Teilen (Rezitative, Chöre)<br />

eine deutlich in Richtung Romantik<br />

zeigende Ton- und Klangsprache, die<br />

in den reinen Orchestersätzen auch<br />

an Beethovens Symphonik erinnert.<br />

„Die vier letzten Dinge“ sind ein äußerst<br />

beeindruckendes Beispiel<br />

deutschsprachiger Oratorienkunst<br />

des 18./19. Jahrhunderts, das man den<br />

berühmten Vorgängerwerken<br />

Haydns durchaus an die Seite stellen<br />

sollte. Es ist der Komposition zu wünschen,<br />

dass sich ihr Bekanntheitsgrad<br />

bei Musikern und Publikum erheblich<br />

steigert, wozu die hervorragende Aufnahme<br />

von Hermann Max mit den<br />

Solisten Elisabeth Scholl, Sopran, Markus<br />

Schäfer, Tenor, Peter Kooij, Bass,<br />

der Rheinischen Kantorei und dem<br />

Orchester „Das kleine Konzert“ sicherlich<br />

ihren Beitrag leisten wird. Respektvolle<br />

Auseinandersetzung mit<br />

den Quellen sowie den klanglichen<br />

und musikalischen Gesetzmäßigkeiten<br />

der jeweiligen Entstehungszeit<br />

sind bei Hermann Max die gewohnten<br />

Voraussetzungen für lebendige<br />

Interpretationen alter Musik.<br />

Bei der Wiedergabe des Eybler-Oratoriums<br />

beeindruckt besonders die sehr<br />

ausgeprägte sprachliche Diktion, die<br />

von Solisten und Chor gleichermaßen<br />

gepflegt und vom Orchester adäquat<br />

unterstützt wird. Dies gibt vor allem<br />

Literaturhinweise<br />

31


Literaturhinweise<br />

den dramatischen Passagen ihren<br />

einzigartigen Ausdruck, ohne dass die<br />

tiefverwurzelte, manchmal beneidenswert<br />

kindliche Gläubigkeit, die<br />

aus dem ganzen Werk spricht und die<br />

Ebyler wohl mit Haydn gemeinsam<br />

hatte, verleugnet wird.<br />

Roland Krane<br />

W. A. Mozart<br />

Organ Works<br />

Martin Sander an der Metzler Orgel,<br />

Hopfgarten<br />

audite 97.484<br />

LC 04480<br />

Diese CD sammelt nicht nur die echten<br />

Orgelwerke Mozarts (zwei extrem<br />

kurze Versetten) und die Flötenuhrstücke,<br />

die sich einer recht großen Bekanntheit<br />

erfreuen, sondern auch einige<br />

Rekonstruktionen aus Werkfassungen<br />

anderer Besetzungen.<br />

Mit der 1998 gebauten Metzler-Orgel<br />

wählte Martin Sander eine Orgel, die<br />

wohl dem süddeutschen/österreichischen<br />

Klang entspricht aber auch die<br />

Erweiterungen insbesondere des<br />

Silbermann´schen Orgelbaustils beinhaltet.<br />

Mit ihrer leicht ungleichschwebenden<br />

Temperierung und ihrem<br />

atmenden Wind sorgt sie für<br />

sehr gute Bedingungen für Mozarts<br />

Musik.<br />

Dem Interpreten gelingt es, eine hervorragende<br />

Mischung als Virtuosität<br />

und österreichischem Charme zu finden,<br />

so daß jedes kleine und große<br />

Orgelwerk lebendig, abwechlungsreich<br />

und von mozartischer Spielfreude<br />

gezeichnet ist. Auch die Registrierungen<br />

(die <strong>im</strong> Booklet für jedes Stück<br />

einzeln aufgeführt sind) wirken absolut<br />

überzeugend.<br />

Die Aufnahme zeichnet sich durch<br />

große Durchsichtigkeit und ein ausgewogenes,<br />

rundes Klangbild aus, die<br />

sowohl die Orgel als auch die Musik<br />

von Mozart hervorragend zur Geltung<br />

bringt.<br />

Wer also noch keine Mozart-Orgelwerke<br />

<strong>im</strong> Schrank stehen hat, bekommt<br />

mit dieser CD technisch und<br />

interpretatorisch eine tolle Aufnahme.<br />

Gregor Schwarz<br />

Wurlitzer – Legende in Dur und Moll<br />

Bernd Wurzenrainer an der Fleiter-<br />

Wurlitzerorgel<br />

Psallite CD 60471<br />

LC 00698<br />

Wer sich brennend auch für kuriose<br />

Randgebiete des Orgelbaus interes-<br />

32


siert oder einfach nur mal ausspannen<br />

möchte, ohne dabei auf echten<br />

Orgelklang zu verzichten, ist mit dieser<br />

CD bestens bedient. Die Wurlitzer<br />

Unit-Organ, Style D, 2/6, wurde 1924<br />

erbaut und zunächst in einem vornehmen<br />

Restaurant in Los Angeles<br />

aufgestellt, Später ging sie in Privatbesitz<br />

über und fand, nachdem in 75<br />

Jahren ihres Bestehens keinerlei Änderungen<br />

an der Disposition vorgenommen<br />

wurden, ihren jetzigen<br />

Standort in der Orgelbauwerkstatt<br />

Friedrich Fleiter in Münster. Hier ist<br />

sie nicht nur optischer Anziehungspunkt<br />

für alle Kunden und Besucher<br />

der Firma, sondern wird auch in regelmäßigen<br />

Konzerten einem breiten<br />

Publikum vorgeführt. Die Multiplex-<br />

Orgel enthält neben Registern, die<br />

aus romantischen Dispositionen bekannt<br />

sind, ein reichhaltiges melodisches<br />

Schlagwerk sowie spezielle<br />

Spielhilfen und Effekte (Pferdehufe,<br />

Wellenschlag, Alarmglocke u. v. m.),<br />

die den ursprünglichen Zweck der Serienproduktion<br />

als Begleitinstrument<br />

zu Stummfilm-Vorführungen erkennen<br />

lassen.<br />

Bernd Wurzenrainer hat sich neben<br />

seiner Tätigkeit als Jazz-Musiker auf<br />

das Spielen von Theater-Pfeifen-Orgeln<br />

spezialisiert und u. a. weltweit<br />

an den bedeutendsten erhaltenen<br />

Wurlitzer-Orgeln konzertiert. In der<br />

vorliegenden Aufnahme bietet er einen<br />

Querschnitt aus Operette, Musical<br />

und Schlager, der von Johann<br />

Strauß bis Andrew Lloyd-Webber<br />

reicht und den speziellen Charme dieses<br />

Instrumentes sehr gut zur Geltung<br />

bringt.<br />

Roland Krane<br />

Literaturhinweise<br />

33


Berichte und Nachrichten<br />

Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Die Bildungstage für <strong>Kirchenmusik</strong><br />

standen in diesem Jahr ganz <strong>im</strong> Zeichen<br />

des 250. Geburtstages von Wolfgang<br />

Amadeus Mozart. Die ca. 30<br />

Teilnehmer, die sich Anfang Januar in<br />

der katholischen Akademie Schwerte<br />

zusammen gefunden hatten, studierten<br />

in vielen intensiven Chorproben<br />

unter der Leitung der RKM Franz-Josef<br />

Breuer, Hartwig Diehl und Gregor<br />

Schwarz die Missa brevis F-Dur, KV<br />

192, und das Offertorium<br />

„Misericordias domini“ aus der Salzburger<br />

Zeit des Jubilars ein. Erstmals<br />

mündete die Chorarbeit der Bildungstage<br />

in eine öffentliche Aufführung,<br />

die am Vorabend von „Erscheinung<br />

des Herrn“ <strong>im</strong> Rahmen einer<br />

Eucharistiefeier in der Schwerter<br />

Pfarrkirche St. Marien stattfand. Hierbei<br />

wirkten die Solisten Dorothée<br />

Burkert, Sopran, Beat Duddeck, Altus,<br />

Nils Giebelhausen, Tenor und Olaf<br />

Tetampel, Bass mit, das Ensemble Le<br />

nuove musiche (Detmold) musizierte<br />

auf historischen Instrumenten.<br />

Historische Aufführungspraxis stand<br />

auch <strong>im</strong> Mittelpunkt eines Vortrages<br />

von RKM Johannes Krutmann, der<br />

sich vor allem mit Besetzungs- und<br />

Aufstellungsfragen <strong>im</strong> Salzburger<br />

Dom z. Zt. Mozarts beschäftigte.<br />

Entstehungs- und Aufführungsgeschichte<br />

der der bekannten Werke<br />

Mozarts für automatisch spielende<br />

Orgeln waren das Thema von RKM<br />

Jörg Kraemer. Eindrucksvolle Hörbeispiele<br />

bot er nicht nur aus der CD-<br />

Konserve sondern auch live auf einigen<br />

Exemplaren aus „seinem“ Orgelmuseum<br />

in Borgentreich dar.<br />

Darüberhinaus gab er wertvolle Tipps<br />

für die Interpretation der besprochenen<br />

Werke auf modernen Orgeln.<br />

Hartwig Diehl und Gregor Schwarz<br />

stellten in ihren Vorträgen eine Übersicht<br />

über die Klaviersonaten und die<br />

Symphonien Mozarts vor.<br />

Eine Vorführung des Filmes „Amadeus“<br />

und die gut auf das Tagungsthema<br />

und allgemeine Interessen der<br />

anwesenden <strong>Kirchenmusik</strong>er-Kundschaft<br />

abgest<strong>im</strong>mte Notenausstellung<br />

des Pr organo – Verlages rundeten<br />

das Programm ab. Dessen<br />

Reichhaltigkeit hinderte viele Unentwegte<br />

nicht daran, auch noch die langen<br />

Abende in der Akademie musikalisch<br />

zu gestalten und sich mit Hilfe<br />

einer – ganz <strong>im</strong> Sinne der Tagung –<br />

aufführungspraktisch korrekten<br />

34


Gitarrenbegleitung sängerisch zu betätigen.<br />

Roland Krane<br />

kirchenmusikalische Ausbildung am<br />

Dortmunder Konservatorium mit<br />

dem A-Examen ab.<br />

1. Preis für Maryam Haiawi bei<br />

„Jugend musiziert“<br />

Die junge Organistin Maryam Haiawi<br />

aus Siegen hat <strong>im</strong> Bundeswettbewerb<br />

„Jugend musiziert“ in der<br />

Kategorie Orgel, Altersgruppe V (Jahrgang<br />

1989) mit 23 Punkten einen 1.<br />

Preis erspielt. Sie n<strong>im</strong>mt zur Zeit am<br />

C-Kurs in der Region Siegerland-Südsauerland<br />

teil. Orgellehrer ist Franz-<br />

Josef Breuer. In der Kategorie Klavier<br />

vierhändig wurde sie gemeinsam mit<br />

Marie Karoline Bahrendt aus<br />

Niederdielfen mit 20 Punkten und<br />

einem 3. Preis ausgezeichnet.<br />

Chorleiter und Organist Josef<br />

Hoffmann feierte 90. Geburtstag<br />

Der Dortmunder Chorleiter und Organist<br />

Josef Hoffmann hat vor wenigen<br />

Tagen seinen 90. Geburtstag gefeiert.<br />

Geboren in Peckelshe<strong>im</strong> bei Warburg<br />

in einem musikalischen Elternhaus,<br />

begann Josef Hoffmann 1932 das Studium<br />

der <strong>Kirchenmusik</strong> in Aachen.<br />

Sechs Jahre später schloss er seine<br />

Schon 1936 versah er in Dortmund<br />

den Organistendienst in St. Antonius<br />

und Herz Jesu (Hörde). Für fünf<br />

Sonntagsmessen und zwei Andachten<br />

erhielt er damals in St. Antonius<br />

monatlich 60 Mark, in Hörde aufgrund<br />

der zahlenmäßig geringer<br />

Dienste <strong>im</strong>merhin 16 Mark. Mit diesem<br />

Gehalt mussten Wohnung, Lebensunterhalt<br />

und Studium finanziert<br />

werden.<br />

Nach der Rückkehr aus dem Krieg<br />

wurde er 1946 hauptamtlicher Chorleiter<br />

und Organist an der Dortmunder<br />

Liebfrauenkirche. Dort stellte er<br />

einen Chor zusammen, der zunächst<br />

nur aus Frauen bestand. Später kamen<br />

auch Herren dazu. Jetzt konnten<br />

in der Kapelle des Johannes-Hospitals<br />

Gregorianik, vierst<strong>im</strong>mige Motetten<br />

und Messen erklingen. Gemeinsam<br />

mit dem damaligen Pfarrer der Gemeinde<br />

stand Josef Hoffmann als<br />

Handlanger be<strong>im</strong> Wiederaufbau der<br />

Liebfrauenkirche auf dem Baugerüst.<br />

Im Rahmen des in Dortmund seit<br />

1904 bestehenden<br />

Dekanatsverbandes entwickelte Josef<br />

Hoffmann eine rege Arbeit in der<br />

Berichte und Nachrichten<br />

35


Berichte und Nachrichten<br />

Weiterbildung und Betreuung der<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>er. Das erste große<br />

Dekanatsfest der Kirchenchöre des<br />

Dekanatsverbandes Dortmund-Mitte<br />

fand 1951 unter seiner Leitung statt,<br />

weitere große Chortreffen folgten.<br />

1968 wurde Josef Hoffmann in die<br />

<strong>Kirchenmusik</strong>kommission des <strong>Erzbistum</strong>s<br />

<strong>Paderborn</strong> berufen; er leitete sie<br />

von 1973 bis 1980.<br />

Josef Hoffmann war auch als Komponist<br />

tätig. Neben vielen Chorsätzen,<br />

die er für seinen Liebfrauenchor<br />

schrieb, sind die Motetten „Assumpta<br />

est Maria“ und der „Lobgesang des<br />

S<strong>im</strong>eon“ sowie die „Messe zu Ehren<br />

der Gottesmutter“ für Chor und<br />

Streichquartett zu erwähnen; für den<br />

„<strong>Paderborn</strong>er Anhang“ zum „Gotteslob“<br />

schrieb er einige Begleitsätze mit<br />

Vor- und Nachspielen.<br />

Schwerpunkte seiner Konzerttätigkeit<br />

an der Orgel waren die Werke von<br />

Buxtehude, Böhm, Bach, Mendelssohn,<br />

Reger und französischer Komponisten.<br />

Zuhörer schätzten an seinen<br />

Interpretationen „Präzision,<br />

Werktreue, Zurückhaltung und Ehrfurcht<br />

vor den Komponisten“. Sie<br />

standen <strong>im</strong> Mittelpunkt seines Vortrags,<br />

niemals aufdringliche Individualität.<br />

„Josef Hoffmann hat sich um<br />

die <strong>Kirchenmusik</strong> in Dortmund und<br />

<strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong> sehr verdient<br />

gemacht“, heißt es von Seiten des<br />

Dekanatsverbandes der katholischen<br />

Kirchenchöre Dortmund-Mitte zum<br />

Wirken Josef Hoffmanns.<br />

Neuer Dekanatskirchenmusiker für<br />

das Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />

Daniel Beckmann (*1980) studierte<br />

bei Gerhard Weinberger (Orgel) und<br />

Tomasz A. Nowak (Improvisation) an<br />

der Hochschule für Musik in Detmold.<br />

2005 legte er dort die Diplomprüfung<br />

<strong>im</strong> Konzertfach Orgel mit Auszeichnung<br />

und das A-Examen für <strong>Kirchenmusik</strong><br />

mit Auszeichnungen in Orgel<br />

und Orgel<strong>im</strong>provisation ab. Anschließend<br />

wurde er in den Aufbaustudiengang<br />

„Konzertexamen“ aufgenommen,<br />

den er voraussichtlich <strong>im</strong><br />

kommenden Jahr abschließen wird.<br />

Zahlreiche Meisterkurse ergänzen<br />

diese Ausbildung.<br />

Nach frühen Erfolgen bei „Jugend<br />

musiziert“ auf Landes- und Bundesebene<br />

wurde Beckmann 2005 als Finalist<br />

des 30. Deutschen Musikwettbewerbs<br />

in Berlin mit einem Stipendium<br />

des Deutschen Musikrats ausgezeichnet.<br />

Seitdem ist er Mitglied der<br />

36


„Bundesauswahl Konzerte Junger<br />

Künstler“ und verfolgt eine rege<br />

Konzerttätigkeit <strong>im</strong> In- und Ausland.<br />

Sein breit gefächertes Repertoire<br />

umfasst Werke aller Stilepochen vom<br />

Frühbarock bis hin zur Moderne. Ein<br />

besonderer Schwerpunkt liegt dabei<br />

auf der Interpretation der Werke Joh.<br />

Seb. Bachs und dessen Zeitgenossen.<br />

Diese Arbeit wird auch durch die<br />

Gründung und künstlerische Leitung<br />

des Vokalensembles „Deutsche Vocal-<br />

Concertisten“ dokumentiert.<br />

Darüber hinaus unterrichtet<br />

Beckmann künstlerisches Orgelspiel<br />

als Assistent von Prof. Weinberger an<br />

der Hochschule für Musik in Detmold.<br />

Seit Januar 2006 ist er<br />

Dekanatsmusiker für das Dekanat<br />

<strong>Paderborn</strong> mit Dienstsitz an Sankt<br />

Johannes Baptist in <strong>Paderborn</strong>-<br />

Wewer. Gleichzeitig wurde ihm die<br />

künstlerische Leitung des Orgelzyklus<br />

an der dortigen neuen Rieger-Orgel<br />

übertragen. In dieser Funktion löst er<br />

Herrn Dr. Paul Thissen ab, unter dessen<br />

Leitung bereits zahlreiche international<br />

gefeierte Organisten wie z. B.<br />

Olivier Latry, Edgar Krapp, Ben van<br />

Oosten und Wolfgang Seifen zu hören<br />

waren.<br />

Neuer Dekanatskirchenmusiker für<br />

das Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />

Mark Ehlert wurde 1973 in Arnsberg<br />

geboren. Nach dem Ablegen des C-<br />

Examens <strong>im</strong> Jahr 1990 bei Gustav<br />

Biener und Heinz Niehaus und des<br />

Abiturs am Gymnasium der Stadt<br />

Meschede (1992) begann er 1993 in<br />

Regensburg das Studium der <strong>Kirchenmusik</strong><br />

an der „Fachakademie für katholische<br />

<strong>Kirchenmusik</strong> und Musikerziehung“,<br />

das er 1997 mit der mit der<br />

„Staatlichen Musikreifeprüfung in<br />

katholischer <strong>Kirchenmusik</strong> B“<br />

abschloss.<br />

Während der Studienzeit in Regensburg<br />

leitete er den „Liederverein Regensburg-Stadtamhof<br />

von 1848“ und<br />

war außerdem Organist und Chorregent<br />

an St. Johann in Diesenbach/<br />

Opf. Dazu kam die Mitwirkung in der<br />

„Domkapelle Stuttgart“.<br />

Von 1998 bis 2000 studierte er an der<br />

„Hochschule für Künste Bremen“ <strong>im</strong><br />

Fachbereich „Alte Musik“ mit dem<br />

Hauptfach Orgel bei Harald Vogel.<br />

Hieran schloss sich seit 2001 das Aufbaustudium<br />

<strong>Kirchenmusik</strong> A an<br />

(Künstlerisches Orgelspiel bei Hans<br />

Ola Ericsson, Chorleitung Friederike<br />

Woebcken, Liturgisches Orgelspiel bei<br />

Berichte und Nachrichten<br />

37


Berichte und Nachrichten<br />

Martin Böcker), das 2004 beendet<br />

wurde. Es folgten noch vier Semester<br />

<strong>im</strong> Studiengang „Generalbass“ bei<br />

Carsten Lohff.<br />

Seit dem Jahr 2004 ist er <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />

der Gemeinden Mariä H<strong>im</strong>melfahrt<br />

und St. Walburga in Meschede.<br />

Darüber hinaus arbeitet er als<br />

Continuo-Spieler mit der „Capella<br />

Cantorum Berlin“, dem „Sächsischen<br />

Vokalensemble Dresden“, dem<br />

„Tölzer Knabenchor“ und am Bremer<br />

Dom bei zahlreichen Konzerten und<br />

Aufnahmen zusammen.<br />

4. Orgel-Exkursion „Kevelaer“<br />

am 22. 4. 2006<br />

Am 22. April war es wieder so weit:<br />

Unter Schirmherrschaft der Propstei-<br />

Gemeinde Dortmund startete unter<br />

der Leitung von Ernst Haubner die 4.<br />

Orgel-Excursion in folge, diesmal<br />

nach Kevelaer, dem grössten Wallfahrtsort<br />

Nordeuropas.<br />

50 Orgelfreunde jeden Alters waren<br />

auf der seit Monaten ausverkauften<br />

Reise mit von der Partie.<br />

Der Besuch zur Einst<strong>im</strong>mung begann<br />

in der Beichtkapelle des Wallfahrtortes<br />

bei einem Choralamt. (Instrument<br />

Seifert II/12/P von 1984).<br />

Der offizielle Beginn war in der<br />

Kerzenkapelle. Nach der Erklärung<br />

des Instruments, Seifert (II/35/P von<br />

1843/1190), brachte Herr Lehnen Bach<br />

und französische Literatur zu Gehör.<br />

Schön zu hören, wie der Interpret das<br />

Instrument mit Leon Boellmann´s<br />

„Suite gothique“ op. 25 vorstellte.<br />

Kevelaer ist und bleibt ein Schmuckstück<br />

romantischer Klangkunst mit<br />

seinen Seifert-Orgeln am Niederrhein.<br />

Immer wieder interessant war zu hören,<br />

als Herr Lehnen über die Geschichte<br />

und die Möglichkeiten der<br />

Orgeln sprach.<br />

Das dritte Instrument des Tages war<br />

in der St. Antonius-Kapelle die kleine<br />

Orgel Seifert (II/13/P) von 1987. Passend<br />

zum Instrument hörten wir hier<br />

das Concerto d-moll BWV 596 (nach<br />

Vivaldi).<br />

Polnische Orgelmusik auf der grossen<br />

Orgel in St. Antonius, Seifert (III/24/P)<br />

stellte der junge Warschauer Künstler<br />

Michal Markuszewski vor.<br />

„Fast 2 Generationen einer künstlichen<br />

Aufteilung Europas in 2<br />

Hemisphären und ihre gewaltsame,<br />

nahezu totale Trennung durch den<br />

„eisernen Vorhang“ haben genügt,<br />

um eine über Jahrhunderte gewach-<br />

38


sene Einheit in den verschiedensten<br />

Lebensbereichen nachhaltig zu stören<br />

oder gar zu zerstören. In Bezug auf<br />

die Orgelmusik hat diese Teilung<br />

dazu geführt, dass etwa ein Komponist<br />

und Orgelvirtuose wie Felix<br />

Nowowiejski, der zu seiner zeit in<br />

ganz Europa bekannt war, dessen<br />

Werke in den Zentren des Musiklebens<br />

wie Paris, London oder Berlin<br />

gedruckt und aufgeführt wurden, <strong>im</strong><br />

ehemaligen Westen heute nahezu<br />

vergessen ist. Der „eiserne Vorhang“<br />

war ja nicht nur eine politisch-geographische<br />

Grenze, sondern auch<br />

eine sprachliche und kulturelle Barriere<br />

schlechthin. Am Beispiel der polnischen<br />

und auch der übrigen osteuropäischen<br />

Orgelmusik wird konkret<br />

erkennbar, was das bedeutet: Musik,<br />

die nicht gedruckt wird und damit<br />

nicht gespielt wird, existiert praktisch<br />

nicht, weder <strong>im</strong> Gedächtnis noch in<br />

den Herzen der Menschen.<br />

(Quelle: Handbuch Orgelmusik,<br />

Bärenreiter-Verlag, Kassel)“<br />

Viele namhafte Organisten sind von<br />

den beiden Seifert-Orgeln in St. Antonius<br />

begeistert. Der nächste<br />

Besichtigungspunkt des ereignisreichen<br />

Tages war der Besuch der Orgelbau-Werkstatt<br />

Romanus Seifert. Der<br />

Intonateur des Hauses, Herr Sage, hat<br />

es gekonnt verstanden, in humorvoller<br />

Weise die Entstehung einer<br />

Seifert-Orgel zu schildern.<br />

Als kleines „Danke schön“ gab es CDs<br />

der Seifert-Orgel von 1915 aus St. Paul<br />

in Köln.<br />

Dieses Instrument stand ursprünglich<br />

in St. Aposteln und war lange in Köln<br />

neben der Domorgel das zweitgrösste<br />

in der Stadt. Die Einspielung entstand<br />

anlässlich der Hundertjahr-Feier von<br />

St. Paul 2006, an der Orgel Frau Aya<br />

Yoshida. Abschluss und Höhepunkt<br />

der Exkursion war natürlich in der<br />

Marien-Basilika mit der grossen<br />

Seifert-Orgel (IX/124/P) von 1904 plus<br />

Fernwerk.<br />

Ein eindrucksvolles Improvisationskonzert<br />

vom Basilika-Organisten,<br />

Herrn Lehnen verabschiedete die Gesellschaft.<br />

10 000 Pfeifen versetzen den weiten<br />

und hohen Raum in Schwingung <strong>im</strong><br />

Pianiss<strong>im</strong>obereich sowie <strong>im</strong> Fortiss<strong>im</strong>o.<br />

Gutgelaunt ging es zurück nach Dortmund<br />

mit der Erinnerung an einen<br />

großen „kirchenmusikalischen“ Tag.<br />

Ernst Haubner<br />

Berichte und Nachrichten<br />

39


Weiterbildungsveranstaltungen<br />

Liturgiegesang: „Sieben mal am Tag singe ich dein Lob“ (Psalm 119) – ein Tag<br />

<strong>im</strong> Wechsel von gesungenem Gebet und musikalischer Arbeit<br />

Zielgruppe: Interessierte Sängerinnen und Sänger<br />

Ort: Marienkirche Witten<br />

Zeit: Samstag, 23.09.2006, 09.30 bis 17.00 Uhr<br />

Thematik: Theorie und Praxis des Stundengebetes<br />

Referenten: Franz-Josef Breuer, Wolfgang Hohmann, Roland Krane, Christian<br />

Vorbeck<br />

Termine<br />

Erneuerte Tageszeitenliturgie<br />

Zielgruppe: –Priester, die über wichtige und inzwischen vielfach bewährte Impulse<br />

zu einer erneuerten Tageszeitenliturgie informiert werden<br />

möchten.<br />

–Nebenberuflich kirchenmusikalisch tätige Personen, die an den<br />

vielfältigen musikalischen Gestaltungsmöglichkeiten einer erneuerten<br />

Tageszeitenliturgie interessiert sind.<br />

Ort: Erzbischöfliches Priesterseminar, <strong>Paderborn</strong><br />

Zeit: Donnerstag, 12. Oktober 2006, 9.30 Uhr bis<br />

Samstag, 14. Oktober 2006, 14.00 Uhr<br />

Thematik: Der Kurs bietet Priestern gleichermaßen wie kirchenmusikalisch tätigen<br />

Personen ohne entsprechenden berufsqualifizierenden<br />

Abschluss grundsätzliche Informationen, praktische Anregungen<br />

und sehr konkrete Übungsmöglichkeiten. Praxisnahe Materialien,<br />

welche die Umsetzung in der Gemeinde erleichtern, liegen bereit.<br />

Da gerade die Musik, d. h. Unterstützung durch die Orgel und die<br />

Beteiligung von Männern und Frauen als Kantoren in diesen Gottesdiensten<br />

eine große Bedeutung hat, liegt eine gemeinsame Beschäftigung<br />

von Priestern und Musikern mit dieser Thematik nahe.<br />

Leitung: Pfr. Dr. Dr. Markus Jacobs, Bielefeld<br />

40


Referenten: Prof. Dr. Markus Eham, Gröbenzell<br />

Lehrstuhl für Liturgik (Universität Eichstätt)<br />

Dr. Paul Thissen, <strong>Paderborn</strong><br />

Leiter des Referats <strong>Kirchenmusik</strong> <strong>im</strong> Erzbischöflichen Generalvikariat,<br />

<strong>Paderborn</strong> und Lehrbeauftragter für Musikwissenschaft und<br />

Deutschen Liturgiegesang an der Universität <strong>Paderborn</strong>/Musikhochschule<br />

Detmold<br />

Workshop für Chorleiter/innen<br />

St<strong>im</strong>mbildung und Körperarbeit mit Alexandertechnik<br />

Zielgruppe: Chorleiter/innen und alle Interessierten<br />

Ort: Propstei Clarholz, Propsteihof 24, 33442 Herzebrock-Clarholz (Infos<br />

über Anfahrt etc. Unter www.propstei-clarholz.de)<br />

Zeit: Samstag, 16. September 2006, 10.00 – 18.00 Uhr<br />

Thematik: Praktische Übungen für sich und den Chor; Funktionalität des Instruments<br />

„St<strong>im</strong>me“; Möglichkeiten der Alexandertechnik für Gesang<br />

und Dirigieren; weitere Infos über Alexandertechnik unter<br />

www.alexander-technik.biz<br />

Referenten: Dorothée Burkert, Mezzosopranistin, freischaffende Gesangspädagogin,<br />

www.d-burkert.de , Annette Brockgreitens, Studium der<br />

Theaterwissenschaft, Alexandertechnik-Ausbildung u. a. in San<br />

Francisco, Wirkungskreis in Berlin und OWL<br />

Kosten: 10,00 € (für Mittagessen; Kaffee und Instrumentenversicherung)<br />

Termine<br />

Interpretationskurs an der neuen Goll-Orgel in Hamm<br />

Zielgruppe: Haupt- und nebenberufliche <strong>Kirchenmusik</strong>er/innen, Studierende<br />

Ort: Liebfrauenkirche Hamm<br />

Zeit: Dienstag, 3. Oktober 2006, 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr<br />

Thematik: Werke von Mendelssohn, Karg-Elert und Vierne<br />

Die neue Goll-Orgel (III/52) bildet eine hervorragende Grundlage, die<br />

Werke der o. a. Komponisten zu interpretieren. Zu den Kompositio-<br />

41


Referent:<br />

Kosten:<br />

nen Karg-Elerts gibt es eine Werkauswahl des Referenten, die bei<br />

Interesse zugeschickt wird. Vor allem die Orgelwerke Viernes bieten<br />

mit den 24 Stücken <strong>im</strong> freien Stil, der Messe basse, den Symphonien<br />

und den Fantasiestücken eine reiche Auswahl unterschiedlichster<br />

Schwierigkeitsstufen. Im Referentenkonzert um 20.00 Uhr gibt es<br />

zudem die Möglichkeit, die gewonnenen Eindrücke zu intensivieren.<br />

Prof. Stefan Engels (Leipzig)<br />

10,– Euro<br />

Termine<br />

Forum Kinderchor<br />

Zielgruppe: Interessierte Chorleiterinnen und Chorleiter (auch angehende) mit<br />

ausgewählten Sängerinnen und Sängern (3-5 pro Chor), Teilnehmer/innen<br />

der C-Kurse der Erzdiözese <strong>Paderborn</strong>.<br />

Marlies Buchmann, Aachen, Chor- und Gesangspädagogin leitet<br />

unter Assistenz der <strong>Kirchenmusik</strong>erin Helga Lange und der <strong>Kirchenmusik</strong>er<br />

Dieter Moers und Hartwig Diehl das chorpraktische Seminar.<br />

Ein Kinderchor aus ausgewählten Sängerinnen und Sängern<br />

sowie der Kinderchor PIKKOLO der St. Johannesgemeinde, Nehe<strong>im</strong><br />

stehen für die praktische Arbeit bereit.<br />

Ort: Arnsberg-Nehe<strong>im</strong>, St. Johannes<br />

Zeit: Samstag, 9. September 2006, 10.00 – 18.30 Uhr<br />

Kosten: 10,00 € (incl. Mittagessen und Kaffee)<br />

Orgelbau<br />

Zielgruppe: Alle Interessierten<br />

Ort: St. Andreas, Soest-Ostönnen<br />

Zeit: Samstag, 28. Oktober 2006, 10.00 – 13.00 Uhr<br />

Thematik: Die gotische Orgel in der St. Andreas Kirche in Soest-Ostönnen. Unter<br />

dem Titel „Historische Orgeln in der Erzdiözese <strong>Paderborn</strong>“ werden<br />

ausgewählte charakteristische Instrumente aus verschiedenen<br />

Epochen <strong>im</strong> Rahmen eines Workshops vorgestellt, ihre Besonder-<br />

42


heiten erläutert und ihre Handhabung anhand praktischer Beispiele<br />

veranschaulicht. Als nächstes Instrument steht die Gotische Orgel<br />

in Soest-Ostönnen auf dem Programm, deren Restaurierung Ende<br />

2003 durch die Firma Rowan West (Altenahr) fertiggestellt wurde.<br />

Auf dem Programm stehen neben der klanglichen Vorführung einige<br />

Fragen zur Restaurierungsproblematik aber auch praktische Problemstellungen<br />

bezüglich der Verwendung einer historischen Orgel<br />

mit angehängtem Pedal <strong>im</strong> liturgischen Alltag.<br />

Referenten: Jörg Kraemer und Johannes Krutmann<br />

Orgel<strong>im</strong>provisation <strong>im</strong> Gottesdienst<br />

Zielgruppe: C-Kurs-Teilnehmer und -absolventen, alle Interessierten<br />

Termin: Freitag, 8. September 2006 (17.00) – Sonntag, 10. September 2006<br />

(13.00 Uhr)<br />

Ort: Witten, St. Franziskus<br />

Referenten: Peter Wagner, Christian Vorbeck, Markus Breker<br />

Themen:<br />

Architektur und Formen in der Improvisation<br />

Concerto, Rondo, Ostinato<br />

Concerto: Prinzip des alternierenden Tutti und Ripieno, thematisch-motivische<br />

Arbeit mit der musikalischen Idee; Rondo: Prinzip des wiederkehrenden Themas,<br />

freie Weiterentwicklung der musikalischen Idee; Ostinato: Prinzip des sich wiederholenden<br />

Motivs, Fortführung der darüber liegenden musikalischen Idee<br />

Termine<br />

Gemeindebegleitung<br />

Choräle, Gesänge, Kehrverse, Psalmen,<br />

erweiterte Satztechniken<br />

Choräle, Gesänge: Einführung in stilistische Merkmale der jeweiligen Epochen;<br />

Kehrverse, Psalmen: Einführung in verschiedene Begleitmodelle; erweiterte<br />

Satztechniken; Loslösung vom Prinzip des Generalbasses (Chromatik, Diatonik,<br />

Mixturklänge, Modi nach Messiaen)<br />

43


Mozart goes organ<br />

„Von“ und „Wie“ Mozart<br />

Verwendung mozartscher Themen, Stilkopien alla Mozart<br />

Die wunderbare Welt der Akkorde<br />

Aufbau von Akkorden, Akkordfamilien, Kadenzen und Trugschlüsse, harmonische<br />

Ostinati und Akkordpatterns, Mixturklänge und Klangflächen, „Messiaen“,<br />

Harmonik crossover<br />

Anmeldungen zu allen Veranstaltungen<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat, Referat <strong>Kirchenmusik</strong>, Domplatz 3,<br />

33098 <strong>Paderborn</strong>, Tel. 05251/125-1455;<br />

eMail: rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Termine<br />

Neue C-Kurse<br />

Im Herbst beginnen wieder neue C-Kurse. Info-Material ist über das Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />

und die Dekanatskirchenmusiker erhältlich. Die Termine für die Aufnahmeprüfungen<br />

erfragen Sie bitte bei den Dekanatskirchenmusikern.<br />

Geistliche Musik <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

Hoher Dom<br />

Domkonzerte mit Chormusik<br />

Freitag, 15. September 19.30 Uhr Antonin Dvorak (1841 – 1904)<br />

Stabat Mater<br />

Ingrid Schmidthüsen, Sopran<br />

Annette Markert, Alt<br />

Stefan Rügamer, Tenor<br />

Klaus Mertens, Bass<br />

Domkantorei <strong>Paderborn</strong> und Herren des<br />

Domchores <strong>Paderborn</strong><br />

Kammerphilharmonie Kaiserpfalz<br />

Leitung: Domkapellmeister Theodor Holthoff<br />

44


Sonntag, 12. November, 16.00 Uhr<br />

Der Gregorianische Choral und seine<br />

mehrst<strong>im</strong>migen Vertonungen <strong>im</strong> Kirchenjahr<br />

Domchor <strong>Paderborn</strong><br />

Leitung: Domkapellmeister<br />

Theodor Holthoff<br />

Donnerstag, 7. November, 16.30 Uhr Das <strong>Paderborn</strong>er Gesangbuch von 1609<br />

Präsentationskonzert<br />

Choralschola der Abteien Marienmünster<br />

und Corvey<br />

Domchor <strong>Paderborn</strong><br />

Leitung: Hans Hermann Jansen und<br />

Theodor Holthoff<br />

Dienstag, 19. Dezember<br />

25 Jahre Domkantorei<br />

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)<br />

Weihnachtsoratorium BWV 248<br />

Kantaten IV-VI<br />

Domkantorei <strong>Paderborn</strong> und Herren des<br />

Domchores <strong>Paderborn</strong><br />

Kammerphilharmonie Kaiserpfalz<br />

Leitung: Domkapellmeister<br />

Theodor Holthoff<br />

Termine<br />

Angelus-Matinéen<br />

30 Minuten Orgelmusik an den Domorgeln – Eintritt frei<br />

Jeden Samstag (Ausnahme: NRW-Sommerferien) findet <strong>im</strong> Hohen Dom ein<br />

Mittagsgebet (Angelus) mit einem Domkapitular statt; anschließend wird 30<br />

Minuten Orgelmusik an den Domorgeln angeboten. Interpret ist bis auf wenige<br />

Ausnahmen Gereon Krahforst. Der Eintritt ist frei.<br />

45


Orgelkonzerte <strong>im</strong> Hohen Dom zu <strong>Paderborn</strong> während des 2. Halbjahres 2006<br />

Montag, 10. Juli, 19.30 Uhr<br />

216. Orgelkonzert<br />

Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong><br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

Montag, 7. August, 19.30 Uhr<br />

217. Orgelkonzert<br />

Domorganist Norbert Richtsteig, Aachen<br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

Termine<br />

Montag, 11. September, 19.30 Uhr<br />

218. Orgelkonzert<br />

Studierende der Orgelklasse von Gereon Krahforst der Hochschule für Musik<br />

und Theater in Hannover<br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

Montag, 9. Oktober, 19.30 Uhr<br />

220. Orgelkonzert<br />

Prof. Daniel Roth, Paris<br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

Freitag, 27. Oktober, 19.30 Uhr<br />

Konzert mit Trompete und Orgel<br />

Innerhalb des Internationalen Orgelfestivals Westfalen-Lippe<br />

Künstlerische Leitung: Prof. Tomasz Adam Nowak, Detmold/Münster<br />

Peter Mönkediek, Köln, Trompete<br />

Domorganist Gereon Krahforst, <strong>Paderborn</strong>, Orgel<br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

46


Montag, 6. November, 19.30 Uhr<br />

221. Orgelkonzert<br />

Kathedralmusiker Matthias Mück, Magdeburg<br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

Montag, 4. Dezember, 19.30 Uhr<br />

222. Orgelkonzert<br />

Domorganist Albert Schönberger, Mainz<br />

Eintritt: € 6,- bzw. € 4,-<br />

Sonntag, 31. Dezember, 19.30 Uhr<br />

Silvesterkonzert mit Gereon Krahforst<br />

„Weihnachtliche Orgelmusik deutscher Domorganisten“<br />

Eintritt frei<br />

Dom zu Minden<br />

Bach-Zyklus: Das Orgelwerk<br />

jeweils 18.00 Uhr<br />

6. Juli 2006 Orgelmesse<br />

3. August 2006 Lob und Dank I<br />

7. September 2006 Lob und Dank II<br />

5. Oktober 2006 Bitte und Vertrauen<br />

2. November 2006 Sterben und Ewiges Leben<br />

7. Dezember 2006 Advent<br />

Christian Vorbeck, Witten<br />

Eintritt frei<br />

Termine<br />

Samstag, 9. September 2006, 21.00 und 23.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Rendevouz francaise<br />

Domorganist Peter Wagner<br />

47


Samstag, 4. November 2006, 18.15 Uhr<br />

Instrumentalkonzert Horn und Orgel<br />

Armin Schmack – Solohornist des Sinfonieorchesters Koblenz<br />

Gisberg Wüst, Neuwied – Orgel<br />

Eintritt 10,00 € / erm. 7,00 €<br />

Freitag, 30. Dezember 2006, 18.00 Uhr<br />

Weihnachtskonzert<br />

Domchor Minden, Jugendkantorei am Dom<br />

Chor St. Paulus (Ltg. Günter Brummundt)<br />

Chor St. Ansgar (Ltg. Gabriele Kubetzki)<br />

Mindener Posaunenquartett (Ltg. Ulrich Hempen)<br />

Gesamtleitung und Orgel: Peter Wagner<br />

Eintritt: 5,00 € / erm. 3,00 €<br />

Termine<br />

Samstag, 31. Dezember 2006, 22.30 Uhr<br />

Festliches Silvesterkonzert<br />

Stefan Ruf – Solotrompeter der Staatsoper Bremen<br />

Peter Wagner – Orgel<br />

Eintritt: 10,00 € / erm. 7,00 €<br />

MUSIK IM ADVENT<br />

Dienstag, 5. Dezember 2006, 19.30 – 21.00 Uhr<br />

Haus am Dom<br />

Vortrag<br />

„Was Sie noch nicht über unsere Adventlieder wussten...II“<br />

Referent: Peter Wagner<br />

Eintritt frei<br />

48


Samstag, 9. Dezember 2006, 17-18.00 Uhr, Haus am Dom<br />

Offenes Adventssingen<br />

für jung und alt, groß und klein<br />

Leitung: Peter Wagner<br />

Eintritt frei<br />

Samstag, 16. Dezember 2006, 17.00 Uhr, Dom<br />

Adventskonzert<br />

Christiane Pesendorfer – Gesang<br />

Annette Hempen – Querflöte<br />

Peter Wagner – Orgel<br />

Eintritt: 10,00 € / erm. 7,00 €<br />

16. Internationaler Orgelzyklus<br />

Samstag, 7. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />

Gereon Krahforst<br />

Samstag, 14. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />

Rut Alexandru, Bukarest<br />

Samstag, 21. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />

Peter Wagner, Minden<br />

Termine<br />

Samstag, 28. Oktober 2006, 18.15 Uhr<br />

Prof. Elisabeth Ullmann, Wien<br />

Eintritt: 7,00 € / erm. 4,00 €<br />

Orgeltage in Lippstadt<br />

Sonntag, 20.08.2006, 19.30 Uhr<br />

St.. Josef Bad Waldliesborn<br />

Die Orgelwelt um W. A. Mozart<br />

An der Orgel: Johannes Tusch<br />

49


Montag, 28.08.2006, 19.30 Uhr<br />

Hoher Dom zu <strong>Paderborn</strong><br />

Faszination Orgel<br />

Orgelvorführung durch Domorganist Gereon Krahforst<br />

Sonntag, 03.09.2006, 20.00 Uhr<br />

St. Ida Herzfeld<br />

Orgelkonzert<br />

Michael Markuszewski, Warschau<br />

Mittwoch, 06.09.2006, 16.30 Uhr<br />

St. Marien Lippstadt<br />

Pachelbel, Grünberger, Alcock<br />

An der Orgel: Johannes Tusch<br />

Termine<br />

Sonntag, 10.09.2006, 9.00 Uhr<br />

St. Martinus Hörste<br />

125 Jahre: Gemeinde Hörste<br />

Festgottesdienst<br />

Michael Haydn: Missa brevis<br />

Capella vocalis Lippstadt<br />

Mittwoch, 13.09.2006, 16.30 Uhr<br />

St. Marien Lippstadt<br />

Buxtehude, J. G. Walter, Mendelssohn<br />

An der Orgel; Thomas Beile, Lippetal<br />

Sonntag, 17.09.2006, 20.00 Uhr<br />

St. Martinus Hörste<br />

Jubiläen zum Jubiläum<br />

Komponisten mit runden Gedenktagen zum 125jährigen Ortsjubiläum<br />

Sonntag, 24.09.2006, 16.00 Uhr<br />

St. Joh. Evangelist Bad Westernkotten<br />

aus Anlass der Orgelweihe vor 10 Jahren<br />

Musik für Orgel solo und Orgel plus<br />

50


Propsteikirche Dortmund<br />

Sonntag, 10. September, 19.30 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

DKM Roland Krane (Soest)<br />

(u. a. M. Reger; „Halleluja, Gott zu loben“)<br />

Sonntag, 08. Oktober, 19.30 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Prof. Dr. Eva-Maria Houben (Krefeld)<br />

Freitag, 03. November, 19.30 Uhr<br />

5. Dortmunder <strong>Kirchenmusik</strong>tage<br />

Mozart-Konzert<br />

(u. a. „Missa brevis et solemnis in C“, KV 220 („Spatzenmesse“)<br />

Propsteikirchenchor,<br />

Elisabeth Wilfart, Sopran<br />

Propsteiensemble<br />

Ltg. RKM Wolfgang Hohmann<br />

Mittwoch, 06. Dezember, 19.30 Uhr<br />

Chorkonzert<br />

Das <strong>Paderborn</strong>er Gesangbuch von 1609<br />

Ltg. Hans-Hermann Jansen,<br />

Termine<br />

Sonntag, 17. Dezember<br />

Orgelkonzert<br />

DKM Wolfgang Hohmann<br />

(u. a. Pierre Cochereau „Improvisierte Symphonie“ 1963)<br />

St. Johannes Baptist, Attendorn<br />

Samstag, 25. November, 19.00 Uhr<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem<br />

Mit dem Kammerchor Plettenberg<br />

Leitung: Gerhard Strub<br />

51


Sonntag, 3. Dezember, 16.30 Uhr<br />

Konzert mit dem Mainzer Domchor<br />

Leitung: Prof: Breitschaft<br />

Sonntag, 10. Dezember, 16.30 Uhr<br />

Adventskonzert mit dem Franziskus-Chor und dem Kinderchor Piccolino<br />

Leitung: Helga Lange<br />

St. Joseph, Siegen-Weidenau<br />

Sonntag, 10. September, 18.00 Uhr<br />

„Siegener Orgelwochen 2006“<br />

Eröffnungskonzert<br />

Termine<br />

Freitag, 15. September, 19.30 Uhr<br />

„Siegener Orgelwochen 2006“<br />

„Mozart und die <strong>Kirchenmusik</strong>“<br />

Vortrag von Dr. Paul Thissen, <strong>Paderborn</strong><br />

Montag, 2. Oktober, 20.00 Uhr<br />

Siegener Orgelnacht<br />

Es musizieren Organisten aus der Region<br />

Sonntag, 5. November, 18.00 Uhr<br />

Chor- und Orgelkonzert<br />

Requiem für Chor, Solisten und Orgel<br />

von Malcom Archer (*1952)<br />

Kammerchor Weidenau<br />

Sonntag, 10. Dezember, 18.00 Uhr<br />

Adventskonzert<br />

Kammerchor Weidenau<br />

Gabriel Isenberg und Franz-Josef Breuer, Orgel<br />

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1. Orgelherbst <strong>im</strong> Dekanat Sundern<br />

Montag, 16. 10. 2006, 19.00 Uhr<br />

St. Johannes Kirche Sundern<br />

An der Sauer-Orgel: Andreas Liesbald, Arnsberg<br />

Montag, 06. 11. 2006, 19.00 Uhr<br />

St. Martinuskirche Sundern-Hellefeld<br />

An der Wiggering-Orgel: Wolfgang Blome, Sundern<br />

Montag, 20. 11. 2006, 19.00 Uhr<br />

Christkönigkirche Sundern<br />

An der Klais-Orgel: Gerd We<strong>im</strong>ar, Arnsberg<br />

Montag, 27. 11. 2006, 19.00 Uhr<br />

St. Nikolaus Sundern-Hagen<br />

An der Bensmann-Orgel: Organisten aus dem Dekanat Sundern<br />

Freitag, 01. 12. 2006, 19.00 Uhr<br />

St. Marien, Sundern-Hachen<br />

An der Wiggering-Orgel: Daniel Beckmann, <strong>Paderborn</strong><br />

Termine<br />

Liebfrauenkirche Hamm<br />

Sonntag, 27. August 2006, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse<br />

Kirchensonaten von W. A. Mozart<br />

Ensemble „La Finetta“<br />

Donnerstag, 28. September 2006, 19.00 Uhr<br />

Festmesse zur Ewigen Anbetung<br />

Motetten von Michael Haydn und W. A. Mozart<br />

Kirchenchor Liebfrauen<br />

53


Sonntag, 01. Oktober 2006, 11.00 Uhr<br />

Orgelweihe<br />

Werke von J. S. Bach, Mendelssohn, Vierne u. a.<br />

An der neuen Goll-Orgel: Johannes Krutmann<br />

15.00Uhr: Orgelführung durch die Orgelbauer der Fa. Goll<br />

17.00Uhr: Orgelkonzert mit Domorganist Gereon Krahforst<br />

19.00Uhr: Orgelmesse mit DKM Johannes Krutmann<br />

Dienstag, 3. Oktober 2006, 19.30 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Termine<br />

Samstag, 7. Oktober 2006, 18.00 bis 23.00 Uhr<br />

Orgelnacht: „...in organo et choro“<br />

18.00 Uhr: Henri Nibelle: „Messe héroique de Jeanne d’Arc“<br />

für Bariton, Chor, Trompeten und Orgel<br />

Kirchenchor Liebfrauen, Mendener Kantorei<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

19.30 Uhr: Orgelpunkt<br />

Gerhard Blum (Köln)<br />

20.30 Uhr: Felix Mendelssohn-Bartholdy: „Te Deum“<br />

Vokalsolisten, Mendener Kantorei, Bach-Chor Hagen<br />

Leitung: Johannes Krutmann<br />

21.15 Uhr: Orgelpunkt<br />

Ansgar Wallenhorst (Ratingen)<br />

22.15 Uhr: Orgelpunkt<br />

Gianluca Libertucci (Rom)<br />

Sonntag, 29. Oktober 2006, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse<br />

Samstag, 25. November 2006, 18.00 Uhr<br />

W. A. Mozart: Missa C-Dur<br />

Verica Smolenicki (Sopran), Wolfgang S<strong>im</strong>ons (Altus), Nils Giebelshausen<br />

(Tenor), Markus Knoblauch (Bass), Kirchenchor Liebfrauen<br />

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Sonntag, 26. November 2006, 19.00 Uhr<br />

Orgelmesse zum Christkönigsfest<br />

Donnerstag, 30. November 2006, 19.00 Uhr<br />

Rorate-Messe bei Kerzenlicht<br />

Kirchensonaten von W. A. Mozart<br />

Ensemble „La Finetta“<br />

Donnerstag, 07. Dezember 2006, 19.00 Uhr<br />

Rorate-Messe zum Hochfest „Mariä Empfängnis“<br />

Petr Eben: Proprium „Gaudens gaudebo“<br />

Cappella vocale Liebfrauen<br />

Donnerstag, 14. Dezember 2006, 19.00 Uhr<br />

Rorate-Messe<br />

Ensemble „Hoquetus“<br />

Donnerstag, 21. Dezember 2006, 19.00 Uhr<br />

Rorate-Messe<br />

Kirchenchor Liebfrauen<br />

Cappella instrumentale Liebfrauen<br />

Sonntag, 24. Dezember 2006, 18.00 Uhr<br />

Christmette<br />

Kirchenchor Liebfrauen und seine Solisten<br />

Weihnachtsresponsorien von Michael Haydn<br />

Sonntag, 31. Dezember 2006, 23.15 Uhr<br />

Nocturne zum Jahreswechsel<br />

Cappella vocale Liebfrauen<br />

Termine<br />

St. Johannes Baptist, Nehe<strong>im</strong><br />

Sonntag, 11. Juni 2006, 17.00 Uhr<br />

„Singet dem Herrn ein neues Lied“<br />

Lutz Czech, Obertongesang<br />

55


Freitag, 1. September 2006, 20.00 Uhr<br />

Toccata Open Air, II<br />

Kantor Hartwig Diehl an der Sauer-Orgel der St. Johanneskirche<br />

Blechbläser der Bremer Philharmoniker<br />

Sonntag, 17. September 2006, 16.30 Uhr<br />

Der Dom zu Nehe<strong>im</strong> – Kultur- und Baugeschichte<br />

Ausstellung und Wandelkonzert mit „epoca Barocca“<br />

Sonntag, 5. November 2006, 16.30 Uhr<br />

Chorkonzert<br />

mit dem Forum Vocale, Köln<br />

Sonntag, 26. November 2006, 16.30 Uhr<br />

Konzert zum Abschluss des Kirchenjahres<br />

Kantorei an St. Johannes Baptist, Solisten<br />

Termine<br />

Alle Konzerttermine sind <strong>im</strong> Jahresprogramm Resonanz 2006 ausgedruckt.<br />

Aktuell informiert Sie auch das Internet: www.st-johannes.nehe<strong>im</strong>.de<br />

St. Martinus, Bigge<br />

Alle Termine der „Geistlichen Musik an St. Martinus“ können Sie <strong>im</strong> Internet<br />

nachlesen: www.geistliche-abendmusik-bigge.de<br />

(Programm, Wissenswertes über die Künstler, Kritiken der vergangenen<br />

Konzerte).<br />

56


St. Nicolai Lippstadt<br />

Freitag, 8. September 2006, 20.00 Uhr<br />

„Crossover Bach und Mozart“<br />

Saxophon- und Orgelkonzert<br />

Bearbeitung von Werken von J. S. Bach und W. A. Mozart<br />

„Quintessence“, Saxophon-Quintett<br />

Harduin Boeven, Orgel<br />

Freitag, 24. November 2006, 20.00 Uhr (Probensaal)<br />

„Let´s praise the Lord!“<br />

Gospelkonzert<br />

Bernadette Grawe, Gesang<br />

Ekkehard Schoeps, Klavier<br />

Wolfgang Brosche, Sprecher<br />

Freitag, 8. Dezember 2006, 20.00 Uhr<br />

Adventlich-weihnachtliches Konzert<br />

Vokal- und Orgelkonzert<br />

SMS – Soester Madrigal Syndikat<br />

Ensemble Cadenza<br />

Harduin Boeven, Orgel<br />

Termine<br />

Dienstag, 12. Dezember 2006, 20.00 Uhr<br />

„Bereite dich Zion...“<br />

Vokal- und Orgelkonzert<br />

Schüler der Gesangsklasse von Friederike Vomhof-Surrey<br />

Harduin Boeven, Orgel<br />

Nähere Informationen zu diesen Konzerten und über<br />

Gottesdienstgestaltungen finden Sie unter www.musik-in-st-nicolailippstadt.de<br />

57


St. Clemens, Rheda-Wiedenbrück<br />

Freitag, 07. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Emy Abo (Osaka/Berlin), Sopran<br />

Kumiko Yamada (Kyoto/Berlin), Trompete<br />

Florian Wilkes (Berlin), Orgel<br />

Freitag, 14. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Andreas Schneider (Herford), Oboe<br />

N. N., Orgel<br />

Freitag, 21. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Daniel Schmahl (Berlin), Corno da Caccia, Flügelhorn, Trompete<br />

Tobias Berndt (Berlin), Orgel<br />

Termine<br />

Freitag, 28. Juli 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Allessandro Bianchi (Lugano), Orgel<br />

Freitag, 04. August 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Roland Muhr (Fürstenfeldbruck), Orgel<br />

Freitag, 11. August 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Polina Balva (St. Petersburg), Sopran<br />

Emanuele Cardi (Salerno), Orgel<br />

Freitag, 18. August 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Henrik Alinder (Leksand/Schweden), Orgel<br />

58


Freitag, 25. August 2006, 18.30 Uhr<br />

Orgelmusik zum Feierabend<br />

Adalbert Walczak (Stadtlohn), Saxophon<br />

Christoph Grohmann (Rheda-Wiedenbrück), Orgel<br />

Geistliche Abendmusik<br />

Jeweils am ersten Freitag <strong>im</strong> Monat um 18.30 Uhr in den Monaten September<br />

2006 bis Mai 2007<br />

Rhedaer Orgeltage<br />

In der Woche vom 21. bis 29. Oktober 2006<br />

St. Martinus, Olpe<br />

Samstag, 23. September 2006, 18 Uhr<br />

Festmesse mit dem Quartettverein Hünsborn, Leitg. Kunibert Koch<br />

Sonntag, 12. November 2006, 16.30 Uhr<br />

Oratorium „Elias“ (Mendelssohn-Bartholdy)<br />

Junge Sinfonie Köln<br />

Chor Cantamus, Kierspe<br />

Termine<br />

Sonntag, 12. November 2006, 9.30 Uhr<br />

Orgelsolomesse B-Dur (Haydn)<br />

Sonntag, 03. Dezember 2006, 16.30 Uhr<br />

Weihnachtsoratorium (Bach)<br />

Kammerchor Olpe, Ltg. Dietmar Schneider<br />

Samstag, 16. Dezember 2006, 18 Uhr<br />

Gregorianischer Choral und Motetten zur Adventszeit<br />

mit dem Amsterdamer „Ensemble Raphael“<br />

Silvester, 31. Dezember 2006, 18 Uhr<br />

Musik für 2 Trompeten und Orgel<br />

von Vivaldi u. a.<br />

59


Sonntag, 28. Januar 2007, 17 Uhr<br />

Geistliches Konzert<br />

„Voices St. Martinus“, St. Martinus-Chor<br />

Leitung Dieter Moers<br />

St. Lambertus, Castr0p<br />

Johann Sebastian Bach:<br />

Das Orgelwerk 2006 – geordnet nach dem Kirchenjahr<br />

Christian Vorbeck (Witten) an der Eisenbarth-Orgel<br />

www.christianvorbeck.de<br />

Alle Konzerte um 19 Uhr<br />

Termine<br />

6. August - Lob & Dank I<br />

3. September - Lob & Dank II<br />

1. Oktober - Vertrauen & Bitte<br />

5. November - Sterben & Ewiges Leben<br />

3. Dezember - Advent<br />

Johanniskirche, Witten<br />

Johann Sebastian Bach:<br />

Das Orgelwerk 2006 – geordnet nach dem Kirchenjahr<br />

Christian Vorbeck (Witten) an der Paschen-Orgel<br />

www.christianvorbeck.de<br />

Alle Konzerte um 16 Uhr<br />

6. August - Lob & Dank I<br />

3. September - Lob & Dank II<br />

1. Oktober - Vertrauen & Bitte<br />

5. November - Sterben & Ewiges Leben<br />

3. Dezember - Advent<br />

60


St. Marien, Hagen<br />

Donnerstag, 06. Juli 2006, 18.00 Uhr<br />

Messe a 4 voci da cappella, M xv, 59<br />

von Claudio Monteverdi (1567-1643)<br />

Donnerstag, 03. August 2006, 18.00 Uhr<br />

Geistliche Arien von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />

Donnerstag, 31. August 2006, 18.00 Uhr<br />

Messe á la Congréation des Dames auxiliatrices de l’Immaculée Conception von<br />

Charles Gounod (1818-1893) für Chor und Orgel<br />

Donnerstag, 05. Oktober 2006, 18.00 Uhr<br />

Windhaager Messe von Anton Bruckner (1824-1896)<br />

für Chor, zwei Hörner und Orgel<br />

Donnerstag, 02. November 2006, 18.00 Uhr<br />

Mass for Five Voices (1594)<br />

von William Byrd (1543-1623)<br />

Donnerstag, 30. November 2006, 18.00 Uhr<br />

Missa brevis in G, KV 140<br />

von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)<br />

für Chor, Soli und Orchester<br />

Termine<br />

Termine und Informationen: www.st-marien-hagen-mitte.de<br />

St. Patrokli, Soest<br />

Sonntag, 09. Juli 2006, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Roland Krane spielt Werke von Johann Pachelbel, Wolfgang Amadeus Mozart<br />

und Robert Schumann<br />

61


Sonntag, 06. August 2006, 12.00 Uhr<br />

Orgelmatinee<br />

Peter Huneke<br />

Sonntag, 17. September 2006, 17.00 Uhr<br />

Chor-Orchesterkonzert<br />

Wolfgang Amadeus Mozart: Missa Solemnis in C, KV 337,<br />

Vesperae solennes de Confessore, KV 339, u. a.<br />

Gerburg Krapf-Lumpe, Sopran<br />

Birgit Görgner, Alt<br />

Martin B. Müller, Tenor<br />

Dieter Mohme, Bass<br />

St. Patrokli-Domchor<br />

Soester Kammerorchester<br />

Leitung: Roland Krane<br />

Termine<br />

Sonntag, 05. November 2006<br />

Matinee in der Krypta<br />

Nadja Dust, Sopran<br />

Roland Krane, Truhenorgel<br />

Sonntag, 26. November 2006, 11.00 Uhr<br />

Hochamt am Christkönigssonntag<br />

Wolfgang Amadeus Mozart; Missa in C – Krönungsmesse – KV 317<br />

Gerburg Krapf-Lumpe, Sopran<br />

Birgit Görgner, Alt<br />

Martin B. Müller, Tenor<br />

Dieter Mohme, Bass<br />

St. Patrokli-Domchor<br />

Soester Kammerorchester<br />

Leitung: Roland Krane<br />

62


Heilig Kreuz, Soest<br />

Sonntag, 01. Oktober 2006, 10.45 Uhr<br />

Orgelmatinee<br />

Absolventen des C-Kurses spielen ihr Prüfungsprogramm<br />

St. Johannes Baptist, <strong>Paderborn</strong>-Wewer<br />

Dienstag, 12. September 2006<br />

Benefizkonzert zugunsten eines Brasilien-Projekts<br />

Klaus Mertens, Bass<br />

N.N., Orgel<br />

10. ORGELZYKLUS<br />

Sonntag, 22. Oktober 2006, 17.00 Uhr<br />

Beatrice-Maria und Gerhard Weinberger, Orgel<br />

Symphonische Tänze bearbeitet für vier Hände und vier Füße<br />

Sonntag, 29. Oktober 2006, 17.00 Uhr<br />

Daniel Beckmann, <strong>Paderborn</strong><br />

Sonntag, 05. November 2006, 17.00 Uhr<br />

Johannes Tusch, Lippstadt<br />

Termine<br />

Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />

Hans-Eberhard Roß, Memmingen<br />

Dritter Adventssonntag, 17. Dezember 2006, 17.00 Uhr<br />

Chor- und Orchesterkonzert<br />

Kirchenchor Wewer, ein Projektorchester und Solisten<br />

Leitung: Daniel Beckmann<br />

Zweiter Weihnachtstag, 26. Dezember 2006, 10.00 Uhr<br />

Kirchenchor Wewer<br />

Leitung: Daniel Beckmann<br />

63


Heilig Geist, Bielefeld<br />

Sonntag, 03. September 2006, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert mit Angela Amodio, Bari, Italien<br />

Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />

Geistlich festliches Konzert<br />

Bläserquintett mit Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters der<br />

Stadt Bielefeld<br />

Werke von J. S. Bach, Händel, Purcell u. a.<br />

Abtei, Marienmünster<br />

Termine<br />

Sonntag, 23. Juli 2006, 16 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Prof. Martin Lücker, Frankfurt/M.<br />

Zum Abschluss des Interpretationskurses „Forum Abtei“ zu Bach´s Orgelmusik<br />

und der französischen Schule<br />

Kursgebühr: 50,– € zzgl. ÜN und Verpflegung<br />

Anmeldungen bitte <strong>im</strong> Büro der Musikfreunde<br />

Freitag, 28. Juli 2006, 20 Uhr<br />

Die Bach-Nacht 2006<br />

Gustav Leonhardt, Amsterdam<br />

Innerhalb des Internationalen Orgelfestivals (IOF) der Stiftung Westfalen-<br />

Initiative<br />

Frank Löhr, Klavier<br />

Sonntag, 13. August 2006, 16 Uhr<br />

zum 878. Weihetag der Kirche und des Klosters am 15. 08. 2006<br />

Ave Maria<br />

Geistliche Musik von Dietrich Buxtehude<br />

Eranos-Ensemble für Alte Musik<br />

64


Sonntag, 17. September 2006, 16 Uhr<br />

Chor- und Orchesterkonzert<br />

Werke von Jan Dismas Zelenka<br />

Vokalensemble Brakel<br />

Kammerorchester<br />

Leitung: Matthias Koch<br />

29. September – 03. Oktober 2006<br />

Gregorianik-Seminar<br />

Humilitas – Von der Demut<br />

Leitung: Hans Hermann Jansen<br />

Kursgebühr: 150,– € zzgl. ÜN und Verpflegung<br />

Anmeldungen bitte <strong>im</strong> Büro der Musikfreunde<br />

Für die folgenden zwei Konzerte gelten andere Eintrittspreise: 20,– €,<br />

erm. 15,– €<br />

Samstag, 11. November 2006, 20 Uhr<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Hohe Messe in h-moll<br />

Vokalsolisten<br />

Bergedorfer Kammerchor<br />

Ahrensburger Kammerorchester<br />

Leitung: Frank Löhr<br />

Termine<br />

Freitag, 08. Dezember 2006, 20 Uhr<br />

Johann Sebastian Bach<br />

Weihnachtsoratorium Teil I-III<br />

Vokalsolisten<br />

Vokalensemble Südniedersachsen<br />

Barockorchester „Le nuove musiche“<br />

Leitung: KMD Friedhelm Flamme<br />

65


Dienstag, 26. Dezember 2006 , 15 Uhr<br />

Das traditionelle Weihnachtskonzert<br />

Gregorianik-Schola Marienmünster-Corvey<br />

Vokal- und Instrumentalsolisten<br />

Chor und Orchester der Abteikirche<br />

Leitung: Hans Hermann Jansen<br />

Sonntag, 31. Dezember 2006, 20 Uhr<br />

Silvesterkonzert<br />

Texte und Musik zum Jahresausklang<br />

Termine<br />

Infos und Reservierungen:<br />

Gesellschaft der Musikfreunde<br />

der Abtei Marienmünster e. V.<br />

St.-Omer-Str. 50, D-32756 Detmold<br />

Tel.: +49 (0) 5231 23493<br />

Fax.: +49 (0) 5231 6166032<br />

e-mail: info@musikfreunde.org<br />

www.musikfreunde.org<br />

Die Konzerte werden in Zusammenarbeit mit der Kath. Kirchengemeinde<br />

St. Jakobus von Marienmünster veranstaltet.<br />

Der Eintritt beträgt 12,– € (mit Ermäßigung) und für Mitglieder der<br />

Musikfreunde 10,– €.<br />

St. Martinus, Olsberg Bigge<br />

Sonntag, 03. September 2006, 17.00 Uhr<br />

Konzert für Trompete und Orgel<br />

Peter Mönkediek, Trompete, Gijsbert van Schoonhoven, Orgel<br />

Sonntag, 01. Oktober 2006, 17.00 Uhr<br />

Orgelkonzert<br />

Etienne Walhain, Belgien<br />

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Sonntag, 12. November 2006, 17.00 Uhr<br />

Chorkonzert zum Patrozinium<br />

Vokalensemble „pro musica“<br />

Sonntag, 10. Dezember 2006<br />

Konzert für Tenor und Orgel<br />

Martin Bastian, Tenor, Klaus Stehling, Bass<br />

Weitere Informationen unter http://www.geistliche-abendmusik-bigge.de<br />

Termine<br />

67


Neue Orgeln <strong>im</strong> <strong>Erzbistum</strong> <strong>Paderborn</strong><br />

St. Lambertus, Castrup-Rauxel<br />

Im großen Kirchenraum der St. Lambertus Kirche in Castrop-Rauxel stand bis<br />

zum Orgelneubau lediglich eine Chororgel mit 13 Registern zur Verfügung, die<br />

1987 von der Fa. Stockmann gebaut wurde.<br />

Im September 2005 konnte eine neue Orgel auf der großen Westempore verwirklicht<br />

werden. Der Klang dieser Orgel sollte an die französische Romantik angelehnt<br />

sein. Dazu trägt die reichhaltige Palette der Grundst<strong>im</strong>men und Zungen<br />

bei. Die französischen Registerbezeichnungen suggerieren jedoch stärker den<br />

Typus einer symphonisch-romantischen Orgel, als er tatsächlich vorhanden ist.<br />

Die stilistische Anlehnung geht hier nicht den Weg der Stilkopie, sondern möchte<br />

eine vielfältige und modulationsfähige Klanggestaltung verwirklicht wissen.<br />

So steht dem Spieler eine ausdrucksvolle, moderne Orgel zur Verfügung, die in<br />

der Mehrschichtigkeit der Klänge jedoch nicht eklektizistisch wirkt.<br />

Auffallend ist die Charakteristik der horizontalen Trompete, die vom zweiten<br />

Manual angespielt wird und sich mild in den Gesamtklang integriert.<br />

Disposition:<br />

Orgeln<br />

1. MANUAL: Hauptwerk (C-a’’’)<br />

Bourdon 16'<br />

Principal 8'<br />

Flûte harmonique 8'<br />

Cor de nuit 8'<br />

Prestant 4'<br />

Flûte conique 4'<br />

Doublette 2'<br />

Mixtur 5f 2'<br />

Trompette 8'<br />

Z<strong>im</strong>belstern<br />

2. MANUAL: Positiv (C-a’’’)<br />

Bourdon 8'<br />

Salicional 8'<br />

Prestant 4'<br />

Flûte douce 4'<br />

Nazard<br />

2 2 /3'<br />

Flageolett 2'<br />

Tierce<br />

1 3 /5'<br />

Plein jeu 3-4f<br />

1 1 /3'<br />

Trompette en chamade 8'<br />

Cromorne 8'<br />

Tremplant<br />

68


3. MANUAL: Schwellwerk (C-a’’’)<br />

Corno dolce 16'<br />

Diapason 8'<br />

Flûte traversière 8'<br />

Gambe 8'<br />

Voix céleste 8'<br />

Flûte octaviante 4'<br />

Octavin 2'<br />

Plein jeu 3-4f<br />

2 2 /3'<br />

Cor anglais 16'<br />

Trompette harmonique 8'<br />

Hautbois 8'<br />

Clairon 4'<br />

Tremplant<br />

PEDAL (C-f’):<br />

Kontrabaß 16'<br />

Subbaß 16'<br />

Quinte<br />

10 2 /3'<br />

Octavbaß 8'<br />

Flûte 8'<br />

Suavial 4'<br />

Bombarde 16'<br />

Trompete 8'<br />

Koppeln: II-I, III-I, III-II, I-P, II-P, III-P<br />

mechanische Spieltraktur,<br />

elektrische Registertraktur mit Setzerkombination<br />

Erbaut 2005 von der Firma Eisenbarth, Passau<br />

Sachberatung:<br />

RKM Johannes Krutmann, Hamm<br />

(Beauftragter für den Orgelbau)<br />

RKM Dieter Moers, Olpe<br />

Orgeln<br />

Herz-Jesu Kirche, Iserlohn-Grüne<br />

Die neugotische Herz-Jesu Kirche in Grüne verfügt über zwei Emporen. Während<br />

die Vorgängerorgel bis 2005 auf der rechten Seitenempore stand, konnte<br />

<strong>im</strong> Jahr des 100-jährigen Bestehens der Kirche auf der großen rückwärtigen Empore<br />

die neue Orgel geweiht werden. Dabei wurden einige Register der alten<br />

Orgel übernommen (gekenntzeichnet durch *). Bemerkenswert an der neuen<br />

69


Orgel ist die exzellente Wirkung des Schwellwerkes, die durch die Wirkung der<br />

durchkoppelnden Subkoppel noch erheblich verstärkt wird und dem Instrument<br />

mit 23 Registern trotz seiner mittleren Größe eine große Klanglichkeit <strong>im</strong><br />

grundtönigen Bereich verleiht.<br />

Disposition:<br />

Orgeln<br />

1. MANUAL: Hauptwerk (C-g’’’)<br />

Bordun 16'<br />

Prinzipal 8'<br />

Gedackt 8' *<br />

Oktave 4'<br />

Koppelflöte 4'<br />

Quinte<br />

2 2 /3'<br />

Superoktave 2'<br />

Mixtur 4f<br />

1 1 /3'<br />

Trompete 8'<br />

PEDAL (C-f’):<br />

Subbass 16' *<br />

Oktavbass 8'<br />

Gedacktbass 8'<br />

Choralbass 4'<br />

Posaune 16'<br />

2. MANUAL: Schwellwerk (C-g’’’)<br />

Rohrbordun 8'<br />

Gamba 8'<br />

Prinzipal 4'<br />

Traversflöte 4'<br />

Nasard<br />

2 2 /3'<br />

Waldflöte 2' *<br />

Terz 1 3 /5' *<br />

Sifflöte 1'<br />

Oboe 8'<br />

Tremulant<br />

Manualkoppel II-I, Subkoppel II-II (durchkoppelnd), Pedalkoppel I, Pedalkoppel II<br />

Feste Kombination: Choralforte (als Tritt)<br />

Mechanische Schleifladen, mechanische Registertraktur<br />

Erbaut 2005 von der Fa. Stockmann, Werl<br />

Sachberatung:<br />

RKM Johannes Krutmann, Hamm (Beauftragter für den Orgelbau)<br />

70


St. Petrus, Schwerte-Westhofen<br />

Der Besucher, der die St. Petrus Kirche in Westhofen zum ersten Mal betritt,<br />

wird überrascht sein, denn statt eines konventionellen Kirchenraumes, den man<br />

von der Außensicht der Kirche erwartet, empfängt ihn ein sehr individuell und<br />

modern gestalteter Innenraum. Der 1955 begonnene Kirchbau wurde 1972 nach<br />

Entwürfen des Aachener Architekten Prof. Dr. Haas (der auch die Kath. Akademie<br />

in Schwerte entworfen hat) neu gestaltet. Nach einer provisorischen<br />

Walcker-Serienorgel, die bis zum Orgelneubau auf der Empore stand, fand die<br />

neue Orgel ihren Platz ebenerdig vor der eigentlichen Empore. Neben dem<br />

Hauptprospekt besitzt sie auch einen rückwärtigen Prospekt aus Holzpfeifen<br />

und überbrückt durch den neuen Standort besser den bislang zu weiten Abstand<br />

zu den hinteren Sitzreihen. Zudem ist durch diese freie Aufstellung die<br />

klangliche und optische Ausstrahlung des Instrumentes ungleich präsenter.<br />

Der Charakter der Windversorgung des neuen Instrumentes ist relativ deutlich<br />

durch den <strong>im</strong> Untergehäuse untergebrachten Keilbalg gekenntzeichnet, der bei<br />

größerem Windverbrauch zuerst nachgibt und dann verstärkend wirkt. Dies verlangt<br />

vom Spieler eine gewisse Sensibilität, die jedoch keineswegs als Mangel zu<br />

bewerten ist, sondern einen sinnvollen Zustand von in sich stabiler und lebendiger<br />

Windversorgung darstellt. Konzeptionell korrespondierend mit der handwerklichen<br />

und klanglichen Charakteristik der Orgel wurde die Temperierung<br />

nach Valotti vorgenommen.<br />

Disposition:<br />

1./2. MANUAL (Wechselschleife):<br />

Prinzipal 8'<br />

Rohrflöte 8'<br />

Octave 4'<br />

Gedecktflöte 4'<br />

Superoctave 2'<br />

Sesquialter 2 2 /3'<br />

Mixtur II<br />

1 1 /3'<br />

Trompete 8'<br />

PEDAL:<br />

Subbass 16'<br />

Manualkoppel, I – Pedal, II – Pedal<br />

(Koppeln als Tritte)<br />

Erbaut 2005 von der Firma Orgelbau<br />

Romanus Seifert, Kevelaer<br />

Sachberatung:<br />

RKM Johannes Krutmann, Hamm<br />

(Beauftragter für den Orgelbau)<br />

Orgeln<br />

71


Herz-Jesu, Halle<br />

Das konventionslose Konzept dieser Orgel beinhaltet eine Fülle von Ideen, die<br />

der relativ kleinen Disposition viele, zum Teil überraschende Klangmöglichkeiten<br />

entlocken. So dient das Hauptwerk gleichzeitig als Schwellwerk und ist<br />

mit dementsprechenden Registern samt Schwebung, Zungen und überblasender<br />

Flöte ausgestattet, eine Suboktavkoppel verleiht dem Rückpositiv gravitätische<br />

Anwandlungen und ein ständiges Koppelmanual ermöglicht den<br />

Wechsel von drei unterschiedlich starken Klangabstufungen. Im Pedal stehen<br />

keine selbständigen Register zur Verfügung, sämtliche Register werden hier aus<br />

dem Hauptwerk transmittiert. Dadurch konnte auf der räumlich stark eingrenzenden<br />

Empore wertvoller Platz zugunsten des „Haupt-/schwellwerkes“ gespart<br />

werden. Eine Anlehnung an die französische Romantik ist nicht zu übersehen,<br />

birgt aber einige Kompromisse in sich.<br />

Orgeln<br />

Die Qualitäten der neuen Register werden deutlich, wenn einige übernommene<br />

alte Register (gekenntzeichnet durch *), sich an diesen messen müssen. Hier fällt<br />

(noch?) die hinfällige Drehdeckel-Oboe aus dem klanglichen Rahmen, die das<br />

Versprechen der <strong>im</strong> Registerzug bezeichneten Hautbois 8' nicht halten kann.<br />

Auch das ungleichstufige St<strong>im</strong>mungssystem schränkt die Möglichkeiten in Bezug<br />

auf den in der Disposition angedachten Weg der französischen Sypmphonik<br />

ein.<br />

Wenn ein Spieler die vorhandenen Möglichkeiten dieses individuellen Konzeptes<br />

mit Kreativität und Fantasie nutzt, stehen ihm klangliche Kombinationen<br />

zur Verfügung, welche die auch räumlich gesehen übersichtliche Größe dieses<br />

Instrumentes fast vergessen lassen.<br />

Ein Wunsch bleibt noch offen: Die vakante Schleife des Basson 16' möge nicht<br />

lange leer bleiben...<br />

Disposition:<br />

1. MANUAL (C-g’’’)<br />

permanentes Koppelmanual<br />

72


2. MANUAL (C-g’’’)<br />

(schwellbar außer Bourdon 16' und<br />

Principal 8')<br />

Bourdon 16' *<br />

Principal 8'<br />

Bourdon 8'<br />

Gambe 8'<br />

Voix céleste 8'<br />

Prestant 4'<br />

Flûte octaviante 4'<br />

Octave 2'<br />

Plein jeu 4 rgs.<br />

Basson 16'<br />

(vakant)<br />

Trompette harmonique 8'<br />

Hautbois 8' *<br />

Tremulant<br />

3. MANUAL: Rückpositiv (C-g’’’)<br />

Rohrflöte 8' *<br />

Principal 4'<br />

Koppelflöte 4' *<br />

Nasard<br />

2 2 /3'<br />

Flageolet 2'<br />

Terz<br />

1 3 /5'<br />

Quinte<br />

1 1 /3' (Vorabzug)<br />

Scharff 3f 1'<br />

Cromorne 8'<br />

Tremulant<br />

Z<strong>im</strong>belstern<br />

PEDAL (C-f’):<br />

(Transmission aus dem Hauptwerk)<br />

Subbaß 16'<br />

Octavbaß 8'<br />

Bourdon 8'<br />

Prestant 4'<br />

Basson<br />

16' (vakant s. o.)<br />

Trompette 8'<br />

Koppeln: II-I, III-I, III-I 16' (Suboktavkoppel), II-P, III-P, II-P 4' (Superoktavkoppel)<br />

mechanische Schleifladen, elektrische Registertraktur mit Setzerkombination<br />

Orgeln<br />

Erbaut 2005 von der Fa. Jäger und Brommer, Waldkirch<br />

Sachberatung:<br />

RKM Johannes Krutmann, Hamm<br />

(Beauftragter für den Orgelbau)<br />

Domorganist a. D. Helmut Peters, <strong>Paderborn</strong><br />

Markus Stein, Halle (Disposition)<br />

73


Die Barockorgel in Borgentreich II. Teil<br />

Um 1750 hatte die große Klosterorgel in Dalhe<strong>im</strong> mit 45 Registern auf drei Manualen<br />

und Pedal ihre letztendliche Gestalt erhalten (siehe KMM 1/2006). Ein<br />

folgenschwerer Einschnitt für das gesamte geistige und geistliche Leben und<br />

somit auch für die Orgel stellte das Jahr 1803 dar, dem Jahr der Enteignung der<br />

Kirche durch den preußischen Staat.<br />

Orgeln<br />

Eine neue He<strong>im</strong>at für die Dalhe<strong>im</strong>er Klosterorgel<br />

Für die Besetzung der linksrheinischen Gebiete durch französische Truppen <strong>im</strong><br />

Zuge der französischen Revolutionskriege (ab 1792) sicherte Napoleon Bonaparte<br />

den deutschen Fürsten bei den Friedensverhandlungen entsprechende Entschädigungen<br />

zu. Diese waren nur durch die Verstaatlichung von Klöstern und<br />

geistlichen Herrschaftsgebieten rechts des Rheins möglich. Voraussetzung hierfür<br />

war der neue Zeitgeist der Aufklärung mit seinen Ursprüngen in der Französischen<br />

Revolution. Dessen gesellschaftliche Kritik richtete sich auch gegen die<br />

Klöster und die weltliche Herrschaft von Geistlichen. Durch den<br />

Reichsdeputationshauptschluss (1803) wurden die deutschen Fürsten nicht nur<br />

zu Landesherren über die bisher von Bischöfen und anderen Prälaten regierten<br />

Länder, sondern ergriffen zugleich auch Besitz von den in diesen Gebieten gelegenen<br />

Ordensniederlassungen.<br />

Im Rahmen der Säkularisation, d. h. der Einziehung und Verstaatlichung kirchlichen<br />

Besitzes, folgte eine systematische Erfassung der Klöster und ihres Vermögens.<br />

In diesem Zusammenhang werden die Orgeln in Kloster Dalhe<strong>im</strong> <strong>im</strong> „Verzeichnis<br />

der <strong>im</strong> Augustiner Kloster Dalhe<strong>im</strong> enthaltenen Gebäude, Gärten, Vieh,<br />

Effecten, Mobilien und Vorräte etc.“ 1803 wie folgt beschrieben:<br />

„Im Chore befindet sich ein Hauptaltare von Sandsteinen, dessen hintere erhöhte<br />

Wand vier sandsteinernde Säulen und ein großes Gemälde enthält. Außerdem<br />

befinden sich <strong>im</strong> Chore zu beiden seiten des Altares an den Wänden hölzerne<br />

Stalla, deren hintere Reihe über die vordere hervorragt, und eine kleine<br />

Orgel in den Stallis. Im Schiffe der Kirche ist eine hölzerne Kanzel, zwei hölzerne<br />

74


Altäre, jedes mit einem Gemälde in der Rückwand, zwei steinerne Altäre, jedes<br />

mit zwei Gemählden und zwei alabasternen Säulen in der Rückwand, hölzerne<br />

Kirchenstände für das Gesinde und der schöne große Orgel mit dem Rückpositiv...“<br />

Bei der Verwertung des Inventars durch die neuen Eigentümer, wurden grundsätzlich<br />

die kostbaren Kirchengeräte, Kunstwerke und liturgischen Gewänder<br />

sowie sämtliches Inventar versilbert, oftmals auch zweckentfremdet oder sogar<br />

„verschrottet“. Beispielsweise ist die große John-Orgel des Klosters<br />

Hardehausen auf diesem Weg der Nachwelt verloren gegangen. Aus Kloster<br />

Dalhe<strong>im</strong> gelangten die Beichtstühle nach Willebadessen-Fölsen, die<br />

Kommunionbänke als Emporenbrüstung nach Lichtenau-Husen sowie die Orgel<br />

nach Borgentreich.<br />

Der damalige Borgentreicher Bürgermeister Stamm versuchte bereits <strong>im</strong> Frühjahr<br />

1803 die Orgel für seine Stadt zu gewinnen. Sein Ende Mai geschriebenes<br />

Gesuch befürwortete der <strong>Paderborn</strong>er Generalvikar innerhalb weniger Tage.<br />

Auch der preußische König stand dem Ansinnen aufgeschlossen gegenüber, allerdings<br />

erlies er die Auflage zu prüfen, ob das Instrument für die Borgentreicher<br />

Pfarrkirche geeignet sei.<br />

Im Rechnungsbuch ist bezüglich der Umsetzung der Orgel von Dalhe<strong>im</strong> nach<br />

Borgentreich unter dem Datum 5. Juli 1803 die Ausgabe für den Dringenberger<br />

Orgelbauer Isfording wegen des Aufmaßes der Orgel in Dalhe<strong>im</strong> mit 4 Thalern<br />

und 24 Groschen vermerkt:<br />

Orgeln<br />

„5. July auf höchste Ordre Königl. Organisations-Commission hat der Orgelbauer<br />

Isfording die Orgel zu Dalhe<strong>im</strong> und die Kirche zu Borgentreich ausmessen<br />

und berichten müssen, ob solche ohne Verstümmelung anhero versetzt werden<br />

könne.<br />

Demselben pro via et labore 4 24“<br />

Isvording hatte attestiert,<br />

75


„das die Orgel selbst und alles was Eigentlich Zur Orgel gehöret, daselbst<br />

fueglich angebraucht werden kan, die strucktur oder verZierungen des<br />

prospekts aber welche ohnehin beym abbrechen gar leicht schaden leiden können<br />

dürfen des raumes halber wol hin und wider in etwa, weggelassen, oder ver<br />

endert werden müssen.“<br />

Am 28. Juli 1803 erteilte daraufhin der preußische König die Genehmigung zur<br />

Übergabe der Orgel an die Stadt Borgentreich.<br />

Orgeln<br />

Nach Abriss der alten Orgel sowie der Orgelbühne wurde mit Bauholz, das zum<br />

Teil aus Beverungen von Flößern übernommen und zum Teil <strong>im</strong> „Natzunger<br />

Holtze“ geschlagen wurde, eine neue Empore errichtet.<br />

Unter Mithilfe der Borgentreicher Bürger wurde die Orgel in Dalhe<strong>im</strong> abgebaut<br />

und mit 32 Bürgerwagen nach Borgentreich transportiert. In Kleinenberg wurden<br />

3 Rt. Weg-Geld entrichtet. Nach dem Abladen der Orgelteile am gleichen<br />

Abend erhielten alle Helfer Brandwein auf Kosten der Stadt ausgeschenkt.<br />

Es ist festgehalten, dass der Calcant Johannes Mencken bei der abschließenden<br />

St<strong>im</strong>mung 22 _ Tage die Blasebälge treten musste, bevor die Orgel ihren alten<br />

Klang wieder hatte.<br />

Die Gesamtkosten für Abbau, Transport und Wiederaufbau inklusive der Nebenarbeiten<br />

wird in den erhaltenen Dokumenten mit 798 Reichstaler und 20 Silbergroschen<br />

angegeben.<br />

Auf diesem Weg war die größte Barockorgel Westfalens nun in ihrer zweiten<br />

Kirche angekommen. Diese Kirche, die bereits 30 Jahre später dem heutigen<br />

neugotischen Gotteshaus weichen musste, war wesentliche kleiner als die Klosterkirche<br />

in Dalhe<strong>im</strong>. Da die Maße der alten Borgentreicher Kirche überliefert<br />

sind, wurde <strong>im</strong> Zug der heutigen Restaurierungsplanung eine Projektion der<br />

heutigen Gehäusemaße in diese Kirche vorgenommen mit dem Ergebnis, dass<br />

die Kirche – trotz positiven Votums Isfordings – eigentlich viel zu klein für die<br />

große Klosterorgel war. In Dalhe<strong>im</strong> hatte sie üppigste Ausdehnungsmöglichkeiten<br />

in Breite und Höhe, für den viel kleineren Borgentreicher Kirchenraum<br />

musste sie regelrecht zurechtgestutzt werden. Beispielsweise ist sichtbar, dass<br />

76


der rechte Pedalturm <strong>im</strong> Oberbereich massiv eingekürzt wurde. Zudem ist überliefert,<br />

dass die Höhe zwischen Rückpositiv und Kirchenfußboden nur etwa 2 m<br />

betrug.<br />

Die dritte Kirche<br />

Im Jahr 1831 wurde mit demselben Orgelbauer Isfording aus Dringenberg ein<br />

erneuter Vertrag geschlossen, der den erneuten Abbruch der Orgel beinhaltete.<br />

Dieser Abbau wurde erforderlich, weil die Kirche wegen Baufälligkeit einem<br />

Neubau zu weichen hatte. In diesem Vertrag wird erstmalig die Registerzahl der<br />

Orgel benannt:<br />

„Copia Contractus mit Hr. Isfording, Borgentreich 21.3.1831.<br />

Die hiesige Orgel, 45 Register groß, in vier Abteilungen, welche besteht in drei<br />

Klaviaturen und einem freien Pedal, abzubrechen und wieder so zu verpacken,<br />

dass sie – soviel möglich ist – unbeschädigt bleibt und dereinst nach vollbrachtem<br />

Kirchenbau wieder vollständig aufgeschlagen werden könne...“<br />

Die Orgel wurde <strong>im</strong> alten Turm der Kirche aus dem 13. Jahrhundert, welcher erhalten<br />

blieb, eingelagert.<br />

Nach dem Tode Isfordings <strong>im</strong> Jahre 1834/35 (?) wandte sich die Gemeinde <strong>im</strong><br />

Februar 1836 an den Orgelbauer Figgemeier in Delbrück und bat ihn um einen<br />

Plan zur Aufstellung der Orgel in ihre neue Kirche, übrigens der ersten neugotischen<br />

Kirche Westfalens.<br />

Figgemeier stützte sich bei seinem Plan vom 6. März 1836, in dem er die Anzahl<br />

der Register mit 46 angibt, auf seine Erinnerung an das Instrument, welches er<br />

in den Jahren 1827 bis 1831 unter Anleitung von Isfording gest<strong>im</strong>mt habe, da die<br />

Orgel in verpacktem Zustand unmöglich vollständig untersucht werden könne.<br />

Neben den üblichen Reparaturarbeiten an Windladen, Klaviaturen, Regierwerk<br />

und Bälgen benannte Figgemeier erstens, dass die Windlade des Rückpositives<br />

an einen anderen Platz (als in der Emporenbrüstung) gelegt werden soll und<br />

deshalb „ein ganz neues Regierwerk nach einer guten Methode eingerichtet,<br />

gefertigt werden“ muss. Außerdem stellte er fest, dass für die Orgel „4 große<br />

Orgeln<br />

77


Blasebälge vorhanden“ sind, deren genaue Maße er aber nicht nennen konnte.<br />

Des Weiteren präzisiert er seine Vorstellungen für die Größe einer neuen Orgelbühne.<br />

Um die etwa vage erscheinenden Kosten des Wiederaufbaues genauer kalkulieren<br />

zu können, entschloss man sich, Figgemeier zu einer genaueren Untersuchung<br />

aufzufordern. Figgemeier überreichte daraufhin mit Datum vom 1.7.1836<br />

einen detaillierten Kostenvoranschlag zum Wiederaufbau der Orgel. Hierin vermerkt<br />

er eine Disposition der Orgel, so dass zu diesem Zeitpunkt erstmals in der<br />

Geschichte des Instrumentes ein schriftliches Zeugnis seiner mutmaßlichen<br />

Klanggestalt überliefert ist. Zu berücksichtigen ist, dass die Orgel verpackt <strong>im</strong><br />

Turm lag, weswegen Figgemeyers Angaben keineswegs unreflektiert übernommen<br />

werden dürfen.<br />

Disposition nach Figgemeyer (1836)<br />

Orgeln<br />

HAUPTMANUAL<br />

1 Prinzipal 8 Fuß, Metall, steht <strong>im</strong> Prospekt<br />

2 Bourdon 16' Ton Metall<br />

3 Viola die Gamba 8' M.<br />

4 Holflöte 8' Ton M.<br />

5 Quinta 6' M.<br />

6 Octav 4' M.<br />

7 Cornet 3 fach<br />

8 Sexquialter 3 fach<br />

9 Mixtur 4 fach<br />

10 C<strong>im</strong>bel 4 fach<br />

11 Trompet 8' Ton M.<br />

12 Voxumana 8' Ton M.<br />

78


UNTERMANUAL/RÜCKPOSITIV<br />

1 Principal 8' Metall<br />

2 Rohrflöte 8' Ton M.<br />

3 Quinte 3' M.<br />

4 Dousflöte 4' Ton M.<br />

5 Waldflöte 2' Ton M.<br />

6 Gedact 4' Ton M.<br />

7 Octav 2'<br />

8 Tertzian 2 fach<br />

9 Quinte 1 1/2’<br />

10 Mixtur 4<br />

11 C<strong>im</strong>bel 3 fach<br />

12 Naßartquinte 3' Ton M.<br />

13 Ranquet 8' Ton M.<br />

14 Hoboe 4' Ton M.<br />

OBERMANUAL/BRUSTPOSITIV<br />

1 Quintatöna 8' Ton M.<br />

2 Flautetraverse 8' Ton M.<br />

3 Principal 4' Ton M.<br />

4 Nachthorn 4' Ton M.<br />

5 Octav 2' M.<br />

6 Quinte 1 1 /2’ M.<br />

7 Detz<strong>im</strong>a 1 1 /4’ M.<br />

8 Mixtur 4 fach<br />

9 Ranquet 16' Ton M. M<br />

10 Krummhorn 8' Ton<br />

11 C<strong>im</strong>belstern ——<br />

PEDAL<br />

1 Principal 16' Metal,<br />

steht <strong>im</strong> Prospekt<br />

2 Subbaß 16' Ton,<br />

von Eichenholz<br />

3 Octav 8' M.<br />

4 Waldflöte 2<br />

5 Mixtur 6fach<br />

6 Posaune 16' Ton M.<br />

7 Trompet 8' Ton<br />

8 Cornet 2' Ton<br />

Orgeln<br />

Fortsetzung folgt!<br />

Besuchen Sie uns auch <strong>im</strong> Internet: www.barockorgel-borgentreich.de<br />

79


Anschriften<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Referat <strong>Kirchenmusik</strong><br />

Domplatz 3, 33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Leiter: Dr. Paul Thissen<br />

Telefon: 0 52 51/125-13 55<br />

Sekretariat: Rita Kramer<br />

Telefon: 0 52 51/125-14 55<br />

Web: www.kirchenmusik-erzbistumpaderborn.de<br />

paul.thissen@erzbistum-paderborn.de<br />

rita.kramer@erzbistum-paderborn.de<br />

Dekanat <strong>Paderborn</strong><br />

DKM Daniel Beckmann<br />

Bruchgarten 25<br />

33106 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel.: 0 52 51/8 71 96 13<br />

info@danielbeckmann.de<br />

Dekanat Büren-Delbrück<br />

vak.<br />

Dekanat Höxter<br />

DKM Jörg Kraemer<br />

Holtrupper Weg 20<br />

34434 Borgentreich<br />

Tel.: 0 56 43/339; Fax: 0 56 43/637<br />

Kraemer-Borgentreich@t-online.de<br />

Dekanat Rietberg - Wiedenbrück<br />

DKM Harald Gokus<br />

Glatzerstraße 10<br />

33378 Rheda-Wiedenbrück<br />

Tel. 0 52 42/40 88 43;<br />

Fax: 0 52 42/40 88 45<br />

Harald.Gokus@web.de<br />

Dekanat Bielefeld – Lippe<br />

DKM Georg Gusia<br />

Georgstr. 13<br />

33649 Bielefeld<br />

Tel. 05 21/45 29 49; Fax. 05 21/17 23 91<br />

gusia@jodokus.de<br />

DKM Gregor Schwarz<br />

Hardisser Straße 8<br />

32791 Lage<br />

Tel. 0 52 32/92 18 99;<br />

Fax: 0 52 32/92 19 62<br />

GregorSchwarz@gmx.de<br />

Dekanat Herford – Minden<br />

DKM Peter Wagner<br />

Besselstr. 15<br />

32427 Minden<br />

Tel. 05 71/4 04 15 97<br />

Kontakt@PeterWagner.com<br />

Dekanat Hellweg<br />

DKM Johannes Krutmann<br />

Wichernstr. 1<br />

59063 Hamm 1<br />

Tel. und Fax: 0 23 81/5 35 40<br />

Krutmann@web.de<br />

DKM Roland Krane<br />

Lindenhof 1<br />

80


59505 Bad Sassendorf<br />

Tel. 0 29 27/10 39;<br />

Fax: 0 12 12-5-01 96 23 15<br />

rolandkrane@gmx.de<br />

Dekanat Lippstadt – Rüthen<br />

DKM Johannes Tusch<br />

Nußbaumallee 29<br />

59557 Lippstadt<br />

Tel. und Fax: 0 29 41/ 132 93<br />

joeltusch@aol.com<br />

Dekanat Hochsauerland –West<br />

DKM Hartwig Diehl<br />

Allensteinweg 29a<br />

59755 Arnsberg 1<br />

Tel. 0 29 32/73 34 o. 0 29 32/44 58 30<br />

Fax: 0 29 32/44 58 29<br />

diehlmusic@t-online.de<br />

Dekanat Hochsauerland-Mitte<br />

DKM Mark Ehlert<br />

Freiligrathstraße 3<br />

59872 Meschede<br />

Tel.: 02 91/9 5 2 84 61<br />

markehlert@web.de<br />

Dekanat Hochsauerland-Ost<br />

DKM Werner Komischke<br />

Am Krämershagen 1<br />

59964 Medebach<br />

Tel. 0 29 82/92 17 87<br />

m<strong>im</strong>i@franzlundber.de<br />

Dekanat Südsauerland<br />

DKM Helga Lange<br />

Münchener Str. 92<br />

57439 Attendorn<br />

Tel. und Fax: 0 27 22/47 29<br />

Helga.Maria.Lange@t-online.de<br />

DKM Dieter Moers<br />

Maria-Theresia-Str. 9<br />

57462 Olpe<br />

Tel. 0 27 61/46 95<br />

Fax: 0 27 61/82 53 56<br />

dieter.moers@gmx.de<br />

Dekanat Siegen<br />

DKM Franz-Josef Breuer<br />

Stormstr. 19 b<br />

57078 Siegen<br />

Tel. 02 71/8 47 24<br />

Fax: 02 71/2 38 74 99<br />

breuer-siegen@t-online.de<br />

Dekanat Dortmund<br />

DKM Wolfgang Hohmann<br />

Varziner Str. 5<br />

44369 Dortmund<br />

Tel. und Fax:02 31/31 23 81<br />

W.Hohmann.Orgue@gmx.de<br />

Anschriften<br />

81


Dekanat Unna<br />

DKM Michael Störmer<br />

Sigridstr. 21<br />

58239 Schwerte<br />

Tel. 0 23 04/89 81 20<br />

stoermer@schwerterkirchen.de<br />

Dekanat Emschertal<br />

DKM Markus Breker<br />

Haldenstr. 12<br />

44629 Herne<br />

Tel. 0 23 23/5 15 85<br />

Faxnr.: 0 52 51/8 76 97 01<br />

mailto@gereonkrahforst.com<br />

Domkapellmeister Theodor Holthoff<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel.: (Büro) 0 52 51/125 – 13 46;<br />

privat: 0 52 54/8 63 20<br />

Dekanat Hagen – Witten<br />

DKM Georg Hellebrandt<br />

Hoffnungstaler Straße 37<br />

58091 Hagen<br />

Tel. 0 23 37/47 45 19<br />

ghellebrandt@t-online.de<br />

Anschriften<br />

DKM Christian Vorbeck<br />

Körnerstr. 4<br />

58452 Witten<br />

Tel. 0 23 02/2 77 82 50<br />

webmaster@christianvorbeck.de<br />

Dommusik<br />

Domorganist Gereon Krahforst<br />

Erzbischöfliches Generalvikariat<br />

Domplatz 3<br />

33098 <strong>Paderborn</strong><br />

Tel. (Büro) 0 52 51/125 - 16 58;<br />

privat: 0 52 51/8 76 97 00<br />

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NOTIZEN<br />

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NOTIZEN<br />

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